Bzgl. Der "Charisma": Das war ein Artikel zweier Journalistinnen, der z.T. auf einem Interview mit HB beruhte. Ich denke HB hat sich damals klar und unmißverständlich ausgedrückt. Außerdem ist der Artikel W+G sehr wohlgesonnen. Insofern also kein Grund anzunehmen, daß da etwas falsch dran ist.
Nenn mir ein Beispiel aus dem Alten Testament, wo Gott einem bekennenden Satanisten (oder vielleicht vergleichbares Heidnisches Priestertum etc.) begegnet, ihn berufen hat und ihm Zeit gab ein paar Tage/Wochen/Monate? mit der Geist-Kraft rumzuspielen, ohne sich dafür irgendwie bekehrt zu haben.
Bauer behauptet übrigens selbst ganz klar die "Gabe gesund zu machen" zu haben und berief sich dabei auf 1. Kor 12, sowie das "Amt eines Apostel Christi" innezuhaben. Er stellt sich damit selbst ins NT indem er sich also auf Gaben und Ämter bezieht, die es erst seit Pfingsten (und zwar nicht 1990) gibt.
Die Erfüllung einzelner auserwählter Angehöriger des "Gottesvolkes" zu gesalbten Führern, bzw. deren Befähigung zu Wundern ist kein passende Schablone. Insofern halte ich mich da eher an die Aussagen einer Zeugin von Bauers esoterisch-satanischer Beschäftigung und denke mir meinen Teil.
Persönliche Anfragen zu diesem Thema gab es nicht nur von unserer Seite schon. Da kam und wird aber auch nichts kommen.
Ich habe vorher schon mal auf die Bibelstelle hingewiesen. Es heißt im bei Paulus Wort: "Nun lebe nicht mehr ich......."
Jeder, der sich zu Christus bekennt und ein wahrer Nachfolger ist, sollte doch "Christus in sich" erkennen, oder?
Es heißt auch im Wort, dass wir mit Christus begraben und mit ihm wieder auferweckt wurden.
Kolosser 2.11-12
"In ihm seid ihr auch beschnitten worden mit einer Beschneidung, die nicht mit Haenden geschehen ist, im Ausziehen des fleischlichen Leibes, in der Beschneidung des Christus, mit ihm begraben in der Taufe, in ihm auch mitauferweckt durch den Glauben an die wirksame Kraft Gottes, der ihn aus den Toten auferweckt hat."
Wenn Helmut Bauer das so sagt, unterstellt man ihm gnostische Züge und unterstellt ihm, er behauptet, die Auferstehung sei schon geschehen. Dabei sind das Bilder, die man durch den Geist annehmen und sehen kann oder sie eben in seine Einzelteile zerlegt und diese Aussage durch die eigene Beurteilung sozusagen zum Buchstaben macht.
Was ich unter geistlicher Auferstehung an dieser Stelle verstehe und was W+G darunter versteht ist genauso etwas anderes, wie an der "Christus lebt mich/ in mir"-, bzw. "Wir sind eine neue Schöpfung"-Stelle. Das hat alles nicht zur Folge, daß wir - und damit meint man bei W+G respektive den "menschlichen Geist" - Fähigkeiten und Potentiale entwickelt, die den menschlichen Körper und das menschliche Leben noch in dieser Welt so umgestalten, daß man z.b. nicht mehr krank ("Göttliche Gesundheit") oder materiel arm (Die Stellungnahme von 2006 zitiert als Beleg hierfür 2. Kor 8,9!) sein müßte. Das sind Dinge, die erst nach der Auferstehung von den Toten weggetan werden, bzw. dann keine Rolle mehr spielen. Insofern zieht man in der "Auferstehung" des erneuerten Geistes postapokalyptische Verheißungen vor. Natürlich kann Bauer dann - entgegen dem was die Gnostiker glaubten - auch eine Auferstehung aus den Toten predigen. Aber er zieht eben einige ihrer Elemente auf die geistliche Auferstehung vor.
Bzgl. Wiedergekommener Christus etc.:
Michael Trenkel, der ja inzwischen ausgestiegen ist, nannte in einer Reaktion auf das "Stunde-Null"-Ereignis im August 2008 die Vorgänge dort "DEN Durchbruch der Herrlichkeit Gottes" durch das "Offenbarwerden seiner Söhne im Geist" und schreibt daß das Ereignis in Röhrnbach Auswirkungen haben werde auf den "GANZEN LEIB CHRISTI", wobei er schreibt, daß sich hier die Erwartungen erfüllen würden, die man weltweit auf Todd Bentley und Lakeland gerichtet habe.
In seiner Weihnachtsbotschaft vom Ende des Jahres sagt er deutlich: "Ich sage euch: Christus ist wieder auf dieser Erde ... Und es geschah nicht in Jerusalem, sondern am Ende der Welt in einem miesen unterprivilegierten Dorf, wo niemand mit gerechnet hätte"
Da verschiedene Prediger in dieser Zeit anfingen zu sagen: "Setz deinen Vornamen ein und dahinter Christus" und Helmut Bauer es so auch ausführte, bzw. Alex Thomsen sagte: "Du bist genauso ein Teil Gottes wie der Vater, der Sohn und der Heilige Geist Gott ist.", ist davon auszugehen, daß man den W+G-Leib, d.h. alle die sich dem Apostel unterordnen für den Leib Christi und zwar den wiedergekommenen hält.
Demgegenüber steht eine Rhetorik gegen jedwedes anderes Christentum. Das fängt schon in der "Invasion der Außerirdischen" an mit der Behauptung: "Jede Kirche, Gemeinde oder Pastor der vergangenen 2000 Jahre habe im Fleisch gelebt." Als einziges gut weg kam damals noch Kenneth Hagin, der "ab und zu" in den Geistraum schauen durfte. Inzwischen wollen Bauer und Co ununterbrochen darin wandeln und erklären alle anderen Gemeinden im deutschsprachigen Raum für (geistlich) tot/abgestorben, weil sie sich seit der Stunde Null (August 2008) nicht Apostel Bauer unterstellt hätten und kritischer Frage innerhalb der Bewegung für "abgetrennt vom Leben, das über den Apostel zu dir fließt." Ralf Schuppan sagte dazu bereits im Dez 2008 es werde zu einer "Selektion" kommen: "Wer nicht für uns ist, ist gegen uns."
Aus alledem ergibt sich eine Exklusivität, die v.a. an der Bedeutung des Apostel hängt, der als "Bewegungsapostel" "neue Apostel aktivieren" können will und wie laut Fuhrmann exklusive Aufgaben des heiligen Geistes übernehmen will. Während Bauer vor Jahren noch "Propheten, Evangelisten und Hirten etc." nicht selbst auswählte, sondern nur für solche die sich für diese Ämter berufen fühlten betete, teilt er diese Ämter nun sogar aus und steht als Überapostel sogar Unterapostel vor. Etwas, was sich mit dem biblischen fünffältigen Dienst und seinem zustandekommen nicht mehr vereinbaren läßt.
Bauer kann sich auch "der Hansfranzus" nennen. Fakt ist aus allen diesen Zitate, die ich dir auch im Orginalzusammenhang benennen kann, daß Bauer sich zu einem Eckstein gemacht, der nicht nur darüber entscheidet, ob man zu W+G gehört (ohne Bauer gehts nicht also von wegen Stellungnahme 2006: "Wir sind keine Helmut-Bauer-Bewegung") , sondern auch darüber, ob man in diesem Land ein mit heiligem geist erfüllter Nachfolger Christi sein kann. Denn ohne sich dem Apostel zu unterstellen, der seit August 2008 "die neue göttliche Ordnung in diesem Land" anführe, kann man nicht geistlich lebendig sein.
Es reicht nicht über einige religiöse Grundlagen von W+G diskutieren - und ich dabei das Gefühl habe, wir reden aneinander vorbei - und nicht darauf eingegangen, bzw. anerkannt wird, daß das oben skizzierte religiöse Machtsystem das Ergebnis u.a. dieser Grundlagen ist. Ich meine, daß hier die Grundlagen einfach nicht biblisch, sondern v.a. bei Bauer auf seinen "Geist" fixiert sind und man daher dieses Ergebnis hat. Das betrifft dann auch wieder seine Bekehrung. Ich glaube, daß der Heilige Geist, bei einer echten Lebensübergabe an Jesus Bauer frei gemacht hätte von dem "Wundergeist", der nächtlich über Pfingsten über ihn gekommen ist, und der wahrscheinlich nur eine höhere Ebene seiner Beschäftigung irgendwo zwischen Esoterik, Satanismus und Geistheilung war. Bauer selbst mag noch meinen sich zu Jesus bekehrt zu haben. Seine Früchte - besonders stark im Röhrnbacher Umfeld - zeigen, daß es eher ein "Engel des Lichts" war.
Daß manche W+G-ler in Gemeinden fern von Röhrnbach, noch eine Art von christlichem Bekenntnis haben, vielleicht nicht so extremistisch gegen andere Christen sind und auch noch Bibel lesen und uns - weil ohne nähere Kenntnis, was am Zentrum abläuft - als Lügner bezeichnen, kann ich akzeptieren, kann ihnen aber nur entgegenhalten, was ihnen auch aus Bibelschulen ansatzweise bekannt sein sollte. Verführung macht aber zunehmend stumpf und blind.
Ich sehe ehrlich, wie Rolf, jetzt keinen Grund immer wieder in einem Raum zu diskutieren, in dem klare Röhrnbacher-Ansagen die wir einbringen, abgetan werden. Das ganze Ding erstreckt sich inzwischen über 5 Seiten und immer wieder wird hier etwas neues angeschnitten, das kaum verfolgt wird, bzw. es wird kaum auf das eingangen was wir schreiben. Am Ende heißt es dann auch für mich persönlich kann man das so und so auslegen und dann wären wir wieder bei Bauer, der sagt: "Du kannst nur im Geist prüfen, ob von mir apostolische Salbung ausgeht und nicht am Buch." Genauso lese ich auch Gegenfragen wie: Nennt mir einen Apostel und seine Gemeinde, dem ihr nachfolgt und dem ich auch nachfolgen könnte.