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EKD-Orientierungshilfe ist der Gender-Ideologie verfallen


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80 Antworten in diesem Thema

#21
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Familienpapier: Es wird keine Änderungen geben






Berlin (idea) – Der EKD-Ratsvorsitzende Nikolaus Schneider (Berlin) hat Kritik an der Orientierungshilfe des Rates zur Familie zurückgewiesen. Es werde keine Änderungen an dem Papier geben, erklärte er im Gespräch mit der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. In dem Familienpapier mit dem Titel „Zwischen Autonomie und Angewiesenheit – Familie als verlässliche Gemeinschaft stärken“ rückt das Leitungsgremium der EKD, der Rat, von der Ehe als alleiniger Norm ab und vertritt ein erweitertes Familienbild, das unter anderem auch gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften mit Kindern einschließt. „Wir haben den Fokus von ‚Ehe’ zu ‚Familie’ verschoben – im ethischen Denken wie bei den materiellen Konsequenzen“, erklärte Schneider. Aber das sei kein Abschied von der Hochschätzung der Ehe. In dem Papier würden die konstitutiven Werte von Ehe und Familie – Vertrauen, Verlässlichkeit, Verbindlichkeit, Verantwortung, Gemeinschaftsgerechtigkeit zwischen zwei Menschen – beschrieben und dann nach den notwendigen Formen für diese Inhalte gefragt. Das Neue bestehe darin, dass diese Werte nicht nur der traditionellen Ehe zugetraut und zugemutet würden. Er verstehe, dass manche Formulierung möglicherweise den Eindruck erwecken konnte, dass der institutionelle Aspekt der Ehe aufgegeben oder pauschal zurückgewiesen wird. Schneider: „Aber es geht uns gerade um ein Festhalten an der Ehe und ein Ausweiten ihrer entscheidenden Werte auf andere Formen von Familie.“

Künftige Kommissionen um einen fachkundigen Bibelwissenschaftler ergänzen

Angesprochen auf die Stellen in der Bibel, an denen Homosexualität verurteilt wird, erklärte der Ratsvorsitzende, er sei davon überzeugt, „dass an diesen Stellen nicht einvernehmliche Liebesbeziehungen kritisiert werden, sondern Entwürdigung und Gewalt“. Die Zusammensetzung der 14-köpfigen Kommission, die das Papier erarbeitet hat, bezeichnete er als „gut“. Allerdings habe die Kritik an der Orientierungshilfe bei ihm den Gedanken angestoßen, „künftige Kommissionen um eine oder einen fachkundigen Bibelwissenschaftler zu ergänzen“. Zu der Forderung des württembergischen Landesbischofs Frank Otfried July (Stuttgart) nach Konsultationen zur Orientierungshilfe meinte Schneider: „Es wäre sehr unpraktisch, wenn die Arbeitsergebnisse einer EKD-Kommission vor ihrer Veröffentlichung von allen Landeskirchen freigegeben werden müssten.“

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#22
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Noch immer schlagen die Wellen um das neue Familienbild der EKD recht hoch.





Was die EKD-Orientierungshilfe von Nikolaus Schneider bewirkt, ist jedoch eher zur DESORIENTIERUNG der Kirchenmitglieder geeignet. Die EKD hat den Boden des Evangeliums verlassen, die Bibel als zeitlose Wahrheit und Norm für Christen über Bord geworfen. Wer gab den Theologen die dieses Papier verfasst haben, eigentlich das Mandat dazu? Diese hochdotierten Theologen der EKD sind zum Sprachrohr Roter und Grüner Politik und deren Ziele die Gesellschaft zu verändern, geworden.

Allerdings ist die EKD nicht allein auf diesem gottlosen Marsch. So finden sich auch bei den Jesus Freaks, die ja zu den Evangelikalen gerechnet werden und mit einzelnen Ortsallianzen zusammenarbeiten, ähnliche Positionen. In der Zeitschrift der Jesus Freaks, „Der kranke Bote“ Nr. 1/2009 Februar/März, wurde ein Aufsatz von dem Redaktionsleiter Frank Hartkopf, Jesus Freaks Leipzig, mit dem Thema „IM ZWEIFEL FÜR DIE LIEBE“ publiziert. Darin ist zu lesen: „Wenn in 1. Korinther 6,9 alle Formen von sexueller Perversion aufgezählt werden, dann ist hier sicher nicht das treue schwule Pärchen gemeint, dass seine Liebe und Zuneigung auch körperlich zeigt.

Das Argument, dass Gott den Menschen nun mal als Mann und Frau mit den entsprechenden Geschlechtsorganen geschaffen hat und deshalb andere Beziehungen als die heterosexuelle Ehe wider die Schöpfung seien, überzeugt mich (Frank Hartkopf) nicht, zumal es streng genommen nur mittelbar aus der Bibel abgeleitet ist. Wenn zwei Männer oder zwei Frauen miteinander verbindlich zusammenleben, ihre Liebe vor aller Welt öffentlich machen, sich mittels eingetragener Partnerschaft auch wirtschaftlich gegenseitig absichern, und wenn sie dann miteinander ins Bett gehen – folgen sie nicht dem Schöpfermodell für Liebe?
So betrachtet sollten wir uns freuen, wenn homosexuelle Paare ihre Partnerschaft in der Gemeinde segnen lassen wollen.

Sie entscheiden sich damit für das göttliche Prinzip: Sex und verantwortliche Liebe gehören zusammen. Vielleicht irre ich bei der Auslegung der einen oder anderen Stelle. Aber es ist an der Zeit, gemeinsam um eine ausgeglichenere Sichtweise zum Thema Homosexualität in der Kirche zu ringen. Das sind wir heterosexuellen den homosexuellen Christen schuldig“.

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Baldur Gscheidle, Juli 2013
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#23
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„Ich schäme mich für meine Kirche“






Wetzlar (idea) – Mit scharfen Worten hat einer der führenden Evangelisten in Deutschland, Pfarrer Ulrich Parzany (Kassel), auf die Orientierungshilfe der EKD zur Familie reagiert. „Ich schäme mich für meine evangelische Kirche“, schreibt der langjährige Hauptredner der Großevangelisation ProChrist und Generalsekretär des CVJM in einem Beitrag für die Evangelische Nachrichtenagentur idea zur Frage „Wie sollen wir die Bibel verstehen?“ In dem Familienpapier mit dem Titel „Zwischen Autonomie und Angewiesenheit – Familie als verlässliche Gemeinschaft stärken“ rückt das Leitungsgremium der EKD, der Rat, von der Ehe als alleiniger Norm ab und vertritt ein erweitertes Familienbild, das unter anderem auch gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften mit Kindern einschließt. Parzany erinnert daran, dass die evangelische Kirche entstanden sei, weil die Reformatoren sich auf das vierfache „Allein“ beriefen: allein Christus, allein die Gnade, allein der Glaube, allein die Schrift. Nun bescheinigten der Kirche sogar die säkularen Medien einen laxen Umgang mit der Bibel.

Jeder kann es in der Bibel nachlesen ...

Die sogenannte Orientierungshilfe erkläre, dass die Ehe keine unantastbare Schöpfungsordnung Gottes sei, „obwohl jeder in der Bibel lesen kann, dass Jesus die Zusammengehörigkeit von einem Mann und einer Frau als von Gott gewollte unverbrüchliche Gemeinschaft erklärt (Matthäus 19, 4-6)“. Theologen riefen ihm – Parzany – zu, wir hätten doch keinen papierenen Papst, wenn er darauf hinweise, dass die Bibel homosexuelle Praxis als Sünde bezeichne und die Kirche kein Recht habe zu segnen, was Gottes Wort als Sünde kritisiere: „Dabei haben die Reformatoren behauptet, dass die Autorität der Bibel größer sei als die des Papstes. Das glaubt heute auch der Papst. Aber viele protestantische Kirchenleute glauben es nicht mehr.“ Parzany bezeichnet die Bibel als die Urkunde der Offenbarung Gottes: „Eine Kirche, die das nicht mehr bekennt, erledigt sich selbst.“

Kirchenaustritt „kommt für mich nicht infrage“

Im sozialen Netzwerk Facebook schreibt Parzany, er frage sich, wie man angesichts der Weigerung der EKD, das Papier zu ändern, Widerstand organisieren kann: „Austreten kommt für mich nicht infrage. Austreten sollen bitte die, die die Grundordnungen der evangelischen Kirchen missachten und das Ordinationsgelübde brechen. Darin steht, dass die Heilige Schrift Maßstab für Glauben und Leben ist.“

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#24
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Schneider: Wer von uns hier Eindeutigkeit erwartet, wird enttäuscht






Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, rechnet mit einer längeren Debatte über die umstrittene EKD-Orientierungshilfe zu Ehe und Familie. Im Interview mit dem Evangelischen Pressedienst verteidigte er das Papier gegen Kritik, die vor allem von theologisch konservativen Gruppen kam.


Die Wirklichkeit habe sich in den letzten Jahrzehnten erheblich gewandelt. "Das hat mit Zeitgeist-Surferei nichts zu tun", sagte der Theologe. Mit Schneider sprach der epd über die ausgelöste familienpolitische Diskussion, die Erwartungshaltung an das Familienleben in Pfarrhäusern und die Unterschiede einer evangelischen Orientierungshilfe zu festen Lehrmeinungen der katholischen Kirche.

Bei der Vorstellung des EKD-Familienpapiers haben Sie dazu aufgerufen, gesamtgesellschaftlich eine Debatte zu führen. Die ist nun im vollen Gang. Sind sie damit zufrieden?

Schneider: Ich bin mit dieser Debatte sehr zufrieden, wenngleich nicht mit allen Äußerungen. Manche verzerren, und es gibt auch manche, die sich erkennbar gar nicht bemühen, den Duktus und das Anliegen unserer Schrift wiederzugeben. Die zum Teil heftigen Reaktionen zeigen, dass diese Orientierungshilfe eine Themenstellung trifft, die für die meisten Menschen von großer Bedeutung ist und bei der die Lebenseinstellungen deutlich auseinandergehen. Auch die Perspektiven, mit denen der Text beurteilt wird, sind sehr unterschiedlich. Offensichtlich besteht deshalb ein großer Diskussionsbedarf.

Einige Reaktionen waren sehr harsch. Waren Sie davon überrascht?

Ich bin nicht wirklich überrascht. Wer über Familie schreibt, der schreibt über Fragen, die Menschen bis ins Tiefste treffen können. Das ist ein hoch emotionalisiertes Thema. Es gibt Menschen, die die EKD-Schrift als befreiend erleben und sich sehr darüber freuen. Aber es gibt auch Menschen, die dadurch ihr Lebenskonzept infrage gestellt sehen, und manche reagieren dann harsch ablehnend.

Welchen Stellenwert hat dieses Papier?

Das Papier ist eine Orientierungshilfe und keine lehramtliche Verlautbarung - so etwas gibt es übrigens zum Glück gar nicht in der evangelischen Kirche. Wir erheben nicht den Anspruch, es gebe nur eine einzige mögliche Position zu den ethischen Fragen von Ehe und Familie. Das enttäuscht natürlich diejenigen, die von uns Eindeutigkeit erwarten nach dem Motto: So hat es zu sein und so habt Ihr um Gottes Willen zu leben.

Welche Orientierung will die EKD geben?

Die EKD will mit ihrer Schrift bei der Gestaltung von Familie Orientierung geben durch die Werte: Verlässlichkeit in Vielfalt, Verbindlichkeit in Verantwortung, Vertrauen und Vergebungsbereitschaft, Fürsorge und Beziehungsgerechtigkeit. Diese Werte sollen auf die heutige Wirklichkeit bezogen gelebt werden. Die Wirklichkeit familiären Lebens hat sich aber in den letzten Jahrzehnten in unserem Land erheblich gewandelt. Und auch die Rechtsprechung und die Rechtsetzung haben sich dabei erheblich verändert. Darauf reagieren wir, indem wir die gesellschaftliche Realität in Relation zum biblischen Zeugnis setzen und eine Diskussion über Konsequenzen führen.

Was hat sich geändert?

Erstens die Position und die Stellung der Frau. Es gibt eine Gleichberechtigung auch in der Ehe. Ein schlichtes Beispiel: Keine Frau muss ihren Ehemann mehr fragen, ob sie ein Konto eröffnen darf. Es ist noch gar nicht so lange her, dass das nötig war. Zweitens: der verstärkte Blick auf das Kindeswohl. Drittens kam das Verbot der Diskriminierung Homosexueller hinzu. Auf diese drei großen Veränderungen wollte die evangelische Kirche reagieren.

Bisher galt allerdings die Ehe als Leitbild, und dies findet sich in der Orientierungshilfe nicht wieder. Professorin Ute Gerhard, die stellvertretende Vorsitzende der von der EKD berufenen Ad-hoc-Kommission, hat von einem Kurswechel gesprochen. Teilen Sie das?

Ich würde lieber von einem Perspektivwechsel sprechen. Die Werte, die den Leitbildcharakter der Ehe begründen, werden auf die Familie ausgeweitet. Und das halte ich nicht für einen Kurswechsel.

Ein großer Teil der Kritik dreht sich allerdings gerade um die Bewertung des Instituts Ehe.

Auch im Blick auf die Institution sehen wir Ehe und Familie zusammen. Die Ehe erweitert sich in den meisten Fällen zur Familie. Und die meisten Familien haben in der festen Zweierbeziehung der Ehe gleichsam ihren inneren Kern. Die vorhergehenden Aussagen der EKD zur Ehe werden aufgenommen und erweitert. Wir würden heute zwar nicht mehr wie Luther sagen, dass die Institution der Ehe eine "Schöpfungsordnung" ist. Für die Schrift bleibt sie aber "eine gute Gabe Gottes".

Sehen Sie in der Ad-hoc-Kommission, die das Familienpapier erarbeitet hat, alle Strömungen des Protestantismus vertreten?

Die Ad-hoc-Kommission wurde unter Fach- und Sachgesichtspunkten zusammengestellt, nicht unter politischen Gesichtspunkten. Die Kommission hat einen Text erarbeitet, und dieser Text wurde diskutiert, sowohl im Kirchenamt der EKD als auch im Rat - dort mehrere Male. Damit wurde die Vielfalt des Protestantismus ins Gespräch gebracht.

Der württembergische Landesbischof Otfried July oder der anhaltinische Kirchenpräsident Joachim Liebig sind auf Abstand zu dem Papier gegangen. Wie geht es weiter?

Die Kritik war solidarisch, fair und maßvoll vorgetragen. Und auch wenn ich die Kritik nicht teile, ist es notwendig, über einzelne Kritikpunkte zu diskutieren.

Welche Punkte sind das?

Bischof July hat die Schrift differenziert aufgenommen und weite Passagen deutlich gelobt. Er hatte drei kritische Fragen. Erstens: ob die Schrift theologisch genügend durchdrungen sei; zweitens: ob die Ehe als Institution genügend Berücksichtigung gefunden habe, und drittens: ob bei solchen Papieren nicht ein breiterer Konsultationsprozess unter Einbeziehung der Landeskirchen nötig sei.

Wie wollen Sie die Kritiker integrieren und zu einer einheitlichen Meinungsbildung in der EKD kommen?

Ich will erst einmal gar nichts vereinheitlichen. Die Kirchen der Reformation leben auch im Blick auf ethische Fragen eine "versöhnte Verschiedenheit". Beim Thema Ehe und Familie brauchen wir eine Zeit lang diese Debatte, damit alle Vorbehalte, Ängste und Sorgen ausgesprochen werden können. Man muss unterschiedliche Positionen ernst nehmen und nicht vorschnell über sie hinweg gehen. Anschließend könnte es dann darum gehen, unterschiedliche Positionen etwa in einer Denkschrift zusammenzuführen.

Wie lange muss nach Ihrer Vorstellung dieser Diskussionsprozess laufen - Monate, Jahre?

Ich erwarte eher eine längere Zeit der Diskussion.

Wie stark ist heute noch die Vorbildfunktion von Geistlichen in Bezug auf ein gelingendes Familienleben?

Die Erwartung der Menschen an die Geistlichen ist nach wie vor hoch - häufig in dem Bewusstsein, dass man selbst den eigenen und biblischen Maßstäben nicht gerecht wird. Stellvertretend sollen das dann wenigstens die Geistlichen tun.

Und was sind Ihre Erwartungen?

Pfarrerinnen und Pfarrer sollen mit ihrem persönlichen Leben nicht konterkarieren, was sie predigen. Deswegen haben wir ein Pfarrdienstrecht, das Aussagen zu unserem persönlichen Leben trifft. Das halte ich auch für angemessen und richtig. Es gibt einen berechtigten Anspruch, dass Verkündigung und Leben in Relation zueinander stehen.

Muss die evangelische Kirche mit dem Familienpapier der Realität Tribut zollen, dass sich die Lebensführung ihrer eigenen Mitarbeitenden stark gewandelt hat?

Die Kirche ist kein Museum, sondern eine lebendige Größe, die das Evangelium unter die Leute bringt. Wir leben in geschichtlichen Prozessen. Und jede Generation hat die Aufgabe, biblische Normen und Werte in ihrer Zeit zu leben. Das hat mit Zeitgeist-Surferei nichts zu tun. Laut Dietrich Bonhoeffer ist der Heilige Geist "der rechte Zeitgeist".

Belastet die Orientierungshilfe das ökumenische Gespräch mit der katholischen Kirche?

Wir haben dieses Papier im Vorfeld den katholischen Brüdern zur Kenntnis gegeben. Schon seit 500 Jahren gilt: Die Kirchen der Reformation haben einen grundsätzlich anderen Ansatz in der Bewertung der Institution Ehe als die katholische Kirche. Für uns ist die Ehe kein Sakrament wie Taufe und Abendmahl. Dieser Unterschied muss zu unterschiedlichen ethischen Konsequenzen führen.

Die ökumenischen Wogen schlagen hoch, der Kölner Kardinal Joachim Meisner hat gar die Rücknahme des EKD-Papiers gefordert.

Mit der Veröffentlichung sind Debatten, Verunsicherungen, Irritationen und bei einigen sicher auch massive Verärgerungen verbunden. Aber das muss unser ökumenisches Gespräch aushalten. Denn wir halten ja auch umgekehrt das eine oder andere auf katholischer Seite aus, das auf uns irritierend wirkt. Etwa wenn aus dem Verständnis, dass die Ehe ein Sakrament ist, abgeleitet wird, dass Geschiedene nach einer erneuten Heirat vom Abendmahl ausgeschlossen und möglicherweise mit dem Verlust einer kirchlichen Arbeitsstelle bestraft werden.

Würden Sie nach den Erfahrungen der vergangenen Wochen noch einmal denselben Weg beschreiten?

Eine Ad-hoc-Kommission mit der Erarbeitung einer Orientierungshilfe zu einem gesellschaftsrelevanten Thema zu beauftragen, halte ich für angemessen. Und die Kommission für das Familienpapier war meines Erachtens sachgerecht zusammengesetzt. Ich könnte mir allerdings vorstellen, in einem ähnlichen Fall künftig zusätzlich akademische Exegeten hinzuzuziehen. Ich würde außerdem darüber nachdenken, ob die Art und Weise, wie wir mit diesem Papier an die Öffentlichkeit gegangen sind, die richtige Form ist.

Die EKD arbeitet auch an ihren Grundsätzen zur Sexualethik. Wird diese Stellungnahme beeinflusst durch die Debatte um das Familienpapier?

Das kann ich nicht ausschließen. Aber das bleibt jetzt abzuwarten.
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#25
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Starprediger Ulrich Parzany übt scharfe Kritik am EKD-Desorientierungspapier






9. Juli 2013


Felizitas Küble



“Ich schäme mich für meine Kirche”

Mit scharfen Worten hat einer der führenden Evangelisten in Deutschland, Pfarrer Ulrich Parzany (siehe Foto), auf die Orientierungshilfe der EKD zur Familie reagiert:

„Ich schäme mich für meine evangelische Kirche“, schreibt der langjährige Hauptredner der Großevangelisation ProChrist und Generalsekretär des CVJM in einem Beitrag für die evangelische Nachrichtenagentur IDEA zur Frage „Wie sollen wir die Bibel verstehen?“ parzany_ulrich_allg_606_pr13_01_0b9936d070


In dem Familienpapier mit dem Titel „Zwischen Autonomie und Angewiesenheit – Familie als verlässliche Gemeinschaft stärken“ rückt das Leitungsgremium der EKD, der Rat, von der Ehe als alleiniger Norm ab und vertritt ein erweitertes Familienbild, das unter anderem auch gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften mit Kindern einschließt.


Parzany erinnert daran, dass die evangelische Kirche entstanden sei, weil die Reformatoren sich auf das vierfache „Allein“ beriefen: Allein Christus, allein die Gnade, allein der Glaube, allein die Schrift. - Nun bescheinigten der Kirche sogar die säkularen Medien einen laxen Umgang mit der Bibel.

Die sog. Orientierungshilfe erkläre, dass die Ehe keine unantastbare Schöpfungsordnung Gottes sei, „obwohl jeder in der Bibel lesen kann, dass Jesus die Zusammengehörigkeit von einem Mann und einer Frau als von Gott gewollte unverbrüchliche Gemeinschaft erklärt (Matthäus 19, 4-6)“.

In Facebook schreibt Parzany, er frage sich, wie man angesichts der Weigerung der EKD, das Papier zu ändern, Widerstand organisieren kann: „Austreten kommt für mich nicht infrage. Austreten sollen bitte die, die die Grundordnungen der evangelischen Kirchen missachten und das Ordinationsgelübde brechen. Darin steht, dass die Heilige Schrift Maßstab für Glauben und Leben ist.“

Quelle:

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#26
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Kirchliche Fundamente im Einsatz für Ehe und Familie






9. Juli 2013



Felizitas Küble


Mathias von Gersdorff


Am Ende dieser Legislaturperiode hat der Deutsche Bundestag die steuerliche Gleichstellung homosexueller Partnerschaften mit der normalen Ehe beschlossen. Diese Entscheidung war die Reaktion auf ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts, das diese Angleichung forderte. Insbesondere sollten gleichgeschlechtliche Partnerschaften in den Genuß des Ehegattensplittings kommen.

Je nachdem, wie die Bundestagswahl am 22. September ausgeht, könnte es zu weiteren „Angleichungen“ kommen. Alle Parteien außer der Union fordern für Homosexuelle das Recht, Kinder adoptieren zu dürfen. Dies können sie gegenwärtig nicht als Paar tun. Nach dem geltenden Adoptionsrecht soll das adoptierte Kind von einer Familie aufgenommen werden, die so weit wie möglich seine eigene replizieren soll. Deshalb ist die normale Ehe die Norm bei einer Adoption.

Mit unterschiedlicher Lautstärke haben sich alle Parteien außer der Union für die Öffnung der Zivilehe für Homosexuelle ausgesprochen. Würde dies tatsächlich geschehen, so wäre der Begriff „Ehe“ seiner eigentlichen Bedeutung entleert. Per Gesetz – zumindest was die Zivilehe betrifft – hätte man der Vokabel einen völlig anderen Sinn gegeben, als sie bislang seit Jahrtausenden hatte, denn mit der Ehe war immer auch die Möglichkeit der Fortpflanzung verbunden.

Päpste warnen vor staatlicher Einmischung

Um eine Strategie zur Verteidigung von Ehe und Familie zu entwickeln, ist es möglicherweise nützlich, diese jüngste Entwicklung in einem breiteren zeitlichen Rahmen zu analysieren. Hierfür eignen sich die Aussagen der Päpste, vor allem die großen „Familienenzykliken“, die allesamt in der Auseinandersetzung mit der weltlichen Ordnung hierüber entstanden sind.

Diese päpstlichen Stellungnahmen behandelten immer zwei Punkte: 1. Eine willkürliche Gestaltung der Ehe durch die staatliche Hand und 2. einen Angriff auf die kulturellen, psychologischen und moralischen Rahmenbedingungen für das Gedeihen stabiler Ehen.

Während des gesamten 19. Jahrhunderts mußten die Päpste immer wieder die Ehe verteidigen. Die erste Enzyklika, die sich umfassend damit beschäftigt, ist „Arcanum divinae sapientiae“ von Leo XIII., im Jahr 1880 geschrieben.

Die Ehe der Getauften besitzt übernatürlichen Charakter

In diesem Rundschreiben beanspruchte Papst Leo XIII. wie seine Vorgänger für die Kirche die Ehegesetzgebung, das heißt die Gestaltungshoheit über die Ehe. Für die katholische Kirche ist die Ehe ein Sakrament, sie hat also einen übernatürlichen Charakter und ist als göttliches Gesetz zu beachten.

Es ist klar, daß unter diesen Umständen der Staat die Ehe nicht nach Gutdünken verändern darf, indem er beispielweise die Scheidung legalisiert. – Leo XIII. erklärte in „Arcanum divinae sapientiae“, daß die eigentliche Heirat die kirchliche sei, während die bürgerliche Eheschließung „nicht höher einzuschätzen ist als ein im bürgerlichen Recht eingeführter Brauch oder eine bürgerliche Sitte“. Bis heute ist für praktizierende Katholiken die Zivilehe ein bürokratischer Akt, der eben notwendig ist. Die richtige Eheschließung ist die kirchliche.

Für uns ist interessant festzustellen, daß sich Leo XIII. keinen Illusionen über das langfristige Ziel dieser antikatholischen Politik hingab: „Das frevelhafte Ansinnen jener, die in unsern Tagen das Wesen der Ehe von Grund aus zerstören möchten.“

Wider die Regulierungswut des Staates

Nicht-katholische Leser dieser Kolumne könnten nun einwenden, daß der Staat durchaus das Recht hätte, der Kirche die Gestaltungskraft der bürgerlichen Ehe zu entziehen. Diese Leser sollten aber beachten, daß der Entzug der Ehe aus der kirchlichen Obrigkeit in der Geschichte immer mit der Intention geschah, sie im Widerspruch zur christlichen Auffassung zu gestalten.

Die Regulierungswut und Einmischung in die persönliche Sphäre der Familie weitete sich systematisch aus. Allein in der jüngsten Vergangenheit unseres Landes wurde kontinuierlich das Hoheitsrecht der Eltern auf die Erziehung ihrer Kinder eingegrenzt, die außerehelichen Geschlechtsbeziehungen wurden aufgewertet, und nun wurden gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften in den Rechtsrahmen der Ehe einbezogen.

Die rechtliche Einführung der Zivilehe reichte natürlich nicht aus, um diese Revolution durchzuführen. Selbst totalitäre, antiklerikale oder atheistisch inspirierte Staaten konnten nicht radikal mit der Ehe aufräumen, sondern mußten langsam vorangehen. Auch die Linksideologen müssen den kulturellen und psychologischen Rahmen beachten, um ihre Ziele zu erreichen.

Verbindung von Ehe und Fortpflanzung

Nach christlicher Auffassung ist die Ehe der Zusammenschluß von einem Mann und einer Frau mit dem zumindest theoretischen Zweck der Fortpflanzung. Eines der größten revolutionären Umwälzungen der letzten Jahrzehnte war die Entkoppelung des Eheaktes von der Fortpflanzung. Dies geschah durch die massenhafte Verbreitung von künstlichen Verhütungsmitteln, aber noch mehr aufgrund der immer geringeren Befolgung der christlichen Sexualmoral, wonach der Geschlechtsakt für Christen ausschließlich innerhalb einer gültig geschlossenen Ehe stattfinden darf.

Auf diese Gefahr für die Ehe bzw. die gesellschaftliche Wertschätzung der Ehe machte insbesondere Papst Pius XI. in seiner Enzyklika „Casti connubi“ aus dem Jahr 1930 aufmerksam. Mit aller Deutlichkeit schildert der Papst die vielen Angriffe auf die moralischen Grundlagen für die Existenz stabiler Ehen: Pornographie, sittenlose Schauspiele und Spielfilme, unzüchtige literarische Werke, aber auch Abtreibung und Euthanasie.

In den 1920er Jahren gab es eine Art Vorläufer der späteren Revolution von 1968ff. mit ihrer Entfesselung menschlicher Leidenschaften. Es braucht nicht groß erwähnt zu werden, daß die Angriffe auf die Moral seitdem immer größer geworden sind.

Enzyklika “Humanae vitae” von Paul VI.

Die dritte der großen Enzykliken zur Ehe ist „Humanae Vitae“ von Papst Paul VI. aus dem Jahr 1968. Auf der Grundlage von „Arcanum divinae sapientiae“ und „Casti connubi“ erläutert der Papst die sittlichen Normen, die im Eheleben beachtet werden sollten – vor allem der Verzicht auf Verhütungsmittel –, und fordert ein gesellschaftliches Klima, „das geschlechtlich zuchtvolles Verhalten begünstigt“.

Die Achtundsechziger waren damals dabei, sämtliche moralischen Normen niederzureißen. Dieser kulturelle Angriff – man denke bloß an die „Wilde Ehe“ und an die „Freie Liebe“ – hat die psychologischen Bedingungen für die Schleifung der normalen Ehe geschaffen.

Eine Gegenrevolution zugunsten der Familie muß diese beiden Aspekte des ideologischen Kampfes um die Familie beachten: Desakralisierung der Ehe und der immerwährende Angriff auf ihre moralischen Grundlagen.

Um der Ehe wieder den ihr gebührenden Platz in der Gesellschaft zu verleihen und um ihre Parodien - wie die gleichgeschlechtliche Partnerschaft - wieder abzuschaffen, muß auch die moralische Krise unserer Gesellschaft angegangen werden. Die christliche Sexualmoral, die den Geschlechtsakt auf die Ehe beschränkt, muß wieder gesellschaftliche Norm werden. Bloß den Begriff der Ehe zu verteidigen, reicht nicht aus.

Erstveröffentlichung des Beitrags in der Wochenzeitung “Junge Freiheit”
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Theologischer Teil am schwächsten






Bonn (idea) – Heftige Kritik am EKD-Papier zur Familie hat der evangelische Theologieprofessor Ulrich Eibach (Bonn) geübt. In der Orientierungshilfe mit dem Titel „Zwischen Autonomie und Angewiesenheit – Familie als verlässliche Gemeinschaft stärken“ rückt das Leitungsgremium der EKD, der Rat, von der Ehe als alleiniger Norm ab und vertritt ein erweitertes Familienbild, das unter anderem auch gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften mit Kindern einschließt.

Wie Eibach in einer Stellungnahme schreibt, ist der „relativ kurze theologische Teil mit Abstand der schwächste“ in dem Text. Das Menschenbild darin werde viel weniger aus biblischer und reformatorischer Tradition entfaltet als vielmehr „aus philosophischen, soziologischen und umstrittenen feministischen und gendertheoretischen Theorien“.

Die Autoren gäben die aus biblisch-theologischer Sicht eindeutige Leitbildfunktion der lebenslangen Ehe und Familie auf, weil immer mehr Menschen andere Formen der Lebensgemeinschaft wählten. Eibach: „Die in unserer Gesellschaft in eine Minderheitenrolle abdriftenden ‚Volkskirchen‘ scheinen nicht verstanden zu haben, dass mit einer Legitimation dessen, was ohnehin schon allen bekannt ist und gelebt wird, nicht zur Orientierung verholfen und niemand gedient ist – auch nicht der Rolle der Kirchen in der Gesellschaft.“

Das Papier verdiene nicht die Bezeichnung einer an der biblischen und reformatorischen Lehre orientierten „Orientierungshilfe“. (Die vollständige Stellungnahme von Prof. Eibach kann man aus dem Internet herunterladen, wenn man die Adresse idea.de/eibach im Webbrowser – z.B. Internet Explorer, Firefox, Safari usw. – eingibt)
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Evangelische Allianz






„Wir brauchen kein neues Familienbild“






Bad Blankenburg/Stuttgart (idea) – Die Deutsche Evangelische Allianz (Bad Blankenburg/Thüringen) setzt sich für eine Stärkung der traditionellen Ehe und Familie ein. „Wir brauchen kein neues Familienbild, sondern die konkrete Unterstützung für Ehe und Familie“, erklärte dazu Generalsekretär Hartmut Steeb (Stuttgart). Die Dachorganisation theologisch konservativer Protestanten aus Landes- und Freikirchen veröffentlichte am 18. Juli aktualisierte Thesen zur Familienpolitik. Einen Monat zuvor war der Rat der EKD mit seiner umstrittenen Orientierungshilfe zu Ehe und Familie an die Öffentlichkeit getreten. Im Unterschied zu den Thesen der Allianz rückt dieses Papier von der traditionellen Ehe als alleiniger Norm ab und vertritt ein erweitertes Familienbild, das etwa auch gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften einschließt. Die Orientierungshilfe ist besonders in der katholischen Kirche und der säkularen Presse auf meist heftige Kritik gestoßen. Auch der Allianzvorsitzende, der Präses des Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverbandes (Vereinigung Landeskirchlicher Gemeinschaften) Michael Diener (Kassel), hat es kritisiert.

Ehe: Lebenslange Gemeinschaft von Frau und Mann

Das Thesenpapier der Allianz stellt unter anderem fest: „Ehe ist die lebenslängliche Treue- und Liebesgemeinschaft zwischen einer Frau und einem Mann, die öffentlich-rechtlich geschlossen wird. Familie ist eine solche durch Kinder ergänzte Gemeinschaft. Ehen und Familien sind die bewährten schöpfungsgemäßen Strukturen des Zusammenlebens. Sie sind auch die von Gott den Menschen gegebenen Elementarformen menschlicher Gemeinschaft. Sie sind für die seelische Gesundheit und Ausgeglichenheit von Menschen und damit auch für die Gesundheit staatlich geordneter Gemeinschaft unverzichtbar.“

„Wo bleibt die Gleichberechtigung für Familien?“

Die Allianz stützt ihre familienpolitischen Thesen auf Artikel 6 des Grundgesetzes, das Ehe und Familie unter den besonderen Schutz des Staates stellt. Außerdem wird dort das natürliche Recht der Eltern auf Kindererziehung und die Fürsorge für die Mütter festgeschrieben. Diese Grundsätze in Politik umzusetzen, sei die derzeitige Herausforderung, so Steeb. Die Allianz betont, dass Kinder „ein unverbrüchliches Recht auf die Liebe und Fürsorge ihrer biologischen Eltern“ hätten, die die staatliche Gemeinschaft im Regelfall weder abnehmen könne noch solle. In Anspielung auf die Umsetzung des Bundesverfassungsgerichtsurteils zur steuerlichen Gleichstellung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften wünscht sich die Allianz eine Gleichberechtigung für Familien. Viele Urteile des höchsten Gerichtes zugunsten von Familien aus den neunziger Jahren seien noch immer nicht vollständig in aktuelles Recht umgesetzt. Steeb: „Familien warten seit über einem Jahrzehnt auf eingeforderte Leistungen. Wo bleibt die Gleichberechtigung für Familien?“

Gleichstellung der häuslichen Erziehung

Im Mittelpunkt der Familienpolitik müssten das Wohl des Kindes und die Wahlfreiheit der Eltern bei der Entscheidung für Erziehungskonzepte stehen. So müsse die Benachteiligung der Familien gegenüber anderen Haushaltstypen aufgehoben werden. „Dies gilt insbesondere dann, wenn sich ein Elternteil vollzeitlich der Kindererziehung widmet, weil damit in der Regel eine einschneidende Verringerung des Familieneinkommens mit der Folge eines dramatischen Abstiegs im Lebensstandard verbunden ist“, so die Thesen. Vor dem Einsatz staatlicher Mittel für die „Aufbewahrung“, Betreuung oder Erziehung von Kindern müssten Vater oder Mutter in die Lage versetzt werden, „ohne Benachteiligungen diesen Einsatz vollzeitlich, gegebenenfalls bis zum 18. Lebensjahr des Kindes, zu erbringen“.

Familiensplitting in der Steuerpolitik

Zu den konkreten politischen Vorschlägen der Allianz zählen die Ergänzung des Ehegattensplittings durch ein Familiensplitting (volle steuerliche Berücksichtigung der Kinder wie der Ehepartner); eine gleiche staatliche Förderung pro Kind und nicht nur die einseitige Unterstützung außerfamiliärer Kinderbetreuung sowie die ideelle und materielle Anerkennung häuslicher Erziehung als Berufstätigkeit mit entsprechender Bezahlung. Angemessen wären der Allianz zufolge jeweils 800 Euro pro Monat für das erste, zweite und dritte Kind, ab dem vierten Kind jeweils zusätzlich 400 Euro – unter der Voraussetzung, dass sich ein Elternteil ausschließlich bzw. beide Elternteile mindestens je zur Hälfte ganz der Berufsaufgabe Mutter und Hausfrau bzw. Vater und Hausmann widmen.

Kindergeld in Höhe des Existenzminimums

Das staatliche Kindergeld soll grundsätzlich in Höhe des Existenzminimums gewährt und bereits ab der ärztlich festgestellten Empfängnis ausbezahlt werden. Außerdem plädiert die Allianz für die Einführung des von der Kinderkommission des Bundestages schon 1993 vorgeschlagenen Familienwahlrechts. Danach könnten die Eltern bei politischen Wahlen auch Stimmen für ihre minderjährigen Kinder abgeben. Weitere Forderungen betreffen einen Rechtsbeistand für ungeborene Kinder sowie für geborene Kinder und Jugendliche, die Förderung ehrenamtlicher Lebensschutzberatungen, Erleichterungen für Adoptionen und die Einrichtung von Kinder- und Familienbeauftragten im Bund, Länder und den Kommunen.

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Pfarrer: Regionalbischöfin reagiert zynisch auf Kritik






München/Neuendettelsau (idea) – Auf scharfe Kritik sind Äußerungen der Münchner Regionalbischöfin Susanne Breit-Keßler zur Verteidigung des umstrittenen Familienpapiers der EKD gestoßen. Als „zynisch“ bezeichnet der Geschäftsführer der „Gesellschaft für Innere und Äußere Mission“, Pfarrer Albrecht Immanuel Herzog (Neuendettelsau bei Nürnberg), Breit-Keßlers Aussage, dass „Klageweiber beiderlei Geschlechts“ derzeit „den Verfall der Heiligen Familie“ bejammerten. Wie Herzog in der Zeitschrift „CA – Confessio Augustana“ schreibt, zeige die ständige Vertreterin des bayerischen Landesbischofs Heinrich Bedford-Strohm mit solchen Äußerungen „Verachtung für die klassische Ehe und Familie“ und Zynismus gegenüber dem Leiden an zerbrochenen Beziehungen.

Breit-Keßler: Jedes verlässliche Zusammenleben ist kostbar

Breit-Keßler gehörte der Ad-hoc-Kommission an, die die Orientierungshilfe erarbeitet hat. Darin rückt der Rat der EKD von der traditionellen Ehe als alleiniger Norm ab und vertritt ein erweitertes Familienbild, das etwa auch gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften mit Kindern einschließt. Das Papier ist besonders in der katholischen Kirche und der säkularen Presse auf meist heftige Kritik gestoßen, während es von der Mehrheit der evangelischen Kirchenleiter verteidigt wird. Die Regionalbischöfin bezeichnete die Empörung bei den „Urban Prayers“ (Städtischen Gebeten) am 14. Juli in München laut Redemanuskript als „Verlustangst“. Das Papier mahne Gerechtigkeit für unterschiedliche Lebensformen an. Jede Form des Zusammenlebens sei kostbar, wenn sie von Treue und Verlässlichkeit getragen sei.

Herzog: EKD ist unfähig zum Diskurs

Herzog kritisiert die Reaktionen der Befürworter des Papiers aus der Führungsriege der EKD auf die massive Kritik: „Kein Kurswechsel, keine Abkehr von den bisherigen Grundlagen!“ Das könne kein „des Lebens und theologisch-geistlichen Denkens Befähigter“ nachvollziehen. Der Ratsvorsitzende, Nikolaus Schneider (Berlin), habe dekretiert: „Nein! An diesem Papier wird nichts geändert!“ Das ist für Herzog ein Beleg für eine „theologische Diskursunfähigkeit und ein an Absolutismus und Verstockung erinnernde Kritikunverträglichkeit“. Während der andauernde Reformprozess der Kirche durch den Heiligen Geist betont werde, dürfe aber offenbar „Gottes Geist die Kirche nach seinem Wort nur insofern reformieren, als er bereit wäre, sich den derzeitigen Mainstream zu eigen zu machen“. Das werde aber nicht geschehen, ist Herzog überzeugt. Er hoffe vielmehr, dass Gottes Geist Verwandlung schaffe, so dass auch die Kirchen der Reformation den Menschen wieder ihren ureigenen Dienst leisten, nämlich Orientierung aus Gottes Wort zu geben und den Weg zum Himmel zu weisen.

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Missionswissenschaftler fordert EKD-Chef zum Rücktritt auf






Gomaringen/Mainz (idea) – Ein theologisch konservativer Theologieprofessor hat den EKD-Ratsvorsitzenden, Nikolaus Schneider (Berlin), zum Rücktritt aufgefordert, falls er sich nicht von dem umstrittenen Familienpapier des kirchlichen Leitungsgremiums distanziert. Der Missionswissenschaftler Prof. Peter Beyerhaus (Gomaringen bei Tübingen) sieht das Papier als „Desorientierungshilfe“ an, das eine „aktuelle sittliche Gefahr“ darstelle. Die EKD wende sich damit ab von dem „uns in der Bibel gewiesenen Leitbild der Ehe zwischen einem Mann und einer Frau als Stiftung Gottes, des Schöpfers“ und fördere den sittlichen Verfall, heißt es in dem Offenen Brief des Ehrenpräsidenten der Internationalen Konferenz Bekennender Gemeinschaften. Beyerhaus: „Bisher wusste man, dass die Kirche nicht das segnen darf, was Gott nicht segnet.“ In der „Orientierungshilfe“ rückt der Rat der EKD von der traditionellen Ehe als alleiniger Norm ab und vertritt ein erweitertes Familienbild, das auch gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften mit Kindern einschließt. Das Papier ist besonders in der katholischen Kirche und der säkularen Presse auf meist heftige Kritik gestoßen, während es von der Mehrheit der evangelischen Kirchenleiter verteidigt wird.

Glaubenstreue Protestanten verlieren geistliche Heimat

Laut Beyerhaus tragen sich immer mehr glaubenstreue Protestanten mit dem Gedanken, zur katholischen Kirche überzutreten. Zwar gebe es auch dort „sexuelle Verwilderung“, wie die Missbrauchsskandale gezeigt hätten. Doch sei das päpstliche und bischöfliche Lehramt bisher intakt geblieben. In seinem Offenen Brief fragt Beyerhaus Schneider, ob er sich weiter an der „ethischen Verwirrung in den evangelischen Gemeinden“ schuldig machen wolle, oder ob er bereit sei, eine eigene Fehlorientierung einzugestehen und sich möglichst mit dem gesamten Rat von dem Familienpapier zu distanzieren. Wenn er auf seiner bisherigen Haltung beharre, sollte er sein „Hirtenamt“ als Ratsvorsitzender niederlegen.

Käßmann trat wegen geringeren Vergehens zurück

Beyerhaus erinnert an den Rücktritt von Schneiders Vorgängerin Margot Käßmann, die im Februar 2010 unter Alkoholeinfluss eine rote Ampel missachtet hatte, erwischt wurde und danach zurückgetreten war. Dieses Vergehen sei, so Beyerhaus, vergleichsweise harmlos gewesen: „Denn sie hat gegen die von Menschen aufgestellte Verkehrsordnung verstoßen; Sie, Herr Präses Schneider, aber haben sich öffentlich den Ordnungen Gottes widersetzt!“

Kirchenpräsident: Homosexualität anders sehen als die Bibel

Die „Orientierungshilfe“ der EKD ist innerkirchlich heftig umstritten. Scharfe Kritik kommt unter anderem von der Deutschen Evangelischen Allianz, der Dachorganisation der Evangelikalen. Bedenken äußerten auch der württembergische Landesbischof Frank Otfried July (Stuttgart) und die sächsische Kirchenleitung. Zustimmend äußerten sich etwa der hannoversche Landesbischof Ralf Meister und seine mitteldeutsche Kollegin Ilse Junkermann (Magdeburg). Der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung (Darmstadt), hob gegenüber der Mainzer Allgemeinen Zeitung hervor, dass das EKD-Papier seiner Ansicht nach nicht vom Leitbild von Ehe und Familie abrücke. Vielmehr werde es den heutigen vielfältigen Formen von Familie gerecht. Verlässlichkeit, Verbindlichkeit und Dauerhaftigkeit sollten auch gleichgeschlechtliche Beziehungen prägen. Homosexualität müsse heute anders gesehen werden als zu biblischen Zeiten, nämlich als eine unveränderbare Veranlagung. Angesichts kritischer Äußerungen des Mainzer Kardinals Karl Lehmann zu dem EKD-Papier hofft Jung, dass das EKD-Papier den ökumenischen Dialog nicht gefährdet.

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Ökumene-Institut: Ehe ist "kein rein weltlich Ding"






Eine neue ökumenische Ehe-Handreichung stellt fest: Das gemeinsame Leben ist eine Glaubensangelegenheit, Verheißung Gottes und Schöpfungsauftrag. Scheidung sei nicht gottgewollt.


Mit dem Streit um die Orientierungshilfe zum Thema Familie habe das Erscheinen der ökumenischen Handreichung zum Thema Ehe nichts zu tun, heißt es vonseiten des herausgebenden konfessionskundlichen Instituts des Evangelischen Bundes. Und doch greift das in der vergangenen Woche erschienene Heft viele Punkte dieser Schrift wieder auf. Die Ehe sei kein rein "weltlich Ding", schreiben die Autoren gleich zu Beginn, sondern eine Glaubensangelegenheit. Die Verbindung von Mann und Frau sei nicht zuletzt ein Zeichen für die Zuwendung Gottes zu seinem Volk und im Schöpfungsauftrag angelegt.

Insgesamt will die Handreichung über das christliche Eheverständnis, Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den Konfessionen aufklären. Es soll vor allem eine Hilfe für interkonfessionelle Paare sein. Unter der Überschrift "Gemeinsame evangelisch-katholische Positionen" heißt es unter anderem: "Für Eheleute ist das Bleiben in ihrer Ehe und nicht die Scheidung das Gottgewollte." Die Ehe sei vom Schöpfer gestiftet, ihr Sinn liege im liebenden Mit- und Füreinander und in der Familiengründung. Sie sei auf Lebenszeit angelegt. Dennoch sei dies in der "Lebenswirklichkeit" nicht garantiert. Auch dafür müssten kirchliche Lösungen gefunden werden.

"Kein Recht auf Scheidung"

Im Abschnitt über das protestantische Eheverständnis wird das bekräftigt: Die Ehe sei nicht als zeitlich begrenzter Vertrag zu sehen. Theologisch sei kein "Recht auf Scheidung" begründbar, dennoch könnten Menschen in dem Versuch, die Treue Gottes zu leben, scheitern.

Auch homosexuellen Lebenspartnerschaften widmet sich die Handreichung. Bei Katholiken und Orthodoxen seien Segnungsgottesdienste für gleichgeschlechtliche Paare ausgeschlossen. Es widerspreche deren Grundverständnis der Ehe, die aus Mann und Frau bestehe. Ähnlich hielten es die meisten Freikirchen. In den evangelischen Landeskirchen Deutschlands seien Segnungsgottesdienste für homosexuelle Paare möglich: "Es geht in diesem Fall nicht um eine Alternative zur Ehe, sondern um die Stützung des Willens zum verantwortlichen Umgang miteinander in einer Ausnahmesituation."
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Sächsische Landeskirche geht auf Distanz






Dresden (idea) – Als erste Landeskirche hat sich jetzt die sächsische von der umstrittenen Orientierungshilfe der Leitung der EKD, dem Rat, abgesetzt und dazu „Hinweise“ veröffentlicht. In dem Familienpapier rückt die EKD von der Ehe als alleiniger Norm ab und vertritt ein erweitertes Familienbild, das unter anderem auch gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften mit Kindern einschließt. Wie es in dem nun erschienenen Papier der sächsischen Landeskirche heißt, ist „den sachgemäßen Problembeschreibungen wie auch den daraus erwachsenden Herausforderungen und notwendigen Hilfestellungen vorbehaltlos zuzustimmen“. Auffällig bleibe aber „die Scheu, im Konzert aller relevanten Aspekte dem Leitbild der Ehe die bislang geltende Priorität weiterhin einzuräumen“. Auch die sehr knappe „theologische Orientierung“ relativiere die Vorrangstellung der institutionalisierten Ehe. Die These der Orientierungshilfe, ein normatives Verständnis der Ehe als göttlicher Stiftung entspreche nicht der Breite des biblischen Zeugnisses, sei „kritisch“ zu bewerten, heiß es weiter. „Vor diesem Hintergrund hält die Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens unter Anerkennung anderer Lebensformen am Leitbild der Ehe fest.“

CDU: Die Distanzierung von der EKD ist richtig

Der familienpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Alexander Krauß, hat die Stellungnahme der sächsischen Landeskirche zum Familienpapier der EKD begrüßt: „Ich bin sehr froh darüber, dass sich die Landeskirche kritisch mit dem Papier auseinander setzt.“ Die Distanzierung von dem EKD-Familienpapier sei notwendig und richtig. Krauß bekräftigte seine Forderung an die EKD, das Papier zurückzuziehen und zusammen mit der katholischen Kirche ein gemeinsames Wort zu erarbeiten.

Mitteldeutsche Landesbischöfin: Kann die Kritik nur schwer nachvollziehen

Die Landesbischöfin der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, Ilse Junkermann (Magdeburg), hat sich dagegen hinter die EKD-Orientierungshilfe gestellt. Sie könne die Kritik, die evangelische Kirche nehme in dem Papier Abschied von der Ehe als Institution zugunsten einer Offenheit für alle möglichen und denkbaren Formen des Zusammenlebens und surfe damit auf der Welle der Beliebigkeit, „nur schwer nachvollziehen“. Jesus habe einmal gesagt, der Sabbat sei um des Menschen willen gemacht, nicht der Mensch um des Sabbats willen. Dies gelte auch mit Blick auf veränderte Formen des Zusammenlebens, so die Bischöfin. Auch sie seien für den Menschen da „und nicht der Mensch für eine bestimmte gesellschaftlich geprägte Form von Ehe“. Sie hoffe, dass die EKD-Orientierungshilfe breit und kontrovers diskutiert wird: „Das ist ein guter evangelischer Weg.“

Dröge: Es wird mehr gefragt als geantwortet

Der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Markus Dröge, erklärte, er befürworte die Orientierungshilfe im Kern. Allerdings hätte er sich im theologischen Teil mehr Klarheit gewünscht: „Es wird mehr beschrieben als bestimmt, mehr erzählt als positioniert, mehr gefragt als geantwortet.“

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Bischof Algermissen wendet sich gegen Kulturkampf zur Relativierung der Ehe






Fuldaer Bischof sieht Konsens über die Besonderheit und Bedeutung der Ehe als Verantwortungsgemeinschaft für Fruchtbarkeit, Generationensolidarität und Gemeinwohl als amtlich zerbrochen.

(MEDRUM) Die Ehe wird seit Jahrzehnten ausgehölt. In der Entscheidung über das Ehegattensplitting und zunehmendem Druck, die Ehe für gleichgeschlechtliche Partner zu "öffnen", schlägt sich dies aktuell nieder. Bischof Algermissen sieht diese Entwicklung mit großer Sorge als verschärften ideologischen Kulturkampf zur Relativierung der "treuen und lebenslangen" Ehe.


In seinem bischöflichen Wort "Gegen den Zeitgeist" zum Sonntag, den 21. Juli 2013, warnt Bischof Algermissen von Fulda vor den Übeln des Zeitgeistes. „Wer heute den Zeitgeist heiratet, ist morgen schon ein Witwer“, zitiert Algermissen den Theologen Hans Urs von Balthasar. Der Fuldaer Bischof sieht es dagegen als Aufgabe der Kirche, in ihrer Tradition und Verkündigung einen Maßstab zu bewahren, "den Jesus Christus vorgegeben hat". Und sie tue gut daran, auch wenn ihre Botschaft heutzutage offenkundig wenig Gehör findet und sie als „fortschrittsfeindlich“ abgetan werde.


Bischof Algermissen kritisiert, dass der Grundsatz, „Ehe und Familie stehen unter dem besonderen Schutz der staatlichen Ordnung“, nur noch theoretisch gilt. Wörtlich stellt er fest: "Praktisch haben sich in der Gesellschaft der Bundesrepublik die Akzente mächtig verschoben. Der Druck auf Ehe und Familie erhöht sich stetig, Belastungen nehmen zu, von der Liberalisierung des Scheidungsrechts bis zu gestiegenen finanziellen Belastungen der Familien durch Mietsteigerungen und höhere Lebensmittelpreise. Daneben wurde der ideologische Kulturkampf zur Relativierung der treuen und lebenslangen Ehe in den letzten Jahren deutlich verschärft. Die rechtliche Anerkennung eingetragener Lebenspartnerschaften als Resultat eines „Emanzipationsprozesses“ war die Bresche, um den Konsens über die Besonderheit und Bedeutung der Ehe als Verantwortungsgemeinschaft für Fruchtbarkeit, Generationensolidarität und gesellschaftliches wie staatliches Wohl sozusagen amtlich endgültig zu zerbrechen."

Algermissen weist auch auf die sprachliche Perversion hin. Sie gehe schon so weit, dass eine pervertierte Sprachregelung unter Journalisten den Begriff „Hetero-Ehe“ geprägt habe. Damit werde das bezeichnet, was vor einigen Jahren "fraglos das Normale und Gesunde" war. " Ist uns eigentlich nicht mehr bewusst, dass derartige Begriffe in kurzer Zeit Wahrheit verändern und stabile Haltungen zerstören? Über die Folgen werden wir uns noch wundern", warnt der Bischof. Und weiter sagt er: "Mit den Irrungen und Wirrungen über das Wesen der Ehe hat der Artikel 6 sein geistiges Fundament verloren, das den Vätern des Grundgesetzes noch plausibel war."


Im Gegensatz zu den meisten Poltikern hält Algermissen an der Bedeutung der "ehebegründeten Familie" fest. Hier könne sich in besonderer Weise Kirche verwirklichen, „Hauskirche“ im besten Sinn des Wortes, so Algermissen. Er ruft dazu auf: "Diese Chance sollten wir uns nicht zerstören lassen."
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Innerkirchliche Kritik reißt nicht ab






Zwickau/Hannover/Karlsruhe/Berlin (idea) – Die Kritik an der Orientierungshilfe des Rates der EKD zu Ehe und Familie reißt nicht ab. Sie kommt vermehrt aus den Reihen der eigenen Kirche. Gegenüber der Evangelischen Nachrichtenagentur idea äußerten das frühere EKD-Ratsmitglied und langjährige Präsidentin der sächsischen Landessynode, Gudrun Lindner (Weißbach bei Zwickau), sowie der ehemalige Leiter des Kirchenrechtlichen Instituts der EKD, Prof. Axel von Campenhausen (Hannover), schwere Bedenken. In Baden haben zudem vier Pfarrer eine von 50 Geistlichen und 150 Gemeindemitgliedern unterschriebene Erklärung an Landesbischof Ulrich Fischer (Karlsruhe) überreicht, der dem Rat der EKD angehört. Darin fordern sie eine „Suspendierung“ der Orientierungshilfe. Überwiegend kritisch äußerte sich ferner der Bundesvorsitzende des Evangelischen Arbeitskreises der CDU/CSU (EAK), der Parlamentarische Staatssekretär Thomas Rachel (Berlin). Das am 19. Juni unter der Überschrift „Zwischen Autonomie und Angewiesenheit – Familie als verlässliche Gemeinschaft stärken“ veröffentlichte EKD-Papier rückt von der traditionellen Ehe als alleiniger Norm ab. Es vertritt ein erweitertes Familienbild, das etwa auch gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften einschließt. Die Orientierungshilfe ist besonders in der katholischen Kirche und der säkularen Presse auf meist heftige Kritik gestoßen, während es von der Mehrheit der evangelischen Kirchenleiter verteidigt wird.

Lindner: „Ehe“ fehlt schon in der Überschrift

Lindner ist nach dem Fernsehmoderator und Buchautor Peter Hahne (Berlin) das zweite ehemalige Ratsmitglied, das schwerwiegende Einwände vorbringt. Wie die Ehe- und Familienbetreuerin in einem Leserbrief an das Nachrichtenmagazin ideaSpektrum schreibt, halte sie es angesichts der sich ausweitenden allgemeinen Orientierungslosigkeit für „fahrlässig“, „das Wort Ehe in der Überschrift überhaupt nicht mehr vorkommen zu lassen und im Text eigentlich nur entschuldigend als etwas noch Vorhandenes zu thematisieren“. Es sei auch „nicht nachvollziehbar“, wie im theologischen Teil des EKD-Papiers die Ehe als Schöpfungsordnung gänzlich hinterfragt werde. Lindner: „Ehe als Schutz der sich bildenden Familie und Familie als Teilhabe an der Schöpfungsordnung durch Zeugung, Geburt und Sorge für Kinder wird Grundlage und Voraussetzung jedes Gemeinwesens bleiben und den Lebensfluss durch die Generationen sichern einschließlich der Kranken- und Altenvorsorge.“

EKD macht nicht Mut zu Ehe und Familie

Aus ihrer 16-jährigen Erfahrung als gerichtlich bestellte Betreuerin hinterfrage sie zudem die im EKD-Papier enthaltene Feststellung, wonach Trennung und Scheidung wohl eine starke Belastung aber keine langzeitlich nachweisbare Folgen für Kinder hätten. Ferner könne sie „handfest nachweisen“, dass von den etwa 750 Menschen, die etwa aufgrund ihrer Sucht, psychischen Erkrankung oder seelischen Behinderung durch den Betreuungsverein der Region Zwickau begleitet wurden, fast alle Trennungs- oder Scheidungsgeschichten haben. Lindner: „Es schmerzt mich, dass die Evangelische Kirche in Deutschland wohl in der Lage ist, sozial-ethische Befunde zu kommunizieren, aber ihrer Aufgabe als richtungweisende Institution nicht nachkommt, die ermahnt und Mut macht zu dem Einzelnen und dem Gemeinwesen dienenden Gestalten von Ehe und Familie.“

„Unglaublicher“ Umgang mit der Bibel

Axel von Campenhausen würdigt, dass die über 160 Seiten zählende Orientierungshilfe den sozialen Wandel in Familie und Gesellschaft sowie den rechtlichen Rahmen darstelle, doch mangele es an theologischem Tiefgang: „Geradezu unglaublich ist der Umgang mit biblischen Befunden.“ Es werde zudem „kein Unterschied gemacht zwischen Erscheinungen, die im Zusammenleben der Menschen vorkommen, und solchen, die Billigung und Nachahmung verdienen.“ Allgegenwärtig sei die Herausstellung homosexueller Orientierung als gleichberechtigte Lebensweise. Dementsprechend würden Aussagen der Bibel zur Ehe eines Mannes mit einer Frau und die Missbilligung der Homosexualität nicht berücksichtigt. Die Orientierungshilfe erwecke den Eindruck, als müsse die Kirche mit ihrer Ordnung von Ehe und Familie der Veränderung des Sozialverhaltens und der staatlichen Gesetzgebung angepasst werden. Doch das treffe nicht zu.

Baden: Orientierungshilfe ist ein „Missgriff“

Die badischen Kritiker – darunter zehn Landessynodale – bescheinigen den Autoren der Schrift zwar gute Absichten. Doch fehle an vielen Stellen der christliche Tiefgang, und zudem werde der Leitbildcharakter der traditionellen Ehe und Familie ausdrücklich verneint. Das Papier könne nicht als offizielle Position der gesamten evangelischen Kirche angesehen werden, sondern lediglich als Diskussionsbeitrag. Die Unterzeichner fordern, die Schrift durch eine neue zu ersetzen.

EAK: Biblisches Zeugnis „vernebelt“

Der EAK-Bundesvorsitzende Rachel hält eine kritische Würdigung für nötig: „Bei aller Wertschätzung für andere verantwortlich gelebte Partnerschaften muss die Ehe als gute Gabe Gottes auch weiterhin deutlich im Zentrum der sexualethischen Orientierung sowie des seelsorgerlichen und liturgischen Handelns unsere Kirche bleiben.“ Die theologische Grundlegung des Papiers „vernebele“ das biblische Gesamtzeugnis von der besonderen Hochschätzung der Ehe: „Theologische Orientierung und Klarstellung sieht anders aus.“ Man frage sich, wie überhaupt noch Lust auf Ehe gemacht werden solle. Zu den positiven Seiten des Papiers zählt Rachel, dass es auf die verschiedenen Lebensformen sowie auf ihre Brüchigkeit realistisch und verständnisvoll eingehe. Deshalb sollte die Orientierungshilfe „tiefer und breiter erörtert werden“, so Rachel.

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EKD-Familienpapier: Kirchenpräsident verteidigt Text, Pfarrer fordern Rücknahme






In der Debatte um das Familienpapier der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) werden die Stimmen nach einer Korrektur lauter. 50 Pfarrer sowie 150 Gemeindemitglieder der Evangelischen Landeskirche in Baden fordern in einer Stellungnahme die Rücknahme des Textes. Dagegen stellt sich der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung weiter hinter die Aussagen des Papiers.


Es gebe weder das Leitbild Ehe auf, noch schade es der Ökumene, sagte der Mitautor der Orientierungshilfe dem Evangelischen Pressedienst (epd).

Die Unterschriftenliste der badischen Pfarrer sei am Montag an Landesbischof Ulrich Fischer überreicht worden, wie Pfarrer Gerrit Hohage aus Hemsbach (Rhein-Neckar-Kreis) am Dienstag dem epd sagte. In der Stellungnahme fordern sie die Streichung der Schrift als offizielle Orientierungshilfe der EKD. Die Unterzeichner fordern, die Orientierungshilfe solle durch eine neue Schrift ersetzt werden, die vom Leitbild von Ehe und Familie ausgehe. Die Unterschriftenaktion soll laut Hohage bis 10. Oktober weitergeführt werden.

In ihrer Stellungnahme unter dem Titel "Wo ist die Orientierung?" kritisieren die Pfarrer, dass der Text zahlreiche Bibelstellen zur Ehe ignoriere und den Leitbildcharakter der traditionellen Ehe und Familie ihrer Ansicht nach verneine. In der EKD-Orientierungshilfe wird angeregt, alle Formen familiären Zusammenlebens zu fördern, also auch Patchworkfamilien und gleichgeschlechtliche Partnerschaften. Kritiker monierten, dies werte die Ehe zwischen Mann und Frau ab. Der Streit über das Papier dauert seit der Veröffentlichung vor rund einem Monat an.

Die Pfarrer stellen sich mit ihrer Forderung gegen ihre eigene Kirchenleitung. Zuvor hatten sowohl der badische Landesbischof Fischer sowie dessen in der vergangenen Woche gewählter Nachfolger, der Theologieprofessor Jochen Cornelius-Bundschuh, das EKD-Familienpapier gegen Kritik verteidigt.

Kirchenpräsident Jung wies zudem den Vorwurf zurück, der theologische Teil der Orientierungshilfe sei zu dürftig. Es sei nicht um eine "katechismusartige Neuorientierung" von Ehe und Familie gegangen, sondern um eine "familienpolitische Akzentsetzung". Der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland habe die 2008 eingesetzte Ad-hoc-Kommission damit beauftragt, angesichts des gesellschaftlichen und politischen Wandels zu beschreiben, "welche praktischen Herausforderungen für die Familienpolitik und für Kirche und Diakonie bestehen".

Die Kritik an der Orientierungshilfe entzündete sich nach Jungs Überzeugung vor allem an der Neubewertung homosexueller Lebenspartnerschaften. Es gebe zwar Bibelstellen, die Homosexualität verurteilten. Diese müssten aber heute anders gelesen werden. Homosexualität sei weder Krankheit noch Sünde, sondern eine unveränderbare Veranlagung und Teil der Schöpfung, sagte Jung.

(Quelle:epd)
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Evangelische Kritik an zeitgeistbeflissener Kirche: “Gottes Wort bleibt auf der Strecke






Von Pastor Frank-Georg Gozdek

In den vergangenen Monaten ist viel in Kirche und Welt geschehen. Leider meistens nicht zum besten – und doch spüren wir trotz allem: „Gott sitzt im Regimente und führet alles wohl!“

Das ist uns Trost und Zuversicht, bei allem was uns anficht – auch wenn wir spüren, wie gläubigen Christen in unserer Gesellschaft infolge des linksliberalen, mehr und mehr totalitär werdenden Mainstreams der Wind immer eisiger um die Nase weht.

Gesinnungsschnüffelei und „Denunziantenstadl“ inbegriffen, wie das - nur ein kleines Beispiel – etwa die Veranstalter und Teilnehmer des „Marsches für das Leben“ jedes Jahr aufs neue erleben. Trotz alledem und alledem: „es wird regiert!“ - Gott läßt sich das Heft nicht aus der Hand nehmen. Im Gegenteil: „Der im Himmel wohnet, lachet ihrer, und der HERR spottet ihrer.“ (Psalm 2)

Beliebigkeit statt Bekenntnis

Ich nenne an erster Stelle die skandalöse „Orientierungshilfe“ der EKD: „Zwischen Autonomie und Angewiesenheit – Familie als verlässliche Gemeinschaft stärken“, für die man sich als evangelisch-lutherischer Christ und Pfarrer einer Gliedkirche der EKD nur von Herzen schämen kann.

Denn hier bleiben nicht allein Ehe und Familie, sondern vor allem das Wort Gottes auf der Strecke, das dem Trend geopfert wird. Beliebigkeit tritt an die Stelle des Bekenntnisses.

Rückt doch dieses Dokument eines rot-grünen Zeitgeistes gegen das klare Zeugnis der Schrift von der Ehe als alleiniger Norm ab und vertritt – ganz im Stile unserer kranken Epoche und ohne jede tiefere geistlich-biblische Begründung, ja das Wort Gottes gegen den Strich bürstend – ein erweitertes „Familienbild“, das zum Beispiel gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften mit Kindern einschließt.

Angeblich ist auch schon ein Papier der EKD zur Sexualität in Planung. Das läßt nichts Gutes ahnen.

Erfreulich allerdings ist die breite Ablehnung, auf die die „Desorientierungshilfe“ (so Prof. P. Beyerhaus) stößt. „Schwafelkirche in Selbstauflösung“ titelte das Magazin „Cicero“. - „Murks“ bemerkte die FAZ - und der ehemalige Verfassungsrichter Hans-Joachim Jentsch äußerte im „Wiesbadener Kurier“: „Es ist zum Katholischwerden.“

Ich nenne weiter natürlich die katholischen Bischöfe, die sich in sehr dezidierter Weise gegen das unglückliche „Familienpapier“ ausgesprochen haben. So Bischof Voderholzer (Regensburg), der der EKD zuruft:

„Kehrt bitte auf den Boden der Heiligen Schrift zurück! Welchen Sinn soll Ökumene haben, wenn das gemeinsame Fundament der Heiligen Schrift nicht mehr ernst genommen wird?“

Gegenwind zur “Desorientierungshilfe”

Nicht zu vergessen auch die Stimmen zahlreicher bekennender evangelischer Christen innerhalb und außerhalb der EKD – vor allem die Stellungnahmen der verschiedenen Kirchlichen Sammlungen, der Evangelischen Allianz (Dr. Michael Diener), der Konferenz bekennender Gemeinschaften (Pastor Ulrich Rüß), sowie von Professor Slenczka und Professor Peter Beyerhaus, der den Ratsvorsitzenden der EKD auffordert: „Treten Sie zurück!“

Wunderbar auch das Hirtenwort von Bischof Hans-Jörg Voigt (SELK): „Ehe und Familie als Gaben Gottes entdecken“ vom 2. Juli dieses Jahres (St. Marien Heimsuchung), in dem die biblischen Positionen in deutlicher und liebevoller Weise dargelegt werden.

Kritik kommt inzwischen sogar aus den Kirchenleitungen der Mitgliedskirchen der EKD – unter ihnen Landesbischof Frank Otfried July (Württemberg), Altbischof Hartmut Löwe, die sächsische Landeskirche, Kirchenpräsident Joachim Liebig (Ev. Landeskirche Anhalt). Der Braunschweiger Landesbischof Dr. Weber, in der VELKD für die Ökumene zuständig, weist auf den Schaden hin, den das Papier für die ökumenischen Bemühungen verursacht hat.

Wie gesagt, diese Breite der Ablehnung und Kritik ist erfreulich, auch wenn das Unglück nun einmal geschehen ist, und ein derart vom Worte Gottes entferntes und dem Zeitgeist verpflichtetes Elaborat das Licht der Welt erblickt hat.

“Wem wollen wir gehorchen?”

Immerhin stellt es uns Christen vor die Frage: Wem wollen wir gehorchen? Wer soll in Kirche und Gemeinde Maßstäbe setzen? Der aktuelle Trend, ein durchgedrückter gesellschaftlicher Konsens, die veröffentlichte Meinung? Machtbewußt agierende Interessenverbände, der entschlossene Wille von Lobbyisten und karrierebeflissenen Politikern? Der staatliche Gesetzgeber mit eventuellen Sanktionen und Zwangsmaßnahmen - oder einzig das Wort Gottes?

Martin Luther sagt es uns: „Wir sind nicht getauft auf Könige, Fürsten, noch die Menge, sondern auf Christum und Gott selbst.“ - Wenn wir Christen auch infolge der Auseinandersetzungen um das verunglückte Familienpapier von neuem erkennen, wem wir verpflichtet sind und wem nicht, dann hatte die Sache wenigstens etwas Gutes.

Hoffnungszeichen: Proteste in Frankreich


Ein Hoffnungszeichen waren die großen Demonstrationen in Frankreich gegen die „Homo-Ehe“ und das Adoptionsrecht für ebensolche Paare. Hatte die sozialistisch-laizistische Regierung Hollande ihre Pläne als „Ehe für alle“ („Mariage pour tous“) deklariert, zogen nun Hunderttausende aus unterschiedlichsten welt-anschaulichen Lagern (sogar Homosexuelle) unter dem Leitwort „Manif pour tous“ („Demonstration für alle“) in mehreren großen Kundgebungen durch die Straßen von Paris. 1_0_661004


Bürgermeister weigerten und weigern sich, homosexuelle Paare zu trauen. Wer die Bilder aus Frankreich gesehen und die Ereignisse mitverfolgt hat, kann unsere westlichen Nachbarn nur für ihren Mut beneiden, auch wenn das Gesetz dann leider doch durchgepeitscht worden ist, womit freilich von Anfang zu rechnen war.

Natürlich versuchten sich die überwiegend linksliberal gleichgeschalteten Medien bei uns und in Frankreich mit der üblichen Strategie des Vertuschens und Verschweigens oder Verleumdens. Und die Regierung Hollande ging in gewohnter totalitär-sozialistischer Manier zum Teil brachial mit Knüppel und Tränengas gegen die Demonstranten vor: „On nous gaze!“ („Wir werden vergast!“) war als Schreckensschrei zu hören.

Auch wurde amtlicherseits (auch das aus dem real existierenden Sozialismus bekannt!) die Veröffentlichung von Fotos untersagt, die die Ausmaße der Demonstrationen deutlich machten, und Teilnehmerzahlen wurden nach unten abgerundet. Orwell läßt grüßen! Aber immerhin: die überlieferten Werte des christlichen Abendlandes sind doch noch nicht ganz untergegangen.

Junge Frauen unter dem Motto der Antigone

Dafür spricht in Frankreich auch die Entstehung einer Bewegung junger Frauen namens „Antigones“, deren Name von einer Vertrautheit mit klassischem Bildungsgut zeugt, die bei uns in Deutschland infolge der vielen „Bildungsreformen“ leider nicht mehr so selbstverständlich ist.

Unter dem Leitwort der Antigone aus der griechischen Tragödie: „Nicht mitzuhassen, mitzulieben bin ich da“ setzen diese jungen Frauen auf Ehe, Familie, Kinder, auf Weiblichkeit, auf Feminität statt Feminismus und schreiben einer biestigen, pseudowissenschaftlichen Gender-Ideologie ins Stammbuch:

„Wir erheben uns gegen die herrschende Ideologie. … Wir handeln gemäß unserer Feminität, wir kämpfen für eine würdige Zukunft unserer Söhne und Töchter. In einer Zeit, in der die Gender-Theorie in den Schulen gelehrt wird, sind wir die Revolutionäre!“

Im übrigen: Ein bißchen mehr Mut gegenüber dem immer totalitärer werdenden „gutmenschlichen“ Zeitgeist täte uns hier östlich des Rheins auch ganz gut!

Naher Osten: Christen bleiben auf der Strecke

Während ich diese Zeilen schreibe, bewegt mich natürlich auch die Situation in Ägypten und Syrien. Hoffen und beten wir, daß sich eine Katastrophe wie im Irak für die teilweise uralten Kirchentümer in diesen Ländern nicht wiederholt!

Auch hier verschweigen und vertuschen ein Großteil unserer Medien die Übergriffe etwa der „Rebellen“ in Syrien gegen Christen: Bombenattentate im Christenviertel von Damaskus, Mord und Entführung von Klerikern und Laien. Und Hinweise auf diese akuten Christenverfolgungen werden gerade aus dem rot-grünen Umfeld häufig mit dem Hinweis heruntergespielt, daß auch andere verfolgt werden, und niemand bevorzugt werden dürfe.

Wir sagten wir zuhause? „Da hat der Deibel keine bessere Ausrede gewußt!“ – Auf alle Fälle aber wäre die Lieferung von Waffen an diese Terroristen, wie sie von einer sich steigernden Kriegspropaganda gefordert wird, oder gar ein aktives militärisches Eingreifen des Westens an der Seite der „Rebellen“ ein Verbrechen an den dortigen Christen.

Außerdem äußern die gleichen Vertreter einer veröffentlichten Meinung gelegentlich schon ihre Betroffenheit darüber, daß mit Mursi ein demokratisch gewählter Präsident vom Militär abgesetzt wurde. Frage nur: was ist eine Demokratie wert, die militanten Islamisten den Weg an die Macht bahnt, und Verfolgung, Diskriminierung, Leid und Tränen über Andersdenkende und Andersglaubende bringt?media-444757-2

„Bibel kann über dem Gesetz stehen“

Zum Schluß noch eine Meldung aus Finnland von einer Ministerin, die ich mir auch für Deutschland wünschte, und von einem Erzbischof, der die erbärmliche, angepaßte Position einer saturierten Staatskirche vertritt: „Man muß Gott mehr gehorchen als den Menschen”, erklärte die finnische Innenministerin Päivi Räsänen auf den evangelisch-lutherischen Missionstagen in Kankaanpää.

Sie stellte fest, es gebe Fälle, in denen die Bibel über dem Gesetz stehe. Sie kritisierte, Tiere genössen in Finnland mehr Schutz als menschliche Embryonen. Es sei ein Skandal, daß Finnland neben Schweden das einzige Land sei, in dem medizinischen Personal nicht aus Gewissensgründen die Teilnahme an einer Abtreibung ablehnen könne.

Der finnische Erzbischof Kari Mäkinen dazu: man darf den Standpunkt der Ministerin in keinem Fall mit der Haltung der Kirche Finnlands verwechseln. – Bereits 2010 wurde die Politikerin für Kirchenaustritte verantwortlich gemacht, als sie gegen kirchliche Zeremonien für gleichgeschlechtliche Paare eintrat. (Quelle: EZ vom 21. Juli 2013/ Ausg. 29K, S. 5, nach: KNA)

Ministerin Räsänen bringt es auf den Punkt!

Bravo, Frau Räsänen! Sie bringen die Sachen auf den Punkt: für einen gläubigen Christen steht die Bibel über allem menschlichen Gesetz. Sie ist Gottes unfehlbares Wort, inspiriert vom Heiligen Geist.

Menschliche Gesetze sind vorläufige, irdische Ordnungen – und manchmal, natürlich mit dem reformatorischen Grundsatz „non vi sed verbo“, also nicht mit Gewalt, sondern einzig durch das Wort und mit der Bereitschaft zum möglichen Leiden bis hin zum Martyrium, muß der Christ unter Umständen menschlicher Macht widerstehen.

Denn mit der Kirche läßt sich kein Staat und mit dem Staat keine Kirche machen. Es sind zwei Reiche mit je eigener Würde und Aufgabe, wie uns das Bekenntnis der Kirche lehrt. Wer sie vermischt, erhält entweder eine geistliche Despotie wie bei Savonarola, Calvin und den Puritanern, oder eine servile Staatskirche, die das Evangelium dem Willen der Herrschenden opfert, ob dies nun, wie Vater Luther sagt, Könige und Fürsten sind, oder die „Menge“ und der „Konsens“ in einer Demokratie.

Unser Autor ist Pfarrer der evangelisch-lutherischen Gemeinde St. Ulrici-Brüdern in Braunschweig

Erstveröffentlichung des Beitrags in der Publikation “Brüdern – Ein Rundbrief für Christen Augsburgischen Bekenntnisses”, 65. Jg., Nr. 4/5, Juli-September 2013

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EKD-Rat soll Familien-Papier zurückziehen






Erlangen (idea) – Der frühere Leitende Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD), Prof. Gerhard Müller (Erlangen), hat den Rat der EKD aufgefordert, die umstrittene Orientierungshilfe zu Ehe und Familie zurückzuziehen. „Dazu gehört Größe. Denn wer gibt schon gerne zu, dass er unter Niveau geraten ist?“ schreibt der 84-jährige ehemalige braunschweigische Landesbischof in einem Offenen Brief. Das mehr als 160 Seiten umfassende EKD-Papier ist nach seinen Worten „überflüssig, vergangenheitsorientiert und perspektivlos“. Vor dem „breiten Weg“ der postmodernen Beliebigkeit, „der zur Verdammnis führt“ habe schon Jesus gewarnt (Matthäus 5,13). Das am 19. Juni unter der Überschrift „Zwischen Autonomie und Angewiesenheit – Familie als verlässliche Gemeinschaft stärken“ veröffentlichte Papier rückt von der traditionellen Ehe als alleiniger Norm ab. Es vertritt ein erweitertes Familienbild, das etwa auch gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften einschließt. Die Orientierungshilfe ist auch in den Reihen der EKD, besonders unter theologisch konservativen Protestanten, sowie in der katholischen Kirche auf meist heftige Kritik gestoßen, während es von der Mehrheit der evangelischen Kirchenleiter verteidigt wird.

Was in den Kirchen gilt

Zu den Hauptkritikpunkten zählt eine mangelnde theologische Grundlegung des Textes. Dazu Müller: „Der lediglich fragmentarische Rückgriff auf die Heilige Schrift und Behauptungen ohne Belege sind unwissenschaftlich.“ Zu den 14 Kommissionsmitgliedern, die das Papier erarbeitet haben, habe weder ein Neu- noch ein Alt-Testamentler gehört. Indem die Autoren die Kirchen aufforderten, „Familie neu zu denken und die neue Vielfalt von privaten Lebensformen anzuerkennen“, machten sie die Lebensvielfalt zur neuen Norm. Müller erwidert: „Bisher galt in allen christlichen Kirchen: Die Ehe von Frau und Mann ist von Gott gestiftet und kann nicht nach Belieben verändert werden.“ Auch werde die Ehe von den Reformatoren nicht geringer geachtet von den Katholiken.

Kritiker werden als „Reaktionäre“ hingestellt

Wie Müller weiter schreibt, würden Kritiker des EKD-Papiers als „Reaktionäre“ hingestellt: „Damit befände ich mich in guter Gesellschaft: Auch Luther war reaktionär: Die Kirche sollte von Falschem befreit werden, damit Gott wieder unsere Herzen erreicht (und damit war er zugleich revolutionär!).“ Müller stand von 1982 bis 1994 an der Spitze der braunschweigischen Landeskirche; von 1990 bis 1993 war er auch Leitender Bischof der VELKD.

Mitautorin verteidigt Orientierungshilfe

Eine Mitautorin der umstrittenen Orientierungshilfe, die Münchner Regionalbischöfin Susanne Breit-Keßler, hat das Papier unterdessen vehement verteidigt. Eine Rücknahme kommt für sie nicht in Frage. Das Dokument stelle die traditionelle Ehe als Leitbild keineswegs zur Disposition, sondern übertrage ihre Prinzipien wie Treue, Fürsorge und Verlässlichkeit auf andere Lebensformen, sagte sie am 26. Juli im Deutschlandradio. Sie räumte ein, dass man die positiven Seiten der Ehe vielleicht in einem zusätzlichen Kapitel deutlicher herausstellen könne, um Missverständnisse zu vermeiden. Möglicherweise habe man die „Verlustängste“ im Blick auf traditionelle Lebensformen unterschätzt. Der biblische Befund zeige aber eine große Vielfältigkeit, darunter auch Lebensformen, „die auch nicht alle nur Begeisterung auslösen können“. Aber man nehme sie ernst.

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EAK der CDU in Baden-Württemberg kritisiert Kirchenferne der Grünen und das “Familienpapier” der EKD






27. Juli 2013


Felizitas Küble


Pressemitteilung des EAK (Evangelischer Arbeitskreis):

Der Evangelische Arbeitskreis (EAK) der CDU Baden-Württemberg hat sich in seiner jüngsten Vorstandssitzung mit dem Verhältnis der Grünen zu den christlichen Kirchen in Deutschland befasst.

Das Fazit der EAK-Landesvorsitzenden und CDU-Landtagsabgeordneten Sabine Kurtz (siehe Foto) lautet: „Die Grünen sind eine Partei, die dem Christentum und den Kirchen zutiefst skeptisch gegenüber steht“. Kurtz_Portrait_01


Mit Blick auf die sogenannte „Orientierungshilfe“ der EKD (Evangelischen Kirche Deutschland) zur „Familie“ warnte die CDU-Politikerin die Kirchen, sich nicht von innen heraus aushöhlen zu lassen: „Sie sägen an dem Ast, auf dem sie sitzen“.


Ausdrücklich begrüßte der EAK-Landesvorstand die differenzierte und kritische Kommentierung der EKD-Schrift durch die Evangelische Landeskirche in Württemberg.

Grüne: kirchenkritische bis kirchenfeindliche Agenda

„Die Grünen verfolgen eine kirchenkritische, wenn nicht sogar kirchenfeindliche Agenda“, warnte der EAK-Landesvorstand Baden-Württemberg nach einer ausführlichen Befassung mit dem „Faktencheck zur Bundestagswahl: Die Grünen und ihr Verhältnis zur Kirche“¹.

Besonders kritisierte der Landesvorstand, dass die Grünen bundesweit offensichtlich keine Notwendigkeit sehen, die christlichen Feiertage zu schützen. Andererseits arbeiteten sie darauf hin, christliche Feiertage durch solche aus anderen Religionen zu ersetzen.

Mit Unmut stellte der EAK-Landesvorstand fest, dass die Grünen die Entfernung christlicher Symbole aus der Öffentlichkeit fordern und den prägenden Einfluss, den das Christentum auf unsere Kultur und Gesellschaft genommen hat, missachten. Zum christlichen Religionsunterricht nähmen sie in allen Bundesländern unterschiedliche Positionen ein.

Grüne gegen Religionsunterricht

Tendenziell zielen sie offensichtlich auf die Abschaffung des bekenntnisgebundenen Religionsunterrichts und plädieren für einen neutralen Ethikunterricht. Mit Sorge nahm der EAK-Landesvorstand zur Kenntnis, dass die Grünen in Berlin die Möglichkeit für Schülerinnen und Schüler, sich zwischen Ethikund Religionsunterricht zu entscheiden, als „Wahlzwang“ bezeichnet haben.

Auch die Abschaffung der Kirchensteuer stehe auf ihrer Agenda, denn sie betrachten die gültigen und langjährig bewährten Verträge zwischen den Ländern und den Kirchen, als „einseitige Privilegien“. „Für Baden-Württemberg wie für Deutschland lehnen wir diese Vorhaben entschieden ab“, betonte Sabine Kurtz.

EKD-Familienpapier: Inhalt und Titelblatt rot-grün

Mit Besorgnis stellte der EAK-Landesvorstand fest, dass es Anhängern von Grünen und SPD zunehmend gelänge, die EKD von innen heraus zu vereinnahmen. Nicht nur das Titelblatt des sog. Orientierungspapiers „Familie als verlässliche Gemeinschaft“ sei rot-grün gehalten, sondern auch der Inhalt, so erklärte die CDU-Politikerin Kurtz.

Um eine schlüssige und zusammenhängende theologische Argumentation hätten sich die Verfasser nicht bemüht: „Hier wird eine Bestandsanalyse weiter Teile der heutigen Gesellschaft geleistet, ohne über den Ist-Zustand hinauszuweisen“. – Das Positionspapier verkenne, dass junge Menschen Ehe und Familie weiterhin als Ideal betrachten und bewusst nach lebenslangen Beziehungen streben. „Die klassische Familie zwischen Mann und Frau mit Kindern ist kein Auslaufmodell“, so die EAK-Landesvorsitzende.


Sie verdiene Unterstützung durch die Politik und Ermutigung durch die Kirche. Die EKD forderte die Landespolitikerin auf, den Menschen nicht den Mut zu nehmen, sondern ihnen im Fall des Scheiterns tröstend, verständnisvoll und hilfreich zur Seite stehen.

„Die EKD hat sich ganz offensichtlich von ihren Mitgliedern entfernt und völlig von ihrer Basis abgehoben“, bedauerte Sabine Kurtz MdL. Die Erwartung von Landesbischof Dr. h.c. Frank Otfried July nach einem innerkirchlichen Diskussionsprozess unterstützt die CDU-Politikerin: „Ein solches Papier sollte nicht per ordre de Mufti veröffentlicht, sondern ausführlich intern diskutiert werden“, empfahl sie.

¹ „Die Grünen und ihr Verhältnis zur Kirche“, Evangelischer Arbeitskreis der CDU/CSU, 2013:

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Evangelischer Arbeitskreis der CDU/ CSU - Landesverband Baden-Württemberg
Pressesprecher: Marc Krüger – Rutesheimer Str. 30/1 – 71229 Leonberg
Telefon: 07152 / 700652-0 – E-Mail: marcoliverkrueger@gmail.com

Internet:

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Evangelische Kritik am EKD-Familienpapier: “Unredlicher Umgang mit der Bibel”







In der Samstags-Ausgabe der “Frankfurter Allgemeinen” vom 13. Juli wurde folgende fundierte Leserzuschrift veröffentlicht, die wichtige Gedankengänge klar auf den Punkt bringt - und sich gegen die sog. “Orientierungshilfe” der EKD (Evangelischen Kirche in Deutschland) stellt:

Mit Erstaunen nehme ich zur Kenntnis, dass die Ehe zwischen Mann und Frau nun kein heiliger Bund fürs Leben mehr sein soll, sondern nur ein „weltlich Ding“. Jahrhunderte hat auch die evangelische Kirche heiratswilligen Brautleuten etwas ganz anderes erzählt; jetzt will man davon offenbar nichts mehr wissen. Wie praktisch, dann scheidet es sich künftig wohl auch viel leichter.

Beschämend ist auch, wie jetzt seitens der kirchlichen Funktionärselite händeringend nach homophilen Bibelstellen gefahndet wird. Das führt in letzter Konsequenz zu einem unredlichen Umgang mit dem Text der Heiligen Schrift. Davids Worte an seinen brüderlichen Gefährten Jonathan „Deine Liebe war mir köstlicher als Frauenliebe“ (2 Sam 1,26) werden nun in den Dunstkreis der Bisexualität gerückt. König David als zärtlicher Männerfreund – was gläubige Juden wohl dazu sagen werden?

An dieser Stelle wird auch klar, warum von der EKD kein echter Bibelwissenschaftler bei der Ausarbeitung dieser Orientierungshilfe hinzugezogen wurde. Der hätte vermutlich nur gestört, wenn von den Zeitgeist-Theologen wohlweislich anderslautende Bibelstellen unterschlagen werden…

Ich meine: Eine Religion, die Glaubenssätze in ein willkürliches Belieben stellt, die situativ mal so und mal anders interpretiert werden können, läuft Gefahr, nicht nur ihren Wahrheitsanspruch, sondern letztlich auch sich selbst aufzugeben. Ich wünsche meiner evangelischen Kirche, dass sich nicht allzu viele nach Alternativen umsehen werden.

Dr. Dietrich von der Oelsnitz, Veltheim
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EKD rechnet mit langem Diskussionsprozess







Hannover (idea) – Die EKD rechnet mit einem länger anhaltenden Diskussionsprozess über die umstrittene Orientierungshilfe zu Ehe und Familie, der sich im kommenden Jahr fortsetzen wird. Das am 19. Juni vom Rat der EKD veröffentlichte Papier hat heftige Reaktionen in der kirchlichen und weltlichen Öffentlichkeit hervorgerufen. Es rückt von der traditionellen Ehe als alleiniger Norm ab und vertritt ein erweitertes Familienbild, das etwa auch gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften einschließt. Die Orientierungshilfe ist selbst in den Reihen der EKD, besonders unter theologisch konservativen Protestanten, sowie in der katholischen Kirche auf meist heftige Kritik gestoßen, während es von der Mehrheit der evangelischen Kirchenleiter verteidigt wird. Die Ad-hoc-Kommission, die das Papier erarbeitet hat, werde noch einmal zu einer abschließenden „Reflexionssitzung“ zusammenkommen, schreibt Oberkirchenrätin Cornelia Coenen-Marx (Hannover) im Auftrag des EKD-Ratsvorsitzenden, Nikolaus Schneider (Berlin), in einer Antwort auf einen Offenen Brief des Missionswissenschaftlers Prof. Peter Beyerhaus (Gomaringen bei Tübingen). Dieser hatte dem Ratsvorsitzenden den Rücktritt nahegelegt und das EKD-Papier als „Desorientierungshilfe“ bezeichnet. Die evangelische Kirche wende sich damit ab von dem „uns in der Bibel gewiesenen Leitbild der Ehe zwischen einem Mann und einer Frau als Stiftung Gottes, des Schöpfers“ und fördere den sittlichen Verfall.

Auch über theologische Orientierung sprechen

Coenen-Marx, die der 14-köpfigen Ad-hoc-Kommission unter Vorsitz der früheren Bundesfamilienministerin Christine Bergmann (SPD) angehört, versichert Beyerhaus, dass auch seine Überlegungen „in den innerkirchlichen Diskurs eingehen werden, den wir – die EKD wie auch viele Landeskirchen gemeinsam mit Akademien, Fakultäten, Familienverbänden, mit Diakonie und Männer- und Frauenzentren für das nächste Jahr planen. Das Thema füge sich gut in das Themenjahr 2014 „Kirche und Politik“ ein. Dabei sei sich die EKD bewusst, dass viele Kritiker sich – wie Beyerhaus – nicht auf den sozial- und familienpolitischen Brennpunkt des Textes bezögen, sondern die theologische Orientierung im Blick hätten. Bei einigen zeige sich der starke Wunsch, das Thema Ehe noch einmal verstärkt und differenziert in den Blick zu nehmen. Insgesamt freue man sich, dass dieses Thema erneut ins Zentrum der gesamtkirchlichen Arbeit gerückt sei.
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