Zum Inhalt wechseln

Welcome to Irrglaube und Wahrheit
Register now to gain access to all of our features. Once registered and logged in, you will be able to create topics, post replies to existing threads, give reputation to your fellow members, get your own private messenger, post status updates, manage your profile and so much more. If you already have an account, login here - otherwise create an account for free today!
Foto

EKD-Orientierungshilfe ist der Gender-Ideologie verfallen


  • Bitte melde dich an um zu Antworten
80 Antworten in diesem Thema

#1
Rolf

Rolf

    Administrator

  • Administrator

  • PIPPIPPIP
  • 34170 Beiträge
  • Land: Country Flag

Please Login HERE or Register HERE to see this link!





Alarm um Ehe und Familie: Evangelische Kirche startet massiven Angriff auf die Schöpfungsordnung Gottes



19. Juni 2013






EKD-Orientierungshilfe ist der Gender-Ideologie verfallen







Meldung der evangelischen Nachrichtenagentur IDEA:

Was ist nach evangelischem Verständnis Familie? - Auf diese Frage soll eine neue Orientierungshilfe des Rates der EKD Antwort geben. Sie trägt den Titel „Zwischen Autonomie und Angewiesenheit – Familie als verlässliche Gemeinschaft stärken“ und wird am heutigen 19. Juni in Berlin vorgestellt.

Erklärtes Ziel ist es, „eine evangelische Verständigung über Ehe, Familie und Partnerschaft im beginnenden 21. Jahrhundert anzuregen“.

Nach Ansicht der Verfasser besteht Familie nicht mehr nur aus Vater, Mutter und Kindern. Vielmehr heißt es: „Wo Menschen auf Dauer und im Zusammenhang der Generationen Verantwortung füreinander übernehmen, sollten sie Unterstützung in Kirche, Gesellschaft und Staat erfahren.“

Sodann wird weiter ausgeführt:

„Dabei darf die Form, in der Familie und Partnerschaft gelebt werden, nicht ausschlaggebend sein. Alle familiären Beziehungen, in denen sich Menschen in Freiheit und verlässlich aneinander binden, füreinander Verantwortung übernehmen und fürsorglich und respektvoll miteinander umgehen, müssen auf die Unterstützung der evangelischen Kirche bauen können.“

Angesichts des tiefgreifenden sozialen und kulturellen Wandels sei auch die Kirche aufgefordert, „Familie neu zu denken und die neue Vielfalt von privaten Lebensformen unvoreingenommen anzuerkennen und zu unterstützen“.

Drei Jahre haben die 14 Mitglieder der Ad-hoc-Kommission an dem Papier gearbeitet, bevor der Rat der EKD die Orientierungshilfe verabschiedet hat. Den Vorsitz hatte Bundesfamilienministerin a.D. Christine Bergmann (SPD); Geschäftsführerin war EKD-Oberkirchenrätin Cornelia Coenen-Marx.

Patchwork-und Regenbogen-”Familien”

Das Familienbild, so wird ausgeführt, sei in den vergangenen Jahren erweitert worden:

„Familie – das sind nach wie vor Eltern (ein Elternteil oder zwei) mit ihren leiblichen, Adoptiv- oder Pflegekindern, vielleicht erweitert um die Großelterngeneration. Familie, das sind aber auch die so genannten Patchwork-Familien, die durch Scheidung und Wiederverheiratung entstehen, das kinderlose Paar mit der hochaltrigen, pflegebedürftigen Mutter und das gleichgeschlechtliche Paar mit den Kindern aus einer ersten Beziehung.“

Zwar seien nach wie vor 72 Prozent der Familien Ehepaare mit Kindern. Doch handele es sich dabei aufgrund der anhaltend hohen Scheidungsraten immer häufiger um Patchwork-Konstellationen. Ebenfalls angestiegen ist der Anteil von Alleinerziehenden – er lag 2012 bei 19 Prozent – und nichtehelichen Lebensgemeinschaften (9 Prozent).

Die Zahl gleichgeschlechtlicher Paare, die in einem gemeinsamen Haushalt leben, wird bundesweit auf 70.000 geschätzt; davon ist ein Viertel eine eingetragene Lebenspartnerschaft eingegangen. Rund 7.000 Kinder leben in sogenannten „Regenbogenfamilien“.

Die Ehe ist laut EKD keine göttliche Stiftung

Abschied nimmt die Kommission auch vom traditionellen Verständnis der Ehe als göttlicher Stiftung. So heißt es im theologischen Kapitel:

„Ein normatives Verständnis der Ehe als ‚göttliche Stiftung’ und eine Herleitung der traditionellen Geschlechterrollen aus der Schöpfungsordnung entspricht nicht der Breite des biblischen Zeugnisses.“ header_buch

Lange habe die Kirche die Ehe als Schöpfungsordnung dargestellt, die der Natur des Menschen eingeschrieben sei. Dazu wörtlich:

Heute wissen wir: Ein Verständnis der bürgerlichen Ehe als ‚göttliche Stiftung’ und der vorfindlichen Geschlechter-Hierarchie als Schöpfungsordnung entspricht weder der Breite biblischer Traditionen noch dem befreienden Handeln Jesu, wie es die Evangelien zeigen.“

Homosexuelle Partnerschaften gleichwertig

Auch zur Frage nach der Segnung homosexueller Partner und der Gleichstellung ihrer Lebensgemeinschaften nimmt die Kommission Stellung. Deute man die biblischen Aussagen, in denen Homosexualität als Sünde gekennzeichnet werde, als zeitlos gültig, „kann man zu der Meinung kommen, eine homosexuelle Partnerschaft sei mit einer heterosexuellen keinesfalls vergleichbar“, heißt es.

Durch das biblische Zeugnis klinge aber als „Grundton“ vor allem der Ruf nach einem verlässlichen, liebevollen und verantwortlichen Miteinander. „Liest man die Bibel von dieser Grundüberzeugung her, dann sind gleichgeschlechtliche Partnerschaften, in denen sich Menschen zu einem verbindlichen und verantwortlichen Miteinander verpflichten, auch in theologischer Sicht als gleichwertig anzuerkennen.“

Es zähle schließlich „zu den Stärken des evangelischen Menschenbilds, dass es Menschen nicht auf biologische Merkmale reduziert“.

Quelle:

Please Login HERE or Register HERE to see this link!



  • 0

#2
Rolf

Rolf

    Administrator

  • Topic Starter
  • Administrator

  • PIPPIPPIP
  • 34170 Beiträge
  • Land: Country Flag

Please Login HERE or Register HERE to see this link!








FAZ kritisiert EKD-Papier gegen Ehe und Schöpfungsordnung






19. Juni 2013


Felizitas Küble |


In der “Frankfurter Allgemeine Zeitung” vom gestrigen Dienstag, dem 18. Juni 2013, befaßte sich Reinhard Bingener unter dem Titel “Kein Lob der Ehe” mit der jüngsten “Orientierungshilfe” des Rates der EKD (Evangelischen Kirche in Deutschland).

Das Papier räume, so die FAZ, “gründlich mit traditionellen Vorstellungen in der Kirche und über die Kirche auf. Wie scharf dieser Bruch ist, wird deutlich, wenn man neben den EKD-Text ältere „Orientierungshilfen“ legt – Luthers Großen Katechismus etwa.”

Die FAZ schreibt weiter:

“Um den „polarisierten Geschlechterrollen“ im traditionellen Familienmodell entgegenzutreten, fordert die EKD, Betreuungsangebote konsequent auszubauen. Auch sollten Ausbildung und Bezahlung in Berufen verbessert werden, die vorwiegend von Frauen ausgeübt werden. In Zukunft sei es zudem unausweichlich, dass Erziehung und Pflege, die bisher vorwiegend von Frauen geleistet wurden und als quasi „natürliche Ressource“ unbezahlt blieben, zum einen auch von Männern geleistet werden und zum anderen vom Staat berücksichtigt und gewürdigt werden müssten.”

EKD will “Familie neu denken”

Die Kirche wird in dem Papier aufgefordert, „Familie neu zu denken“, denn die “Vielfalt” der Lebensformen sei „unvoreingenommen anzuerkennen und zu unterstützen“. Nicht die “Form” sei wichtig, sondern daß die Beziehungen “verlässlich, fürsorglich und respektvoll” gelebt würden.

Gleichgeschlechtliche Partnerschaften, die diese Bedingungen erfüllten, seien „auch in theologischer Hinsicht als gleichwertig anzuerkennen“.

Die FAZ hierzu weiter:

“Insgesamt profiliert sich die EKD mit ihrem neuen Papier wieder verstärkt als progressive gesellschaftliche Kraft, die Veränderungen lieber antizipiert, als sie mit Verzögerung nachzuvollziehen.” - Somit ergebe sich eine “Kluft zur Soziallehre der römisch-katholischen Kirche”.

Wenn ausgerechnet eine Konfession, die sich so viel auf das reformatorische Prinzip “Allein die Bibel” zugutehält, ausgerechnet die Heilige Schrift links liegen läßt oder gar der Kritik unterwirft, verblüfft dies selbst eine weltliche Zeitung wie die FAZ:

“Erstaunlich an dem Papier ist sein laxer Umgang mit der Bibel. Mit Blick auf die Bewertung der Homosexualität heißt es dort etwa, die biblischen Schriften überlieferten nicht nur Beispielhaftes zum Thema Liebe, sondern auch gesellschaftliche Zwänge und das überholte Rollenverständnis ihrer Entstehungszeit. Auch solche Stellen seien aber im Licht der „befreienden Botschaft des Evangeliums“ zu interpretieren.”

Neben der Bibel wird auch die kirchliche Tradition beiseite geschafft:

“Noch leichter glaubt die Ad-hoc-Kommission, in der man vergeblich nach einem renommierten Universitätstheologen sucht, es sich aber mit der kirchlichen Tradition machen zu können. „Ein normatives Verständnis der Ehe als ,göttliche Stiftung‘ und eine Herleitung der traditionellen Geschlechterrollen aus der Schöpfungsordnung entspricht nicht der Breite des biblischen Zeugnisses“, wird dekretiert. Reformatorische Theologie, die die Ehe zwar als „weltlich Ding“, aber doch auch als besonderen Stand unter Berufung auf einschlägige Bibeltexte etablierte, scheinen nicht einmal mehr einer Diskussion würdig.

Damit geht jedoch auch eine christliche Vertiefung von Familie und Partnerschaft verloren, die mühsam erarbeitet wurde und die auch heute die politisch-rechtliche Diskussion um eine innerliche Dimension ergänzen könnte.”

Es ist weit gediehen mit der Zeitgeistverwirrung in der EKD, wenn deren dekadente Sumpfblüten sogar von einer bürgerlichen Zeitung wie der FAZ kritisiert werden, wobei die “Frankfurter Allgemeine” schließlich nicht als Hofberichterstattungsblatt des Vatikan anzusehen ist.

Felizitas Küble, Leiterin des Christoferuswerks in Münster
  • 0

#3
Rolf

Rolf

    Administrator

  • Topic Starter
  • Administrator

  • PIPPIPPIP
  • 34170 Beiträge
  • Land: Country Flag

Please Login HERE or Register HERE to see this link!

[tt_news]=192913&cHash=02d53575b25d35d6b68bc32ec9611ec7





Evangelische Kirche: Familienpapier trifft auf Zustimmung - und Kritik






Man muss nicht gegen die Homo-Ehe sein, um die Hetero-Ehe zu retten: Vor der Bundestagswahl skizzieren die Protestanten ein weit gefasstes Familienbild, allen voran der Ratsvorsitzende Schneider. Dass es Diskussionen geben wird, weiß er.


Drei Monate vor der Bundestagswahl meldet sich die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) mit einer Positionsbestimmung zur Familienpolitik zu Wort. Der EKD-Ratsvorsitzende Nikolaus Schneider stellte das Grundsatzpapier am Mittwoch in Berlin vor. Darin rufen die Protestanten dazu auf, alle Familienformen anzuerkennen und zu stärken. Der Deutsche Familienverband begrüßte das Papier, von konservativen evangelischen Christen kam Kritik.

Schneider umriss die Bedeutung der sogenannten Orientierungshilfe. Es handele sich nicht um ein lehramtliches Schreiben, sagte er, sondern um einen Text, der zur Diskussion anregen solle. Andererseits werde die Position der Protestanten klar formuliert: Alle Familienformen verdienten Respekt. Er erwarte insbesondere aus der katholischen Kirche und der Orthodoxie Kritik an der Auffassung, dass dies aus evangelischer Sicht auch für gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften gelte.

Doch man müsse "nicht gegen die Homo-Ehe sein, um die Hetero-Ehe zu retten", sagte Schneider. Zwar sei die Ehe von Mann und Frau mit Kindern "das Modell, das wir wollen", führte er aus: "Dafür werben wir, das empfehlen wir." Aber in der evangelischen Theologie sei die Ehe kein Sakrament, sondern, in Martin Luthers (1483-1546) Worten, "ein weltlich Ding". Aus der Bibel lasse sich zudem nicht die traditionelle Rollenverteilung zwischen Mann und Frau herleiten, die Jahrhunderte lang die Ehe und das Familienbild geprägt habe.

Entscheidend seien vielmehr Verbindlichkeit, Dauer, Vertrauen, Gleichberechtigung und die Sorge füreinander. Die evangelische Kirche verstehe es als ihren Auftrag und ihre Aufgabe, alle Familien dem Segen Gottes anzuvertrauen und sie auch im Scheitern zu begleiten.

Die vom Rat der EKD beschlossene Orientierungshilfe "Zwischen Autonomie und Angewiesenheit - Familie als verlässliche Gemeinschaft stärken" wurde von einer Expertenkommission unter Vorsitz der früheren Bundesfamilienministerin Christine Bergmann (SPD) seit 2009 erarbeitet. Bergmann betonte, das Leitbild der partnerschaftlichen Familie sollte der Maßstab für kirchliches Handeln bei der Unterstützung von Familien sein.

Vom Staat erwarten die Protestanten eine konsequente Förderung der Familien. Die Erziehung der Kinder, Pflege der Alten und die Fürsorge der Generationen füreinander bilde die unverzichtbare Grundlage gesellschaftlichen Reichtums und Zusammenhalts, heißt es in dem Papier. Daher müsse Familienpolitik als Querschnittsaufgabe und tragende Säule der Wirtschafts- und Sozialpolitik verstanden werden.

Dazu zählte Bergmann ausreichende und gute Kinderbetreuungsangebote, familienfreundliche Arbeitszeiten und zeitliche Freiräume für Familien. Mütter wollten arbeiten, Väter mehr für die Familie tun. Das müsse der Staat unterstützen. Die Sorge für andere müsse gerecht zwischen den Geschlechtern verteilt werden. Sie müsse auch im Steuerrecht und in der Sozialversicherung besser honoriert werden, heißt es in dem Papier.

Der Rat der Evangelischen Kirche zieht in dem Familienpapier einen großen historischen Bogen und dokumentiert auch, wie die deutsche Rechtssprechung der vergangenen 20 Jahre mit dem traditionellen Familienbild gebrochen hat. Der Ratsvorsitzende Schneider sagte, seine Kirche wolle Einfluss nehmen auf die aktuellen Debatten. Er hoffe, das Familienpapier werde sich einmal als "das rechte Wort zur rechten Zeit" erweisen.

Das EKD-Dokument stieß im Lager konservativer Protestanten auf Widerspruch. Der Appell, die neue Vielfalt von Familienformen anzuerkennen, gehe mit einer auffälligen Abwertung des bürgerlichen Ehe- und Familienverständnisses einher, sagte Präses Michael Diener vom Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverband in Kassel. Ehe habe keinen Leitbildcharakter mehr, kritisierte der Theologe. Offensichtlich solle jeder Schein einer Diskriminierung der vielfältigen familiären Lebensformen vermieden werden.

Der Deutsche Familienverband begrüßte das EKD-Grundsatzpapier. "Es ist gut, wenn sich die Kirche an gesellschaftlichen Entwicklungen orientiert", sagte der Bundesgeschäftsführer des Verbandes, Siegfried Stresing, dem epd in Berlin. Zugleich warnte er vor Widersprüchlichkeit. "Noch vor zehn Jahren hat die evangelische Kirche Ehe und Familie sehr klar als Leitbilder vertreten." Wenn sie nun die Vielfalt der Familienformen würdige, müsse sie dies ihren Anhängern sorgfältig erklären.
  • 0

#4
Rolf

Rolf

    Administrator

  • Topic Starter
  • Administrator

  • PIPPIPPIP
  • 34170 Beiträge
  • Land: Country Flag

Please Login HERE or Register HERE to see this link!







Evangelikale kritisieren Familienpapier






Kassel (idea) – Auf Kritik der evangelikalen Bewegung stößt die am 19. Juni in Berlin veröffentlichte Orientierungshilfe der Leitung der EKD – des Rates – zur Familie. Sie trägt den Titel „Zwischen Autonomie und Angewiesenheit – Familie als verlässliche Gemeinschaft stärken“. Den Verfassern zufolge besteht Familie nicht mehr nur aus Vater, Mutter und Kindern. Vielmehr heißt es: „Wo Menschen auf Dauer und im Zusammenhang der Generationen Verantwortung füreinander übernehmen, sollten sie Unterstützung in Kirche, Gesellschaft und Staat erfahren.“ Familie seien neben „Eltern (ein Elternteil oder zwei) mit ihren leiblichen, Adoptiv- oder Pflegekindern“ auch „die sogenannten Patchwork-Familien, die durch Scheidung und Wiederverheiratung entstehen, das kinderlose Paar mit der hochaltrigen, pflegebedürftigen Mutter und das gleichgeschlechtliche Paar mit den Kindern aus einer ersten Beziehung“.

Keine „evangelische Orientierung“

Der Vorsitzende der Deutschen Evangelischen Allianz und Präses des Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverbandes, Michael Diener (Kassel), kritisiert in einer Stellungnahme, dass der Orientierungshilfe die „biblische Fundamentierung“ fehle. Deshalb werde sie dem Anspruch nicht gerecht, „evangelische Orientierung“ zu bieten. Vielmehr werde eine „Anpassung an gesellschaftliche Entwicklungen“ deutlich. Das EKD-Papier enthalte eine auffällige Abwertung sogenannter „bürgerlicher Ehe- und Familienverständnisse“ und eine Absage an jedes „normative Verständnis der Ehe als göttliche Stiftung“ oder „natürliche Schöpfungsordnung“. Ehe habe danach keinen Leitbildcharakter mehr. Der Erklärung zufolge seien alle anderen ebenfalls „verbindlich, verantwortlich und verlässlich“ geführten Partnerschaften in gleicher Weise anzuerkennen und – wo gewünscht – auch zu segnen. Diener: „Offensichtlich soll jeder Schein einer Diskriminierung der vielfältigen familiären Lebensformen vermieden werden.“ Hier folge der Rat der EKD der Argumentationslinie des Bundesverfassungsgerichts, „ohne kritisch zu hinterfragen, ob es hier wirklich um ‚Gleiches‘ geht, welches dann auch gleich behandelt werden soll“.

„Gravierende Mängel“ bei biblisch-theologischer Argumentation

Nach Ansicht Dieners weist die Orientierungshilfe im Blick auf die biblisch-theologischen Grundlagen „gravierende Mängel“ auf „trotz der vollmundigen Behauptung, dass hier eine normative Orientierung am Evangelium geleistet werde“. So werde aus der schöpfungsgemäßen Polarität von Mann und Frau die allgemeine „Angewiesenheit auf ein Gegenüber“. Biblische Stellen, die von „zärtlichen Beziehungen zwischen Männern“ sprächen – ohne Textbeleg –, dienten „zur Relativierung der biblischen Aussagen über praktizierte Homosexualität als Sünde“. Der Präses fragt: „Wieviel hermeneutischer und theologischer Einseitigkeit bedarf es eigentlich, um wegzudeuten, dass in der gesamten biblischen Überlieferung die Polarität der Beziehung von Mann und Frau als schöpfungsgemäß und konstitutiv betrachtet wird?“

Der ökumenische Flurschaden ist „noch größer geworden“

Nach seinen Worten wird die von der Orientierungshilfe angestrebte Verständigung auf diese Weise kaum gelingen. Man müsse ernsthaft fragen, ob die EKD „mit dieser durchgehend spürbaren Abwertung der Ehe“ in den derzeitigen gesellschaftlichen Diskussionen politisch verantwortlich handele. Diener: „Im ökumenischen Kontext ist der schon beträchtliche Schaden noch größer geworden.“ Für viele evangelische Christen würden damit die Zweifel und die Kritik am Kurs der EKD noch stärker werden.

Bekennende Gemeinschaften: EKD-Papier bibel- und bekenntniswidrig

Scharfe Kritik an der Orientierungshilfe übt auch die die Konferenz Bekennender Gemeinschaften innerhalb der evangelischen Kirchen. Das Papier markiere „einen Bruch mit eindeutigen Bibel- und Bekenntnisaussagen“ und stelle sich zu ihnen in Widerspruch. „Der Geist des Bundesverfassungsgerichts, der Geist der unbeschränkten Gleichheit (Genderismus) hatte Vorrang vor dem Geist der Treue zu den Grundlagen der Kirche, des evangelischen Glaubens“, erklärte der Vorsitzende des theologisch konservativen Zusammenschlusses, Pastor Ulrich Rüß (Hamburg). Bei der Bezugnahme auf biblische Texte würden sie „hermeneutisch antibiblisch uminterpretiert“. Für die Ökumene bedeute „diese unevangelische, schrift- und bekenntniswidrige Orientierungshilfe einen ernstzunehmenden Rückschlag“. Die Konferenz Bekennender Gemeinschaft ruft Christen dazu auf, „weiter unbeirrt am biblischen Bild von Ehe und Familie festzuhalten“.

  • 0

#5
Rolf

Rolf

    Administrator

  • Topic Starter
  • Administrator

  • PIPPIPPIP
  • 34170 Beiträge
  • Land: Country Flag

Please Login HERE or Register HERE to see this link!








Ratsmitglied hatte „von Anfang an Bedenken“







Evangelikale Bewegung und katholische Kirche sind besorgt über den Kurswechsel der EKD.

Berlin (idea) – Eine heftige Debatte ist um das neue Familienpapier der EKD entbrannt. Auch in ihrem Leitungsgremium, dem Rat, ist es nicht unumstritten. In der am 19. Juni veröffentlichten Orientierungshilfe wird ein erweitertes Familienbild vertreten, das vielfältige Lebensformen – zum Beispiel gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften mit Kindern – einschließt. Die stellvertretende Vorsitzende der Kommission, die das Papier im Auftrag des Rates der EKD erarbeitet hat, die Soziologin Prof. Ute Gerhard (Frankfurt am Main), spricht von einem „Kurswechsel“. Die Schrift orientiere sich am „neuen Leitbild einer partnerschaftlichen, an Gerechtigkeit orientierten Familie, das eine Vielfalt unterschiedlicher Formen des privaten Lebens zulässt“. Während die evangelikale Bewegung und die römisch-katholische Kirche Kritik an dem Papier üben, stößt es in der Politik weithin auf ein positives Echo.

Dölker: Ehe steht unter Gottes schützendem Gebot

Die Vertreterin der Pietisten im Rat der EKD, Tabea Dölker (Holzgerlingen bei Stuttgart), steht der Orientierungshilfe kritisch gegenüber. „Während der Entstehung des Papiers habe ich immer wieder deutlich darauf hingewiesen, dass ehe- und familienfördernde Orientierung eine andere Ausrichtung brauchen als die Nachzeichnung der oft einseitigen aktuellen öffentlichen Debatten“, erklärte sie gegenüber der Evangelischen Nachrichtenagentur idea. Ehe und Familie stünden unter „Gottes ausdrücklichem Segen und seinem schützenden Gebot“. Mut machen zur Familie heiße Schutz und Förderung der Ehe zwischen Frau und Mann als einem lebenslangen Versprechen. Die Synode der Evangelische Landeskirche in Württemberg habe es so formuliert: „Die verschiedenen Familienformen, die uns heute real begegnen, finden in der biblischen Sicht von Ehe und Familie eine lebensdienliche Orientierung.“ Zuvor hatte der Vorsitzende der Deutschen Evangelischen Allianz und Präses des Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverbandes, Michael Diener (Kassel), das EKD-Papier scharf kritisiert. Es enthalte eine „durchgehend spürbare Abwertung der Ehe“. Aufgrund der mangelnden „biblischen Fundamentierung“ werde das Papier nicht dem Anspruch gerecht, „evangelische Orientierung“ zu bieten. Die theologisch konservative Konferenz Bekennender Gemeinschaften bezeichnete die Orientierungshilfe als „schrift- und bekenntniswidrig“. Sie sei ein „ernstzunehmender Rückschlag“ für die Ökumene.

Katholische Kirche: Ehe wird in ihrer Bedeutung geschmälert

Kritik kommt auch von der (katholischen) Deutschen Bischofskonferenz. Deren Vorsitzender der Kommission für Ehe und Familie, Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst (Limburg), sagte gegenüber domradio.de (Köln), die katholischen Bischöfe seien besorgt über die Entwicklung, die sich in dem Orientierungspapier zeige: „Es führt im Ergebnis zu einer sehr starken Relativierung der lebenslang gelebten Treue in Ehe und Familie. Es macht uns Sorge, dass Ehe hier gerade in ihrer unverwechselbaren Bedeutung geschmälert wird.“

SPD lobt modernes Familienverständnis der EKD

Dagegen lobt die Beauftragte der SPD-Bundestagsfraktion für Kirchen und Religionsgemeinschaften, Kerstin Griese, „das moderne Verständnis von Familie der EKD“. Sie grenze nicht aus, sondern begleite Familie auch beim Scheitern und bei Neuaufbrüchen: „Sie ist da, wenn Unterstützung gebraucht wird.“ Die EKD trage so zu einem offenen Umgang mit veränderten Realitäten bei, so Griese auf idea-Anfrage. Ihr Kollege bei der FDP-Fraktion, Stefan Ruppert, kommentiert die EKD-Publikation so: „Die EKD versucht einen neuen Aufbruch in ihrer Familienethik und nimmt den Vorwurf der Diskontinuität sowie die zu erwartende Distanz in der Ökumene und im interreligiösen Dialog in Kauf. Ob die Absage an die traditionellen Tendenzen innerhalb einiger Landeskirchen damit endgültig besiegelt wurde, ist unsicher.“ Die Kirchenbeauftragte der CDU-CSU-Bundestagsfraktion, Maria Flachsbarth, nannte das Papier „eine gute Grundlage für die Diskussion dieses wichtigen Themas zwischen den Kirchen und auch einzelnen evangelischen Strömungen und vielleicht sogar im Dialog mit Vertretern anderer Religionen“. Es sei nicht Sache der Politik, sich in diesen Dialog einzumischen.

EAK der CDU/CSU will Thema intensiv diskutieren

Der Evangelische Arbeitskreis der CDU/CSU kündigte an, das Thema „Ehe. Familie und Partnerschaft“ nach der Sommerpause intensiv zu diskutieren und sich zu positionieren. Man werde in diesem Zusammenhang „in der gebotenen ausführlichen und differenzierten Weise“ auch zu der EKD-Orientierungshilfe Stellung nehmen, teilte Bundesgeschäftsführer Christian Meißner (Berlin) mit. Für den EAK der CDU/CSU gelte nach wie vor, „dass die Ehe von Mann und Frau eine gute Gabe Gottes ist“. Das entspreche dem gesamtbiblischen Befund.

„Verheerend“: EKD als Schrittmacher der Kritik an der Ehe

Widerspruch kommt auch vom Evangelischen Gemeinschaftsverbandes Württemberg, die Apis. Nach den Worten seines Vorsitzenden Steffen Kern (Walddorfhäslach bei Reutlingen) könnte das Papier verheerend wirken: „Ausgerechnet eine der beiden großen Kirchen macht sich zum Schrittmacher der Kritik an der Ehe.“ In einer der wichtigsten gesellschaftlichen Debatten spiele die EKD damit „eine ungute, äußerst einseitige Rolle“. Auch ökumenisch sei die Veröffentlichung eine Belastung: „Finden wir in der römisch-katholischen Theologie eine sakramentale Überhöhung der Ehe, so nun hier eine nicht gerechtfertigte theologische Abwertung derselben.“ Das verwundere umso mehr, da die evangelische Kirche bei anderen Themen – etwa im Blick auf Amt und Abendmahl – versuche, ökumenische Brücken zu schlagen. Kern äußerte die Hoffnung, „dass die Diskussion über das Papier manches zurechtrückt und zu einer Verständigung über Ehe und Familie führt, die die Orientierungshilfe selbst nicht bietet“. Eine ausführliche Stellungnahme Kerns erscheint in der Juli-Ausgabe der Verbandszeitschrift „Gemeinschaft“.

  • 0

#6
Rolf

Rolf

    Administrator

  • Topic Starter
  • Administrator

  • PIPPIPPIP
  • 34170 Beiträge
  • Land: Country Flag
Katholischer Familienbischof besorgt wegen EKD-Papier zu Ehe und Familie






20. Juni 2013


Felizitas Küble



Bischof Tebartz-van Elst verteidigt christliche Ehelehre

Das Kölner Domradio veröffentlichte am heutigen Donnerstag (20.6.) in seinem Online-Portal ein Interview mit “Familienbischof” Franz-Peter Tebartz-van Elst über das “erweiterte Familienbild” der EKD (Evangelischen Kirche in Deutschland), wie dies im jüngsten Positionspapier zum Tragen kam. Das Interview mit dem Oberhirten des Bistums Limburg führte Jan-Hendrik Stens.

Tebartz-van Elst erklärte einleitend, die deutschen Bischöfe seien “besorgt sind über die Entwicklung, die sich in diesem sogenannten Orientierungspapier zeigt”. Seine Begründung:

“Es führt im Ergebnis zu einer sehr starken Relativierung der lebenslang gelebten Treue in Ehe und Familie. Es macht uns Sorge, dass Ehe hier gerade in ihrer unverwechselbaren Bedeutung geschmälert wird. Es stellt sich zudem die Frage: Glaubt man selbst nicht mehr daran, dass Ehe in lebenslanger Treue möglich ist?”

Sodann beruft sich der Limburger Oberhirte auf das biblische Zeugnis und erwähnt, daß das christliche Eheverständnis ein notwendiger “Kontrast” für die heutige Zeit sei:

“Ausgehend von der Heiligen Schrift, die uns mit unseren evangelischen Schwestern und Brüdern verbindet, können wir besonders aus dem Neuen Testament so viel ermutigende Impulse gewinnen, die uns überzeugen sollten, dass es möglich ist, diesen Lebensentwurf als Abbild der Bundestreue Gottes zu den Menschen zu leben.

In diesem Sinne ist christlich gelebte Ehe und Familie in lebenslanger Treue durchaus ein kontrastierender Lebensentwurf in einer Gesellschaft, die das zunehmend anders sieht.”

Sodann betont der Bischof die Einzigartigkeit und Heiligkeit der Ehe:

“Als Sakrament ist die Liebe und Treue der Ehepartner Zeichen für die dauerhafte Liebe und Treue Gottes zu uns Menschen. Auch die Offenheit für Nachkommenschaft, die Möglichkeit, Kindern das Leben zu schenken, ist nun einmal etwas Wesenhaftes für christliche Ehe und Familie.”

Auf die Frage nach der Zukunft der Ökumene angesichts wesentlicher Unterschiede zwischen den Konfessionen antwortet der katholische Familienbischof:

“Es ist wichtig und hat sich bewährt, dass wir regelmäßig miteinander im Gespräch sind – auch da, wo es kontroverse Überzeugungen gibt. Sorge bereitet mir zu sehen, wie wir schon vor Jahren, z.B. bei bioethischen Herausforderungen, nicht mehr zu gemeinsamen Standpunkten gelangt sind. Wir kommen offenbar bei essentiellen Fragen, zu denen das Zeugnis von Christen in unserer Gesellschaft gefragt ist, immer weniger zusammen.

Ich halte es für wichtig, dass wir im Gespräch darüber sind, aber würde mir wünschen, dass wir auch inhaltlichen näher zusammenkämen. Gerade der biblisch bezeugte Wert von lebenslanger Treue in Ehe und Familie müsste doch eine höhere Wertschätzung erfahren.”

Damit hat der “Familienbischof” des deutschen Episkopats wesentliche Kernpunkte des katholischen Ehe-Verständnisses vorgetragen - wenngleich in sprachlich sehr zurückhaltender Weise; zudem hat er die Belastung angesprochen, die das EKD-Papier für die Ökumene bedeutet.

Mit Recht verweist er den Protestantismus auf die Heilige Schrift und auf die dort bezeugte göttliche Schöpfungsordnung, die nicht zur Disposition steht und keineswegs der Willkür kirchlicher Funktionäre unterliegt; sie ist vielmehr zugleich die natürliche Lebensordnung der Menschen, die im Dienst der Liebe, der Treue und der Fruchtbarkeit steht.


Felizitas Küble, Leiterin des Christoferuswerks in Münster
  • 0

#7
Rolf

Rolf

    Administrator

  • Topic Starter
  • Administrator

  • PIPPIPPIP
  • 34170 Beiträge
  • Land: Country Flag

Please Login HERE or Register HERE to see this link!







“Spiegel”-Autor kritisiert EKD-Papier zum “erweiterten” Ehe- und Familienverständnis





21. Juni 2013


Felizitas Küble






Jan Fleischhauer: “EKD betreibt Verweltlichung von innen“






Der einstmals linksorientierte, heute aber bürgerlich-konservativ denkende “Spiegel”-Redakteur Jan Fleischhauer befaßte sich in einer am 20. Juni 2013 in “Spiegel-online” veröffentlichen Kolumne mit der sog. “Orientierungshilfe” der EKD (Evang. Kirche in Deutschland) zu Ehe und Familie, die zwar nicht im “Stuhlkreis” (oder doch?) entstand, aber im Rahmen dreijähriger Beratungen einer 14-köpfigen “Expertenkommission”…

Ausgerechnet in einem “Spiegel”-Artikel wird diesem umstrittenen “Leitfaden” der EKD nun der “spektakuläre Versuch” einer “Verweltlichung von innen” vorgeworfen, der einzigartig in der Religionsgeschichte sei. 120505209_B_July und Mike


Für den Autor steht fest: “Die Selbstsäkularisierung der Protestanten strebt einem neuen Höhepunkt zu.”


Die Heilige Schrift ist für den Rat der EKD offenbar nicht mehr verbindlich, wie dieses modernistische Grundsatzpapier zu Ehe und Familie belegt. Hierzu heißt es in der “Spiegel”-Kolumne:

“Alles, was an den biblischen Texten zu streng oder bevormundend wirkt, hat sie soweit entschärft, dass man sich von ihr heute völlig unbesorgt ein Kerzlein aufstecken lassen kann. Man sollte im Gegenzug nur nicht mehr erwarten, dass man weiterhin auch zu den Fragen verlässlich Auskunft bekommt, für die sie bislang das Privileg besaß – also alle, die über das Diesseits hinaus weisen.”

Überall waltet eines weichgespülte Kuschel-Theologie ihres Amtes, die alles versteht und nichts und niemanden verurteilt – mit Ausnahme der Unternehmer natürlich, wie Fleischhauer zutreffend erläutert:

“Genau besehen gibt es nur einen Bereich, in dem die Kirche noch für sich in Anspruch nimmt, den Sündern heimzuleuchten, und das ist die Wirtschaft. Wer zu den sogenannten Leistungsträgern zählt und damit irgendwie zu den Reichen, kann auf keine Nachsicht hoffen. Da wird selbst der sanfte Nikolaus Schneider, der Käßmann im Amt des EKD-Ratsvorsitzenden nachfolgte, ganz alttestamentarisch. Die Reichen müssten endlich begreifen, dass weniger mehr sei, donnert es dann von der Kanzel.”

Zudem kritisiert der Verfasser, daß bei allem demonstrativem Mitgefühl für Geschiedene von den “seelischen Kosten einer Scheidung für die Kinder” nur am Rande die Rede sei.

Abschließend heißt es dann mit leichter Ironie:

“Die beruhigende Nachricht ist: Wenn man Heranwachsende nach ihren Zukunftsträumen fragt, steht die Ehe ganz weit oben. Gegen die romantische Natur hat auch die kahle Rationalität der EKD keine Chance.”

Wenn eine Kirche nicht einmal mehr die natürliche Lebensordnung hochhält, von einer fälligen Wertschätzung der göttlichen Schöpfungsordnung, der Heiligkeit und Unauflöslichkeit der Ehe ganz schweigen, dann sägt sie den Ast ab, auf dem sie sitzt – falls sie überhaupt noch drauf sitzt.

Martin Luther hat zwar die Ehe bereits als “weltlich Ding” bezeichnet und ihren sakramentalen Charakter bestritten, doch als bürgerliches Leitbild blieben Ehe und Familie auch im Protestantismus noch erhalten - diese Zeit scheint nun vorbei. Die EKD paßt sich dem Zeitgeist nicht nur an (wie seit Jahrzehnten dort üblich), sie rennt ihm sogar voraus.

Felizitas Küble, Leiterin des Christoferuswerks in Münster
  • 0

#8
Rolf

Rolf

    Administrator

  • Topic Starter
  • Administrator

  • PIPPIPPIP
  • 34170 Beiträge
  • Land: Country Flag

Please Login HERE or Register HERE to see this link!







Weiter Kritik an EKD-Familienpapier






Bochum/Nagold/Hamburg (idea) – Die Kritik an der neuen Orientierungshilfe der EKD reißt nicht ab. Das Papier vertritt ein erweitertes Familienbild, das vielfältige Lebensformen einschließt, zum Beispiel gleichgeschlechtliche Partnerschaften mit Kindern. Nach Ansicht des katholischen Ruhrbischofs Franz-Josef Overbeck (Essen) ist ein ökumenischer Graben geöffnet worden. Mit der Orientierungshilfe sei eine „Phase der Ratlosigkeit und des Ärgernisses“ eingeläutet worden, sagte Overbeck beim Sommerempfang des Martin Luther Forum Ruhr am 21. Juni in Gladbeck (Ruhrgebiet). Im vergangenen Jahrhundert hätten die evangelische und die katholische Kirche in vielen ethischen Fragen übereingestimmt. Heute gebe es etwa im Blick auf Abtreibung oder das Ehe- und Familienverständnis bisher nie dagewesene Gräben. Auch innerhalb der evangelischen Kirche zeigten sich zunehmend widersprüchliche Auffassungen. Es träten Gegensätze hervor, „die nicht einfach versöhnbar sind“. Overbeck warnte, dass das Christentum weiter an „gesellschaftlicher Relevanz“ verliere. Doch in einer „Welt der zunehmenden Gottesferne“ sei das gemeinsame ökumenische Zeugnis in ethischen Fragen umso wichtiger. Der ehemalige Professor für Christliche Gesellschaftslehre an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum, Günter Brakelmann (Bochum), kritisierte das „ewige Einknicken“ der evangelischen Kirche vor dem Zeitgeist sowie den protestantischen Umgang mit der Bibel: „Wenn uns etwas an den Texten des Neuen Testaments nicht mehr gefällt, wird es so ausgelegt, dass am Ende etwas anderes herauskommt, als im Urtext drin steht.“

Pietisten: Ehe ist attraktivste Form menschlichen Zusammenlebens

In einer Stellungnahme der württembergischen Christus-Bewegung „Lebendige Gemeinde“ bezeichnete der Vorsitzende, Dekan Ralf Albrecht (Nagold), die Orientierungshilfe als „falsches Signal“. Sie leugne, dass die Ehe von Mann und Frau auch im 21. Jahrhundert „die leitende und unüberholt attraktivste Form menschlichen Zusammenlebens“ sei. Stattdessen werte sie Ehe und Familie ab, relativiere und entleere die Begriffe und stelle die Segensgeschichte dieser Institutionen für die Gesellschaft in Frage. Die pietistische Dachorganisation fordert die Kirche auf, „alles zu unternehmen, was Ehe und Familie als verlässliche Ganz-Lebensgemeinschaft stärkt, finanziell schützt und fördert“.

CDU-Protestanten: Der Familie gebührt Vorrang

Kritik kommt auch aus der Politik. Der Bundesgeschäftsführer des Evangelischen Arbeitskreises (EAK) von CDU/CSU, Christian Meißner (Berlin), bedauert die Relativierung der Ehe. Aus Sicht der Union sei die lebenslange Ehe von Mann und Frau als gute Gabe Gottes zu verstehen, der bei aller Achtung gegenüber anderen Lebens- und Familienformen ein Vorrang gebühre, sagte Meißner dem „Hamburger Abendblatt“. Die Mitglieder des EAK erwarteten, „dass dies auch im liturgischen und seelsorgerlichen Handeln unserer Kirche klar wird“. Der FDP-Bundestagsabgeordnete Pascal Kober sagte derselben Zeitung, er stimme zwar der kirchlichen Anerkennung der verschiedenen familiären Lebensformen als verbindlichen Verantwortungsgemeinschaften voll zu. Die theologische Argumentation hätte jedoch sehr viel breiter entfaltet werden müssen. Insbesondere hätte die EKD stärker auf „die vielen Fragen“ eingehen sollen, „die zahlreiche Christen angesichts der Veränderungen im Ehe- und Familienverständnis haben“.


  • 0

#9
Rolf

Rolf

    Administrator

  • Topic Starter
  • Administrator

  • PIPPIPPIP
  • 34170 Beiträge
  • Land: Country Flag

Please Login HERE or Register HERE to see this link!







EKD-Papier verursacht erneuten Tiefschlag für die Ökumene






24. Juni 2013



Felizitas Küble

Der Rat der EKD hat vor wenigen Tagen zum Thema Ehe und Familie eine sog. “Orientierungshilfe” herausgegeben. Eine ad-hoc-Kommission aus 14 Mitgliedern, denen u. a. eine Professorin für “Gendersensible Soziale Arbeit” angehörte, hat über 3 Jahre unter Vorsitz einer früheren SPD-Bundesministerin aus diesem Papier den “normativen Ton kirchlicher Verlautbarungen in der Vergangenheit” zurückgenommen und sich damit erneut dem Zeitgeist gebeugt.

Durch die Feststellung, dass Familie nicht nur aus Mutter, Vater und Kindern, sondern überall auch dort besteht, wo “Menschen auf Dauer und im Zusammenhang der Generationen Verantwortung übernehmen”, weshalb auch Homo-Partnerschaften “Familie” seien, hat die EKD ihre Selbstsäkularisierung weiter vorangetrieben. Sie hat die Ehe aus der biblischen Schöpfungsordnung herausgenommen, d. h. die Verbindung von Mann und Frau als nicht mehr schöpfungsgemäß bezeichnet.

Das biblische Fundament der Ehe wird verneint, die Orientierung am Evangelium ist dem Zeitgeist gewichen. Der Genderismus hat über die Treue zu den Glaubensgrundsätzen der Kirche gesiegt.

Nachdem die EKD schon früher dem Import von embryonalen Stammzellen zugestimmt hatte, der EKD-Ratsvorsitzende Nikolaus Schneider dem Sterbenden, der eine Suizid-Hilfe fordert, die Hand halten wollte und der Beschluss des Deutschen Bundestages zur Präimplantationsdiagnostik (PID) auf einen Antrag zurückging, den ein evangelischer Pfarrer im Parlament mitunterzeichnet hatte, verwundert dieser Text nur noch Naive.

Wir stellen fest, dass es in Fragen des ungeborenen Lebens, des Lebensschutzes bis zum Tode und bei Ehe und Familie keine Gemeinsamkeiten (mehr) zwischen der katholischen Kirche und der EKD gibt. Deshalb widersprechen wir auch entschieden dem EKD-Ratsvorsitzenden, dass die “ökumenische Gemeinschaft eine solche Diskussion aushalten müsse”.

Biblische Normen und ethische Grundsätze sind für uns nicht verhandelbar, und wir entscheiden auch zukünftig selbst, was wir “aushalten müssen”.

Die Deutsche Bischofskonferenz hat bisher nur den Vorsitzenden ihrer “Familienkommission”, Bischof Tebartz-van-Elst, zu einer kritischen Reaktion veranlasst. Jetzt warten wir gespannt auf die offizielle Stellungnahme der katholischen Bischöfe. Da hier weitere Grundfragen der Ökumene-Gespräche tangiert sind, werden sich die Bischöfe ja wohl sehr bald deutlich zu Wort melden.

Prof. Dr. Hubert Gindert

Vorsitzender des Forums Deutscher Katholiken

  • 0

#10
Rolf

Rolf

    Administrator

  • Topic Starter
  • Administrator

  • PIPPIPPIP
  • 34170 Beiträge
  • Land: Country Flag

Please Login HERE or Register HERE to see this link!







Die Kirche surft sich „endgültig ins Abseits“






Berlin/München (idea) – Die Kritik am Familienpapier der EKD weitet sich aus. Immer mehr Stimmen aus Kirchen und Politik äußern ihren Unmut. In der „Orientierungshilfe“ rückt die EKD von der Ehe als der alleinigen Norm ab und vertritt ein erweitertes Familienbild, das vielfältige Lebensformen – zum Beispiel gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften mit Kindern – einschließt. Der Fernsehmoderator Peter Hahne (Berlin), der von 1991 bis 2009 der Leitung der EKD, dem Rat, angehörte, nannte das Papier gegenüber der Evangelischen Nachrichtenagentur idea „ein Beispiel für geistliche Substanzlosigkeit“ und für „geistige Schwäche“. Er fragt: „Auf welch unterstes Niveau begibt sich der Rat als oberste EKD-Leitung, solch ein trendiges Mode-Allerlei durchzuwinken?“ Die „sogenannte Orientierungshilfe“ sei ein „Zettelkasten des Flachsinns voller banaler Beliebigkeiten aus dem Betroffenheits-Stuhlkreis – was für ein Start ins Lutherjubiläum“. Die Kirche surfe sich auf den „Wanderdünen des Zeitgeistes endgültig ins Abseits und hat es final geschafft, von niemandem mehr ernst genommen zu werden“. Die „vernichtenden Kommentare“ der „weltlichen“ Presse sprächen eine deutliche Sprache: „Aus dem Vatikan ist Verachtung zu hören.“

EAK der CSU: Hat sich Luther so geirrt?

„Enttäuscht“ reagierte der Landesvorsitzende des Evangelischen Arbeitskreises der CSU, der Parlamentarische Staatssekretär Christian Schmidt. Aus dem Text scheine eine grundsätzliche Neutralität der Autoren zur klassischen Ehe und Familie durch: „Das kann einer christlichen Konfession und deren Vertretern nicht genügen. Streckenweise liest sich diese Handreichung wie ein ungewürztes und kalorienarmes Berliner Allerlei.“ Angesichts der Aussagen Martin Luthers zur Ehe, der sie als eine Ordnung Gottes sah, fragt der Politiker: „Hat sich Luther so kräftig geirrt, dass die kräftigen Exegetinnen und Exegeten von heute die Flucht aus seiner Theologie und Menschlichkeit suchen?“

Bibelbund: Abenteuerliche theologische Konstruktionen

Scharfe Kritik übt auch der theologisch konservative Bibelbund (Berlin). Dessen Vorsitzender, der Theologe Michael Kotsch (Horn-Bad Meinberg), schrieb an den EKD-Ratsvorsitzenden, Nikolaus Schneider (Berlin): „Es ist erstaunlich, wie Sie eine Legitimation von Homo-Ehen durch abenteuerliche theologische Konstruktionen in die Bibel hineinlesen, deutliche biblische Aussagen zum Leitbild einer dauerhaften heterosexuellen Ehe aber weitgehend unter den Tisch fallen lassen.“ Schwer verständlich sei auch, dass die EKD jungen Paaren empfehle, sich aus ökonomischen Gründen in ihrer Berufstätigkeit auf ein potenzielles Scheitern ihrer Ehe einzustellen, und dass sie das Modell der häuslichen Kindererziehung durch die Mutter überwiegend kritisch beurteile. Mancher evangelische Christ frage sich vermutlich, welche Orientierung die „Orientierungsschrift“ gebe: „Offensichtlich steht sie in der Gefahr, jeden im Regen postmoderner Beliebigkeit stehen zu lassen, der nach einem christlichen Modell der Ehe sucht.“

Ökumene mit Evangelikalen und Orthodoxen leichter möglich als mit der EKD

Auch aus der römisch-katholischen Kirche mehren sich die mahnenden Stimmen. Für den Präsidenten des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Alois Glück, erweckt das EKD-Papier den Eindruck: „Alles ist möglich und alles ist irgendwie gleichwertig.“ Scharfe Kritik äußerte ebenfalls der Professor für Christliche Sozialwissenschaft, der Dominikanerpater Wolfgang Ockenfels (Trier). In einem Gastkommentar für kath.net schrieb er: „Ein authentisch christliches Verständnis von Ehe und Familie biblisch zu begründen, liegt den Autoren der Studie fern. Sie scheinen nicht an einem Konsens mit katholischen Interpreten der Heiligen Schrift interessiert zu sein.“ Laut Ockenfels ist „heute die Ökumene zwischen Katholiken, Orthodoxen und Evangelikalen leichter möglich als mit deutschnationalen Protestanten vom Schlage der EKD“. Er hält es außerdem nur noch für eine Frage der Zeit, dass staatlicherseits die islamische Polygamie anerkannt wird.

Katholiken-Forum: Keine Gemeinsamkeiten mehr

Das Forum Deutscher Katholiken bezeichnete das EKD-Papier als einen erneuten Tiefschlag für die Ökumene: „Wir stellen fest, dass es in Fragen des ungeborenen Lebens, des Lebensschutzes bis zum Tode und bei Ehe und Familie keine Gemeinsamkeiten (mehr) zwischen der katholischen Kirche und der EKD gibt.“ Deshalb widerspreche man auch entschieden dem EKD-Ratsvorsitzenden Schneider, dass die ökumenische Gemeinschaft eine solche Diskussion aushalten müsse. „Biblische Normen und ethische Grundsätze sind für uns nicht verhandelbar, und wir entscheiden auch künftig selbst, was wir ‚aushalten müssen‘, so der Vorsitzende des Forums, Prof. Hubert Gindert (Kaufering/Oberbayern).

  • 0

#11
Rolf

Rolf

    Administrator

  • Topic Starter
  • Administrator

  • PIPPIPPIP
  • 34170 Beiträge
  • Land: Country Flag

Please Login HERE or Register HERE to see this link!

[tt_news]=193001&cHash=ae49cad76121c33fcb65a8aab5e2ad82





EKD-Familienpapier: Erster Landesbischof übt Kritik






An der evangelischen Orientierungshilfe zum Thema Ehe und Familie reiben sich Liberale und Konservative. Während Margot Käßmann das Papier verteidigt, warnt der württembergische Bischof July vor allzugroßer Beliebigkeit beim Begriff Partnerschaft.


Mehrere Bischöfe haben die umstrittene Orientierungshilfe der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) zum Thema Ehe und Familie als geglückte Anpassung an veränderte Gesellschaftsmodelle begrüßt. "Wenn etwa Menschen in gleichgeschlechtlichen Lebenspartnerschaften sich gegenseitig Liebe und Treue versprechen, kann man sich aus der Sicht christlicher Ethik doch nur freuen", erklärte Bayerns evangelischer Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm am Dienstag in München. Niemand müsse Angst haben, dass die Ehe dadurch entwertet werde, betonte der Theologieprofessor. Auch weitere evangelische Bischöfe und die Reformationsbotschafterin Margot Käßmann äußerten sich positiv zu dem Papier.

Dagegen äußerte sich der württembergische Landesbischof Frank Otfried July überwiegend skeptisch. Er nehme deutlich wahr, dass "der institutionelle Aspekt der Ehe fast lautlos aufgegeben oder pauschal zurückgewiesen wird". Eine "Ethik der Institutionen" könne nicht durch eine "Ethik der personalen Beziehungen" ersetzt werden. July: "Zu wenig sehe ich die Bedeutung der sogenannten klassischen Familie geachtet. Und das Ziel der lebenslangen Treue halte ich für nicht aufgebbar." Diese sei abgeleitet von der ewigen Treue Gottes zu den Menschen. Sehr schnell werde aus der Beschreibung der gesellschaftlichen Veränderungen auch die Festlegung eines neuen Familienbegriffs.

July stellte das Verfahren zur Entstehung der Orientierungshilfe grundsätzlich infrage: "Manche Christen in unserer Landeskirche fühlen sich desorientiert statt orientiert. Als evangelische Kirche tun wir gut daran, bei derartigen Fragen in einem ausführlichen Konsultationsprozess die Landeskirchen, Synoden, Kirchengemeinderäte etc. zu beteiligen, um zu einer weithin getragenen Orientierung zu kommen." Er rege eine solche Konsultation ausdrücklich an, fügte der Bischof hinzu.

In der Orientierungshilfe fordert die EKD, alle Familienformen anzuerkennen und zu stärken und schließt dabei auch etwa Patchworkfamilien oder homosexuelle Partnerschaften ein. Konservative Protestanten und Katholiken kritisieren das Papier, weil es in ihren Augen die Ehe zwischen Mann und Frau entwertet. Auch das württembergische EKD-Ratsmitglied Tabea Dölker hat sich von der Orientierungshilfe distanziert.

Die evangelischen Bekenntnisbewegungen kritisierten in einer gemeinsamen Stellungnahme die Orientierungsschrift. Es sei fatal, dass evangelische Freiheit von maßgeblichen Vertretern der EKD nicht mehr im ursprünglich reformatorischen Sinn verstanden werde, nämlich als Bindung an das Wort der Heiligen Schrift. "Christen sollen bei der Bibel und den reformatorischen Bekenntnissen bleiben und nicht Irrwegen der EKD folgen.", hieß es in der Stellungnahme. Die EKD solle die Orientierungshilfe - auch in ihrer nochmals einseitigeren öffentlichen Darstellung - korrigieren.

Die Reformationsbotschafterin Margot Käßmann erklärte dagegen: "Die evangelische Ethik hat sich nicht dem Zeitgeist angepasst, sondern geguckt, was sind ihre Grundkategorien", sagte die frühere EKD-Ratsvorsitzende am Montagabend bei einer Diskussion in der Leipziger Thomaskirche. Wichtig seien vor allem Verlässlichkeit, Vertrauen und der Wunsch, Verantwortung zu übernehmen, fasste Käßmann das Papier zusammen.

Badens evangelischer Landesbischof Ulrich Fischer äußerte sich überrascht über die teils sehr heftigen und kritischen Reaktionen. "Wie man aus einem solchen Text herauslesen kann, dass es um eine Schwächung der Familien geht oder um eine Vergleichgültigung, dass eheliche Formen der evangelischen Kirche nicht mehr wichtig sind, ist mir unverständlich", erklärte Fischer am Dienstag. Fischer, der auch Mitglied des EKD-Rates ist, sagte, das Dokument sei eine "riesige Werbung dafür, Mut zu haben zur Familie, Kinder zu bekommen, Familie zu gründen und Verantwortung zu übernehmen". Der Typus von Familie habe sich in seiner sozialen Gestalt unglaublich geändert, betonte der Landesbischof. Dem trage diese Orientierungshilfe Rechnung.
  • 0

#12
Rolf

Rolf

    Administrator

  • Topic Starter
  • Administrator

  • PIPPIPPIP
  • 34170 Beiträge
  • Land: Country Flag

Please Login HERE or Register HERE to see this link!







Das EKD-Familienpapier ist ein Dokument der Hilflosigkeit






26. Juni 2013





Felizitas Küble


Pressemeldung des Verbands Familienarbeit:

Das am 19. Juni 2013 veröffentlichte Papier der EKD mit dem Thema „Familie als verlässliche Gemeinschaft stärken“ gibt die bekannten Auffassungen der Wirtschafts- und Erwerbswelt wieder, die heute die Politik bestimmen.

Unabhängige Denkansätze sind nicht zu finden. Die Lebensfrage der Familien, wie deren Erziehungsaufgabe von der Gesellschaft behandelt wird, bleibt ausgespart. Das Papier verfehlt sein Thema. Sein Sinn ist für uns nicht erkennbar. ????????


Dazu erklärt der stellv. Vorsitzende, Dr. Johannes Resch:

„Die Verlässlichkeit der Familie basierte – wirtschaftlich gesehen - auf dem über Jahrtausende hinweg selbstverständlichen Geben und Nehmen zwischen Eltern und Kindern. Eltern versorgten ihre Kinder und wurden im Alter wieder von ihnen versorgt. Erst unsere Sozialgesetzgebung hat die Eltern ohne Ausgleich enteignet.

Obwohl auch die gesetzliche Altersversorgung ausschließlich von den erwachsen gewordenen Kinder finanziert wird, wurde sie statt an die Erziehung eigener Kinder an die Erwerbsarbeit gebunden. Die Verlässlichkeit der Familie kann aber weder durch Verstaatlichung noch durch Verkirchlichung der Kinderbetreuung wiederhergestellt werden, sondern nur durch direkte – auch finanzielle – Anerkennung der elterlichen Erziehungsleistung.

“Familienarbeit wurde zum Frondienst”

Aufgrund der Enteignung der Eltern wurde Familienarbeit zum Frondienst für die Gesellschaft und zum Armutsrisiko. Das ist für junge Menschen immer weniger erstrebenswert und Gift für den Kinderwunsch.

Im Papier der EKD werden Armutsrisiko und Zeitmangel zwar angesprochen, aber die Frage nach den Ursachen wird nicht gestellt. Es werden sogar ‘sozialpolitische Transfers’ zugunsten der Familien erwähnt. Die ein Mehrfaches betragenden Transfers zulasten der Familien im Rahmen der gesetzlichen Renten-, Kranken- und Pflegeversicherung werden dagegen ignoriert – ebenso wie in der Politik.“

Die Verbandsvorsitzende Gertrud Martin ergänzt:

“Politiker orientieren sich an den Interessen der Wähler. Sie tendieren daher dazu, Familieninteressen zu vernachlässigen, weil Kinder keine Wähler sind. Kirchen sind aber nicht von Wahlen abhängig. Sie sollten es sich leisten, die Situation der Familien auf sachlicher Basis zu untersuchen, zu bewerten und Korrekturen anzumahnen. – Schade, dass es im Papier dazu nicht einmal einen Ansatz gibt.“

Quelle: Pressestelle Verband Familienarbeit e. V.
  • 0

#13
Rolf

Rolf

    Administrator

  • Topic Starter
  • Administrator

  • PIPPIPPIP
  • 34170 Beiträge
  • Land: Country Flag

Please Login HERE or Register HERE to see this link!







EKD-Familienpapier korrigieren!






Bonn/Regensburg (idea) – Ungewöhnlich scharf hat ein ehemals führender Repräsentant der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) deren „Orientierungshilfe“ zur Familie kritisiert. Bischof em. Hartmut Löwe (Bonn) spricht von einer „fatalen Desorientierung“ und fordert die Leitung der EKD, den Rat, auf, den Text zu korrigieren. „Andernfalls werden immer mehr evangelische Christen in ihrer Kirche heimatlos“, schreibt er in einer Stellungnahme. Löwe war von 1980 bis 1992 Präsident im EKD-Kirchenamt, von 1993 bis 1999 Bevollmächtigter des Rates der EKD bei der Bundesrepublik Deutschland und von 1994 bis 2003 evangelischer Militärbischof. In dem Familienpapier rückt die EKD von der Ehe als alleiniger Norm ab und vertritt ein erweitertes Familienbild, das unter anderem auch gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften mit Kindern einschließt. Wie Löwe schreibt, stellt die Veröffentlichung „einen revolutionären Bruch dar in der Kontinuität evangelischer Lehre und gemeinchristlicher Überzeugungen“. Er bezeichnet es als unbegreiflich, „wie der Rat der EKD von allen seinen früheren Äußerungen zu Ehe, Familie und Homosexualität abweicht, ohne auch nur einen einzigen diskutablen theologischen Grund anzugeben“. Den mit „Theologischer Orientierung“ überschriebenen Teil könne man nur „mangelhaft“ nennen.

„Karlsruhe“ produziert keine göttlichen Dekrete

Löwe zufolge beruft sich das EKD-Papier immer wieder zustimmend auf Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts aus jüngster Zeit: „Aber Karlsruhe produziert keine göttlichen Dekrete, die als hermeneutischer Schlüssel der kirchlichen Lehre dienen könnten.“ Der EKD-Text stehe „in einer problematischen Tradition evangelischer Anpassung an dem Zeitgeist hörige gesellschaftliche Entwicklungen, anstatt das herausfordernd Eigene und Besondere des christlichen Glaubens wenigstens innerhalb der Christenheit zur Geltung zu bringen“. Im Blick auf die Folgen für das Verhältnis zur römisch-katholischen Kirche schreibt Löwe: „Die Klage, es ginge in ökumenischen Dingen nicht voran, ist müßig, wenn man christliche Gemeinsamkeiten aufkündigt.“ Ökumenischer Stillstand und ökumenische Rückschritte seien die natürlichen Folgen. Vielmehr hofften auch evangelische Christen darauf, „dass Rom in den Fragen von Ehe und Familie evangelischen Verirrungen nicht folgt und als authentische christliche Stimme hörbar bleibt.“

Bayern: Evangelischer Regionalbischof teilt katholische Kritik

Der evangelische Regionalbischof im Kirchenkreis Regensburg, Hans-Martin Weiss, kritisiert ebenfalls das EKD-Papier. Es sei eher „von politischer als kirchlicher“ Denkweise geprägt, sagte er gegenüber der Mittelbayerischen Zeitung. „Die kritischen Bemerkungen der Denkschrift zur bürgerlichen Ehe finde ich gegenüber denjenigen, die zu ihren Ehepartnern und ihren Familien stehen und immer gestanden sind, zum Teil herabsetzend.“ „Großen Respekt“ zollte Weiss dem katholischen Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer, der in der EKD-Schrift einen Kurswechsel und eine Abkehr von der biblischen Sicht von Mann und Frau sieht.

Katholischer Bischof: EKD, kehre zur Heiligen Schrift zurück!

Voderholzer hatte die „evangelischen Mitchristen“ am 23. Juni in einer Predigt gebeten: „Kehrt bitte auf den Boden der Heiligen Schrift zurück! Welchen Sinn soll Ökumene haben, wenn das gemeinsame Fundament der Heiligen Schrift nicht mehr ernstgenommen wird?“ Regionalbischof Weiss sagte dazu, er unterstütze Voderholzers Bemühen, das christliche Familienbild aus der Heiligen Schrift heraus zu entwickeln, „im Grundsatz voll und ganz“. Kritisch zu dem EKD-Papier hatten sich unter anderen auch das (pietistische) EKD-Ratsmitglied Tabea Dölker (Holzgerlingen bei Stuttgart) und der württembergische Landesbischof Frank Otfried July (Stuttgart) geäußert. Begrüßt wurde es dagegen von den Landesbischöfen Ulrich Fischer (Baden), Ralf Meister (Hannover) und Heinrich Bedford-Strohm (Bayern) sowie der ehemaligen EKD-Ratsvorsitzenden Margot Käßmann (wie idea bereits berichtete). Auch der Bundesverband „Evangelische Frauen in Deutschland“ und die Männerarbeit der EKD würdigten die Orientierungshilfe. Sie unterstütze Beziehungen, „die von verlässlicher Bindung, Verantwortung, Fürsorge und Respekt getragen sind – unabhängig von ihrer Form“, erklärten beide Verbände in Hannover.

Kirchenpräsident Liebig: Am Ideal lebenslanger Treue festhalten

Widerspruch kommt auch vom Kirchenpräsidenten der Evangelischen Landeskirche Anhalts, Joachim Liebig (Dessau-Roßlau). Er bemängelt an dem Papier die nachträgliche Bestätigung eines heute landläufigen Eheverständnisses, wonach das Scheitern der Ehe aufgrund wechselhafter Gefühle grundsätzlich legitim sei. Hier müsse sich die Orientierungshilfe fragen lassen, warum sie die biblisch bedeutsamen Normen für die Ehe beiseite lasse: „Zweifellos ist diese Einschätzung angesichts der Scheidungszahlen realistisch. Ein evangelisches Orientierungspapier sollte jedoch nicht den Ist-Zustand theologisch deuten, sondern im besten Sinne protestantische Orientierung geben.“ Dazu gehöre bei aller Einsicht in menschliches Scheitern auch das unbedingte Festhalten am Ideal lebenslanger Treue. Liebig: „Meine Frau und ich sind seit 26 Jahren glücklich verheiratet und entschlossen, unser Eheversprechen bis ans Lebensende einzuhalten.“

  • 0

#14
Rolf

Rolf

    Administrator

  • Topic Starter
  • Administrator

  • PIPPIPPIP
  • 34170 Beiträge
  • Land: Country Flag

Please Login HERE or Register HERE to see this link!

[tt_news]=193027&cHash=29dbaff01ca0a8656879a09d2f12e395






Vatikan-Berater: EKD-Familienpapier "auf Linie Luthers"







Den Vatikan-Berater Wilhelm Imkamp hat das EKD-Familienpapier nach eigener Aussage "nicht überrascht". Die Orientierungshilfe sei "ganz auf Linie Luthers", weil sie die Ehe als "weltlich Ding" und nicht als Sakrament beurteile, sagte er am Donnerstag in Berlin.


Überrascht habe ihn vielmehr die Kritik. "Wenn ich die Ehe nicht als Sakrament sehe, kann ich damit auch machen, was ich will", sagte Imkamp.

Er sei der evangelischen Kirche sogar dankbar, dass sie ihre Position so deutlich formuliere, ergänzte der als theologisch konservativ bekannte Prälat, der als Konsultor der Heiligsprechungs- und Gottesdienstkongregation im Vatikan angehört. Vieles in der Ökumene sei "Wischi-Waschi", kritisierte Imkamp. Beide Seiten vermieden oft deutliche Worte. Mit dem Familienpapier sei das anders.

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) stellte in der vergangenen Woche ihre Orientierungshilfe zum Thema Familie vor. Darin fordert sie, alle Familienformen anzuerkennen und zu stärken. Dabei schließt sie auch Patchworkfamilien und homosexuelle Partnerschaften ein. Kritiker, auch aus der evangelischen Kirche selbst, greifen das Papier an, unter anderem weil es in ihren Augen die Ehe zwischen Mann und Frau entwertet.

Imkamp, der am Donnerstag sein neues Buch vorstellte, kritisierte an seiner eigenen Kirche einen "Appeasement-Kurs". Die katholische Kirche fokussiere sich teilweise mehr auf den Klimaschutz als auf den Erlöser Jesus Christus. "Das ist ein Problem", sagte Imkamp.

Katholiken forderte er dazu auf, sich nicht dem Zeitgeist anzupassen und Dogmen der katholischen Kirche treu zu bleiben. Er kritisierte, dass die Rufe nach einem anderen Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen, die in der katholischen Kirche von der Eucharistie ausgeschlossen sind, immer lauter würden. Bei solcher Kritik gehe es immer um "Sex-Kram", sagte Imkamp. Nur weil sich viele scheiden ließen, könne dem nicht nachgegeben werden, sagte Imkamp. Es komme ja auch niemand auf die Idee, Steuern abzuschaffen, weil viele Menschen sie hinterziehen, argumentierte der Prälat, der auch Mitglied der wissenschaftlichen Kommission des Archivs der Glaubenskongregation in Rom ist.
  • 0

#15
Rolf

Rolf

    Administrator

  • Topic Starter
  • Administrator

  • PIPPIPPIP
  • 34170 Beiträge
  • Land: Country Flag

Please Login HERE or Register HERE to see this link!








Evangelischer SELK-Bischof reagiert mit Hirtenwort auf EKD-Desorientierungspapier






3. Juli 2013



Felizitas Küble


Mit einem kritischen Hirtenwort hat der Bischof der SELK (Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche), Hans-Jörg Voigt, auf die EKD-”Orientierungshilfe” zum neuen Familieverständnis reagiert. Die theologisch konservative SELK umfaßt 175 Gemeinden mit rund 34.000 Mitgliedern.

In dem Familienpapier rückte das EKD-Leitungsgremium von der Ehe als alleiniger Norm ab und vertritt ein “erweitertes” Familienbild, das z.B. auch gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften mit Kindern einschließt.

Wie SELK-Bischof Voigt schreibt, hat Verunsicherung nun auch „den inneren Bereich der Kirchen erreicht“. Mit dem Hirtenwort wolle er für den Fragenbereich von Ehe und Familie an die Grundlage der Heiligen Schrift und das Bekenntnis der Kirche erinnern.

Christen müssen heute eine “Gegenkultur” leben

Er ermutigt besonders junge Menschen, „sich auf eine Eheschließung und auf die Gründung einer Familie mit Kindern einzulassen“. Es brauche heute Christen, die eine Zustimmung aus der Gesellschaft zu biblisch ausgerichteten Lebensentwürfen nicht mehr erwarteten und daher versuchten, sehr bewusst eine kirchliche „Gegenkultur“ zu leben, schreibt er.

Die biblischen Mahnungen, sich von „Unzucht“ fernzuhalten, machten deutlich, dass die frühchristlichen Gemeinden sich als Gegenkultur zum hellenistischen Heidentum verstanden. Voigt ermutigt auch zu einem Leben mit Kindern: „Jedes Kinderlachen und jede Kinderträne, die nach Trost fragt, ist ein Gegenentwurf zu einer Welt, in der Gewinnstreben und Materialismus weithin beherrschend sind.“

Kirche kann homosexuelle Paare nicht segnen

Auch zu Polygamie (Vielehe) und Homosexualität äußert sich der evangelische Oberhirte der SELK: „Jesus, mit ihm das Neue Testament und in seinem Gefolge die weltweite Christenheit vertritt die Ehe zwischen einem Mann und einer Frau mit der grundsätzlichen Möglichkeit der Zeugung von Kindern als den von Gott gewollten Lebensentwurf; daneben steht die Ehelosigkeit als die andere rechtmäßige Option.“

Homosexualität werde von der Heiligen Schrift in großer Klarheit als Sünde bezeichnet: „Deshalb kann die Kirche keine gleichgeschlechtlichen Paare segnen.“ - Dass sie homosexuell empfindenden Menschen respekt- und liebevoll begegne und zudem gegen ihre Diskriminierung auftrete, sei „Frucht und Folge gewinnender Liebe Christi, die allen Menschen gilt“.

Quelle:

Please Login HERE or Register HERE to see this link!


  • 0

#16
Rolf

Rolf

    Administrator

  • Topic Starter
  • Administrator

  • PIPPIPPIP
  • 34170 Beiträge
  • Land: Country Flag

Please Login HERE or Register HERE to see this link!







“Lebendige Gemeinde München”: EKD soll Desorientierungspapier zu Ehe und Familie zurücknehmen!





4. Juli 2013



Felizitas Küble



Lebendige Gemeinde München e.V. / Grünwalder- Straße 103c / 81547 München

OFFENER BRIEF an Landesbischof Prof. Dr. Heinrich Bedford-Strohm

Öffentliche Stellungnahme zur „Orientierungshilfe“ der EKD zu Ehe und Familie



Sehr geehrter Herr Landesbischof,

Leitungskreis und Vorstand der Lebendigen Gemeinde München haben folgende öffentliche Stellungnahme beschlossen:

„In der „Orientierungshilfe“ der EKD zu Ehe und Familie ist Verlässlichkeit zwischen Menschen Hauptkriterium für die Beurteilung eheähnlicher Beziehungen. Zwar stemmt sich die EKD damit gegen den Trend zur Individualisierung. Das wäre positiv für das Funktionieren der Gesellschaft, wenn darüber nicht das Leitbild der auf Dauer verlässlichen Familie bestehend aus Vater, Mutter und Kindern als Kern unserer Gesellschaft relativiert würde - zu Gunsten vielfältiger Lebensformen, zum Beispiel gleichgeschlechtlicher Partnerschaften sogar mit Kindern.

Biblische Argumente, die das herkömmliche Verständnis von Ehe und Familie beschreiben, werden durch hermeneutische Umdeutung zurechtgebogen - hilfsweise durch Verweis auf die Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichtes.

Damit wird das neutestamentliche Familienbild ersetzt, was der neuen gesellschaftlichen Wirklichkeit Rechnung tragen soll. Das widerspricht dem Auftrag der Kirche: Paulus fordert im Brief an die Römer im Kap. 12,2: „Stellt euch nicht dieser Welt gleich, sondern ändert Euch durch Erneuerung eures Sinnes…“

Abgesehen davon, dass christliche Moralvorstellungen schon immer Korrektiv der gesellschaftlichen Wirklichkeit waren – und nicht umgekehrt, sollten wir auch die Konsequenzen bedenken.

Die Ehe ist auf Kinder ausgerichtet

Es besteht kein Zweifel, dass die Ehe nach dem Willen Gottes auf Kinder ausgerichtet ist. Sie soll auf Lebenszeit – also auf Dauer verlässlich sein. Die meisten kennen aus ihrem Elternhaus eine auf Dauer stabile Familie mit Vater, Mutter und Kindern als Leitbild in unserer Gesellschaft – im Einklang mit der Bibel (Mt 19,5; Mk 10, 11, 12, 1.Kor 7,10; 39, Eph 5,21 – 6,4; Heb 13,4).

Das Verständnis von Ehe und Familie hat sich nicht von selbst gewandelt; dieses Fundament unserer Gesellschaft wurde gezielt geschwächt. Lenin würde seine Forderung „Schafft die Familie ab“ bestätigt sehen. Auch die heute gängigen gender-ideologischen Bestrebungen zur Veränderung des Bildes der Frau und Mutter wirken in die gleiche Richtung.

Kirchenleitungen und Politikern scheint weithin nicht mehr bewusst zu sein, dass die Institution der Ehe mit den sie begleitenden Geboten und schützenden Gesetzen sowie die damit einhergehende soziale Kontrolle den mächtigen Sexualtrieb einhegt und so dessen zügellose Auswüchse bändigt.

Wer die Familie – Vater, Mutter, Kinder - als dauerhaft verlässlichen Rahmen für die Ehepartner auch bei Krankheit und im Alter und als verlässlichen Entwicklungs- und Schutzraum für Kinder sowie als wichtiges Element der sozialen Einbindung in unsere Gesellschaft für unverzichtbar hält, muss diese Entwicklung und deren dramatische Auswirkungen mit großer Sorge sehen.

EKD-Papier erschwert die Ökumene

Außerdem vertieft die „Orientierungshilfe“ den Graben zwischen den ethischen Positionen der EKD und der römisch-katholischen sowie der orthodoxen Kirchen. Insbesondere sind zu nennen: die unklare Haltung zu Abtreibung und Sterbehilfe, zur Auflösung des Zusammenhangs von Ehe, Fruchtbarkeit und Sexualität, zur Akzeptanz von praktizierter Homosexualität sogar in Pfarrhäusern bis hin zur „Trauung“ gleichgeschlechtlicher Paare.

Hinzu kommen die Infragestellung der Heilsbedeutung des Leidens Christi am Kreuz und seiner Auferstehung als angeblich aus Vernunftgründen nicht mehr glaubwürdig - gar als “fundamentalistische Zumutung”.

Unsere Kirchenleitungen erschweren die Bemühungen um Ökumene dadurch, dass sie einen bibelkritischen Sonderweg weitergehen, mit dem sie sich sowohl von der biblisch-apostolischen Lehre wie auch von der römisch-katholischen, den orthodoxen und altorientalischen Kirchen – ja auch von evangelischen Geschwisterkirchen weltweit absetzen.“

Als Glieder der ELKB (Evang.-lutherischen Kirche Bayerns), deren Bindung an Schrift und Bekenntnis uns unverzichtbar ist (siehe Grundartikel unserer Kirchenverfassung), fordern wir Sie auf, darauf hinzuwirken, dass die “Orientierungshilfe“ der EKD zu Ehe und Familie zurückgenommen wird.

Mit freundlichen Grüßen
gez. Pfr. Dieter Kuller

gez. Bolko von Bonin

Vorstand Lebendige Gemeinde München e.V
.
  • 0

#17
Rolf

Rolf

    Administrator

  • Topic Starter
  • Administrator

  • PIPPIPPIP
  • 34170 Beiträge
  • Land: Country Flag

Please Login HERE or Register HERE to see this link!







Bischof July erneuert Kritik an Familienpapier






Bad Mergentheim (idea) – Der württembergische Landesbischof Frank Otfried July (Stuttgart) hat seine Kritik an der EKD-Orientierungshilfe zur Familie erneuert. In einer aktuellen Stunde der in Bad Mergentheim tagenden Landessynode sagte er am 4. Juli, dass man sich „vor theologischer Argumentation fast weggeduckt“ habe. In dem Papier rückt die EKD von der Ehe als alleiniger Norm ab und vertritt ein erweitertes Familienbild, das unter anderem auch gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften mit Kindern einschließt. Bei so schwergewichtigen Fragen hätten der Vorlauf und das Verfahren anders sein müssen, stellte July vor den 98 Kirchenparlamentariern fest. Er bezeichnete die evangelische Kirche als eine „Kirche der Freiheit auch zur Diskussion“, in der nicht gelte, dass die EKD spreche und die Auseinandersetzung damit beendet sei.

„Lebendige Gemeinde“: Theologisch dürftig und politisch einseitig

In der Aussprache wurden unterschiedliche Beurteilungen der Orientierungshilfe deutlich. Der Sprecher der eher evangelikalen „Lebendigen Gemeinde“, Pfarrer Steffen Kern (Walddorfhäslach bei Reutlingen), nannte sie „gut gemeint“. Das allein genüge jedoch nicht für eine Orientierungshilfe: „Das Papier ist theologisch äußerst dürftig, politisch äußerst einseitig, ökumenisch äußerst belastend.“ Dekan Volker Teich (Schorndorf) äußerte sich ebenfalls „enttäuscht über die Oberflächlichkeit und entsetzt über die Orientierungslosigkeit meiner EKD“. Man solle die EKD bitten, dieses Papier zu überdenken, zurückzunehmen oder einzustampfen. Teich ist auch Mitglied der EKD-Synode.

„Offene Kirche“: Vom Heiligen Geist und vom Zeitgeist inspiriert

Dagegen lobte Harald Kretschmer (Tübingen) von der linksliberalen „Offenen Kirche“ die Orientierungshilfe als „sowohl vom Heiligen Geist wie auch vom Geist der Zeit inspiriert“. Nirgendwo sei etwas von Beliebigkeit im Blick auf Ehe und Familie zu lesen. Anita Gröh (Geislingen) – ebenfalls „Offene Kirche“ – warf den Kritikern vor, „auszugrenzen, was nach dem eigenen Weltbild nicht reinpasst“. Auch die Sprecherin der Mitte-Gruppierung „Evangelium und Kirche“, Eva Glock (Heidenheim), begrüßte die Veröffentlichung, weil sie den Familienbegriff über die Ehe hinaus erweitere. Im Namen von „Kirche für Morgen“ würdigte Markus Munzinger (Dettingen/Erms), dass die Orientierungshilfe eine Fülle von Informationen zu sozialen, rechtlichen und gesellschaftlichen Entwicklungen biete. Sie habe aber deutliche Schwächen in der theologischen Argumentation.

  • 0

#18
Rolf

Rolf

    Administrator

  • Topic Starter
  • Administrator

  • PIPPIPPIP
  • 34170 Beiträge
  • Land: Country Flag
Dieser Text wird zu beliebiger Verwendung und Weitergabe mit Bitte um Rückmeldung an den Verfasser verbreitet.






Aufklärung zur Ehe






Theologische Stellungnahme zur Orientierungshilfe des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland :
„Zwischen Autonomie und Angewiesenheit.
Familie als verlässliche Gemeinschaft stärken.“

Von Prof. Dr. Reinhard Slenczka, D.D., Erlangen



1 – Veränderung als sittliche Norm? - Vorbemerkung zum Thema:

Dieser kirchenamtliche Text richtet sich auf einen aus dem „gesellschaftlichen Wandel“ hervorgegangenen „erweiterten Familienbegriff“ mit der Absicht, Orientierung nach den Grundsätzen christlicher Lehre zu geben. In der Durchführung bedeutet dies jedoch nichts anderes, als dass der Rat der EKD den Anspruch erhebt, die Auslegung der Heiligen Schrift einem vermuteten gesellschaftlichen Wandel und den gesellschaftspolitischen Forderungen unter Aufhebung aller Widersprüche anzupassen (S. 13, 54 ff). Dazu hat er weder die Voll-macht noch das Recht.

Das damit entstandene Problem ist bereits im Thema „zwischen Autonomie und Angewie-senheit“ zu erfassen:

Was ist „Autonomie? Dass der „Mensch nach der Aufklärung“ in der Weise sich als „au-tonom“ versteht, dass er selbst über Gut und Böse entscheiden kann und will, ist eine selbst in der Fachwelt weitverbreitete Auffassung und Einstellung. Für den Philosophen der Aufklärung jedoch, Immanuel Kant, heißt „Autonomie“, das unbedingt (kategorisch) geltende Gesetz um seiner selbst willen zu tun. Heteronomie hingegen liegt dann vor, wenn ich das Gesetz nicht um seiner selbst willen, sondern nach meinen Zwecken, Bedürfnissen und nach der jeweiligen Situation (hypothetisch) verwende. Eine praktische Anwendung dieses Grundsatzes findet sich in Kants Schrift „Über ein vermeintes Recht aus Menschenliebe zu lügen“ mit dem auch heute zu bedenkenden Grundsatz: „Das Recht muss nie der Politik, wohl aber die Politik jederzeit dem Recht angepasst werden“. Kant betont dazu, dass man auf empirische Prinzipien, also auf die Erfahrung und gesellschaftlichen Wandel, keine moralischen Gesetze begründen kann . Das ist auch heute notwendige Aufklärung im Sinne Kants!

Was ist „Angewiesenheit“? Das ist Bedürfnis oder auch Mangel, der vom Menschen emp-funden wird und der zu befriedigen ist. Man mag das als Anlage oder auch als Trieb bezeich-nen. In jedem Fall bezieht sich das auf Zwecke und Bedürfnisse des Menschen. Der wissen-schaftliche Fachausdruck dafür ist „Behaviorismus“ / „Verhaltensforschung“, eine Betrach-tungsweise, die ursprünglich aus der Zoologie stammt, wo die bedingten Reflexe in ihrer Regelmäßigkeit beobachtet werden. Die Übertragung dieser Betrachtungsweise auf menschliches Verhalten wird weithin als Selbstverständlichkeit angesehen.

An dieser Stelle liegt ein simpler, jedoch folgenreicher und leider weitverbreiteter Fehler: Denn der ganze Text steht unter dem Vorzeichen einer Heteronomie, bei der die unbedingte und universale Geltung des Sittengesetzes durch die Bedürfnisse und Triebe des Menschen aufgehoben wird. Das ist ein generelles, also keineswegs nur auf christliche Theologie und Kirche beschränktes Problem. Denn Situationen sind veränderlich, und Veränderung kann weder als Prinzip verbindlich noch als Norm verbindend sein. Dass auf diese Weise Gemeinschaft durch subjektive Ansichten und willkürliche Meinungen zerstört wird, zeigt sich schon jetzt an den Reaktionen, die dieser Text auslöst.

Das 6. Gebot Gottes, „Du sollst nicht ehebrechen“, das in dem ganzen Text nicht einmal vorkommt, ist insofern kategorisch, weil es von Gott gegeben ist. Gott aber verbietet dort, wo der Mensch etwas anderes will. Dass dieser Mensch, das Geschöpf Gottes, hinter dem Verbot eine Böswilligkeit Gottes vermutet, der ihm etwas Schönes vorenthalten will, ist bezeichnend für die menschheitliche Folge des Sündenfalls (1 Mos 3). Doch Gott will das Gute für den Menschen, indem er ihn vor der selbstzerstörerischen Sünde schützt. Dies wäre auch die Aufgabe rechter kirchlicher Verkündigung und Unterweisung.

Wenn nun freilich in dieser Orientierungshilfe die Triebbefriedigung in jeder Form unter der idyllischen, doch höchst unrealistischen Bedingung von „Liebe, Verlässlichkeit und Treue in Partnerschaft und Familie“ zum Prinzip erhoben wird, dann werden wechselnde Verhaltensweisen und Bedürfnisse von Menschen in der jeweiligen gesellschaftlichen Situation zum Prinzip erhoben mit dem Ziel, Wohlbefinden und Befriedigung zu erreichen. Die Gebote und Weisungen Gottes werden für überholt erklärt oder völlig ignoriert.

Gottes Schöpfungsordnung und seine Gebote sind unveränderlich. Darin liegt auch die unverfügbare Grundlage für weltliches Recht; dafür hätte gerade auch die Kirche Verantwor-tung zu tragen. In diesem Text jedoch geht es nicht um die Grundlagen des Rechts, sondern man meint, der Veränderung des Verhaltens und der damit verbundenen weltlichen Gesetz-gebung folgen zu müssen. Dabei wird jedoch völlig übersehen, dass es sich keineswegs um einen Fortschritt und Emanzipation handelt. Die zahlreichen Gesetze zu Ehe und Familie in den letzten Jahren können durchaus auch verstanden werden als Maßnahmen zum Schutz vor den schädlichen Folgen, die aus der Übertretung des 6. Gebots erwachsen sind.

Das Gebot Gottes wendet sich gegen die Sünde, das Böse und Schädliche im Menschen und unter Menschen. Sünde aber ist nicht einfach ein Mangel an Wohlbefinden; „Sünde ist nicht eine Störung, sondern eine Befriedigung der Natur“ (H. J. Iwand). Wo aber erscheint in diesem Text das, was die Wirklichkeit unseres Lebens begleitet: Missbrauch, Untreue, Schä-digung und nicht zuletzt die tiefe Verletzung von Gewissen der heranwachsenden Generation durch schlechtes Beispiel und falsche Unterweisung? Das wird jedenfalls nicht durch wohl-meinende Ermahnungen beseitigt; es sitzt viel tiefer im menschlichen Herzen. Wo die Kirche eine große Verantwortung hätte, die durch keine andere Instanz ersetzt werden kann, geschieht hier im Protestantismus das genaue Gegenteil: Die verbindlichen und verbindenden Grundlagen von Ehe und Familie werden zutiefst zerstört, indem das als Norm behauptet wird, wie sich – dem Anschein nach – eine Mehrheit verhält und tut, was sie will.

Insgesamt wird mit diesem Text solchen ein gutes Gewissen gemacht, die nicht mehr der Ordnung und den Weisungen Gottes folgen, weil sie meinen und belehrt werden, dass Gottes Gebote heute nicht mehr gelten. Auf diese Weise wird die Sünde, nicht aber der Sünder ge-rechtfertigt. Was geschieht jedoch mit den Gewissen derer, die dadurch beunruhigt oder gar zerbrochen werden, dass sie den Widerspruch und das Gericht Gottes als Folgen ihrer Über-tretungen erfahren?

Im Blick auf diese Desorientierung soll im Folgenden nicht auf Einzelheiten eines in jeder Hinsicht verfehlten Textes eingegangen werden, sondern es sollen Grundinformationen zu dem Thema Ehe und Familie zusammengestellt werden, die keineswegs nur auf christliche Vorstellungen beschränkt sind, sondern die für die gesamte von Gott geschaffene Menschheit und deren Ordnung und Erhaltung gelten.

2 – Zur Situation:

Für eine Problematisierung der Ehe gibt es zweifellos in der heutigen Zeit viele Anlässe. Man könnte nicht nur einen, sondern viele Vorträge halten über das, was heute nicht mehr geht. Unterschiedlich ist allenfalls die Bewertung von diesem „heute nicht mehr“. Die einen sehen das als Fortschritt, als Emanzipation, also als eine Befreiung von Fesseln. Die anderen sehen das als Zerstörung von tragenden Grundlagen der Gesellschaft sowie der Treue und Verantwortung für die Familie als Lebenskern der Gesellschaft.

Was wir damit vor uns haben, ist keineswegs neuzeitlich, sondern menschheitlich. Das beginnt im Paradies mit der Frage der Schlange, die „listiger war als alle Tiere auf dem Fel-de, die Gott der Herr gemacht hatte“: „Ja, sollte Gott gesagt haben…?“
Das Gebot Gottes ist eindeutig: „Du darfst essen von allen Bäumen im Garten“. Ebenso eindeutig ist das Verbot mit seiner Warnung zum Schutz vor dem Tod: „Aber von dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen sollst du nicht essen, denn an dem Tag, da du von ihm issest, musst du des Todes sterben.“

Von der Schlange wird diese Klarheit und Eindeutigkeit verändert, verdreht und hinter-fragt. Die weitreichende Erlaubnis, von allen Bäumen zu essen, wird in einer Infragestellung verdreht zum Verbot „Ihr sollt nicht essen von allen Bäumen im Garten?“, und dahinter steht ein Fragezeichen. Von dem Weib Eva wird der Urtext wiederhergestellt, und das Verbot wird sogar verschärfend ergänzt: „Esset nicht davon, rühret sie auch nicht an, dass ihr nicht sterbet.“ Doch von der Schlange wird daraufhin das schützende Verbot (Gesetz) in eine Verheißung (Evangelium) umgeformt : „Ihr werdet keineswegs des Todes sterben, sondern Gott weiß: an dem Tage, da ihr davon esset, werden eure Augen aufgetan, und ihr werdet sein wie Gott und wissen, was gut und böse ist (1 Mos 3, 1 ff).“ Das Misstrauen wird geweckt mit der Verdächtigung, dass Gott den Menschen etwas Schönes und Angenehmes vorenthalten will.

Genau unter dieser Verdächtigung wird Gottes Verbot von den Menschen übertreten, die sich damit selbst an die Stelle Gottes mit ihren Wünschen, Trieben und Einsichten setzen.

Was uns in der Geschichte vom Sündenfall, in der das Wort Sünde überhaupt nicht vor-kommt, geschildert wird, ist so einfach und zugleich abgründig. Denn es enthüllt die menschheitliche Wirklichkeit, in der alle von Gott geschaffenen Menschen ausnahmslos leben, denken und handeln.
Wenn wir dem, was uns hier gezeigt wird, weiter nachdenken, dann haben wir es nicht allein mit Bildern und Begriffen zu tun, sondern mit Beziehungen. Der sogenannte Sündenfall hat seine erste Folge darin, dass die Beziehung von Mann und Frau gestört ist. Sie schämen sich voreinander. Scham aber ist Furcht und zugleich Schutz, was in einer schamlosen Zeit meist erst dann bemerkt wird, wenn es zu spät ist. Ebenso wird das Vertrauensverhältnis zu Gott gestört. Man versteckt sich vor ihm und fürchtet sich vor ihm. Ich denke, wenn manche Menschen von Gott nichts wissen und mit ihm nichts zu tun haben wollen, dann liegt das wohl daran, dass sie sich vor ihm fürchten und verstecken. Die scheinbar Gottlosen sind also durchaus und im wörtlichen Sinne gottesfürchtig.

Für die weiteren Erwägungen ist auch dies noch festzuhalten: Wie schon gesagt kommt das Wort Sünde hier nicht vor. Aber auch das Wort Ehe fehlt in der Schöpfungsgeschichte. Vor allem aber ist hier bereits darauf hinzuweisen, dass es in der ganzen Bibel kein Äquiva-lent für den Begriff Sexualität gibt. Durch die Psychoanalyse von Sigmund Freud ist Sexuali-tät zu einer alles bestimmenden Macht geworden, der man dienen und die man befriedigen muss, also eine Größe von durchaus religiöser Bedeutung und Mächtigkeit. Selbstverständ-lich ist in der Bibel immer wieder von Begierde die Rede, aber das kann sich auf alles Mögliche beziehen, wie das z. B. im 7., 9. und 10. Gebot zusammengestellt ist (Geld Gut, Haus, Erbe, Weib, Gesinde, Vieh etc.). Grundsätzlich und durchgehend richten sich die Begierde und das Begehren auf das, was Gott verboten hat.
Mit den kurzen Hinweisen auf die Schöpfungsgeschichte haben wir methodisch eine Ent-scheidung vollzogen. Das Wort Gottes Heiliger Schrift haben wir als Erkenntnisgrundlage genommen, um zu verstehen, wie es um uns Menschen und um die gesamte von Gott geschaffene Menschheit steht. Mit einem Fachausdruck können wir das als a priori – von vorne bezeichnen oder auch als Axiom oder Dogma.

Geht man hingegen von der Erfahrung aus, also von dem, was wir sehen, fühlen oder auch lesen, dann ist dieser Ansatz a posteriori – von hinten. Biblisch und theologisch bedeutet dies aber: Wir blicken auf das zurück, wo Gott vorübergegangen ist (2 Mos 33, 23). Für unser Thema ist diese Unterscheidung oder auch der Gegensatz zwischen diesen beiden Betrachtungsweisen von grundlegender Bedeutung. Die naturwissenschaftliche Betrachtungsweise, wie sie in der Biologie, in der Zoologie, in der Psychologie, in der Medizin oder auch in der Soziologie verwendet wird, verfährt stets aposteriorisch und empirisch. Dabei gewinnen Statistik und Demoskopie eine besondere Bedeutung, indem mit den Mitteln der Zahl höhere und niedrigere Werte festgestellt werden können. Das sind Fakten, obwohl damit überhaupt nicht gesagt ist, ob das gut oder schlecht, wahr oder falsch ist. Wenn jedoch im Bereich der Ethik die Quantität als Qualität verstanden wird, dann wäre immer nur das gut, was alle oder was die meisten tun. Dass dies – leider – nicht zutrifft, lehrt freilich auch die Erfahrung, da es sonst in dieser Welt ganz anders aussehen und zugehen müsste.

Es ist nicht zu übersehen, dass unsere heutigen Vorstellungen von Ehe durchweg von sta-tistischen und demoskopischen Untersuchungen zum menschlichen Sexualverhalten geprägt sind. Das bekannteste Beispiel dafür sind die Untersuchungen des amerikanischen Zoologen Alfred Kinsey (1894-1956) „Das sexuelle Verhalten des Mannes“ (1948) und „Das sexuelle Verhalten der Frau“ (1953). Der Originaltitel lautet: „The Sexual Behavior in the Human Male / Female“. Der zoologische Ansatz wird im englischen Original deutlicher: Es geht um das Sexualverhalten von menschlichem Männchen und Weibchen. Dies bedeutet eine Fixie-rung auf den Fortpflanzungstrieb, wie er bei allen Lebewesen zu finden ist. Sexualität ist dann das Dogma, von dem aus menschliches Leben aposteriorisch – aus Erfahrung und Beobachtung, bewertet wird. Als normal gilt, was die meisten tun und wollen.

Wenn wir jedoch von der Heiligen Schrift als Erkenntnisgrundlage ausgehen, also aprio-risch, dann offenbart sie uns den Willen Gottes. Und das Wort Gottes wirkt stets in zweifa-cher Weise als Gesetz und Evangelium, richtend und rettend, Lohn und Strafe, Segen und Fluch. Es wirkt aber auch Verstehen und Verstockung, je nachdem auf welchen Boden es fällt.
Damit ist prägnant angegeben, was Grund und Ziel der weiteren Überlegungen ist. Man kann das bestreiten, muss jedoch dann auch Auskunft geben, was dann Grund und Ziel für das Verständnis der Ehe sein soll und welche anderen Dogmen dann in Geltung sind.

3 - Von der Schöpfung bis zur Wiederkunft Christi: Ein Überblick
Die Heilige Schrift als Wort Gottes enthält keineswegs nur eine „Vielfalt biblischer Bilder“ in „historischer Bedingtheit“; sie enthält vielmehr die Gebote und Weisungen Gottes, und sie bezeugt und vollzieht das unmittelbare Verhältnis von Gott und Mensch in seiner Geschichte. Auf diese Weise wirkt Gott in seinem Wort in Gesetz und Evangelium, in Gericht und Gnade, aber auch in Verstehen und Verstockung. Das betrifft ganz elementar Segen und Schaden, Heil und Unheil für Zeit und Ewigkeit. Was geschrieben ist, bleibt unveränderlich: „Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen. Denn wahrlich, ich sage euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird nicht vergehen der kleinste Buchstabe noch ein Tüpfelchen vom Gesetz, bis es alles geschieht. Wer nun eines von diesen kleinsten Geboten auflöst und lehrt die Leute so, der wird der Kleinste heißen im Himmelreich; wer es aber tut und lehrt, der wird groß heißen im Himmelreich“ (Mat 5, 17-19).

Um die Ehe geht es in der ganzen Heiligen Schrift vom Anfang bis zum Ende. Wo allerdings das Wort Ehe in der deutschen Übersetzung begegnet, findet sich sowohl im Hebräischen wie auch im Griechischen meist ein anderes Wort. Im Alten Testament steht dafür beispielsweise das Wort Haus – „beit“ (Lev 18, 9; 19, 20; Dtn 21, 13; 24, 1). Haus bezeichnet aber nicht nur das Gebäude, sondern auch die darin lebende Familiengemeinschaft. Das sind in der Regel drei oder vier Generationen, woran wir durch den Dekalog (Ex 20, 5-6) erinnert werden, wenn Strafe und Segen Gottes nicht nur den Einzelnen betrifft, sondern die Abfolge der Generationen: „Denn ich, der HERR, dein Gott, bin ein eifernder Gott, der die Missetat der Väter heimsucht bis ins dritte und vierte Glied an den Kindern derer, die mich hassen, aber Barmherzigkeit erweist an vielen Tausenden, die mich lieben und meine Gebote halten.

Das Wort „gamos“ im Neuen Testament bezeichnet zuerst immer die Hochzeitsfeier. Im Mittelhochdeutschen steht das Wort Ehe (ewe) für Gesetz oder auch Bund.
Im 6. Gebot 2 Mos 20, 14 „Du sollst nicht ehebrechen“ steht im Hebräischen nicht ein Wort für Ehe, sondern ein Verb: „lo tin‘aph“ das man im Deutschen am besten mit „häufig wechselndem Geschlechtsverkehr“ wiedergeben kann. Dieses Verb wird auch für das Gottesverhältnis und den Abfall zu fremden Göttern verwendet, im Neuen Testament entsprechend „porneia“ bzw. „moicheia“.

Wenn wir freilich von unserer Erfahrung ausgehen, dann verbinden wir den Begriff Ehe aus naheliegenden und verständlichen Gründen mit der gesetzlichen Regelung im Bürgerlichen Gesetzbuch, Viertes Buch: Familienrecht §§ 1297 ff „die bürgerliche Ehe“. Wenn man von hier aus jedoch zurückfragt nach dem Verständnis von Ehe in den Heiligen Schriften, dann wird die Sache auf den Kopf gestellt, weil gerade umgekehrt unsere Rechtsform der Ehe von den biblischen Grundlagen herkommt. Denn eine Formpflicht für eine rechtsverbindliche Eheschließung wurde erst im 16. Jahrhundert, und zwar durch die Kirche, eingeführt, darauf ist später zurückzukommen.
Nicht nur theologisch, sondern historisch ist daher für ein rechtes Verständnis von der Offenbarung des Wortes Gottes auszugehen. Dabei zeigt sich ein Spannungsbogen von der Schöpfung bis zur Wiederkunft Christi. Dieser Rahmen ist universal insofern es um das geht, was alle Menschen ausnahmslos von der Schöpfung bis zum Endgericht über Lebende und Tote umschließt. Wir haben es also nicht nur mit einer Sonderauffassung christlicher Moral zu tun, sondern mit der Ordnung und Anweisung des Dreieinigen Gottes, der Schöpfer, Erhalter, Erlöser und Richter der ganzen Welt und aller Menschen ist.


a) Die Erschaffung des Menschen:
In wörtlicher Übersetzung heißt es 1 Mos 1, 27: „Und es schuf Gott den Menschen (Adam) nach seinem Bild, nach dem Bild Gottes schuf er ihn, männlich und weiblich schuf er sie“. In der deutschen Übersetzung lesen wir: „Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bil-de, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Weib.“
Schon im deutschen Text fällt auf, dass zuerst Mensch im Singular steht und dann im Plural. Wo jedoch im Deutschen von Mann und Weib die Rede ist, haben wir im Hebräischen wie auch im griechischen Text nicht Substantive, sondern Adjektive. Das heißt also: In der Erschaffung des ersten Menschen gibt es keinen Rang- und Wertunterschied zwischen Mann und Frau, sondern der Mensch, männlich wie weiblich, ist gemeinsam und in gleicher Weise von Gott nach dem Bild und Gleichnis Gottes geschaffen.
1 Mos 2, 18-25 wird das, was in 1 Mos 1, 27 ganz kurz beschrieben ist, noch anschau-licher vorgeführt, und wir haben dabei festzuhalten, dass es literarisch vielleicht zwei Quellen sein mögen, doch es ist immer ein und derselbe Dreieinige Gott, der hier handelt. Sehen wir uns diesen ebenso schönen wie tiefsinnigen Text an:
„18 Und Gott der HERR sprach: Es ist nicht gut, dass der Mensch (Adam) allein sei; ich will ihm eine Gehilfin machen, die um ihn sei.
19 Und Gott der HERR machte aus Erde alle die Tiere auf dem Felde und alle die Vögel unter dem Himmel und brachte sie zu dem Menschen (Adam), dass er sähe, wie er sie nennte; denn wie der Mensch jedes Tier nennen würde, so sollte es heißen.
20 Und der Mensch gab einem jeden Vieh und Vogel unter dem Himmel und Tier auf dem Felde seinen Namen; aber für den Menschen (Adam) ward keine Gehilfin gefunden, die um ihn wäre.
21 Da ließ Gott der HERR einen tiefen Schlaf fallen auf den Menschen (Adam), und er schlief ein. Und er nahm eine seiner Rippen und schloss die Stelle mit Fleisch.
22 Und Gott der HERR baute ein Weib aus der Rippe, die er von dem Menschen (Adam) nahm, und brachte sie zu ihm.
23 Da sprach der Mensch (Adam): Das ist doch Bein von meinem Bein und Fleisch von mei-nem Fleisch; man wird sie Männin nennen, weil sie vom Manne genommen ist.
24 Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seinem Weibe anhan-gen, und sie werden sein ein Fleisch.
25 Und sie waren beide nackt, der Mensch und sein Weib, und schämten sich nicht.“
Gerade in ihrer bildhaften Einfachheit ist dieser Text ergreifend, wenn man sich nicht aus Vorurteilen dagegen wehrt. Doch kurz nur dieser Hinweis:
Das Weib ist nicht ein Geschöpf wie alle anderen, die, Adam eingeschlossen, von Gott aus Erde geformt werden. Es wird von Adam genommen, ist für ihn bestimmt, und diese Absicht Gottes wird von Adam mit Freude erkannt, als Gott ihm die Eva zuführt:
22 „Und Gott der HERR baute ein Weib aus der Rippe, die er von dem Menschen (Adam) nahm, und brachte sie zu ihm. 23 Da sprach der Mensch (Adam): Das ist doch Bein von mei-nem Bein und Fleisch von meinem Fleisch; man wird sie Männin nennen, weil sie vom Manne genommen ist.“

Wieder zu den Vokabeln: Das Weib wird nicht gemacht, sondern gebaut, so wie das bei einem Haus der Fall ist. Haus bezeichnet auch die Ehe, und zwar, wie wir gesehen haben, als Familiengemeinschaft von drei bis vier Generationen. Benannt wird das Weib - ischah indem dem Wort für Mann isch die feminine Endung angehängt wird. Luther übersetzt daher Mann und Männin.

Doch vollständig ist der Mann / Mensch nur und erst, wenn er die für ihn bestimmte Frau bekommen hat. Dies ist der Ursprung und der Plan Gottes für die Ehe.

Wenn man diese Texte bedenkt, dann darf man wohl sagen, dass aller Streit um Rechte oder Vorrechte von Mann und Frau völlig verfehlt ist, zumal wenn man meint, dann auch noch Bibelübersetzungen „in gerechter Sprache“ anfertigen zu müssen. Wohl aber darf man darauf hinweisen, was die Folge des Sündenfalls ist: Der Mensch, beide, Mann und Frau, will sein wie Gott, und das Weib will sein wie der Mann. Dieses Verlangen oder Begehren der Frau nach dem Mann bezieht sich jedoch nicht, wie es oft falsch verstanden wird, auf den Fortpflanzungstrieb; denn die Verbindung von Mann und Frau zur Zeugung von Kindern steht vor dem Sündenfall und unter dem Segen Gottes: „Und Gott segnete sie und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde“ (1 Mos 1, 28). Wenn man 1 Mos 3, 16 recht versteht, dann ist die Folge des Sündenfalls ein Konkurrenzverhältnis im Ringen um Herrschaft, Karriere, Leitungsstellen, das in die Gemeinschaft von Mann und Frau zerstörend eingreift: „Und dein Verlangen soll nach deinem Manne sein, aber er soll dein Herr sein“. Damit ist auch angedeutet, wie viele menschliche Bemühungen darauf zielen, die Folgen der Erbsünde zu beseitigen oder zu verdrängen.

b) Am Ende der Bibel in der Offenbarung des Johannes läuft die Heilsgeschichte durch alle Endzeitwirren auf das himmlische Freudenmahl zu, und das ist ein Hochzeitsmahl:

„Selig sind, die zum Hochzeitsmahl des Lammes geladen sind“ (Offb 19, 9). Freilich ist diese Einladung zum Hochzeitsmahl mit einer auswählenden Entscheidung verbunden; sie besteht in der Berufung durch Gott und in der Erwartung der Wiederkunft Christi. In dieser Erwartung geht die Gemeinde in dem Geist ihrer Zugehörigkeit zu Christus durch den sie von ihm erwählt und für ihn bestimmt ist, als Braut ihrem Bräutigam entgegen, den sie freudig, oft genug auch schmerzlich erwartet: „Und der Geist und die Braut sprechen: komm!“ (Offb 22, 17). Von hier aus werden wir rückblickend daran erinnert, wie im Alten Bund, z. B. beim Propheten Hosea, an dem Beispiel von Verlobung und Ehe das Bundesverhältnis zwischen Gott und seinem erwählten Volk vorgeführt wird, und zwar gerade dort, wo dieser Bund der Treue vom Menschen gebrochen wird. Dass die Treue Gottes sich im Treuebruch seines Volkes durchhält, bildet gewissermaßen die Verbindungslinie zwischen Anfang und Ende (Röm 3, 3 f). Durch den Bruch von Treue und Vertrauen unter Menschen wird die von Gott gewollte Zusammengehörigkeit von Mann und Frau immer wieder zutiefst gefährdet, ja zerstört. Dazu sollten wir von vornherein bedenken, was das bedeutet, dass Gottes Treue sich in der Treulosigkeit des von ihm erwählten Volkes durchhält.

c.) Zwischen Schöpfung und Vollendung, zwischen Anfang und Ende vollzieht sich die Geschichte des Menschen vor Gott.

Dazu gehört auch die Beziehung von Mann und Frau, und es gibt wohl nichts, was davon nicht auch in der Bibel zu finden wäre. Es mag genügen, an die „Frauen im Stammbaum Jesu“ (Mat 1, 1-17; Luk 3, 23-38) zu erinnern: Thamar, die ihren Schwiegervater Juda als Prostituierte einfängt, um den Nachwuchs zu bekommen, auf den sie Anspruch hat und durch den Gott die Geschichte seines Heils wirken will (Gen 38). Rahab, eine Frau nicht nur zweifelhaften Rufs, sondern auch zweifelhaften Gewerbes (Jos 2), die den Weg ins verheißene Land öffnet. Ruth, die fremdstämmige Moabiterin, die in die Heilsgemeinschaft Israels aufgenommen wird (Ruth 4). Schließlich die nicht mit Namen genannte und nur am Genus erkennbare „aus der des Uria“, also Bathseba, mit der David nicht nur Ehebruch beging, sondern deren Mann er umbringen ließ. Der Stammbaum Jesu ist in aller Kürze die Darstellung der Geschichte des göttlichen Heilsgeschehens und damit die anschauliche Darstellung der Treue Gottes, die sich auch in der Untreue und dem Ungehorsam der Menschen durchhält und zu Ihrem Ziel kommt.

Vieles ließe sich noch betrachten, doch eins sei zum Schluss festgehalten: Es gibt in den Heiligen Schriften weder ein Ideal noch eine Idylle von Ehe. Die vollkommene Ehe zeigt sich allein in dem Treueverhältnis Gottes zu seinem Volk, erneuert in dem Verhältnis Christi zu seiner Gemeinde (Eph 5, 25 ff). Doch darauf ist später zurückkommen.

4 – Die Ehe: Weltlich Ding nach Gottes Ordnung.

Dass die Ehe „ein äußerlich weltlich Ding“, „ein weltlich Geschäft“ ist, hat uns Lu-thers „Traubüchlin für die einfältigen Pfarrherrn“ nachdrücklich eingeprägt. Und er fährt fort: daher „gebührt uns Geistlichen oder Kirchendienern nichts darin zu ordnen oder regie-ren, sondern lassen einer iglichen Stadt und Land hierin ihren Brauch und Gewohnheit wie sie gehen . „Nuptiae et matrimonia“, das betrifft die Form der Eheschließung und der Ehe-führung, sind „res civiles“; dies gehört zum bürgerlichen Gesetz, und das gilt für alle Men-schen, also für Christen wie für Nichtchristen.

Darüber wird leicht übersehen, dass etwas weiter von Luther mit Nachdruck betont wird: „…denn ob’s wohl ein weltlicher Stand ist, so hat er dennoch Gottes Wort für sich und ist nicht von Menschen ertichtet oder gestiftet wie der Münche und Nonnen Stand, darumb er auch hundertmal billicher sollt‘ geistlich geachtet werden, denn der klösterliche Stand…“ .

Wenn man immer nur in einer volkskirchlichen Situation auf das Verhältnis von Kir-che und Volk bzw. Welt oder Gesellschaft fixiert ist, dann verliert man den Blick dafür, dass der Dreieinige Gott nicht eine christliche Erfindung oder Privatmeinung ist, sondern dass er, wie eingangs betont, Schöpfer, Erhalter, Richter und Retter der ganzen Welt und aller Men-schen ist: Allmächtiger. Daher müssen wir ganz klar festhalten: Die Ehe gehört zur Schöp-fungs- und Erhaltungsordnung. D. h. sie ist mit der Schöpfung von Gott eingesetzt, und Gott wirkt ebenso auch nach dem Fall weiterhin durch die Ehe zur Erhaltung der Menschheit, die dazu neigt, Gottes Willen und Gebot zu hinterfragen, aufzuheben und sich mit ihrer eigenen Weisheit und ihren Wünschen an die Stelle Gottes zu setzen. Damit aber wird Gottes Schöp-fungs- und Erhaltungsordnung nicht nur gestört, sondern zerstört – was freilich dann auch erst zu spät bemerkt wird, wenn die schädlichen Straffolgen hervortreten.

Die Begriffe Schöpfungsordnung und Naturrecht sind leider in der protestantischen Theologie und Kirche disqualifiziert . Doch geht es hier, wie es in den lutherischen Bekennt-nisschriften heißt, auch um die Ehe: „Jus naturale vere est jus divinum, quia est ordinatio divinitus impressae naturae“ – „Ists nun natürlich Recht, so ist es Gottes Ordnung, also in der Natur gepflanzt und ist also auch göttlich Recht. Dieweil aber das göttlich und natürlich Recht niemands zu ändern hat, denn Gott allein, so muß der Ehestand jedermann frei sein. Denn die natürliche, angeborene Neigung des Weibs gegen den Mann, des Manns gegen das Weib ist Gottes Geschöpf und Ordnung. Darum ist recht und hat kein Engel noch Mensch zu ändern“.
Um das ganz deutlich zu machen: Es gehört zur Schöpfungsordnung, dass Feuer brennt, das Wasser nass ist, dass alles von der Schwerkraft der Erde angezogen wird, dass Land und Wasser voneinander getrennt sind – und, als Strafe Gottes für die Sünde (Röm 6, 23), dass wir sterben müssen. Wo das Volk Israel die Gebote und Ordnungen Gottes übertritt, wird es von den Propheten Gottes auch auf die Schöpfungsordnung im Verhalten der Tiere hingewiesen wie z.B. Jes 1.3: „Ein Ochse kennt seinen Herrn und ein Esel die Krippe seines Herrn; aber Israel kennt's nicht, und mein Volk versteht's nicht“ – daran erinnern auch Ochs und Esel im Stall von Bethlehem. Oder Jer 8, 7f: „ Der Storch unter dem Himmel weiß seine Zeit, Turteltaube, Kranich und Schwalbe halten die Zeit ein, in der sie wiederkommen sollen; aber mein Volk will das Recht des HERRN nicht wissen. Wie könnt ihr sagen: »Wir sind weise und haben das Gesetz des HERRN bei uns«? Ist's doch lauter Lüge, was die Schreiber daraus machen.“

So gehört es auch zu der unveränderlichen Schöpfungsordnung, dass der Mensch, männlich und weiblich, so voneinander und füreinander geschaffen und von Gott gesegnet ist, dass sie Nachkommen zeugen können.
Jede andere Form des Geschlechtstriebs ist „widernatürlich“ (Röm 1, 26) und steht ebenso wie manche anderen Sünden, unter der Strafe Gottes, dass diejenigen, die das tun, „nicht das Reich Gottes erben“ werden (Röm 1, 18-32; 1 Kor 6, 9-11; Gal 5, 17-21).

Woher will man wissen, dass Gott seinen Willen geändert hat? Der Segen Gottes für die Ehe besteht nach 1 Mos 1, 22 in der Zeugung von Kindern. Woher will man wissen, dass Gott nun segnet, wo dieser Segen ausgeschlossen ist? Ist die gegenteilige Behauptung nicht eine ungeheure Vermessenheit, mit der Menschen sich an die Stelle Gottes setzen?

Es gibt nichts und es geschieht auch nichts in dieser Welt, was nicht unter der Herr-schaft Gottes steht, damit aber auch unter Gericht und Gnade Gottes. Da die christliche Ge-meinde den Willen Gottes kennt, hat sie ihn auch zu bezeugen und zu vertreten. Wenn also die Ehe „Ordnung / ordo“ und „Institution / institutio“ ist, dann ist im rechten Verständnis Gott das Subjekt. Er handelt hier ebenso wie in allen anderen Ordnungen und Institutionen, z. B. auch im Staat (Röm 13). Erkenntnisgrundlage dafür ist jedoch nicht die Erfahrung, sondern die Offenbarung von Wort und Willen des Dreieinigen Gottes in der Heiligen Schrift. Freilich ist das ein umkämpftes Gebiet, auf dem es immer wieder zu Konflikten kommt, nicht nur zwischen Staat und Kirche, sondern durchaus auch innerhalb der christlichen Gemeinde, gewiss auch im Leben des einzelnen Christen zwischen dem Fleisch der Sünde und dem Geist Gottes (Röm 7). „Sollte Gott gesagt haben...?“ Dazu eine kleine Auswahl von historischen Beispielen für solche Konflikte:

Seit ihren Anfängen ist die christliche Gemeinde in der sie umgebenden multireligiö-sen und multikulturellen Gesellschaft eine Minorität gewesen. Das führte zu manchen Kon-flikten, und damals wie heute werden politische und ethische Themen zu Bekenntnisfragen, weil sie das Gewissen der Menschen berühren und unruhig machen.
Der Kaiserkult, der die politische Gemeinschaft in einem Vielvölkerstaat sichern soll-te, ist nicht vereinbar mit dem ersten Gebot und dem Bekenntnis zu Jesus Christus als dem einzigen Herren (1 Kor 12, 1-2). Vor allem aber gab es damals wie heute Konflikte um die Lebensführung, wenn getaufte Christen nicht mehr alles mitmachen, was die Umwelt für schön, angenehm und auch lebensnotwendig hält. „Das befremdet sie, dass ihr euch nicht mehr mit ihnen stürzt in dasselbe wüste, unordentliche Treiben, und sie lästern“ (1 Petr 4, 4). Wir können uns heute leicht vorstellen, wie man in einer solchen Situation hin- und hergeris-sen ist zwischen Forderungen und Zwängen. Das greift tief ein nicht nur in die Gemeinschaft der Gemeinde, sondern auch in die Gemeinschaft von Familien und in das Leben von einzel-nen. Ich will das mit einem Zitat aus einem christlichen Dokument des 2. Jahrhunderts illust-rieren: „Zwar haben sie (die Christen) an allem als Bürger Anteil, leiden aber wie Fremdlin-ge. Jegliche Fremde ist ihnen Heimat, und jeder Heimat ist Fremde. Wie alle übrigen heiraten sie, bekommen Kinder, doch sie machen keine Abtreibung. In der Tischgemeinschaft sind sie gastfrei, nicht aber im Geschlechtsverkehr. Sie existieren im Fleisch, leben aber nicht nach dem Fleisch. Sie wandeln auf Erden, sind aber Bürger des Himmels… die Christen leben in der Welt, doch sie sind nicht von der Welt“ .

Ein besonderes Problem bildete im alten Rom das Konkubinat. Wörtlich handelt es sich dabei um ein Beischlafverhältnis vor oder außerhalb der Ehe, also was wir heute mit dem verzierenden Ausdruck „Ehe ohne Trauschein“ bezeichnen. Die soziale Folge war, dass Frauen aus solchen Verhältnissen, zudem sehr oft mit Kindern, verlassen und dann wirtschaftlich unversorgt waren. Schon unter dem Kaiser Augustus wurde daher ein Gesetz erlassen (lex Julia et Poppaea), durch das Frauen in solchen eheähnlichen Verhältnissen auf Zeit und unter Stand wirtschaftlich abgesichert werden sollten. Die christliche Gemeinde jedoch hat durchgesetzt, dass ein solches Konkubinat eine vollgültige Ehe ist, die eine andere Ehe ausschließt . Dies steht unter der Einsicht von 1 Kor 6, 16f: „Oder wisst ihr nicht: wer sich an die Hure hängt, der ist ein Leib mit ihr? Denn die Schrift sagt: „Die zwei werden ein Fleisch sein“ wer aber dem Herrn anhängt, der ist ein Geist mit ihm. Flieht die Hurerei! Alle Sünden, die der Mensch tut, bleiben außerhalb des Leibes; wer aber Hurerei treibt, der sündigt am eigenen Leibe…“ Außerehelicher Geschlechtsverkehr widerspricht dem Gebot und Willen Gottes.

Ein anderes Beispiel nehme ich aus dem Reformationsjahrhundert. Hier geht es um die sogenannten klandestinen Ehen. Das sind Ehen, die insgeheim zwischen zweien und ohne rechtlich-vertragliche Sicherung eingegangen wurden, heute: „Ehen ohne Trauschein“. Das daraus erwachsende soziale Problem war, dass es zahlreiche Frauen gab, die, meist noch mit Kindern, von ihren Männern verlassen waren und bei denen eine Eheschließung rechtlich nicht nachweisbar war . Heute wird dieser Sachverhalt mit dem beschönigenden und verzierenden Ausdruck „Alleinerziehende“ bezeichnet. Viele Gemeinden gerieten dadurch in Schwierigkeiten, dass sie diese vaterlosen Familien unterstützen mussten, ganz zu schweigen von den Folgen einer Kindererziehung ohne Väter. Genau aus diesem Grunde wurde von Staat und Kirche eine Formpflicht für die Eheschließung eingeführt . Standesämter gab es damals noch nicht, und so waren in der Regel die Pfarrer für zivilrechtliche Angelegenheiten (ebenso wie für die Schulen) zuständig. Die standesamtliche Eheschließung wurde 1875 unter Bismarck eingeführt. Dies stand neben anderen Gesetzen im Zusammenhang mit dem Kulturkampf, und so wurde die standesamtliche Eheschließung zur rechtlichen Voraussetzung für eine kirchliche Einsegnung der Ehe. Welche Voraussetzungen und Konsequenzen es hat, dass neuerdings diese amtliche Verbindung aufgehoben worden ist, sei hier nur kurz angeführt:
Exkurs: Im Personenstandsgesetz (PStG) wurden 2007 vom Bundestag die §§ 67 und 67 a gestrichen, die eine kirchliche Trauung verbieten, wenn ihr nicht eine standesamtliche Trauung vorausgegangen ist („Voraustrauungsverbot“). Die Gesetzesänderung ist mit dem 1. Januar 2009 in Kraft getreten, und seitdem sind kirchliche Eheschließungen ohne standesamtliche Trauung möglich.

Die römisch-katholische Kirche, die ohnehin nur oder erst die kirchliche Trauung durch einen geweih-ten Priester als Sakrament und daher allein als gültig betrachtet, hat damit keine besonderen Schwierigkeiten. Allerdings haben die Diözesen (z. B. Freiburg am 21. 11. 2008) sogleich und sehr umsichtig eine „Ordnung für kirchliche Trauungen bei fehlender Zivileheschließung“ formuliert. Darin wird ausführlich aufgezählt, welche Rechtsfolgen das hat: U. a. gelten nur kirchlich getraute Paare nach staatlichem Recht als unverheiratet, keine gesetzlichen Unterhaltsansprüche, kein Ehegattenerbrecht, kein gemeinsamer Familienname, keine Renten- und Versorgungsansprüche, kein Zeugnisverweigerungsrecht, kein Steuersplitting.

Vermutlich muss man hinzufügen, dass in solchen Fällen ohne weiteres eine andere Ehe rechtmäßig geschlossen werden kann.
In evangelischen Kirchen wird eine vorangehende Ziviltrauung dringend empfohlen.
An diesem Vorgang sieht man, wie der – früher von den Kirchen geforderte und eingeführte - Rechts-schutz für die Ehe von der kirchlichen Trauung getrennt wird. Allerdings ist auch nicht zu übersehen, dass solche Ansichten in Lehre und Leben protestantischer Kirche und Theologie durchaus weit verbreitet sind und leider auch akzeptiert werden, vermutlich aus ganz einfacher Unkenntnis der Geschichte: Eine „Ehe ohne Trauschein“ ist daher keineswegs ein Fortschritt, sondern eine Verbindung ohne Rechtsschutz. Kein Wunder, dass der Gesetzgeber hier laufend nachbessern muss.
Wie in der Geschichte kirchliche Verantwortung für die Ehe auch gegen herrschende Praxis und geltendes Recht wahrgenommen wurde, zeigten die Beispiele zum Konkubinat und zu den klandestinen Ehen. Doch es gibt auch andere positive Beispiele, zumal aus der Zeit des Kirchenkampfs. Es ist weithin vergessen, dass es nach der ersten Bekenntnissynode von 1934 bis zum Oktober 1943 insgesamt zwölf Bekenntnissynoden gegeben hat, die sich alle mit der Ordnung des kirchlichen Lebens und der Verantwortung für die Gesellschaft nach Gottes Wort und Gebot beschäftigt haben. In schwerer Zeit sind wichtige Erklärungen und Entscheidungen abgegeben worden. Dazu gehört z. B. das Bußtagswort der 12. Bekenntnissynode in Breslau vom Oktober 1943, mit dem mahnend an die unveränderte Geltung und notwendige Einhaltung der Gebote erinnert wird: „Wir dürfen Gottes Wort nicht verkehren, dass Heilsame nicht unheilvoll, dass allein Wahre nicht dumm und falsch nennen lassen. Wir dürfen nicht menschliche Gesetze und Ordnungen verherrlichen, als wären sie Gottes Werk. Die Kirche darf sich das Recht nicht nehmen lassen, Gottes heilige Gebote zu predigen. Nur wo sie die Übertretung der heiligen Gebote Gottes Sünde nennt, kann sie auch die Gnade Gottes und die Vergebung der Sünden, Heil und Seligkeit durch Christus verkündigen“ .

Besonders eingeschärft wird die Geltung des 5. und des 6. Gebots. Dazu heißt es:
„Wehe uns und unserem Volk, wenn das von Gott gegebene Leben für gering geachtet und der Mensch, nach dem Ebenbilde Gottes erschaffen, nur nach seinen Nutzen gewertet wird; wenn es für berechtigt gilt, Menschen zu töten, weil sie für lebensunwert gelten oder einer anderen Rasse angehören, wenn Hass und Unbarmherzigkeit sich breit machen. Denn Gott spricht: ‚Du sollst nicht töten‘.“

„Wehe uns und unserem Volk, wenn die Ehe, die von Gott gestiftet und von Christus für untrennbar erklärt ist, aus menschlicher Willkür geschieden wird und wenn Gottes Wort „Seid fruchtbar und mehret euch“ von der heiligen Ordnung der Ehe getrennt und Zucht und Keuschheit für Muckerei erklärt werden. Denn Gott spricht: ‚Du sollst nicht ehebrechen‘.“

Noch im Mai 1944 veröffentlichte der Bruderrat der Evangelischen Kirche der alt-preußischen Union ein Rundschreiben an die Pfarrer und Gemeinden . Darin heißt es, was heute ohne jede Änderung genauso gesagt werden muss: „Sie wissen alle, dass die Anschau-ungen über die Ehe sich in den letzten Jahrzehnten mehr und mehr gelockert haben. Es ist, als wollte die Welt zurücklenken zu den Ehebegriffen der griechischen und der römischen Welt, wie sie vor dem Christentum gewesen waren. Die Zahl der Ehescheidungen wird größer und größer; sie ist heute in Deutschland mehr als doppelt so groß als vor dem ersten Weltkrieg. Der voreheliche und außereheliche Verkehr wird als Selbstverständlichkeit betrachtet. Und selbst der Abschaffung der Einehe wird das Wort geredet…. Wir begegnen solchen Anschauungen selbst bei treuen Gliedern der christlichen Gemeinde. Und wir haben die Beobachtung machen müssen, dass es unter den Brüdern im Amt vielfach an der Sicherheit des Urteils über diese Dinge fehlt, die doch unerlässlich ist, sowohl für die eigene Eheführung als auch für die seelsorgerliche Beratung der Gemeindeglieder, die in Not und Anfechtung gekommen sind.“ In dieser Klarheit nach dem Wort Gottes kann dann aber auch gesagt werden: Die Kirche kann „jemanden, der die Ehe gebrochen hat, in einem kirchlichen Amt grundsätzlich nicht tragen, welcher Art dieses Amt auch sei. Sie wird auch von einem Pfarrer, der sich hat scheiden lassen, in der Regel verlangen müssen, dass er sein Amt aufgibt, so bitter das auch sein mag. Auch Ältester oder Synodaler sollte jemand, der sich hat scheiden lassen, nicht sein… menschliches Mitleid mit dem Amtsträger und seiner Familie darf nicht dazu führen, dass die Glaubwürdigkeit der Verkündigung verlorengeht.“

Ich denke, alle diese Beispiele und Texte braucht man nicht zu kommentieren. Jeder wird aber wohl auch spüren, wie damit unseren kirchlichen Verhältnissen sowie manchen synodalen Erklärungen und Entscheidungen ein Spiegel vorgehalten wird. Wenn man über 75 Jahre nach der 1. Bekenntnissynode von Barmen-Gemarke jubiliert, sollte man daher lieber zur Buße rufen, wo Kirchenleitungen, Synoden und kirchliche Amtsträger in der Leitung der Kirche wie auch in eigener Lebensführung die klaren Gebote Gottes verachten, übertreten und durch Mehrheitsbeschlüsse aufheben.

Um nicht Einzelheiten, die jedem bekannt sind, zu beschreiben und anzuklagen, zitiere ich aus einem „Bericht von der Frühjahrstagung der Interessenvertretung der Vikarinnen und Vikare in der EKD in Kiel“ der zudem noch im Deutschen Pfarrerblatt 1991 veröffentlicht worden ist. Unter der Überschrift „Christliche Lebens(eng)führung“. Darin ist zu lesen: „Es gibt keine christliche Ehe, sondern nur ein christliches Miteinander, das auch in der Ehe gelebt werden kann. Die Ehe als einzig christliche Lebensform lässt sich daraus nicht ableiten. Neben diese herkömmliche Form sind solche getreten wie allein Lebende bzw. allein erziehende, unverheiratet zusammenlebende heterosexuelle und homosexuelle Paare, sowie Wohn- und Lebensgemeinschaften. Im Wandel der Zeiten nicht die überkommene Institution sondern die personale Beziehung zwischen Menschen im Blick zu haben (auch in den eigenen Reihen!) ist die angesagte Aufgabe für die Kirche. Die Wahl der Lebensform dabei den Pfarrern und Pfarrerinnen zu überlassen, wäre ein Beweis dafür, dass die Kirchenleitungen die Mündigkeit und Eigenverantwortlichkeit ihrer Mitglieder ernst nimmt.“

Das bedarf keines weiteren Kommentars. Hinter dieser Erklärung steht jedoch die Ge-neration, die heute die Kirche leitet. Dieser Text zeigt aber auch, dass hier die Grundlage im Wort Gottes von Heiliger Schrift und Bekenntnis aufgegeben ist. An deren Stelle aber sind wieder die Forderungen von Zeit, Gesellschaft und Politik getreten. Auch hier muss mit der Erklärung der 1. Bekenntnissynode von Barmen 1934 festgestellt werden, dass damit die Kirche aufgehört hat, Kirche zu sein. Wer so entscheidet, lehrt und handelt, befindet sich außerhalb der Kirche, und dazu braucht es kein Verfahren. Die dem guten Hirten gehörenden Schafe wissen die Stimme des guten Hirten von der Stimme des Mietlings zu unterscheiden, der nicht für die Herde, sondern von der Herde lebt (Joh 10).

5 – Das christliche Zeugnis von der Ehe und für die Ehe.

Wenn wir die Eheunterweisung Jesu und seiner Apostel kurz zusammenfassen, dann bricht unweigerlich der Widerspruch zu unserem heutigen Leben und Urteilen auf. Denn nach dem Wort und der Ordnung Gottes gilt in aller Eindeutigkeit: Keine Ehescheidung (Mat 19, 1-12pp; 1 Kor 7) sowie Unterordnung der Frau unter den Mann (Eph 5, 21-33, 1 Tim 2, 8-15; 1 Petr 3, 1-7). Was ich von der Interessenvertretung der Vikarinnen und Vikare zitiert habe, ist als Reaktion durchaus verständlich. Auch die Jünger sagen zu ihrem Herrn voller Entsetzen: „Steht die Sache eines Mannes mit seiner Frau so, dann ist es nicht gut zu heiraten“ (Mt 19, 10).
Doch zwei Dinge sind hier zu beachten:

Zum einen: Der Herr führt zurück in den paradiesischen Urstand der Schöpfung vor dem Sündenfall: „ Er aber antwortete und sprach: Habt ihr nicht gelesen: Der im Anfang den Menschen geschaffen hat, schuf sie als Mann und Frau und sprach: »Darum wird ein Mann Vater und Mutter verlassen und an seiner Frau hängen, und die zwei werden ein Fleisch sein«? So sind sie nun nicht mehr zwei, sondern ein Fleisch. Was nun Gott zusammengefügt hat, das soll der Mensch nicht scheiden!“(Mat 19, 4-6).

Zum andern schreibt der Apostel Paulus: „Ihr Frauen, ordnet euch euren Männern unter wie dem Herrn. Denn der Mann ist das Haupt der Frau, wie auch Christus das Haupt der Gemeinde ist, die er als seinen Leib erlöst hat. Aber wie nun die Gemeinde sich Christus unterordnet, so sollen sich auch die Frauen ihren Männern unterordnen in allen Dingen. Ihr Männer, liebt eure Frauen, wie auch Christus die Gemeinde geliebt hat und hat sich selbst für sie dahingegeben, um sie zu heiligen. Er hat sie gereinigt durch das Wasserbad im Wort, damit er sie vor sich stelle als eine Gemeinde, die herrlich sei und keinen Flecken oder Runzel oder etwas dergleichen habe, sondern die heilig und untadelig sei. So sollen auch die Männer ihre Frauen lieben wie ihren eigenen Leib. Wer seine Frau liebt, der liebt sich selbst. Denn niemand hat je sein eigenes Fleisch gehasst; sondern er nährt und pflegt es, wie auch Christus die Gemeinde. Denn wir sind Glieder seines Leibes. »Darum wird ein Mann Vater und Mutter verlassen und an seiner Frau hängen, und die zwei werden ein Fleisch sein«. Dies Geheimnis ist groß; ich deute es aber auf Christus und die Gemeinde. Darum auch ihr: ein jeder habe lieb seine Frau wie sich selbst; die Frau aber ehre den Mann“ (Eph 5, 22-33).

Die aus dem Sündenfall erwachsene Konkurrenz von Mann und Frau in der Ehe wird durch die Gemeinschaft im Leib Christi aufgehoben (vgl. auch 1 Kor 12 und Röm 12). Von hier aus ist die Geburt und Erziehung von Kindern auch nicht mehr eine „Familienpause“ oder ein „Karriereknick“, sondern die christliche Frau ist mitwirkend in der Heilgeschichte: „Sie wird aber selig werden dadurch, dass sie Kinder zur Welt bringt, wenn sie bleiben mit Besonnenheit im Glauben und in der Liebe und in der Heiligung (1 Tim 2, 15), und man darf daher auch von einer „apostolischen Sukzession der Frauen“ sprechen, wie der Apostel Pau-lus an seinen Schüler Timotheus schreibt: „Denn ich erinnere mich an den ungefärbten Glau-ben in dir, der zuvor schon gewohnt hat in deiner Großmutter Lois und in deiner Mutter Eunike; ich bin aber gewiss, auch in dir“ (2 Tim 1, 5).

Wenn wir hier rein menschlich nach unseren Erfahrungen reagieren, wie das schon die Jünger Jesu taten, dann sind solche Weisungen nicht nur unverständlich, sondern geradezu verletzend. Auch der Herr weiß, dass Menschen das nicht von sich selbst verstehen können: „Er sprach aber zu ihnen: Dies Wort fassen nicht alle, sondern nur die, denen es gegeben ist“ (Mat 19, 11)

Als Forderung wird das stets auf menschlichen Widerspruch treffen und die Frage auslösen: „Sollte Gott gesagt haben?“ Wie ist das vereinbar mit der Liebe Gottes zum Sünder? Und dann beginnt man nicht den Sünder, sondern die Sünde zu rechtfertigen, wie das mit vielen Deutungen und Entscheidungen ständig geschieht. Dabei wird jedoch völlig übergangen, was der erneuerte Mensch nach dem Geist Gottes durch die Taufe ist (Joh 3,1-13; Ti 3, 4-8; Röm 6-7). Stattdessen fragt man nur nach dem, was heute ankommt und was man dem Menschen von heute zumuten kann, ohne dass er sich von der Kirche abwendet und als Kirchensteuerzahler verloren geht. Man fürchtet das Gericht der Menschen, aus dem es keine andere Rettung als die Unterwerfung gibt. Aber denken wir dann auch an das Gericht Gottes, dem wir alle entgegengehen und aus dem wir nur durch den Glauben an Jesus Christus gerettet werden können? Hier geht es also um die Entscheidung zwischen Bekennen und Verleugnen (Mat 10, 32-33; Mk 8, 38; Luk 9, 26; 2 Tim 2, 12).

In Luthers Schrift „Von Ehesachen“ (1530) finden sich zwei bedenkenswerte Aussa-gen, die allerdings beide heute überraschend und befremdlich anmuten können. In der einen heißt es: „Denn unter Christen oder Gläubigen ist in solchen und allen Sachen leichtlich zu handeln“. In der anderen heißt es: „Wer einen Gott hat ohne sein Wort, der hat keinen Gott; denn der rechte Gott hat unser Leben, Wesen, Stand, Amt, Reden, Tun, Lassen, Leiden und alles in sein Wort gefasst und uns vorgebildet, dass wir außer seinem Wort nichts suchen noch wissen dürfen noch sollen, auch von Gott selbst nicht…“ Die Meinung ist: Wer ein rechter Christ ist, der wird sich in allen Dingen, also auch bei dem so schwierigen Thema Ehe, nicht nach seinen eigenen Wünschen, Vorstellungen und Erfahrungen richten, sondern allein nach dem, was Gott in seinem Wort offenbart; andernfalls ist er kein Christ. Das wird auf erheblichen Widerspruch treffen, denn gerade bei diesem Thema sind wir auch in der christlichen Gemeinde gewöhnt, von den vielen und leider oft schmerzlichen Erfahrungen auszugehen, die wir zu bestehen haben oder an denen wir scheitern.

Johann Gerhard (1582-1637) beschließt seine umfangreichen und tiefgreifenden Aus-führungen zu unserem Thema mit einem Gebet: „Gott, der Stifter und Schützer der Ehe, möge diesen Orden, den er eingesetzt hat, in seiner Weisheit und Güte bewahren und beschützen, er möge frommen Eheleuten seinen Segen geben und uns alle zu dem im Reich der Herrlichkeit bereiteten himmlischen Hochzeitsmahl des Lammes in seiner Barmherzigkeit führen, um Christi willen, dem Bräutigam unserer Seele, der in Ewigkeit gepriesen sei. Amen.“


6 – Zum Schluss eine Zusammenstellung der gröbsten theologischen Grundfehler:

Hier geht es nicht um eine Vielfalt von Theologenmeinungen, sondern um Grundlagen christlichen Glaubens und christlicher Lehre, die allgemeinverbindlich sind und dem „magnus consensus“ der katholischen (also nicht nur römischen) Kirche entsprechen :

1. Der Dreieinige Gott ist nicht eine zeitbedingte Vorstellung von Göttlichem. Er spricht in seinem Wort der Heiligen Schrift, er rettet, aber er richtet und straft auch. Von Gott und seinem Reden und Handeln ist in dem Text an keiner Stelle die Rede.

2. Heilige Schrift (S. 13) als Offenbarung des Dreieinigen Gottes enthält das wirkende Zeugnis des Wortes Gottes, durch das er handelt in Gericht und Gnade, in Verstehen und Verstockung (z. B. Jes 6, 10; Mat 13, 14 f; Mark 4, 11; Apg 28, 26). Das ist nicht eine „Viel-falt biblischer Bilder“ in „historischer Bedingtheit“. Vor allem aber ist es nicht die Aufgabe des Rates der EKD, die Schrift autoritativ auszulegen. Der Rat bzw. die Kirche stehen nicht über der Schrift, sondern deren Entscheidungen stehen unter der Schrift und sind an ihr zu messen.

3. Rechtfertigung (S.. 61, 65, 71) ist nicht ein Verzicht auf Werke und Leistung unter Aufhebung der Gebote und Verbote Gottes (Antinomismus), sondern die Rettung des Sün-ders, der seine Sünde, die am Maßstab der Gebote erkannt wird, bekennt, aus dem Gericht Gottes durch den Glauben an Jesus Christus, der für uns Sünder am Kreuz gestorben und für unsere Rettung von den Toten auferstanden ist. Von Umkehr und Vergebung ist an keiner Stelle die Rede.

4. Schöpfungsordnung (58, 59, 67 u. a.) ist ein wichtiger Sachverhalt, der darauf hin-weist, dass der Dreieinige Gott diese Welt, den ganzen weiten Kosmos geschaffen und vom Größten bis zum Kleinsten geordnet hat. Diese Ordnung Gottes durchzieht die belebte und unbelebte Natur ebenso wie das Leben und Zusammenleben der Menschen. Wer das leugnet, aufhebt oder verändert, trägt die Verantwortung für die Straffolgen aus dem Gericht Gottes für Zeit und Ewigkeit (Ez 3, 16-21; 33, 7-9; Mat 7, 15-23).



Professor Dr. Reinhard Slenczka, D.D.
Spardorfer Straße 47
D-91054 Erlangen
E-Mail: Grslenczka@aol.com




  • 0

#19
Rolf

Rolf

    Administrator

  • Topic Starter
  • Administrator

  • PIPPIPPIP
  • 34170 Beiträge
  • Land: Country Flag

Please Login HERE or Register HERE to see this link!







Für ein Leitbild von Ehe und Familie






Dresden/Düsseldorf (idea) – In der Debatte um das neue Familienbild der EKD hat der Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens, Jochen Bohl (Dresden), sich nachdrücklich für eine besondere und herausgehobene Stellung von Ehe und Familie ausgesprochen. In dem Familienpapier rückt das Leitungsgremium der EKD, der Rat, von der Ehe als alleiniger Norm ab und vertritt ein erweitertes Familienbild, das unter anderem auch gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften mit Kindern einschließt. Wie Bohl anlässlich des 20-jährigen Bestehens der Evangelischen Aktionsgemeinschaft für Familienfragen in Dresden sagte, kann der Familienbegriff angesichts der wachsenden Zahl an vielfältigen Formen von Partnerschaften zwar nicht länger ausschließlich auf verheiratete Paare bezogen werden. Dennoch setze sich die Kirche dafür ein, dass die Ehe als verbindliche Grundlage der Familie weiterhin einen besonderen Schutz in der Gesellschaft genieße: „Wir tun das, weil wir davon überzeugt sind, dass die Ehe als Leitbild dem Willen Gottes für das Zusammenleben von Mann und Frau entspricht.“

Christenmenschen werben für das Leben mit Kindern

Bohl warb auch für ein Leben mit Kindern. Kinder zu bekommen gelte weithin als eine Option unter anderen: „Wir Christenmenschen sehen es anders und werben für das Leben mit Kindern und erzählen von der Schönheit, die darin liegt.“ Zur Frage, ob die Ehe für gleichgeschlechtliche Partnerschaften geöffnet werden solle, erklärte der Theologe, zweifellos gebe es auch gleichgeschlechtliche Partnerschaften, in denen Menschen verlässlich und verbindlich füreinander einstünden. Eine solche Haltung verdiene uneingeschränkten Respekt. Aber nur die Verbindung von Mann und Frau eröffne die Möglichkeit zur Fortpflanzung: „Die Bibel denkt die Ehe nicht ohne die Bedeutung der Weitergabe des Lebens. Damit ist eine Differenz zu jeder Verbindung von zwei Menschen des gleichen Geschlechts gegeben, die eine unterschiedliche Gestaltung von Ehe und eingetragener Lebenspartnerschaft rechtfertigt.“

Präses Rekowski: „Jede Zeit hat ihr eigenes Eheverständnis“

Eine andere Sicht vertritt der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Manfred Rekowski (Düsseldorf). Im Präsesblog der Landeskirche schreibt er: „Luther hat es abgelehnt, bestimmte Lebensformen von vorne herein als heilig oder andere als unheilig zu bezeichnen, sondern in den verschiedenen Lebensformen kann man dem Evangelium gemäß leben.“ Die unterschiedlichen Formen des Zusammenlebens in eine „theologische Rangfolge“ zu bringen, halte er für wenig hilfreich. In der neuen EKD-Orientierungshilfe könne er keine Entwertung der „so genannten bürgerlichen Ehe“ finden. Die evangelische Kirche habe, so der Präses, teilweise bis heute die Ehe zu Unrecht als „Schöpfungsordnung“ dargestellt und als Sakrament verstanden. Rekowski: „Jede Zeit hat ihr eigenes Eheverständnis, dies müssen wir im Blick auf das biblische Zeugnis sehen. Dabei dürfen wir auch neue Entdeckungen machen.“ Weil sich die Gesellschaft ändere, müsse über das Thema Ehe und Familie jetzt geredet werden.

  • 0

#20
Rolf

Rolf

    Administrator

  • Topic Starter
  • Administrator

  • PIPPIPPIP
  • 34170 Beiträge
  • Land: Country Flag

Please Login HERE or Register HERE to see this link!







Evangelische Klarstellung zur Ehe: Die Frau als Gehilfin des Mannes in der Schöpfungsordnung des Ewigen






7. Juli 2013



Felizitas Küble

Von Jörgen Bauer




“Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei; ich will ihm eine Gehilfin erschaffen, die um ihn sei.” (1 Mose 2,18)

Dieser Vers ist altbekannt. Es geht um die Erschaffung der Frau als Gehilfin des Mannes - und wenn man weiter liest, war Adam über die Frau hocherfreut, sieht er in ihr doch sein Gegenüber - und so ist das bis heute geblieben.

Aus dem Schöpfungsbericht geht hervor, dass Mann und Frau zusammengehören, eine Einheit bilden, fruchtbar sein und sich mehren sollen - und das wird seit jeher als ein wesentlicher Teil der göttlichen Schöpfungsordnung gesehen.

Dies aber bereitet seit Neuestem Probleme, weil man die Homo-Ehe erfunden hat - und die lässt sich in der göttlichen Schöpfungsordnung einfach nicht unterbringen.

Es gibt nur zwei Möglichkeiten: Entweder man akzeptiert die Schöpfungs- und damit die natürliche Ordnung oder man lässt sich etwas einfallen - und da ist der EKD mit einer “Orientierungshilfe” wieder etwas “ganz Besonderes” eingefallen.

Die EKD-”Orientierungshilfe” kürzt die entscheidende Bibelstelle

Dazu wird Vers 18 in 1. Mose 2 zerpflückt, indem der erste Halbsatz“Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei” vom zweiten Halbsatz “ich will ihm eine Gehilfin erschaffen, die um ihn sei” abgetrennt und isoliert wird, so dass nur noch “Es ist nicht gut dass der Mensch allein sei” übrigbleibt.

Folgt man dieser Methodik, kommt es auf die Frau, die Gott als Gehilfin für den Mann schuf, eigentlich gar nicht an. Sie ist dann eher zufällig, denn nach Auffassung der Verfasser der EKD-“Orientierungshilfe” geht es allein darum, dass der Mensch auf Gemeinschaft angelegt ist - und deshalb spielt es überhaupt keine Rolle, wie die Gemeinschaft jeweils strukturiert ist.

Deshalb kommt man in der EKD-”Orientierungshilfe” auch “folgerichtig” zu dem Schluss, dass die Ehe keine göttliche Stiftung ist...

Aber es geht noch weiter: Das Scheidungsverbot Jesu (“Was Gott zusammengefügt hat, das soll der Mensch nicht trennen”) ist nach Auffassung der EKD-“Orientierungshilfe” auch nicht mehr verbindlich, sondern dieses erinnere lediglich daran, wie wichtig Verlässlichkeit für jede Gemeinschaft ist – in diesem Fall die Familie bzw. das, was man jeweils darunter versteht.

Demzufolge hat auch alles seine Berechtigung – vor allem die Homo-Ehe. Hauptsache, dass eine Gemeinschaft - in Anlehnung an die herkömmliche Familie - vorliegt, deren Mitglieder gegenseitige Verpflichtungen, ggf. einschließlich Verpflichtungen gegenüber Kindern, eingegangen sind und damit eine “Familie” bilden.

Umdeutung bewirkt falsche Weichenstellung

Dabei sind nach Auffassung der EKD biologische Verwandtschaftsverhältnisse nebensächlich…

Die Umdeutung von 1. Mose 2, 18 dürfte die entscheidende – und falsche – Weichenstellung sein, auf der die weitere “Argumentation” der aus 160 Seiten bestehenden EKD “Orientierungshilfe” aufbaut, die eine vollständige Anpassung an den Zeitgeist beinhaltet.

Es ist nicht Aufgabe der Kirche, dem Zeitgeist theologische Alibis zu liefern. Kirche die glaubhaft sein will, muss gegen den Strom schwimmen und dem Zeitgeist widerstreben. Sie muss sich am Wort Gottes als Maßstab orientieren und nicht an den “Realitäten” in einer gefallenen Schöpfung.


Unsere Aufgabe ist es, unbeirrt für die biblische Wahrheit einzustehen.

  • 0