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EKD-Orientierungshilfe ist der Gender-Ideologie verfallen


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Bündnis gegen "Homophobie" nominiert Superintendent Höcker für Respektpreis 2013






"Familienpapier" des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland von 2013 wird lobend erwähnt, weil es homosexuelle Partnerschaften und die Ehe als gleichwertig ansieht

(MEDRUM) Wie der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) Berlin-Brandenburg mitteilte, gehört der Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Berlin Stadtmitte, Berthold Höcker, zu den Kandidaten, die für den "Respektpreis 2013" nominiert wurden.

Etablierung des Christopher-Street-Day-Gottesdienstes

ImageDas Bündnis gegen Homophobie hat vier Kandidaten, darunter Berthold Höcker, für die Auszeichnung mit dem "Respektpreis 2013" nominiert. Grund für Höckers Nominierung sei die Etablierung des CSD-Gottesdienstes in der St. Marienkirche am Berliner Alexanderplatz und seine "aktive Gleichbehandlung homosexueller Paare in der Evangelischen Kirche", teilte der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) Berlin-Brandenburg am Mittwoch mit.

"Kommerz- und Porno-Spektakel"

MEDRUM berichtete 2011 unter der Überschrift Chacun à son goût - und kirchlich Segen noch dazu! besonders über die Einführung eines Gottesdienstes am Vorabend des CSD, mit dem die Großveranstaltung in Berlin eröffnet wurde, Auszug:

Daß der CSD immer mehr "zum Kommerz- und Porno-Spektakel verkommen" ist, daß "öffentlich kopulierende Männerpaare" sowie eine "massive Präsenz homo- wie heterosexueller Sado-Maso-Anhänger", die ihre „Sklavin" an der Kette durch die Straßen führen, an der Tagesordnung sind, wie Alice Schwarzer kritisch feststellte, hält die Evangelische Kirche nicht davon ab, für die gottesdienstliche Umrahmung des Spektakels zu sorgen. Einer der Mitwirkenden ist immerhin Klaus Wowereit, Berlins Regierender Bürgermeister, der - daran sei erinnert - den Religionsunterricht abgeschafft und durch das Pflichtfach Ethik ersetzt hat. Dessen ungeachtet lädt der Kirchenkreis Berlin-Stadtmitte im Bündnis mit dem Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg (LSVD) zum Gottesdienst um 18.00 Uhr ein, wie das Ökumenische Rogate-Kloster Sankt Michael zu Berlin auf seiner Internetseite mitteilt. Der Superintendent des Kirchenkreises, Bertold Höcker, wird predigen: „Von der Identitätsfindung zum Engagement für alle".

Lob über Gleichwertigkeit von Lebens- und Liebesformen in der Orientierungshilfe Familie

In der ausführlichen Begründung wird auch die umstrittene "Orientierungshilfe Familie" des Rates der EKD zur Begründung von Höckers Verdiensten herangezogen. Es sei Personen wie Berthold Höcker zu verdanken, dass verschieden- und gleichgeschlechtlich Liebende im Familienpapier der Evangelischen Kirche von 2013 als gleichwertig angesehen werden. Laut Höcker zähle es zu den "Stärken des evangelischen Menschenbilds", dass es die Identität von Menschen und ihr Miteinander in vielfältiger Weise beschreibe.

Evangelische Kirche ein verlässlicher Bündnispartner der Lesben und Schwulen

Die Haltung der Evangelischen Kirche wurde in der Vergangenheit auch durch Klaus Wowereit, Regierender Bürgermeister von Berlin, gelobt. In seiner Predigt beim Gottesdienst zum Auftakt der Christoper-Street-Day-Parade in Berlin am 24. Juni 2011 stellte der SPD-Politiker in der Marienkirche heraus, daß Lesben und Schwule für die Gleichstellung Bündnispartner bräuchten. Wowereit: „Die Evangelische Kirche ist dabei ein verlässlicher Bündnispartner.“

Bündnis-Träger: Land Berlin und LSVD

Verantwortlich für die Nominierung ist das "Respektpreis-Kuratorium". Dazu gehörten 2013 die Bündnismitglieder Friedrichstadtplast (Berndt Schmidt), SAP AG (Miguel Castro), Grand Hotel Esplanade Berlin (Yasmine-Blanche Werder), Tennis Borussia Berlin (Christian Rudolph) sowie die beiden Bündnis-Träger Land Berlin (Lela Lähnemann) und dem LSVD (Christa Arnet).

Auszeichung durch Integrationssenatorin Dilek Kolat (SPD) im Grand Hotel Esplanade

Nach Ansicht des Kuratoriums handelt es sich bei den Nominierten, zu denen auch Frankreichs Justizministerin, Christiane Taubira, gehört, um vier herausragende Persönlichkeiten, "deren Wirken bedeutungsvolle Signale für unsere Gesellschaft setzen und es in jeder Hinsicht wert sind, mit dem Respektpreis geehrt zu werden".

Die Auszeichnung soll am 2. Dezember in Berlin von der Integrationssenatorin Dilek Kolat (SPD) im Grand Hotel Esplanade Berlin verliehen werden.

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Fast 600 Unterschriften gegen EKD-Schrift






Bad Herrenalb (idea) – Gegen die familienpolitische „Orientierungshilfe“ der EKD haben knapp 600 badische Kirchenmitglieder mit ihrer Unterschrift protestiert. Das Papier ist umstritten, weil das darin vertretene erweiterte Familienbild unter anderem auch gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften mit Kindern einschließt. Die Schrift biete keine Orientierung, sondern verwirre. Daher müsse sie zurückgenommen werden, hieß es in einer Erklärung, die Pfarrer Gerrit Hohage (Hemsbach bei Heidelberg) mit einigen Kollegen im August anfertigte und mit rund 200 zustimmenden Unterschriften dem Landesbischof Ulrich Fischer (Karlsruhe) zuleitete. Während der Herbstsynode Mitte Oktober wurden Fischer und Synodalpräsidentin Margit Fleckenstein (Mannheim) weitere 376 Unterschriften übergeben. Insgesamt beteiligten sich 84 Pfarrerinnen und Pfarrer bzw. Diakoninnen und Diakone.
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Bischofssynode zur Familie im Vorbereitungsdialog mit Gemeinden






Katholische Kirche sieht soziale und spirituelle Krise als pastorale Herausforderung von hoher Bedeutung

(MEDRUM) Nachdem der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland ein sehr umstrittenes Papier zur Orientierung ihrer Gemeindeglieder über das Thema Familie herausgegeben hat, werden sich auch die katholische Kirche und ihre Bischöfe dem Thema Familie mit besonderer Aufmerksamkeit widmen. Papst Franziskus hat dafür eine Sondersynode angesetzt. An der Vorbereitung werden die Gemeinden beteiligt, wie ein Fragebogen an die Gläubigen belegt.

In einem mehrseitigen Fragebogen umreißt der Vatikan die pastoralen Herausforderungen, denen sich die katholische Kirche in einer Sondersynode widmen will. Vom 5. bis 19. Oktober 2014 werden die Vorsitzenden der Bischofskonferenzen, die Leiter der Kurienbehörden, die Patriarchen der Ostkirchen sowie drei Ordensvertreter zu einer Sondersitzung zusammentreten. Das Thema: "Die pastoralen Herausforderungen der Familie im Rahmen der Evangelisierung".

Zur Vorbereitung der Bischofssynode hat der Vatikan einen Fragebogen an die Gläubigen zu Ehe, Familie und Vatikan herausgegeben, der das Spannungsfeld zwischen Evangelium und Realität hinterfragt. Die Fragen an die Gläubigen sind in neun Abschnitte unterteilt:

1 - Zur Verbreitung der Heiligen Schrift und des Lehramtes der Kirche in Bezug auf die Familie

2 - Zur Ehe nach dem Naturrecht

3 - Die Familienpastoral im Kontext der Evangelisierung

4 - Zur Pastoral für Gläubige in schwierigen Ehesituationen

5 - Zu gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinschaften

6 - Zur Erziehung der Kinder in irregulären Ehesituationen

7 - Zur Offenheit der Eheleute für das Leben

8 - Zur Beziehung zwischen Familie und Individuum

9 - Weitere Herausforderungen und Vorschläge

Im Unterschied zum Familienpapier der EKD wird schon aus der Formulierung der Abschnitte des Fragenbogens erkennbar, dass die Ehe eine besondere Rolle bei der Synode spielen wird und nicht in einer Vielfalt von gleichrangig behandelten Lebensformen unterzugehen droht. Der Fragebogen soll als Instrument benutzt werden, um in einer ersten Phase die Situation zu erfassen. Danach sollen Leitlinien für die pastorale Arbeit in der katholischen Kirche erarbeitet werden, mit der sich die Bischöfe 2015 in einer Vollversammlung befassen sollen.


Der Fragebogen wurde von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung veröffentlicht.

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Vatikan verschickt Fragebogen zu Familienthemen an Bischöfe: Auch Gemeinden gefordert






Als Vorbereitung auf die nächste Bischofssynode hat der Vatikan einen Fragekatalog zu Familienthemen an alle nationalen Bischofskonferenzen geschickt. Das Besondere: Auch die Gemeinden sollen mit einbezogen werden.



Das bestätigte die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) am Freitag auf Anfrage in Bonn. Eine Sprecherin betonte, solche Fragenkataloge würden zur Vorbereitung jeder Bischofssynode verschickt. Da Papst Franziskus die nächste Sondersynode vom 5. bis 19. Oktober 2014 zum Thema "Familie" einberufen habe, konzentriert sich der jetzige Fragebogen laut DBK auf alle Familienthemen. Es gehe daher nicht nur um strittige Fragen wie Empfängnisverhütung, Scheidung und den Umgang mit homosexuellen Paaren. "Die Deutsche Bischofskonferenz hat den Fragebogen erhalten und wird das weitere Vorgehen beim nächsten Ständigen Rat Ende November beraten", sagte die Sprecherin.

Das US-amerikanische Zeitschrift "National Catholic Reporter" berichtete am Donnerstag (Ortszeit) indes, dass dem Fragebogen an die Bischofskonferenzen auch ein Schreiben vom Generalsekretär der Bischofssynode, Lorenzo Baldisseri, beigelegt sei. Der Brief, aus dem die Zeitschrift zitiert, ist auf den 18. Oktober datiert. Darin bittet Baldisseri die Vorsitzenden der Bischofskonferenzen darum, den Fragenkatalog an die Diözesen weiterzuleiten mit der Bitte, ihn "umgehend so weit wie möglich an Dekanate und Gemeinden" weiterzureichen. Man wolle aus "örtlichen Quellen" Beiträge zu den Themen erhalten, so das Schreiben weiter. Da die Zeit knapp sei, bittet Baldisseri um eine Synthese der Antworten bis Ende Januar.

Laien begrüßen Einbindung

In den USA wurden die Bischöfe laut NCR-Bericht vom Generalsekretär der dortigen Bischofskonferenz, Ronny Jenkins, in einem zusätzlichen Schreiben um ihre Beantwortung der Fragen bis Ende Dezember aufgefordert - allerdings ohne eine Bitte, auch die Gemeinden zu beteiligen. Auf der Internetseite der Bischofskonferenz von England und Wales findet sich hingegen bereits seit vergangener Woche ein Onlinefragebogen zu den Familienthemen. Mit den Worten "Sie können sich aktiv an der Vorbereitung der Synode beteiligen", wirbt die britische Bischofskonferenz um Teilnahme an der Onlinebefragung.

In Deutschland begrüßte ZdK-Präsident Alois Glück die Initiative von Papst Franziskus, die Gläubigen in der Weltkirche an den Beratungen der Bischofssynode über die Familienseelsorge zu beteiligen. "Es ist eine große Chance, dass sich die Laien im Rahmen dieser Umfrage zu den Themen wie Ehe, Familie und Sexualität äußern und ihre Gedanken und Ansichten in die Vorbereitungen der Bischofssynode einbringen können", erklärte Glück. "Sobald diese Umfrage in den deutschen Diözesen gestartet wird, sollten sich möglichst viele Laien daran beteiligen." Der Vatikan will am Dienstag in einer Pressekonferenz über die Synode berichten.

(KNA)
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Der Fragebogen des Vatikans an die Gläubigen




02.11.2013 · Der Text des Vatikans für die Bischofssynode über den Fragebogen an die Gläubigen zu Ehe, Familie und Vatikan liegt der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und FAZ.NET vor. Hier das Dokument im Wortlaut.



BISCHOFSSYNODE

III. AUßERORDENTLICHE VOLLVERSAMMLUNG DIE PASTORALEN HERAUSFORDERUNGEN DER FAMILIE IM KONTEXT DER EVANGELISIERUNG

VORBEREITUNGSDOKUMENT

VATIKANSTADT 2013

1- Die Synode: Familie und Evangelisierung

Der Auftrag, das Evangelium allen Geschöpfen zu verkünden, wurde den Jüngern vom Herrn selbst anvertraut, und die Kirche ist Trägerin dieses Auftrags in der Geschichte. In der Zeit, in der wir leben, stellt die klar erkennbare soziale und spirituelle Krise eine pastorale Herausforderung dar, die den Evangelisierungsauftrag der Kirche im Hinblick auf die Familie, lebensnotwendige Keimzelle der Gesellschaft und der kirchlichen Gemeinschaft, betrifft. Das Evangelium über die Familie in diesem Kontext vorzulegen erscheint mehr denn je dringlich und notwendig. Die hohe Bedeutung des Themas ergibt sich aus der Tatsache, dass der Heilige Vater beschlossen hat, für die Bischofssynode einen Arbeitsplan in zwei Etappen festzulegen: die erste Etappe, das heißt die Außerordentliche Versammlung im Jahr 2014, ist darauf ausgerichtet, den „status quaestionis“ zu erfassen sowie Zeugnisse und Vorschläge der Bischöfe zu sammeln, um das Evangelium für die Familie glaubwürdig zu verkünden und zu leben; in der zweiten Etappe, bei der Ordentlichen Vollversammlung der Bischofssynode 2015, sollen konkrete Leitlinien für die Pastoral der Einzelperson und der Familie gesucht werden.

Es zeichnen sich heute bis vor wenigen Jahren noch nie dagewesene Problematiken ab, von der Verbreitung der faktischen Lebensgemeinschaften, die die Ehe nicht anstreben und zuweilen deren Idee verwerfen, bis hin zu Verbindungen von Personen desselben Geschlechts, denen nicht selten die Adoption von Kindern gewährt wird. Unter den zahlreichen neuen Situationen, die die Aufmerksamkeit und den pastoralen Einsatz der Kirche erfordern, möge es genügen, an folgende zu erinnern: konfessionsverschiedene oder interreligiöse Ehen; Familien mit nur einem Elternteil; Polygamie; arrangierte Ehen mit dem daraus folgenden Problem der Mitgift, der manchmal als Kaufpreis der Braut verstanden wird; das Kastensystem; die Kultur des nicht verpflichtenden Ehebandes und der angenommenen Instabilität dieses Bandes; Formen des der Kirche feindlich gesinnten Feminismus; Phänomene der Migration und Neuformulierung des Begriffs der Familie; relativistischer Pluralismus im Eheverständnis; Einfluss der Medien auf die Volkskultur im Hinblick auf das Verständnis von Ehe und Familienleben; Dauerhaftigkeit und Treue des Ehebundes entwertende Denkströmungen, die einzelnen Gesetzesvorschlägen zugrunde liegen; Verbreitung des Phänomens der Leihmütter; neue Interpretationen der Menschenrechte.

Vor allem aber ist im kirchlichen Bereich die Schwächung oder die Aufgabe des Glaubens an die Sakramentalität der Ehe und an die heilende Kraft der sakramentalen Buße zu nennen. All dem ist zu entnehmen, mit welcher Dringlichkeit sich die Aufmerksamkeit des Weltepiskopats „cum et sub Petro“ diesen Herausforderungen zuwenden muss. Vergegenwärtigt man sich zum Beispiel allein die Tatsache, dass viele in irregulären Ehesituationen geborene Kinder und Jugendliche niemals sehen können, dass ihre Eltern die Sakramente empfangen, wird verständlich, wie dringlich die der Evangelisierung von der aktuellen Situation gestellten Herausforderungen sind, einer Situation, die im Übrigen in jedem Teil des „globalen Dorfes“ verbreitet ist. Diese Wirklichkeit findet eine einzigartige Entsprechung in der breiten positiven Aufnahme, die in unseren Tagen der Lehre über die göttliche Barmherzigkeit und Zärtlichkeit gegenüber den verwundeten Personen in den geographischen und existenziellen Randgebieten entgegengebracht wird: es gibt dementsprechend sehr weitreichende Erwartungen hinsichtlich der pastoralen Entscheidungen in Bezug auf die Familie. Eine Reflexion der Bischofssynode über diese Themen erscheint deshalb äußerst notwendig und dringlich wie auch geboten als Ausdruck der Liebe der Hirten gegenüber denjenigen, die ihnen anvertraut sind, und gegenüber der gesamten Menschheitsfamilie.

2 II - Die Kirche und das Evangelium über die Familie

Die frohe Botschaft der Liebe Gottes muss all denen verkündet werden, die die grundlegende persönlich-menschliche Erfahrung als Ehepaar und für die Gabe der Kinder offene Gemeinschaft machen, welche die Familie ist. Die Lehre des Glaubens in Bezug auf die Ehe muss wirksam und kommunikativ vorgelegt werden, damit sie die Herzen erreichen und sie verwandeln kann gemäß dem in Jesus Christus offenbarten Willen Gottes. Hinweise auf die Schriftstellen über Ehe und Familie werden hier auf das Wesentliche beschränkt. Dasselbe gilt für die Dokumente des Lehramtes, bei denen es sinnvoll scheint, sich auf das universale Lehramt der Kirche zu beschränken, ergänzt durch einige Texte des Päpstlichen Rats für die Familie. Den an der Synode teilnehmenden Bischöfen bleibt die Aufgabe überlassen, den Dokumenten ihrer jeweiligen bischöflichen Einrichtungen Stimme zu verleihen. Zu keiner Zeit hat es in den verschiedensten Kulturen an der eindeutigen Lehre der Hirten oder am konkreten Zeugnis der Gläubigen, Männer und Frauen, gefehlt, die in ganz unterschiedlichen Situationen das Evangelium der Familie als unermessliches Geschenk für ihr Leben und das Leben ihrer Kinder gelebt haben. Das Engagement für die kommende Außerordentliche Synode wird angetrieben und unterstützt von dem Wunsch, allen mit größerer Wirksamkeit diese Botschaft zu verkünden, in der Hoffnung, dass so „der Schatz der Offenbarung, der Kirche anvertraut, mehr und mehr die Herzen der Menschen erfüllen möge“ (DV 26).

Der Plan Gottes, des Schöpfers und Erlösers

Die Schönheit der biblischen Botschaft über die Familie hat ihre Wurzel in der Erschaffung des Mannes und der Frau, die beide nach dem Bild Gottes geschaffen und ihm ähnlich sind (cf. Gen 1,24-31; 2, 4b-25). Verbunden durch ein unauflösliches sakramentales Band, leben die Eheleute die Schönheit der Liebe, der Vaterschaft, der Mutterschaft und der höchsten Würde am Schöpfungswerk Gottes teilzuhaben. Mit dem Geschenk der Frucht ihrer Vereinigung übernehmen sie die Verantwortung für das Wachstum und die Erziehung von Menschen für die Zukunft des Menschengeschlechts. Durch die Fortpflanzung erfüllen der Mann und die Frau im Glauben die Berufung, Mitarbeiter Gottes zu sein in der Bewahrung der Schöpfung und im Wachstum der Menschheitsfamilie. Der selige Johannes Paul II. hat diesen Aspekt in der Enzyklika Familiaris Consortio kommentiert: „Gott hat den Menschen nach seinem Bild und Gleichnis erschaffen (vgl. Gen 1,26f.): den er aus Liebe ins Dasein gerufen hat, berief er gleichzeitig zur Liebe.

Gott ist Liebe (1 Joh 4,8) und lebt in sich selbst ein Geheimnis personaler Liebesgemeinschaft. Indem er den Menschen nach seinem Bild erschafft und ständig im Dasein erhält, prägt Gott der Menschennatur des Mannes und der Frau die Berufung und daher auch die Fähigkeit und die Verantwortung zu Liebe und Gemeinschaft ein (vgl. Gaudium et spes, 12). Die Liebe ist demnach die grundlegende und naturgemäße Berufung jedes Menschen“ (FC, 11). Dieser Plan Gottes, des Schöpfers, den die Erbsünde erschüttert hat (cf. Gen 3, 1-24), hat sich im Laufe der Geschichte in den Wechselfällen des auserwählten Volkes offenbart bis hin zur Fülle der Zeit, als mit der Menschwerdung des Gottessohnes nicht nur der göttliche Heilswille bestätigt, sondern mit der Erlösung auch die Gnade geschenkt wurde, diesem Willen gehorsam zu sein. Der Sohn Gottes, das im Schoß der Jungfrau fleischgewordene Wort (cf. Joh 1,14), hat in der Familie von Nazaret gelebt und ist in ihr aufgewachsen und hat an der Hochzeit von Kana teilgenommen, dessen Feier er mit dem ersten seiner „Zeichen“ bereichert hat (cf. Joh 2,1-11). Er hat mit Freude die familiäre Gastfreundschaft seiner ersten Jünger angenommen (cf. Mk 1,29-31; 2,13-17) und hat die Trauer der Familie seiner Freunde in Bethanien getröstet (cf. Lk 10,38-42; Joh 11,1-44)

3 Jesus Christus hat die Schönheit der Ehe wiedererrichtet, indem er den zur Einswerdung auffordernden Plan Gottes wieder vor Augen stellte, der aufgrund der Härte des menschlichen Herzens sogar innerhalb der Tradition des Volkes Israel aufgegeben worden war (cf. Mt 5,31-32; 19.3-12; Mk 10,1-12; Lk 16,18). Zum Ursprung zurückkehrend hat Jesus die Einheit und Treue der Ehegatten gelehrt und Verstoßung und Ehebruch zurückgewiesen. Gerade durch die außerordentliche Schönheit der menschlichen Liebe — bereits mit inspirierten Zügen gefeiert im Hohenlied — und des von Propheten wie Hosea (cf. Hos 1,2-3,3) und Maleachi (cf. Mal 2,13-16) geforderten und verteidigten Ehebandes hat Jesus die ursprüngliche Würde der Liebe des Mannes und der Frau bekräftigt.

Die Lehre der Kirche über die Familie

Auch in der frühchristlichen Gemeinschaft erscheint die Familie als „Hauskirche“ (cf. KKK, 1655): In den sogenannten „Haustafeln“ der neutestamentlichen Apostolischen Briefe, wird die antike Großfamilie als Ort der tiefsten Solidarität zwischen Mann und Frau, zwischen Eltern und Kindern, zwischen Reichen und Armen beschrieben (cf. Eph 5,21-6,9; Kol 3,18-4,1; 1Tim 2,8-15; Tit 2,1-10; 1Petr 2,13-3,7; cf dazu auch den Brief an Philemon).

Insbesondere der Epheserbrief hat in der ehelichen Liebe zwischen Mann und Frau „das tiefe Geheimnis“ gesehen, das die Liebe Christi und der Kirche in der Welt gegenwärtig macht (cf. Eph 5,31-32). Durch die Jahrhunderte hindurch und vor allem in der neueren Zeit bis in unsere Tage hat die Kirche es nicht fehlen lassen an ihrer beständigen und immer umfassenderen Lehre über die Familie und die sie begründende Ehe. Tiefen Ausdruck hat diese Lehre in der Pastoralkonstitution Gaudium et spes des Zweiten Vatikanischen Konzils gefunden. Bei der Behandlung einiger der dringlichsten Themen ist hier der Förderung der Würde von Ehe und Familie ein gesamtes Kapitel gewidmet, wie aus der Beschreibung ihres Wertes für den Aufbau der Gesellschaft ersichtlich ist: „So ist die Familie, in der verschiedene Generationen zusammenleben und sich gegenseitig helfen, um zu größerer Weisheit zu gelangen und die Rechte der einzelnen Personen mit den anderen Notwendigkeiten des gesellschaftlichen Lebens zu vereinbaren, das Fundament der Gesellschaft“ (GS 52). Besonders eindringlich ist der Appell an die christlichen Eheleute zu einer christozentrischen Spiritualität: „Die Ehegatten selber aber sollen, nach dem Bild des lebendigen Gottes geschaffen, in eine wahre personale Ordnung gestellt, eines Strebens, gleichen Sinnes und in gegenseitiger Heiligung vereint sein, damit sie, Christus, dem Ursprung des Lebens, folgend, in den Freuden und Opfern ihrer Berufung durch ihre treue Liebe Zeugen jenes Liebesgeheimnisses werden, das der Herr durch seinen Tod und seine Auferstehung der Welt geoffenbart hat“ (GS 52).

Auch die Nachfolger Petri nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil haben mit ihrem Lehramt die Lehre über Ehe und Familie bereichert, insbesondere Paul VI. mit der Enzyklika Humanae vitae, die besondere Lehren hinsichtlich der Prinzipien und der Praxis anbietet. Nachfolgend unterstrich Papst Johannes Paul IL im Apostolischen Schreiben Familiaris consortio diese, indem er den göttlichen Plan hinsichtlich der ursprünglichen Wahrheit der ehelichen Liebe und der Familie darlegte: „Diese Hingabe ist in ihrer ganzen Wahrheit einzig und allein im „Raum“ der Ehe möglich, im Bund ehelicher Liebe, auf dem Boden der bewussten und freien Entscheidung, mit der Mann und Frau die innige, von Gott gewollte Lebens- und Liebesgemeinschaft eingehen (vgl. Gaudium et spes, 48), die nur in diesem Licht ihren wahren Sinn enthüllt. Die Ehe als Institution ist weder ein ungebührliches Eingreifen der Gesellschaft oder der Autorität noch ein von außen kommendes Auferlegen einer Form, sondern eine dem ehelichen Liebesbund innewohnende Notwendigkeit, der sich dadurch der Öffentlichkeit als etwas Einmaliges und Ausschließliches kundtut, damit so die Treue zum Plan des Schöpfergottes voll verwirklicht wird. Eine solche Treue beeinträchtigt keineswegs die Freiheit der Person, sondern schützt sie vielmehr vor jedem Subjektivismus und Relativismus und lässt sie an der schöpferischen Weisheit Gottes teilhaben“ (FC 11). 4 Der Katechismus der Katholischen Kirche greift diese grundlegenden Gegebenheiten auf: „Der Bund der Ehe durch den ein Mann und eine Frau miteinander eine innige Lebens und Liebesgemeinschaft bilden wurde durch den Schöpfer grundgelegt und mit eigenen Gesetzen versehen. Er ist von Natur aus auf das Wohl der Ehegatten sowie auf die Zeugung und Erziehung von Kindern hingeordnet. Der Ehebund zwischen Getauften wurde von Christus dem Herrn zur Würde eines Sakramentes erhoben [Cf. II. Vat. Konzil, Gaudium et spes, 48; Codex des Kanonischen Rechts, 1055, 11“ (KKK 1660).

Die im Katechismus dargelegte Lehre berührt sowohl die theologischen Prinzipien als auch das sittliche Verhalten, die unter zwei getrennten Überschriften behandelt werden: Das Sakrament der Ehe (Nr. 1601-1658) und Das sechste Gebot (Nr. 2331-2391). Die aufmerksame Lektüre dieser Teile des Katechismus vermittelt ein aktualisiertes Verständnis der Glaubenslehre zur Unterstützung des kirchlichen Handelns angesichts der heutigen Herausforderungen. Die Pastoral der Kirche inspiriert sich an der Wahrheit der Ehe, die im Rahmen des göttlichen Plans gesehen wird: Gott hat den Mann und die Frau erschaffen und in der Fülle der Zeit hat er in Jesus auch die Fülle der ehelichen Liebe offenbart, die zum Sakrament erhoben wurde. Die auf den Konsens gegründete christliche Ehe hat eigene Wirkungen wie es die Ehegüter und die Aufgaben der Eheleute sind, dennoch ist sie der Herrschaft der Sünde nicht entzogen (cfr. Gen 3,1-24), die tiefe Wunden verursachen und auch die Würde des Sakraments verletzen kann. Die kürzlich veröffentlichte Enzyklika von Papst Franziskus, Lumen Fidei, spricht von der Familie in ihrer Verbindung zum Glauben, die offenbart, „wie fest die Bande zwischen den Menschen sein können, wenn Gott in ihrer Mitte gegenwärtig wird“ (LF 50). „Der erste Bereich, in dem der Glaube die Stadt der Menschen erleuchtet, findet sich in der Familie. Vor allem denke ich an die dauerhafte Verbindung von Mann und Frau in der Ehe. Sie entsteht aus ihrer Liebe, die Zeichen und Gegenwart der Liebe Gottes ist, und aus der Anerkennung und Annahme des Gutes der geschlechtlichen Verschiedenheit, durch welche die Ehegatten ein Fleisch werden können (vgl. Gen 2,24) und fähig sind, neues Leben zu zeugen, das Ausdruck der Güte des Schöpfers, seiner Weisheit und seines Plans der Liebe ist.

Auf diese Liebe gegründet, können sich Mann und Frau mit einer Geste, die ihr ganzes Leben mit einbezieht und in vielen Zügen an den Glauben erinnert, die gegenseitige Liebe versprechen. Eine Liebe zu versprechen, die für immer gilt, ist möglich, wenn man einen Plan entdeckt, der größer ist als die eigenen Pläne, der uns trägt und uns erlaubt, der geliebten Person die ganze Zukunft zu schenken“ (LF 52). „Der Glaube ist nicht eine Zuflucht für Menschen ohne Mut, er macht vielmehr das Leben weit. Er lässt eine große Berufung entdecken, die Berufung zur Liebe, und er garantiert, dass diese Liebe verlässlich ist und es wert ist, sich ihr zu übereignen, da ihr Fundament auf der Treue Gottes steht, die stärker ist als all unsere Schwäche“ (LF 53).

III - Fragebogen

Die nachfolgenden Fragen ermöglichen den Teilkirchen eine aktive Teilnahme an der Vorbereitung der Außerordentlichen Synode, die das Ziel hat, in den heutigen pastoralen Herausforderungen für die Familie das Evangelium zu verkünden.

1 - Zur Verbreitung der Heiligen Schrift und des Lehramtes der Kirche in Bezug auf die Familie

a) Wie steht es um die wirkliche Kenntnis der Lehren der Bibel, um die Kenntnis von „Gaudium et spes“, „Familiaris consortio“ und anderer Dokumente des nachkonziliaren Lehramtes über die Bedeutung der Familie nach der Lehre der katholischen Kirche? Wie werden unsere Gläubigen zum Familienleben nach der Lehre der Kirche herangebildet? 5 b) Wird die Lehre der Kirche dort, wo sie bekannt ist, ganz angenommen? Zeigen sich bei ihrer Umsetzung in die Praxis Schwierigkeiten? Welche? c) Wie wird die Lehre der Kirche im Kontext der Pastoralprogramme auf nationaler, diözesaner und Pfarreiebene verbreitet? Wie sieht die Katechese über die Familie aus? d) In welchem Maß — und insbesondere bezüglich welcher Aspekte — ist diese Lehre im außerkirchlichen Bereich wirklich bekannt, wird akzeptiert, zurückgewiesen und/oder kritisiert? Welche kulturellen Faktoren behindern die volle Annahme der Lehre der Kirche über die Familie?

2 - Zur Ehe nach dem Naturrecht

a) Welchen Raum nimmt der Begriff des Naturrechts in der weltlichen Kultur ein, sowohl auf institutioneller, erzieherischer und akademischer Ebene als auch in der Volkskultur? Welche anthropologischen Sichtweisen liegen dieser Debatte über das natürliche Fundament der Familie zugrunde? b) Wird der Begriff des Naturrechts in Bezug auf die Verbindung zwischen Mann und Frau von Seiten der Gläubigen im Allgemeinen akzeptiert? c) Auf welche Weise wird in Theorie und Praxis das Naturrecht in Bezug auf die Verbindung zwischen Mann und Frau im Hinblick auf die Bildung einer Familie bestritten? Wie wird es in den zivilen und kirchlichen Einrichtungen dargelegt und vertieft? d) Wie soll man die pastoralen Herausforderungen annehmen, die sich ergeben, wenn nicht praktizierende oder sich als ungläubig bezeichnende Getaufte die Feier der Eheschließung erbitten?

3- Die Familienpastoral im Kontext der Evangelisierung

a) Welche Erfahrungen wurden in den letzten Jahrzehnten in Bezug auf die Ehevorbereitung gemacht? Auf welche Weise hat man sich bemüht, dem Evangelisierungsauftrag der Eheleute und der Familie Impulse zu geben? Wie kann man das Bewusstsein der Familie als „Hauskirche“ fördern? b) Ist es gelungen, für die Familie Gebetsformen vorzuschlagen, die in der Komplexität des heutigen Lebens und der aktuellen Kultur Bestand haben? c) Haben die Familien in der aktuellen Situation des Generationenkonflikts verstanden, ihre Berufung zur Weitergabe des Glaubens umzusetzen? Wie? d) Wie haben es die Ortskirchen und Bewegungen der Familienspiritualität verstanden, vorbildliche Wege der Formung und Ausbildung zu schaffen? e) Welchen besonderen Beitrag haben Ehepaare und Familien leisten können, um zur Verbreitung einer heute glaubwürdigen ganzheitlichen Sicht von Ehe und Familie beizutragen? 0 Welche besondere pastorale Aufmerksamkeit hat die Kirche gezeigt, um den Weg der Paare, die am Anfang ihres gemeinsamen Weges stehen, sowie den der Ehepaare in der Krise zu unterstützen? 6

4- Zur Pastoral für Gläubige in schwierigen Ehesituationen

a) Ist das Zusammenleben „ad experimentum“ in der Ortskirche eine relevante pastorale Wirklichkeit? Welchen Prozentsatz macht es schätzungsweise aus? b) Gibt es faktische Lebensgemeinschaften ohne religiöse oder zivile Anerkennung? Gibt es dazu verlässliche statistische Daten? c) Stellen die getrennt Lebenden und die wiederverheirateten Geschiedenen eine wichtige pastorale Realität in der Ortskirche dar? Welchen Prozentsatz machen sie schätzungsweise aus? Begegnet man dieser Situation durch entsprechende Pastoralpläne? Welche? d) All diese Fälle betreffend: Wie leben die Getauften ihre irreguläre Situation? Sind sie sich dessen bewusst? Zeigen sie sich gleichgültig? Fühlen sie sich ausgegrenzt und leiden an der Unmöglichkeit, die Sakramente zu empfangen? e) Welche Anfragen/Bitten gibt es von Seiten der wiederverheirateten Geschiedenen an die Kirche in Bezug auf die Sakramente der Eucharistie und der Versöhnung? Wie viele Gläubige, die in diesen Situationen leben, fragen nach diesen Sakramenten? f) Könnte die Straffung der kirchenrechtlichen Praxis zur Anerkennung der Nichtigkeitserklärung des Ehebandes einen wirklichen und positiven Beitrag leisten zur Lösung der Probleme der betroffenen Personen? Wenn ja, in welchen Formen? Gibt es eine Pastoral, um diesen Fällen entgegenzukommen? Wie sieht diese Pastoral aus? Gibt es diesbezügliche Pastoralpläne auf nationaler und diözesaner Ebene? Wie wird den getrennt Lebenden und den wiederverheirateten Geschiedenen die Barmherzigkeit Gottes verkündet und wie wird die Unterstützung ihres Glaubensweges durch die Kirche umgesetzt?

5- Zu gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinschaften

a) Gibt es in Ihrem Land eine zivile Gesetzgebung, die Verbindungen von Personen desselben Geschlechts anerkennt und damit in etwa der Ehe gleichstellt? b) Was ist die Haltung der Teilkirchen und Ortskirchen sowohl gegenüber dem Staat, der die zivilen Verbindungen zwischen Personen desselben Geschlechts fördert, als auch gegenüber den von dieser Art von Verbindungen betroffenen Personen? c) Welche pastorale Aufmerksamkeit ist möglich gegenüber Menschen, die sich für derartige Lebensgemeinschaften entschieden haben? d) Wie soll man sich auf pastoraler Ebene mit Blick auf die Glaubensweitergabe in jenen Fällen verhalten, in denen gleichgeschlechtliche Partner Kinder adoptiert haben?

6- Zur Erziehung der Kinder in irregulären Ehesituationen

a) Wie hoch ist der geschätzte Prozentsatz der Kinder und Heranwachsenden im Vergleich zu den in regulären Familien geborenen und aufgewachsenen Kindern? b) Mit welcher Haltung wenden sich die Eltern an die Kirche? Um was bitten sie? Nur um die Sakramente oder auch um die Katechese und den Religionsunterricht im Allgemeinen? c) Wie kommen die Teilkirchen dem Wunsch dieser Eltern nach, ihren Kindern eine christliche Erziehung zu bieten? d) Wie läuft in diesen Fällen die sakramentale Praxis ab: die Vorbereitung, die Spendung der Sakramente und die Begleitung?

7- Zur Offenheit der Eheleute für das Leben

a) Wie steht es um die wirkliche Kenntnis der Gläubigen in Bezug auf die Lehre von Humanae vitae über die verantwortliche Elternschaft? Welches Bewusstsein gibt es von der moralischen Bewertung der unterschiedlichen Methoden der Geburtenregelung? Welche Vorschläge zur Vertiefung dieses Themas aus pastoraler Sicht gibt es? b) Wird diese Morallehre akzeptiert? Welches sind die problematischsten Aspekte, die die Akzeptanz bei der großen Mehrheit der Ehepaare erschweren? c) Welche natürlichen Methoden werden von Seiten der Teilkirchen gefördert, um den Ehepaaren zu helfen, die Lehre von Humanae vitae umzusetzen? d) Welche Erfahrung gibt es hinsichtlich dieses Themas in Zusammenhang mit der Praxis des Bußsakraments und der Teilnahme an der Eucharistie? e) Welche Gegensätze fallen zwischen der Lehre der Kirche und der weltlichen Erziehung in diesem Bereich auf? f) Wie kann man eine mehr für die Nachkommenschaft offene Mentalität fördern? Wie kann man einen Anstieg der Geburtenrate fördern?

8- Zur Beziehung zwischen Familie und Individuum

a) Jesus Christus offenbart das Geheimnis und die Berufung des Menschen: Ist die Familie ein privilegierter Ort, damit dies geschieht? b) Welche kritischen Situationen der Familie in der heutigen Welt können zu einem Hindernis für die Begegnung des Einzelnen mit Christus werden? c) In welchem Maß wirken sich die Glaubenskrisen, die die Einzelnen durchmachen können, auf das Familienleben aus?

9- Weitere Herausforderungen und Vorschläge

Gibt es andere Herausforderungen und Vorschläge hinsichtlich der in diesem Fragebogen behandelten Themen, die nach Meinung der Befragten dringlich oder nützlich sein mögen?


Zur Homepage FAZ.NET

Quelle: FAZ.NET
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EKD-Familienpapier stiftet Verwirrung






Krelingen (idea) – Vernichtende Kritik an der umstrittenen Orientierungshilfe der EKD zu Ehe und Familie üben Leitungspersonen des Geistlichen Rüstzentrums Krelingen bei Walsrode. Das im Juni veröffentlichte Papier rückt von der traditionellen Ehe als alleiniger Norm ab und vertritt ein Familienbild, das auch andere dauerhafte Lebensgemeinschaften, etwa gleichgeschlechtliche Partnerschaften oder sogenannte „Flickenteppich-Familien“ einschließt. „Was eine Orientierungshilfe sein sollte, sorgt bei vielen für Verwirrung“, schreibt der Leiter dieser größten pietistischen Einrichtung Norddeutschlands, Pastor Martin Westerheide, im Informationsblatt „Krelinger Briefe“. Anpassung an die Lebenswirklichkeit sei für eine Kirche keine angemessene Reaktion. Westerheide: „Christen erwarten von ihrer Kirchenleitung, dass sie theologisch begründet Position bezieht.“

Jesus bestätigt Ehe von Mann und Frau

Gerade in dieser Hinsicht ist das EKD-Papier aus Sicht des Leiters des Krelinger Studienzentrums, Pastor Manfred Dreytza, so irreführend, dass er rät, das Werk einzustampfen. Als ein Beispiel aus dem theologischen Abschnitt des Papiers führt er die Aussage an, dass „ein normatives Verständnis der Ehe als ‚göttliche Stiftung’ und eine Herleitung traditioneller Geschlechterrollen aus der Schöpfungsordnung“ nicht „der Breite des biblischen Zeugnisses“ entspreche. Dreytza hält dem die Aussage des biblischen Schöpfungsberichtes entgegen, dass Gott den Menschen in der Polarität von Mann und Frau und die Ehe als ihre Verbindung erschaffen habe. Diese „Norm“ bestätige auch Jesus: „Der im Anfang den Menschen geschaffen hat, schuf sie als Mann und Frau“ (Matthäus 19,4). Beim Apostel Paulus sei derselbe Ton zu hören, so Dreytza.

Orientierungshilfe zündet „Nebelkerzen“

Ferner ist in der Orientierungshilfe zu lesen, dass die Ehe zwar „eine gute Gabe Gottes“ sei, aber – wie das Neue Testament zeige – „nicht als einzige Lebensform gelten kann“. An dieser Stelle zünde das Papier „Nebelkerzen“. Dreytza: „Denn mit der Begründung, Familie sei überall dort, wo Gemeinschaft in Fürsorge und Liebe gelebt wird, plädiert man für die Trauung oder Segnung auch homosexueller Partnerschaften.“ Dem könnten Christen in Bindung an Gottes Wort nicht zustimmen: „Wir können nicht segnen, was Gott nicht gesegnet hat.“ Eine Kirche, die das tue, werde an dieser Stelle „zum falschen Propheten“. Freilich stehe außer Frage, dass man homosexuell empfindenden Menschen vorurteilsfrei und offen begegne.

Vor welchen Karren lässt sich die EKD spannen?

Die Autoren der Orientierungshilfe lesen die Bibel laut Dreytza „mit einer Brille der historischen Kritik“. Eines der künftigen Themen werde die Segnung sogenannter „polyamorpher“ Liebesbeziehungen – also mit mehreren Partnern – sein. Mit den Kriterien des Familienpapiers könne man dagegen nichts einwenden, denn auch dort könne ein verbindliches und verantwortliches Miteinander gelebt werden. Dreytza: „Ob die EKD merkt, vor welchen Karren sie sich spannen lässt?“ Das 1965 von Pastor Heinrich Kemner (1903-1993) gegründete Rüstzentrum umfasst unter anderem ein theologisches Studienzentrum, ein Freizeit- und Tagungszentrum, Betriebe, Werkstätten, eine Seniorenwohnanlage sowie Sozialtherapie (oder Therapieangebote) und berufliche Rehabilitation für Menschen mit psychischen Problemen und Suchthintergrund.
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EKBO lädt zum Fachgespräch über das neu zu denkende Familienbild






Ungeachtet aller Kritik an der "Orientierungshilfe Familie" wird der Prozess einer neuen normativen Orientierung fortgesetzt

(MEDRUM) Trotz aller Kritik an der "Orientierungshilfe Familie" des Rates der EKD dient das umstrittene EKD-Papier der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) als neues Leitbild bei einer Veranstaltung des Amtes für kirchliche Dienste am 6. November 2013 in BERLIN-CHARLOTTENBURG. Als Hauptreferentin war die Vorsitzende der Ad-hoc-Kommission, Bundesministerin a.D. Christine Bergmann (SPD), angekündigt, unter deren Verantwortung die Orientierungshilfe entstanden ist.


Zum Familienpapier der EKD stellt der Veranstalter des Fachgespräches fest, die Orientierungshilfe stelle ein aktuelles Familienbild vor. Dieses werde "weniger von formalen Strukturen" als vielmehr von der Betonung der "Qualität der Beziehungen" untereinander gezeichnet und sei nah an der "gelebten Realität der Menschen". Zum Begriff "Familie" sagt der Veranstalter in seiner Einladung: „Nach evangelischem Verständnis ist die Familie der maßgebliche Ort, an dem Autonomie und Angewiesenheit, Freiheit und Bindung gleichzeitig erfahren und gelebt werden können."

Aus den Aussagen des Veranstalters wird deutlich, dass der Veranstalter trotz erheblicher Defizite, die insbesondere beim Theologischen Symposium des Rates der EKD identifiziert wurden, sich an einem neuen Leitbild ausrichtet, wie es die Verfasser des Papiers gefordert haben, indem sie davon sprachen, die Kirche sei aufgefordert, "Familie neu zu denken und die neue Vielfalt von privaten Lebensformen unvoreingenommen anzuerkennen und zu unterstützen". Diese Vorstellung mündete in die Forderung, dies nicht "lediglich als Anpassung an neue Familienwirklichkeiten zu verstehen, sondern als eine normative Orientierung."

Neben Christine Bergmann, die ihre Mitwirkung nach noch unbestätigter Information zwischenzeitlich abgesagt haben soll, wird auch Insa Schoeningh, Bundesgeschäftsführerin der Evangelischen Aktionsgemeinschaft für Familienfragen e. V., als Referentin auftreten. Auch Schoeningh gehörte zur Ad-hoc-Kommission, die die Orientierungshilfe verfasst hat. Die Leitung des Fachgespräches liegt in den Händen der "Studienleiterinnen" des Amtes für Kirchliche Dienste.

Fachgespräch zur Orientierungshilfe des Rats der EKD
Mittwoch, 6. November, 18:00-20:00 Uhr im AKD
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EKD-Synodenpräses





Niemand stellt das Leitbild „Familie“ infrage





Düsseldorf (idea) – Die EKD stellt das Leitbild „Familie“ nicht infrage. Das hat die Präses der EKD-Synode, Irmgard Schwaetzer (Berlin), zum Abschluss der Tagung des Kirchenparlaments am 13. November in Düsseldorf unterstrichen. Vor Journalisten nahm sie unter anderem zu der umstrittenen Orientierungshilfe zu Ehe und Familie Stellung. Das im Juni veröffentlichte Papier rückt von der traditionellen Ehe als alleiniger Norm ab und vertritt ein erweitertes Familienbild, das etwa auch gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften und sogenannte „Flickenteppich-Familien“ einschließt. Das Dokument ist in Kirche und Gesellschaft teilweise auf heftige Kritik gestoßen; unter anderem wurde eine mangelnde theologische Grundlegung beklagt. Wie Schwaetzer sagte, wird sich jetzt die Kammer für Theologie mit dem Papier beschäftigen. Zudem müssten sich die Kirchengemeinden klar werden, wie sie mit der in der Orientierungshilfe festgestellten Realität von Familien und Lebensgemeinschaften umgehen. Die Kirche lebe „mitten in der Gesellschaft“. Laut Schwaetzer wird allgemein in der Kirche auch über Mitgliederbefragungen diskutiert. Dazu gebe es aber keine Beschlüsse.

Kirche ist für die Politik bisweilen anstrengend

Im Mittelpunkt der Synodentagung hätten die Themen Welternährung und Flüchtlinge gestanden. Auf beiden Gebieten sei die Kirche gefordert, auf dem Fundament des christlichen Glaubens Stellung zu beziehen und zu handeln. Die Gemeinden könnten – etwa beim Kirchenasyl für Flüchtlinge – oft schneller agieren als staatliche Stellen. Für die Politik seien Forderungen aus den Kirchen bisweilen anstrengend, aber es sei auch notwendig, „Druck zu machen“, sagte die frühere FDP-Bundesministerin.

Präseswahl: Vertrauen nicht nachhaltig beschädigt

Schwaetzer war am 10. November überraschend nach einem langwierigen und schmerzhaften Wahlgang an die Spitze des Kirchenparlaments gewählt worden. Nach zwei ergebnislosen Wahlgängen hatten der frühere bayerische Ministerpräsident Günther Beckstein (CSU) und die frühere Bremer Richterin Brigitte Boehme ihre Kandidaturen zurückgezogen. Beckstein bleibt einer von zwei Vizepräsides der EKD-Synode. Laut Schwaetzer ist das Vertrauen nicht nachhaltig beschädigt. Alle Mitglieder des Präsidiums arbeiteten weiterhin eng zusammen.

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Scharfe Kritik an Irmgard Schwaetzer





Linz (idea) – Scharfe Kritik an der neu gewählten Präses der EKD-Synode, Bundesministerin a. D. Irmgard Schwaetzer (FDP), hat der Vorsitzende des Bundesverbandes Lebensrecht, Martin Lohmann (Bonn), geübt. Sie habe sich in der Frage des Lebensschutzes „mehr als fragwürdig verhalten“ und könnte sich damit „auch als ein Schaden für die Ökumene“ erweisen, sagte der Katholik in einem Interview mit dem Informationsdienst kath.net (Linz/Österreich).

Zum Hintergrund: Schwaetzer ist auch Vorsitzende des Gemeindekirchenrates im Berliner Dom. Das Gremium hatte es wiederholt abgelehnt, die Teilnehmer des vom Bundesverband Lebensrecht veranstalteten „Marsches für das Leben“ im Dom einen Gottesdienst feiern zu lassen. Beim jüngsten Schweigemarsch am 21. September trafen sich die rund 4.500 Teilnehmer deshalb vor dem Kirchengebäude zum Gebet. Schwaetzer begründete die abweisende Haltung der Domgemeinde auf Nachfrage der Evangelischen Nachrichtenagentur idea damit, dass der Veranstalter die Konfliktsituation der von Abtreibung betroffenen Frauen nicht ausreichend gewürdigt habe. Lohmann wies diese Äußerung iem kath.net-Interview als „schlichtweg falsch“ zurück.

Er halte es für „hoch problematisch, wenn ausgerechnet von Christen das Ja zum Leben verdunkelt wird“. Schwaetzer habe ihn und viele andere, darunter auch Nichtchristen, „erschreckend enttäuscht“. Lohmann: „Solange sie bei ihrer geradezu lebensgefährlichen Unklarheit bleibt, ist das ein tragisches Problem.“ Er forderte die Präses der EKD-Synode zur Korrektur auf: „Ich erwarte von einer Spitzenchristin, dass sie mehr ist als eine Parteipolitikerin und sich gerade in den Kernfragen der christlichen Botschaft mutig bekennt, statt diese zu verstecken. Maßstab ist kein Geringerer als Jesus Christus.“ Lohmann bot der Präses zugleich das Gespräch an. Er wünsche ihr „Gottes Segen für ein wahrhaft christliches Zeugnis in einer ziemlich verwirrten Zeit“.
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Die Ehe befindet sich in der Krise






Dresden (idea) – Das Zusammenleben von Mann und Frau befindet sich in der Krise. Zwar ist die Ehe mit 72 Prozent die meist gelebte Familienform in Deutschland. Jedoch nähmen Ehescheidungen und Bindungsunfähigkeit deutlich zu. Darauf hat der Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens, Jochen Bohl (Dresden), auf der Synode seiner Kirche hingewiesen. Diese findet vom 15. bis 18. November in Dresden statt. Bohl beschäftigte sich in seinem Bischofsbericht mit der EKD-Orientierungshilfe zu Ehe und Familie. Diese hat eine heftige Debatte ausgelöst, weil sie von der traditionellen Ehe als alleiniger Norm abrückt und ein erweitertes Familienbild vertritt, das etwa auch gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften und sogenannte „Flickenteppich-Familien“ einschließt. Bohl zufolge hat der Text durch die „Dürre der theologischen Ausführungen“ Verstörung ausgelöst. Er lasse zudem an dem Willen zweifeln lassen, „über lange Zeiten hinweg als gut und sinnvoll Erkanntes zu verteidigen“. Bohl ist Stellvertretender Vorsitzender des EKD-Rates, der die Herausgabe der Orientierungshilfe verantwortete.

Kindermangel führt zur Krise

Nach den Worten Bohls kommt es derzeit zu einem fundamentalen Wandel der Familie. So würden in Sachsen 62 Prozent der Kinder nichtehelich geboren. Fast ein Drittel der 13 Millionen Kinder unter 18 Jahren in Deutschland hätten einen Migrationshintergrund. Die Zahl der Kinder in alleinerziehenden Familien steige seit Jahren an. 2010 seien bereits ein Fünftel aller Familien alleinerziehend gewesen, im Osten deutlich mehr. Zudem setze sich der Trend zur Ein-Kind- oder Zwei-Kinder-Familie fort; nur jedes fünfte Kind lebe mit zwei Geschwistern und lediglich 8 Prozent der Minderjährigen hätten drei oder mehr Geschwister. Es gebe viel zu wenig Kinder. Dies führe die Gesellschaft unausweichlich in eine demographische Krise. Aufgabe der Christen sei es, für das Leben mit Kindern zu werben.

Viele trauen sich die Ehe nicht mehr zu

Bohl wies darauf hin, dass sich die Situation in den Lebensberatungsstellen der Diakonie verschärft habe. Die Zahl der Menschen nehme zu, denen in Konfliktsituationen eine andere Möglichkeit als die Trennung nicht in den Sinn komme. Schon leichte Störungen führten zur Trennung. Bohl: „Inzwischen schließen nicht wenige die Ehe schon deswegen nicht, weil man sich gar nicht vorstellen kann, dass sie Bestand haben könnte.“ Leidtragende von Trennungen seien vor allem die Kinder. Diese bräuchten für eine gesunde seelische Entwicklung einen verlässlichen Rahmen, in dem sie sich angstfrei bewegen können. Bohl: „Es ist ja offenkundig, dass ein besorgniserregend hoher Teil der Kinder und Jugendlichen erhebliche persönliche Schwierigkeiten hat – Angststörungen, Konzentrationsschwächen und Lernstörungen haben in den letzten Jahren deutlich zugenommen.“ Angesichts der Zerbrechlichkeit der Beziehungen habe aber auch die Sehnsucht nach einer lebenslangen Gemeinschaft von Mann und Frau mit Kindern zugenommen. Die allermeisten Jugendlichen hofften darauf, eine Familie zu gründen und in dieser dauerhaft zusammenzuleben.

Ehe hat keinen „Ewigkeitscharakter“

Zum heutigen Verständnis von Ehe erklärte Bohl, alle Institutionen seien grundsätzlich veränderbar; ihnen komme kein „Ewigkeitscharakter“ zu. Geringschätzen solle man die Institution Ehe jedoch nicht. Sie leiste „einen unverzichtbaren Beitrag für das gelingende Zusammenleben“. Die biblischen Erzählungen bezeugten, dass auf der Lebensgemeinschaft von Mann und Frau ein besonderer Segen liegt und sie als Ausdruck der Nähe Gottes zu den Menschen gelten könne. Aus der Bibel ließen sich grundlegende Orientierungen mit normativem Anspruch für die Gegenwart ableiten. Mit Blick auf die Ehe zählten dazu etwa folgende Aussagen: 1. „Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei… Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seinem Weibe anhangen, und sie werden eins sein“ (1. Mose 2, 18ff.). 2. „Was Gott zusammengefügt hat, das soll der Mensch nicht scheiden“ (Markus 10,9). 3. „Einer trage des andern Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen“ (Galater 6,2). Zwar gebe es Konflikte, die nur durch Trennung gelöst werden können. Jedoch dürfe es keine leichtfertige Trennung geben. Bohl: „Das ist die Sicht des Glaubens, und darum setzen wir uns als Kirche dafür ein, dass die Ehe weiterhin einen besonderen Schutz in unserer Gesellschaft genießt.“

Keine Ehe für Homosexuelle

Bohl ging auch auf die Frage ein, ob die Ehe für gleichgeschlechtliche Partnerschaften geöffnet werden solle. Der Gesetzgeber habe mit der eingetragenen Lebenspartnerschaft eine Institution geschaffen, die Homosexuellen einen geschützten Raum eröffnet. Die Verbindung von Mann und Frau unterscheide sich davon jedoch gravierend, weil sie die Möglichkeit zur Fortpflanzung habe. Bohl: „Die Bibel lässt an dieser fundamentalen Gegebenheit keinen Zweifel und denkt die Ehe immer im Zusammenhang mit der Weitergabe des Lebens“. Diese fundamentale Differenz rechtfertige eine unterschiedliche Gestaltung von Ehe und eingetragener Lebenspartnerschaft. Bohl wies darauf hin, dass die Zahl der Kinder, die in gleichgeschlechtlichen Partnerschaften aufwachsen mit etwa 13.000 Kindern verschwindend gering sei. Nahezu alle diese Kinder seien zuvor in eine Vater-Mutter-Konstellation hineingeboren worden.

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Niemanden wegen seiner Lebensweise ausgrenzen






Bielefeld (idea) – Niemand darf in der Kirche aufgrund seiner familiären Lebensweise benachteiligt oder ausgegrenzt werden. Das forderte die Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, Annette Kurschus (Bielefeld), am 18. November in ihrem Bericht vor der Synode in Bielefeld. Die Diskussion um das Thema Familie und die Hauptvorlage „Familien heute“ bilden bei der fünftägigen Tagung einen Schwerpunkt. Die Vorlage ist ein gemeinsames Papier der westfälischen Kirche und der Lippischen Landeskirche. Darin heißt es: „Familie ist da, wo Menschen dauerhaft und generationsübergreifend persönlich füreinander einstehen und Verantwortung übernehmen.“ Familie sei nicht nur Vater, Mutter und Kind, sondern schließe auch Singles, Kinderlose, gleichgeschlechtliche Partnerschaften, Alleinerziehende und „Flickenteppichfamilien“ ein. Der Präses zufolge geht es beim Thema Familienleben nicht um eine Heilsfrage: „Mit der Art, wie wir Familie verstehen, Familie definieren und Familie leben, steht nicht unser Christsein auf dem Spiel – erst recht nicht entscheidet sich hieran das Urteil Gottes über uns.“ Es gelte, unterschiedliche Formen familiären Zusammenlebens zu bejahen und zu fördern. Dabei müsse man aber sorgsam darauf achten, „dass uns keine Gleichmacherei unterläuft“. In einer Familie brauche man Verlässlichkeit und Treue, gegenseitige Verantwortung auf Dauer und fürsorgliches Einstehen füreinander. Diese Kriterien seien unaufgebbar für jede Form familiären Zusammenlebens: „Sie gelten in besonderer Weise, aber nicht nur für die Keimzelle von Familie, für die Ehe zwischen Mann und Frau.“ Mit der Hauptvorlage beschäftigen sich seit einem Jahr alle Ebenen der westfälischen Kirche. Auf der Tagung werden die Synodalen einen Zwischenbericht diskutieren. Beschlüsse sind für 2014 vorgesehen.

Beim Asylrecht umdenken

Kurschus plädierte ferner für ein Umdenken beim Asylrecht: „Unsere Gesetzgebung dient hier ausschließlich der Abschottung und dem Schutz des eigenen Wohlstandes. Da werden Grenzen geschützt, nicht Menschen.“ Land und Kommunen hätten bislang kaum Maßnahmen getroffen hätten, um mehr Menschen aufzunehmen. Kurschus nahm auch zum Gottesdienst Stellung. Er sei ein „Markenzeichen unserer Kirche“ und werde von den sogenannten „Kirchenfernen“ und „religiös Unmusikalischen“ mehr geschätzt „als wir ahnen“. Gleichzeitig sei der sonntägliche Gottesdienst „flexibel“ geworden, beispielsweise durch mediale Verkündigungssendungen: „Niemand muss sich mehr persönlich an einem bestimmten Ort einfinden, um Gottesdienst zu feiern. Kirche kommt zu den Menschen.“ Interaktive Gottesdienstexperimente im Internet stießen auf zunehmendes Interesse. Kurschus ging ferner auf die hauptamtlichen kirchlichen Mitarbeiter ein. Es sei an der Zeit, diese Berufsgruppe stärker in den Blick zu nehmen. Man habe begonnen, verstärkt für kirchliche Berufe zu werben. Doch der kommunale Arbeitsmarkt biete eine große Konkurrenz: „Wenn wir Menschen für unsere kirchlichen Arbeitsfelder gewinnen wollen, müssen wir ihnen attraktive Rahmenbedingungen und verlässliche Aussichten bieten.“ Das sei oft nicht der Fall, da viele Stellen beispielsweise in der gemeindlichen wie der offenen Jugendarbeit zeitlich befristet und/oder in Teilzeit ausgeschrieben seien. Zur Synode der 2,4 Millionen Mitglieder zählenden Kirche mit 515 Gemeinden gehören 184 Mitglieder.

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„Man muss sich seiner Kirche schämen“





Neumünster (idea) – „Man muss sich seiner Kirche schämen.“ Mit diesen Worten hat der evangelische Theologieprofessor Ulrich Eibach (Bonn) bei der Herbsttagung der Kirchlichen Sammlung um Bibel und Bekenntnis in der „Nordkirche“ Kritik am EKD-Familienpapier geübt. Die im Juni veröffentlichte „Orientierungshilfe“ rückt von der traditionellen Ehe als alleiniger Norm ab und vertritt ein erweitertes Familienbild, das auch gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften und sogenannte „Flickenteppich-Familien“ einschließt. Wie Eibach am 16. November vor etwa 100 Tagungsteilnehmern in Neumünster sagte, sei die evangelische Kirche zutiefst von der Säkularisierung erfasst: „Die herrschenden gesellschaftlichen Kräfte und die herrschende Lebensanschauung beeinflussen die Kirche und nicht umgekehrt. Man will bei den Menschen ankommen, auch um den Preis des Verlustes der biblischen Norm.“ Wer sich dem Zeitgeist nicht beuge, gelte als Außenseiter und werde innerkirchlich diskriminiert. Das jeweils eigene Interesse gelte als Kriterium für die Bibelauslegung. Unverkennbar sei beim EKD-Familienpapier der Einfluss der sogenannten Gender-Ideologie, nach der jeder sein Geschlecht selbst wählen und wechseln könne. Der Theologieprofessor forderte, am christlich-biblischen Ehe- und Familienverständnis festzuhalten.

Orientierungshilfe forciert Desorientierung

Die EKD steht zu den gesellschaftlichen Aussagen des Papiers, hat aber ihre Kammer für Theologie mit einer Ergänzung beauftragt. Doch für den Vorsitzenden der theologisch konservativen Sammlung, Pastor Ulrich Rüß (Hamburg), reicht dies angesichts der massiven Kritik nicht aus. Die Orientierungshilfe forciere die kirchliche Desorientierung. Unabhängig vom theologischen Teil sei es „vom Geist der unbiblischen Gender-Ideologie durchzogen“. Daher eigne sich die Erklärung auch nicht als Diskussionsgrundlage für die Gemeinden. Zudem erschwere das Papier die ökumenischen Beziehungen.

Jeden Sonntag Fürbitte für verfolgte Christen

In seinem Bericht ging Rüß auch auf die zunehmende Bedrohung und Verfolgung von Christen in vielen Ländern ein. Dieses Thema war bei einem Kongress vom 10. bis 13. November in Schwäbisch Gmünd behandelt worden. Einstimmig wurde auf der Tagung der Sammlung eine Bitte an die Leitung der „Nordkirche“ verabschiedet. Sie soll dafür Sorge tragen, „dass angesichts weltweit zunehmender Bedrohung und Verfolgung von Christen diese Thematik regelmäßig in Kirchengemeinderäten und Synoden behandelt und der verfolgten Christen sonntäglich in den Gottesdiensten fürbittend gedacht wird“.

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Bischof July erneuert Kritik an Familienpapier






Bad Boll (idea) – Der württembergische Landesbischof Frank Otfried July (Stuttgart) hat seine Kritik an der familienpolitischen Orientierungshilfe des EKD-Rates erneuert. Das 160-seitige Papier ist innerkirchlich umstritten, weil es von der traditionellen Ehe als alleiniger Norm abrückt und ein Familienbild vertritt, das auch andere dauerhafte Lebensgemeinschaften, etwa gleichgeschlechtliche Partnerschaften oder sogenannte „Flickenteppich-Familien“, einschließt. Zur Klärung der Differenzen hat die württembergische Landeskirche zu einer Konsultation eingeladen, die am 22. und 23. November in der Evangelischen Akademie Bad Boll (bei Göppingen) stattfand.

Wie July vor den rund 70 Teilnehmern betonte, bezieht sich seine Kritik vor allem auf theologische Aussagen. Der Umgang mit der Bibel erscheine ihm „etwas sorglos“. Wenn sich die Kirche zu sozialethischen Themen äußere, müsse ihr biblisches Fundament deutlich werden. Es dürfe nicht der Eindruck entstehen, dass man die Bibel so interpretiere, dass man zu einem bereits vorher festgelegten Ergebnis komme. Auch müsse der Anschein vermieden werden, dass heutige Lebensformen über das Verständnis biblischer Texte entscheiden. „Wie gehen wir mit Anfragen der Bibel an uns um?“, fragte July. Zugleich bedauerte er, dass die Diskussion über 16 theologische Seiten in dem EKD-Papier die familienpolitischen Analysen und Folgerungen in den Hintergrund drängten. Auch die Kritiker der Orientierungshilfe stünden vor der Aufgabe, Kirchengemeinden familienfreundlich zu gestalten. Alleinerziehende und gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften sollten sich ebenfalls willkommen fühlen.

Friedrich: Ein Denkanstoss für Gesellschaft und Kirche

Der frühere Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, Johannes Friedrich (Wernfels/Mittelfranken), und die Referentin für Sozial- und Gesellschaftspolitische Fragen im EKD-Kirchenamt, Oberkirchenrätin Cornelia Coenen-Marx (Hannover), verteidigten die Orientierungshilfe. Laut Friedrich, der die Herausgabe der Schrift mitverantwortet hat, war keine theologische Abhandlung geplant gewesen, sondern ein sozialpolitischer Beitrag als Denkanstoß für Gesellschaft, Kirche und Diakonie. Für den Rat der EKD sei es selbstverständlich gewesen, dass die Ehe das Leitbild für das Zusammenleben bleibe. Dies sei aber der Öffentlichkeit unzureichend vermittelt worden. Als überflüssig bezeichnete Friedrich einen Abschnitt, in dem die Segnung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften empfohlen wird. Er habe nichts mit dem Ziel zu tun, die Situation von Familien zu verbessern.

Coenen-Marx erklärte, die heftige Diskussion über die theologischen Aspekte in der Orientierungshilfe habe sie überrascht. Sie zeige, dass gesellschaftliche Entwicklungen, etwa der sich abzeichnende Pflegenotstand, immer noch als privat zu lösende Probleme statt als sozialpolitische Herausforderung betrachtet würden. Nötig sei die Anerkennung und Unterstützung aller Lebensformen, in denen sich Menschen zu einem verlässlichen, verbindlichen und verantwortlichen Miteinander verpflichten. Kritikern, die die Ehe als Schöpfungsordnung bezeichneten, warf Coenen-Marx vor, „das eigene zeitbedingte Selbstverständnis in biblische Texte hineinzulesen“. „Irritierende Wahrnehmungen“ in biblischen Texten, etwa gesegnete Vielehen oder die Rechtlosigkeit von Frauen und Kindern, würden hingegen ausgeblendet.

„Lebendige Gemeinde“: Nur die Ehe kann gesegnet werden

Der kirchliche Umgang mit gleichgeschlechtlichen Lebenspartnerschaften spielte auch in einer Diskussion mit Vertretern der kirchenpolitischen Gruppierungen in Württemberg eine Rolle. Nach Ansicht des Sprechers der theologisch konservativen „Lebendigen Gemeinde“, Pfarrer Steffen Kern (Walddorfhäslach bei Reutlingen), ist die Ehe Gottes gute Gabe für die Menschen und eine lebensdienliche Lebensform. Deshalb könne ihr der Segen Gottes zugesprochen werden. Für eine der Trauung vergleichbare Segenshandlung für homosexuelle Partnerschaften finde man in der Bibel keine Rechtfertigung.

Dagegen begrüßte es die Vorsitzende der theologisch liberalen „Offenen Kirche“, Ulrike Stepper (Sindelfingen), dass die Orientierungshilfe viele Lebensformen als gleichberechtigt und gleichwertig ansehe. Eine Liebesbeziehung zwischen einem Mann und einer Frau unterscheide sich nicht von der zwischen zwei Männern oder zwei Frauen. Man dürfe ihnen nicht den Segen verwehren. Auch der Vorsitzende der sich als Reformbewegung verstehenden „Kirche für morgen“, Friedemann Stöffler (Tübingen), befürwortete Segenshandlungen für schwule und lesbische Partner. Es sei schlimm, dass solche Beziehungen Angst hätten, sich in der Gemeinde zu ihrer Lebensform zu bekennen. Der Vorsitzende der Mitte-Gruppierung „Evangelium und Kirche“, Pfarrer Richard Mössinger (Heilbronn), plädierte für eine Stärkung der Ehe, ohne andere Lebensformen abzuwerten.

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Versetzt Euch in die Lage von Homosexuellen!





Ingolstadt (idea) – Die evangelische Kirche sollte sich mehr um die richtige Auslegung der Bibel bemühen, anstatt über die Interpretation kirchlicher Papiere zu streiten. Diese Ansicht vertrat der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm (München) am 25. November vor der Landessynode in Ingolstadt. Er bezog sich auf die umstrittene familienpolitische Orientierungshilfe der EKD. Das Papier rückt von der traditionellen Ehe als alleiniger Norm ab und schließt auch gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften ein. „Lasst uns mit unserer ganzen Energie darüber diskutieren, welche Orientierungen wir für unser Leben im 21. Jahrhundert aus den Texten der wirklichen Heiligen Schrift gewinnen können und was das für die Stärkung verbindlichen Zusammenlebens in der Ehe und in den an der Ehe orientierten Partnerschaften heute bedeuten könnte“, rief der Bischof den 108 Vertretern von rund 2,5 Millionen Protestanten im Freistaat zu. Die Bedeutung des biblischen Zeugnisses lasse sich jedoch nicht an einzelnen Bibelstellen festmachen. Maßgeblich seien das Doppelgebot der Liebe (Gott und den Nächsten lieben, Matthäus 22,37-40) und die Goldene Regel („Alles, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihnen auch“, Matthäus 7,12). Dies gelte auch für die Beurteilung von Homosexualität. Die Leitfrage sei: „Wie würde es mir gehen, wenn ich als gleichgeschlechtlich Liebender gesagt bekäme: Als Mensch nehme ich dich an, aber deine gelebten Gefühle der Liebe zu deinem Partner sind Sünde?“ Christen sollten sich in die Situation eines anderen Menschen versetzen, anstatt sich über dessen Fehler zu entrüsten, so der Bischof.

Flüchtlinge sind oft die Besten ihres Heimatlandes

Einen weiteren Schwerpunkt seines Berichts bildete der Umgang mit Flüchtlingen. Die Grundhaltung, dass diese Menschen eine Belastung oder Bedrohung darstellen, müsse durchbrochen werden, Häufig handele es sich um die Besten ihrer Herkunftsländer. Die meisten seien im arbeitsfähigen Alter, und in ihre Ausbildung sei viel Geld investiert worden. „In gewisser Weise finanzieren diese Länder die Bewältigung des demografischen Wandels bei uns“, stellte Bedford-Strohm fest. Wenn Deutschland in zehn Jahren Menschen aus anderen Ländern zur Aufrechterhaltung des wirtschaftlichen und sozialen Lebens brauche, laute die ethische Frage nicht, ob man diese Menschen aufnehmen solle, sondern ob man sie ihren Heimatländern wegnehmen dürfe. Auf der Synodentagung soll der Haushalt 2014 verabschiedet werden. Der Entwurf sieht Erträge von gut 843 Millionen Euro und Ausgaben von 820 Millionen Euro vor.

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Ehe und Familie: Ist die Bibel keine “Orientierungshilfe” mehr für die EKD?





6. Dezember 2013


Felizitas Küble




Scharfe Kritik an der “Orientierungshilfe” des Rates der EKD zu Ehe und Familie übt die evangelische Michaelsgemeinde in Bensheim (Südhessen).

Das Papier rückt von der traditionellen Ehe als alleiniger Norm ab und schließt auch eingetragene gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften ein.


In einer Stellungnahme schreibt der Kirchenvorstand, das EKD-Papier schaffe ein schwerwiegendes theologisches Problem: „Sie gibt die grundlegende reformatorische Ansicht auf, dass die biblische Botschaft Maßstab kirchlichen Handelns ist.“

Das Gremium unter Leitung von Pfarrer Christoph Bergner sieht ferner „ein logisches Problem“: Für die EKD sei entscheidend, dass die Lebensgemeinschaften verlässlich, fürsorglich und respektvoll seien. Aber dann könnte die Kirche auch Beziehungen mit mehreren Partnern oder in einer Familie gutheißen.

Nach Ansicht des Kirchenvorstands sind Verlässlichkeit und Treue keine ausreichenden Kategorien für ethische Wertungen: „Auch bei der Mafia herrschen Treue und Verlässlichkeit. Dennoch wird auch die EKD weder sämtliche sexuelle Beziehungen noch mafiöse Vereinigungen unterstützen wollen.“

Zudem habe sich die christliche Verkündigung immer schon an der gesellschaftlichen Wirklichkeit gerieben: „Die Christenheit hat diese Spannung als höchst produktiv und hilfreich erlebt.“

Quelle:

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Die EKD befindet sich in einer Krise






Berlin (idea) – Die EKD befindet sich in einer theologischen Krise. Diese Ansicht vertrat der Vizepräsident der Generalsynode der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD), Pfarrer Carsten Rentzing (Markneukirchen/Sächsisches Vogtland). Er sprach am 11. Dezember in der Bibliothek des Konservativismus in Berlin zum Thema „Kirche in der Krise – Wohin treibt die EKD?“. Die 2012 gegründete Bibliothek will den akademischen Austausch von konservativ Denkenden fördern. Leiter ist der evangelische Pfarrer Wolfgang Fenske. Rentzing, der auch Mitglied der Synode der EKD ist, erklärte, er leide an den „Irrungen und Wirrungen“ der evangelischen Kirche. Die EKD habe den theologischen Konsens mit der römisch-katholischen und der orthodoxen Kirche verlassen. Angesichts der tiefen theologischen Meinungsverschiedenheiten innerhalb der EKD müsse man sich die Frage stellen: „Hält uns noch mehr zusammen als das Geld?“ Wenn die EKD kein Geld mehr zu verteilen hätte, würde sie vermutlich aufhören, zu existieren, so Rentzing.

„Brutalste Kritik“ an EKD-Orientierungshilfe

Rentzing ging vor allem auf die EKD-Orientierungshilfe zu Ehe und Familie ein. Deren Hauptmängel seien theologischer Art. Dies sei die „brutalste Kritik“, die für eine kirchliche Stellungnahme denkbar ist. Die EKD-Orientierungshilfe ist umstritten, weil sie von der traditionellen Ehe als alleiniger Norm abrückt und etwa auch eingetragene gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften und sogenannte „Flickenteppich-Familien“ einschließt. Nach Rentzings Worten ist es ein Unding, dass an der Ad-hoc-Kommission, die die Orientierungshilfe erstellte, zwar Soziologen und eine feministische Theologin beteiligt waren, nicht jedoch namhafte Theologen. Die EKD-Orientierungshilfe führe Bibelstellen an, ohne deren Zusammenhang zu beachten und zitiere den Reformator Martin Luther (1483-1546) falsch. Zudem komme die Bedeutung ehelicher Treue in dem Papier zu kurz. So fehle die Erinnerung an das sechste Gebot „Du sollst nicht ehebrechen“.

„Latente Verachtung“ der klassischen Familie

Die Orientierungshilfe sei zudem gekennzeichnet von einer „latenten Verachtung des klassischen Familienmodells“. Sozialpolitische Forderungen wie die Abschaffung des Betreuungsgeldes und des Ehegattensplittings fänden sich fast genauso in den Wahlprogrammen von SPD und Grünen. Er achte die Würde von Homosexuellen, Alleinerziehenden oder Angehörigen von Flickenteppich-Familien, betonte Rentzing. Er könne diese Lebensformen jedoch nicht auf dieselbe Stufe stellen wie die Ehe zwischen Mann und Frau. Rentzing: „Ungleiches darf nicht gleich behandelt werden.“

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#77
Rolf

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Die Ehe steht im Zentrum der Schöpfungsordnung Gottes






15. Dezember 2013



Felizitas Küble



Ansprache von Papst Benedikt XVI. über die Bedeutung von Ehe und Familie beim Weihnachtsempfang für das Kardinalskollegium und die Mitglieder der Römischen Kurie am 21.12.2012:

“Da ist zunächst die Frage nach der Bindungsfähigkeit oder nach der Bindungslosigkeit des Menschen. Kann er sich lebenslang binden? Ist das seinem Wesen gemäß? Widerspricht es nicht seiner Freiheit und der Weite seiner Selbstverwirklichung? DSC05476 - Kopie (2)


Wird der Mensch er selber, indem er für sich bleibt und zum anderen nur Beziehungen eingeht, die er jederzeit wieder abbrechen kann? Ist Bindung für ein Leben lang Gegensatz zur Freiheit? Ist die Bindung auch des Leidens wert?

Die Absage an die menschliche Bindung, die sich von einem falschen Verständnis der Freiheit und der Selbstverwirklichung her wie in der Flucht vor der Geduld des Leidens immer mehr ausbreitet, bedeutet, daß der Mensch in sich bleibt und sein Ich letztlich für sich selbst behält, es nicht wirklich überschreitet.

Aber nur im Geben seiner Selbst kommt der Mensch zu sich selbst, und nur indem er sich dem anderen, den anderen, den Kindern, der Familie öffnet, nur indem er im Leiden sich selbst verändern läßt, entdeckt er die Weite des Menschseins.”
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#78
Steffen

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Der Theologe und Religionssoziologe Thomas Schirrmacher hat das EKD-Familienpapier unter die Lupe genommen - und lässt kein gutes Haar an der Schrift

Orientierungshilfe: Ein linkes Parteiprogramm?
Der Theologe Thomas Schirrmacher hält das Familienpapier der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) für parteipolitisch einseitig. Außerdem verharmlose es das DDR-Regime. Das erklärt er in einem wissenschaftlichen Gutachten.

Die Orientierungshilfe der EKD erinnere an ein linkes Parteiprogramm, schreiben Schirrmacher und sein Kollege Titus Vogt in ihrer „soziologischen und theologischen Kritik des Familienpapiers“. Eine Zusammenfassung ist im Magazin des Evangelischen Arbeitskreises der Union „Evangelische Verantwortung“ erschienen. Schon die Zusammensetzung der zuständigen Kommission ließe eine bürgerliche Stimme vermissen. Entsprechend fielen auch die Forderungen des Papiers aus. Sie seien „praktisch identisch“ mit dem Parteiprogramm von Bündnis 90/Die Grünen, stimmten zum Teil aber auch mit dem der Linken überein. In Fragen der Familienpolitik sei auch eine Nähe zur SPD gegeben, „auch wenn man dort in Bezug auf die völlige Entthronung der Ehe viel zurückhaltender formuliert“, schreiben die Autoren. Als Beispiele führen sie die Ablehnung des Betreuungsgeldes und des traditionellen Ehegattensplittings in der Orientierungshilfe an sowie die Befürwortung einer Ganztagskinderbetreuung und die rechtliche Angleichung von Ehe und Lebenspartnerschaft.

Das Familienpapier „Zwischen Autonomie und Verantwortung“ war im vergangenen Sommer erschienen und hatte große Kritik nach sich gezogen. Die Protestanten sprechen sich darin unter anderem für die Öffnung der Kirche gegenüber homosexuellen Paaren aus. Wie Schirrmacher und Vogt im Vorwort schreiben, haben sie ihre Kritik bereits nach dem Erscheinen der Orientierungshilfe an die EKD herangetragen. Da die Kirche die Stoßrichtung des Familienpapiers mehrmals bekräftigt habe, hätten sie sich nun dazu entschieden, das Gutachten zu veröffentlichen. Denn sie strebe nicht weniger an als eine neue, normative Ethik zu verkünden, gehe dabei aber beispielsweise undifferenziert mit der deutschen Vergangenheit um: „Die DDR erscheint als Ort der Gleichberechtigung durch zwei in Vollzeit erwerbstätige Eltern mit früh einsetzender ganztägiger Kinderbetreuung.“ Nicht thematisiert werde, „dass die Familienpolitik der DDR das vermutlich erfolgreichste Werkzeug gegen die Kirchen war und zur Entfremdung ganzer Generationen von Gott und Kirche geführt hat“.

Verharmlosend, anti-ökumenisch, theologisch dünn
Das Familienpapier verharmlose auch das Scheitern von ehelichen und familiären Beziehungen und stelle Forschungsergebnisse zu Scheidungsfolgen, Kita-Betreuung oder Regenbogenfamilien einseitig dar. „Die sexuelle Treue ist als ethischer Wert abhanden gekommen“, bewerten die Gutachter das Papier weiter.

Auch ein mangelndes Bemühen um die Ökumene werfen Schirrmacher und Vogt den Autoren vor. Andere Kirchen als die EKD und die Katholiken kämen schlicht nicht vor. „Gibt es von Christen außerhalb der EKD und von andersdenkenden Christen innerhalb der EKD gar nichts mehr zu lernen?“, fragen sie und kritisieren „antikatholische Formulierungen“, etwa das Lob der Option zum gemeinsamen Abendmahl konfessionsübergreifender Familien in protestantischen Kirchen. „Das ist eine Einladung an Katholiken, die Lehre ihrer Kirche bewusst zu missachten.“

Die exegetische Begründung der biblischen Nicht-Ablehnung von Homosexualität nennen sie „ausgenommen dünn“ und stellen zudem fest: „Die theologische Argumentation der Orientierungshilfe lautet pointiert formuliert: Die Bibel hat keine Position dazu, sondern kennt Vielfalt, also dürfen wir keine Position dazu haben, sondern müssen für Vielfalt sein.“ (pro)

Bestellbar ist die Stellungnahme der Orientierungshilfe unter folgendem Link:

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#79
Rolf

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Evangelische Kirche: Arbeit an Papier zur Sexualethik ruht






Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) lässt die Arbeit an einem evangelischen Beitrag zum Thema Sexualethik ruhen.


Die ad-hoc-Kommission zur Sexualethik sei gebeten worden, ihre Arbeit zunächst nicht fortzuführen, sagte Vizepräsident Friedrich Hauschildt vom EKD-Kirchenamt dem Evangelischen Pressedienst (epd). Der Rat der EKD sehe keine Möglichkeit, die Ergebnisse der Kommissionsarbeit in der laufenden Amtsperiode abschließend zu behandeln. Der nächste EKD-Rat, der im Herbst 2015 gewählt wird, könne entscheiden, wie mit dem Thema Sexualethik und den Vorarbeiten umzugehen sei.

In der Januarsitzung hat die EKD-Spitze Hauschildt zufolge eine Zwischenbilanz der Debatten über das im Juni vergangenen Jahres vorgelegte Familienpapier gezogen. Dabei sei der Rat übereingekommen, dass zunächst die Ergebnisse der Kammer für Theologie zum evangelischen Eheverständnis abzuwarten seien, sagte der Theologe, der in der EKD-Zentrale die Hauptabteilung "Öffentliche Verantwortung" leitet.

Nach dem Streit über die Orientierungshilfe hatte der Ratsvorsitzende Nikolaus Schneider angekündigt, dass die evangelische Kirche ihr Verständnis der Ehe klarer herausstellen wolle. Die klassische Ehe solle "Leitbild bleiben, wir wollen aber auch keine Diskriminierung anderer Formen", sagte Schneider vor der Synode im November. Die Kammer für Theologie wurde beauftragt, einen Text zum evangelischen Eheverständnis zu erarbeiten.

Der Vorsitzende der ad-hoc-Kommission, der evangelische Sozialethiker Peter Dabrock, bedauerte die Entscheidung des Rates, die Arbeit am Thema Sexualethik auszusetzen. Damit kämen jahrelange Vorarbeiten, die zu einem mehr als 150 Seiten umfassenden Entwurf geführt hätten, nicht zum Abschluss, sagte der Theologieprofessor dem epd. Dabei sei es gelungen, eine verantwortungsvolle Position zu einer "evangeliums- wie zeitgemäßen Sexualethik" zu entwickeln.

Vor dem Hintergrund der kontroversen Debatte um das Familienpapier müsse allerdings zur Kenntnis genommen werden, dass in den nächsten beiden Jahren nicht mit einer vom Rat der EKD einvernehmlich getragenen Stellungnahme zur Sexualethik zu rechnen sei, ergänzte Dabrock, der stellvertretender Vorsitzender des Deutschen Ethikrates ist.

Die Initiative für eine neue Positionsbestimmung zu sexualethischen Fragen geht auf den vorherigen Rat zurück. Nach einer Konsultation wurde empfohlen, einen neuen Text zum Thema «Sexualität als Gottesgeschenk und Gestaltungsaufgabe» auszuarbeiten. Die ad-hoc-Kommission war im Juni 2010 berufen worden und hat seither 14 Mal getagt. Zuletzt hatte die evangelische Kirche 1971 eine Denkschrift zu Fragen der Sexualethik veröffentlicht.

(Quelle:epd)
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#80
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Professor Thomas Schirrmacher übt scharfe Kritik am “Familienpapier” der EKD






16. März 2014


Felizitas Küble



Der evangelische Theologe Prof. Dr. Thomas Schirrmacher hält das umstrittene “Familienpapier” der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) für parteipolitisch einseitig. Außerdem verharmlose es das DDR-Regime. Das erklärt er in einem wissenschaftlichen Gutachten.


Die Orientierungshilfe der EKD erinnere an ein linkes Parteiprogramm, schreiben Schirrmacher und sein Kollege Titus Vogt in ihrer „soziologischen und theologischen Kritik des Familienpapiers“.

Eine Zusammenfassung ist im Magazin des EAK (Evangelischer Arbeitskreis der CDU) „Evangelische Verantwortung“ erschienen:

Schon die Zusammensetzung der zuständigen Kommission ließe eine bürgerliche Stimme vermissen. Entsprechend fielen auch die Forderungen des Papiers aus. Sie seien „praktisch identisch“ mit dem Parteiprogramm der Grünen, stimmten zum Teil aber auch mit dem der Linkspartei überein.

Nähe zu linken und grünen Positionen

In Fragen der Familienpolitik sei auch eine Nähe zur SPD gegeben, „auch wenn man dort in Bezug auf die völlige Entthronung der Ehe viel zurückhaltender formuliert“, schreiben die Autoren. Als Beispiele führen sie die Ablehnung des Betreuungsgeldes und des traditionellen Ehegattensplittings an sowie die Befürwortung einer Ganztagskinderbetreuung und die rechtliche Angleichung von Ehe und Lebenspartnerschaft.

Das Familienpapier mit dem Titel „Zwischen Autonomie und Verantwortung“ war im vergangenen Sommer erschienen und hatte große Kritik nach sich gezogen. Die “Orientierungshilfe” spricht sich darin u.a. für die Öffnung der Kirche gegenüber homosexuellen Paaren aus.

Wie Schirrmacher und Vogt im Vorwort erwähnen, haben sie ihre Kritik bereits nach dem Erscheinen der Orientierungshilfe an die EKD herangetragen. Da die Kirche die Stoßrichtung des Familienpapiers mehrmals bekräftigt habe, hätten sie sich nun dazu entschieden, das Gutachten zu veröffentlichen.

Verharmlosung der “DDR”-Diktatur

Denn sie strebe nicht weniger an als eine neue, normative Ethik zu verkünden, gehe dabei aber beispielsweise undifferenziert mit der deutschen Vergangenheit um: „Die DDR erscheint als Ort der Gleichberechtigung durch zwei in Vollzeit erwerbstätige Eltern mit früh einsetzender ganztägiger Kinderbetreuung.“

Nicht thematisiert werde, „dass die Familienpolitik der DDR das vermutlich erfolgreichste Werkzeug gegen die Kirchen war und zur Entfremdung ganzer Generationen von Gott und Kirche geführt hat“.


Auch ein mangelndes Bemühen um die Ökumene werfen Schirrmacher und Vogt den Autoren vor. Andere Kirchen als die EKD und die Katholiken kämen schlicht nicht vor.

„Gibt es von Christen außerhalb der EKD und von andersdenkenden Christen innerhalb der EKD gar nichts mehr zu lernen?“, fragen sie und kritisieren „antikatholische Formulierungen“, etwa das Lob der Option zum gemeinsamen Abendmahl konfessionsübergreifender Familien in protestantischen Kirchen: „Das ist eine Einladung an Katholiken, die Lehre ihrer Kirche bewusst zu missachten.“

Quelle und vollständiger Beitrag in diesem evangelischen Webmagazin:

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