Hey Beck.
[quote]Ja, sicher hast du Recht, aber diese Beeinflußung kann man nicht leugnen. Menschen werden weggeführt, meist durch Emotionen, die dann mit rationalen Begründungen ausgestattet werden. [/quote]
Natürlich, das ist ne Tatsache. Warum, ist aber die Frage. Weil Menschen in unseren Gemeinden bspw. nunmal großteils nichtmehr mit der Nahbarkeit und der bedingungslosen Liebe Gottes, d.h. der Beziehungsfähigkeit Gottes zum Menschen durch das Erlösungswerks Christi auf Golgotha hingewiesen werden und so in die Tiefen Gottes geführt werden (siehe 1. Kor. 2,9-10). Meist wird immer nur davon geredet, warum so viele Kirchenaustritte zu beklagen sind und so viel Sekten Zulauf finden. Wir sollten alle zuerst bei uns die Schuld suchen und nicht bei den Sektierern oder den Irrlehrern bspw. Ich frage mich immer, was ich falsch mache, weshalb die Festigkeit einiger Christen in Christus nicht so stark ist, dass sie unerschütterlich ist. Wäre dies der Fall, hätten Sekten nicht so viel Zulauf. Natürl. könnte hier ein anderer anbringen, dass es so prophezeit ist, das rechtfertigt aber deswegen nicht, uns und unsere Methoden, die Leute im Glauben zu stärken, nicht trotzdem zu hinterfragen, weil "er will, dass alle Menschen errettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen" (1. Ti. 2,4).
[quote]Dazu muß man sagen, daß es um unterschiedliche Zweifel geht. Auch im biblischen Bereich gibt es offene Fragen, die wir nie wissen können. Dies sind keine Zweifel am Glauben an sich, sondern Lücken im Wissen, die sich dann häufig im Spannungsfeld Wissenschaft-Bibel als offene Fragen herausstellen.
Sowas kann man, denke ich getrost hintenanstellen und sogar unbeantwortet lassen. Nehmen wir einmal die Sache mit der stillstehenden Sonne. Wir wissen nicht genau, wie das vor sich ging und wie Gott dies veranstaltete. Wollten wir es erklären, würden sich hier und da physikalische Unmöglichkeiten ergeben, also bleibt es ein Mirakel und ich scheue mich nicht mit einem Schulterzucken zu antworten. [/quote]
Sicher, aber wie ich die Diskussion verstehe, geht es hier um Zweifel, die den Glauben existenziell beeinflussen, weil wir Antworten auf die Frage suchen weshalb sich Menschen aufgrund wissenschaftl. Erkenntnisse vom Glauben wegführen lassen bzw. diesen unkenntlich modifizieren.
Hinsichtl. des Sonnenstillstands gehts mir nicht anders wie dir.
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[quote]Erstmal haben wissenschaftliche Beweise ja nichts mit dem Glauben zu tun.[/quote]
Wenn das so ist, wirst Du wohl auch kaum in Deinem Glauben zweifeln können, nur weil dich wissenschaftl. Erkenntnisse in Deinen persönlichen Glauben stellen.[/quote]
[quote]Ich nicht, andere schon.[/quote]
Ja, und warum? Wie oben bereits angesprochen, weil die Mehrheit sich nichtmehr vom Erlösungswerk Christi ansprechen lassen kann und will und damit bußfertig umkehrt, sondern alternative Sonderwege vorzieht. Dies alles liegt, wie bereits erwähnt, mit begründet in unserer Unfähigkeit den Menschen die Liebe Gottes näherzubringen, die wir nicht wahrhaben wollen. Da wir in unserer Eitelkeit und somit Verblendung glauben, wir könnten doch etwas bewerkstelligen, verbauen wir den anderen noch verlorenen Menschen das Heil ihrer Seelen und machen sie so gegenüber dem Herrn Jesus abspenstig. Weil wir nicht in Sack und Asche vor Gott treten, sondern dem eigenen Willen und den eigenen Ideen meist mehr gehorchen als dem Willen Gottes, werden wir später vor dem Richterstuhl Christi dafür grade stehen (1. Kor. 3,14-15). Hoffentlich geh ich nicht leer aus....
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[quote]So einfach ist das leider nicht, denn ich beobachte nun mal die Bestrebungen Wissenschaft und Glauben zu harmonisieren. Wie sonst könnte es möglich sein, daß Christen eine Evolutionstheorie für möglich und mit dem Glauben für vereinbar halten? Es muß also einen Effekt geben, der Menschen dazu bewegt ihre Glaubensinhalte anzupassen.[/quote]
Wir reden aneinander vorbei. Wie es scheint, strebst Du nach einer Art allgemeingültigen, eher unpersönlichen Erkenntnis und die damit verbundene Bereicherung im Glauben und ich rede von der persönlichen Glaubensbeziehung und die Förderung derselben. Anders scheint es mir nicht logisch erklärbar, dass Du erst sagst, dass "wissenschaftl. Beweise nichts mit dem Glauben zu tun haben" und dann wiederum meinen Einwand als "zu einfach" hinstellst. [/quote]
[quote]Kann schon sein, daß wir zwei unterschiedliche Themen besprechen :grin:[/quote]
Nein, wir besprechen beide ein und dasselbe Thema. Wir betrachten nur beide unterschiedliche Lösungsansätze als maßgebend und missverstehen uns dadurch. Was allerdings Dein Lösungsansatz ist, kann ich noch nicht so recht in Worte fassen, obwohl ich eben überzeugt war dies zu können und wollte ihn auch versuchen aufzuschreiben, lol.
[quote]Aber wenn du auf meine Frage eingehst, warum Menschen sich von der Evolutionstheorie im Gewand einer Wissenschaft beeindrucken lassen, wirst du meinen Gedanken erkennen.[/quote]
Hab ich deine Frage übersehen? Oder war die Frage an mich in dem Satz formuliert?
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[quote]Menschen reagieren nun mal unterschiedlich und sprechen auf verschiedene Dinge an. Rationalisten gegenüber wirst du nicht mit der Liebe Gottes kommen können.[/quote]
Selbstverständlich kannst Du das - Du wirst das sogar müssen, um ein authentischer Nachfolger des Herrn Jesus zu sein, der Ihn und Sein Evangelium mehr als alles andere werthält. Die Einfachheit der Liebe Gottes überschattet in seiner Weisheit und seinem Weitblick noch den geschultesteten Rationalisten. Das bedeutet aber nicht zwangsläufig, dass Du nicht trotzdem auch wissenschaftl. Argumente anführen kannst. Natürlich kannst Du das, das tue ich auch hin und wieder. Ich verlasse mich nur nicht darauf und gehe im Vornhinein in ein Gespräch mit bspw. einen meiner studierenden Bekannten in dem Wissen wissenschaftl. argumentieren zu müssen, um auf festen und überzeugenden Grund zu stehen. Ich verlasse mich auf das Zeugnis Seiner Liebe in mir, und das Ergebnis ist nicht Abspenstigkeit, sondern aufrichtiges Interesse und teils sogar Bewunderung. Ich empfehle Dir dazu 1. Kor. 1,18-2,5 zu lesen und darüber zu beten. [/quote]
[quote]Im Grunde sieht man hier am deutlichsten, daß wir von unterschiedlichen Dingen reden. Ich kann das momentan aber nicht auflösen. Selbstverständlich hat die Bibel in 1.Korinther völlig Recht und die Weisheit der Welt zählt vor Gott nichts. Dennoch ist dies eine Glaubenserkenntnis, die nun mal von einem großen Teil der Menschheit nicht geteilt wird. Die Konfrontation zwischen weltlichem und geistigem Wissen ist nun mal gegeben. Menschen, für die Liebe eine chemische Reaktion ist und eine erklärbare neurologische Besonderheit darstellt, beurteilen die Welt nach anderren Gesichtspunkten. Auch wenn es Respekt für den Glauben geben mag, ist es für sie trotzdem kein Konzept welches für sie in Frage käme. Auch das beeinhaltet 1.Korinther, das die Weisheit der Welt Gottes Gedanken und seine Wirklichkeit nicht erfassen kann. [/quote]
Ja sicher, deswegen kannst Du ihnen aber noch lange nicht mittels der Weisheit der Welt die Menschen von ihrer Torheit überzeugen, sondern musst ihnen im Vertrauen auf die Wirksamkeit Gottes mit dem Wort vom Kreuz kommen, was ja eine, in ihrem rationalen Verständnis, so große Torheit ist. Der Glaube daran, dass der Geist Gottes sein übriges dazu tut, wird den Menschen überführen. Die Weisheit der Welt ist von unten und irgendwie wäre für mich das Entgegenkommen auf dieser Ebene ähnlich "dem Austreiben des Teufels mit dem Beelzebul".
Zur Klärung: Ich rede hier von meiner Überzeugung, dass Gott Menschen durch das Evangelium berühren kann und völlig von ihrem gottlosen Wesen befreien und sie zu einer persönl. Beziehung mit ihm führt. Ich rede nicht davon, dass Wissenschaft von unten ist, sondern dass Wissenschaft nicht zu diesem Zweck da ist, sondern, wie in unsrem Diskussionspunkt, höchstens dazu beitragen kann die Existenz Gottes zu beweisen. Für die Menschen, die das glauben, wäre das aber trotzdem noch ein völlig unpersönlicher Gott, weil die Offenbarung der Liebe Gottes und der Glaube an Seinen Sohn Jesus fehlt. Ich setze an diesem Punkt der Liebe Gottes, bewiesen durch seinen Sohn Jesus, an, der die Menschen von einem nahbaren und somit persönlich erfahrbaren Gott überzeugt. Dazu brauche ich nicht die Wissenschaft, um die Menschen vorerst von der Existenz Gottes zu überzeugen - Der Geist Gottes tut sein Übriges. Wo wären wir, wenn wir beweisen könnten (über Röm 1,20 hinaus), dass Gott Himmel, Erde und uns Menschen geschaffen hätte? Ich glaube nirgends anders, als wo wir jetzt sind, da ich weiß, dass der Schritt, Menschen zu überzeugen, dass es einen Schöpfer-Gott gibt, nicht zwingend notwendig ist - diese Erkenntnis kommt mit dem Bewusstsein, dass Gott mich persönlich liebt, sowieso, weil Du nach der Lebensübergabe an Jesus auch der Schrift glauben schenkst (Röm. 1,20). Ein unpersönlicher Gott, der Menschen gemacht und die Erde und Himmel erschaffen hat, wird Menschen nicht überzeugen sich auch diesem Gott anzuvertrauen, sondern kann eher Demselben abspenstig und verbittert machen, weil sich dieser bewiesene Gott ihnen vermeintlich nicht persönlich zeigt. Ich persönlich glaube, dass der Mensch sich etwas vormacht, wenn er sagt, dass er die Existenz Gottes und dessen Schöpfergewalt bewiesen haben will, um zu glauben, weil ich weiß, dass, sollte dies bewerkstelligt sein, er dann möchte, dass dieser Gott sich auch für einen persönlich erfahrbar macht. Der Mensch weiß nicht was er will und redet sichs so wie ers brauch. "Wenn Er jetzt bewiesen ist, möchte ich das auch persönlich erfahren." Ja was nun? Dieser Denkweise gilt es entgegenzuwirken und somit die Liebe Gottes persönlich erfahrbar zu machen - chemische Reaktionen hin oder her - auch diese Menschen sind inbegriffen, weil, wie du auch weißt, für Gott kein Ding unmöglich ist.
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[quote]Was ich im Grunde meine ist, daß du als Christ auch verschiedene 'Sprachen' können solltest, um Dinge auch auf einer rationalen Ebene mitteilen zu können[/quote].
Ich verlasse mich auf das was mir Gott gegeben hat und reife und wachse darin. Das genügt, alles andere wäre für mich "brotlose Kunst". [/quote]
[quote]Der Mensch unterliegt nun mal auch einem gewissen Forscherdrang. Übrigens in jedem Bereich. Solange er in seinen Grundüberzeugungen treu bleibt, ist für mich nichts dagegen einzuwenden. Ich sehe das etwas neutraler, weil es eben auch Christen gibt, die Wissenschaftler sind und trotzdem Christen und mit ihren Erkenntnissen durchaus Menschen ansprechen und bestärken.[/quote]
Ja, schließ ich nicht aus. Ich stimme dir auch in dem Forscherdrang zu. Übrigens meinte ich das was Gott MIR gegeben hat - das trifft ja nicht für jeden anderen zu. Ein Wissenschaftler, der den Ruf hat, die Existenz Gottes zu beweisen, kann durchaus hilfreich sein, das ist aber nicht mein Ruf. Was ich im Grunde damit sagen wollte, ist, dass jeder seine von Gott gegebene Gabe (kannsts auch Sprache nennen) erkennen sollte und diese in Verantwortung hegen und pflegen sollte, damit diese wachsen und gedeihen kann. Es macht m. E. nach wenig Sinn, wenn wir uns versuchen in allem zu beteiligen, aber von nix wirklich Ahnung haben. Ob dies bei dir der Fall ist, weiß ich nicht. Sollte dies auf dich zutreffen, würde ich vorschlagen mit Gott ins Gebet zu gehen und dir zeigen zu lassen, wie dich Gott gebrauchen will.
[quote]Klingt das so? Komisch dabei bin ich genau umgekehrter Ansicht. Intersubjektivität ist nur eine Methode, eine bestimmte angeeignete Technik, die Welt zu beschreiben. Mehr nicht.[/quote]
Na ja, du machst wahrscheinlich daher den Eindruck, weil du versuchst mittels allgemein nachvollziehbarer und wahrnehmbarer Methoden (= intersubjektiv) dem Geschöpf Mensch das Verständnis der Existenz eines Schöpfer-Gottes zurückzugeben, weil du möglicherweise weißt, dass dein Glaube und deine Liebe zu Gott sowieso von keinem weltl. Menschen verstanden und angenommen wird.
Sollte dies ansatzweise der Fall sein, würde ich an deiner Stelle Gott bitten dich neu mit Seiner Stärke und Seinem Vertrauen auszurüsten, um so die Liebe Gottes neu an die Menschen weiterzugeben. Hab nur Geduld, Er wird handeln.
Liebe Grüße
Steffen