BEMERKUNGEN ZU ARGUMENTEN DER ALLVERSÖHNUNGSLEHRE
Thomas Jettel, 2004
Teil 1:
1. GOTT WILL, DASS ALLE GERETTET WERDEN.
Allversöhnungsanhänger sagen: „Gottes souveräner Wille ist es, dass alle gerettet werden. 1. Tim. 2,4. Gott wird nicht ruhen, bis sein Wille restlos geschehen ist. Daher werden alle gerettet werden. Zuletzt ist Gott alles in allen. 1. Kor. 15,28.
Wenn der Mensch nicht in der Lage ist, umzukehren (es sei denn, dass Gott die Gelegenheit dazu gibt), so liegt also alles an Gott, ob die Menschen gerettet werden oder nicht. Wenn alles an Gott liegt und es Gottes ausdrücklicher Wunsch und Wille ist, dass jeder Mensch gerettet wird, schließen wir, dass alle Menschen schlussendlich werden gerettet werden.
Bemerkung:
Die Erwählung geschieht an zwei Punkten: Zum einen vor Gründung der Welt (Eph 1,4) – in den Gedanken Gottes, per Vorauskenntnis; zum anderen in der Zeit, als göttliche Reaktion auf des Menschen Antwort auf den göttlichen Ruf . Die tatsächliche Erwählung durch Gott geschieht bei der Heilswende, und zwar auf den Ruf (= die Einladung) Gottes hin. (Beachte die Reihenfolge in 2P 1,10: Zuerst „Ruf“, dann „Erwählung“, nicht umgekehrt.)
1Th 1,3-5: „Dabei erinnern wir uns ohne Aufhören an euer Werk des Glaubens und eure Arbeit der Liebe und an die Ausdauer in der Hoffnung auf unseren Herrn, Jesus Christus, vor unserem Gott und Vater, (4) wissen wir doch, Brüder, die ihr von Gott geliebt worden seid, um eure Erwählung: (5) dass unsere gute Botschaft nicht in Wort allein zu euch kam, sondern auch in Kraft und im Heiligen Geist und in großer, voller Gewissheit” Wie konnte Paulus davon wissen? Weil er dabei war, als sie erwählt wurden. Gott erwählte sie, als sie sich bekehrten. Hier geht es um die Erwählung in der Zeit.
Mt 22,14: „Denn viele sind Gerufene (d.h.: Geladene), aber wenige sind Erwählte.“ D.h., gerufen sind viele Menschen, nämlich alle; die Erwählten sind diejenigen, die auf den Ruf hin (= auf Einladung hin) kommen; sie werden zu Gottes Geschätzten und Erwählten/Geliebten im engeren Sinne. Wenn jemand sich bekehrt, wird er – in Christus – zu einem Erwählten, einem Kostbaren und Geschätzten Gottes, weil er in dem Erwählten/Kostbaren ist: Jesus Christus. (Der Sohn Gottes ist Gottes Erwählter, d.h., Geliebter: 1P 2,6; Lk. 23,35; vgl. Mt 12,18. Auch die Engel sind Erwählte, d.h., Geliebte: 1T 5,21.)
Die Erwählung in der Ewigkeit (vor Gründung der Welt: Eph 1,4) geschieht per Vorauskenntnis Gottes. Diejenigen, die (aus freiem Willen) zum Glauben an Christus gekommen sind, sind – in Christus (!) – erwählt (durch das Vorauskennen Gottes, der wusste, dass sie sich bekehren würden. Sie sind nicht in sich selbst Erwählte, sondern Gott sah sie vor Grundlegung der Welt (gemäß Vorauskenntnis) in Christus. In ihm waren sie ihm Erwählte und Geliebte, und in ihm hatte Gott schon (per Vorauskenntnis) eine „Beziehung” mit ihnen, obwohl sie noch gar nicht existierten. Tatsächlich erwählt wurden sie erst dann, als sie bei ihrer Bekehrung in Christus hineinkamen. In Christus sind alle Bekehrten Erwählte, d.h., in einem besonderen Sinn von Gott Geliebte.
Erwählung ist in der Heilige Schrift nie außerhalb von Christus. Eph. 1,4: in Christus!
Kein Vers in der Heilige Schrift lehrt eine Erwählung zur Bekehrung. (Zu 2Th 2,13f s. u.). Erwählung bedeutet nicht, dass Gott sich Menschen außerhalb von Christus erwählt, sodass sie sich bekehren. Die Erwählung geschieht an zwei stellen: a) in der Ewigkeit: „in Christus” (Eph 1,4) – per göttlichem Vorherwissen, b) tatsächlich aber erst in der Zeit: als göttliche Reaktion auf die Bekehrung des Menschen.
Die Reihenfolge ist diese: Zuerst schafft Gott die Möglichkeit der Rettung des Sünders; dann ruft er ihn (und gibt ihm die Gelegenheit, sich zu bekehren; er wirbt um die freie Entscheidung des Menschen – ähnlich dem Bräutigam, der um die Braut wirbt); dann wartet er auf die Reaktion des Menschen. Wenn der Mensch positiv reagiert und sich Gott zuwendet, erwählt sich ihn Gott (in Christus); so wird der Mensch zu einem Geliebten „Erwählten” in Christus, dem Erwählten, Köstlichen. Diese Reihenfolge kommt auch in 2P 1,9f und Mt 22,14 zum Ausdruck, wo der Ruf vor der Erwählung genannt wird.
Gott wünscht sich, dass alle Menschen gerettet werden (1.Tim 2,4), will aber, dass sie sich freiwillig entscheiden. Weil aber nicht alle Menschen das wollen, werden nicht alle gerettet (Lk 13,34; Jh 7,17).
Zu Jh 10,26 („ihr glaubt nicht, denn ihr seid nicht von meinen Schafen”; vgl. 8,48): Das ist nicht ein Gerichtswort, sondern eine Zustandsbeschreibung. Diese Leute könnten noch zum Glauben kommen. Jh 10,37f: Der Aufruf zum Glauben wäre nicht sinnvoll, wenn sie es nicht mehr könnten. (Das Gerichtswort kommt erst in Jh 12,37ff.)
Zu Ag 13,48: „… und es glaubten, so viele zum ewigen Leben disponiert waren.” Hier ist nicht von Vorherbestimmung zur Bekehrung die Rede. Der Text sagt nicht: „und es glaubten, so viele dazu verordnet waren, dass sie zum Glauben kommen sollten”. Eine Schar von Menschen in Antiochien war bereit („disponiert“) zum ewigen Leben. Wie es dazu kam, dass sie bereit waren, sagt uns der Text nicht.
Zu 2Th 2,13f: „Aber wir sind es schuldig, vom Herrn geliebte Brüder, Gott euch bezüglich allezeit zu danken, dass Gott euch von Anfang zum Heil sich wählte in der Heiligung des Geistes und im Glauben der Wahrheit, wozu er euch durch unsere gute Botschaft rief, um die Herrlichkeit unseres Herrn, Jesus Christus, zu erlangen.” Die Erwählung zum (zukünftigen) Heil geschah aufgrund des Glaubens an die Wahrheit, nicht umgekehrt der Glaube aufgrund der Erwählung. Gott wählte „im Glauben an die Wahrheit”, nicht: „zum Glauben an die Wahrheit”. Wer im Glauben an die Wahrheit zu ihm kam, wurde erwählt, nicht umgekehrt. Und Gott wählte „in Heiligung des Geistes [o]”; d.h., wer zu ihm kam, wurde Gott geheiligt durch den Geist. So wurde er Gottes Erwählter (Geliebter, Geschätzter, Kostbarer in Christus) – erwählt, das künftige (!) Heil schlussendlich in Empfang zu nehmen. Gott machte die Thessalonicherchristen zu seinen Erwählten, als sie sich bekehrten und glaubten und in der Wiedergeburt durch den Heiligen Geist geheiligt wurden.
Zu 1T 2,4:
„… vor Gott, unserem Retter, 2:4 der will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen, 2:5 denn es ist einer Gott, und einer Mittler Gott und [den] Menschen, ein Mensch: Christus Jesus, 2:6 der sich selbst als stellvertretendes Lösegeld für alle gab – das Zeugnis zu eigenen Zeiten,“
Gott will, dass alle gerettet werden. Das ist sein allgemeiner Wille. Die Anhänger der Allversöhnungslehre ziehen den Schluss: Alles, was Gott will, tut er.
Hierin liegt der Fehler. Gott tut nicht alles, was er will. Er könnte zwar, aber er hat sich entschlossen, diese seine Freiheit nicht zu gebrauchen.
Z.B.: Der Herr Jesus wollte nicht am Kreuz sterben (vgl Mk 14,33-36) und hatte die Freiheit, seinen Willen (nämlich nicht sterben zu müssen) zu gebrauchen; dennoch: er verzichtete auf diese seine Freiheit und ging ans Kreuz um für uns zu sterben.
Gott wollte nicht das Gericht der Sintflut über die Erde senden. Gericht widerstrebt seinem liebenden Wesen. Dennoch sandte er sie.
Gott will nicht seine Kinder züchtigen und dass ihnen Schmerzen zugefügt werden. Dennoch werden sie gezüchtigt.
Gott will nicht den Tod des Sünders. Dennoch bleibt die Tatsache: Die Seele, die sündigt, muss sterben. Vgl. Hes. 18,4.20.
Wenn alle Menschen gerettet würden, wäre es nicht nötig gewesen, dass Paulus die Christen dazu aufgerufen hätte, für Könige und alle Obrigkeit zu beten. Das Beten hat nur Sinn vor dem Tode. Für Verstorbene sollen wir nicht beten. D.h. Gott will, dass alle gerettet werden, und ehe sie sterben zur Erkenntnis der Wahrheit kommen! Es geht nicht um ein Kommen zur Erkenntnis der Wahrheit nach dem Tode. Man darf 1T 2,4 nicht auf die Zeit nach dem Tode beziehen. Gott will, dass die Menschen vor ihrem Tode die Wahrheit erkennen und das Heil in Christus erfassen, damit sie für alle Zeiten gerettet werden.
Es entspräche nicht dem Bibeltext, würde man behaupten: „Weil Gottes Wille immer geschieht, werden sie sich eben erst nach dem Tod bekehren.“ Das ist nicht, was Paulus an dieser Stelle sagt.
Der Grund, warum „für alle Menschen“ (V. 1-2) Gebete dargebracht werden sollen, ist der, dass der Rettergott will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen, ehe sie sterben, „denn es ist einer Gott, und einer ist Mittler zwischen Gott und den Menschen, ein Mensch: Christus Jesus“ (V. 5). Diesen Jesus Christus hat Paulus eben mit dem Ziel verkündet (V. 7), dass alle ihn als Retter annehmen. Haben alle Menschen auf die Verkündigung des Paulus hin Jesus Christus als Retter angenommen? – Nein. Viele gingen ungerettet in die Ewigkeit. Folglich ist Gottes Wille nicht geschehen! Gott entschloss sich, dem Menschen einen Entscheidungsspielraum zu geben. Aus eben diesem Grunde, werden nur Glaubende gerettet (vgl. 1Ti 4,10).
Weil nicht alle gerettet wurden, ehe sie sterben, darf die Stelle nicht verwendet werden für die Lehre einer Rettungsmöglichkeit nach dem Tode.
Gott will alle retten. Eben deshalb sandte er den Sohn. Aber nicht alle Menschen wollen gerettet werden. Daher werden nicht alle gerettet. Es gibt einen allgemeinen Willen Gottes. Der geht aber nicht in Erfüllung, und zwar deshalb nicht, weil Gott sich entschieden hat, den Willen des Menschen so hoch zu achten, dass er ihn nicht vergewaltigt. Gott will Liebe! Ohne freien Willen gibt es keine wirkliche Liebe. Daher das Brautwerben Gottes um den Menschen (vgl. Im AT - Gottes Werben um Israel)
Die Stellen, die vom Willen Gottes sprechen, alle zu retten, beziehen sich auf die Zeit vor dem Tod. Dh: Immer dann, wenn Menschen ungerettet sterben, ist Gottes Wille (nämlich, dass sie zu Lebzeiten in Christus kommen und so gerettet werden) nicht geschehen. Gott konnte sie nicht dazu bringen, dass sie sich bekehren. – Warum konnte er nicht? Aus demselben Grund, warum der Herr Jesus in Nazareth nicht Wunder tun konnte: Weil sie nicht wollten, nicht glaubten. Nicht dass Gott nicht die Macht hätte, heute jemanden zur Bekehrung zu zwingen, aber er hat sich entschieden, diese Macht nicht zu gebrauchen.
Fazit:
1T 2,4 sagt nicht, dass alle Menschen [die einen vor dem Tode und die anderen irgendwann nach dem Tode] gerettet werden, sondern, dass es Gottes innigster Wunsch ist, dass alle Menschen vor dem Zorngericht Gottes, das nach dem Tode kommt, gerettet werden.
Zu 2P 3,9:
Weil Gott nicht will, dass irgendwelche verloren gehen, wartet er noch mit dem Gericht. D.h., würde er nicht warten, würden Menschen verloren gehen/im Feuersee umkommen (ohne ausgelöscht zu werden). Der Grund, warum Gott wartet, ist, weil die Wartezeit den Menschen eine Frist gibt, in der sie Buße tun können. Wer nicht Buße tut, für den ist es zu spät. Er kommt in den Feuersee, geht verloren. Nichts deutet darauf hin, dass er schlussendlich doch gerettet wird und die Ewigkeit mit Gott genießen dürfe.
2P 3,9 und 1T 2,4 beziehen sich also auf die Zeit des Lebens, nicht auf die Existenz nach dem Tode. D.h., Gott will, dass alle Menschen hier und vor dem Tode gerettet werden; er will nicht, dass Menschen in ein Gericht (nach dem Tode) kommen.
Wer nicht vor dem Tode zur Buße kommt, geht verloren (2P 3,9). Würde Gott wissen, dass die Menschen nur eine Zeitlang im Feuersee bestraft werden, schlussendlich aber ohnehin gerettet werden und das ewige Leben erhalten, so wäre es ihm nicht ein so großes Anliegen, jetzt noch langmütig zu warten. Wenn Gott ohnehin schlussendlich alle gerettet werden, warum heute auf Buße der Menschen warten, wenn das letzte Ziel (Errettung aller Menschen) ohnehin erreicht werden wird?
Gott hat nicht Freude am Tod des Gottlosen. (vgl. Hes 18,23: Habe ich irgendwie Gefallen an dem Tode des Ehrfurchtslosen, sagt der Herr, JaHWeH? Nicht vielmehr daran, dass er von seinen Wegen umkehre und lebe?)
Gott hat deshalb so großen Schmerz und so große Traurigkeit (vgl. Röm. 9,1ff), weil er weiß, dass Menschen, die sich vor dem Tod nicht bekehren, für immer verloren sind! Daher will Gott, dass sich der Gottlose bekehre und lebe. (Dies ist bezogen auf die Zeit vor dem Tode, nicht danach!)
Allversöhnungsanhänger argumentieren mit Eph 1,9-11 und sagen: „Alles, was Gott tut, tut er nach einem Plan. Sein Plan ist, alle zu retten, folglich werden alle gerettet.“
Das ist ein Fehlschluss. Es ist keineswegs sein Plan, alle zu retten, sondern nur die Glaubenden: das steht klar in 1Kr 1,21: „ – denn da, in der Weisheit Gottes, die Welt Gott nicht durch Weisheit kannte, gefiel es Gott wohl, durch die Torheit der Verkündigung die Glaubenden zu retten“. Es ist sein Wille, dass alle glauben. Und die, die glauben, die wird er retten. Keineswegs werden solche gerettet, die nicht glauben.
Und mit: Jes 46,10 „der ich von Anfang an das Ende verkünde, und von alters her, was noch nicht geschehen ist; der ich spreche: Mein Ratschluss soll zustande kommen, und all mein Wohlgefallen werde ich tun“
Bemerkung: Gott tut allen seinen Willen. Das heißt nicht, dass er Menschen „vergewaltigt“ zum Heil. Es ist sein Wille, dass alle glauben. Jesus sagte: „Dieses ist der Wille dessen, der mich schickte, dass jeder, der den Sohn sieht und auf ihn schaut und an ihn glaubt, ewiges Leben habe.“ Die, die glauben, wird er retten. Keineswegs werden solche gerettet, die nicht glauben. Gott will, dass jeder, der glaubt und ihn liebt, die Ewigkeit bei ihm und in Gemeinschaft mit ihm verbringen wird. Er will aber nicht, dass solche, die nicht glauben, dennoch die Ewigkeit mit ihm verbringen (Mk 16, 16: „Wer glaubte und getauft wurde, wird gerettet werden. Wer aber nicht glaubte, wird verurteilt werden.).
Das Argument der Allversöhnungsanhänger, lautet auch: „Gott will das All unter ein Haupt (in Christus) bringen (Eph 1,9-11). Daher werden alle errettet.“
Auch das ist ein Fehlschluss! Unter das Haupt Christi zu kommen, sich beugen zu müssen bedeutet nicht, nach dem Tode – trotz des Unglaubens – gerettet zu werden.
2. GOTT IST MÄCHTIG GENUG, ALLE ZU RETTEN.
Allversöhnungsanhänger argumentieren: Nur im Falle, dass alle errettet werden, ist Gott der Allmächtige.
Bemerkung: Gott hat sich entschlossen, seine Allmacht nicht immer zu gebrauchen. Gerade deshalb, weil er dem Menschen einen Entscheidungsfreiraum lässt, kann und will er nicht alles tun, was er tun könnte. Gott könnte den Menschen zur Unterordnung zwingen, aber er will es nicht tun. Der Grund: Gott will die Liebe des Menschen, und Liebe ist ohne Freiwilligkeit auf Seiten des Menschen nicht möglich.
Die Heilige Schrift lehrt klar des Menschen freie Entscheidungsmöglichkeit. (ZB: Off 22,17; Lk 13,34; Mt 16,24f; Lk 9,23f; Jh 7,17)
3. GOTT LIEBT ALLE, DAHER RETTET ER ALLE.
Allversöhnungsanhänger meinen, wenn Geschöpfe Gottes endlos in der Hölle blieben, wäre dies unvereinbar mit Gottes Liebe. Christi Liebe ginge dem Verlorenen nach, bis er es gefunden habe, Lk. 15,4.
Bemerkung : Ja, Christus geht dem Verlorenen nach, solange es die Möglichkeit für eine Umkehr gibt. Wenn das Schaf gestorben ist, geht der Hirte dem Schaf nicht mehr nach. Der “point of no return” ist dann erreicht. Es gibt einen Punkt of no return. Dies ist der Zeitpunkt, wenn Gott den Menschen dahingibt. Z.B. 1. Mos. 6,3: Gottes Geist kämpft mit dem Menschen, aber „nicht für immer“. Es gibt ein Zuspät.
Gott wäre nicht Liebe, würde er Menschen zum Gott-Lieben zwingen – durch lange Qual, bis der Mensch willenlos zusammenbricht. Das Ergebnis wäre dann immer noch nicht die gewünschte Gegenlieben des Menschen, sondern zerknirschte Unterwerfung.
Allversöhnungsanhänger meinen, wenn Menschen endlos in der Hölle blieben, wäre Gott erbarmungslos. Und: Der Glaube an einen erbarmungslosen Gott schaffe erbarmungslose Herzen. Wie sich ein Mensch Gott denke, so werde er selber.
Bemerkung :
Dass Gott ein erbarmender ist, ist unabhängig von der Frage des ewigen Gerichts. Gottes Erbarmen und Geduld ist nicht ohne Grenzen. Ps 103 heißt es, dass Gott sich über die erbarme, die ihn fürchten, sich aber denen widersetzt, di sich ihm widersetzen. Vgl He 10,26ff.
Gott weiß, dass der unbußfertige Mensch auch im Feuersee keine Liebe für Gott entwickeln würde. Eine äonenlange Qual im Feuersee (nach dem Tode) kann das nicht fertig bringen, was der Anblick des Kreuzes (vor dem Tode) nicht fertig brachte. Der Feuersee war nie als Werbung für den Sünder gedacht, sondern als Strafe. Wie sollte denn auch eine
„göttliche Werbung der Qual“ in der Hölle (nach dem Tode des Sünders) stärker sein als die des Sohnes Gottes am Kreuz (vor dem Tode des Sünders)? Sollte Qual vollbringen können, was Gottes Liebe am Kreuz nicht erwirken konnte (nämlich die Umkehr des unbußfertigen Sünders)?
Werden Menschen, die die Lüge lieben (Offb. 22,15), durch lange Qualen des Feuersees schlussendlich zu Menschen, die Jesus Christus lieben? (Im Himmel werden nur Menschen sein, die Jesus Christus lieben!)
Die Heilige Schrift lehrt deutlich: Es ist eine völlige Verhärtung des Sünders gegen Gott möglich: Der barmherzige Gott gab die Menschen von 1. Mos. 6,5 nach langem Werben - schlussendlich dahin, weil sie nicht umkehren wollten.
Es ist unmöglich, Menschen, die den, den sie als Sohn Gottes erkannten, konsequent verwerfen, zur Umkehr zu bringen (Hebr. 6,4-6). Sie gehen unwiderruflich verloren. Wer Gottes Barmherzigkeit bis zum Letzten verachtet hat, den beeindruckt Gottes Liebe schlussendlich nicht mehr; ihn lässt Gottes Barmherzigkeit „kalt“. Ein Freveln gegen die bereits früher angenommene und danach wieder verstoßene göttliche Gnade ist irreversibel (Hebr. 10,26ff).
So eine Verhärtung sieht man auch im Drachen in Offb. 20,7-10. Er geht unbußfertig aus einem tausendjährigen Gefängnis hervor. Tausend Jahre Gefängnis konnten sein ihn nicht zur Buße bringen.
Das Argument, ein Gott der Liebe können keinen Menschen für ewig in die Verdammnis schicken, ist ein menschliches. Jedem Menschen widerstrebt der Gedanke, dass es eine ewige Hölle geben sollte. Aber wer so denkt, lässt den zweiten Pol der Charaktereigenschaften Gottes – nämlich seine Heiligkeit – außer Acht.
Gott ist Liebe (d.h. gütig, gnädig, freundlich und barmherzig; 1Jh 4,8.16). Das ist richtig. Das ist aber nur die eine Seite der „Münze“. Gott ist auch Licht (d.h. wahr, treu, zuverlässig, heilig, gerecht; 1Jh 1,5). Die Heiligkeit Gottes wird oft zuwenig betont, vor allem deshalb, da sie für den Menschen kaum nachvollziehbar ist, weil der Mensch so sündig ist. Die Menschen neigen deshalb dazu, ihre eigene Schuld als nicht so groß und Gottes Strafurteil als zu groß einzuschätzen. Kain protestierte gegen Gottes großes Strafurteil, ohne sich der Größe seiner Schuld wirklich bewusst zu sein: „Zu groß ist die Strafe für meine Ungerechtigkeit, um sie zu tragen.“ (1M 4,13). Nach Gottes Urteil war Kains Strafe nicht zu groß, wohl aber nach des Menschen Urteil. Warum urteilte Kain so? Weil er eine ungenügende Vorstellung von Gottes Heiligkeit und ein ungenügendes Empfinden davon hatte, wie schlimm in Gottes Augen Sünde ist. So auch heute: Wir Menschen haben uns so sehr an Sünde gewöhnt, dass wir den Ernst der Sünde nicht richtig einschätzen, und wir haben zu wenig Ahnung von Gottes Heiligkeit.
4. DIE MENSCHEN SIND TOTAL VERDERBT UND HABEN KEINEN FREIEN WILLEN. GOTT ABER BEKEHRT SIE.
Allversöhnungsanhänger sagen: „Der Mensch ist so sehr gefallen, dass er keinen freien Willen hat. Weil er keinen freien Willen hat, geschieht immer Gottes Wille. Und Gott will die Errettung aller. Folglich werden alle errettet.“
Bemerkung: Vergewaltigung des Willens zeugt Hass und weitere Ablehnung. Nur Liebeswerben kann den Willen des Menschen gewinnen. Das Kreuz ist Gottes stärkstes Mittel, um Menschenwillen zu gewinnen. Wenn das Kreuz uns nicht gewinnt, wird uns gar nichts gewinnen.
Gottes allgemeiner Wille kommt nicht jedes Mal und nicht bei jedem Menschen zum Ziel. Jedes Mal, wann ich – als Christ – sündige, kommt Gottes Wille für mich in einer bestimmten Situation nicht zum Ziel. Jedes Mal, wenn ich sündige, siegt mein Wille über Gottes Willen.
In dieser Hinsicht ist also der Mensch ein „Gott“ (Apg. 17,28f), göttlichen Geschlechts, in Gottes Ebenbild geschaffen. Trotz des Sündenfalles ist das göttliche Ebenbild nicht ganz ruiniert. Gott behandelt den Menschen immer noch als würdevolles Wesen göttlichen Geschlechts. Der freie Wille gehört zur Würde des Menschen. Daher belässt Gott dem Menschen diesen Willen.
Dass der Menschen von der Sünde beherrscht ist, schließt nicht seine Entscheidungsfreiheit aus. Er ist kein willenloses Etwas geworden. Gott nimmt den Menschen sehr ernst und zieht ihn zur Rechenschaft für alle seine Taten. Das zeigt, dass der gefallene Mensch noch eine freie Entscheidungsfähigkeit hat. Vgl Off 22,17; Lk 13,34; Mt 16,24f; Lk 9,23f; Jh 7,17.
Zur Souveränität Gottes:
„Souveränität“ besagt nichts mehr als dass Gott König ist. Wie er als König herrscht, muss aus den Bruchstücken der Schrift erkundet werden. Gott ist souverän. Er entschied sich in seiner Souveränität, denjenigen Sünder zu retten, der glaubt (1Kr 1,21): „Es gefiel Gott wohl, durch die Torheit der Verkündigung … zu retten.“ Wen gefällt es Gott zu retten? Antwort: „die Glaubenden“!
Er stellt in seiner Liebe das stellvertretende Opfer, gibt dem Sünder die Gelegenheit zur Bekehrung und wirbt um ihn. Aber er zieht den Menschen zur Verantwortung, sich zu bekehren. Lk 13,1ff u. a.
Hat der Mensch einen freien Willen oder nicht?
Wir Menschen sind nicht in jeder Hinsicht freie Wesen. Vieles im Leben ist uns bestimmt (Geschlecht, Erziehung, Elternhaus, usw.), aber nicht alles. Gott lässt uns in vielerlei Hinsicht Entscheidungsfreiheit. Gott würde uns nicht Befehle geben, hätten wir nicht die Entscheidungsmöglichkeit, ihm zu gehorchen oder ihn abzuweisen. Der Mensch hat gewisse Entscheidungsfreiheiten. Ansonsten könnte Gott ihn für sein Tun nicht zur Verantwortung ziehen. Dass die Willensfreiheit des Menschen durch den Sündenfall nicht völlig eingeschränkt wurde, bestätigen die Verse, die an den Willen des Menschen appellieren (z. Bsp.: Lk 9,23: „Will jemand mir nachkommen, verleugne er sich selbst und nehme täglich sein Kreuz auf …”, oder: Off 22,17: „Wer will, nehme das Wasser des Lebens ...” Vgl. auch Ag 2,40, 17,30). Der Mensch muss aufhören, sich gegen Gottes Wirken zu wehren; denn der gütige Gott wirkt viel an uns und umwirbt uns, um uns zur Buße zu bringen (Rm 2,4). Auch das Hinauszögern der Wiederkunft Christi (2P 3,9) und selbst seine Gerichte haben das Ziel, den Menschen zur Buße zu bewegen (Off 9,20f).
Durch die Heilstat Gottes in Christus machte Gott es für jeden Menschen möglich, den Sündenfall seiner Ureltern für sich persönlich rückgängig zu machen. Dazu ist eine freie Entscheidung notwendig. Würde Gott ihm auch diese Entscheidung wegnehmen, wäre der Mensch eine Marionette in der Hand Gottes.
Allversöhnungsanhänger argumentieren, Bekehrung sei allein eine Tat Gottes, nicht des Menschen. Nur durch eine Tat Gottes könne ein Mensch zur Bekehrung kommen. Und Gottes Liebe führe den Menschen zur Bekehrung. Und da Gott alle liebt, werden schlussendlich alle bekehrt sein.
Bemerkung: Bekehrung ist nicht eine Tat Gottes, sondern ein Gebot Gottes. Das Werben und die Wiedergeburt ist Gottes Tat, die Bekehrung die Tat des Menschen. Gott verlangt vom Menschen, heute Buße zu tun. (vgl. 2. Kor. 6,2; Apg 17,30)
5. DIE EINSEITIGKEIT DER SÜNDE
Allversöhnungsanhänger argumentieren: „Die Verschuldung des Menschen ist einseitig. Es waren nicht zwei Parteien gegenseitig verschuldet. Daher muss die Errettung des Sünders auch einseitig geschehen. D.h.: Gott hat die Welt mit sich selber versöhnt. 2Kr 5,19f; 1J 2,2. Die Stellung der Verlorenen ist selbst im Gericht noch die von (trotzigen) „Versöhnten“, deren Trotz nun im Feuer verzehrt wird. Ihr eigener Weg und Wille muss sich nun totlaufen, ehe auch sie ihr Versöhntsein erkennen.“ (vgl. Wilder-Smiths Buch gegen die Allversöhnung, S 31)
Bemerkung: Die Menschen sind durch Christus nur potentiell versöhnt. D.h., Gott hat seine Sache zur Versöhnung getan, aber die Menschen gehen ewig verloren, wenn sie das Gnadenangebot ausschlagen. Daher der Ruf an die die potentiell versöhnt sind: Lasst euch versöhnen! V. 21. Liebe sieht es auf den menschlichen Willen ab.
Menschen, die zur Umkehr gezwungen werden (z. Bsp. durch lange Höllenqualen), können den, der sie gezwungen hat, nicht lieben. Zur Eheschließung (einer Liebesehe) genügt die Liebe des Bräutigams zur Braut nicht. Um die muss er werben, durch Werbung gewinnen. Christwerden ist daher immer eine Sache von zwei Parteien. „Lasst euch versöhnen!“
Schumachers Bild von Gott und vom Menschen entspricht nicht der Bibel. Gott ist nicht der einzige wirkliche Wille der Schöpfung. Es ist nicht so, das nach langen Qualen in der Hölle der Mensch schlussendlich willenlos „versöhnt“ in Gottes Arme fällt. Hölle und Qualen sind ungenügende Methoden, an Liebesziele zu kommen. Liebe setzt Freiwilligkeit voraus. Aber in der Hölle gibt es keine Liebe und keine Freiwilligkeit mehr.
Zum Argument mit der „einen Partei“: Es ist nicht nur eine Partei (Gott) geschädigt worden, sondern auch der Mensch.
Bsp: Ich schulde Gott 1 Million SF und kann nicht bezahlen. Er ist gnädig und schreibt mir einen Scheck von 1Mio SF. Ich bin zu stolz und nehme den Scheck nicht an. Gott ist der Geschädigte und ich auch. Ich bestehle mich durch meine Ablehnung dieser 1 Mio SF und mache Pleite.
Beide Seiten müssen den Frieden schließen: Gott schafft die Möglichkeit durch das Kreuz, ich muss die Gnade in Christus annehmen. Nehme ich die Versöhnung nicht an, bin ich – trotz Versöhnungstat Gottes - in der Praxis nicht versöhnt.
6. DIE BEDEUTUNG VON „EWIG“ IST „LANGE ZEIT“.
Allversöhnungsanhänger behaupten: „ewig ist nicht endlos, sondern zeitlich sehr lange. Das Feuer brennt nur so lange, so lange es Nahrung findet.“ (vgl. Schumacher)
Bemerkung:
Dass Ewig nicht endlos sein sollte, ist schlichtweg eine falsche Behauptung. Sie steht im Gegensatz zu Gottes Wort:
Mk 9,43-49 unauslöschlich = es wird nie ausgelöscht, dh: das Feuer der Hölle erlischt nie, weil es immer Nahrung findet. In einem endlos unbußfertigen Willen der Verlorenen brennt das Feuer endlos weiter. Dieser unbußfertige Wille verwirft das eine Opfer und hat kein anderes Sühneopfer.
Mk 3,28-29: „hat nicht Vergebung, in die (zukünftige) Weltzeit hinein, sondern ist schuldig ewigen Gerichtes“
Ewige Sünde ist endlose Sünde. Ewigkeit hat mit Unveränderlichkeit zu tun. Daher ist das Los der Verlorenen - wie das der Geretteten - in der Ewigkeit unveränderlich. Vgl. auch Lk. 16: Es wird dem Verlorenen keine Aussicht auf Rettung gegeben. Die Kluft ist und bleibt unüberbrückbar.
hat nicht Vergebung, in die (zukünftige) Weltzeit hinein: d.h. er hat keine Vergebung. Wenn jemand nicht Vergebung hat, wird ihm nicht vergeben.
iVm: Lk 12,10: „Dem, der gegen den Heiligen Geist gelästert hat, wird nicht vergeben werden.“ Keine Ausnahme und keine Zeitbegrenzung wird gegeben. Lk 12,10 zeigt, dass in Mk 3 und Mt 12 Endlosigkeit gemeint ist. Wenn die Schrift sagt, ihm wird nicht vergeben werden, kann dieses nicht bedeuten, dass ihm soundso viel Jahrmillionen nicht vergeben wird, dass er dann aber doch noch Vergebung bekommt.
Mt 12,31-32: Wer Gott und dem Geist lästert, dem ist Gott zum „Teufel“ geworden. Er sagt damit, dass Gott so wie der Teufel ist (und bleibt bei dieser Meinung). Wer diese Sünde begangen hat, hat keine Angst mehr vor dem Teufel, und keinen Respekt mehr vor Gott. Daher hat er kein schlechtes Gewissen.
Off 14,9-11: V. 11: „sie haben nicht ein ‘Aufhören’ Tag und Nacht! – Im Gegensatz dazu haben die Erlösten ein „Aufhören“ von ihren Mühen V. 13.
1Th 4,13: Menschen, die ungerettet in die Ewigkeit gehen, haben „keine Hoffnung“. „Keine Hoffnung“ bedeutet nicht, dass sie nach einer Anzahl von Jahren des Läuterungsgerichtes doch noch Hoffnung haben. Mit dem Tod des Gottlosen geht seine Hoffnung verloren (Spr. 11,7), ganz einfach deshalb, weil keine Aussicht auf Rettung mehr besteht.
Die Zeit des zukünftigen Äons endet nicht: 2 P 3,19: „und bis in den Tag des (zukünftigen) Äons“.
Tag des (zukünftigen) Äons = Tag Gottes. Der Tag der Ewigkeit ist ein Tag ohne Nacht. Vgl. Sach. 14,7 „Dann wird es einen Tag lang - er ist dem HERRN bekannt - weder Tag noch Nacht werden; und es wird geschehen, zur Zeit des Abends, da wird Licht werden.” Dieser Tag endet nicht. (Vgl. Jes 9,5-6)
Aioon ist die Zeit einer Welt, also „Weltzeit“. Es ist ein Wort, dessen Zeitdauer von der Welt bestimmt wird, auf die es sich bezieht. Diese Weltzeit (in der wir jetzt leben, die erste Schöpfung) ist begrenzt, nicht endlos. Jene Weltzeit aber – die Zeit der Welt der neuen Schöpfung – ist unbegrenzt, endlos, wie Gott endlos ist. Von daher wird das Wort aioonios/aioon bestimmt. Siehe unten: aioon
Mt 25,41.46: Die Menschen jener Weltzeit leben ewig=endlos, wie Gott ewig=endlos lebt. Ebenso ist die zukünftige Pein ewig=endlos.
Ewiges Verderben, ewige Finsternis, ewige Qual stehen im Kontrast zum ewigen Leben. Wie das Leben der Gesegneten des Vaters ewig ist, so auch das Schicksal der Verfluchten.
Schumacher (Bei Wilder-Smith: S 73 ff) meint, dass das Wort Gottes aus pädagogischen Gründen Gericht ohne Ende androhe. Wer so denkt, schießt damit ein Eigentor, denn der Allversöhnungsanhänger selber wäre dann so unpädagogisch, zu verkünden, dass ewig nicht ewig sei. Dagegen sagt Gott in der Heiligen Schrift genau das, was er meint. Gott geht nicht „aus pädagogischen Gründen“ unwahr mit dem Wahren um. Alle biblische Lehre ist Wahrheit und pädagogisch heilsam. 2T 3,16-17.
Aioonios („ewig“) ist ein Wort, das vom Kontext her verstanden werden muss.
Wenn alle die Stellen mit aioonios „zeitalterwährend“ bedeuten sollten, blieben kaum Stellen übrig, die uns lehren würden, dass Gott und das ewige Leben endlos sind.
Wer sagt, Gott und sein Leben sei „zeitalterwährend“ und danach dauere es noch endlos an, die Pein der Gottlosen aber sei lediglich „zeitalterwährend“ und höre danach auf, geht willkürlich über die Aussagen der Schrift hinweg und ist inkonsequent. Kein Wort aus dem Kontext gibt uns einen Hinweis, dass die Strafe der Verlorenen nicht endlos sei.
Das Gegenteil von zeitlich (= aufhörend) ist endlos, nicht aufhörend.
2Kr 4,18 „das, das man sieht, ist zeitlich, aber das, das man nicht sieht, ewig.“ „Ewig“ steht an dieser Stelle im Gegensatz zu „zeitlich“/“zeitlich begrenzt“. Ebenfalls will Paulus in Phm. 15 „für immer“ (NICHT: „für eine lange Zeit“) sagen. D.h. Onesimus soll Philemon als Bruder für alle Ewigkeit bekommen.
Im Übrigen zum Begriff „ewig“: Siehe unten.
7. ES GIBT EINE BEKEHRUNGSMÖGLICHKEIT IM JENSEITS
Allversöhnungsanhänger sagen: „Es gibt eine Möglichkeit der Bekehrung nach dem Tode. Ps 68,18 und Eph 4,8-10/1P 3,18ff: Christus predigte im Hades den Ungeretteten, daher gibt es noch eine Gelegenheit der Buße nach dem Tode.“
Bemerkung:
Diese Verse sprechen nicht von einer Hadesfahrt Christi.
Eph 4,8 Darum sagt er: „Als er in die Höhe aufgestiegen war, führte er Gefangenschaft gefangen und gab den Menschen Gaben.“ {Ps 68,19} 9 Aber das: „Er stieg auf“, was ist es anderes, als dass er zuerst auch niederstieg zu den niederen Teilen, zur Erde ? 10 Der, der niederstieg, ist derselbe, der auch aufstieg über alle Himmel, damit er alles fülle.“
1P 3,18 weil auch Christus ein Mal für Sünden litt, ein Gerechter für Ungerechte, damit er uns zu Gott führte; er wurde nämlich, einerseits, am Fleisch zum Tode gebracht , andererseits lebendig gemacht durch den Geist, 19 in dem er auch, als er hingegangen war, den Geistern in Verwahrung verkündete, 20 den Ungehorsamen, einst, als die Geduld Gottes ein Mal am Warten war in den Tagen Noahs, da eine Arche in Zubereitung war, in die wenige, das heißt, acht Seelen, [hineingingen und] hindurchgerettet wurden durch Wasser
Was der Text NICHT sagt:
• dass er in ein Gefängnis ging
• dass das zeitlich zwischen Tod und Auferstehung geschah
(Es steht nicht, dass er ins Gefängnis ging nach dem Tode, denn nach dem Tode ging er ins Paradies, dh: dorthin, wie die Geretteten waren, zu seinem Vater, wo auch Abraham und Lazarus waren; Lk. 16. Dort war eine unüberbrückbare Kluft)
• dass gewisse Menschen in der Vorhölle nach dem Tode noch einmal eine Gelegenheit bekamen, sich zu bekehren. Diese Verlorenen hatten alle das Evangelium gehört - durch Noah, den Prediger der Gerechtigkeit. Sie hatten 120 Jahre lang Gelegenheit zur Buße gehabt. 1. M 6
Schlussfolgerungen aus dem Text:
Jesus war im Heiligen Geist hingegangen. Vgl. 1,11 der Geist Christi war in den Propheten gewesen – damals, als diese Propheten auf Erden predigten!
Jesus hatte im Heiligen Geist gepredigt. Wann, wird später gesagt: einst:
„als er hingegangen war, den Geistern in Verwahrung verkündete, den Ungehorsamen, einst,“ d.h.:
Jesus ist zur Zeit Noahs im Geist zu den Menschen hingegangen, und hat ihnen - durch Noah, den Prediger der Gerechtigkeit - gepredigt.
Jesus Christus verkündigten „Geistern“, was nicht heißt, dass sie schon verstorben sein mussten.
Lebende Menschen werden auch „Geister“ genannt (vgl. Jes 57,16: „… ich will nicht ewiglich rechten und nicht auf immerdar ergrimmt sein; denn der Geist würde vor mir verschmachten, und die Seelen, die ich ja gemacht habe.“)
Diese Geister lebten auf Erden zur Zeit der großen Flut, als Gott wartete (das Gericht hinauszögerte)
Diese „Geister“ werden „Ungehorsame“ genannt. Diese Geister waren also damals ungehorsam gewesen.
Diese Geister waren damals in einem Gefängnis.
Wenn Menschen durch Unglauben sich in ihre Welt, Lüste, Sünden einschließen, dann sind ihre Geister in einem Gefängnis (vgl. Ps 59,13). Zuerst hatten sie sich selbst ein Gefängnis gebaut („Es gibt keine Gott, kein Außerhalb“), und dann hat Gott ihre Philosophie zu einem Gefängnis gemacht. Gott sagte: Wenn ihr meint, dass es kein Außerhalb gibt, dann werde ich euch in eurer Welt einkerkern. Dann waren sie in einem Gefängnis, als die Flut kam. Und dann wollten sie raus, aber sie konnten nicht mehr. Zuerst hatten sie sich selbst ein Gefängnis gebaut, und dann hat Gott ihnen ein Gefängnis gebaut. Jesus ist also zur Zeit Noahs im Geist zu den Menschen hingegangen, deren Geister damals (!) im Gefängnis waren (in einem geistlichen Gefängnis) und hat ihnen - durch Noah, den Prediger der Gerechtigkeit - gepredigt. Diese Geister waren damals ungehorsam gewesen.
Die Situation der Leser ist eine parallele zur Situation der Gläubigen vor der Flut. Die Menschen hatten nichts übrig für den Glauben der Leser. Die Wahrheit war und ist nur unter Wenigen. Es gilt nicht die Zahl.
Allversöhnungsanhänger führen verschiedene Stellen an, um zu belegen, dass eine Buße nach dem Tode möglich sei, z.B. Ps 107,10-16. Aber diese Stelle bezieht sich nicht auf die Gefangenen im Hades, sondern auf lebende Menschen.
Oder: 1S 2,6. Aber die Stelle bezieht sich auf Heilsmenschen. Sie werden auferstehen zu ewigem Leben. Keine Stelle der Heiligen Schrift besagt, dass Ungläubige/Ungerechte zu ewigem Leben auferstehen würden.
Allversöhnungsanhänger führen Ps 49,15 iVm 2S 14,14 an. Das ist ein Fehlschluss und eine falsche Verbindung. Die beiden Stellen stehen nicht zusammen. Ps 49,15 steht nicht, dass „nur die Gestalt verzehrt wird“, schon gar nicht steht dort, dass die ungerettet verstorbenen Menschen im Sheol eines Tages gerettet werden. 2S 14,14 bezieht sich auf lebend Verstoßene (in diesem Fall Absalom), nicht auf Verstorbene (vgl Kontext).
Oder: 1P 4,6, Aber diese Stelle besagt, dass jetzt Verstorbenen damals, als sie noch lebten, das Evangelium verkündet worden war und sie dann gläubig wurden: V. 6 denn zu diesem Zweck wurde auch Toten das Evangelium verkündet, (nicht, nachdem sie gestorben waren, sondern vorher) zu diesem Zweck (d.h., während des Lebens muss man diese gute Botschaft beherzigen, damit man, wenn man stirbt dann für Gott lebt und nicht verloren gehen muss), dass sie einerseits menschengemäß am Fleisch gerichtet würden, andererseits aber am Geist Gott gemäß leben möchten. (Unser Tod ist ein Gericht; aber deshalb gibt es die gute Botschaft, damit wir, obwohl wir sterben und so „am Fleisch gerichtet“ werden, Gott leben, d.h. weiterhin für Gott da sind.)
Weitere Bemerkungen zu dem Argument „Sinnesänderung im Jenseits“:
Lk 16,19ff: Er wusste, dass rechtzeitige Buße während des Lebens die Hadesqual erspart hätte. Er wusste auch, dass er selber nicht mehr heraus konnte, um seine Brüder zu warnen. Auf die Idee, den Ort der Qual wieder verlassen zu können, kam er gar nicht. Daher bat er, Abraham möge Lazarus zurückschicken. Vgl. Offb. 14,9
Jk 2,19 Die Dämonen wissen „und zittern“. Sie geben aber keineswegs den Eindruck, als ob sie auf eine Änderung des Zustands hoffen könnten. Sie wissen um die Pein, aber ihr Erleben der Pein führt nicht zur Bekehrung. Es wäre falsch zu meinen, das Erleben von Pein führe notwendigerweise zu Gottesliebe und Bekehrung.
Bekehrung und Sündenvergebung der Engel werden in der Heilige Schrift ausgeschlossen.
He 2,16: Jesus Christus ist nicht für die Engel (Dämonen) gestorben. Sie haben daher keine Vergebung. Daher kann auch Satan nicht gerettet werden. [Von daher ist auch 1Kr 15,28 unmöglich so zu verstehen, dass Satan und Dämonen in „alles“ eingeschlossen wären. Siehe oben.]
8. GEMEINDE JESU SIND DIE ERSTLINGE, DIE ANDEREN KOMMEN DANN NACH.
Allversöhnungsanhänger sagen, „der Begriff Erstlinge verspricht eine Ganzernte. Daher werden nach dem Eingang der Erlösten schlussendlich auch die Unerlösten noch in den Himmel kommen.“ Sie führen Rm 11,16ff; Jk 1,18; Rm 8,19-22 und He 12,23 an.
Bemerkung:
Die „Masse“ (Rm 11) sind nicht die ungerettet Verstorbenen! (Siehe Kontext). Es geht um Israel, nicht um Verstorbene.
Jk 1,18 iVm Rm 8,19-22: Wenn die Gemeinde „Erstling“ ist, bedeutet dies nicht notwendigerweise, dass alle ungerettet Verstorbenen die Masse sind, die dann ebenfalls gerettet würden. Kontext beachten. Die Schöpfung wird befreit. Dh Umkehr des Fluches über die Schöpfung, nicht aber Rettung der Verlorenen nachdem sie bereits gestorben waren!
Weil Christus „als Erstling“ auferstand (1Kr 15), werden deshalb nicht alle ungerettet Verstorbenen danach zum Leben auferstehen, sondern, wie 1Kr 15 sagt, nur die Glaubenden.
He 12,23: Sie sind deshalb Erstlinge, weil sie dem Herrn angehören, der der Erstling ist. Sie sind Erstgeborene, weil sie – wie Jakob – das Erstgeburtsrecht besitzen. (Vgl. Kontext: Heb 12,16: Esau verkaufte sein Erstgeburtsrecht, wie die fleischlichen Juden, die Christus verwarfen und deshalb nicht mit den „Erstgeborenen“ erben. Der Kontext ergibt das Gegenteil: D.h.: nur die Erstgeborenen erben, die anderen eben nicht! Die anderen gehen verloren, werden abgelehnt, wie Esau „auch nachher, als er den Segen erben wollte, abgelehnt wurde“ (He 12,17).
9. ES GIBT STELLEN, DIE SAGEN, DASS ALLE GERETTET WERDEN
1Kr 15,28: Gott wird sein „ alles in allem/allen“.
Gott wird auch in denen, die ungerettet starben, alles sein. Daher werden sie eines Tages gerettet sein.
Bemerkung:
1Kr 15:26 der letzte Feind, der weggetan wird, ist der Tod –, 27 denn: „Alles unterordnete er unter seine Füße.“ {Ps 8,7} Wenn es aber heißt: „Alles ist unterordnet“, ist es offenkundig, dass der ausgenommen ist, der ihm alles unterordnete. 28 Wenn ihm aber alles unterordnet sein wird, dann wird auch der Sohn selbst dem unterordnet sein, der ihm alles unterordnete, damit Gott alles in allem [o] sei.
Zum Ersten: Das Wörtlein „alle“ ist relativ und vom Kontext bestimmt. In V. 27 ist mindestens Gott selber ausgenommen. Der Gesamtkontext der Heiligen Schrift klärt, worauf alles in 1Kr 15 sich bezieht.
Vgl. 1.Kr 12,6: Gott wirkt alles in allen. Der Kontext schränkt das „alles“ ein, in diesem Fall (in 1Kr 12) auf die Gläubigen – noch genauer, auf die unter den Gläubigen, die Gott in sich wirken lassen.
Ebenso ist es in 1.Kr 15,28: Gott wird sein alles in all jenen, die dann „für ihn“ da sind, d.h. alle, die dann „Ihm“ leben (vgl Lk 20,38: „alle leben ihm“). Gemeint sind a) Geschaffene Wesen (da Gott selber ausgeschlossen ist) b) Personenwesen (nicht Tiere, nicht Unbeseelte Wesen) c) Personenwesen im Himmel: alle Heiligen (alle verherrlichten Menschen und alle Engel). Die Verlorenen im Feuersee sind – ebenso wie z.B. die unbeseelten Wesen – ausgeschlossen. Die Verlorenen sind nicht das Thema des Abschnitts. Für sie gilt der Satz „ Sie leben ihm“ (Lk 20,38) nicht.
Zum Zweiten: Der letzte Feind, der weggetan wird, ist der Tod. Weggetan ist der Tod zu dem Zeitpunkt, da kein Mensch mehr sterben wird (d.h. nachdem der letzte Mensch ungerettet gestorben ist) und das Königreich dem Vater übergeben ist, also unmittelbar nach der Vollendung des Millenniums. Nun muss aber – gemäß Allversöhnungslehre – auch der letzte Mensch, der ungerettet ins Jenseits ging, lange Zeiten „Läuterungsgerichte“ durchmachen, ehe er gerettet wird. Das heißt, dass er bis zum Ende seiner Läuterungszeit nicht zu denen gehört, die Christus unterordnet sind und bei denen Gott alles in allen ist. Aus 1Kr 15 aber geht hervor, dass, sobald der Tod weggetan ist (Ende des Millenniums, nach dem jüngsten Gericht), Gott „alles in allen“ sein wird. Das bedeutet, dass – gemäß Allversöhnungslehre – von dem Augenblick an, da der Herr Jesus (am Ende des Millenniums) das Königreich dem Gott und Vater übergibt (V. 24-25), keine Verlorenen mehr im Feuersee sein dürften, nicht einmal Satan; denn Gott wäre ja dann „alles in allen“ (inkl. allen ungerettet Verstorbenen). Nun aber sagt Off 20, dass Satan erst am Ende des Millenniums in den Feuersee geworfen wird.
Wir können von daher schließen, dass 1Kr 15,28 also nicht sagen will, dass Gott alles in allen ungerettet Verstorbenen und Dämonen (inkl. Satan) sei. Der Kontext macht klar, dass sich „alle“ auf die Heiligen (Engel und Menschen) im Himmel bezieht. Für Satan und für alle beim jüngsten Gericht in den Feuersee Geworfenen trifft also nicht zu, was in 1Kr 15,28 steht. D.h. für diese ist Gott nicht alles in allen.
Zum Dritten: Es ist nicht gesichert, dass es „alles in allen“ heißen muss. Es ist genauso gut möglich, dass übersetzt werden müsse: „damit Gott alles in allem sei“. „Alles in allem“ heißt einfach, dass Gott alles in der neuen Schöpfung beherrscht. Kontext ist die neue Schöpfung. Wenn Gott in der neuen Schöpfung alles ist, bedingt das aber nicht, dass die zur alten Kreatur gehörigen [ewigen] Wesen eingeschlossen wären: 1. die gefallenen Engel, 2. die unerlösten Seelen (die ja nicht „neue Kreatur“ [2Kr 5,17] sind). Wer nicht als Wiedergeborener in die Ewigkeit geht, gehört zur alten Schöpfung, nicht zur neuen; weil er aber ewiges Personwesen ist, existiert er für immer in der Verdammnis weiter. In der neuen Schöpfung existiert also etwas von der alten Schöpfung, das selbst aber nicht zur neuen Schöpfung gehört: Der ewige Feuersee, sowie die Wesen darin, die unerlösten Menschen und Dämonen.
Fazit:
Der Begriff „alles“ von 1Kr 15,28 darf nicht absolut genommen werden. Der Kontext beschränkt es auf „alles“ der neuen Schöpfung“! Der endlose Feuersee gehört nicht zur „neuen Schöpfung“, sehr wohl aber zum Jenseits.
Zum beschränkten/relativen Gebrauch von „alles“ vgl u.a. auch folgende Stellen:
Eph 1,23 welche sein Leib ist, die Fülle dessen, der alles in allen füllt (d.h. in allen, die in Christus sind!)
Kol 3,11 wo nicht ist Grieche und Jude, Beschneidung und Unbeschnittenheit, Nicht-Grieche , Skythe, leibeigener Knecht, Freier, sondern alles und in allen Christus (d.h. in allen, die in Christus sind!)
Eph 4,10 Der, der niederstieg, ist derselbe, der auch aufstieg über alle Himmel, damit er alles fülle.
Off 21,5 Siehe, ich mache alles neu.
Bemerkung: „Alles“ bezieht sich auf die neue Welt. Die ungerettet Verstorbenen gehören nicht dazu. Sie sind nicht erneuert (2Kr 5,17), sie starben unerneuert. (siehe oben)
Wenn Gott sagt: „Siehe, ich mache alles neu“, ist damit gemeint: alles, das eine Parallele zum Alten hat: Die alte (sichtbare) Schöpfung wird in Christus neu gemacht. Gott macht diese neue Welt für die neugemachten/neugeborenen Menschen.
Off 22,3 Und es wird kein Fluch mehr sein. Und der Thron Gottes und des Lammes wird darin sein.
Allversöhnungsanhänger sagen: „In der neuen Welt wird der Bann/Fluch – die Folgen des Sündenfalls – nicht mehr sein.
Nach He 2,8 ist nichts ausgenommen. Daher werden auch die Unerlösten neu sein.“
Bemerkung: Hier wird zu schnell ein Schluss gezogen, der aber nicht zulässig ist. Der Fluch bezieht sich auf die alte Schöpfung. In der neuen - im neuen Jerusalem - wird kein Fluch mehr sein. Der Feuersee gehört im Wesen nicht zu dieser neuen Schöpfung, nicht zum neuen Jerusalem [wenn er auch zum Jenseits und zu den ewigen Dingen gehört]. Die, die im Feuersee sind, sind nicht „eine neue Kreatur“. Daher gilt das Wort „kein Fluch wird mehr sein“ nicht auf den Feuersee. [He 2,8 spricht nicht von der neuen Schöpfung. Im Übrigen siehe das zu 1Kr 15,28 Gesagte.]
Rm 11,26ff Ganz Israel wird errettet werden.
Bemerkung: „Ganz Israel“ bezieht sich nicht auf die Errettung von ungerettet verstorbenen Israeliten, sondern auf das zur Wiederkunft Christi lebende „ganze Israel“.
Das „Alle“ in V. 29ff ist nicht absolut zu nehmen, sondern auf die Einheiten „Juden“ und „Völker“ zu beziehen. Wenn es heißt, Gott rettet die Juden, heißt das nicht, dass ungerettet verstorbene Juden (wie z.B. Judas Ischariot) gerettet werden; wenn es heißt, Gott rettet die Heiden, heißt das nicht, dass ungerettet verstorbene Heiden (wie z.B. Pharao) gerettet werden.
1Kr 15,22 gleichwie in Adam alle sterben, so werden auch in Christus alle lebend gemacht werden.
Bemerkung: „Alle“ ist hier – wie oben - nicht absolut aufzufassen, sondern relativ (vgl. Kontext). Alle die, die in Christus sind, werden „lebend“ gemacht, ebenso wie alle, die in Adam sind, sterben. Wer im Unglauben starb, ist nicht in Christus. Lebendig gemacht wird aber nur in Christus. Folglich werden solche, die im Unglauben sterben, nicht lebendig gemacht.
Lk 3,6 Alles Fleisch wird Gottes Heil sehen.
Bemerkung: Die Herrlichkeit Gottes, die von Menschen gesehen wird, ist das Heil Gottes. Das Heil ist eine Person: Jesus Christus. (Lk 2,30). Alles Fleisch = zuerst Israel, dann aber die ganze Welt.
Wie wird alles Fleisch das Heil Gottes sehen?
a) in der Person des Menschensohnes durch den Glauben an ihn (damals wie heute)
b) bei Christi Wiederkunft – alle Menschen, auch die ungeretteten.
Aber: Die Rettung Gottes – in der Person Christi –sehen ist nicht gleich bedeutend mit „gerettet werden“. Alle Menschen werden Gottes Heil in Christus sehen. Für viele aber wird es zu spät sein.
Kol 1,19-20 und 2Kr 5,19: Die All-Versöhnung (= Versöhnung aller).
Allversöhnungsanhänger lehren: „Weil Gott die Welt versöhnt hat, werden schlussendlich durch das Versöhnungswerk Christi alle gerettet.“
Bemerkung:
Kol 1,19 weil es das Wohlgefallen [Gottes] war, in ihm das Ganze der Fülle wohnen zu lassen 20 und durch ihn alles mit ihm selbst ganz zu versöhnen (nachdem er Frieden gestiftet hatte durch das Blut seines Kreuzes), durch ihn, sei es das, das auf der Erde, sei es das, das in den Himmeln ist.
2Kr 5,19: Gott war in Christus: Er versöhnte die Welt mit sich selbst, rechnete ihre Übertretungen nicht an und legte das Wort von der Versöhnung in uns .
Der Herr hat für alle gesühnt, bezahlt. Dadurch hat Gott die Welt mit sich versöhnt. Gott muss nun nicht mehr Zorn über uns haben. Der Zorn ging auf Christus. Wenn Gott die Welt mit sich versöhnt, folgt nicht daraus, dass alle Welt nun Frieden mit Gott hat. Sühne und Versöhnung/Versühnung ist nicht gleich Rettung! Es hätte keinen Sinn, die Welt aufzurufen, sich versöhnen zu lassen (2Kr 5,20f), wenn sie ohnehin bereits alle gerettet wären.
Die Welt ist durch Christus versöhnt, aber die einzelnen Menschen in ihr müssen sich persönlich versöhnen lassen. Durch den Glauben. Christus hat für alle bezahlt. Aber die einzelnen Menschen müssen persönlich die Bezahlung durch den Glauben annehmen. Erst dann werden die Sünden des einzelnen vergeben. Erst nachdem der Mensch die Versöhnung angenommen hat, sind Beide (Gott und Mensch) miteinander versöhnt. Sie haben Gemeinschaft miteinander. (Eph. 2,16)
Leider lassen sich nicht alle mit Gott versöhnen.
Jes 45,22-24; Php 2,10f; Off 5,13:
Bemerkung:
Php 2,10 damit in dem Namen Jesus sich alle Knie beugen, [alle Knie] der Himmlischen und Irdischen und Unterirdischen, 11 und jede Zunge das Bekenntnis zum Ausdruck bringe, dass Jesus Christus Herr sei, zur Verherrlichung Gottes, des Vaters.
In Bezug auf Herrschaft werden Gott auch die Ungeretteten untertan sein: Sie werden seine Herrschaft anerkennen, weil sie sie anerkennen müssen. Es bleibt ihnen nichts anderes übrig, auch wenn sie es Zähne knirschend tun. Und sie werden Gott tatsächlich untertan sein, denn auch die Ungeretteten (die Dämonen und die Menschen) werden in der Ewigkeit ohne IHN nicht einen Finger rühren können.
Off 5,13: Und jedes Geschöpf, das in dem Himmel und auf der Erde und unter der Erde ist, und das, das auf dem Meer ist, und alles, was in ihnen ist, hörte ich sagen: „Dem, der auf dem Thron sitzt, und dem Lamm Lob und Ehre und Herrlichkeit und Macht in die Weltzeit der Weltzeiten.“
Jedes Geschöpf wird Gott Ehre geben müssen, auch die Ungeretteten, auch wenn sie dabei ihre Zungen zerbeißen. Aber jeglicher Ruf um Linderung und jede Reue wird dann zu spät sein. vgl Lk 16,19ff.
Jes 45:22 Wendet euch zu mir und werdet gerettet, alle ihr Enden der Erde, denn ich bin Gott, und keiner sonst. 23 …es wird nicht rückgängig werden, dass jedes Knie sich vor mir beugen, jede Zunge mir schwören wird. 24 Nur in JaHWeH, wird man von mir sagen, ist Gerechtigkeit und Stärke. Zu ihm wird man kommen, und es werden beschämt werden alle, die gegen ihn entbrannt waren.
Wer sind diese, die gerettet werden? – diejenigen aus allen Enden der Erde, die sich aus freien Stücken zu Gott wenden. Gott vergewaltigt sie nicht, sich zu ihm zu wenden. Die Stelle sagt nicht, dass Gottes Feinde, die gegen ihn entbrannt waren, erst nach dem Tode in Buße zu ihm kommen werden.
[nb]
10. ES GIBT UNTERSCHIEDLICHE STRAFE
Mt 10,15; 11,24; Lk 10,12 : … erträglicher ergehen am Tage des Gerichts.
Allversöhnungsanhänger schließen aus dem „erträglicheren“ Ergehen, auf ein Ende der Strafdauer.
Bemerkung:
Es steht nicht im Text, dass sie irgendwann nach dem Tage des Gerichts aus dem Gericht genommen werden. Wer das glaubt, liest in den Text hinein, was dort nicht steht. Der Text spricht von unterschiedlichen Graden der Strafe, nicht von unterschiedlicher Dauer der Strafe.
Hes 16,50-58
Eine bizarre Meinung eines Allversöhnungsanhängers lautet:
„Wenn es Sodom und Gomorra im Gericht erträglicher ergeht als Jerusalem (und Jerusalem letztendlich errettet wird), dann wird Sodom und Gomorra auch errettet werden (vgl Hes 16,50-58). Weil nun Sodom und Gomorra mit dem Feuersee verglichen wird, wird der Feuersee eine Stätte der (schlussendlichen) Errettung werden.“
Bemerkung: Wenn von Jerusalem Errettung die Rede ist, ist damit nicht gemeint, dass die gottlosen Verstorbenen Jerusalems aus dem Feuersee werden erlöst werden, sondern von dem in der Endzeit noch lebenden Überrest.
In Hes 16,50-58 ist nicht die Rede vom Wenden der Gefangenschaft einzelner verstorbener sodomitischer Seelen, sondern von dem Gebiet der Sodomiter, das den Feinden gehörte. Von einer nachträglichen Errettung einzelner ungerettet verstorbener Sodomiter ist in Gottes Wort keine Spur zu finden.
WEITERE BIBELSTELLEN, DIE GEGEN DIE ALLVERSÖHNUNGSLEHRE SPRECHEN
1. NICHT ALLE WERDEN GERETTET.
Jh 3,36: Der Ungehorsame wird das Leben nicht sehen
Jh 3,36 „Der, der an den Sohn glaubt, hat ewiges Leben. Aber der, der im Unglauben dem Sohn nicht gehorcht, wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt auf ihm.“
Die eindeutige Aussage ist: Er wird das Leben nicht sehen: Wer sagt, der Ungehorsame werde das Leben nach langer Zeit der Läuterung doch noch sehen, widerspricht Gottes klarer Aussage.
Jh 3,16: Jesus starb, damit der Glaubende nicht verloren gehe. Das impliziert, dass der nicht Glaubende verloren geht.
Würden Menschen endlos verloren sein, wenn Jesus Christus nicht gestorben wäre?
- Wenn Ja, ist die Frage, ob es eine endlose Strafe für Sünde gibt, positiv beantwortet. D.h. Das Argument, eine endlose Höllenstrafe sei im Widerspruch zu Gottes Wesen und Willen ist dann hinfällig.
- Wenn Nein, stellt sich die Frage, ob Jesus Christus dann lediglich gestorben sei, um Menschen vor zeitlichen (!) Sündenstrafen zu erlösen.
Was heißt „verloren“? – Verloren (gr. auch: umgekommen, im Verderben) heißt nicht: eine Zeitlang in Höllenqualen und danach für immer gerettet und glücklich in der Herrlichkeit bei Jesus Christus.
Jesus Christus ist nicht gestorben, um Menschen zu retten, die eines Tages ohnedies die glückselige Herrlichkeit des Himmels genießen und ewiges Leben haben würden. Jesus Christus ist gestorben, damit die, die an ihn glauben [und nicht alle Menschen!] … ewiges Leben haben würden.
Glauben ist etwas, das in die Zeitlichkeit vor der Wiederkunft Christi gehört. Nach diesem geht es nicht mehr um ein Glauben, sondern um ein Schauen. D.h.: Es geht um Menschen, ehe sie sterben, nicht um ein „glauben“ und sich bekehren, nachdem man gestorben ist.
Lk 13,23f und Mt 7,13f: Jesu Worte legen nahe, dass nicht alle gerettet werden.
Lk 13,23 Einer sagte zu ihm: „Herr, ob es wenige sind, die gerettet werden?“ Er sagte zu ihnen: 24 „Ringt, durch das enge Tor einzugehen, weil viele – ich sage es euch – suchen werden einzugehen und dazu nicht imstande sein werden.
Mt. 7,13-14: Geht ein durch das enge Tor, weil das Tor weit ist und der Weg breit, der wegführt ins Verderben, und es sind viele, die durch dasselbe eingehen, 14 weil das Tor eng ist und der Weg eingeengt, der wegführt ins Leben. Und es sind wenige, die dahin finden.
Die Frage der Jünger war nicht, ob wenige den zeitlichen Sündenstrafen entgehen würden, sondern ob wenige gerettet würden. Jesus antwortete, wer nicht durch das Tor eingehen würde, würde nicht nur zeitliche Strafen auf sich bringen, sondern völlig das Ziel verfehlen und „draußen“ stehen. V. 25.
Die Alternative zum Eingehen war nicht zeitliche Strafe, sondern „Verderben“ (Mt 7,13), der Gegensatz von „ewigem Leben“. Jesus will nicht so verstanden werden, als ob ohnehin schlussendlich alle beim „Leben“ landen. Viele werden nie zum Leben gelangen, sondern ins Verderben kommen.
2. ES GIBT NACH DEM TODE KEINE MÖGLICHKEIT, DAS SCHICKSAL ZU ÄNDERN.
He 3,13 „sondern ruft euch unter einander auf, jeden Tag, solange es „Heute“ heißt, damit niemand von euch verhärtet werde durch den Betrug der Sünde, 14 denn wir sind Mitteilhaber des Christus geworden, wenn wir den Anfang unseres Gewissheitsgrundes als einen festen bis zum Ende, bis zum Ziel, festhalten“
Das Heute geht einmal zu Ende. Wann? – Dann, wenn die Ruhe gekommen ist. Wann kommt die Zeit der Ruhe? - In der Vollendung, wenn Jesus Christus wiederkommt, spätestens aber nach dem Millennium.
Nach dem jüngsten Gericht gibt es für die Menschen im Feuersee also kein „Heute“ mehr. Die Möglichkeit einer Bekehrung im und Rettung aus dem Feuersee heraus ist ausgeschlossen.
1. Thess. 4,13: „damit ihr nicht auch traurig seid, so wie die anderen, die nicht eine Hoffnung haben,“
Menschen, die ungerettet in die Ewigkeit gehen, haben „keine Hoffnung“. Mit dem Tod des Gottlosen geht seine Hoffnung verloren, weil keine Aussicht auf Rettung mehr besteht.
Spr. 11,7: „Wenn ein gesetzloser Mensch stirbt, wird seine Hoffnung zunichte, und die Erwartung der Frevler ist zunichte geworden.“
Spr 24,20: „Für den Bösen wird keine Zukunft sein, die Leuchte der Ehrfurchtslosen wird erlöschen.“
Gal 5:19 „Die Werke des Fleisches sind aber offenbar: Ehebruch, Unzucht, Unreinigkeit, Zügellosigkeit, 5:20 Götzendienst, Zauberei, Feindschaften, Streitigkeiten, Eifersucht, Wut, Rechthabereien, Zwietracht, Parteiungen, 5:21 Neidereien, Mordtaten, Trunkenheiten, Schlemmereien und dergleichen, wovon ich euch voraussage, wie ich auch zuvor sagte: Die, die solches verüben, werden das Königreich Gottes nicht erben.“
Wenn die Heilige Schrift sagt „werden nicht … erben“ darf niemand dieses umdeuten in „noch nicht“. Wenn Gott sagt „werden nicht erben“, so bedeutet dieses nicht, dass sie nach einer Anzahl von Läuterungsjahren in der Hölle zuletzt doch noch erben werden.
He 9,27 „Und insofern es das Los der Menschen ist, einmal zu sterben, nach diesem aber das Gericht [kommt] …“
Lk 16,19-31: Kluft, … Der Reiche wusste, dass rechtzeitige Buße während des Lebens die Hadesqual erspart hätte. Er wusste auch, dass er selber nicht mehr heraus konnte, um seine Brüder zu warnen.
Jk 2,19: „Auch die Dämonen glauben – und schaudern.“ Die Dämonen wissen „und zittern“. Sie geben aber keineswegs den Eindruck, als ob sie auf eine Änderung des Zustands hoffen könnten.
Fortsetzung folgt