21 Antworten in diesem Thema

[1Joh1V9]

Da wir uns nun eh' alle angesprochen fühlten, hat Rolf ja sein Ziel erreicht, egal wer gemeint wurde.

Ich nehme das zum Anlaß, mich mal mit der Person Kenneth Hagin zu beschäftigen und auch mal später ausführlich etwas über sein Leben zu posten. Man kann Irrlehre nicht völlig losgelöst von den Personen behandeln, die sie verbreitet haben.
Es muß ja Gründe geben, die dazu beigetragen, daß z.B. Hagin ernstlich glaubte und teilweise Wort für Wort in seine Bücher schrieb, was Kenyon und MacMillan predigten und schrieben. Er schien darin Gottes Willen erkannt zu haben und auch seine Erlebnisse bestätigt gesehen zu haben, auch seine Visionen schienen dazu zu passen.

Mir persönlich ist Hagin neben den Büchern, den Faith-Food Heften (die ich schon fast auswendig kenne) und der Lehre durch Pastoren noch vom GOD-Channel bekannt, wo manchmal Predigten von ihm ausgestrahlt wurden. Ist ja auch einmal interessant, einen solchen Menschen in seinem Ministry zu sehen. Einmal ging er einfach so lachend durch die Reihen und wenn er an Leuten vorbeiging, dann fielen sie sprichwörtlich hinter ihre Stühle oder zappelten eine Weile wild herum. Für mich war es befremdend, natürlich auch faszinierend. Denn angeblich wurde niemand verletzt bei diesen Sachen, sondern der Geist (aber was für ein Geist?) soll an den Leuten gewirkt haben. Hat Gott das bewirkt? Nun, Gott wirkt manchmal anders, als wir denken. Keine Frage. Nur war es hier ziemlich berechenbar, wie die Leute auf Hagin's Salbung reagieren, auch wenn die Intensität überraschte.

Es ist ebenfalls faszinierend, daß die Manifestationen und Gefühle, auch manche Äußerungen und Aufforderungen seitens charismatischer Prediger dem theologisch völlig unverwandten Kundalini-Yoga gleichen. (siehe z.B.

Please Login HERE or Register HERE to see this link!

)

Ich habe mich oft nach dem "warum" gefragt. Ist denen das "normale" Christentum zu langweilig? Christsein ist doch auch so schon faszinierend und sehr herausfordend.

Wenn man sich anschaut, wie Jesus auf der Erde in den 3 Jahren seines Wirkens gewandelt ist,oder auch die Apostelgeschichte, so bekommt man, vielleicht geht es auch nur mir so, eine Sehnsucht: "So was will ich auch erleben. So soll es bei mir auch sein."
Und ich würde noch nicht einmal sagen, daß diese Sehnsucht falsch ist,
Gott will, daß wir dem Bild seines Sohnes gleichgestaltet werden. Er will, daß wir den Auftrag Jesu befolgen, Menschen zu "fischen".
Und es funktioniert ja auch. Viele Missionare haben bis in die heutige Zeit hinein "Apostelgeschichte live" erlebt. Viele, vielleicht sogar inzwischen alle Völker wurden mit dem Evangelium erreicht. Aber es war nicht so der spektakuläre Siegeszug, der manchem Charismatiker vorschwebt. Etliche Missionare haben scheinbar sinnlos ihr Leben lassen müssen. Jesus ernsthaft nachzufolgen hat seinen Preis, und in gewisser Weise ist jeder Christ vom Auftrag her so eine Art Missionar, der sein Leben für Jesus Christus hinlegt.

Bei manchen führt aber die Sehnsucht nach dem Spektakulären dazu, daß sie sich für Dinge öffnen, die definitiv nicht von Gott sind. Sie merken es aber oft nicht, weil es sich gut anfühlt, und meinen, damit die Menschen ohne großes eigenes Bemühen für Christus gewinnen zu können. Irrlehren leisten ihren Beitrag dazu, daß sich viele Menschen in diese Salbungsecke bringen lassen, wo es letztlich sehr auf diese intensiven fleischlichen(!) Erlebnisse ankommt, die so gerne als geistliche Erlebnisse angepriesen werden. Es scheint mir eine Art geistliche Sackgasse zu sein, in die viele entschiedene, aber ahnungslose Christen umgeleitet wurden. Und der Weg da heraus erfordert tatsächlich Einsicht und Mut zu einer schmerzhaften, aber heilsamen Umkehr.

[Rolf]

Oje, da hab ich ja für Aufregung gesorgt. Mit meinem Beitrag habe ich Queen of Sheba geantwortet und mich dabei auf ihr Argument bezogen, dass Hagin auch viel Gutes getan hat. Ich dachte, dass war eindeutig. Insofern hoffe ich nun, zur allgemeinen beruhigung beizutragen!! *gg**


Herzliche Grüße

Rolf