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Das Gesetz im Evangelium


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27 Antworten in diesem Thema

#1
Rolf

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Das Gesetz im Evangelium






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Eine Betrachtung über das Gesetz Gottes

Eines Tages erhielt ich einen Brief von einem Mann, der behauptete, wir brauchen das Gesetz Gottes nicht mehr zu erfüllen. Jesus hätte es erfüllt und daher kann es keine Forderungen mehr an uns stellen.

Ich war dankbar, dass er auch schrieb, die ganze Bibel müsse als Wahrheit beachtet werden. Auf dieser Grundlage konnten wir uns sehr gut auseinandersetzen. Die Bibel ist allein die verbindliche Richtschnur unseres Glaubens und jeder Punkt der Lehre mußssmit ihr geprüft werden (vgl. Jesaja 8,20).



Gerechtfertigt aus Gnade

Er meinte, dass wir nicht durch das Halten der Gebote gerechtfertigt werden, sondern durch Gnade. Das ist auch richtig. Ich betonte das ebenfalls. Wir dürfen daraus nur nicht die Schlussfolgerung ziehen, dass das Gesetz Gottes ungültig und für uns unverbindlich ist. Hier würden wir Paulus, dessen Schriften tatsächlich nicht unbedingt leicht zu verstehen sind (2. Petrus 3,15.16), missverstehen. Nie hat er gesagt, dass die 10 Gebote ungültig seien, im Gegenteil: "Wie? Heben wir denn das Gesetz auf durch den Glauben? Das sei ferne! Sondern wir richten das Gesetz auf." (Römer 3,31; s.a. Römer 2,13). Ich fragte ihn, ob er der Ansicht sei, dass ein Christ die Freiheit habe zu stehlen oder jemanden zu töten oder die Ehe zu brechen?



Ein scheinbares Problem

Wir haben scheinbar ein Problem in der Bibel: Auf der einen Seite wissen wir, dass wir nicht aus Gesetzeswerken gerecht werden (Römer 3,26-30). Mit anderen Worten: Wir können uns unser Heil nicht verdienen, indem wir versuchen, das Gesetz zu halten. Auf der anderen Seite wird uns aber von Jesus selbst gesagt, dass wir das ewige Leben nicht ererben, wenn wir Gottes Gesetz nicht halten. "Und siehe, einer trat zu Ihm und fragte: Meister, was soll ich Gutes tun, damit ich das ewige Leben habe? Er aber sprach zu ihm:...Willst du aber zum Leben eingehen, so halte die Gebote." (Matthäus 19,16.17b; s.a. Lukas 10,25-28) Wie bringen wir dies zusammen? Eine parallele Frage wäre: Wenn wir aus dem Glauben gerechtfertigt werden, warum werden wir dann nach unseren Werken gerichtet? (Römer 2,6; s.a. Offenbarung 20,12.13; 22,12; Matthäus 16,27; Psalm 62,13) Und warum ist dann das Gesetz Gottes der Maßstab im Gericht, wenn das Gesetz scheinbar keine Forderung mehr an uns stellt? (Jakobus 2,11.12 s.u.) Anders gefragt: Wie wirken Glaube und Werke zusammen? Die Bibel ist Gottes Wort und als solches nicht widersprüchlich. Was wir nicht verstehen liegt an uns - nicht an Ihm.



Was bedeutet "gerecht"?

Wir können auf diese Fragen eine Antwort finden, wenn wir darüber nachdenken, was "gerecht" überhaupt heißt. Paulus sagt, "gerecht" ist jemand, der das Gesetz tut. "Denn vor Gott sind nicht gerecht, die das Gesetz hören, sondern die das Gesetz tun, werden gerecht sein." (Römer 2,13; s.a. Jesaja 48,18 s.u.) Wenn jemand tötet oder die Ehe bricht, kann man ihn nicht als gerecht bezeichnen. Von Jesus, der kam, um "das Gesetz herrlich und groß zu machen" (Jesaja 42,21) und es "im Herzen hatte" (Psalm 40,8.9), wurde gesagt: "Wirklich, dieser Mensch war gerecht." (Lukas 23,47 Elb., vgl. Matthäus 27,19) In "gerecht" finden wir das Wort "Recht", das uns auf Gottes Recht bzw. Gesetz hinweist. Ein Gerechter handelt dem Recht gemäß."Wer recht tut, der ist gerecht, wie auch jener gerecht ist." (1.Johannes 3,7b) Ein Ungerechter dagegen ist ein Übertreter des Rechtes. Solche Menschen sind wir alle - Sünder eben. Paulus zitiert: "Da ist keiner, der gerecht ist, auch nicht einer." (Römer 3,10) Wir sind "allesamt Sünder" - abgesehen von Jesus Christus, der ohne Sünde blieb (1.Petrus 2,21.22). Das Gegenteil von Gerechtigkeit ist die Gesetzlosigkeit bzw. die Gesetzesübertretung. Paulus stellt dies in Römer 6,19.20 Elb. gegenüber: "Denn wie ihr eure Glieder als Sklaven der Unreinheit und der Gesetzlosigkeit zur Gesetzlosigkeit zur Verfügung gestellt habt, so stellt jetzt eure Glieder zur Verfügung als Sklaven der Gerechtigkeit zur Heiligkeit. Denn als ihr Sklaven der Sünde wart, da wart ihr Freie gegenüber der Gerechtigkeit." D.h. früher waren wir gesetzlos und haben gegen Gottes Gesetz gehandelt, jetzt aber dienen wir der Gerechtigkeit. Früher waren wir vorsätzliche Sünder, seit wir aber Christus kennen, sind wir Diener der Gerechtigkeit. Der Mörder mordet nicht mehr. Der Dieb stiehlt nicht mehr. Der Ehebrecher bricht nicht mehr die Ehe.


Was bedeutet "Sünde"?

Ein Übertreter ist ein Sünder (Römer 5,14). Daher definiert auch Johannes: "Jeder, der die Sünde begeht, der begeht auch die Übertretung des Gesetzes, und die Sünde ist die Übertretung des Gesetzes." (1.Johannes 3,4 Zürch.)

Also: "Gerecht" ist jemand, der gemäß dem Gesetz handelt. Ein Sünder ist jemand, der das Gesetz übertritt. Gottes erklärter Wille jedoch ist: uns Sünder, uns Ungerechte, die wir Gottes Gesetz übertreten haben, wieder gerecht zu machen, so dass wir fähig sind, gemäß dem göttlichen Gesetz zu handeln. "Denn vor Gott sind nicht gerecht, die das Gesetz hören, sondern die das Gesetz tun, werden gerecht sein." (Römer 2,13). Jesus kam uns zu erretten von unseren Sünden, bzw. von unserer Ungerechtigkeit oder Gesetzesübertretung. Wir sollen von der Sünde frei werden.



Wie werden wir von Sünde frei?

Wir sind Sünder. Von unserer fleischlichen Natur können wir Gott nicht gefallen. (Römer 7,18) Wie erreicht es Gott, dass wir von der Sünde, von der Übertretung seiner Gebote, frei werden und fähig, nach seinen Geboten zu handeln? Durch das Gesetz? - Nie und nimmer. Das Gesetz kann uns nicht von der Sünde befreien. Es hat keine Kraft, uns zu erlösen. Wie aber dann? - Durch den Glauben. Durch den Glauben können wir befähigt werden, die Sünde zu lassen und gerecht (d.h. seinen Geboten gemäß) zu handeln.



Durch Glauben und Liebe

Wenn ich Sünder meinen Heiland am Kreuz von Golgatha im Glauben sehe und erkenne, dass der Schöpfer aller Dinge selbst Mensch wurde wie ich und ohne Sünde blieb, um den Tod zu erleiden, den ich verdient habe und an meiner Übertretung des göttlichen Gesetzes (= Sünde) starb, dann will ich nicht mehr sündigen. Mein Lohn ist der Tod (Römer 6,23). Meine Übertretung von Gottes Geboten haben meinem Heiland die Nägel in die Hände und Füße, den Speer in die Seite und die Dornenkrone ins Fleisch getrieben. Wie kann ich bei diesem Anblick weiter fortfahren, Gottes Gebote zu übertreten? Ich würde Ihn ja aufs Neue kreuzigen (Hebräer 6,6). Christus wurde so behandelt, wie es uns gebührt, damit wir behandelt würden, wie es Ihm gebührt. Auf dieser Grundlage können wir durch den Glauben Gottes Gebote halten. Die Motivation dieses Gebote-Haltens ist die Liebe. Er hat uns zuerst geliebt (1.Johannes 4,10.19). Auf diese beschriebene Weise können wir Ihn lieben wie sonst nichts im Universum. Wer Ihn so liebt (als einfache Reaktion des Glaubens), tut auch Seinen Willen und hält Seine Gebote. "Denn das ist die Liebe zu Gott, daß wir Seine Gebote halten; und Seine Gebote sind nicht schwer." (1.Johannes 5,3) "Liebt ihr mich, so werdet ihr meine Gebote halten." "Wer meine Gebote hat und hält sie, der ist's, der mich liebt." (Johannes 14,15.21) Der Neue Bund besteht darin, dass wir Gottes Gebote nicht auf steinernen Tafeln haben, sondern im Herzen. "Denn das ist der Bund, den ich schließen will mit dem Haus Israel nach diesen Tagen, spricht der Herr: Ich will mein Gesetz geben in ihren Sinn, und in ihr Herz will ich es schreiben..." (Hebräer 8,10; s.a. Jeremia 31,31-33) D.h.: Wir halten Seine Gebote von Herzen. Das Gesetz konnte uns nicht von der Sünde erlösen. Es zeigte uns nur unsere Übertretung. Aber der Glaube an das Opfer Jesu bewirkte in uns die Liebe, mit der wir Seine Gebote halten können. Das Gebotehalten ist nicht unsere Hoffnung, errettet zu werden. Es ist die Frucht unseres Glaubens. Diese Frucht Tag für Tag mehr und mehr zu offenbaren, muss unser stetiges Ziel sein. Das einzige wirkungsvolle Mittel für den Sünder diese Frucht des Glaubens zu zeigen, ist das Kreuz auf Golgatha.



Durch Christus frei von Sünde

Wer sich glaubwürdig zu Gott bekennen will, muss auch Seine Gebote halten. "Und daran merken wir, dass wir Ihn kennen, wenn wir Seine Gebote halten. Wer sagt: Ich kenne Ihn, und hält Seine Gebote nicht, der ist ein Lügner, und in dem ist die Wahrheit nicht." (1.Johannes 2,3.4) D.h.: Niemand ist in seinem Bekenntnis zu Gott glaubwürdig, wenn er Seine Gebote nicht hält. Wenn aber Gottes Liebe in uns vollkommen ist, dann werden wir auch ganz Sein Wort halten. "Wer aber Sein Wort hält, in dem ist wahrlich die Liebe Gottes vollkommen. Daran erkennen wir, dass wir in Ihm sind." (1.Johannes 2,5) Paulus sagt es treffend im Römerbrief: "Denn was dem Gesetz unmöglich war, weil es durch das Fleisch geschwächt war, das tat Gott: Er sandte Seinen Sohn in der Gestalt des sündigen Fleisches und um der Sünde willen und verdammte die Sünde im Fleisch," (Römer 8,3). Das, was dem Gesetz nicht möglich war, tat Gott in Jesus Christus, der in unserer Natur sündlos blieb. Warum? "Damit die Rechtsforderung des Gesetzes in uns erfüllt würde..." (Vers 4) Christus wurde deswegen Mensch und starb für uns, damit das, was das Gesetz fordert, in uns erfüllt würde. Das ist das Evangelium! Wir können von Sünde frei werden! Wir sind frei von dem Zwang, sündigen zu müssen! Durch den Glauben können wir von der Sünde frei werden, um nach Gottes Gesetz handeln zu können! Wir, d.h. unser Fleisch, können Gottes Gebote nicht halten. Nur wenn Christus in uns ist, kann dies gelingen. (Galater 2,19b.20a)



Liebe - die Erfüllung des Gesetzes

Er bat mich zu erklären, wie ich Römer 13,8 "in meine Lehre einbaue". Ich schrieb ihm, Paulus erkläre es ja selbst in Römer 13,9.10. Er sagt hier, wer seinen Nächsten liebt, der tötet niemanden, der bricht nicht die Ehe, etc. Er kann diese Liebe aufbringen, weil er sich von Gott geliebt weiß. So wie ihm vergeben wurde, kann er auch anderen vergeben; so wie er geliebt wird, kann er auch andere lieben. Die Liebe ist die Erfüllung des Gesetzes. Wenn ich aber ein Gebot übertrete, dann habe ich die Liebe nicht (Johannes 14,15.21; 1.Johannes 5,3).

Jesus sagt: "Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt. Dies ist das höchste und größte Gebot. Das andere aber ist dem gleich: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. In diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten." (Matthäus 22,37-40) Er teilt damit die 10 Gebote in zwei Tafeln. Die ersten Gebote behandeln das Verhältnis zwischen Gott und Mensch. Vom Gebot an "Ehre Vater und Mutter" wird das Verhältnis von Mensch zu Mensch geregelt. Die einen sind zusammengefasst mit "Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben..." und die anderen mit "Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst." Wenn ich meinen Nächsten liebe, ehre ich Vater und Mutter, töte ich nicht, breche ich nicht die Ehe, stehle ich nicht, rede ich nicht falsch Zeugnis, begehre ich nicht Hab und Gut. Wenn ich Gott über alles liebe, habe ich keine anderen Götter neben Ihm, mache ich mir kein Bildnis und bete keins an, missbrauche ich nicht den Namen des Herrn und gedenke ich des Sabbattages, dass ich am siebenten Tage ruhe und Ihn als Schöpfer anbete. Weder Glaube noch Liebe heben das Gesetz auf. Im Gegenteil: Sie richten es auf. "Wie? Heben wir denn das Gesetz auf durch den Glauben? Das sei ferne! Sondern wir richten das Gesetz auf." (Römer 3,31) "So ist nun die Liebe des Gesetzes Erfüllung." (Römer 13,10) "Liebt ihr mich, so werdet ihr meine Gebote halten. ...Wer meine Gebote hat und hält sie, der ist's, der mich liebt." (Johannes 14,15.21)



Bis Himmel und Erde vergehen...

Dann wies mich der Mann auf einen Text hin: "Ihr sollt nicht meinen, daß ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen. Denn wahrlich, ich sage euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird nicht vergehen der kleinste Buchstabe noch ein Tüpfelchen vom Gesetz, bis es alles geschieht." (Matthäus 5,17.18) Er schrieb, dass der Sohn Gottes das Gesetz erfüllt habe und dass deswegen für uns nichts mehr zu tun übrig bliebe. Aber die Tatsache, dass Christus das Gesetz erfüllt hat, heißt doch nicht, dass es in uns nicht erfüllt werden soll. "Wer sagt, daß er in Ihm bleibt, der soll auch leben, wie Er gelebt hat." (1.Johannes 2,6) Ich hatte ihm ja schon einige Texte angeführt, die bezeugen, dass das Gesetz in uns erfüllt werden soll. "...damit die Rechtsforderung des Gesetzes in uns erfüllt würde..." (Römer 8,4; s.a. Römer 13,8; Galater 6,2) Wenn Christus das Gesetz erfüllt hat, heißt das , dass Er es gehalten hat - und zwar vollkommen. Er sagt doch ausdrücklich: "Meint nicht, daß ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen." und "Bis Himmel und Erde vergehen soll auch nicht ein Jota oder ein Strichlein von dem Gesetz vergehen, bis alles geschehen ist." Die Tatsache, dass Himmel und Erde noch bestehen, ist doch Beweis genug dafür, dass auch das Gesetz noch besteht. So auch in Lukas 16,17: "Es ist aber leichter, daß Himmel und Erde vergehen, als daß ein Tüpfelchen vom Gesetz fällt."



Frei vom Gesetz

Er wies mich auch auf Galater 5,18 hin: "Regiert euch aber der Geist, so seid ihr nicht unter dem Gesetz", ebenso Römer 7,6. Ich antwortete, ich sei der Überzeugung, auf der Neuen Erde, wo es keinen Sünder mehr geben wird, gebe es kein Gesetz auf Tafeln, bei dem man ständig aufpassen müsste, es nicht zu übertreten. Jedem wird dies Gesetz ins Herz geschrieben sein (Hebräer 8,10). Jeder wird das Gesetz von Herzen halten. D.h., jeder liebt den anderen, wie sich selbst; jeder liebt Gott über alles. Auf diese Weise wird jeder frei sein vom Gesetz. Um dies zu verdeutlichen, gab ich ihm ein Beispiel: In den öffentlichen Verkehrsmitteln besteht Rauchverbot. Dieses Gesetz muss sichtbar auf einem Schild angebracht sein. Die einzigen, für die dieses Verbot (Gesetz) angebracht wurde, sind die Raucher. Gegen sie ist das Gesetz gerichtet. Sie sind unter dem Gesetz. Der Nichtraucher braucht dieses Gesetz gar nicht. Er raucht ja sowieso nicht. Für ihn könnte man es auch abnehmen. Er ist frei vom Gesetz. Er ist nicht mehr unter dem Gesetz. Wenn er das Gesetz aber wieder übertreten und rauchen würde, wäre er wieder unter dem Gesetz. Das heißt es, dem Gesetz gestorben zu sein, wie es Paulus in Römer 7,6 beschreibt. Wenn wir von dieser Stelle weiterlesen, erkennen wir, dass er nicht sagen wollte, unsere Freiheit vom Gesetz bedeute, das Gesetz sei hinfällig. "Das sei ferne" (Vers 7). Das Gesetz bringt bloß die "Erkenntnis der Sünde" (Vers 7). Erst wenn der "alte Adam" stirbt (Vers 10) - das sündige Wesen, bin ich frei vom Gesetz, weil ich es aus Liebe ganz von selbst halte. "So ist also das Gesetz heilig, und das Gebot ist heilig, gerecht und gut." (Vers 12)



Das Gesetz des Mose

Als er Hebräer 7,18 erwähnte, merkte ich, dass er den Unterschied zwischen den Zehn Geboten und dem mosaischen Zeremonialgesetz nicht kannte. Ich schrieb ihm: Hier geht es um das Zeremonialgesetz, das die Gesetze des Opferns und des Priesterdienstes bestimmten. (Vgl. Vers 28) Dieser Opferdienst hat aufgehört, weil sich alles in Christus erfüllt hat. Wir brauchen keinen irdischen Hohenpriester am irdischen Heiligtum, denn wir haben einen himmlischen Hohenpriester im himmlischen Heiligtum (s.u. Hebräer 8,1.2). Das ist "eine bessere Hoffnung, durch die wir uns zu Gott nahen." (Hebräer 7,19) Melanchton, der Gefährte Luthers, hat einmal gesagt: "Und in Summa: Wer diesen Bericht nicht hat vom Unterschied der vergänglichen Gesetze und des ewigen, der fällt in mancherlei Irrtum!" Wenn im Neuen Testament das Gesetz erwähnt ist, muss immer der Zusammenhang betrachtet werden, um zu unterscheiden, ob vom Zeremonialgesetz oder von den 10 Geboten geredet wird. Die 10 Gebote schrieb Gott selbst mit eigenem Finger (2.Mose 32,15.16; 31,18). Das mosaische Gesetz schrieb Mose (5.Mose 31,9.24). Die 10 Gebote wurden in der Bundeslade aufbewahrt (5.Mose 10,1.2). Das mosaische Gesetz wurde neben die Lade gelegt (5.Mose 31,26). Diese mosaischen Opfergesetze mit dem Dienst an der Stiftshütte sind im Alten Testament ein prophetischer Hinweis auf Jesus Christus, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegträgt. Johannes 1,45 bezeugt, dass dieses mosaische Gesetz auf Christus hinweist. Dieses Gesetz mit seinen Schattensabbaten und Opfergesetzen ist mit Christus ungültig geworden. Deswegen feiern wir kein Passafest mehr. Christus ist unser Passalamm (1.Korinther 5,7). Dieses Gesetz schrieb viele "Extrasabbate" vor. Sie werden vom wöchentlichen 10-Gebote-Sabbat unterschieden. (3.Mose 23,3.4 ff) Der erste Festtag war Passa, an dem ein Lamm geschlachtet wurde. Sein Blut wurde an die Türpfosten gestrichen. Dies ist ein Symbol auf Christus, der genau am Passatag gekreuzigt wurde. (Johannes 18,39) Die beiden folgenden Sabbate weisen auf Jesu Grabesruhe und Auferstehung hin. Der Sabbat 50 Tage später (3.Mose 23,15.16) weist prophetisch auf Pfingsten hin, der Ausgießung des Heiligen Geistes. Dieses "jüdische Gesetz" ist in Christus beendet. Deswegen redet Paulus in Kolosser 2,16.17 von den nicht zu beachtenden Sabbaten, Neumonden und Feiertagen, die das Zukünftige, das in Christus erfüllt ist, vorausschatteten.



Resümee

Zusammenfassend sagte ich: Das Gebotehalten kann uns Gottes Liebe nicht erkaufen. Vielmehr zeigt es, ob wir diese Liebe besitzen. (Johannes 14.15) Gebotehalten heißt gerecht handeln. (Römer 2,13) Dies ist nur durch den Glauben möglich. Die Werke sind eine Frucht unseres Glaubens, denn Glaube ohne Werke ist tot. (Jakobus 2,17.26)



Das Gesetz - Merkmal der Übrigen

Der Kampf zwischen Christus und Satan ging immer um das Gesetz Gottes. Satan täuschte schon das erste Menschenpaar, damit sie Gottes Gebote übertreten würden. Er sagte: "Sollte Gott gesagt haben...?" (1.Mose 3,1) und säte damit Zweifel an den Vorschriften Gottes. Er flüstert uns ein: 'Nimmt Gott es wirklich so genau?` Auch Kain und Abel unterschieden sich durch Gehorsam und Ungehorsam. Abel brachte im Glauben an das Blut des Erlösers ein Lamm als Opfer. Kain betete Gott auf eine Art an, die ihm selbst recht erschien. Auch zu Elias Zeiten ging es auf dem Berg Karmel um die Frage der richtigen Anbetung, d.h. um Gehorsam oder Ungehorsam. Es geht nicht darum ob wir anbeten, sondern wie wir anbeten. Nicht alle, die sich Christen nennen, werden in den Himmel kommen. Jesus sagt selbst: "Es werden nicht alle, die zu mir sagen: Herr,Herr!, in das Himmelreich kommen, sondern die den Willen tun meines Vaters im Himmel. Es werden viele zu mir sagen an jenem Tage: Herr,Herr, haben wir nicht in deinem Namen geweissagt? Haben wir nicht in deinem Namen böse Geister ausgetrieben? Haben wir nicht in deinem Namen viele Wunder getan? Dann werde ich ihnen bekennen: Ich habe euch noch nie gekannt; weicht von mir, die ihr gesetzlos handelt." (Matthäus 7,21-23; Grundtext) Das Merkmal derer, zu denen sich Christus bekennen wird, ist nicht Wundertun, sondern Treue zu Seinen Geboten. Deshalb beschreibt auch die Offenbarung die Gemeinde der Übrigen folgendermaßen: "Hier sind, die da halten die Gebote Gottes und den Glauben Jesu." (Offenbarung 14,12) "Und der Drache wurde zornig über die Frau und ging hin, zu kämpfen gegen die Übrigen von ihrem Geschlecht, die Gottes Gebote halten und haben das Zeugnis Jesu." (Offenbarung 12,17) Paulus, der so oft verwendet wird, um angeblich zu beweisen, daß das Gesetz abgetan sei, fasst sehr treffend zusammen: "Beschnitten sein ist nichts, und unbeschnitten sein ist nichts, sondern: Gottes Gebote halten." (1.Korinther 7,19)
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#2
Guest_Peter Wiem_*

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Gesetz oder Evangelium

als aber die Fülle der Zeit kam, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau, geboren unter Gesetz,
damit er die loskaufte, unter Gesetz , damit wir die Sohnschaft empfingen.
Weil ihr aber Söhne seid, sandte Gott den Geist seines Sohnes in unsere Herzen, der da ruft: Abba, Vater! Also bist du nicht mehr Sklave, sondern Sohn; wenn aber Sohn, so auch Erbe durch Gott. Gal 4,4-7

Christus kam, um uns vom Fluch des Gesetzes loszukaufen, damit wir die Sohnschaft empfingen.
Das Zeichen der Sohnschaft ist der Heilige Geist in uns, der uns bestätigt, dass wir nicht mehr unter dem Gesetz sind, sondern Söhne (und Töchter) Gottes.

Es gibt rechtlich gesehen vor Gott nur zwei Zustände:
unter Gesetz oder
Sohnschaft mit der Zusicherung des Erbes und der Innewohnung des Heiligen Geistes in uns.

Es gibt laut dem Wort Gottes keinen dritten Weg, der rechtlich gesehen das Gesetz mit dem Evangelium in irgend einer Weise kombiniert. Sohnschaft unter dem Gesetz gibt es nicht.

Eine Betrachtung über das Gesetz Gottes

Eines Tages erhielt ich einen Brief von einem Mann, der behauptete, wir brauchen das Gesetz Gottes nicht mehr zu erfüllen. Jesus hätte es erfüllt und daher kann es keine Forderungen mehr an uns stellen.
Ich war dankbar, dass er auch schrieb, die ganze Bibel müsse als Wahrheit beachtet werden. Auf dieser Grundlage konnten wir uns sehr gut auseinandersetzen. Die Bibel ist allein die verbindliche Richtschnur unseres Glaubens und jeder Punkt der Lehre muss mit ihr geprüft werden (vgl. Jesaja 8,20).


Hin zur Weisung und zur Offenbarung! Wenn sie nicht nach diesem Wort sprechen, dann gibt es für sie keine Morgenröte. Jes 8,20

Als Adventist habe ich ein Interesse daran, das vierte Gebot als rechtlich verbindlich weiterzugeben.
Sonst fällt die Existenzberechtigung dieser Denomination von der Bibel her gesehen durchs Sieb.
Es geht also nicht nur um die Prüfung als solches, es geht auch um eine vorurteilsfreie Prüfung.
Rein rechtlich gesehen hat der Mann mit seiner Behauptung recht.

Gerechtfertigt aus Gnade

Er meinte, dass wir nicht durch das Halten der Gebote gerechtfertigt werden, sondern durch Gnade. Das ist auch richtig. Ich betonte das ebenfalls. Wir dürfen daraus nur nicht die Schlussfolgerung ziehen, dass das Gesetz Gottes ungültig und für uns unverbindlich ist.


aber wir wissen, daß der Mensch nicht aus Gesetzeswerken gerechtfertigt wird, sondern nur durch den Glauben an Christus Jesus, haben wir auch an Christus Jesus geglaubt, damit wir aus Glauben an Christus gerechtfertigt werden und nicht aus Gesetzeswerken, weil aus Gesetzeswerken kein Fleisch gerechtfertigt wird. Gal 2,16

Halten wir also fest: Wir werden nicht durch das Gesetz oder durch Gesetzeswerke gerechtfertigt, sondern durch Gnade.
Das wird hier bejaht, und stimmt mit dem Gesamtzeugnis der Bibel überein.
Damit wäre die am Eingang gestellte Frage beantwortet. Zur Erinnerung:

“Eines Tages erhielt ich einen Brief von einem Mann, der behauptete, wir brauchen das Gesetz Gottes nicht mehr zu erfüllen. Jesus hätte es erfüllt und daher kann es keine Forderungen mehr an uns stellen.”

Jesus hat das Gesetz tatsächlich erfüllt, und deshalb brauchen wir es nicht zu erfüllen.
Die rechtlichen Forderungen des Gesetzes sind in Christus vollständig abgetan. Die neutestamentliche Rechtsgrundlage ist allein die Gnade. Und nur der auf der Gnade gegründete Glaube macht Jesu Erlösung zu unserer Erlösung.

Ich mache die Gnade Gottes nicht ungültig; denn wenn Gerechtigkeit durch Gesetz , dann ist Christus umsonst gestorben. Gal 2,21

Wo ich mir durch das Gesetz irgend eine Gerechtigkeit vor Gott verspreche, mache ich die Gnade Gottes ungültig.

Hier würden wir Paulus, dessen Schriften tatsächlich nicht unbedingt leicht zu verstehen sind (2. Petrus 3,15.16), missverstehen. Nie hat er gesagt, dass die 10 Gebote ungültig seien, im Gegenteil: "Wie? Heben wir denn das Gesetz auf durch den Glauben? Das sei ferne! Sondern wir richten das Gesetz auf." (Römer 3,31; s.a. Römer 2,13).

Denn so viele ohne Gesetz gesündigt haben, werden auch ohne Gesetz verlorengehen; und so viele unter Gesetz gesündigt haben, werden durch Gesetz gerichtet werden - es sind nämlich nicht die Hörer des Gesetzes gerecht vor Gott, sondern die Täter des Gesetzes werden gerechtfertigt werden. Röm 2,12-13

Jetzt aber ist ohne Gesetz Gottes Gerechtigkeit geoffenbart worden, bezeugt durch das Gesetz und die Propheten: Gottes Gerechtigkeit aber durch Glauben an Jesus Christus für alle, die glauben.
Denn es ist kein Unterschied, denn alle haben gesündigt und erlangen nicht die Herrlichkeit Gottes und werden umsonst gerechtfertigt durch seine Gnade, durch die Erlösung, die in Christus Jesus ist.
Ihn hat Gott hingestellt als einen Sühneort durch den Glauben an sein Blut zum Erweis seiner Gerechtigkeit wegen des Hingehenlassens der vorher geschehenen Sünden unter der Nachsicht Gottes; zum Erweis seiner Gerechtigkeit in der jetzigen Zeit, daß er gerecht sei und den rechtfertige, der des Glaubens an Jesus ist.
Wo bleibt nun der Ruhm? Er ist ausgeschlossen. Durch was für ein Gesetz? Der Werke? Nein, sondern durch das Gesetz des Glaubens. Denn wir urteilen, daß Mensch durch Glauben gerechtfertigt wird, ohne Gesetzeswerke.
Oder ist der Gott der Juden allein? Nicht auch der Nationen? Ja, auch der Nationen. Denn Gott ist einer. Er wird die Beschneidung aus Glauben und das Unbeschnittensein durch den Glauben rechtfertigen. Heben wir denn das Gesetz auf durch den Glauben? Das sei ferne! Sondern wir bestätigen das Gesetz. Röm 3,21-31

Diese Argumentation ist ein Musterbeispiel dafür, was passieren kann, wenn man Bibelstellen aus ihrem Zusammenhang reisst.
In Rö 3,21 spricht Paulus von dem Erlösungswerk Christi. Vorher spricht er von der Verlorenheit der Menschen, die nur das Gesetz haben (Rö2,12-13), nachher spricht er von der Rechtfertigung, d. h., wie diese Erlösung zu meiner ganz persönlichen Erlösung wird.
Ausdrücklich betont Paulus, dass diese Erlösung rechtlich vollständig unabhängig vom Gesetz ist. Als geschulter Rhetoriker spricht er gegensätzlich vom “Gesetz der Werke” und vom “Gesetz des Glaubens”, die ich persönlich lieber mit Gesetzmässigkeit übersetzen würde, um zu verstehen, was Paulus hier verdeutlichen möchte.

Das Gesetz oder die Gesetzmässigkeit wird durch den Glauben nicht aufgehoben, aber in die richtige Stellung gebracht.
Wenn Gott aus und durch Glauben rechtfertigen wird ohne Gesetz und Gesetzeswerke (was dieser Text ausdrücklich hervorhebt), dann halte ich es für vermessen, daran zu denken, dass diese Bestätigung des Gesetzes 1.) das mosaische Gesetz meint, und 2.) dessen Rechtsstatus unangetastet lässt.

Ich fragte ihn, ob er der Ansicht sei, dass ein Christ die Freiheit habe zu stehlen oder jemanden zu töten oder die Ehe zu brechen?

Was hat diese Frage in diesem Zusammenhang zu suchen?
Hier geht es um Gebote Jesu, und wer Ihn liebt, der hält sie.

Ein scheinbares Problem

Wir haben scheinbar ein Problem in der Bibel: Auf der einen Seite wissen wir, dass wir nicht aus Gesetzeswerken gerecht werden (Römer 3,26-30). Mit anderen Worten: Wir können uns unser Heil nicht verdienen, indem wir versuchen, das Gesetz zu halten. Auf der anderen Seite wird uns aber von Jesus selbst gesagt, dass wir das ewige Leben nicht ererben, wenn wir Gottes Gesetz nicht halten. "Und siehe, einer trat zu Ihm und fragte: Meister, was soll ich Gutes tun, damit ich das ewige Leben habe? Er aber sprach zu ihm:...Willst du aber zum Leben eingehen, so halte die Gebote." (Matthäus 19,16.17b; s.a. Lukas 10,25-28) Wie bringen wir dies zusammen?


Ganz einfach!
Jesus wurde unter das Gesetz getan, der neue Bund begann erst ab Pfingsten.
Wenn die Leute also mit alttestamentlichem Hintergrund mit alttestamentlichem Gedankengut (was soll ich tun?) zu Jesus kamen, hat sie Jesus jedes Mal auf das Gesetz verwiesen.
In den synoptischen Evangelien wird ein Messias beschrieben, der unter dem Gesetz ist, um es zu erfüllen.
Die Antworten Jesu gelten also Menschen, die unter dem Gesetz sind, und die nie auf den Gedanken gekommen sind, dass etwas anderes wie das Gesetz zu ihrer Rechtfertigung beitragen könnte.
Hier war z. B. ein David geistlich bereits reifer und weiter.

Eine parallele Frage wäre: Wenn wir aus dem Glauben gerechtfertigt werden, warum werden wir dann nach unseren Werken gerichtet? (Römer 2,6; s.a. Offenbarung 20,12.13; 22,12; Matthäus 16,27; Psalm 62,13) Und warum ist dann das Gesetz Gottes der Maßstab im Gericht, wenn das Gesetz scheinbar keine Forderung mehr an uns stellt? (Jakobus 2,11.12 s.u.) Anders gefragt: Wie wirken Glaube und Werke zusammen? Die Bibel ist Gottes Wort und als solches nicht widersprüchlich. Was wir nicht verstehen liegt an uns - nicht an Ihm.

Also: Widersprüche klären!
Die Römerstelle beschreibt den Menschen ( bis Rö 3,21) ohne das Evangelium.
Diese Menschen sind nicht durch den Glauben gerechtfertigt!

Und ich sah einen großen weißen Thron und den, der darauf saß, vor dessen Angesicht die Erde entfloh und der Himmel, und keine Stätte wurde für sie gefunden. Und ich sah die Toten, die Großen und die Kleinen, vor dem Thron stehen, und Bücher wurden geöffnet; und ein anderes Buch wurde geöffnet, welches das des Lebens ist. Und die Toten wurden gerichtet nach dem, was in den Büchern geschrieben war, nach ihren Werken.
Und das Meer gab die Toten, die in ihm waren, und der Tod und der Hades gaben die Toten, die in ihnen waren, und sie wurden gerichtet, ein jeder nach seinen Werken. Und der Tod und der Hades wurden in den Feuersee geworfen. Dies ist der zweite Tod, der Feuersee. Und wenn jemand nicht geschrieben gefunden wurde in dem Buch des Lebens, so wurde er in den Feuersee geworfen. Offb 20,11-15

Diese Verse beschreiben die Auferstehung zum Gericht.
Hier geht es um geistlich tote Menschen.
Diese Menschen sind nicht durch den Glauben gerechtfertigt!

Wer unrecht tut, tue noch unrecht, und der Unreine verunreinige sich noch, und der Gerechte übe noch Gerechtigkeit, und der Heilige heilige sich noch! Siehe, ich komme bald und mein Lohn mit mir, um einem jeden zu vergelten, wie sein Werk ist. Offb 22,11-12

Hier sind die Werke der Masstab, und nicht das Gesetz.
Hier geht es für seine Heiligen um den Lohn, also um eine Art Preisverleihung oder Auszeichnung.
Die Unrechten und Unreinen kommen in die Auferstehung zum Gericht.
Diese Menschen sind nicht durch den Glauben gerechtfertigt!

Wenn ihr wirklich das königliche Gesetz »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst« nach der Schrift erfüllt, so tut ihr recht. Wenn ihr aber die Person anseht, so begeht ihr Sünde und werdet vom Gesetz als Übertreter überführt.
Denn wer das ganze Gesetz hält, aber in einem strauchelt, ist aller schuldig geworden. Denn der da sprach: »Du sollst nicht ehebrechen«, sprach auch: »Du sollst nicht töten.« Wenn du nun nicht ehebrichst, aber tötest, so bist du ein Gesetzes-Übertreter geworden.
Redet so und handelt so wie , die durch das Gesetz der Freiheit gerichtet werden sollen!
Denn das Gericht ohne Barmherzigkeit gegen den, der nicht Barmherzigkeit geübt hat. Die Barmherzigkeit triumphiert über das Gericht. Jak 2,8-13

Hier wird von einem königlichem Gesetz gesprochen, dass sich durch die Qualitäten Freiheit und Barmherzigkeit auszeichnet. Dass kann sich nur auf die neuen Gebote Jesu Christi beziehen.

Ein königliches Gesetz setzt einen König voraus, der dieses Gesetz erlässt.
Damit ist schon mal das Gesetz Mose aussen vor.
Weiter wird es durch die Qualität der Freiheit (Wo der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit – sonst nirgends und nirgendwo!) und Barmherzigkeit (als entscheidende Komponente) geprägt.
Wie man hier eine gedankliche Verbindung zu alttestamentlichem Gedankengut herstellen kann, erscheint mir rätselhaft.

Wie wirken also Glaube und Werke zusammen?
Die Werke müssen sich auf den Glauben und die Gnade Jesu Christi gründen.
Wenn sie sich auf die Gesetze des Mose gründen, dann werden sie mir zum Fluch:

aber wir wissen, daß der Mensch nicht aus Gesetzeswerken gerechtfertigt wird, sondern nur durch den Glauben an Christus Jesus, haben wir auch an Christus Jesus geglaubt, damit wir aus Glauben an Christus gerechtfertigt werden und nicht aus Gesetzeswerken, weil aus Gesetzeswerken kein Fleisch gerechtfertigt wird. Gal 2,16

Was bedeutet "gerecht"?

Wir können auf diese Fragen eine Antwort finden, wenn wir darüber nachdenken, was "gerecht" überhaupt heißt. Paulus sagt, "gerecht" ist jemand, der das Gesetz tut. "Denn vor Gott sind nicht gerecht, die das Gesetz hören, sondern die das Gesetz tun, werden gerecht sein." (Römer 2,13; s.a. Jesaja 48,18 s.u.) Wenn jemand tötet oder die Ehe bricht, kann man ihn nicht als gerecht bezeichnen. Von Jesus, der kam, um "das Gesetz herrlich und groß zu machen" (Jesaja 42,21) und es "im Herzen hatte" (Psalm 40,8.9), wurde gesagt: "Wirklich, dieser Mensch war gerecht." (Lukas 23,47 Elb., vgl. Matthäus 27,19) In "gerecht" finden wir das Wort "Recht", das uns auf Gottes Recht bzw. Gesetz hinweist. Ein Gerechter handelt dem Recht gemäß."Wer recht tut, der ist gerecht, wie auch jener gerecht ist." (1.Johannes 3,7b) Ein Ungerechter dagegen ist ein Übertreter des Rechtes. Solche Menschen sind wir alle - Sünder eben.


Denn alle, die aus Gesetzeswerken sind, die sind unter dem Fluch; denn es steht geschrieben: »Verflucht ist jeder, der nicht bleibt in allem, was im Buch des Gesetzes geschrieben ist, um es zu tun!« Daß aber durch Gesetz niemand vor Gott gerechtfertigt wird, ist offenbar, denn »der Gerechte wird aus Glauben leben«. Das Gesetz aber ist nicht aus Glauben, sondern: »Wer diese Dinge getan hat, wird durch sie leben.« Gal 3,10-12

Am Anfang dieser Zeilen wurde darauf hingewiesen, dass Gottes Wort die Masstäbe zu setzen hat.
In Gottes Augen bin ich gerechtfertigt durch das Blut Jesu und deshalb kein Sünder!
Natürlich sündige ich (leider) ab und zu trotzdem, aber das macht mich nicht zum Sünder!

Wenn mich Jesus durch sein stellvertretende Leiden und Sterben gerechtfertigt hat, und ich diese Rechtstatsache durch den Glauben für mich persönlich in Anspruch genommen habe, dann bin ich kein Sünder mehr, sondern ein Gerechter – in Ihm!
Gerechtigkeit ist im neuen Bund weniger die Folge meiner Taten, sondern die Folge meiner angenommenen Stellung!
Diese Stellung bedingt einen Adel, der verpflichtet. Unter anderem zu einem Glaubensleben in Treue, dass Jesus ehrt!
Aber diese Stellung verliere ich nicht, wenn ich versehentlich das Recht übertrete.

Wenn ich also z. B. meinen kranken Hamster einschläfere, dann kann man mich laut diesen Zeilen nicht als gerecht bezeichnen? Wenn mir z. B. meine Eherfrau davonläuft, dann bin ich damit automatisch ein Ungerechter?
Was für ein Gerechtigkeitsverständnis wird hier zu Grunde gelegt?

Den, der Sünde nicht kannte, hat er für uns zur Sünde gemacht, damit wir Gottes Gerechtigkeit würden in ihm. 2.Kor 5,21

Unsere Gerechtigkeit ist “in Ihm”, und diese Gerechtigkeit ist über jeden Zweifel erhaben.
Wenn meine Stellung stimmt, dann stimmt auch meine Gerechtigkeit.
Alles anderen Anforderungen von wegen Gerechtigkeit sind entweder alttestamentlich, oder christliche Philosophie.

Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus! Er hat uns gesegnet mit jeder geistlichen Segnung in der Himmelswelt in Christus, wie er uns in ihm auserwählt hat vor Grundlegung der Welt, daß wir heilig und tadellos vor ihm seien in Liebe, und uns vorherbestimmt hat zur Sohnschaft durch Jesus Christus für sich selbst nach dem Wohlgefallen seines Willens, zum Preise der Herrlichkeit seiner Gnade, mit der er uns begnadigt hat in dem Geliebten.
In ihm haben wir die Erlösung durch sein Blut, die Vergebung der Vergehungen, nach dem Reichtum seiner Gnade, die er uns reichlich gegeben hat in aller Weisheit und Einsicht.
Er hat uns ja das Geheimnis seines Willens zu erkennen gegeben nach seinem Wohlgefallen, das er sich vorgenommen hat in ihm für die Verwaltung der Erfüllung der Zeiten: alles zusammenzufassen in dem Christus, das, was in den Himmeln, und das, was auf der Erde ist – in ihm.
Und in ihm haben wir auch ein Erbteil erlangt, die wir vorherbestimmt waren nach dem Vorsatz dessen, der alles nach dem Rat seines Willens wirkt, damit wir zum Preise seiner Herrlichkeit seien, die wir vorher auf den Christus gehofft haben.
In ihm auch ihr, nachdem ihr das Wort der Wahrheit, das Evangelium eures Heils, gehört habt und gläubig geworden seid, versiegelt worden mit dem Heiligen Geist der Verheißung. Der ist das Unterpfand unseres Erbes auf die Erlösung Eigentums zum Preise seiner Herrlichkeit. Eph 1,3-14

Hier ist aufgelistet, wie Gottes Gerechtigkeit sich in unserem Leben praktisch auswirkt.
Unsere Ausgangsposition ist rechtlich gesehen “In Ihm”, und darauf wird nicht nur einmal in diesem Text hingewiesen.
Gerecht sein in den Augen Gottes bedeutet also Sohnschaft, Erlösung, Erbberechtigung und Versiegelung mit dem Heiligen Geist.
Hier steht kein Wort von Gesetz, nur von unserem Glauben.
Im neuen Bund haben Gerechtigkeit und Gesetz (Mose) nichts miteinander gemein.

Paulus zitiert: "Da ist keiner, der gerecht ist, auch nicht einer." (Römer 3,10) Wir sind "allesamt Sünder" - abgesehen von Jesus Christus, der ohne Sünde blieb (1.Petrus 2,21.22).

Entweder ich bin gerecht, oder ein Sünder – beides zusammen geht laut Bibel nicht!

Das Gegenteil von Gerechtigkeit ist die Gesetzlosigkeit bzw. die Gesetzesübertretung. Paulus stellt dies in Römer 6,19.20 Elb. gegenüber: "Denn wie ihr eure Glieder als Sklaven der Unreinheit und der Gesetzlosigkeit zur Gesetzlosigkeit zur Verfügung gestellt habt, so stellt jetzt eure Glieder zur Verfügung als Sklaven der Gerechtigkeit zur Heiligkeit. Denn als ihr Sklaven der Sünde wart, da wart ihr Freie gegenüber der Gerechtigkeit." D.h. früher waren wir gesetzlos und haben gegen Gottes Gesetz gehandelt, jetzt aber dienen wir der Gerechtigkeit. Früher waren wir vorsätzliche Sünder, seit wir aber Christus kennen, sind wir Diener der Gerechtigkeit. Der Mörder mordet nicht mehr. Der Dieb stiehlt nicht mehr. Der Ehebrecher bricht nicht mehr die Ehe.

Hier wird gedanklich ein unerlaubter Umkehrschluss gezogen.
Die Sünde ist die Gesetzlosigkeit – desdhalb ist aber noch lange nicht die Gerechtigkeit das Gesetz!
Mord, Diebstahl und Ehebruch begehe ich nicht mehr, weil ich Jesus liebhabe und seine Gebote halte.

Was bedeutet "Sünde"?

Ein Übertreter ist ein Sünder (Römer 5,14). Daher definiert auch Johannes: "Jeder, der die Sünde begeht, der begeht auch die Übertretung des Gesetzes, und die Sünde ist die Übertretung des Gesetzes." (1.Johannes 3,4 Zürch.)


Aber der Tod herrschte von Adam bis auf Mose selbst über die, welche nicht gesündigt hatten in der Gleichheit der Übertretung Adams, der ein Bild des Zukünftigen ist. Röm 5,14

Hier wird ausgesagt, dass Menschen ohne Christus vom Tod beherrscht werde.
Die Sünde spielt hier nur eine untergeordnete Rolle.

Und wenn er gekommen ist, wird er die Welt überführen von Sünde und von Gerechtigkeit und von Gericht. Von Sünde, weil sie nicht an mich glauben; Joh 16,8-9

Die Schrift unterscheidet Sünde und Sünden.
Die Sünde, die mich von Gott trennt, ist die Sünde des Unglaubens (Laut Jesu Worten).
Die Gesetzlosigkeit, die Johannes in seinem Brief anspricht, ist die Weigerung, an Jesus glauben zu wollen, obwohl das Gesetz und die Propheten von Jesus zeugen. Alle anderen Sünden etwickeln sich aus dieser Sünde.

Seht, welch eine Liebe uns der Vater gegeben hat, daß wir Kinder Gottes heißen sollen! Und wir sind es. Deswegen erkennt uns die Welt nicht, weil sie ihn nicht erkannt hat. Geliebte, jetzt sind wir Kinder Gottes, und es ist noch nicht offenbar geworden, was wir sein werden; wir wissen, daß wir, wenn es offenbar werden wird, ihm gleich sein werden, denn wir werden ihn sehen, wie er ist. Und jeder, der diese Hoffnung auf ihn hat, reinigt sich selbst, wie er rein ist.
Jeder, der die Sünde tut, tut auch die Gesetzlosigkeit, und die Sünde ist die Gesetzlosigkeit. Und ihr wißt, daß er geoffenbart worden ist, damit er die Sünden wegnehme; und Sünde ist nicht in ihm.
Jeder, der in ihm bleibt, sündigt nicht; jeder, der sündigt, hat ihn nicht gesehen noch ihn erkannt.
Kinder, niemand verführe euch! Wer die Gerechtigkeit tut, ist gerecht, wie er gerecht ist. Wer die Sünde tut, ist aus dem Teufel, denn der Teufel sündigt von Anfang an. Hierzu ist der Sohn Gottes geoffenbart worden, damit er die Werke des Teufels vernichte.
Jeder, der aus Gott geboren ist, tut nicht Sünde, denn sein Same bleibt in ihm; und er kann nicht sündigen, weil er aus Gott geboren ist. Hieran sind offenbar die Kinder Gottes und die Kinder des Teufels: Jeder, der nicht Gerechtigkeit tut, ist nicht aus Gott, und wer nicht seinen Bruder liebt. 1.Joh 3,1-10

Wenn ich diesen Text losgelöst von Jesu Definition der Sünde sehe, dann bekomme ich damit unlösbare Probleme.
Wenn ich Gesetzlosigkeit tatsächlich als ein Handeln begreife, dass sich ausschliesslich auf das Gesetz Mose bezieht, und mit meiner Stellung vor Gott angeblich wenig bis nichts am Hut hat, dann würde ich gerne von diesen Leuten eine Auslegung über den Gedankengang haben wollen: “Wer die Sünde (nämlich die Gesetzlosigkeit) tut, ist aus dem Teufel.
Das würde nämlich bedeuten, dass mich jede Gesetzesverfehlung automatisch in eine Wesensverwandtschaft mit dem Teufels bringt.

Johannes schreibt an Kinder Gottes, also an Gerechte in Christus. Er schreibt, dass uns die Hoffnung auf die zukünftige Herrlichkeit reinigt. Deshalb denke ich nicht, dass Johannes unmittelbar danach etwas schreibt, was diese Hoffnung unterhöhlt, sondern etwas, was seine Adressaten sicher in ihrer Hoffnung machen soll.

Die Sünde ist der Unglaube, die Gesetzlosigkeit ist die Weigerung, aufgrund der AT-Schriftbeweise an Jesus glauben zu wollen. Die Sünden, die nicht auf dem Boden der Sünde (nämlich des Unglaubens) gewachsen sind, nimmt Jesus hinweg. Deshalb ist Busse so wichtig, weil sie die Sünde vor Gott bekennt, und die Sünden damit auf die Grundlage der Gnade stellt.
Wer die Sünde tut, d.h., wer nicht an Jesus glaubt (trotz eindeutiger Gesetzeshinweise), ist aus dem Teufel. Jeder, der aus Gott geboren ist, tut nicht Sünde, d.h. er glaubt an Jesus!

Also: "Gerecht" ist jemand, der gemäß dem Gesetz handelt.

Alle Neger sind Menschen. Also: sind alle Menschen Neger.
Genau so sieht ein unerlaubter Umkehrschluss in der Praxis aus.

Ein Sünder ist jemand, der das Gesetz übertritt.

Ein Sünder ist ein Mensch, der nicht an Jesus Christus glaubt.
So sagt es zumindest Gottes Wort.
Aus dem Unglauben heraus erfolgen dann die Gesetzesübertretungen.
Das macht mich aber nicht zum Sünder, sondern das beweist, dass ich einer bin!

Gottes erklärter Wille jedoch ist: uns Sünder, uns Ungerechte, die wir Gottes Gesetz übertreten haben, wieder gerecht zu machen, so dass wir fähig sind, gemäß dem göttlichen Gesetz zu handeln. "Denn vor Gott sind nicht gerecht, die das Gesetz hören, sondern die das Gesetz tun, werden gerecht sein." (Römer 2,13). Jesus kam uns zu erretten von unseren Sünden, bzw. von unserer Ungerechtigkeit oder Gesetzesübertretung. Wir sollen von der Sünde frei werden.

Am folgenden Tag sieht er Jesus zu sich kommen und spricht: Siehe, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt wegnimmt! Joh 1,29

Johannes hat recht: Jesus hat tatsächlich die Sünden der Welt weggenommen (und nicht nur die der Gläubigen).
Die Erlösung ist tatsächlich der Hauptgewinn eines jeden Menschen.
Aber der Hauptgewinn macht mich nicht automatisch zum Hauptgewinner.
Ich muss persönlich anerkennen, das Jesus auch meine Sünden am Kreuz getragen hat.

Die Frage nach meiner Gerechtigkeit hat also zuerst einmal gar nichts mit dem Gesetz zu tun, sondern mit meiner inneren Einstellung Jesus gegenüber.
Im neuen Bund ist es nicht möglich und auch nicht vorgesehen, die Gerechtigkeit Gottes und das Halten von Gesetzen in einen ursächlichen Zusammenhang zu bringen.

Wie werden wir von Sünde frei?

Wir sind Sünder. Von unserer fleischlichen Natur können wir Gott nicht gefallen. (Römer 7,18) Wie erreicht es Gott, dass wir von der Sünde, von der Übertretung seiner Gebote, frei werden und fähig, nach seinen Geboten zu handeln? Durch das Gesetz? - Nie und nimmer. Das Gesetz kann uns nicht von der Sünde befreien. Es hat keine Kraft, uns zu erlösen. Wie aber dann? - Durch den Glauben. Durch den Glauben können wir befähigt werden, die Sünde zu lassen und gerecht (d.h. seinen Geboten gemäß) zu handeln.


Die Verknüpfung von Gerechtigkeit mit dem Halten von Geboten verunehrt Gott, weil sie zu der Gerechtigkeit Gottes, die wir in Jesus Christus sind (2. Ko 5,21) noch eigene Gesetzesgerechtigkeit dazufügt.
Die Gerechtigkeit Gottes scheint dem Verfasser nicht zu genügen, weil er seine Vorstellungen von Gerechtigkeit stets mit dem Handeln nach Jesu Geboten verbindet.
Jesus sagt, wenn ihr mich liebt, so haltet ihr meine Gebote.
Das hat also etwas mit unserer Liebe, aber nichts mit unserer Gerechtigkeit zu tun.

Durch Glauben und Liebe

Wenn ich Sünder meinen Heiland am Kreuz von Golgatha im Glauben sehe und erkenne, dass der Schöpfer aller Dinge selbst Mensch wurde wie ich und ohne Sünde blieb, um den Tod zu erleiden, den ich verdient habe und an meiner Übertretung des göttlichen Gesetzes (= Sünde) starb, dann will ich nicht mehr sündigen.


Sünde = Unglauben Jesu gegenüber!

Mein Lohn ist der Tod (Römer 6,23). Meine Übertretung von Gottes Geboten haben meinem Heiland die Nägel in die Hände und Füße, den Speer in die Seite und die Dornenkrone ins Fleisch getrieben. Wie kann ich bei diesem Anblick weiter fortfahren, Gottes Gebote zu übertreten? Ich würde Ihn ja aufs Neue kreuzigen (Hebräer 6,6).

Denn es ist unmöglich, diejenigen, die einmal erleuchtet worden sind und die himmlische Gabe geschmeckt haben und des Heiligen Geistes teilhaftig geworden sind und das gute Wort Gottes und die Kräfte des zukünftigen Zeitalters geschmeckt haben und abgefallen sind, wieder zur Buße zu erneuern, da sie für sich den Sohn Gottes wieder kreuzigen und dem Spott aussetzen. Hebr 6,4-6

Hier ist meiner Ansicht nach eine Grenze überschritten worden!
Hier wird das Übertreten der Gebote Gottes (welche? Vielleicht irgendwelche Gebote aus dem 3. Buch Mose?) und die Tatsache des Verlustes meines ewigen Heiles in einen Sinnzusammenhang gebracht.
Wenn mein Heil tatsächlich von meiner Befolgung der gebote Gottes abhängig wäre, dann könnte ich keinerlei Heilsgewissheit haben.
Ausserdem wäre ich denen Leuten, die mir diese Lehre samt den (angeblich) dazugehörigen Geboten solcherart aufs Auge drücken würden, auf Gedeih und Verderb ausgeliefert. Das sind Sektenlehren unnd -methoden!

Christus wurde so behandelt, wie es uns gebührt, damit wir behandelt würden, wie es Ihm gebührt. Auf dieser Grundlage können wir durch den Glauben Gottes Gebote halten. Die Motivation dieses Gebote-Haltens ist die Liebe. Er hat uns zuerst geliebt (1.Johannes 4,10.19). Auf diese beschriebene Weise können wir Ihn lieben wie sonst nichts im Universum. Wer Ihn so liebt (als einfache Reaktion des Glaubens), tut auch Seinen Willen und hält Seine Gebote. "Denn das ist die Liebe zu Gott, daß wir Seine Gebote halten; und Seine Gebote sind nicht schwer." (1.Johannes 5,3) "Liebt ihr mich, so werdet ihr meine Gebote halten." "Wer meine Gebote hat und hält sie, der ist's, der mich liebt." (Johannes 14,15.21)

Wenn nun die Vollendung durch das levitische Priestertum wäre – denn in Verbindung mit ihm hat das Volk das Gesetz empfangen –, welche Notwendigkeit noch, einen anderen Priester nach der Ordnung Melchisedeks aufzustellen und nicht nach der Ordnung Aarons zu nennen? Denn wenn das Priestertum geändert wird, so findet notwendig auch eine Änderung des Gesetzes statt. Hebr 7,11-12

Das entscheidende Wort ist hier “notwendig”.
Es besagt, dass zur Vollendung des Heilsplanes Gottes notwendigerweise ein Priestertum von besserer Qualität aufgestellt werden musste.
Genauso notwendig muss im Schlepptau dieses Unterfangens auch das Gesetz geändert, nämlich verbessert, werden.
Wo ich also im neuen Bund das Hohepriestertum Jesu mit all seinen Verbesserungen dankbar bejahe, aber das Gesetz 1:1 aus dem alten Bund übernehmen möchte, dann habe ich zumindest den Hebräerbrief nicht verstanden.
Das Gesetz und/oder das Gebot aus dem alten Bund hat im neuen Bund keinerlei Existenzberechtigung, weil ich damit etwas übernehme, was weder verändert noch verbessert worden ist.
Damit widerspreche ich sowohl dem Geist, als auch dem Buchstaben des neuen Bundes.

Jetzt aber hat er (Jesus) einen vortrefflicheren Dienst erlangt, wie er auch Mittler eines besseren Bundes ist, der aufgrund besserer Verheißungen gestiftet worden ist. Denn wenn jener erste tadellos wäre, so wäre kein Raum für einen zweiten gesucht worden.
Denn tadelnd spricht er zu ihnen: »Siehe, es kommen Tage, spricht der Herr, da werde ich mit dem Haus Israel und mit dem Haus Juda einen neuen Bund schließen, nicht nach der Art des Bundes, den ich mit ihren Vätern machte an dem Tag, da ich ihre Hand ergriff, um sie aus dem Land Ägypten herauszuführen; denn sie blieben nicht in meinem Bund, und ich kümmerte mich nicht um sie, spricht der Herr.
Denn dies ist der Bund, den ich dem Haus Israel errichten werde nach jenen Tagen, spricht der Herr: Meine Gesetze gebe ich in ihren Sinn und werde sie auch auf ihre Herzen schreiben; und ich werde ihnen Gott und sie werden mir Volk sein. Und nicht werden sie ein jeder seinen Mitbürger und ein jeder seinen Bruder lehren und sagen: Erkenne den Herrn! Denn alle werden mich kennen, vom Kleinen bis zum Großen unter ihnen. Denn ich werde gegenüber ihren Ungerechtigkeiten gnädig sein, und ihrer Sünden werde ich nie mehr gedenken.«
Indem er von einem »neuen« spricht, hat er den ersten für veraltet erklärt; was aber veraltet und sich überlebt, ist dem Verschwinden nahe. Hebr 8,6-13

Der neue Bund ist in allen Belangen besser.
Der Heilige Geist spricht (Hebr 10,15) dass Er uns persönlich s e i n e Gesetze in unseren Sinn geben wird und auf unsere Herzen schreiben wird.
Diese Gesetze handeln ganz überwiegend davon, wie Jesus an besten verherrlicht wird, weil dies die zentrale Aufgabe des Heiligen Geistes ist. Wenn Er sich vorgenommen hat, unseren Ungerechtigkeiten gnädig zu sein und unserer Sünden nicht mehr zu gedenken, was hätten hier in diesem Zusammenhang alttestamentliche Gesetze oder Gebote zu suchen?

Im Gegenteil, der Hebräerbriefschreiber erklärt ausdrücklich alles Qualitäten, die den alten Bund ausgezeichnet haben, für veraltet, überlebt und dem Verschwinden nahe.

Der neue Bund besteht aus besserem Hohepriester, besseren Gesetzen, besserem Tempel und viel besserem Opfer.
Wenn die Schrift ausdrücklich von besseren Verheissungen spricht, warum wollen wir uns dann den schlechteren Gesetzen und Geboten aus dem alten Bund zuwenden?

Der Neue Bund besteht darin, dass wir Gottes Gebote nicht auf steinernen Tafeln haben, sondern im Herzen. "Denn das ist der Bund, den ich schließen will mit dem Haus Israel nach diesen Tagen, spricht der Herr: Ich will mein Gesetz geben in ihren Sinn, und in ihr Herz will ich es schreiben..." (Hebräer 8,10; s.a. Jeremia 31,31-33) D.h.: Wir halten Seine Gebote von Herzen. Das Gesetz konnte uns nicht von der Sünde erlösen. Es zeigte uns nur unsere Übertretung. Aber der Glaube an das Opfer Jesu bewirkte in uns die Liebe, mit der wir Seine Gebote halten können. Das Gebotehalten ist nicht unsere Hoffnung, errettet zu werden. Es ist die Frucht unseres Glaubens. Diese Frucht Tag für Tag mehr und mehr zu offenbaren, muss unser stetiges Ziel sein. Das einzige wirkungsvolle Mittel für den Sünder diese Frucht des Glaubens zu zeigen, ist das Kreuz auf Golgatha.

Wenn ihr aber durch den Geist geleitet werdet, seid ihr nicht unter Gesetz.
Offenbar aber sind die Werke des Fleisches; es sind: Unzucht, Unreinheit, Ausschweifung, Götzendienst, Zauberei, Feindschaften, Hader, Eifersucht, Zornausbrüche, Selbstsüchteleien, Zwistigkeiten, Parteiungen, Neidereien, Trinkgelage, Völlereien und dergleichen. Von diesen sage ich euch im voraus, so wie ich vorher sagte, daß die, die so etwas tun, das Reich Gottes nicht erben werden.
Die Frucht des Geistes aber ist: Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Enthaltsamkeit. Gegen diese ist das Gesetz nicht .
Die aber dem Christus Jesus angehören, haben das Fleisch samt den Leidenschaften und Begierden gekreuzigt. Wenn wir durch den Geist leben, so laßt uns durch den Geist wandeln! Laßt uns nicht nach eitler Ehre trachten, indem wir einander herausfordern, einander beneiden! Gal 5,18-26

Es gibt in der Schrift keine Frucht des Glaubens sondern nur eine Frucht des Geistes!
Aus dem Gegensatz Fleisch – Geist lässt sich unschwer herauslesen, dass es sich dabei um die Frucht unseres Geistes handeln muss.
Und diese hier aufgeführte Frucht (Mit neun Eigenschaften) wächst nicht auf gesetzlichem Boden, sondern auf dem Boden der persönlichen Hingabe an Jesus Christus durch Keuzigung meines Fleisches.

Durch Christus frei von Sünde

Wer sich glaubwürdig zu Gott bekennen will, muss auch Seine Gebote halten. "Und daran merken wir, dass wir Ihn kennen, wenn wir Seine Gebote halten. Wer sagt: Ich kenne Ihn, und hält Seine Gebote nicht, der ist ein Lügner, und in dem ist die Wahrheit nicht." (1.Johannes 2,3.4) D.h.: Niemand ist in seinem Bekenntnis zu Gott glaubwürdig, wenn er Seine Gebote nicht hält. Wenn aber Gottes Liebe in uns vollkommen ist, dann werden wir auch ganz Sein Wort halten. "Wer aber Sein Wort hält, in dem ist wahrlich die Liebe Gottes vollkommen. Daran erkennen wir, dass wir in Ihm sind." (1.Johannes 2,5)


Wer sich glaubwürdig zu Jesus bekennt, der sollte aus Liebe zu Ihm s e i n e Gebote halten.
Wer sich zu Gott bekennt, und hält bewusst alttestamentliche Gebote, um Gott damit zu gefallen, der ist unglaubwürdig.

Paulus sagt es treffend im Römerbrief: "Denn was dem Gesetz unmöglich war, weil es durch das Fleisch geschwächt war, das tat Gott: Er sandte Seinen Sohn in der Gestalt des sündigen Fleisches und um der Sünde willen und verdammte die Sünde im Fleisch," (Römer 8,3). Das, was dem Gesetz nicht möglich war, tat Gott in Jesus Christus, der in unserer Natur sündlos blieb. Warum? "Damit die Rechtsforderung des Gesetzes in uns erfüllt würde..." (Vers 4) Christus wurde deswegen Mensch und starb für uns, damit das, was das Gesetz fordert, in uns erfüllt würde.

Alles, was das Gesetz fordert, ist bereits in uns erfüllt – korrekt!
Also hat dieses Gesetz keinerlei Rechtsanspruch an uns, die wir an Jesus glauben.
Warum wollen wir es dann halten?
Wenn etwas erfüllt ist, warum will ich es noch mehr erfüllen wollen?

Das ist das Evangelium! Wir können von Sünde frei werden!

Wir sind frei von der Sünde in Christus!
Wir begehen noch Sünden, aber der Sold der Sünde (Tod) ist bereits bezahlt.

Wir sind frei von dem Zwang, sündigen zu müssen! Durch den Glauben können wir von der Sünde frei werden, um nach Gottes Gesetz handeln zu können!

Diese Aussage hier beinhaltet nicht Evangelium, sondern Gesetz!
Ist das nun Nachlässigkeit, oder Absicht, mittels dieser Art Argumentation zu solch einem Jesus verunehrenden Ergebnis kommen zu wollen?

Wir, d.h. unser Fleisch, können Gottes Gebote nicht halten. Nur wenn Christus in uns ist, kann dies gelingen. (Galater 2,19b.20a)

Denn ich bin durchs Gesetz Gesetz gestorben, damit ich Gott lebe; ich bin mit Christus gekreuzigt, und nicht mehr lebe ich, sondern Christus lebt in mir; was ich aber jetzt im Fleisch lebe, lebe ich im Glauben <, und zwar im Glauben> an den Sohn Gottes, der mich geliebt und sich selbst für mich hingegeben hat. Ich mache die Gnade Gottes nicht ungültig; denn wenn Gerechtigkeit durch Gesetz , dann ist Christus umsonst gestorben. Gal 2,19-21

Paulus definiert hier: Für Gott leben: durchs Gesetz dem Gesetz gestorben sein.
Hier ist also das Gesetz nicht nur Zuchtmeister auf Christus, sondern auch der Masstab dafür, wie ich mich dem Gesetz gegenüber zu verhalten habe. Ich habe dem Gesetz gegenüber gestorben zu sein!

Liebe - die Erfüllung des Gesetzes

Er bat mich zu erklären, wie ich Römer 13,8 "in meine Lehre einbaue". Ich schrieb ihm, Paulus erkläre es ja selbst in Römer 13,9.10. Er sagt hier, wer seinen Nächsten liebt, der tötet niemanden, der bricht nicht die Ehe, etc. Er kann diese Liebe aufbringen, weil er sich von Gott geliebt weiß. So wie ihm vergeben wurde, kann er auch anderen vergeben; so wie er geliebt wird, kann er auch andere lieben. Die Liebe ist die Erfüllung des Gesetzes. Wenn ich aber ein Gebot übertrete, dann habe ich die Liebe nicht (Johannes 14,15.21; 1.Johannes 5,3).


Seid niemand irgend etwas schuldig, als nur einander zu lieben! Denn wer den anderen liebt, hat das Gesetz erfüllt. Denn das: »Du sollst nicht ehebrechen, du sollst nicht töten, du sollst nicht stehlen, du sollst nicht begehren«, und wenn es ein anderes Gebot , ist in diesem Wort zusammengefaßt: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.«
Die Liebe tut dem Nächsten nichts Böses. Die Erfüllung des Gesetzes ist also die Liebe. Röm 13,8-10

Im neuen Bund ist die Liebe die Grundlage und die Erfüllung der Gesetze.
Das heisst, ich halte diese Gesetze nicht, weil ich das muss, sondern weil ich Jesus liebhabe.
Das Gesetz wird also durch die Leibe zu Jesus erfüllt, das Halten der Gebote ist lediglich mein Zeugnis dieser Liebe.
Damit ist die Rechtsgrundlage eine völlig andere als diejenige des alten Bundes.
Deshalb ist es in meinen Augen so verhängnisvoll, auf alttestamentliche Gesetze und Gebote zu verweisen, weil ich damit automatisch auch die alttestamentliche Rechtsgrundlage übernehme.

Jesus spricht von seinen Geboten, die wir halten sollen, wenn wir Ihn liebhaben.
Damit übernehmen wir automatisch auch die Rechtsgrundlage des neuen Bundes, und das ist die Gnade!
Natürlich können wir miit dieser Gnade “spielen”, aber ich würde mich diese “Gefahr” eher auseinandersetzen, als durch eine undifferenzierte Vorgehensweise den Gesetzen gegenüber mich unbewusst oder bewusst aus der Rechtsgrundlage des neuen Bundes heraus zu begeben.
Das geht ganz einfach, indem ich mir vom Einhalten dieser Gesetze nicht zuerst eine Verbesserung meiner Liebesbeziehung, sondern eine Verbesserung meiner Gerechtigkeit vor Gott verspreche.

Zu behaupten, ich habe die Liebe zu Gott nicht, wenn ich ein Gebot (welches?) übertrete, ist dreist.
Hier wird wiederum ein unerlaubter Umkehrschluss getätigt.

Jesus sagt: "Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt. Dies ist das höchste und größte Gebot. Das andere aber ist dem gleich: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. In diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten." (Matthäus 22,37-40) Er teilt damit die 10 Gebote in zwei Tafeln. Die ersten Gebote behandeln das Verhältnis zwischen Gott und Mensch. Vom Gebot an "Ehre Vater und Mutter" wird das Verhältnis von Mensch zu Mensch geregelt. Die einen sind zusammengefasst mit "Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben..." und die anderen mit "Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst." Wenn ich meinen Nächsten liebe, ehre ich Vater und Mutter, töte ich nicht, breche ich nicht die Ehe, stehle ich nicht, rede ich nicht falsch Zeugnis, begehre ich nicht Hab und Gut. Wenn ich Gott über alles liebe, habe ich keine anderen Götter neben Ihm, mache ich mir kein Bildnis und bete keins an, missbrauche ich nicht den Namen des Herrn und gedenke ich des Sabbattages, dass ich am siebenten Tage ruhe und Ihn als Schöpfer anbete. Weder Glaube noch Liebe heben das Gesetz auf. Im Gegenteil: Sie richten es auf. "Wie? Heben wir denn das Gesetz auf durch den Glauben? Das sei ferne! Sondern wir richten das Gesetz auf." (Römer 3,31) "So ist nun die Liebe des Gesetzes Erfüllung." (Römer 13,10) "Liebt ihr mich, so werdet ihr meine Gebote halten. ...Wer meine Gebote hat und hält sie, der ist's, der mich liebt." (Johannes 14,15.21)

Wenn ich die gesamte Argumentation bis hierher verfolge, dann kann man schon zu solchen Ergebnissen kommen.
Ich frage mich allerdings, ob es sich hier nicht nur um gravierende Erkenntnismängel handelt, die zu solch einem Ergebnis wie hier geführt haben, sondern ob auch eine anständige Portion Zweckdenken in diese Auslegung mit hineingeflossen ist.

Aber der Reihe nach:
In den synoptischen Evangelien ist Jesus unter das Gesetz gestellt.
Demzufolge lehrt Jesus in erster Linie seine Zuhörer, was sie tun müssen, um das Gesetz so zu erfüllen, damit sie in Gottes Augen gerecht dastehen können. Wer also Gesetz aus Jesu Mund erleben will, der wird hier fündig.
Wer diese Gesetze allerdings mit neutestamentlichen Heilstatsachen kombiniert, um vermeintliche Rechtsansprüche aus dem Halten von alttestamentlichen Geboten herleiten zu können, der begeht ein Verbrechen.

Weder Glaube noch Liebe heben das Gesetz auf. Richtig! Aber die Gnade tut dies!

Der neue Bund ist auf der Rechtsgrundlage der Gnade gegründet.
Auf diesem Fundament steht die rechtlich hieb- und stichfeste juristische Konstruktion der Erlösung.
Die Rechtswirksamkeit der Erlösung hat Gott für jeden Menschen an den Glauben gebunden.
Wenn ich nun Teile dieses Rechtssystemes des neuen Bundes auf das Gesetz gründe, dann mache ich die Gnade unwirksam. Davon spricht der Galaterbrief, der Gesetz und Gnade als rechtlich unvereinbare gegensätze herausstreicht.
Entweder verlasse ich mich ganz auf die Gnade, oder ich versuche meine Gerechtigkeit durch Gesetzeswerke aufzuhübschen – und falle damit aus der Gnade.

Entwedser ich entscheide mich zu hundert Prozent für die Gerechtigkeit aus Gnade, oder zu einem oder mehr Prozent für die Gerechtigkeit aus Gesetzeswerken. Eine dritte Möglichkeit gibt es nicht nach der Schrift.

Und alle alttestamentlichen Gesetze und Gebote gründen sich allesamt auf das alttestamentliche Rechtsverständnis (Halte alle Gesetze und du wirst leben).
Wo ich also für mein Glaubensleben die Einbeziehung von alttestamentlichen Geboten bejahe, da bejahe ich auch das Rechtssystem, auf dem sie fussen.
Und wo ich diese alttestamentliche Werkgerechtigkeit durch meine Wahl alttestamentlicher Gesetze und Gebote direkt oder indirekt fördere, da bin ich in Gefahr, aus der Gnade zu fallen.

Jesu Gebote gründen sich allesamt auf das Liebesgebot.
Das Halten dieser Gebote (und wenn sie manchmal den alttstamentlichen Geboten noch so ähnlich erscheinen) bezeugt meine Liebe zu Jesus und nicht mein Streben nach angeblicher Gerechtigkeit.
Die Gebote Jesu (und die Gebote in den Briefen) sind rechtlich vollständig vom alten Bund getrennt.
Damit taste ich das Rechtsfundament der Gnade nicht an.

Dieser Abschnitt ist eine Gebrauchsanweisung, die mir zeigen will, wie ich es schaffen kann, aus der Gnade zu fallen.

Bis Himmel und Erde vergehen...

Dann wies mich der Mann auf einen Text hin: "Ihr sollt nicht meinen, daß ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen. Denn wahrlich, ich sage euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird nicht vergehen der kleinste Buchstabe noch ein Tüpfelchen vom Gesetz, bis es alles geschieht." (Matthäus 5,17.18) Er schrieb, dass der Sohn Gottes das Gesetz erfüllt habe und dass deswegen für uns nichts mehr zu tun übrig bliebe.


Im Hinblick auf die Erfüllung von alttestamentlichen Gesetzen und Geboten bleibt für uns nichts zu tun übrig.
Als Jesus rief “Es ist vollbracht”, war die Grundlage für ein neues Rechtssystem gelegt.

Aber die Tatsache, dass Christus das Gesetz erfüllt hat, heißt doch nicht, dass es in uns nicht erfüllt werden soll. "Wer sagt, daß er in Ihm bleibt, der soll auch leben, wie Er gelebt hat." (1.Johannes 2,6)

Das Gesetz soll nicht in uns erfüllt werden, es i s t erfüllt.
Wenn jemand eine Aufgabe für uns vollständig erfüllt hat, warum soll ich mich damit befassen?
Wenn Christus in uns ist, die Hoffnung der Herrlichkeit, was hat dann das Gesetz in uns verloren?

Ich hatte ihm ja schon einige Texte angeführt, die bezeugen, dass das Gesetz in uns erfüllt werden soll. "...damit die Rechtsforderung des Gesetzes in uns erfüllt würde..." (Römer 8,4; s.a. Römer 13,8; Galater 6,2) Wenn Christus das Gesetz erfüllt hat, heißt das , dass Er es gehalten hat - und zwar vollkommen. Er sagt doch ausdrücklich: "Meint nicht, daß ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen." und "Bis Himmel und Erde vergehen soll auch nicht ein Jota oder ein Strichlein von dem Gesetz vergehen, bis alles geschehen ist." Die Tatsache, dass Himmel und Erde noch bestehen, ist doch Beweis genug dafür, dass auch das Gesetz noch besteht. So auch in Lukas 16,17: "Es ist aber leichter, daß Himmel und Erde vergehen, als daß ein Tüpfelchen vom Gesetz fällt."

Denn das dem Gesetz Unmögliche, weil es durch das Fleisch kraftlos war, Gott, indem er seinen eigenen Sohn in Gleichgestalt des Fleisches der Sünde und für die Sünde sandte und die Sünde im Fleisch verurteilte, damit die Rechtsforderung des Gesetzes erfüllt wird in uns, die wir nicht nach dem Fleisch, sondern nach dem Geist wandeln. Röm 8,3

Hier geht es nicht um das Gesetz in uns, sondern um die Rechtsforderung des Gesetzes in uns.
Diese Rechtsforderung hat Christus erfüllt.
Die Erfüllung wird rechtswirksam, wenn wir nach dem Geist wandeln (also nicht nach den Rechtsforderungen des Gesetzes)

Einer trage des anderen Lasten, und so werdet ihr das Gesetz des Christus erfüllen. Gal 6,2

Hier geht es um das Gesetz Christi. Es sollte anhand dieses Textes möglich sein, das Gesetz Christi und das Gesetz Mose auseinanderzuhalten. Das Gesetz Christi basiert auf der Rechtsgrundlage Christi.

Das Gesetz Mose mitsamt den Propheten ist weder vergangen noch gefallen. Es ist e r f ü l l t.
Also: rechtlich gesehen bin ich in Christo völlig davon getrennt.
Christi Blut und Gerechtigkeit, dass ist mein Schmuck und Ehrenkleid, und nicht irgend ein angebliches AT-Gesetz in mir.

Frei vom Gesetz

Er wies mich auch auf Galater 5,18 hin: "Regiert euch aber der Geist, so seid ihr nicht unter dem Gesetz", ebenso Römer 7,6. Ich antwortete, ich sei der Überzeugung, auf der Neuen Erde, wo es keinen Sünder mehr geben wird, gebe es kein Gesetz auf Tafeln, bei dem man ständig aufpassen müsste, es nicht zu übertreten.


Auf welcher neuen Erde soll es angeblich keine Sünder mehr geben? Bitte biblisch begründen.

Jedem wird dies Gesetz ins Herz geschrieben sein (Hebräer 8,10).

Nämlich Jesu Gebote durch den heiligen Geist zu Christi Verherrlichung

Jeder wird das Gesetz von Herzen halten. D.h., jeder liebt den anderen, wie sich selbst; jeder liebt Gott über alles. Auf diese Weise wird jeder frei sein vom Gesetz. Um dies zu verdeutlichen, gab ich ihm ein Beispiel: In den öffentlichen Verkehrsmitteln besteht Rauchverbot. Dieses Gesetz muss sichtbar auf einem Schild angebracht sein. Die einzigen, für die dieses Verbot (Gesetz) angebracht wurde, sind die Raucher. Gegen sie ist das Gesetz gerichtet. Sie sind unter dem Gesetz. Der Nichtraucher braucht dieses Gesetz gar nicht. Er raucht ja sowieso nicht. Für ihn könnte man es auch abnehmen. Er ist frei vom Gesetz. Er ist nicht mehr unter dem Gesetz. Wenn er das Gesetz aber wieder übertreten und rauchen würde, wäre er wieder unter dem Gesetz. Das heißt es, dem Gesetz gestorben zu sein, wie es Paulus in Römer 7,6 beschreibt.

Jetzt aber sind wir von dem Gesetz losgemacht, da wir dem gestorben sind, worin wir festgehalten wurden, so daß wir in dem Neuen des Geistes dienen und nicht in dem Alten des Buchstabens. Röm 7,6

Denn die Liebe Christi drängt uns, da wir zu diesem Urteil gekommen sind, daß einer für alle gestorben ist somit alle gestorben sind. Und für alle ist er gestorben, damit die, welche leben, nicht mehr sich selbst leben, sondern dem, der für sie gestorben und auferweckt worden ist.
Daher kennen wir von nun an niemand nach dem Fleisch; wenn wir Christus auch nach dem Fleisch gekannt haben, so kennen wir doch jetzt nicht mehr . Daher, wenn jemand in Christus ist, so ist er eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden. 2.Kor 5,14-17

Wir sind dem alten Menschen in uns gestorben, der für sich gelebt hat und der von seiner sündhaften Natur festgehalten worden ist.

Wenn wir von dieser Stelle weiterlesen, erkennen wir, dass er nicht sagen wollte, unsere Freiheit vom Gesetz bedeute, das Gesetz sei hinfällig. "Das sei ferne" (Vers 7). Das Gesetz bringt bloß die "Erkenntnis der Sünde" (Vers 7). Erst wenn der "alte Adam" stirbt (Vers 10) - das sündige Wesen, bin ich frei vom Gesetz, weil ich es aus Liebe ganz von selbst halte. "So ist also das Gesetz heilig, und das Gebot ist heilig, gerecht und gut." (Vers 12)

Der alte Mensch i s t gestorben.
Wir s i n d eine neue Schöpfung, auch wenn wir uns manchmal nicht als solche wahrnehmen.
Und deshalb b i n ich frei vom Gesetz.

Ich darf nicht meine Gefühle zum Masstab nehemen, und ich darf Gottes Wort nicht für meine Ziele mssbrauchen, indem ich Teile aus Römer 7 zitiere und dabe Römer 8 komplett aussen vor lasse.
So, wie der Verfasser argumentiert, scheint es dieses Kapitel nicht zu geben.

Das Gesetz des Mose

Als er Hebräer 7,18 erwähnte, merkte ich, dass er den Unterschied zwischen den Zehn Geboten und dem mosaischen Zeremonialgesetz nicht kannte. Ich schrieb ihm: Hier geht es um das Zeremonialgesetz, das die Gesetze des Opferns und des Priesterdienstes bestimmten. (Vgl. Vers 28)


Also: Christi hohepriesterlicher Dienst umfasst lediglich die Zeremonialgesetze, da er für die zehn Gebote nicht zuständig ist?
Christi Opfer schafft also lediglich eine Versöhnung bei Vergehen gegen das Zeremonialgesetz?
Bei Sünden unsererseits, welche die zehn Gebote betreffen, gilt Christi Opfer nicht?

Sind diese Leute, die so etwas lehren, sich nicht bewusst, was sie damit anrichten?
Warum hat unser Herr und Heiland auf einmal willkürlich in seinem Denken und Handeln uns Menschen gegenüber zu sein, weil manche Leute sich aus einer bestimmten Zwecklehre persönliche Vorteile erhoffen?

Die Trennung zwischen Zeremonialgesetze und den zehn Geboten findet nicht statt, wenn es um die Erlösung geht.
Wenn Jesus des Gesetzes Ziel und Ende ist, dann betrifft dies alle Gesetze und Gebote des alten Bundes.

Wenn ich durch das Gesetz dem Gesetz Gestorben bin, bin ich dann nur den Zeremonialgesetzen gegenüber gestorben?
Gilt die neue Schöpfung nur für diese Dinge?
Bin ich also keine neue Schöpfung, sondern nur eine Runderneuerte, weil der alte Mensch nicht allen Gesetzen Mose gestorben ist.

Ist meine Rechtsgrundlage im neuen Bund also die Gnade einerseits und die zehn Gebote andererseits?
Können wir also zum Beispiel den Galaterbrief getrost auf den Müllhaufen der Geschichte befördern, weil er partout keinen Unterschied zwischen Zeremonialgesetzen und den zehn Geboten macht, wenn er vom Gesetz spricht?
Gilt die Gesetzesänderung, die der Hebräerbrief aufgrund der Änderung des Priesterdienstes zwingend vorschreibt, nicht für die zehn Gebote?

Dieser Opferdienst hat aufgehört, weil sich alles in Christus erfüllt hat. Wir brauchen keinen irdischen Hohenpriester am irdischen Heiligtum, denn wir haben einen himmlischen Hohenpriester im himmlischen Heiligtum (s.u. Hebräer 8,1.2). Das ist "eine bessere Hoffnung, durch die wir uns zu Gott nahen." (Hebräer 7,19) Melanchton, der Gefährte Luthers, hat einmal gesagt: "Und in Summa: Wer diesen Bericht nicht hat vom Unterschied der vergänglichen Gesetze und des ewigen, der fällt in mancherlei Irrtum!"

Seid wann vertrauen wir Melanchton mehr als den Aussagen der Schrift?
Wo steht in der Schrift, dass die zehn Gebote Ewigkeitsbestand haben sollen?

Wenn im Neuen Testament das Gesetz erwähnt ist, muss immer der Zusammenhang betrachtet werden, um zu unterscheiden, ob vom Zeremonialgesetz oder von den 10 Geboten geredet wird. Die 10 Gebote schrieb Gott selbst mit eigenem Finger (2.Mose 32,15.16; 31,18). Das mosaische Gesetz schrieb Mose (5.Mose 31,9.24). Die 10 Gebote wurden in der Bundeslade aufbewahrt (5.Mose 10,1.2). Das mosaische Gesetz wurde neben die Lade gelegt (5.Mose 31,26). Diese mosaischen Opfergesetze mit dem Dienst an der Stiftshütte sind im Alten Testament ein prophetischer Hinweis auf Jesus Christus, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegträgt. Johannes 1,45 bezeugt, dass dieses mosaische Gesetz auf Christus hinweist. Dieses Gesetz mit seinen Schattensabbaten und Opfergesetzen ist mit Christus ungültig geworden. Deswegen feiern wir kein Passafest mehr. Christus ist unser Passalamm (1.Korinther 5,7). Dieses Gesetz schrieb viele "Extrasabbate" vor. Sie werden vom wöchentlichen 10-Gebote-Sabbat unterschieden. (3.Mose 23,3.4 ff) Der erste Festtag war Passa, an dem ein Lamm geschlachtet wurde. Sein Blut wurde an die Türpfosten gestrichen. Dies ist ein Symbol auf Christus, der genau am Passatag gekreuzigt wurde. (Johannes 18,39) Die beiden folgenden Sabbate weisen auf Jesu Grabesruhe und Auferstehung hin. Der Sabbat 50 Tage später (3.Mose 23,15.16) weist prophetisch auf Pfingsten hin, der Ausgießung des Heiligen Geistes. Dieses "jüdische Gesetz" ist in Christus beendet. Deswegen redet Paulus in Kolosser 2,16.17 von den nicht zu beachtenden Sabbaten, Neumonden und Feiertagen, die das Zukünftige, das in Christus erfüllt ist, vorausschatteten.

Diese Trennung zwischen Zeremonialgesetzen und zehn Geboten ist eine Zwecklehre.
Es geht an keiner Stelle darum, Gott und seinem Wort gerecht werden zu wollen, sondern es geht um die “biblische” Begründung eigener geistlicher “Hobbies”.
Die Ausführungen von wegen den Extrasabbaten sind blanker Unsinn.

Resümee

Zusammenfassend sagte ich: Das Gebotehalten kann uns Gottes Liebe nicht erkaufen. Vielmehr zeigt es, ob wir diese Liebe besitzen. (Johannes 14.15) Gebotehalten heißt gerecht handeln. (Römer 2,13) Dies ist nur durch den Glauben möglich. Die Werke sind eine Frucht unseres Glaubens, denn Glaube ohne Werke ist tot. (Jakobus 2,17.26)


es sind nämlich nicht die Hörer des Gesetzes gerecht vor Gott, sondern die Täter des Gesetzes werden gerechtfertigt werden. Röm 2,13

Die Täter des Gesetzes werden gerechtfertigt werden, die es komplett von vorne bis hinten halten – alle Anderen werden verdammt werden.
Wer also aus welchen Gründen auch immer Gerechtigkeit und Gesetz ursächlich miteinander verbindet – wie hier geschehen, der hat ganz schlechte Karten vor Gott.

Wer auf dem Fundament der Gnade sein Leben im Glauben rechtlich vom Erlösungswerk Christi abhängig macht, der hat die Gewissheit des Gelingens.

Allein Jesus – allein der Glaube – allein aus Gnaden – allein die Schrift.
Hätte man sich in dieser Ausarbeitung mehr auf diese Grundlagen und weniger auf irgendwelche dubiosen Gerechtigkeitsbemühungen unter Mithilfe des Gesetzes gestützt, wäre die Ehre Jesu grösser, und der eigene geistliche Schaden kleiner ausgefallen.
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#3
Rolf

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Lieber Peter!


Christus kam, um uns vom Fluch des Gesetzes loszukaufen, damit wir die Sohnschaft empfingen.


Mir ist diese Bibelstelle bekannt. Aber worum geht es denn hier? Um die Rechtfertigungslehre. Was ist denn der Fluch des Gesetzes?


Die heilsgeschichtliche Stellung des Gesetzes: 3,19-25
19 Warum gibt es dann das Gesetz? Wegen der Übertretungen wurde es hinzugefügt, bis der Nachkomme käme,
dem die Verheißung gilt. Es wurde durch Engel erlassen und durch einen Mittler bekanntgegeben. 20Einen
Mittler gibt es jedoch nicht, wo nur einer handelt; Gott aber ist »der Eine«. 21Hebt also das Gesetz die Verheißungen
auf? Keineswegs! Wäre ein Gesetz gegeben worden, das die Kraft hat, lebendig zu machen, dann käme in
der Tat die Gerechtigkeit aus dem Gesetz; 22statt dessen hat die Schrift alles der Sünde unterworfen, damit durch
den Glauben an Jesus Christus die Verheißung sich an denen erfüllt, die glauben. 23Ehe der Glaube kam, waren
wir im Gefängnis des Gesetzes, festgehalten bis zu der Zeit, da der Glaube offenbart werden sollte. 24So hat das
Gesetz uns in Zucht gehalten bis zum Kommen Christi, damit wir durch den Glauben gerecht gemacht
werden. 25Nachdem aber der Glaube gekommen ist, stehen wir nicht mehr unter dieser Zucht.



Daraus zu machen, dass das Gesetz vollkommen abgeschafft wurde und keinerlei Bedeutung mehr hat, ist eine absolut willkürliche Interpretation. Galater 3 spricht vom Fluch des Gesetzes, weil das Gesetz nicht rettet. Deshalb kam Jesus in die Welt. Wer jetzt immer noch durch das Gesetz gerettet werden will, der steht unter dem Fluch des Gesetzes.

Das Gesetz für uns vollkommen abzuschaffen würde bedeuten, nicht mehr zur Sündenerkenntnis zu kommen und damit verloren zu gehen. Denn werde brauch das Gnadengeschenk von Jesus, wenn er sich nicht als Sünder erkennt?

Es ist immer wieder das Gleiche. Wenn mann Schriftpassagen aus dem Kontext reißt, führt das im Zweifel dazu, den Sinn des ganzen Evangeliums zu zerstören.

Gerade deshalb brauchen wir das Gesetz nicht zu erfüllen, weil es uns nicht rettet.

Nochmal: Erfüllung ist nicht Abschaffung.

Es geht auch nicht um die Frage des Adventismus. Der hat viele Facetten. Die Sabbatfrage ist nicht die Frage, ob man das Gesetz erfüllt, dann müsste der Sabbat für Adventisten heilsrelevant sein.

Aus meiner Sicht geht es in der Sabbatfrage um das Heilige. Wer ihn nicht hält, geht sicherlich deswegen nicht verloren.

Meine Frage war: Wenn Gott etwas für Heilig erklärt, wer hat dann das Recht, das was Gott heilig ist, per Rechtsverordnung abzuschaffen? Wer hat diese Rechtsverordnung geschaffen und wo steht sie geschrieben?

Lieber Peter, ich denke, Du hast Dich bereits im ausgangsgedanken vergallopiert und deshalb sind auch Deine nachgeordneten Gedanken schräg.


Glaube und Gottessohnschaft: 3,26 – 4,7
26Ihr seid alle durch den Glauben Söhne Gottes in Christus Jesus. 27Denn ihr alle, die ihr auf Christus getauft
seid, habt Christus (als Gewand) angelegt. 28Es gibt nicht mehr Juden und Griechen, nicht Sklaven und Freie,
nicht Mann und Frau; denn ihr alle seid »einer« in Christus Jesus. 29Wenn ihr aber zu Christus gehört, dann seid ihr
Abrahams Nachkommen, Erben kraft der Verheißung.
4 Ich will damit sagen: Solange der Erbe ummündig ist, unterscheidet er sich in keiner Hinsicht von einem
Sklaven, obwohl er Herr ist über alles; 2er steht unter Vormundschaft, und sein Erbe wird verwaltet bis zu der Zeit,
die sein Vater festgesetzt hat. 3So waren auch wir, solange wir unmündig waren, Sklaven der Elementarmächte
dieser Welt. 4Als aber die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau und dem
Gesetz unterstellt, 5damit er die freikaufe, die unter dem Gesetz stehen, und damit wir die Sohnschaft erlangen.
6Weil ihr aber Söhne seid, sandte Gott den Geist seines Sohnes in unser Herz, den Geist, der ruft: Abba,
Vater. 7Daher bist du nicht mehr Sklave, sondern Sohn; bist du aber Sohn, dann auch Erbe, Erbe durch Gott.



Der gesamt Textzusammenhang rechtfertigt nicht das Abschaffen des Gesetzes. Wenn die Bibel vom Ende des Gesetzes redet, dann geht es ausschliießlich darum, dass wir durch das Erfüllen des Gesetzes keine Rechtfertigung mehr haben, weil Jesus in dieser Frage an die Stelle des Gesetzes getreten ist. Um nichts anderes.


Herzliche Grüße


Rolf
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#4
Guest_Peter Wiem_*

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Lieber Peter!

Zitat: Christus kam, um uns vom Fluch des Gesetzes loszukaufen, damit wir die Sohnschaft empfingen.
Mir ist diese Bibelstelle bekannt. Aber worum geht es denn hier? Um die Rechtfertigungslehre. Was ist denn der Fluch des Gesetzes?


Lieber Rolf!

Du bist ein schneller Arbeiter, Respekt.
Danke auch für deine konkret formulierten Fragen, die mir es erleichtern, sie präzise zu beantworten.
Du fragst mich: Was ist denn der Fluch des Gesetzes?

Denn alle, die aus Gesetzeswerken sind, die sind unter dem Fluch; denn es steht geschrieben: »Verflucht ist jeder, der nicht bleibt in allem, was im Buch des Gesetzes geschrieben ist, um es zu tun!«
Daß aber durch Gesetz niemand vor Gott gerechtfertigt wird, ist offenbar, denn »der Gerechte wird aus Glauben leben«.
Das Gesetz aber ist nicht aus Glauben, sondern: »Wer diese Dinge getan hat, wird durch sie leben.«
Christus hat uns losgekauft von dem Fluch des Gesetzes, indem er ein Fluch für uns geworden ist – denn es steht geschrieben: »Verflucht ist jeder, der am Holz hängt!« –, damit der Segen Abrahams in Christus Jesus zu den Nationen komme, damit wir die Verheißung des Geistes durch den Glauben empfingen. Gal 3,10-14

Der Fluch des Gesetzes besteht darin, dass es alle unter den Fluch Gottes bringt, die sich nicht in allem daran halten.
Durch das Einhalten von Gesetzen kann also niemand (ausser Jesus!) vor Gott gerechtfertigt werden.

Jesus hat uns vom Fluch dieses Gesetzes (steht so wortwörtlich formuliert in der Schrift) losgekauft, damit wir rechtlich getrennt von dem Gesetz die Verheissung des Geistes durch den Glauben empfingen.
Jesus wurde um unsretwillen zum Fluch, damit dieser Fluch des Gesetzes in rechtlicher Hinsicht dem Segen Abrahams nicht mehr im Wege stehen kann.
Auch die von dir aufgeführten Bibelverse aus Gal 3,19-25 beweisen diese heilsgeschichtliche Tatsache.

So hat das Gesetz uns in Zucht gehalten bis zum Kommen Christi, damit wir durch den Glauben gerecht gemacht werden. Nachdem aber der Glaube gekommen ist, stehen wir nicht mehr unter dieser Zucht. Gal 3,24-25

Das Gesetz züchtigt uns, nachdem der Glaube aber gekommen ist, stehen wir nicht mehr unter dieser Zucht.
Alle Rechtsforderungen des Gesetzes sind durch Christi Tod und Auferstehung erfüllt.
Weshalb soll ich mich also unter etwas stellen, das durch den Glauben seine Rechtswirksamkeit für uns verloren hat?

Daraus zu machen, dass das Gesetz vollkommen abgeschafft wurde und keinerlei Bedeutung mehr hat, ist eine absolut willkürliche Interpretation. Galater 3 spricht vom Fluch des Gesetzes, weil das Gesetz nicht rettet. Deshalb kam Jesus in die Welt. Wer jetzt immer noch durch das Gesetz gerettet werden will, der steht unter dem Fluch des Gesetzes.

Lieber Rolf, ich bitte dich an dieser Stelle, nochmals genau durchzulesen, was ich geschrieben habe.
Ich habe niemals und an keiner Stelle behauptet, dass das Gesetz abgeschafft ist.
Ich habe nur geschrieben, dass das Gesetz erfüllt und damit rechtsunwirksam im Hinblick auf unsere Gerechtigkeit geworden ist. Das ist etwas völlig anderes!

Das Gesetz für uns vollkommen abzuschaffen würde bedeuten, nicht mehr zur Sündenerkenntnis zu kommen und damit verloren zu gehen. Denn wer braucht das Gnadengeschenk von Jesus, wenn er sich nicht als Sünder erkennt?

Das ist richtig.
Deshalb bitte ich, das zur Kenntnis zu nehmen, was ich geschrieben habe, und nicht das zu interpretieren, was ich geschrieben haben könnte.

Es ist immer wieder das Gleiche. Wenn mann Schriftpassagen aus dem Kontext reißt, führt das im Zweifel dazu, den Sinn des ganzen Evangeliums zu zerstören. Gerade deshalb brauchen wir das Gesetz nicht zu erfüllen, weil es uns nicht rettet.

Was sollen dann die mannigfaltigen Verweise dieser adventistischen Zwecklehre auf eine Gerechtigkeit, die ich angeblich habe oder erhalten, wenn ich die zehn Gebote aus dem alten Bund halte?

Nochmal: Erfüllung ist nicht Abschaffung. Es geht auch nicht um die Frage des Adventismus. Der hat viele Facetten. Die Sabbatfrage ist nicht die Frage, ob man das Gesetz erfüllt, dann müsste der Sabbat für Adventisten heilsrelevant sein. Aus meiner Sicht geht es in der Sabbatfrage um das Heilige. Wer ihn nicht hält, geht sicherlich deswegen nicht verloren.

Da bin ich ganz deiner Meinung. Ich habe aber an keiner Stelle etwas verlauten lassen, was dem widerspricht.

Meine Frage war: Wenn Gott etwas für Heilig erklärt, wer hat dann das Recht, das was Gott heilig ist, per Rechtsverordnung abzuschaffen? Wer hat diese Rechtsverordnung geschaffen und wo steht sie geschrieben? Lieber Peter, ich denke, Du hast Dich bereits im Ausgangsgedanken vergallopiert und deshalb sind auch Deine nachgeordneten Gedanken schräg.

Lieber Rolf.
Ich erkläre nochmals, dass ich niemals gedacht oder geschrieben habe, dass das Gesetz abzuschaffen sei!
Wenn dieser Eindruck entstanden sein sollte, dann tut mir das leid, aber es ist ein Eindruck, der nicht schriftlich formuliert wurde.
Wenn meine Gedanken vergalloppiert und schräg erscheinen, dann bitte ich einfach an dieser Stelle darum, genauer hinzusehen und präziser über das Gelesene nachzudenken.

26 denn ihr alle seid Söhne Gottes durch den Glauben in Christus Jesus.
27 Denn ihr alle, die ihr auf Christus getauft worden seid, ihr habt Christus angezogen.
28 Da ist nicht Jude noch Grieche, da ist nicht Sklave noch Freier, da ist nicht Mann und Frau; denn ihr alle seid einer in Christus Jesus.
29 Wenn ihr aber des Christus seid, so seid ihr damit Abrahams Nachkommenschaft nach Verheißung Erben.
1 Ich sage aber: solange der Erbe unmündig ist, unterscheidet er sich in nichts von einem Sklaven, obwohl er Herr über alles ist;
2 sondern er ist unter Vormündern und Verwaltern bis zu der vom Vater festgesetzten Frist.
3 So waren auch wir, als wir Unmündige waren, unter die Elemente der Welt versklavt;
4 als aber die Fülle der Zeit kam, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau, geboren unter Gesetz,
5 damit er die loskaufte, unter Gesetz , damit wir die Sohnschaft empfingen.
6 Weil ihr aber Söhne seid, sandte Gott den Geist seines Sohnes in unsere Herzen, der da ruft: Abba, Vater!
7 Also bist du nicht mehr Sklave, sondern Sohn; wenn aber Sohn, so auch Erbe durch Gott. Gal 3,26-4,7

Die Sohnschaft ist in erster Linie ein Rechtsstand.
Durch diese Sohnschaft bin ich rechtlich gesehen Erbe und Abrahams Nachkomme.

Dieser Rechtsstand setzt eine gewisse Mündigkeit voraus, sonst bin ich zwar rechtlich gesehen Herr über alles, aber praktisch gesehen Sklave. Diese Mündigkeit muss zwingend realisiert haben, dass das Gesetz rechtlich erfüllt und wir damit rechtlich gesehen davon getrennt sind.
Das gilt für alle Gesetze und Gebote des alten Bundes.

Der gesamt Textzusammenhang rechtfertigt nicht das Abschaffen des Gesetzes. Wenn die Bibel vom Ende des Gesetzes redet, dann geht es ausschliießlich darum, dass wir durch das Erfüllen des Gesetzes keine Rechtfertigung mehr haben, weil Jesus in dieser Frage an die Stelle des Gesetzes getreten ist. Um nichts anderes. Herzliche Grüße Rolf

Wie gesagt, das alttestamentliche Gesetz ist in Christus erfüllt.
Das bedeutet nicht, das es inhaltlich abgeschafft ist, aber dass wir im neuen Bund rechtlich vollständig davon getrennt wurden.
Im neuen Bund gibt es “nur” noch die Gerechtigkeit Gottes, die mir zuteil wird, wenn ich in Ihm bin.
Gerechtigkeit ist im neuen Bund also keine Frage meines Handelns, sondern meiner Stellung.
In Christus gibt es Gerechtigkeit nur aus Glauben, nicht aus Gesetzeswerken.

Die Gebote Christi beweisen meine Liebe zu ihm, können aber nicht an meinem Gerechtigkeitsverständnis irgend etwas beweirken.
Deshalb kann uns das Halten von alttestamentlichen Gesetzen rechtlich keine Pluspunkte bei Gott bringen.
Eher im Gegenteil, wer dies versucht, ist in der Gefahr, aus der Gnade zu fallen.

Das Gesetz ist nicht abgeschafft, aber es hat keinen Rechtsanspruch an uns mehr, wie es alle alttestamentliche Gesetze haben.
Wer also diese alttestamentlichen Gesetze zu halten versucht, der übernimmt damit automatisch die darin enthaltende Rechtsgrundlage.

Wer also predigt, man soll alttestamentliche Gesetze halten, der begibt sich rechtlich damit wieder unter das Gesetz und ist in Gefahr, aus der Gnade zu fallen. Von dieser geistlichen Tatsache redet vor allem der Galaterbrief!

Wenn ich weiss, dass ich durch das Erfüllen des Gesetzes keine Rechtfertigung mehr habe, warum strebe ich dann an, die zehn Gebote aus dem alten Bund halten zu wollen?
Jesus sagt: “Wer mich liebt, der hält m e i n e Gebote”. Die rechtfertigen mich nicht mehr , sie beweisen meine Liebe zu Ihm.
Und aus dieser rechtlichen Grundlage und aus der sich daraus ableitenden Motivation heraus will ich die Gebote Jesu halten.

Liebe Grüsse: Peter
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#5
Rolf

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Der Fluch des Gesetzes besteht darin, dass es alle unter den Fluch Gottes bringt, die sich nicht in allem daran halten.



Diese Interpretation stimmt eben eshalb nicht, weil sie vom Kontext des von dir zitierten Bibeltextes nicht gedeckt ist. Hier wird nicht vom Halten oder Nichthalten des ganzen gesetzes gesprochen, sondern von der Rechtfertigung.

Christus ist des Gesetzes Ende in bezug auf die alttestamentarische Heilsordnung. Ich weiß nicht, was Du immer mit dieser Rechtsordnung aussagen willst.

Nach wie vor sind wir zum gehorsam aufgerufen. Das bedeutet nicht, dass wir das gesetz dem Buchstaben nach peinlich genau in unserem Leben umsetzen, aber das wir Gottes Wort in seiner Gesamtheit aus Liebe zu ihm beachten.

Im Übrigen gehört diese ganze Diskussion hier nicht her, weil hier die Sabbatfrage überhaupt keine Rolle spielt. Der Sabbat ist Bestandteil der Schöpfungsordnung, er ist heilig und von daher nicht einfach auf das Gesetz des Alten Bundes zu reduzieren.


Was sollen dann die mannigfaltigen Verweise dieser adventistischen Zwecklehre auf eine Gerechtigkeit, die ich angeblich habe oder erhalten, wenn ich die zehn Gebote aus dem alten Bund halte?



Das ist nun garnicht mehr nachzuvollziehen. Was ist denn eine advenstistische Zwecklehre? Kenne ich nicht. Du schmeisst in Deiner Argumentation immer wieder die Dinge durcheinander. Man kann die Schöpfungsordnung nicht gegen die Erlösungsordnung ausspielen.

Und Deine Sichtweise in Bezug auf die 10 Gebote ist mit Verlaub, in dieser Form nicht nachvollziehbar.


Herzliche Grüße


Rolf
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#6
Guest_Peter Wiem_*

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Der Fluch des Gesetzes besteht darin, dass es alle unter den Fluch Gottes bringt, die sich nicht in allem daran halten.
Diese Interpretation stimmt eben deshalb nicht, weil sie vom Kontext des von dir zitierten Bibeltextes nicht gedeckt ist. Hier wird nicht vom Halten oder Nichthalten des ganzen Gesetzes gesprochen, sondern von der Rechtfertigung.


Lieber Rolf.

Denn alle, die aus Gesetzeswerken sind, die sind unter dem Fluch; denn es steht geschrieben: »Verflucht ist jeder, der nicht bleibt in allem, was im Buch des Gesetzes geschrieben ist, um es zu tun!«
Daß aber durch Gesetz niemand vor Gott gerechtfertigt wird, ist offenbar, denn »der Gerechte wird aus Glauben leben«.
Das Gesetz aber ist nicht aus Glauben, sondern: »Wer diese Dinge getan hat, wird durch sie leben.«
Christus hat uns losgekauft von dem Fluch des Gesetzes, indem er ein Fluch für uns geworden ist – denn es steht geschrieben: »Verflucht ist jeder, der am Holz hängt!« –, damit der Segen Abrahams in Christus Jesus zu den Nationen komme, damit wir die Verheißung des Geistes durch den Glauben empfingen. Gal 3,10-14

Ich gehe einmal davon aus, dass der Vorwurf vom Tisch ist, ich wollte das Gesetz abschaffen.
Verglichen damit ist das hier eine Bagatelle.

Das Thema der aufgeführten Bibelverse ist die Tatsache, dass der Gerechte aus Glauben leben wird.
Diese Gerechtigkeit kann er sich durch das Gesetz nie und nimmer "verdienen".
Hier steht , dass derjenige verflucht ist, der nicht bleibt in allem, was im Buch des Gesetzes ist, um es zu t u n .
Warum meinst du, diesen Vers nicht mit dem Halten und Nichthalten des Gesetzes in Verbindung bringen zu können?

Paulus spricht in dem Text von Gesetzeswerken. Was könnte deiner Ansicht nach damit gemeint sein?
Wäre es nicht denkbar, dass es gewisse Argumente gäbe, die dafür sprächen, diese Gesetzeswerke mit dem Gedanken des Einhaltens oder Nichteinhaltens von Gesetzen ursächlich in Verbindung zu bringen?

Christus ist des Gesetzes Ende in bezug auf die alttestamentarische Heilsordnung. Ich weiß nicht, was Du immer mit dieser Rechtsordnung aussagen willst.

Eine Heilsordnung setzt noch immer geklärte Rechtsverhältnisse voraus!
Ein Heil, dass nicht auf hieb- und stichfeste Rechtsordnungen gegründet ist, verdient diesen Namen nicht!
Wenn Jesus des Gesetzes Ende ist, dann ist das zuallererst eine rechtlich einwandfrei abgesicherte Tatsache.

Sowohl die Begriffe "Heilsordnung, wie Rechtsordnung gibt es meiner Ansicht nach in der Schrift nicht.
Deshalb ist der Gebrauch dieser Begriffe eine Ermessenssache.
ich persönlich würde es aber weiser finden, mit dem Fundament anzufangen, wenn es um heilsgeschichtliche Tatsachen geht.

Nach wie vor sind wir zum gehorsam aufgerufen. Das bedeutet nicht, dass wir das gesetz dem Buchstaben nach peinlich genau in unserem Leben umsetzen, aber das wir Gottes Wort in seiner Gesamtheit aus Liebe zu ihm beachten.

Richtig! ich sollte mir aber im Klaren sein, dass meine Gehorsamsbemühungen auf der Gnade und nicht auf dem Gesetz gegründet sein müssen.

Im Übrigen gehört diese ganze Diskussion hier nicht her, weil hier die Sabbatfrage überhaupt keine Rolle spielt. Der Sabbat ist Bestandteil der Schöpfungsordnung, er ist heilig und von daher nicht einfach auf das Gesetz des Alten Bundes zu reduzieren. Herzliche Grüße Rolf

Darf ich dich daran erinnern, um welches Thema es in diesem Thread geht?
Und darf ich dich daran erinnern, dass dieser Beitrag am Anfang eine Reaktion deinerseits auf eine von mit vorgebrachte These darstellt?
Erlaube mir bitte weiterhin, deine Fragen beantworten zu dürfen.

Liebe Grüsse: Peter
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#7
Rolf

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Du kannst ja die Bibelstelle noch fünfmal zitieren. Dadurch werden Deine Erklärungen nicht richtiger. Es ist übrigens auch falsch, dan Sabbat auf die zehn Gebote zu reduzieren. Den Sabbat hat Gott in der Schöpfung eingesetzt und ihn geheiligt. Die zehn Gebote sind bekanntlich erst viel später in Stein gehauen und dem Volk Israel durch Mose übergeben worden.

Das Gebot heißt auch nicht: Du sollst den Sabbat halten, sondern Du sollst den Feiertag heiligen. Eigentlich müsste es heißen: Die Feiertage.


Herzliche Grüße


Rolf
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#8
Guest_Peter Wiem_*

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Es ist immer wieder das Gleiche. Wenn mann Schriftpassagen aus dem Kontext reißt, führt das im Zweifel dazu, den Sinn des ganzen Evangeliums zu zerstören. Gerade deshalb brauchen wir das Gesetz nicht zu erfüllen, weil es uns nicht rettet.
Was sollen dann die mannigfaltigen Verweise dieser adventistischen Zwecklehre auf eine Gerechtigkeit, die ich angeblich habe oder erhalten, wenn ich die zehn Gebote aus dem alten Bund halte?


Lieber Rolf!

Danke für den nachträglichen Zusatz an deinem letzten Antwortschreiben.
So bekomme ich einen genaueren und tieferen Einblick, wie du die Dinge siehst.

Du bemerkst richtigerweise, das wir das alttestamentliche Gesetz nicht erfüllen müssen, weil es uns nicht rettet.
Aber halten sollten wir es deiner Ansicht nach? Warum?
Es ist erfüllt, also rechtlich abgetan. Es rettet uns nicht, und es bringt uns keinerlei Pluspunkte vor Gott.
Im Galaterbrief wird davor gewarnt, dieses Gesetz halten zu wollen, weil dies uns aus der Gnade fallen lassen kann.

Jesus spricht im neuen Bund von seinen geboten, die auf der Grundlade der Gnade stehen.
Aber die haben mit den zehn Geboten höchstens den Wortlaut gleich, und den auch nur teilweise.
Ich liebe Jesu, darum halte ich seine Gebote.
Warum also soll ich die zehn Gebote aus dem alten Bund halten?

Das ist nun garnicht mehr nachzuvollziehen. Was ist denn eine advenstistische Zwecklehre? Kenne ich nicht. Du schmeisst in Deiner Argumentation immer wieder die Dinge durcheinander. Man kann die Schöpfungsordnung nicht gegen die Erlösungsordnung ausspielen.

Wo bitte findet hier ein Ausspielen der Schöpfungsordnung gegen die Erlösungsordnung statt?
Vielleicht bin ich hier ein wenig begriffsstutzig, aber ich kann mir nicht erklären, was du mit dieser Aussage bezweckst.

Der Adventismus sieht seine Daseinsberechtigung u. a. darin, den Sabbat zu halten.
Das ist meiner Ansicht anch in Ordnung.
Um dieser Einhaltung des Sabbats Nachdruck zu verleihen, propagieren diese lieben Leute kurzerhand die rechtliche Gültigkeit der alttestamentlichen Gesetz im neuen Bund. Das ist verwerflich.

Zum Ersten gilt im neuen Bund die Gerechtigkeit Gottes.
Die habe ich, wenn ich in Christus bin.
Das Halten von Gesetzen hat keinerlei rechtliche Auswirkungen auf die neutetstamentliche Rechtsgrundlage oder Heilsordnung.

Zum zweiten mussten die Gesetze geändert werden, weil das Priestertum geändert wurde.
Ich kann zwar neutestamentliches Priestertum mit alttestamentlichen Gesetzen kombinieren, das beweist aber zumindest,dass ich den Hebräerbrief nicht verstanden habe.

Zum Dritten ist, was meine Gerechtigkeit im neuen Bund angeht, das Blut Jesu und keinerlei Gesetz zuständig.

Zum Vierten warnt uns die Schrift, meine Gerechtigkeit aus etwas anderem herzuleiten, als aus dem Erlösungswerk Jesu.
Wenn ich also mir irgendwelche rechtlichen Pluspunkte verspreche, weil ich Gesetze halten will, dann bin ich auf einem Weg, der nicht durch die Ordnungen des neuen Bundes gedeckt ist.

Und Deine Sichtweise in Bezug auf die 10 Gebote ist mit Verlaub, in dieser Form nicht nachvollziehbar.

Das kann zwei Gründe haben:
Entweder ist meine Sichtweise eingeschränkt oder die Fähigkeit der Nachvollziehbarkeit.
Deshalb hat uns Gott sein Wort anvertraut, dass wir damit auch unsere Sinne schärfen können.

Herzliche Grüße Rolf

Ebenfalls liebe Grüsse: Peter
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#9
Guest_Peter Wiem_*

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Du kannst ja die Bibelstelle noch fünfmal zitieren. Dadurch werden Deine Erklärungen nicht richtiger.

Lieber Rolf!
Es mag sein, dass meine Erklärungen dadurch nicht richtiger werden.
Aber sie werden verständlicher für denjenigen, der Verständnis sucht.

Es ist übrigens auch falsch, dan Sabbat auf die zehn Gebote zu reduzieren. Den Sabbat hat Gott in der Schöpfung eingesetzt und ihn geheiligt. Die zehn Gebote sind bekanntlich erst viel später in Stein gehauen und dem Volk Israel durch Mose übergeben worden. Das Gebot heißt auch nicht: Du sollst den Sabbat halten, sondern Du sollst den Feiertag heiligen. Eigentlich müsste es heißen: Die Feiertage.

Darf ich dich daran erinnern, dass es in diesem Thread nicht zuerst um den Sabbat, sondern um das Thema: Das Gesetz im Evangelium geht? Über die Bewertung des Sabbats sind wir uns einig, so wie ich das von meinem Informationsstand her überblicke.

Ich wehre mich aber gegen das Unterfangen, den Sabbat als Teil der zehn gebote in den neuen Bund mit hinüberzunehmen, und unser Heil (bzw. unsere Gerechtigkeit) vom Halten dieses Tages abhängig zu machen.
Diese Tendenzen meine ich aus dem anfänglichen Beitrag herausgelesen zu haben

Herzliche Grüße Rolf

Ganz liebe Grüsse an dieser Stelle ebenfalls: Peter
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#10
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Lieber Peter,

das Thema hast Du vom Sabbat hierher gezogen, weil du Sabbat und Gesetz gleichgestellt hast. Erst daraufhin habe ich mit dem Thema "Gesetz im Evangelium" versucht, dir den Unterschied zu zeigen.


Der Sabbat gehört in die Schöpfungsordnung, der Feiertag ins Gesetz. Das Gesetz hebt nicht Teile der Schöpfungsordnung auf. Deshalb ist die Sabbatfrage losgelöst von der Frage nach altem und neuen Bund zu klären. Solange Du den Sabbat immer auf das Feiertagsgebot reduzierst, drehst Du Dich im Kreis.


Es mag sein, dass meine Erklärungen dadurch nicht richtiger werden.
Aber sie werden verständlicher für denjenigen, der Verständnis sucht.


Was für ein Verständnis soll man denn hier suchen? Eine, die Deiner Überzeugung folgt, oder einer, die Gottes Wort gerecht wird?

Mir fehlt wirklich die Zeit, mich weiter mit Dir im Kreis zu drehen. Hier geht es auch nicht um eine adventistische Sonderlehre. Lies den Schöpfungsbericht, dann sollte klar werden, dass der Sabbat nicht vordergründig eine Frage nach dem Halten der Zehn Gebote ist. Deshalb ist auch deine sog. "Rechtsordnung" hier fehl am Platz.

Und dass wir die Gebote nicht mehr zu halten brauchen ist das Ergebnis deiner Theorie. Ein Denkfehler!!


Herzliche Grüße


Rolf
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#11
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http://www.gutenachrichten.org/ARTIKEL/in200501_art1.htm





Sind die Zehn Gebote der Alte Bund?






Wurden die Zehn Gebote mit dem Tod Jesu Christi außer Kraft gesetzt? Das meinen diejenigen, für die der Alte Bund und die Zehn Gebote identisch sind.


Von Paul Kieffer


Unter Theologen herrscht weitgehende Übereinstimmung in der Sichtweise, daß der mosaische Bund, der am Berg Sinai beschlossen wurde und auch als Alter Bund bekannt ist, durch den Tod Jesu Christi und die Gründung der neutestamentlichen Kirche außer Kraft gesetzt wurde. Heute leben Christen nach dem Geist des Neuen Bundes. Der Hebräerbrief betont, daß wir – im Gegensatz zu den Israeliten, die unter dem Alten Bund lebten – für die Sündenvergebung keine Tieropfer nötig haben. Statt Tieropfer haben wir das vollkommene Opfer Jesu Christi: „Denn mit einem Opfer hat er [Jesus] für immer die vollendet, die geheiligt werden ... Wo aber Vergebung der Sünden ist, da geschieht kein Opfer mehr für die Sünde“ (Hebräer 10,14. 18).

Der Autor des Hebräerbriefs verdeutlicht, daß die Gültigkeit der Ritualopfer im Alten Bund zeitlich befristet war: „Der vordere Teil des Zeltes ist ein Sinnbild für die gegenwärtige Zeit und den in ihr herrschenden Zustand: Da werden Opfer und Gaben dargebracht, die nicht die Kraft haben, die Menschen, die sie darbringen, in ihrem Innern vollkommen zu machen, so daß ihr Gewissen sie nicht mehr anklagt. Da geht es allein um Vorschriften über Essen und Trinken und über religiöse Waschungen, also um äußerliche, irdisch-vergängliche Vorschriften, die nur auferlegt waren bis zu dem Zeitpunkt, an dem Gott die wahre Ordnung aufrichten würde“ (Hebräer 9,9-10; Gute Nachricht Bibel, alle Hervorhebungen durch uns).

„Jetzt aber ist Christus gekommen als der Oberste Priester“ (Vers 11) und hat durch seinen Opfertod die Notwendigkeit von Tieropfern und die zu ihnen gehörenden Vorschriften über Ritualopfer und -waschungen aufgehoben. Dank diesen klaren Aussagen vertritt heute niemand die Ansicht, daß Christen der Pflicht unterliegen, Tiere, Mehlspeisen oder Wein zu opfern.

Gibt es andere Gesetze bzw. Vorschriften des Alten Testaments, die zum Alten Bund gehörten und durch Jesu Opfertod ebenfalls außer Kraft gesetzt wurden? Einige Theologen sind der Meinung, daß die Zehn Gebote, die Gott am Berg Sinai den Israeliten verkündete, mit den Alten Bund identisch seien. Stimmt diese Meinung, dann wären mit dem Tod Jesu Christi die Zehn Gebote als Kodex ebenfalls außer Kraft gesetzt worden.

Gott geht nach Plan vor

Die Vorstellung, daß Gott bestimmte Gesetzte in Kraft treten läßt und sie dann wieder außer Kraft setzt, läßt ihn wie ein Gott erscheinen, der nach der Trial-and-Error-Methode arbeitet. So soll Gott den Israeliten Gesetze gegeben haben, die sich als unwirksam erwiesen und die er später, als er dies einsah, durch andere Gesetze ablöste.

Diese Vorstellung ist äußerst problematisch. Der Alte Bund war eine Vereinbarung zwischen Gott und Israel. Diese Vereinbarung gründete sich auf Gottes Treue und Bereitschaft, Israel zu segnen. Die Israeliten verpflichteten sich, Gott zu gehorchen und die Bestimmungen des Bundes einzuhalten. Darin versagten sie.

Der Fehler beim Alten Bund lag also nicht beim Bund selbst oder seinen Bestimmungen, sondern beim Volk Israel: „Denn wenn der erste Bund untadelig gewesen wäre, würde nicht Raum für einen andern gesucht. Denn Gott tadelt sie [Israel] ... Denn sie sind nicht geblieben in meinem Bund“ (Hebräer 8,7-9). Interessant ist, daß das Gesetz Gottes auch ein wesentlicher Aspekt des Neuen Bundes ist: „Ich will mein Gesetz geben in ihren Sinn, und in ihr Herz will ich es schreiben und will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein“ (Vers 10).

Darüber hinaus hatte Gott das Opfer seines Sohnes lange vor dem Inkrafttreten des Alten Bundes vorgesehen. Darüber berichtet uns u. a. der Apostel Petrus: „Ihr [seid] nicht mit vergänglichem Silber oder Gold erlöst ... von eurem nichtigen Wandel nach der Väter Weise, sondern mit dem teuren Blut Christi als eines unschuldigen und unbefleckten Lammes. Er ist zwar zuvor ausersehen, ehe der Welt Grund gelegt wurde, aber offenbart am Ende der Zeiten um euretwillen“ (1. Petrus 1,18-20).

Somit waren auch die Veränderungen über Tieropfer und Waschungen, die im Hebräerbrief erwähnt werden, nicht ein genialer Einfall Gottes in letzter Minute, um sich aus dem gescheiterten Alten Bund zu „retten“! Gott hatte sie von vornherein vorgesehen: Er arbeitet nach Plan.

Auf diesen Plan ist Verlaß, denn Gott ist absolut zuverlässig. Der Apostel Jakobus schreibt: „Alle gute Gabe und alle vollkommene Gabe kommt von oben herab, von dem Vater des Lichts, bei dem keine Veränderung ist noch Wechsel des Lichts und der Finsternis“ (Jakobus 1,17). In der Bibel ist Licht ein Sinnbild für Gerechtigkeit, und Finsternis ein Symbol für Ungerechtigkeit. In bezug auf gerechtes Verhalten ändert Gott sich nicht! Seine Gebote, die seine Gerechtigkeit definieren (Psalm 119,172), sind nicht heute gut und morgen schlecht. Sonst wäre Gott nicht unwandelbar, und auf ihn wäre überhaupt kein Verlaß.

Welche Bibelstellen gelten als Beweis?

Die Behauptung, die Zehn Gebote seien der Alte Bund, stützt sich auf bestimmte Bibelstellen im Alten Testament, die zur Begründung dieser Interpretation immer wieder angeführt werden. Es gilt daher, diese Abschnitte zu kennen und richtig zu verstehen.

Die erste Stelle finden wir in 5. Mose 4, Verse 11-13: „Da tratet ihr herzu und standet unten an dem Berge; der Berg aber stand in Flammen bis in den Himmel hinein, und da war Finsternis, Wolken und Dunkel. Und der HERR redete mit euch mitten aus dem Feuer. Seine Worte hörtet ihr, aber ihr saht keine Gestalt, nur eine Stimme war da. Und er verkündigte euch seinen Bund, den er euch gebot zu halten, nämlich die Zehn Worte, und schrieb sie auf zwei steinerne Tafeln.“ In diesen Versen beschreibt Mose das Erscheinen Gottes am Berg Sinai. Die steinernen Tafeln sind diejenigen, die Mose während seines Aufenthaltes auf Sinai von Gott erhielt. Auf diesen Tafeln stand der Wortlaut der Zehn Gebote, „beschrieben mit dem Finger Gottes“ (2. Mose 31,18; Elberfelder Bibel).

In 5. Mose 9, Verse 8-11 finden wir eine ähnliche Beschreibung dieser Ereignisse: „Denn am Horeb erzürntet ihr den HERRN so, daß er vor Zorn euch vertilgen wollte, als ich auf den Berg gegangen war, die steinernen Tafeln zu empfangen, die Tafeln des Bundes, den der HERR mit euch schloß, und ich vierzig Tage und vierzig Nächte auf dem Berge blieb und kein Brot aß und kein Wasser trank und mir der HERR die zwei steinernen Tafeln gab, mit dem Finger Gottes beschrieben, und darauf alle Worte, die der HERR mit euch aus dem Feuer auf dem Berge geredet hatte am Tage der Versammlung. Und nach den vierzig Tagen und vierzig Nächten gab mir der HERR die zwei steinernen Tafeln des Bundes.“

Im Hebräischen werden die Zehn Gebote die zehn „Worte“ Gottes genannt. Im Urtext der Bibel kommt in diesem Zusammenhang das Wort „Gebot“ nicht vor. Es ist jedoch klar, daß mit den zehn „Worten“ die Zehn Gebote gemeint sind: Gott hatte ihren Wortlaut auf die beiden Steintafeln eingetragen, die er Mose übergab.

In 1. Könige 8, Vers 9 und auch in Vers 21 werden diese zwei steinernen Tafeln ebenfalls die „Tafeln des Bundes“ genannt. In diesen Bibelstellen sehen manche Theologen eine unzertrennliche Verknüpfung zwischen dem Alten Bund und den Zehn Geboten. Ist der Alte Bund „veraltet und überlebt“ (Hebräer 8,13), so sind es nach dieser Verknüpfung auch die Zehn Gebote.

Mit den „Tafeln des Bundes“ befassen wir uns im weiteren Verlauf dieses Artikels nochmals. Zunächst ist es hilfreich zu verstehen, was beim Bundesschluß am Berg Sinai geschehen ist.

Israel am Berg Sinai

Den Wortlaut der Zehn Gebote finden wir bekanntlich in 2. Mose, Kapitel 20. Die ersten „Verhandlungen“ über den Alten Bund fanden jedoch vorher statt, und zwar unmittelbar nach der Ankunft der Israeliten in der Wüste Sinai, dem Berg Sinai gegenüber (2. Mose 19,1). Gott wies Mose an, den Israeliten sein Angebot eines besonderen Bundes vorzulegen: „So sollst du sagen zu dem Hause Jakob und den Israeliten verkündigen: Ihr habt gesehen, was ich mit den Ägyptern getan habe und wie ich euch getragen habe auf Adlerflügeln und euch zu mir gebracht. Werdet ihr nun meiner Stimme gehorchen und meinen Bund halten, so sollt ihr mein Eigentum sein vor allen Völkern“ (Verse 3-5).

Mose berichtete den Ältesten Israels und den Israeliten von Gottes Angebot, und das Volk Israel akzeptierte es: „Mose kam und berief die Ältesten des Volks und legte ihnen alle diese Worte vor, die ihm der HERR geboten hatte. Und alles Volk antwortete einmütig und sprach: Alles, was der HERR geredet hat, wollen wir tun“ (2. Mose 19,7-8). Danach sollten sich Israeliten auf die Begegnung mit Gott vorbereiten, denn drei Tage später wollte er „vor allem Volk herabfahren auf den Berg Sinai“ (Vers 11).

Die Feststellung ist wichtig, daß Israel seine Bereitschaft erklärt hatte, den Bund mit Gott einzugehen, bevor Gott vom Berg Sinai aus die Zehn Gebote verkündete. An anderen Stellen im Alten Testament wird die Beziehung Gottes zu Israel im Alten Bund mit einer Ehe verglichen (Jeremia 3,6-9). So gesehen könnte das Geschehen in 2. Mose 19 wie ein „Heiratsantrag“ sein: Gott bot Israel die Ehe an, und Israel erklärte sich dazu bereit.

Gottes Angebot an Israel beinhaltete zwei Bedingungen: Israel sollte ihm gehorchen („meiner Stimme gehorchen“), und ihm treu sein („meinen Bund halten“). Das Wort für Bund im hebräischen Urtext ist dasselbe Wort, das im Alten Testament auch für Bünde zwischen Menschen und Nationen verwendet wird. Es bedeutet eine Vereinbarung, die solange gilt, wie die Bedingungen der Vereinbarung eingehalten werden. In solchen Fällen sind die Bedingungen der Vereinbarung nicht gleichbedeutend mit der Vereinbarung selbst.

Gottes Bund mit Israel gründete sich auf die Bereitschaft der Israeliten, der Stimme Gottes zu gehorchen. In 2. Mose 34, Verse 27-28 finden wir eine Bestätigung dieser Sichtweise: „Der HERR sagte zu Mose: Schreib alle diese Anordnungen auf! Auf ihrer Grundlage schließe ich meinen Bund mit dir und dem Volk Israel. Vierzig Tage und vierzig Nächte blieb Mose auf dem Berg beim HERRN, ohne zu essen und zu trinken. Er schrieb auf die Steintafeln die Grundregeln des Bundes zwischen Gott und seinem Volk, die Zehn Gebote“ (Gute Nachricht Bibel).

Während seines Aufenthaltes auf dem Berg Sinai sollte Mose die diversen Anweisungen Gottes notieren. Diese Anweisungen waren Details, die auf den Prinzipien und dem Geist der Zehn Gebote fußten. Zusammen mit den Zehn Geboten bildeten sie die Grundlage für die Vereinbarung, die Gott mit Israel schloß.

Wie beschreibt Gott den Alten Bund und die Zehn Gebote?

Wie wir im Jakobusbrief gelesen haben, ist Gott konsequent. Logisch gesehen muß daher Gottes Beschreibung des Alten Bundes und der Zehn Gebote, sofern die Zehn Gebote der Alte Bund sind, die gleiche sein. Wäre sie unterschiedlich oder gar gegensätzlich, dann würde Gott sich widersprechen, und auf die Bibel wäre kein Verlaß. In Johannes 10, Vers 35 hat Jesus gesagt: „Die Schrift kann doch nicht gebrochen werden.“

Wie werden die Zehn Gebote bzw. das Gesetz Gottes in der Bibel beschrieben? In Psalm 119, Vers 172 lesen wir dazu: „Meine Zunge soll singen von deinem Wort; denn alle deine Gebote sind gerecht.“ In Psalm 19 schrieb David: „Das Gesetz des HERRN ist vollkommen und erquickt die Seele“ (Vers 8). Im Neuen Testament verwendete der Apostel Paulus ähnliche Worte, um das Gesetz Gottes zu beschreiben: „So ist also das Gesetz heilig, und das Gebot ist heilig, gerecht und gut“(Römer 7,12).

Der Zusammenhang, in dem Paulus das Gebot Gottes „heilig, gerecht und gut“ nennt, ist besonders wichtig. Er zeigt uns, daß sich Paulus direkt auf eines der Zehn Gebote bezieht– das zehnte Gebot gegen Begehren: „Ist das Gesetz Sünde? Das sei ferne! Aber die Sünde erkannte ich nicht außer durchs Gesetz. Denn ich wußte nichts von der Begierde, wenn das Gesetz nicht gesagt hätte: Du sollst nicht begehren!“(Römer 7,7). Damit zitiert Paulus die Worte, die Gott am Berg Sinai gesprochen hatte. Das Gebot, das in diesem Satz enthalten ist, ist „heilig, gerecht und gut“.

Die Attribute, die in den zitierten Bibelstellen benutzt werden, um das Gesetz bzw. die Gebote Gottes zu beschreiben, spiegeln auch die Wesensart Gottes wider. Gott ist gerecht, vollkommen, heilig, gut und wahrhaftig. Gottes Gesetz ist also nicht lediglich eine Auflistung diverser Vorschriften, sondern Ausdruck seines Wesens bzw. seiner Gesinnung.

Wie wir im Jakobusbrief bereits gelesen haben, ist Gott unwandelbar – in seiner Wesensart ändert er sich nicht. Was er heute „heilig, gerecht und gut“ nennt, wird nicht morgen schlecht und ungerecht sein. Das gilt besonders für Gottes Gebote, die seine Wesensart der Liebe widerspiegeln.

Wie beschreibt nun das Neue Testament den Alten Bund? Im Hebräerbrief lesen wir, daß der Alte Bund sozusagen fehlerhaft war: „Nun aber hat er [Jesus] ein höheres Amt empfangen, wie er ja auch der Mittler eines besseren Bundes ist, der auf bessere Verheißungen gegründet ist. Denn wenn der erste Bund untadelig gewesen wäre, würde nicht Raum für einen andern gesucht“ (Hebräer 8,6-7).

Wenn die Gleichung stimmt, daß die Zehn Gebote der Alten Bund sind, dann dürfen wir in diesen beiden Versen die Gebote anstelle des Bundes erwähnen. Verse 6-7 lesen sich dann in etwa so: „Nun aber hat er [Jesus] ein höheres Amt empfangen, wie er ja auch der Mittler besserer Gebote ist, die auf bessere Verheißungen gegründet sind. Denn wenn die ersten Gebote untadelig gewesen wären, würde nicht Raum für andere gesucht.“

Da sowohl Altes als auch Neues Testament bestätigen, daß die Gebote Gottes vollkommen, gerecht und gut sind, ist diese Lesart völlig abwegig! Die Sichtweise, wonach die Zehn Gebote der Alte Bund sind, läßt Gott sich widersprechen und macht ihn so zum Lügner, obwohl die Bibel klar sagt, daß Gott nicht lügt (Titus 1,2).

An dieser Stelle hören die Widersprüche aber nicht auf. In Hebräer 8, Vers 8 erfahren wir, daß Gottes Tadel beim Alten Bund dem Volk Israel galt: „Denn Gott tadelt sie [die Israeliten] und sagt: Siehe, es kommen Tage, spricht der Herr, da will ich mit dem Haus Israel und mit dem Haus Juda einen neuen Bund schließen.“ Der Tadel beim Alten Bund lag daran, daß die Israeliten nicht in der Lage waren, sich an ihre Vereinbarung mit Gott zu halten.

Wie wird Gott dies ihnen im Neuen Bund ermöglichen? Statt sein Gesetz abzuschaffen, wird Gott sein Gesetz den Israeliten in den Sinn und ins Herz schreiben: „Denn das ist der Bund, den ich schließen will mit dem Haus Israel nach diesen Tagen, spricht der Herr: Ich will mein Gesetz geben in ihren Sinn, und in ihr Herz will ich es schreiben und will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein“ (Hebräer 8,10).

An dieser Stelle zitiert der Autor des Hebräerbriefs den Propheten Jeremia (Jeremia 31,33). Im hebräischen Urtext der Bibelstelle bei Jeremia wird für Gesetz das Wort „Thora“ verwendet. Nach ihrer Tradition hatten die Juden die ersten fünf Bücher des Alten Testamentes die Thora genannt. In diesen Büchern finden wir die Zehn Gebote und die Gesetze Gottes. Wenn die Zehn Gebote der Alte Bund sein sollen, warum inspirierte Gott dann den Propheten Jeremia zu der Vorhersage, daß Gott beim Neuen Bund seinem Volk die Thora in den Sinn und ins Herz schreiben wird?

Problematische Aussagen im Alten und Neuen Testament

Diejenigen, für welche die Zehn Gebote der Alte Bund sind, unterliegen auch bei anderen Aussagen der Bibel der Erklärungsnot. Ein Beispiel finden wir in Römer 3, Vers 31: „Heben wir denn das Gesetz auf durch den Glauben? Das sei ferne! Sondern wir richten das Gesetz auf.“ Da die Zehn Gebote Teil des Gesetzes Gottes sind, würde Paulus mit dieser Aussage auch aussagen, daß „wir den Alten Bund aufrichten“. Da Paulus diese Feststellung nach dem Opfertod Jesu trifft, stellt sich dann die Frage, wieso man den Alten Bund aufrichtet, der durch den Tod Jesu veraltet ist.

Ein weiteres Beispiel einer problematischen Aussage gibt es bei der Beschreibung des formellen Bundesschlusses in 2. Mose 24. In Vers 3 wiederholt das Volk Israel seine Bereitschaft, die es in 2. Mose 19 bereits kundgetan hatte, die Anordnungen Gottes als Grundlage für den Alten Bund anzunehmen: „Mose kam und sagte dem Volk alle Worte des HERRN und alle Rechtsordnungen. Da antwortete alles Volk wie aus einem Munde: Alle Worte, die der HERR gesagt hat, wollen wir tun.“

Die Worte, die Gott selbst gesprochen hatte, waren die Zehn Gebote. Die anderen Gesetze und Rechtsordnungen stammten ebenfalls von Gott, wurden jedoch dem Volk durch Mose übermittelt (vgl. dazu 2. Mose 20,19). Mose schrieb „alle Worte des HERRN nieder“ (2. Mose 24,4), und diese Worte werden „das Buch des Bundes“ genannt (Vers 7).

Der formelle Bundesschluß erfolgte, als Mose diese Worte wiederholte, das Volk nochmals seine Bereitschaft zum Gehorsam kundtat und der Bund durch das Besprengen von Blut besiegelt wurde: „Und er nahm das Buch des Bundes und las es vor den Ohren des Volks. Und sie sprachen: Alles, was der HERR gesagt hat, wollen wir tun und darauf hören. Da nahm Mose das Blut und besprengte das Volk damit und sprach: Seht, das ist das Blut des Bundes, den der HERR mit euch geschlossen hat auf Grund aller dieser Worte“(2. Mose 24,7-8).

Mose nannte das Blut der Opfertiere, mit dem das Volk besprengt wurde, „das Blut des Bundes“. Wer die Interpretation vertritt, daß der Ausdruck „die Tafeln des Bundes“ die Bedeutung hat, daß die Zehn Gebote – die auf den Steintafeln standen – der Alte Bund sind, muß konsequenterweise auch die Interpretation annehmen, daß nicht nur die Zehn Gebote, sondern auch das Blut der Opfertiere ebenfalls der Alte Bund war.

Vers 8 zeigt uns hingegen, wie man die Sache richtig verstehen soll: Die Worte Gottes waren die Grundlage für die Vereinbarung zwischen Israel und Gott, die wir als den Alten Bund kennen. In der ganzen Bibel gibt es keine eindeutige Aussage, wonach die Zehn Gebote der Alte Bund sind und daher heute abgeschafft sind. Im Gegenteil: Die Prophezeiungen über den Neuen Bund zeigen, daß das Gesetz Gottes nach wie vor zur Grundlage der Beziehung zwischen Gott und seinem Volk gehören wird.

Worum geht es wirklich?

Für viele, die sich der Theorie verschrieben haben, daß die Zehn Gebote der Alte Bund sind, geht es in Wirklichkeit um nur eines der Zehn Gebote. An den anderen neun Geboten haben sie im Prinzip nichts auszusetzen. Welches Gebot ist das problematische?

Es ist das vierte Gebot, das Sabbatgebot. Von den Zehn Geboten wird dieses eine Gebot am meisten mißverstanden und mißachtet. Darin sehen manche lediglich ein Überbleibsel aus der jüdischen Geschichte, das keine Geltung für Nichtjuden hat und in unserer heutigen schnellebigen Zeit sowieso kaum praktikabel ist. Die Schlußfolgerung, die sich aus dieser Denkweise ergibt, ist, daß der Sabbat kein Teil des Neuen Bundes ist.

Die Prophezeiungen der Bibel über die Zeit, in der Gott den Neuen Bund mit Israel schließt, beschreiben Jesus als Haupt einer buchstäblichen Regierung, die über materielle Nationen auf Erden herrschen wird (Psalm 22,27-28; Daniel 2,34-35; Sacharja 14,8-9). Zu jener Zeit werden alle Nationen die Gesetze Gottes kennen und halten (Micha 4,2; Jesaja 2,2-3).

In dieser Zeit werden alle Menschen den Sabbat kennenlernen und halten: „Und alles Fleisch wird einen Neumond nach dem andern und einen Sabbat nach dem andern kommen, um vor mir anzubeten, spricht der HERR“ (Jesaja 66,23). Der Sabbat wird also von den Heiden, die nie Teil der physischen Nation Israel waren, gehalten werden: „So spricht der HERR: Wahret das Recht und übt Gerechtigkeit; denn mein Heil ist nahe, daß es komme, und meine Gerechtigkeit, daß sie offenbart werde. Wohl dem Menschen, der dies tut, und dem Menschenkind, das daran festhält, das den Sabbat hält und nicht entheiligt und seine Hand hütet, nichts Arges zu tun ...

Den Verschnittenen, die meine Sabbate halten und erwählen, was mir wohlgefällt, und an meinem Bund festhalten, denen will ich in meinem Hause und in meinen Mauern ein Denkmal und einen Namen geben; das ist besser als Söhne und Töchter. Einen ewigen Namen will ich ihnen geben, der nicht vergehen soll. Und die Fremden, die sich dem HERRN zugewandt haben, ihm zu dienen und seinen Namen zu lieben, damit sie seine Knechte seien, alle, die den Sabbat halten, daß sie ihn nicht entheiligen, und die an meinem Bund festhalten, die will ich zu meinem heiligen Berge bringen und will sie erfreuen in meinem Bethaus“ (Jesaja 56,1-2. 4 -7).

Das Halten des Sabbats wird also als Teil des Bundes erwähnt, den Gott zu dieser Zeit mit allen Völkern schließen wird. Jesus, der König der Welt von morgen und „Herr über den Sabbat“ (Markus 2,28), ist derselbe gestern, heute und in Ewigkeit (Hebräer 13,8). Es ist daher unlogisch zu glauben, daß der Sabbat im Alten Bund – gestern – zu halten war und im Neuen Bund – im Millennium – zu halten sein wird, aber heute nicht zu halten ist.


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#12
Guest_Peter Wiem_*

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Lieber Peter, das Thema hast Du vom Sabbat hierher gezogen, weil du Sabbat und Gesetz gleichgestellt hast.
Erst daraufhin habe ich mit dem Thema "Gesetz im Evangelium" versucht, dir den Unterschied zu zeigen.


Lieber Rolf!
Zum Sabbat habe ich an Ort und Stelle meine Ansicht hinterlegt.
Ich persönlich sah durch das angeschnittene Thema "Gesetz im Evangelium" Handlungsbedarf.
Da diese Ausarbeitung aus meiner Sicht Jesus verunehrt, habe ich etwas dazu geschrieben.

Der Sabbat gehört in die Schöpfungsordnung, der Feiertag ins Gesetz. Das Gesetz hebt nicht Teile der Schöpfungsordnung auf. Deshalb ist die Sabbatfrage losgelöst von der Frage nach altem und neuen Bund zu klären. Solange Du den Sabbat immer auf das Feiertagsgebot reduzierst, drehst Du Dich im Kreis.

Jetzt verstehe ich, was du mit dem Unterschied zwischen Gesetz und Schöpfungsordnung gemeint hast.
Hier sehen wir die Dinge übrigens deckungsgleich, vielleicht formulieren wir sie nur verschieden.
Ich wehre mich aber nach wie vor gegen die Bestrebungen der Adventisten, über die zehn Gebote den Sabbat zu einer rechtlichen Verpflichtung für Christen im neuen Bund machen zu wollen.

Es mag sein, dass meine Erklärungen dadurch nicht richtiger werden.
Aber sie werden verständlicher für denjenigen, der Verständnis sucht.
Was für ein Verständnis soll man denn hier suchen?
Eine, die Deiner Überzeugung folgt, oder einer, die Gottes Wort gerecht wird?


Du hast mich gefragt, warum ich manche Dinge laut deiner Aussage bis zu fünfmal zitiere.
Daraufhin habe ich dir zu erklären versucht, dass manche Sachen verständlicher werden, wenn man sie erklärt.
Welches Verständnis du daraus suchen und gewinnen möchtest, überlasse ich dir.

Du und ich müssen für das, was wir äussern, einmal geradestehen.
Deshalb kann ich dir an dieser Stelle versichern, dass es mir bewusst um die Ehre Jesu geht, wenn ich mich schriftlich dementsprechend äussere.
Das bringt mir keine Garantie für Fehlerfreiheit in meinen Argumenten.
Aber ich versuche, aufrichtig und nüchtern in meinen Gedankengängen und Formulierungen zu bleiben.
Und dem Aufrichtigen lässt es Gott gelingen, nicht dem Fehlerfreien.
OK soweit?

Mir fehlt wirklich die Zeit, mich weiter mit Dir im Kreis zu drehen. Hier geht es auch nicht um eine adventistische Sonderlehre. Lies den Schöpfungsbericht, dann sollte klar werden, dass der Sabbat nicht vordergründig eine Frage nach dem Halten der Zehn Gebote ist. Deshalb ist auch deine sog. "Rechtsordnung" hier fehl am Platz.

Wie gesagt, schau dir einmal den Beitrag am Anfang dieses Threads genau an.
Ich würde es mir wünschen, dass diese deine gerade getätigte Aussage sinngemäss oder sogar wortwörtlich in dieser "Beweisführung" zu finden wäre.

Und dass wir die Gebote nicht mehr zu halten brauchen ist das Ergebnis deiner Theorie. Ein Denkfehler!!

Ich denke, hinreichend begründet zu haben, warum ich so, und nicht anders glaube.
Deshalb möchte ich mich nicht zu dem Artikel äussern, den du eingestellt hast.
Ein sehr grosser Teil dieser "Beweisführung" wurde bereits in dem entsprechenden Artikel anfangs behandelt.

Ich denke nicht, dass wir hier auf einen Nenner kommen werden, was dieses Thema anbetrifft.
Ich glaube auch nicht, dass wir dies auf Biegen und Brechen anstreben müssen.

Es wäre aber hilfreich, wenn ich mir bei allem Unverständnis für die Position des Mitchristen und Diskussionspartner die Mühe machen würde, das zu Erfassen,was wirklich geschrieben steht.

Ich habe geschrieben, dass ich Jesu Gebote halte, weil ich Ihn liebe.
Und ich habe geschrieben, dass das AT-Gesetz erfüllt, aber nicht abgeschafft wurde.
Auch OK soweit?

Herzliche Grüße Rolf

Ebenfalls liebe Grüsse und einen gesegneten Tag: Peter
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#13
Steffen

Steffen

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Mensch, Peter, ich check nich weshalb Du hier ständig von der Rechtfertigung aus Gesetz oder Gnade ankommst (???). Dass unsere Taten nicht heilsrelevant und damit das Gesetz nicht heilsrelevant für Gott ist, wird hier von Rolf ( und ich hoffe auch von den anderen) nicht bestritten und Du schreibst ellenlange Beiträge, die ich - nebenbei gesagt - noch nichmal in aller Ruhe durchzulesen im Stande bin, nur um Sachverhalte zu klären, die längst geklärt sind und denunzierst Dich dabei noch selbst, weil Du, um glaubwürdig zu erscheinen, bspw. gebetsmühlenartig dieselben Bibelverse zitierst.
Rolf schrieb doch bereits, dass das Halten der Gebote den christl. Lebenswandel heiligt, das hat deshalb noch lange nichts mit dem Heil oder der Rechtfertigung durch das Halten der Gebote zu tun. Er hat das auch schon zur Genüge deutlich gemacht und ich kann verstehen, dass Rolf, der auch noch andere Verpflichtungen hat, sich hier nicht auf müßige Diskussionen einlässt, deren Frucht Verwirrung und Missverständnis ist.

Engagierte Grüße
Steffen

PS.: Rede doch in Zukunft nicht abfällig von christl. Philosophie oder Theologie, denn Du scheinst beides weder studiert noch Dich einmal unvoreingenommen mit selbigen beschäftigt zu haben. Ähnliche Pauschalisierungen würde ich sein lassen, um Deiner Glaubwürdigkeit in diesem Forum willen.
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#14
Rolf

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Das bringt mir keine Garantie für Fehlerfreiheit in meinen Argumenten.
Aber ich versuche, aufrichtig und nüchtern in meinen Gedankengängen und Formulierungen zu bleiben.
Und dem Aufrichtigen lässt es Gott gelingen, nicht dem Fehlerfreien.




Das ist eine sehr seltsame Haltung. Es ging mir in der Tat darum, dass man nicht ständig zwei verschiedene Sachverhalte mehr oder weniger willkürlich durcheinanderwerfen kann.

Da wir alle auf dem Weg sind, macht es doch keinen Sinn, dass Du gegen das Wort Gottes unbedingt in "Deinen Gedankengängen und Formulierungen bleiben willst. Ich bin jetzt 38 Jahre gläubig und muss mich immer wieder korrigieren. Wenn jede sagt, dass er nicht bereit ist seine Gedankengänge zu überdenken und ggf. zu korrigieren, haben wir so etwas wie einen Christenkrieg.

Lass doch endlich mal die Adventisten aus der Thematik, vor allem weil Deine Ansicht über die adventistische Lehre zum Sabbat auch sehr hinkt, und nimm zur Kenntnis, dass Jesus fast alles, was er sagte, aus dem AT. zitierte. Ich habe zwei Beispiele für Weitere stellvertretend erwähnt, in denen im NT zum Halten der Gebote ausdrücklich aufgefordert wird. Wir müssen doch die Schrift vom Gesamtzeugnis her bereifen, und dürfen nicht eindeutige Befundstellen einfach ignorieren.

Und - den Aufrichtigen lässt es Gott gelingen, weil der Heilige Geist den Aufrichtigen in die Wahrheit leitet, und nicht, weil der heilige Geist unsere Meinungen festigt.
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#15
Guest_Peter Wiem_*

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Das bringt mir keine Garantie für Fehlerfreiheit in meinen Argumenten.
Aber ich versuche, aufrichtig und nüchtern in meinen Gedankengängen und Formulierungen zu bleiben.
Und dem Aufrichtigen lässt es Gott gelingen, nicht dem Fehlerfreien.


Das ist eine sehr seltsame Haltung. Es ging mir in der Tat darum, dass man nicht ständig zwei verschiedene Sachverhalte mehr oder weniger willkürlich durcheinanderwerfen kann.


Lieber Rolf!

Habe ich gesagt, dass ich in meinen Gedankengängen verbleiben will?
Ich habe gesagt, dass ich keine Garantie für Fehlerfreiheit in meinen Gedanken abgeben kann.
Ich habe aber nicht gesagt, dass ich dieses Argument dazu benutzen will, um mich nicht korrigieren zu lassen.

Mr ging es darum diese eben von dir angesprochenen durcheinandergeworfenen Sachverhalte in dem Beitrag "Das Gesetz im Evangelium" aufzuzeigen. Hier könnte also Ursache und Wirkung ungenau wahrgenommen sein.

Da wir alle auf dem Weg sind, macht es doch keinen Sinn, dass Du gegen das Wort Gottes unbedingt in "Deinen Gedankengängen und Formulierungen bleiben willst. Ich bin jetzt 38 Jahre gläubig und muss mich immer wieder korrigieren. Wenn jede sagt, dass er nicht bereit ist seine Gedankengänge zu überdenken und ggf. zu korrigieren, haben wir so etwas wie einen Christenkrieg.

Lieber Rolf, zeige mir doch bitte auf, wo ich dies gesagt haben soll.
Ich habe nur angedeutet, dass ich Aufrichtigkeit und Nüchternheit über das Ziel einer möglichen Fehlerfreiheit stelle.
Deshalb muss und will ich mich trotzdem korrigieren lassen.
Wie könnte sonst der Heilige Geist eine Gläubigen in alle Wahrheit leiten können?

Lass doch endlich mal die Adventisten aus der Thematik, vor allem weil Deine Ansicht über die adventistische Lehre zum Sabbat auch sehr hinkt, und nimm zur Kenntnis, dass Jesus fast alles, was er sagte, aus dem AT. zitierte. Ich habe zwei Beispiele für Weitere stellvertretend erwähnt, in denen im NT zum Halten der Gebote ausdrücklich aufgefordert wird. Wir müssen doch die Schrift vom Gesamtzeugnis her bereifen, und dürfen nicht eindeutige Befundstellen einfach ignorieren.

Das neue Testament beginnt mit Pfingsten.
Die synoptischen Evangelien beschreiben einen Messias, der sich unter das Gesetz stellt, um es zu erfüllen.
Logischerweise zitiert Jesus Christus, als er auf dieser Erde war, und unter dem Gesetz stand, Zitate aus dem AT.
Er zitiert aber auch, dass Er gekommen ist, das Gesetz zu erfüllen (Mt 5,17).

Zu den anderen Schriftstellen habe ich mich in dem schon erwähnten Beitrag geäussert.
Wer bereit ist, ihn genau durchzulesen, der kann sich manche hier gestellte Fragen und Vermutungen beantworten.

Und - den Aufrichtigen lässt es Gott gelingen, weil der Heilige Geist den Aufrichtigen in die Wahrheit leitet, und nicht, weil der heilige Geist unsere Meinungen festigt.

Völlig korrekt. Ich gehe nicht davon aus, dass du mir hier Unaufrichtigkeit unterstellen willst.

Ganz liebe Grüsse: Peter
  • 0

#16
Rolf

Rolf

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Lieber Peter,

irgendwie wird Deine Argumentation immer unverständlicher.


Das neue Testament beginnt mit Pfingsten.
Die synoptischen Evangelien beschreiben einen Messias, der sich unter das Gesetz stellt, um es zu erfüllen.
Logischerweise zitiert Jesus Christus, als er auf dieser Erde war, und unter dem Gesetz stand, Zitate aus dem AT.
Er zitiert aber auch, dass Er gekommen ist, das Gesetz zu erfüllen (Mt 5,17).




Zu dieser Überzeugung kann man nur dann kommen, wenn man das Kommen Jesu ausschließlich auf den Punkt reduziert, dass Jesus das Gesetz erfüllt hat.

Das ist aber bei weitem nicht so. Wenn Jesus sich hier auf Erde ausschließlich unter das Gesetz gestellt hätte, dann gäbe es bis heute keine Erlösung, denn das gesetz kann nicht erlösen.

Etliche Aussagen des NT, und natürlich der Evangelien erklären uns Gründe für Jesu kommen, die nichts mit dem Erfüllen des Gesetzes zu tun haben.

In Johannes 1,17 steht geschrieben, dass die Gnade und die Wahrheit durch Jesus Christus geworden sind.

In Joh. 3,5 steht: "Jesus sagt: Wahrlich, wahrlich ich sage dir: Es sei denn dass jemand aus Wasser und Geist geboren werde, so kann er nicht in das Reich Gottes eingehen."

Abschließend möchte ich noch einmal herausstreichen, dass es sehr wichtig ist, wenn man das Wort Gottes betrachten (egal ob Altes oder Neues Testament), dass man beachtet, Was, Wann, zu Wem und Warum gesprochen wurde! D. h. den Zusammenhang erkennen in dem ein Vers geschrieben ist. Wenn man einzelne Aussagen von Gottes Wort herausreißen, können wir leicht in Irrlehren geraten.

Selbstverständlich beginnt das neue Testament mit dem Matthäusevangelium, auch wenn es wie über alles, was in der Bibel steht, etliche andere Auffassungen gibt.


Herzliche Grüße


Rolf
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#17
Guest_Peter Wiem_*

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]Mensch, Peter, ich check nich weshalb Du hier ständig von der Rechtfertigung aus Gesetz oder Gnade ankommst (???). Dass unsere Taten nicht heilsrelevant und damit das Gesetz nicht heilsrelevant für Gott ist, wird hier von Rolf ( und ich hoffe auch von den anderen) nicht bestritten und Du schreibst ellenlange Beiträge, die ich - nebenbei gesagt - noch nichmal in aller Ruhe durchzulesen im Stande bin, nur um Sachverhalte zu klären, die längst geklärt sind und denunzierst Dich dabei noch selbst, weil Du, um glaubwürdig zu erscheinen, bspw. gebetsmühlenartig dieselben Bibelverse zitierst.

Lieber Steffen!

Deine Argumentation macht mich lächeln.
Einerseits schreibst du, dass du aus welchen Gründen auch immer nicht imstande bist, meine ellenlangen Beiträge in aller Ruhe durchzulesen.
Andererseits beurteilst du Sachverhalte aus diesen meinen ellenlangen Beiträgen, als ob du sie in aller Ruhe durchgelesen hättest.

Ich versuche auf Rolfs Argumente einzugehen - das ist alles.
Wenn er sich die Dinge herauspickt, die er für kritiKwürdig hält, so ist das seine Vorgehensweise und m. E. einem Forumsleiter durchaus angemessen.
Ich möchte mich aber mit allen seinen Argumenten auseinandersetzen, weil ich nicht gerne pauschale Formulierungen von mir geben möchte, sondern mir die Mühe machen möchte, alles zu beantworten, wo Fragen an mich gerichtet wurden.
Das ist heutzutage eine eher ungewöhnliche Vorgehensweise, weil derjenige bereit sein muss, Energie und Zeit zu investieren, und weil unbequemen Fragen nicht so einfach aus dem Wege gegangen werden können.

Rolf schrieb doch bereits, dass das Halten der Gebote den christl. Lebenswandel heiligt, das hat deshalb noch lange nichts mit dem Heil oder der Rechtfertigung durch das Halten der Gebote zu tun. Er hat das auch schon zur Genüge deutlich gemacht und ich kann verstehen, dass Rolf, der auch noch andere Verpflichtungen hat, sich hier nicht auf müßige Diskussionen einlässt, deren Frucht Verwirrung und Missverständnis ist.

Wie schon gesagt, für einen Forumsleiter ist dies eine angemessene Art und Weise, sich mit seinen Teilnehmern auszutauschen.
Ich möchte aber mein Gegenüber in Christus achten, indem ich mir die Mühe mache, auf alle seine Fragen und Gedankenanstösse einzugehen, soweit es mir möglich ist.

Im übrigen ist für mich Heil und heilig sinnverwandt.
Wenn mich also etwas heiligt, dann trägt das in meinen Augen zum Heil bei.

Engagierte Grüße Steffen PS.: Rede doch in Zukunft nicht abfällig von christl. Philosophie oder Theologie, denn Du scheinst beides weder studiert noch Dich einmal unvoreingenommen mit selbigen beschäftigt zu haben. Ähnliche Pauschalisierungen würde ich sein lassen, um Deiner Glaubwürdigkeit in diesem Forum willen.

Vielen Dank von wegen dem Hinweis auf meine Glaubwürdigkeit.
Du wirst lachen, aber es ist nicht mein erklärtes Ziel in diesem Forum glaubwürdig zu sein, sondern die Ehre Jesu hochzuhalten.
Wenn das Eine das andere fördert, so soll es mir recht sein.
Ich werde mich aber hüten, um meiner angeblichen Glaubwürdigkeit willen irgendwelche Zugeständnisse zu machen, die in meinen Augen die Ehre Jesu schmälern.

Nebenbei bemerkt habe ich eine dreijährige Bibelschulausbildung hinter mir.
Das mag in deinen Augen unzureichend erscheinen, aber es hat mir geholfen, einen Grund in meinem Glaubensleben zu legen, auf dem ich aufbauen konnte.
Ausserdem vertraue ich der Zusage Jesu, dass der Heilige Geist Jesus verherrlicht, unter anderem damit, dass er uns Gläubige in alle Wahrheit leitet. In diesem Prozess habe ich persönlich oft die Theologie eher als Hindernis denn als Hilfe erlebt.

Meine Erfahrungen mit Theologie und christlicher Philosophie sind ganz überwiegend negativ. daher deine Vermutung, diese Dinge zu pauschal zu sehen, da ich sie relativ einheitlich beurteile.
Deshalb würde ich aber nicht davon ausgehen wollen, dass ich voreingenommen oder unwissend diesen Dingen gegenüber bin.

Liebe Grüsse und danke für deinen Beitrag: Peter
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#18
Rolf

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Du wirst lachen, aber es ist nicht mein erklärtes Ziel in diesem Forum glaubwürdig zu sein, sondern die Ehre Jesu hochzuhalten.




Lieber Peter,

ich würde mal sagen, dass eine ist ohne das andere nicht möglich. Du kannst die Ehre Christi nicht hochhalten ohne zu Berücksichtigen, was die Bibel sagt, wie das geht.

Das geht nur, indem du in der Wahrheit bist.

Wenn das wirklich deine Überzeugung ist, dass du hier mit Deinen Ausführungen nicht verbindest, glaubwürdig zu sein, fange ich an darüber nachzudenken, ob ich dir hier nicht viel zu viel Freiraum gelassen habe.

Mit dieser Aussage kann genausogut jeder Irrlehrer seine Thesen vertreten und behaupten, er mache Jesus Ehre. Dies forum ist allerdings u.a.gegründet worden um der Irrlehre zu widersprechen und glaubwürdig das Wort Gottes zu erklären.

Wenn Du also mit Deinen Beiträgen nicht Glaubwürdigkeit verbindest, dann bist Du hier nicht richtig. Wir können hier keine Irrlehre anprangern, wenn wir selbst nicht glaubwürdig sein wollen.

Du bist übrigens der erste Christ der mir seit 39 Jahren begegnet, der für seine Überzeugungen keine Glaubwürdigkeit beansprucht. Wem soll das auch nützlich sein?


Herzliche Grüße


Rolf
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#19
Guest_Peter Wiem_*

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Lieber Peter, irgendwie wird Deine Argumentation immer unverständlicher.

Das neue Testament beginnt mit Pfingsten.
Die synoptischen Evangelien beschreiben einen Messias, der sich unter das Gesetz stellt, um es zu erfüllen.
Logischerweise zitiert Jesus Christus, als er auf dieser Erde war, und unter dem Gesetz stand, Zitate aus dem AT.
Er zitiert aber auch, dass Er gekommen ist, das Gesetz zu erfüllen (Mt 5,17).



Lieber Rolf.

Darf ich dich daran erinnern, dass diese Argumentation, die du hier herausgegriffen hast, eine Erklärung auf einen von dir erwähnten Sachverhalt darstellt. Es könnte zur Verständlichkeit beitragen, wenn der Textzusammenhang zitiert werden würde, aus dem du diese Antwort entnommen hast.

Deine Gedanken, die zu dieser Antwort geführt haben:

Lass doch endlich mal die Adventisten aus der Thematik, vor allem weil Deine Ansicht über die adventistische Lehre zum Sabbat auch sehr hinkt, und nimm zur Kenntnis, dass Jesus fast alles, was er sagte, aus dem AT. zitierte. Ich habe zwei Beispiele für Weitere stellvertretend erwähnt, in denen im NT zum Halten der Gebote ausdrücklich aufgefordert wird. Wir müssen doch die Schrift vom Gesamtzeugnis her bereifen, und dürfen nicht eindeutige Befundstellen einfach ignorieren.

Daraufhin habe ich diese Antwort bezugnehmend auf diese deine Gedanken verfasst:

Das neue Testament beginnt mit Pfingsten.
Die synoptischen Evangelien beschreiben einen Messias, der sich unter das Gesetz stellt, um es zu erfüllen.
Logischerweise zitiert Jesus Christus, als er auf dieser Erde war, und unter dem Gesetz stand, Zitate aus dem AT.
Er zitiert aber auch, dass Er gekommen ist, das Gesetz zu erfüllen (Mt 5,17).

Diese Argumente sind also zuerst eine Antwort auf deine Gedanken.
Vor allem ging es um die Feststellung, dass deiner Ansicht nach Jesus fast alles, was Er sagte, aus dem AT zitierte.
Wenn ich diese Antwort also isoliert für sich betrachte, und daraus meine Schlussfolgerungen ziehe, dann kann es möglich sein, dass ich dieser Antwort inhaltlich nicht gerecht werde.

Zu dieser Überzeugung kann man nur dann kommen, wenn man das Kommen Jesu ausschließlich auf den Punkt reduziert, dass Jesus das Gesetz erfüllt hat.

Ich denke, man kann auch zu dieser Überzeugung kommen, wenn man sich bemüht, einen vorgebrachten Gedankengang gerecht zu werden.
Wenn man aber die Textumgebung und die Entstehungsgeschichte dieses Arguments weglässt, und es als Zitat für sich isoliert betrachtet und beurteilt, dann kann man schon zu solch einer Überzeugung kommen, wie sie von dir geäussert wurde.

Das ist aber bei weitem nicht so. Wenn Jesus sich hier auf Erde ausschließlich unter das Gesetz gestellt hätte, dann gäbe es bis heute keine Erlösung, denn das gesetz kann nicht erlösen.

Völlig richtig. Wenn ich mein Zitat dahingehend begreifen will, als ginge es mir um die Gesetzeserfüllung Jesu und um nichts anderes, dann ist dieses dein Argument folgerichtig.

Etliche Aussagen des NT, und natürlich der Evangelien erklären uns Gründe für Jesu kommen, die nichts mit dem Erfüllen des Gesetzes zu tun haben.

In Johannes 1,17 steht geschrieben, dass die Gnade und die Wahrheit durch Jesus Christus geworden sind.
In Joh. 3,5 steht: "Jesus sagt: Wahrlich, wahrlich ich sage dir: Es sei denn dass jemand aus Wasser und Geist geboren werde, so kann er nicht in das Reich Gottes eingehen."


Auch korrekt. Gott sei Dank!

Abschließend möchte ich noch einmal herausstreichen, dass es sehr wichtig ist, wenn man das Wort Gottes betrachten (egal ob Altes oder Neues Testament), dass man beachtet, Was, Wann, zu Wem und Warum gesprochen wurde! D. h. den Zusammenhang erkennen in dem ein Vers geschrieben ist. Wenn man einzelne Aussagen von Gottes Wort herausreißen, können wir leicht in Irrlehren geraten.

Ich bitte dich, diese Vorgehesweise auch in Erwägung zu ziehen, wenn du dich mit Argumenten von meiner Seite auseinandersetzt.

Selbstverständlich beginnt das neue Testament mit dem Matthäusevangelium, auch wenn es wie über alles, was in der Bibel steht, etliche andere Auffassungen gibt.

Der neue Bund ist das Zeitalter der Herrschaft des Heiligen Geistes oder der Gemeinde.
Und dieses Zeitalter beginnt m. E. ab Pfingsten.
Was könnte deiner Ansicht nach in den synoptischen Evangelien darauf hinweisen, dass der neue Bund bereits begonnen hat?

Herzliche Grüße Rolf

Ebenfalls liebe Grüsse: Peter
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#20
Guest_Peter Wiem_*

Guest_Peter Wiem_*
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Vielen Dank von wegen dem Hinweis auf meine Glaubwürdigkeit.
Du wirst lachen, aber es ist nicht mein erklärtes Ziel in diesem Forum glaubwürdig zu sein, sondern die Ehre Jesu hochzuhalten.
Wenn das Eine das andere fördert, so soll es mir recht sein.
Ich werde mich aber hüten, um meiner angeblichen Glaubwürdigkeit willen irgendwelche Zugeständnisse zu machen, die in meinen Augen die Ehre Jesu schmälern.[/color]

Lieber Peter,

ich würde mal sagen, dass eine ist ohne das andere nicht möglich. Du kannst die Ehre Christi nicht hochhalten ohne zu Berücksichtigen, was die Bibel sagt, wie das geht. Das geht nur, indem du in der Wahrheit bist.
Wenn das wirklich deine Überzeugung ist, dass du hier mit Deinen Ausführungen nicht verbindest, glaubwürdig zu sein, fange ich an darüber nachzudenken, ob ich dir hier nicht viel zu viel Freiraum gelassen habe.


Lieber Rolf!

Ich habe mir erlaubt, mein Zitat vollständig zu zitieren.
Darin habe ich geschrieben, dass es nicht mein erklärtes Ziel in diesem Forum ist, glaubwürdig zu sein, sondern die Ehre Jesu hochzuhalten. Ich habe aber nichts dagegen, wenn das Eine das Andere fördert.

Wen ich in dieses Forum hineingehe und mich äussere, dann muss ich mir im Klaren sein, was ich tue, und in wessen Autorität ich was tue. Und wenn ich als erstes Ziel die Ehre Jesu anstrebe, so weiss ich, dass ich ohne Ihn nichts tun kann und auch nichts tun möchte.

Die Glaubwürdigkeit muss sich nach meinem Gottesverständnis hinter dem Ziel der Ehre Gottes einreihen.
In meinem Leben als Christ sollte das so sein, und hier im Forum sowieso, weil es hier leichter ist, evtl. unlautere Motive hinter einer frommen Maske zu tarnen.

Trotzdem ist Glaubwürdigkeit m. E. eine Würde , die aus dem lebendigen Glauben an Jesus entspringt, und die denjenigen prägt, der glaubt.
Die Grundlage der Glaubwürdigkeit ist also der Glauben, und zwar der lebendige und fruchtbringende Glauben an Jesus.
Die Qualität dieses Glaubens sollte an seinem Zeugnis und an seinen Werken unter anderem auch hier im Forum erkennbar und beurteilbar sein.

Die Glaubwürdigkeit sehe ich als Bestätigung Gottes über meinen Stand in Christus und über mein Zeugnis nach aussen hin.
Wenn mein Glauben vor Ihm wohlgefällig ist, dann sorgt Jesus für die Beglaubigung meines Wandels und meines Zeugnisses.
Deshalb ist es nicht mein erklärtes Ziel in diesem Forum glaubwürdig zu sein, sondern mich von Gott glaubwürdig machen zu lassen.

Mit dieser Aussage kann genausogut jeder Irrlehrer seine Thesen vertreten und behaupten, er mache Jesus Ehre. Dies forum ist allerdings u.a.gegründet worden um der Irrlehre zu widersprechen und glaubwürdig das Wort Gottes zu erklären.
Wenn Du also mit Deinen Beiträgen nicht Glaubwürdigkeit verbindest, dann bist Du hier nicht richtig. Wir können hier keine Irrlehre anprangern, wenn wir selbst nicht glaubwürdig sein wollen.


Jesus sagt, dass man an den Früchten den Baum erkennt. Ich muss danach trachten, dass ich in Jesus gegründet und gewurzelt bin, die Beurteilung der Früchte darf ich dann getrost anderen überlassen.
Ausserdem habe ich nie und niemals gesagt, dass ich nicht glaubwürdig sein will.

Du bist übrigens der erste Christ der mir seit 39 Jahren begegnet, der für seine Überzeugungen keine Glaubwürdigkeit beansprucht. Wem soll das auch nützlich sein?

Wenn nicht der Heilige Geist das beglaubigt, was ich bin, tue und sage, warum soll ich das dann tun?
Natürlich will ich glaubwürdig sein, aber ich beanspruche dies nicht.

Herzliche Grüße Rolf

Danke! Liebe Grüsse zurück: Peter
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