Sollten Medien wie Nachrichtensendungen „geschlechtergerechte" Sprache benutzen?
In letzter Zeit häufen sich Debatten über Geschlechtergerechtigkeit in der Sprache. Es wird diskutiert, ob und wie in den Medien, der Politik oder auf Ämtern verschiedene Geschlechter stärker berücksichtigt werden sollten. Für sogenannte „geschlechtergerechte" Bezeichnungen wird etwa das Gendersternchen („Politiker*in"), die gleichzeitige Nennung weiblicher und männlicher Formen oder das Binnen-I („PolitkerInnen”) benutzt.
Im Radio und Fernsehen hört man meist nur die männliche Form wie der „Politiker".
ARD und ZDF verwenden nun vermehrt eine geschlechtergerechte Sprache, so auch Moderator Claus Kleber im Heute Journal. Das ZDF erklärt, es möchte „möglichst diskriminierungsfrei kommunizieren“ und achte „dabei auch darauf, wie sich Gesellschaft und Sprache verändern.“
Friedrich Merz und Christoph Ploß (je CDU) forderten ein gesetzliches Verbot von geschlechtergerechter Sprache für staatliche Einrichtungen.
Ploß missbillige eine Sprache, „die ständig das Trennende betont.” SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz findet das vorgeschlagene Verbot „peinlich”, er lehnt Regelungen zum Gebrauch der Gendersprache ab. Merz bezweifelt, dass „gendern" zu mehr Gleichberechtigung führt. Die Grünen halten eine Gendersprache für notwendig.