Eltern protestieren gegen sexualisiertes Jugendtheater
Düsseldorf (idea) – Das Theaterstück „Die Mitte der Welt“ am Düsseldorfer Schauspielhaus hat Kinder verstört und Proteste von Eltern hervorgerufen. Das berichtet der Elternverein Nordrhein-Westfalen. Die Inszenierung nach dem gleichnamigen Jugendbuch von Andreas Steinhöfel (erschienen im Carlsen Verlag) richte sich nach Angaben des Schauspielhauses an Schüler ab zwölf Jahren.
In dem Stück werde aber Sexualität in drastischer und für Kinder schamverletzender Weise dargestellt, erklärte Beiratsmitglied Regine Schwarzhoff (Recklinghausen) gegenüber der Evangelischen Nachrichtenagentur idea.
So küssten sich auf der Bühne zwei Männer minutenlang, machten anzügliche Bewegungen, rissen sich gegenseitig die Kleider vom Leib und verschwänden in eindeutiger Absicht hinter einem Duschvorhang.
Außerdem werde ständig Fäkalsprache verwendet. So werde die Mutter der Hauptfigur immer wieder als „Schlampe“ und „Hure“ bezeichnet. Tausende von Kindern ab dem Alter von elf Jahren aus Düsseldorf und Umgebung hätten das Stück mit ihren Schulklassen besucht, so Schwarzhoff. Die Eltern seien im Vorfeld nicht über den Inhalt informiert worden.
Das sei eine klare Rechtsverletzung, da die Vorführung zur schulischen Sexualerziehung zu rechnen sei. Der Elternverein kritisiere ausdrücklich nicht, dass auf der Bühne homosexuelles Verhalten dargestellt werde, sondern die an Kinder gerichtete drastische Darstellung von Sexualität allgemein. Die Inszenierung von Regisseur Robert Gerloff läuft im Düsseldorfer Schauspielhaus seit dem 17. November.