Ihr Lieben, einige von euch werden sich wundern, dass es übers Halten der Gebote überhaupt etwas zu diskutieren gibt;
aufgrund der eindeutigen biblischen Klarstellungen dürfte das einzige Thema sein: Welche? Und wie dies oder das zu verstehen ist.
Aber keine Gebote halten? Wo steht das denn in der Bibel?
Ich möchte dennoch ein paar Gedanken reinbringen. Und zwar, weil ich immer öfter höre, dass Gebotehalten falsch ist;
Letzt las ich, dass ich durch Halten der Gebote die Gnade Gottes verdunkeln würde und "aus der Gnade falle". Und dass ich deshalb keine Vergebung bekäme,
und die Verdammnis für mich sicher sei.
Kurzstellungnahme von www.bibelpoint.de und www.biblepoint.de
Eine Zusammenschau hilft uns, einen Argumentevergleich vorzubereiten
Deshalb nun einige Bibelstellen aus dem Neuen Testament mit direkter Weisung.
Wie wir an diesen Bibelstellen sehen, ermahnen uns die Apostel, das Gebotehalten ernstzunehmen.
1Kor 7,19 - Beschnitten sein ist nichts und unbeschnitten sein ist nichts, sondern: Gottes Gebote halten.
1Jo 2,3 - Und daran merken wir, dass wir ihn kennen:wenn wir seine Gebote halten
1Jo 2,4 - Wer da sagt: Ich kenne ihn, und hält seine Gebote nicht, der ist ein Lügner
1Jo 3,22 - denn wir halten seine Gebote und tun, was vor ihm gefällig ist
1Jo 3,24 - Und wer seine Gebote hält, der bleibt in ihm und er in ihm
1Jo 5,2 - dass wir Gottes Kinder lieben, wenn wir Gott lieben und seine Gebote halten
1Jo 5,3 - Denn das ist die Liebe zu Gott, dass wir seine Gebote halten
Offb 12,17 - zu streiten mit den übrigen... die da Gottes Gebote halten und haben das Zeugnis Jesu Christi.
Offb 14,12 - Hier ist Geduld der Heiligen; hier sind, die da halten die Gebote Gottes und den Glauben an Jesus.
Offb 22,14 - Selig sind, die seine Gebote halten, auf dass sie Macht haben an dem Holz des Lebens
Frage des reichen Jünglings nach dem ewigen Leben
Matth.19, 16-21 ..Und siehe, einer trat zu ihm und sprach: Guter Meister, was soll ich Gutes tun, dass ich das ewige Leben möge haben? Er aber sprach zu ihm: Was heißest du mich gut? Niemand ist gut als allein Gott. Willst du aber zum Leben eingehen, so halte die Gebote. Da sprach er zu ihm: Welche? Jesus aber sprach: "Du sollst nicht töten; du sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht stehlen; du sollst nicht falsch Zeugnis geben; ehre Vater und Mutter;" und: "Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst."
Der reiche Jüngling fragte ganz recht: „Welche?", da ja das jüdische Gesetzeswerk über 600 Vorschriften kennt. Jesus nimmt die Frage ernst und antwortet ohne jegliche Gereiztheit, indem er dem Jüngling die 10 Gebote anreißt und gleichzeitig den Hinweis auf die Nächstenliebe aus 3. Mose 19,18 einbringt. Dass die Nächstenliebe die Erfüllung (also die Ausfüllung und nicht etwa die Beendigung) des Gesetzes ist - da das reine Halten der Buchstaben der Gebote ja logischerweise sinnlos ist -, wird vom Neuen Testament großangelegt thematisiert und bietet hier durch seine Fülle natürlich die Möglichkeit zu einem fundamentalen Mißverständis, nämlich daß „Erfüllung des Gesetzes" mit „Beendigung des Haltens des Gesetzes" gleichzusetzen sei. Wir wissen bereits, dass 1.Korintherbrief 7,19 , 2. Johannesbrief 1, 6 wie auch Offenbarung 14, 12 usw. schwerwiegende Hindernisse für eine solche Lehre darstellen.
Die richtige Frage lautet also : Welche Gebote?
Diese Frage ist nicht dumm und auch nicht provozierend. Nehmen wir nun als Beispiel noch einmal den reichen Jüngling aus Matthäus 19,17-22 im Textvergleich mit Lukas 18, 18-22
Und es fragte ihn ein Oberster und sprach: Guter Meister, was muß ich tun, daß ich das ewige Leben ererbe? Jesus aber sprach zu ihm: Was heißest du mich gut? Niemand ist gut als allein Gott. Du weißt die Gebote wohl: "Du sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht töten; du sollst nicht stehlen; du sollst nicht falsch Zeugnis reden; du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren." Er aber sprach: Das habe ich alles gehalten von meiner Jugend auf. Da Jesus das hörte, sprach er zu ihm: Es fehlt dir noch eins. Verkaufe alles, was du hast, und gib's den Armen, so wirst du einen Schatz im Himmel haben; und komm, folge mir nach!
Warum haben wir nunmehr zusätzlich den Lukastext untersucht?
Den Parallelbericht von Lukas brauchen wir deshalb, weil Jesus [nach der Antwort: Das habe ich alles gehalten von meiner Jugend auf.] nicht sagt: "Das war ja sowieso der verkehrte Weg", sondern: "Eines fehlt dir noch". Desgleichen bestätigt der Markustext Markus 10, 17-21!
Dies konnte aus dem Matthäusbericht nicht so eindeutig entnommen werden. Der Matthäusbericht wiederum war wichtig, weil er nicht schlechthin sagt: "Du kennst die Gebote" [wie bei Lukas], sondern explizit deutlichmacht "Halte die Gebote"!
Die Lesung der verschiedenen Evangelien nutzt das Prinzip der Zusammenschau; eine sehr wichtige Lese-Methode!
Was bedeutet denn die Aussage: Eines fehlt dir noch?
Sie bedeutet, dass Jesus Wert auf beides legt. Wie eine Münze zwei Seiten hat, besteht der christliche Glaube aus Nachfolge und Gehorsam gegenüber Gottes Wort. Jesus macht deutlich: Eins kann ohne das andere nicht sein. Natürlich verschärft Jesus durch die Aufforderung zur bedingungslosen Nachfolge die Situation, besonders da die Nachfolge nicht fehlen darf; aber die Gebote hebt Jesus durch den Satz: "Eines fehlt dir noch" doch nicht auf; im Gegenteil: Er hebt sie nicht nur nicht auf, sondern: Er bestätigt die Gültigkeit der Gebote dadurch ausdrücklich!
Natürlich sind das nicht alle Belege aus der Bibel!
Auch die Gegner des Gebotehaltens kennen die Bibelstellen. Sie sprechen sie meist nicht von selbst an (!) und versuchen, wenn das Thema nicht zu umgehen ist, folgende Schiene zur Verächtlichmachung der Gebote zu benutzen:
Vorwürfe /////// Stellungnahme von bibelpoint
Gebotehalten kann auch Götzendienst sein... ________________________________(???)
Besser keine Gebote halten!
Ein abstruser Gedanke, der in der Bibel nicht einmal annähernd konstruiert wird; er stellt auf die Idee ab, dass Christen aus Heuchelei bzw. ohne jeglichen Verstand - sozusagen stur - Gebote halten, was ohne Liebe zu Gott und den Menschen ganz sinnlos ist.
Diejenigen, die dieser Vorwurf tatsächlich trifft, werden das vor Gott rechtfertigen müssen; zum Abschaffen der Gebote kann dieses Argument doch nicht ausreichen. Das wäre ja das gleiche, wie wenn man das gemeinsame Liedersingen oder gar das gemeinsame Gebet des Vater Unser abschaffen würde, nur weil es ja sein kann, dass einige nur lustlos auswändig den Text mitmurmeln...
Die meinen, sie sollen Gebote halten, "haben die _______________________________ (???)
Liebe nicht"...
Das ist ein alter und sehr dummer Vorwurf. Was soll man denn dazu sagen? Wo kommen denn nur derartig feindselige Gedanken her?
Wie oft sagt die Schrift so oder ähnlich:
1Jo. 5, 3 Denn das ist die Liebe zu Gott, dass wir seine Gebote halten.
Gebote halten heißt, die Gnade Gottes ablehnen...________________________________(???)
Das ist die zurzeit beliebteste Angriffs-Floskel.
Mit etwas Nachdenken und Schriftkenntnis ist es ganz unsinnig, so etwas zu behaupten; denn nicht die Bibel sondern der Teufel versucht, Gebotehalten und Gnade als Widerspruch hinzustellen. Missverständnis hierbei ist der Begriff Gesetzlichkeit.
Liebe Brüder und Schwestern, nehmt dieses Thema bitte ernst und betet darum.