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Ehrlichkeit und Politik


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27 Antworten in diesem Thema

#21
1.Kor.1,30

1.Kor.1,30

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Diese Affäre hinterlässt Verheerung

Seitdem die Ergebnisse der ersten Pisa-Studie vor gut zehn Jahren als nationale Katastrophe behandelt wurden, vor allem von Politikern, folgt eine Bildungsinitiative auf die andere. Die Reform der akademischen Ausbildung nach den Prinzipien von Bologna setzte eine radikale Verschärfung des akademischen Wettbewerbs in die Welt, das Kriterium der Exzellenz teilte die deutschen Universitäten in international konkurrenzfähige Institute und Anstalten von regionaler Bedeutung. All diese Reformen wurden, besonders von der Politik, mit der Rhetorik höchster Dringlichkeit, ja des drohenden nationalen Notstands vorgetragen. Nicht weniger als die Zukunft Deutschlands sollte auf dem Spiel stehen.

Aus seiner Sicht ist der Skandal erledigt: Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg. Die Reaktionen der Regierenden offenbaren unterdessen ihre Sicht auf die Wissenschaft in Deutschland. (© dapd)
Exzellenz muss ein Fetisch sein

Was davon tatsächlich zu halten ist, offenbart die Verachtung der akademischen Welt, die aus den Kommentaren Bouffiers und Merkels wie aus Mund vieler Wähler tönt. Und hätte nicht Annette Schavan, die Ministerin für Bildung und Forschung, die Propagandistin der Exzellenz und des akademischen Wettbewerbs, die Erste sein müssen, die in dieser Affäre auf Einhaltung der akademischen Standards pochte - anstatt den Kollegen sogar in Schutz zu nehmen?



aus: www.sueddeutsche.de/karriere/guttenberg-und-die-plagiatsaffaere-die-verachtete-wissenschaft-1.1064590-2
Man hat sich offenbar getäuscht. Die Exzellenz muss ein Fetisch sein, der zur obsessiven Beschäftigung der akademischen Welt mit sich selbst dient. Die Aufgabe von Fußnoten besteht demnach nicht darin, die Quellen offenzulegen, den Forschungsstand zu dokumentieren und die intellektuelle Leistung anderer zu achten, sondern darin, Gunst- und Autoritätsbeweise zu spendieren. Und der akademische Betrieb besteht dieser Wahrnehmung zufolge in eben jener Ansammlung ebenso weltvergessener wie intriganter Eierköpfe, die der gesunde Menschenverstand, wie er im Volke so verbreitet ist, schon immer in der Wissenschaft erkennen wollte.

Denn worauf zielen die demoskopischen Umfragen, die in den vergangenen Tagen veranstaltet wurden, um die Reaktion der Wähler auf diese Affäre zu ermitteln - wenn nicht auch der Suggestion, es ließe sich über die Bedeutung der Standards, die der Verteidigungsminister verletzte, eine Volksabstimmung durchführen?

Man kann nicht auf der einen Seite erklären, Bildung sei die wichtigste Ressource dieses Landes, um auf der anderen Seite die Qualifikationsstandards dem Populismus zu überlassen. Man kann Wissenschaft nicht gleichzeitig beschwören und verachten. Geschehen ist es trotzdem. Darin besteht die Verheerung, die diese Affäre zurücklässt.
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#22
1.Kor.1,30

1.Kor.1,30

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In den USA gabs mal einen Mann der hat fuenf zusammenhaengende Seiten bei seiner Doktorarbeit kopiert und nicht angegeben. Als es rauskam hat er es zugegeben, der Titel war weg und viele Jahre spaeter war er so vermessen fuers Praesidentenamt zu kanddieren. Als die alte Sache ausgegraben wurde, die er nie abgestritten hatte wars das mit der Praesidentschaftskanddatur.

Der Mann heisst Joe Biden und ist heute hinter Obama der zweite Mann im Staat. Der Mann hatte aber im Gegnsatz zu Guttenberg die Groesse immer zu seinen Fehlern zu stehen.

Bismarck hat mal treffend gesagt, Charakter ist Talent minus Eitelkeit. Damit ist treffend vom Vorfahr seiner Frau ausgedrueckt wieviel Charakter Guttenberg hat. Naemlich gar keinen. Mit ein bisserl Menschenkenntnis konnte man das aber lange erkennen. Die ist aber ganz offenbar nur sehr wenigen gegeben, sonst haette so jemand nie diese Popularitaetswerte bekommen koennen.

aus: www.augsburger-allgemeine.de/community/forum/thema-des-tages/Leitartikel-Der-Fall-Guttenberg-id13833451/13948666--id13948666.html
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#23
Guest_Matthes_*

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Muss doch 'mal gegen halten.

1. Die Uni hat einen großen Anteil an der Geschichte.
2. Ein Promotionsstudium hat nicht direkt mit Eitelkeit zu tun. Wollte mabn das grundsätzlich unterstellen, das wäre eine Frechheit.
3. Betrug beim Promotionsstudium hat auch nicht direkt mit Eitelkeit zu tun, sondern eben mit Unlauterkeit.
4. Der Spruch von Bismarck ist nicht besonders intelligent. Wahrscheinlich war er zu sehr damit beschäftigt, Deutschland für eine nicht vorhandene Bedrohung aufzurüsten, um intelligent reden zu können.

Bismarck schon 1848: "Im März 1848 hissten Männer aus Tangermünde in Schönhausen die schwarz-rot-goldene Fahne der Revolution. Daraufhin scharte Otto von Bismarck königtreue, mit Jagdflinten bewaffnete Bauern um sich und zeigte sich auch bereit, die Aufständischen in Berlin zu bekämpfen, aber der verantwortliche General lehnte sein Hilfsangebot ab, und König Friedrich Wilhelm IV. verneigte sich nicht nur am 21. März demonstrativ vor den »Märzgefallenen«, sondern ritt überdies am Tag darauf mit einer schwarz-rot-goldenen Armbinde durch Berlin, um sich an die Spitze der Bewegung zu stellen. Entsetzt über die Anbiederung des Königs, suchte Otto von Bismarck am 23. März 1848 dessen Schwägerin Augusta auf und versuchte, sie hinter dem Rücken ihres Ehemanns Wilhelm zu überreden, ihm bei der Niederschlagung der Revolution zu helfen. Die Prinzessin wies das Ansinnen des Intriganten entrüstet zurück."

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Unser Vorbild.
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#24
1.Kor.1,30

1.Kor.1,30

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Wieso willst Du eigentlich gegenhalten?

Du tust mir schon fast leid in Deinem Bemühen, einem überführten Übeltäter die Stange zu halten. Du machst Dich selber auch unglaubwürdig.

Seit wann verteidigt ein Mensch, der Jesus Christus liebt, Satanisten und solche, die das Volk verachten und schädigen? In der Bibel steht etwas anderes für den Umgang mit den Armen und Bedrückten!

Der Doktorvater Häberle muss sich die Frage gefallen lassen, warum er den Guttenberg durch die Maschen hat schlupfen lassen. Korruption?
Aber das tut doch der Dreistigkeit, einfach eine Kollage als Doktorarbeit zu erstellen, keinen Abbruch.
Und dass Guttenberg ein eitles und arrogantes Auftreten vielerorts an den Tag gelegt hat, wird viel beklagt.

Bismarck war Freimaurer, man kennt die Loge. Auch keine rühmliche Verwandtschaft.
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#25
Guest_Matthes_*

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Ich sehe eben zunächst einen Menschen, nicht einen sonst 'was. Auch die Ghostwriter haben ihre Schwierigkeiten.

Darf sich Ghostwriter für Doktorarbeiten „Marktführer" nennen?

Ein Ghostwriter wissenschaftlicher Arbeiten, der seinen Auftraggebern gegen deftige Bezahlung für die Öffentlichkeit verborgen unter die Arme greift, darf sich nicht auch noch dreist als "Marktführer" titulieren. Wirbt er in dieser Weise öffentlich für seine ebenso heimliche wie verbotene Dienstleistung, outet er sich quasi nach dem Vorbild seiner Kunden als Hochstapler und hat wie diese mit schmerzhaften Sanktionen zu rechnen. Das geht passend zur derzeitigen deutschlandweiten Plagiats-Debatte aus einer gerade rechtskräftig gewordenen aktuellen Entscheidung des Oberlandesgerichts Düsseldorf hervor (Az. I-20 U 116/10).

So verlangte der Betroffene auf seiner Internetseite pro zu erstellender Dissertation je nach Umfang zwischen 10.000 und 20.000 Euro. Er sei laut Eigenwerbung "einer der Marktführer" im Bereich des wissenschaftlichen Ghostwritings. Und natürlich beinhalte sein Angebot nur wissenschaftliche Ausarbeitungen für Übungszwecke, die vom Kunden - ganz gesetzeskonform - nicht als eigene Arbeiten bei einer Hochschule einzureichen wären.

Eine offensichtliche Schutz-Erklärung, für deren Glaubhaftigkeit die erfahrenen nordrhein-westfälischen Oberlandesrichter aber nur ein müdes Lächeln übrig hatten. Es ist lebensfremd, dass jemand mehr als 10.000 Euro für einen bloßen Übungstext zahlt. Es gehe also ausschließlich um verbotene Abschlussarbeiten zum Erwerb akademischer Grade für Dritte - für die es nun mal keinen Markt, sondern lediglich einen Schwarzmarkt gäbe. Als "Schwarzmarktführer" habe sich der Betroffene allerdings nicht bezeichnet.

www.deutsche-anwaltshotline.de
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#26
1.Kor.1,30

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Guttenberg hat niemals eingeräumt, eine Ghostwriter gebraucht zu haben. Das hat er schon selbst verbockt. Ich sehe auch den Menschen, und er tut mir leid.

Ich wünsche und bete, dass die Situation für die Familie Guttenberg und ähnlich gelagerte Menschen zu einem Anlass wird, in sich zu gehen und umzukehren, wenn möglich, endlich Jesus Christus kennen zu lernen.

Aber es gibt nichts zu beschönigen daran, aus welchem Sumpf die Affäre geboren war. Und dabei erfahren wir noch gar nicht einmal, was sich wirlich noch alles in diesen Kreisen abspielt.

Ich habe im Moment keine Lust mehr, mich mit einem Bruder rumzuschlagen, der die rosarote Brille einfach nicht ablegen will und denkt, er weiss immer alles besser.
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#27
Guest_Matthes_*

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Genau. Ghostwriter war eine extra Sache. Es gibt doch in der Sache keine Frage. Man kann doch auch etwas lockerer disputieren, auch mit einem Augenzwinkern. Sei doch nicht so verbissen.

Ja, ich weiß, dass Christen für die Familie zu Guttenberg beten, und ich weiß auch, dass es Hoffnung gibt. Schön, oder? Matthes.
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#28
Rolf

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  • Land: Country Flag
Leserbrief zum Rücktritt von Verteidigungsminister zu Guttenberg


Gott vergibt dem, der seine Schuld bereut

Recht so, Herr zu Guttenberg! Ihr Rücktritt ist ein Zeichen von Mut und
Zivilcourage. Geistiger Diebstahl ist auch Diebstahl, und jeder Schüler,
Student und Doktorand darf nun klar erkennen, dass Abschreiben sich nicht
lohnt. Mehr noch: Es ist Betrug und damit eine Sünde in den Augen Gottes,
der in den Zehn Geboten sagt: "Du sollst nicht stehlen!" Durch Ihren
Rücktritt haben Sie die Sünde von damals zugegeben und die Vergebung Gottes
steht Ihnen offen. Ich wünsche Ihnen einen guten Neuanfang zur rechten Zeit!

Ein Unbehagen aber bleibt: Wer von uns ist ohne Sünde und Schuld? Und wer
von den anderen Politikern, die nun so lautstark auf Herrn zu Guttenberg
einschlagen, könnte von sich sagen, auf der politischen Bühne oder sonstwo
noch nie gelogen und Dinge beschönigt zu haben? Wohl keiner! Und insofern
stünde uns allen Demut und Buße an.

Mein noch größeres Unbehagen bezieht sich aber auf Politiker, die nicht nur
– wie jeder Mensch – im persönlichen Bereich sündigen, sondern die darüber
hinaus solche Dinge, die in den Augen Gottes Sünde sind (man lese die Zehn
Gebote!), aktiv fördern oder gar vorleben. Wer zieht solche Politiker zur
Rechenschaft? Wann räumen diese ihren Stuhl?


Dr. theol. Lothar Gassmann, Schriftsteller
Am Waldsaum 39
D-75175 Pforzheim
Tel. 07231-66529
Fax 07231-4244067
Email: LOGASS1@t-online.de
Homepage: www.L-Gassmann.de
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