Zum Inhalt wechseln

Welcome to Irrglaube und Wahrheit
Register now to gain access to all of our features. Once registered and logged in, you will be able to create topics, post replies to existing threads, give reputation to your fellow members, get your own private messenger, post status updates, manage your profile and so much more. If you already have an account, login here - otherwise create an account for free today!
Foto

Pastor prügelt in der Kirche


  • Bitte melde dich an um zu Antworten
Keine Antworten in diesem Thema

#1
Rolf

Rolf

    Administrator

  • Administrator

  • PIPPIPPIP
  • 34206 Beiträge
  • Land: Country Flag

Please Login HERE or Register HERE to see this link!






MÜNSTER





Pastor prügelt in der Kirche





Gut gelaunt, adrett ausgestattet - der Pastor der „Christian-Evangelistic-Ministry“-Gemeinde steht in der Kritik.


Münster - Es ging um Geld, es endete mit Prügeln. Ausgerechnet vor der Jakobuskirche (Aaseestadt) fuhren am Sonntag Einsatzwagen der Polizei vor. In der Christian- Evangelistic-Ministry-Gemeinde, die dort zu Gast ist, hatten „bis zu sieben Personen“ einen Nigerianer derart blutig geschlagen, dass er ins Krankenhaus musste, so die Polizei. Im Zentrum: Pastor und „Prophet“ A.. Auch er und seine Frau sollen auf das Opfer, das die Kassenführung des Pastors kritisiert hatte, eingeschlagen haben.

In der freikirchlichen „Christian-Evangelistic-Ministry“-Gemeinde versammeln sich vor allem Nigerianer zu Gottesdiensten. Auf Bildern im Internet sieht es folkloristisch aus. Frauen in afrikanischen Gewändern, Männer in weißen Anzügen. Darunter Pastor A., der stolz Golduhren und Schlangenlederschuhe präsentiert.


Wie ein Gemeindemitglied schildert, soll der Pastor „gelegentlich Ein-Euro-Jobs“ haben. Offenbar lebe er von Spenden. „Wenn jemand einen Wunsch an Gott hat“, so die Frau, „tut man Geld in einen Umschlag - und der Pastor betet für dessen Erfüllung.“ Diese Spenden habe sich A. offenbar in die eigene Tasche gesteckt.

Bei einer Kassenprüfung hätten Gemeindemitglieder festgestellt, dass A. über das Internet eingekauft und über das Kirchenkonto bezahlt habe.

Als ein Nigerianer in einem Brief Aufklärung forderte, kam es zum Eklat. Der Mann wurde angeschrien, dann setzte es Prügel. Der zweite Gemeindevorsteher rief die Polizei per Handy zur Hilfe.

Ärger gibt es in der Gemeinde schon länger. So hätten sich früher oft 100 Gläubige eingefunden, zuletzt seien noch zwei Handvoll geblieben, heißt es. Ärzte und Geschäftsleute, die einst die Kirche unterstützten, hätten sich zurückgezogen.

Offenbar verbreitet Pastor A. bei seinen Gläubigen Angst. „Die Leute fürchten seinen Juju-Zauber“, sagt ein Ex-Mitglied. In christlichen Kirchen Afrikas haben sich Elemente des Volksglaubens erhalten. Dazu gehört die Vorstellung, dass man mit Zauber Menschen beeinflussen kann. Zudem soll es Vorwürfe wegen sexueller Übergriffe des Pfarrers geben.

Jakobuskirchen-Hausherr Pfarrer Martin Mustroph besucht derzeit seinen Sohn in Argentinien. Auch Superintendent Prof. Dr. Dieter B­ee­se hat von dem Vorfall nichts gehört: „Es gibt viele Kirchen in Münster, und manche Gemeinden sind sehr gastfreundlich.“ Die freikirchliche Christian Evangelistic Ministry gehöre nicht zum Kirchenkreis.

Pastor A. ist derweil für unsere Zeitung nicht zu erreichen. Sein Handy ist ausgestellt, am Telefon erklärte eine Tochter, er sei bis nächste Woche verreist. Jedoch musste er vorgestern Abend den Schlüssel der Jakobuskirche abgeben. „Bedauernswert“, sagt ein Gemeindemitglied, „ist das für die Gemeinde - denn die möchte gerne weitermachen, ohne den Pastor.“


VON GÜNTER BENNING, MÜNSTER
  • 0