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Nichts geht mehr - soll ich die Gemeinde wechseln?


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Rolf

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Nichts geht mehr - soll ich die Gemeinde wechseln?



Über den Autor
Ralf Müller ist Qualitätsmanager in einem Entwicklungsunternehmen und arbeitet primär im Bereich Eisenbahnsignaltechnik. Er ist seit 1982 Christ. Er lebt in Braunschweig, ist verheiratet und hat ein Kind. Schwerpunkt seines Interesses sind Zeitgeist- und Religionsfragen, Wissenschaften und Theologie. Wenn noch Freizeit bleibt, interessiert er sich für Fußball, American Football und spielt selbst Badminton.



Frage von CS:
"Was ist zu tun, wenn eine Person in leitender Position der Gemeinde von der Gemeindeleitung gedeckt wird, obwohl sie falsch handelt? Und wenn anderen Mitgliedern, die diese Situation hinterfragen, dann gesagt wird, dass dies vielleicht nicht die richtige Gemeinde für sie sei? Soll ich so etwas hinnehmen, nur weil sich niemand traut, dieser Person Einhalt zu gebieten? Was also tun, wenn eine Gemeinde den guten Weg der Bibel verlässt?"


Bestandsaufnahme und Zielsetzungen

Die beschriebene Gemeindesituation ist als belastend und kritisch einzustufen. Sie sollte nicht den Normalfall darstellen. Einiges deutet darauf hin, dass in der Gemeinde regelrecht Macht- oder Positionskämpfe im Gange sind. In einem gewissen Maß ist das leider allzu menschlich und muss wohl auch hingenommen, also in Liebe ertragen werden. Dennoch ist Wachsamkeit und Mut gefragt, eine extreme Schieflage zur Sprache zu bringen. Das sollte immer in Liebe, aber auch um der Wahrheit und Wahrhaftigkeit willen deutlich und zielgerichtet geschehen. Das Ziel ist eine Wiederherstellung einer ordentlichen Leitungsstruktur und funktionierenden Beziehungen.

Gebet

Auf alle Fälle sollte intensiv gebetet werden. Die betreffende Person und die damit verbundene Situation sollte vor Gott gebracht werden. Solche Dinge erledigen sich nicht von selbst und sind nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Es ist Beharrlichkeit und ein Ringen um Verbesserung und Lösung des Problems vonnöten.

In dieser Fürbitte fange ich am besten bei mir selbst an. Gott muss zuerst mein Herz reinigen. Meine Motive sollten integer sein. Dann kann ich darum beten, dass Gott mir Kraft und die richtigen Worte schenkt und die Gesamtsituation begleitet. Ich kann im Gebet hoffen, dass Gott Einsichten und Lösungen unabhängig von meinem Wirken schenkt.

Dran bleiben

Und doch kann es sein, dass die Gemeinde sich weiter negativ entwickelt. Was tun? Hier muss jeder für sich selbst abwägen, ob er diese Situation ertragen kann oder ob es nicht doch angesagt ist, die Gemeinde zu verlassen. Grundsätzlich ist es nicht ratsam, zu schnell mit dem Gedanken an einen Wechsel zu spielen. Probleme wollen durchstanden werden. Jeder wird gebraucht, um Dinge zu verändern und bei diesem Prozess mitzuwirken. Und da gibt es auch Situationen, in denen nicht schnell eine Lösung in Sicht ist. Manche Probleme sind recht hartnäckig und benötigen viel „Geduld und Spucke“. Beharrlichkeit, um Dinge ringen, Geduld – das sind Aspekte, die ich in den Briefen des neuen Testaments immer wieder höre, gerade wenn es um das Bewältigen von Problemen geht.

Wenn Hopfen und Malz verloren ist

Und doch kann sich eine Situation als völlig verfahren herausstellen. Wann dies der Fall ist, kann aber nur der betroffene Beter selbst ermessen. Auch jetzt noch würde ich prüfen, ob ich die Situation ohne daran kaputt zu gehen weiter aushalten kann - wohl wissend, dass sich erst einmal nichts tut. Wer das bejahen kann, sollte im Vertrauen, dass Gott bewahrt und trägt, in der Gemeinde bleiben und versuchen, mit kleinen Anfängen segensreich und aufbauend zu wirken. Und das, ohne sofort große Ergebnisse zu erwarten.

Wer jedoch die Situation nach einer angemessenen Prüfung als unerträglich und zerstörend empfindet, weil die Gemeinde nun gar nicht mehr eine Heimat sein kann, der sollte ohne Groll und Zorn Distanz suchen und ggf. die Gemeinde verlassen. Gemeinde ist sicher ein Aufgabenbereich, für den zu kämpfen es sich lohnt. Aber sie sollte auch Heimat sein, in der ich gut aufgehoben bin und Kraft tanken kann. Ich muss geben, aber auch empfangen können. Ist das zweite absolut nicht mehr möglich, sollte ich einen Neuanfang für mich selbst wagen und über einen Wechsel nachdenken. Das wird besonders dann aktuell, wenn offensichtlich biblische Prinzipien bezüglich des Gemeinwesens und der Lehre über Jesus Christus und das Evangelium verfälscht und nicht mehr beachtet werden.

Bei all diesen Entscheidungen sollten allerdings meine Integrität und meine Liebe zu anderen das prägende Moment sein.

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