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Jesus fordert ganze Trennung vom Ehebruch


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Rolf

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Jesus fordert ganze Trennung vom Ehebruch




(Mt 5,27-32)


Gliederung:
a) Ehebruch fängt im Herzen an (V.27-28)
b) Der Sünde keine Nahrung geben (V.29-30)
c) Der Ehebund soll befestigt werden (V.31-32
)


Einleitung

Gott ist der Begründer der Ehe und der Familie. Er möchte den Menschen dadurch ein Stück
„Himmel auf Erden“ schenken. Es ist eine wertvolle Gabe Gottes, die es zu schützen lohnt.
Und doch ist es gerade dieses Gebiet, in dem es sehr viel Unheil in der Menschengeschichte gegeben
hat und gibt. Warum? Weil Satan weiß, dass der Mensch auf diesem Gebiet besonders
schwach ist, und weil wir selbst zu wenig konsequent in dem Kampf gegen die Sünde sind. Als
Nachfolger Jesu sind wir dem Kampf berufen, aber der Sieg ist uns verheißen, wenn wir im Namen
Jesu und in der Kraft des Heiligen Geistes kämpfen.

a) Ehebruch fängt im Herzen an (V.27-28)
Das siebte Gebot in 2. Mose 20 sagt, dass wir nicht die Ehe brechen sollen. Was ist Ehebruch?
Wenn wir Ehebruch im biblischen Sinn verstehen wollen, dann müssen wir davon ausgehen, dass
die Ehe ein Bund ist, der die gegenseitige Treue der zwei Ehepartner bis zum Tod eines Partners
mit einschließt. Treu sein bedeutet nicht nur, sich nicht scheiden zu lassen, sondern auch, nur mit
dem eigenen Ehepartner Geschlechtsverkehr zu haben. Die Sexualität im Sinn von Geschlechtsverkehr
hat Gott ausschließlich für die Ehe geschaffen.
Gut, sagst du vielleicht, dann habe ich nicht gesündigt. Aber im gleichen Zusammenhang sagt uns
bereits das zehnte Gebot: „Du sollst nicht begehren deines Nächsten Frau.“ Schon begehren ist
Übertretung des Gesetzes Gottes und damit Ehebruch, wie Jesus bestätigt. Sünde fängt immer im
Herzen an, in den Gedanken, im Begehren usw. (vgl. Mt 15,19) Das Herz des Menschen verlangt
nach der verbotenen Frucht, die Gott verboten hat, weil er uns liebt und uns schützen möchte.
Warum verlangt unser Herz immer nach dem, was Gott verbietet? Weil das Herz grundsätzlich
verkehrt ist und von der Sünde regiert wird. Satan, der von Anfang an ein Lügner und Betrüger ist
(vgl. Joh 8,44), will uns ständig einreden, dass wir das Verbotene brauchen, um wirklich glücklich
zu sein und um Erfüllung zu finden. Sünde kann uns aber nie wirklich Erfüllung bringen, sondern
nur innere Leere. Ein Christ, der nicht verstanden hat, dass in Wirklichkeit Jesus allein uns die
innere Erfüllung geben kann, wird immer Gefahr laufen, in Sünde zu fallen. Nicht einmal der Ehepartner
kann uns das Herz wirklich ausfüllen. Wenn wir zu viel von Menschen erwarten, werden
wir immer wieder enttäuscht werden. Eine Leere bleibt zurück, die wir auf falschem Weg zu füllen
suchen.

Doch wie kann unser Herz erneuert werden und zu einer Erfüllung in Jesus Christus kommen?
Grundsätzlich müssen wir erkennen, dass es Sünde ist, wenn wir Satan mehr glauben als Gott. Wir
haben das Leben am falschen Ort gesucht. Doch Gott lässt uns nicht einfach in die Irre gehen. Er
sandte seinen Sohn Jesus, um uns aus der Macht der Sünde zu retten und uns zurück in die Gemeinschaft
mit Gott zu bringen. Jesus hat deine Schuld auf sich genommen und ist für dich gestorben.
Er will dir vergeben und dein hartes Herz verändern. Das geschieht durch die Wiedergeburt
und in der Heiligung. Wenn du Jesus offen deine Probleme und Sünden bekennst, wenn du ihn
einlädst, in dein Leben zu kommen und es zu führen, koste es, was es koste, dann wird dein Leben
Schritt für Schritt erneuert. Noch mehr: Gott schaut dich dann durch Jesus Christus als eine innerlich
geheilte Person an. Die Beziehung zu Gott ist geheilt. Wenn du nun Jesus vertraust, dass er
allein dein Herz erfüllen kann, nicht die Sünde, dann wirst du erleben, dass er dich nicht enttäuscht.
Die Frucht des Geistes wird dein Leben immer mehr erfüllen. Du wirst dann für andere da
sein und nicht in erster Linie das eigene Glück suchen. Für die Ehe bedeutet das, dass ich Jesus
vertraue, dass er mir Kraft schenkt, für meinen Partner da zu sein und ihn glücklich zu machen. Es
bedeutet, dass ich nicht ständig am Nachbarszaun stehe und nach der „Weide“ des Nächsten Ausschau
halte, sondern dankbar bin für das, was Gott mir gibt.
Damit ist der Sünde der Kampf angesagt, wir Jesus das im Folgenden darlegt.

b) Der Sünde keine Nahrung geben (V.29-30)
Das griechische Wort dexios „Rechte“ kommt von dem Wort dechomai „aufnehmen“. Die rechte
Seite wird in der Bibel als die wichtigste Seite des Körpers dargestellt und kann als solches auch
für beide Seiten stehen.
Unser Text bezieht sich auf die Teile am Körper, wodurch die Sünde genährt und durchgeführt
wird. Das gleiche gilt nicht nur für das rechte Auge und die rechte Hand, sondern für alle Glieder
des Körpers, die uns zur Sünde führen könnten.
Sollen wir diese tatsächlich abhauen, wenn sie uns zur Sünde verführen? Das Problem würde
trotzdem existieren, weil im Grunde genommen weder das Auge noch die Hand Schuld sind, sondern
das Herz. Sünde geschieht grundsätzlich im Herzen, wird jedoch durch die Glieder des Körpers
genährt und in die Tat umgesetzt.
Was Jesus hier sagt, ist Folgendes: Wende dich konsequent von der Sünde ab. Lass den Vogel
nicht ein Nest auf deinem Kopf bauen. Spiele nicht mit der Sünde. Die Folgen sind zu tragisch,
nämlich das ewige Höllenfeuer in der ewigen Trennung von Gott. Für Jesus ist die Hölle Realität
(Wirklichkeit), wovor es zu warnen lohnt.
Hier haben wir auch eine klare Antwort auf die oft gestellte Frage, ob ein Christ verloren gehen
kann. Jesus sagt eindeutig, dass er es kann. Wenn er, nachdem Jesus ihn aus der Macht der Sünde
befreit, wieder mit der Sünde spielt und versklavt wird, wird die Sünde ihn von Christus wegbringen.
Damit verliert er auch das ewige Leben.
Nicht der Christ geht verloren, der mal in der Sünde fällt und dann wieder aufsteht (vgl. 1. Joh
2,1f.). Doch wer sein Leben nicht (vollständig) vom Heiligen Geist, sondern von der Sünde
bestimmen lässt, wird geistlich sterben (Röm 8,13). Es gibt für Christen also nur die Möglichkeit,
unter der Leitung des Heiligen Geistes der Sünde eine klare Absage zu erteilen und unser Leben
Gott zu weihen, wenn wir geistlich nicht sterben, sondern wachsen wollen.
Gerade in unserer Zeit ist es oft die „Augenlust“, die uns zur Sünde führt. Da sind die vielen pornographischen
Bilder von Frauen in Fernsehen und Zeitschriften zu erwähnen. Selbst viele verheiratete
Männer, und selbst Christen schauen diesen Dreck an. Hand in Hand damit sind die schmutzigen
Gedanken zu erwähnen, die durch solche Bilder genährt werden. Nachher wundert man sich,
wenn es tatsächlich zum Fall kommt, oder meint, dass man eben halt auf diesem Gebiet schwach
sei (vgl. Davida Ehebruch).
Oder da sind die Frauen zu erwähnen, die ihren Körper durch schlecht Kleidung zur Schau stellen.
Jesus sagt: Wende dich bewusst ab. Gehe nicht dahin, wo du versucht wirst und fallen könntest.
Oft sind es andere Christen, die uns sagen: „So genau kann es aber nicht sein.“ „Ein bisschen Spa
darf man doch haben.“ Hiob sagt, dass das eine Schandtat ist, die vor dem Richter gehört (Hiob
31,9-11). Deshalb hat er mit seinen Augen einen Bund geschlossen (Hiob 31,1).
Wie ist es aber, wenn es Gemeindeschwestern sind, die durch ihren schlecht gekleideten Körper
Männerblicke fangen? Dann sollten wir sie in Liebe, aber doch offen darauf hin ansprechen. Warum
willst du als Christin deinen Körper zur Schau stellen und Männer, die schwach sind, zur
Sünde verführen? Du machst dich mitschuldig. Durch deinen Körper sollst du Gott verherrlichen.
Außerdem: Du brauchst einen Mann, der nicht nur deinen Körper begehrt, sondern dich als Person
ernst nimmt und echte Liebe zeigt. Statt mit der Sünde zu spielen, sollten wir alles tun, um die Ehe
zu fördern.

Der Ehebund soll befestigt werden (V.31-32)
Ich habe vorher gesagt, dass die Ehe nach der Bibel ein Bund auf Lebenszeit ist. Wenn ein Ehepartner
einen anderen nimmt oder mit einer anderen Person Geschlechtsverkehr hat, während der
erste noch lebt, bricht er die Ehe.
Wie ist es aber mit dem Scheidebrief, von dem Mose schreibt (5. Mose 24,1ff.)? Erlaubt das Alte
Testament doch eine Scheidung und Wiederheirat?
Wer 5. Mose 24,1-4 sorgfältig liest, wird merken, dass es dort um etwas anderes geht. Bei Mose
geht es nicht um eine Erlaubnis, sondern vielmehr um eine Einschränkung. Hat sich jemand nach
der Hochzeit von seiner Frau getrennt, weil er etwas „Anstößiges“ (wohl Geschlechtsverkehr vor
der Ehe gemeint) gefunden hat und diese Frau dann einen anderen Mann nimmt, darf sie nicht
wieder zum ersten Mann zurückkehren, weil sie durch die Scheidung und Wiederheirat unrein
geworden ist. „Denn ein Greuel ist das vor Jahwe. Und du sollst das Land, das Jahwe, dein Gott,
dir als Erbteil gibt, nicht zur Sünde verführen“ (5. Mose 24,4).
Die jüdischen Lehrer hatten diese Stelle zum Teil so umgedeutet, dass der Mann sich bereits von
seiner Frau scheiden lassen und wieder heiraten durfte, wenn die Frau das Essen anbrannte oder
wenn er eine schönere Frau sah.
Jesus hat bereits klargestellt, dass schon der begehrliche Blick Sünde ist. Nun geht es weiter und
erklärt, dass Scheidung unter einer Ausnahme (wegen Hurerei, wobei man damals wohl gezwungen
war, sich scheiden zu lassen) für seine Nachfolger nicht in frage kommt und dass Wiederheirat
überhaupt nicht infrage kommt. Wiederheirat, während der erste Partner noch lebt, ist immer (!)
ein Bruch des ehelichen Bundes und deshalb Ehebruch.
Wenn das so ist, dann lohnt es sich, für die Erhaltung der harmonischen Ehe zu kämpfen. Harmonisches
Eheglück kommt nicht von selbst. Manchmal müssen wir dafür sogar sehr hart kämpfen.
Der erste Gegenstand des Kampfes bin immer ich (bzw. mein ICH). Ich muss mir meinem Stolz,
meinem Egoismus, meiner Hartnäckigkeit, meiner Unversöhnlichkeit usw. kämpfen. Nur wenn ich
diesen Kampf in der Kraft des Heiligen Geistes und ein festes Vertrauen auf den Sieg Jesus über
die Sünde führe, kann ich gewinnen.
Hier einige Hinweise, wie wir unsere Ehe schützen und fördern können:
- Wir sollten konsequent negative Gedanken über den Partner bekämpfen und nicht den Partner
ständig mir anderen Personen vergleichen. Vielmehr müssen wir lernen, ihn so anzunehmen,
wie er ist, aber auch offen über schwache Seiten zu reden. Dabei sollten wir bestrebt sein, keine
Worte zu gebrauchen, die den Partner verletzen.
- Wir sollten bereit sein, bedingungslos zu vergeben, auch wenn es schwer fällt. Denken wir
daran, dass Christus uns viel mehr zu vergeben hat, als wir zu vergeben haben. Das griechische
Wort „Vergebung“ bedeutet wörtlich „Loslassen“. Was wir wirklich vergeben haben, werden
wir nicht bald schon wieder in Erinnerung rufen.
- Wir sollten bereit sein, geduldig zu zuhören, selbst wenn mein Partner mich auf Schwachstellen
hinweist. Sich nicht gleich selbst rechtfertigen oder sogar den Partner angreifen, sondern
versuchen, zu verstehen in der unbedingten Bereitschaft, sich selbst von Jesus Christus verändern
zu lassen.
- Wir sollten weiter Worte brauchen, die den Partner nicht verletzen. Frauen sind vor allem empfindlich,
wenn über ihr Äußerliches, bzw. ihren Körper etwas Negatives gesagt wird, Männer,
wenn sie in ihrem Hauptsein nicht respektiert werden bzw. wenn sie wie unmündige Kinder
behandelt werden. Wenn wir verletzt sind, sollten wir offen, aber in Liebe darüber sprechen.
- In Hoh 2,15 lesen wir: „Fangt uns die kleinen Füchse, die die Weinberge verderben!“ Oft denken
wir, dass die Sache so klein sei, dass es sich nicht lohne, sich deswegen aufzuregen. Dazu
kommt noch eine Kleinigkeit, und noch eine, und noch eine …, bis man gar nicht mehr mit
einander vernünftig reden kann und sich nur noch gegenseitig verletzt. Sprecht über kleine
Dinge, die euch verletzen, und tragt nicht nach, sondern vergebt von ganzem Herzen! Das allein
bewahrt uns vor einer Kluft, die kaum mehr zu überwinden ist.
- Versuchen wir, mit Gottes Hilfe immer wieder über den eigenen Schatten zu springen und auf
die Wünsche des anderen einzugehen, auch wenn wir verletzt sind. Wir werden die Frucht selber
genießen.

Zusammenfassung
Jesus zeigt uns sehr deutlich, dass Sünde immer im Herzen anfängt, ebenso auch der Ehebruch
(vgl. Mt 15,19). Das Herz ist nach der Bibel vor allem der Sitz der Gedanken. Sündhafte Gedanken
sind deshalb nach der Bibel genauso Sünde wie die sündhafte Tat. Das Grundproblem besteht
darin, dass der Mensch in seinem Herzen Satan mehr glaubt als Gott. Wo doch Gott allein unser
Leben erfüllen und uns wirklich glücklich machen kann, glaubt der Mensch, dass er durch die
Sünde zu einem erfüllten Leben gelangen könne – ebenso auch in der Sexualität. Gott hat dem
Menschen die Sexualität als gute Gabe gegeben, damit er in der Ehe den Partner beschenken kann.
Doch sucht der Mensch grundsätzlich eine egoistische Selbstbefriedigung, was aber nie zur inneren
Erfüllung und Befriedigung führen kann, weil der Mensch nur durch Jesus Christus und den
Gehorsam dem Wort Gottes gegenüber zu einer wahren Erfüllung seines Lebens kommen kann.
Wer Jesus in sein Herz aufgenommen und durch ihn die Wiedergeburt erlebt hat, der hat die Voraussetzung,
innerhalb der göttlichen Grenze der Ehe die Sexualität als segensreiche Gabe Gottes
zu erleben und weiterzugeben. Dabei sind wir als Chrisen aufgefordert, immer wieder gegen unseren
Egoismus zu kämpfen, damit wir die Fülle des göttlichen Segens immer mehr und tiefer erleben
können.


Dr. Jacob Thiessen, Rektor und Neutestamentler an der STH BASEL (www.sthbasel.ch)
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