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Vom Wohlstandsevangelium in die Pleite


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Rolf

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Vom Wohlstandsevangelium in die Pleite





Vom Wohlstandsevangelium in die Pleite: Im Umfeld jener christlichen Gemeinden in den USA, die Reichtum predigen, hat die Wirtschafts- und Finanzkrise besonders schmerzhaft zugeschlagen.

Privatinsolvenzen und Zwangsverkäufe von Häusern sind im sogenannten „Sonnengürtel“ – von Florida über Arizona bis nach Kalifornien – auffallend häufig. Darauf macht die Publizistin Hanna Rosin im Magazin „The Atlantic“ (Washington) aufmerksam. Schwarze und Einwanderer aus Lateinamerika (Latinos) hatten besonders unter dem Zusammenbruch der Hypothekenbanken zu leiden; sie stellen auch einen hohen Anteil jener charismatischen, pfingstkirchlichen und unabhängigen Großgemeinden, in denen ein Wohlstandsevangelium gepredigt wird. Kate Bowler, Doktorandin für Amerikanische Religion an der Duke University (Durham/Bundesstaat North Carolina), hat herausgefunden, dass 50 der 260 größten Gemeinden in den USA ein Wohlstandsevangelium verkündigen. Einer Untersuchung des Meinungsforschungsinstituts Pew (Washington) zufolge sind 73 Prozent aller religiösen Latinos Anhänger der einen oder anderen Form von Wohlstandsevangelium.

Finanzmakler versprechen Gemeinden Boni

Warum aber haben gerade sie besonders unter der Wirtschafts- und Finanzkrise und dem Bankenzusammenbruch zu leiden? Nach Rosins Ansicht hat die Verkündigung, dass Gott den wirklich Gläubigen materiellen Reichtum schenke, viele Christen zu riskanten Finanzanlagen verleitet. Nicht wenige hätten sich im Vertrauen auf Gottes Segen beim Hauskauf mit mangelhaft abgesicherten Hypotheken und Darlehen übernommen. Auch führten Finanzseminare in solchen Gemeinden oft dazu, riskante Geldgeschäfte abzuschließen. In manchen Fällen arbeiteten die Gemeinden mit Finanzberatern zusammen. Für Abschlüsse versprächen diese Bonuszahlungen an die betreffende Gemeinde. Zu den bekanntesten US-Pastoren, die ein Wohlstandsevangelium predigen, gehören laut Rosin Kirbyjon Caldwell und Joel Osteen (Houston/Texas), Tommy Barnett (Phoenix/Arizona) und T.D. Jakes (Dallas/Texas).

Kritik: Analyse zu oberflächlich

Wie der Informationsdienst Religion Watch (North Bellmore/Bundesstaat New York) berichtet, stoßen Rosins Thesen auch auf Kritik. Ihr Artikel rege zwar zum Nachdenken an, sei aber zu oberflächlich. Die Soziologin Prof. Michelle Dillon von der Universität von New Hampshire (Durham/New Hampshire) halte dagegen, dass Einwanderung und eine labile Bevölkerungsstruktur eher die Ursache für die hohe Zahl von Zwangsversteigerungen in den „Sonnenstaaten“ sei. Arme Latinos und Schwarze hätten kaum finanzielle „Puffer“, mit denen sie den Versprechungen der Finanzmakler von schnellem Reichtum etwas entgegensetzen könnten. Die weltweit umstrittene Verkündigung eines Gesundheits- und Wohlstandsevangeliums geht davon aus, dass Christen ein Anrecht auf den Segen von Gesundheit und Wohlstand haben und dass sie ihn durch Frömmigkeit und finanzielle Opfer („Aussäen des Samens“ genannt) bekommen.




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