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[Rolf]

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Aliens sind kein Problem für den Glauben





Was wäre, wenn wir einer ausserirdischen Intelligenz begegnen würden? Müsste eine solche Entdeckung nicht das religiöse Weltbild der Gläubigen erschüttern?


Dem ist nicht so, sagt der Theologe Ted Peters, Professor für Systematische Theologie am Pacific Lutheran Theological Seminary und der Graduate Theological Union in Berkeley, Kalifornien. Der Wissenschaftler stellte 1300 Personen die Frage, ob die Entdeckung einer ausserirdischen Intelligenz ihren persönlichen Glauben, ihre Religion als Ganzes oder eher die religiösen Überzeugungen von Andersgläubigen erschüttern würde. Unter den Befragten — die meisten von ihnen Einwohner der USA — befanden sich sowohl Gläubige als auch Agnostiker bzw. Atheisten.

Gelassene Buddhisten

Sehr gelassen gaben sich die 70 befragten Buddhisten: Kein einziger von ihnen war der Ansicht, dass ihr Glaubensgebäude durch die Entdeckung einer ausserirdischen Intelligenz ruiniert würde. 40 Prozent von ihnen glaubten indes, dass andere Glaubensrichtungen sehr wohl ein Problem damit hätten.

Bei den 120 befragten Katholiken war die Unsicherheit etwas höher: Zwar nahmen nur 8 Prozent von ihnen an, dass ihr persönlicher Glaube an der Herausforderung durch ausserirdische Intelligenz Schaden nehmen könnte, doch immerhin 22 Prozent befürchteten dies für den Katholizismus insgesamt. Und noch mehr — 30 Prozent — gingen davon aus, dass andere Religionen darunter leiden würden.

Für andere christliche Konfessionen vornehmlich protestantischer Couleur war das Muster ähnlich. Zu anderen Religionen wie Hinduismus oder Islam konnte Peters keine Angaben machen, da seine Datenbasis für diese Glaubensrichtungen zu schmal war.

Von den 205 Personen, die sich selber als nicht-religiös bezeichneten, glaubte nur gerade 1 Prozent, dass die erwiesene Existenz ausserirdischer Intelligenz ihre diesbezüglichen Überzeugungen berühren würde. Aber eine klare Mehrheit von ihnen (69 Prozent) ging davon aus, dass dies die Weltreligionen in eine tiefe Krise stürzen würde. Von den religiösen Befragten glaubten dies im Schnitt lediglich 34 Prozent.

Jesus kam nicht für die Neandertaler

Der Astrobiologe Paul Davies von der Arizona State University in Tempe glaubt, die Entdeckung einer extraterrestrischen Intelligenz würde für die christliche Theologie ein massives Problem schaffen. «Sie glauben, dass Jesus auf die Erde gekommen ist, um die Menschheit zu erlösen — nicht Delphine, Neandertaler oder Ausserirdische», kommentierte Davies die Resultate der Studie. «Damit das einen Sinn ergibt, muss man entweder mehrfache Inkarnationen [von Jesus auf anderen Planeten] annehmen oder einen Grund dafür finden, warum ausgerechnet dieser Planet und diese Spezies auserwählt wurden.»

«Es gibt nichts im Christentum, das anderes intelligentes Leben ausschliessen würde», meinte dagegen ein evanglischer Teilnehmer an der Studie. Und tatsächlich sucht auch die Vatikanische Sternwarte nach ausserirdischem Leben (20 Minuten Online berichtete); die päpstlichen Sterngucker gehen davon aus, dass es keinen Konflikt gibt zwischen dem Glauben an Gott und der möglichen Existenz ausserirdischer «Brüder».

Und was ist mit Ihnen? Glauben Sie an Gott? Oder an die Existenz von Aliens? Und wie würde die Entdeckung von ausserirdischen Intelligenzen Ihr Weltbild verändern?