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Meine Erfahrungen mit Charismatikern.


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#1
Rolf

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Meine Erfahrungen mit Charismatikern.



Teil 1


Anmerkung:

Wenn ich all meine Erfahrungen die ich während den letzten Jahren in charismatischen Gemeinden hier aufzähle, geht es mir bei diesem Bericht nicht im geringsten um eine Anklage oder ein Gericht. Ich liebe diese Geschwister in all den Gemeinden auch heute noch herzlich. Zu vielen dieser Geschwister habe ich heute noch Kontakt. Hier rede ich nicht an erster Stelle über Geschwister, sondern über einen bösen und verführerischen Schwarmgeist, der diese Geschwister verführen konnte. Meine Hoffnung ist, dass Jene sich lösen können aus dieser teuflischen Schlinge, die im 2.Tim. 2. 24--26 und in 1.Kor.15.34 beschrieben wird. Dort steht, dass wir Christen nüchtern werden sollen und nicht sündigen.

Bekehrt habe ich mich an einer Evangelisation von Willhelm Pahls in einer FEG.

Ungefähr 6 Jahre waren wir Mitglied in dieser Gemeindebewegung. Als unsere Kinder noch klein waren, wurde uns die Fahrt zu dieser Gemeinde zu weit, daher entschlossen wir uns in die örtliche Pfingstgemeinde zu gehen, weil wir diese Menschen auch als Geschwister im Herrn betrachten. In der FEG waren wir gut aufgehoben und konnten dort auch bis zu einem gewissen Punkt geistig wachsen. Später dann, als wir in einer charismatischen Gemeinde waren, stellte ich rückblickend fest, dass gewisse Punkte ,welche in der Bibel klar beschrieben werden, nie gelehrt wurden Fragen zu diesen übergangenen Bibelstellen wurden ignoriert undicht beantwortet. Es waren vor allem Fragen betreffend dem Epheserbrief, wo beschrieben wird, dass wir im Kampf stehen mit den finsteren Mächten im Luftraum. Diese Stellen wurden gemieden. In der FEG dort wurde auf dieses Thema nie eingegangen. Das hat mich damals sehr irritiert. Heute ist mir bekannt, dass dort nicht das volle Evangelium gepredigt wurde.

In der Pfingstgemeinde dann war mein erster Eindruck, diese Menschen seien ernsthafter, feuriger und hätten einen grösseren Glauben als Jene in der FEG. Wir sind begeisterte Christen und somit hatten wir dort sofort viele Gleichgesinnte.

Mir fiel auf, dass in der Pfingstgemeinde viel mehr auch für Kranke gebetet wurde. Auch über das Wirken Gottes durch Heilung an Kranken wurde ich zum ersten Mal unterrichtet. Dämonenaustreiben und geistliche Kampfführung wurde uns gelehrt und praktiziert. Man lehrte uns, dass wir auch Tote aufwecken können, wenn wir nur genug Glauben hätten und vieles mehr. Ich war sehr begeistert was ich da Neues gelehrt habe. In dieser Gemeinde habe ich eindeutig an Glaubensstärke zugenommen. Ich glaubte, dass Gott auch heute durch mich Kranke heilen werde und das wurde mir oftmals durch Gott bestätigt. In der Familie durfte ich das erleben und auch außerhalb. Ein krebskrankes Kind wurde durch unser Gebet geheilt. Auch heute glauben wir felsenfest, dass Gott mit seinen Kindern Wunder tun kann. Das waren grosse Glaubensfortschritte die ich in charismatischen Gemeinden erleben durfte und meine Liebe zu Gott hat dort zugenommen. Dies sind geistliche Segnungen die Gott seinen Kindern gerne geben will. Er segnet seine Kinder im Geist , jedoch nicht in einem falschen Rationalismus.

Wenn durch Rationalismus der Heilige Geist abgelöst wird.

Sehr schnell musste ich jedoch bei den Charismatikern feststellen, dass man durch menschliche Lehre all das Wirken Gottes beschleunigen, vereinheitlichen und vor allem vereinfachen wollte. Das Wirken Gottes wurde zu einer Formel gemacht. Man brauchte nur bestimmte Zeremonien vorzunehmen, gewisse Handlungen ausführen und schon reagiert Gott auf unsere Wünsche! Dass ein solches Verhalten sehr nahe an Zauberei grenzte, merkte ich damals nicht! Nehmen wir einmal die Gnadengaben die Gott der Gemeinde schenken will. In jener Pfingstgemeinde wurde ein Heilungsevangelist aus Amerika eingeladen. Dieser Mann hat uns ein paar Tage gezeigt wie man zu kurze Beine nachwachsen lässt, Hautpilze entfernt, Frauen in den Wechseljahren heilt wie Hüftgelenkverformungen beseitigt werden, usw. Nichts war unmöglich. Ich wurde damals auch von einem Hautpilz befreit der jedoch bald wieder da war.

Die Heilungsgabe war somit ganz einfach zu bekommen, wenn man nur wollte. Anschliessend an diesen Heilungsprediger wurde dann in der Gemeinde durch den Pastor nachgehackt ,was bedeutete, dass der Pastor in der Versammlung jene Christen, welche die Heilungsgabe möchten, auf die Bühne bat. Sofort bin ich aufgestanden und war befremdet, dass nur etwa vier von vielleicht vierzig Personen diese Gabe wollten. Wir wurden gebeten ,während ein paar Minuten die Arme in die Höhe zu halten. Danach kam der Pastor zu jedem von uns und hat uns vielleicht 10 mal stark über die Hände gestrichen und gesagt, wenn wir beim herunternehmen der Arme ein Kribbeln in den Händen spüren würden, dann hätten wir von Gott die Heilungsgabe erhalten.

Als ich dieses Kribbeln verspürte sagte der Pastor,dass ich nun die Heilungsgabe erhalten habe, ich solle nun hinaus in die Welt Tote aufwecken und Menschen heilen. „Die Kranken für die Du betest, werden gesund.“ So ungefähr war sein Komentar. Als bekannt wurde, dass ich die Heilungsgabe hätte, schickte man mich zu einer Frau mit Krebs im Endstadium. Ich betete für sie und trieb den Geist des Krebses aus, und sagte ihr, dass Gott sie heile! Den ich war ja ein Glaubensheld, somit musste Gott sie heilen. Kurz darauf verstarb die Frau und ich fragte mich, was ich ihr angetan hätte. Was muss diese Frau in ihren letzten Stunden durchgemacht haben? Aber eben, so rationell kommt man bei Schwärmern zur Heilungsgabe. Für mich war es ein fürchterlicher Schock und mir kamen sehr viele Fragen hoch, die mir niemand beantworten wollte. Ich musste dieses Erlebnis alleine verarbeiten, doch es wurde mir zu einer heilsamen Lehre. Lange Zeit fragte ich mich selber. Bin ich überhaupt ein richtiger Christ? Wenn ich ein Christ wäre, dann hätte Gott sie doch sicher geheilt!

Wie in vielen charismatischen Gemeinden die Zungenrede als Beweis für die Echtheit des Christseins gilt, so auch in dieser Pfingstgemeinde, wo man Leuten auf rationelle Art die Zungenrede verpasste. Hast du diese Gabe nicht, bist du zuwenig geisterfüllt. Es ist wie in der Welt ,wo nur noch Diplome wichtig sind! Die Gemeinde wurde zum Supermarkt für Geistesgaben. „Geistesdiplome“ wurden verteilt.

Im selben Zusammenhang war der Torontosegen aktuell. Auch das Thema Geld war stets hoch aktuell. Die Predigten über den „Zehnten“ waren eine ständige „Liturgie“. Als Geschäftsmann war ich daher in der Gemeinde hochwillkommen. Ich wurde nicht geprüft ob ich ein wirklicher Christ und somit eng mit Gott verbunden war. Sofort beförderten sie mich ins Ministery-Team! Damit wurde ich auch sofort als „Auffänger“ in den sonntäglichen Umfallspektakel eingebunden. Später wurde uns vom Team gelehrt wie man selber manipulieren könne, damit Menschen durch uns umfallen. Da bei mir jedoch nie jemand zu Boden ging, fühlte ich mich einmal mehr zu wenig geistlich.

Auch das war wieder ein Grund, grosse Anfechtungen zu verdauen. Die Umfallphänomene nach den Predigten hatten in unserer Gemeinde sehr stark zugenommen und es war sehr peinlich wenn den Frauen beim hinfallen die Röcke bis zum Anschlag hochrutschten und Glaubenschwestern schnell nach Decken greifen mussten. Gleichzeitig hat dann das sogenannte Lachen im Geist angefangen, was mich oftmals gewaltig ärgerte. Ich nahm einmal eine suchende Frau an einen unserer Gemeindevorträge mit. Plötzlich fingen mitten in dem Vortrag zwei Frauen an zu kichern und zu lachen, wie zickige Teenis und so stark, dass man sich auf diesen ernsthaften Vortrag nicht mehr konzentrieren konnte. Meine Begleitperson hat mir sofort erklärt, dass sie mit einem solchen Zirkus nichts am Hut haben wollte.

Bei einem Hauskreis war dann diese Lachsalbung so stark dass man sich am Boden wälzte. Als die Tochter des Hauszellenleiters sich dann zu uns stellen wollte, konnte sie den Raum nicht betreten, sie ist rückwärts in den Gang des Hauses zurückgefallen! Sie konnte diesen Raum nicht betreten! Sofort haben wir analysiert, dass die Salbung über uns paar Geschwister so gross sei, dass niemand mehr dazustossen konnte. Mit anderen Worten sagten wir uns, dass wir fast zu heilig waren für diese Schwester! Wo viel Zungenrede ist, da kommt Hochmut!

Einmal wurden Propheten aus Hannover eingeladen, welche anscheinend sofort unterscheiden konnten wer vom Teufel und wer von Gott war.

Uns vom Ministery-Team wurde während des Gottesdienstes mitgeteilt, dass zuhinterst im Gottesdienstraum eine Hexe böse Gedanken und Kräfte gegen den Pastor senden würde und dieser könne fast nicht mehr predigen, wir sollten sofort eine geistige Mauer bilden vor der Bühne und eine Kette machen um den Pastor so schützen. Wir vom Team mussten dann eine Art Mauer bilden um den Pastor zu schützen. Zusätzlich wurde die sogenannte Hexe aus dem Gottesdienstraum entfernt. Durch ihre Entfernung wurde angeblich der Gottesdient gerettet durch uns Beter !! Was für ein siegreicher Kampf hatten wir damals doch errungen. Ich habe mich von diesem Tag an gefragt, was aus dieser Frau geworden ist, die unseren Gottesdienst besuchte und die man rausgeschmissen hatte?

Anschliessend wurde von den sogenannten Propheten noch ein Tanz vorgeführt. Eine Tänzerin hatte während des Tanzes die glorreiche Idee, fortwährend Reis im Gottesdienstraum herumzuwerfen, so als würde sie Hühner füttern. Meine Frau war im Putzteam und von diesem Hühnerfüttern nicht sonderlich begeistert.

Es wurden durch diese hannoverschen Propheten auch ein Gebetsmarsch durch den Ort gemacht um festzustellen was für örtliche Geister diesen Ort binden würden. Bei katholischen Altaren blies man die Kerzen aus u.a.m.. Auf diese Weise wurde vermutlich unser Städtchen vor bösen Mächten gerettet! Ganz rationell. Alles ist so einfach bei Charismatikern, wenn man nur will. Die Helden waren natürlich die Christen.



Ziele erreichen durch Manipulation.

Diese Gemeinde war bis anhin sehr bescheiden gewesen mit ihren Ansprüchen was das Gemeindelokal betraf, da es eine kleine Schar war. Sie entschieden einst, auf Kredit ein altes und einfaches Haus zu kaufen. Voller Freude über das eigene Lokal hatten die Geschwister dieses Haus nach und nach umgebaut. Nun gab es jedoch in der Gemeinde verschiedene Unstimmigkeiten und so wurde in relativ kurzer Zeit drei mal den Pastor ausgewechselt. Furchtbare Streitereien hatten grosse Spaltungen und Verletzungen bei den Mitgliedern wie den Pastoren verursacht. Immer wieder gings um die Kardinalsfrage:“ War der neue Prediger nun genug geisterfüllt oder nicht?„

Der dritte dieser Pastoren war jedoch wie es scheint mit diesem bescheidenen Häuschen nicht zufrieden. Er hatte grosse Pläne. Und wollte plötzlich ein ganzes Industriegebäude mit hunderten von Quadratmetern Fläche für einen horrenden Preis kaufen, obwohl man an dem alten Häuschen vermutlich noch keinen Rappen abbezahlt hatte. Da wurde es vielen Geschwistern mulmig.

Es entstand mehr und mehr Widerstand welcher so gross wurde , dass Brüder aus der Leitung die Gemeinde frustriert verliessen.

So wurde aus Amerika ein “Erweckungsevangelist” angeheuert, der uns dann während drei Tagen prophezeite, in der Schweiz ,dem wichtigen Land in Europa, gäbe es demnächst eine grosse Erweckung wo sich Millionen bekehren würden. Auch in unserer Region werde es eine riesige Erweckung geben. Dieser Erweckungsevangelist fragte uns ernstlich, ob wir Christen dafür vorbereitet und fähig seien, all die Neubekehrten zu betreuen. Ob wir überhaupt genügend Platz hätten für all die Menschen, die dann in unsere Gemeinde strömen würden?

Das war also der springende Punkt! Denn bei einer Erweckung mit solch gigantischer Dimension war natürlich das alte Häuschen zu klein.

Betreffs der grossen Erweckung sowie des Industriegebäudes blieb Skepsis. Nun wurde Gott gebeten, zu zeigen, ob man das grosse Gebäude wiederum mit grossem Kredit kaufen sollte. Ein besonders geistreicher Bruder kam auf die Idee, man müsse dieses Gebäude im Style von Jericho einnehmen! Vermutlich wollte er dass die Kreditmauern fielen! In einer Nacht und Nebelaktion stolperte dann die ganze Clique sieben mal unter Beobachtung aller umstehenden Katholiken um dieses Fabrikgebäude. Nach diesen Umkreisungen waren wir nicht klüger als vorher! Oder wollte Gott uns durch unsere müden Beine doch noch etwas sagen?

Das Gebäude wurde dann nicht gekauft und diese riesige Erweckung ist leider auch nicht eingetroffen. Doch beinahe wäre durch eine hinterhältige Manipulation durch einzelne Manipulatoren eine ganze Gemeinde samt ihrem Ruf in Konkurs gegangen!

Das Geheimnis der Weisheit der Pastoren.

Ich war mit unserem Pastor gut befreundet und er hat in der ersten Zeit meiner Gemeindezugehörigkeit viel zu meiner Glaubensstärkung beigetragen. Seine Predigten waren für mich wie für meine Frau etwas vom Besten, was wir je hörten. Doch leider war er zuwenig nüchtern. Plötzlich hatte er einen neuen feindlichen Geist in der Gemeinde wahrgenommen. Es war der furchtbare Geist der “Iseebel” . Dieser Geist wütet angeblich in allen Frauen, die es wagten ,dieses schwärmerische Treiben zu hinterfragen. Wie ich im Internet erfahren habe, wirkt dieser schreckliche Geist auch in Deutschland! So beehrte er auch meine Frau mit der Aussage, diesen schrecklichen Geist zu haben. Der Pastor übergab mir ein Büchlein zum Thema Iseebelgeist. Nun wurde mir klar, dass via Bücherversand so nach und nach alle möglichen, gute wie böse Geister langsam aber sicher in die Gemeinde kommen.

Je nach dem welche Bücher der Pastor gerade las, wurde die Gemeinde beeinflusst. Die Gemeinde wird nicht mehr durch die Bibel beeinflusst, sondern durch Bücher von Menschen. Wie sagt doch das Wort Gottes zu diesem Thema so treffend: „Verflucht ist jeder, der auf Menschen vertraut!“ Eine völlig neue ,rationelle Art der Geistesunterscheidung. Für den Torontosegen musste man allerdings nach Toronto und für eine besondere Salbung nach Pensacola. Diese Pilgerreise wurde in dieser Gemeinde auch tatsächlich gemacht! Ich hatte die Reise noch vermittelt. Welche Schande!



Wohnortswechsel in einen andern Kanton



Gemeinde für Urchristen.

Wir suchten dann eine andere Freikirche. Zuerst besuchten wir die FEG am neuen Wohnort. Dort sagte uns jemand, falls wir eine gute Gemeinde suchten, sollten wir ins Nachbardorf in eine charismatische Bewegung. Es war uns wichtig eine Gemeinde zu finden mit den Gaben, jedoch nichts schwarmgeistliches. In dieser neuen Gemeinde fühlten wir uns augenblicklich willkommen und angenommen. Auch wahre der dortige Pastor ein nüchterner und gottesfürchtiger Mann. Es kam zu einem Predigerwechsel und auch dieser war ein bibeltreuer Lehrer. Er war stets bemüht dass alles nüchtern und ordentlich zu und herging. Seine Predigten waren sehr aufbauend. Wir hatten einen Hauskreis den wir sehr schätzten. Wir beteten viel im Hauskreis und war jemand krank ,fasteten und beteten wir für den Kranken. Das Wort Gottes war für uns die Grundlage. Doch trotz dieser guten Gemeindeleitung oder eben gerade deswegen war Feind sofort zur Stelle .In der Gemeinde war ein Lobpreisteam, vor allem mit Frauen besetzt. Das Team hob sich irgendwie ab von der geistlichen Haltung der Gemeindeleitung. Diese Haltung war jedoch sehr schwierig zu definieren.

Das Lobpreisteam fühlte sich als eine Art Elite. Eine Gemeinde in der Gemeinde. Von ihnen aus habe ich immer wieder eine eigenartige Atmosphäre gespürt. Einmal beobachtete ich sie während eines längeren Gespräches . Diese Frauen kommunizierten nicht so, wie ich es von Glaubensgeschwistern gewohnt war. Sie sprachen wie in Bildern und Gleichnissen. Es war eine völlig komische Unterhaltung die sie dort führten. Sofort war dann auch eine andere Schwester dort mitbeteiligt, die wollte unbedingt den “Flaggendienst” einführen. Das ist eine Art Anbetung zelebriert mit Fahnen. Sie war der Ansicht, wenn dieser Dienst nicht in der Gemeinde eingeführt würde, so wäre die ganze Sache viel zu wenig geistlich. Sie ist dann später wie wild während des Gottesdienstes mit einer Flagge rumgerannt und hat vor allem die Besucher irritiert, die zum ersten mal zum Gottesdienst kamen. Nach Einführung des Flaggendienstes kam dann die Goldstaubsalbung . Natürlich ging diese Salbung von Schwestern im Lobpreisteam aus! Einmal wurde es auch unserem nüchternen Pastor zu viel. Auf seine Ermahung hin gab es dann eine furchtbare Szene die mit Tränen und Hysterie die mitten im Gottesdienst endete. Was mussten unsere Gottesdienstbesucher denken, die das erste Mal bei uns in der Gemeinde waren. Ob solcher Schwärmerei leuchteten bei uns die Warnlampen. Eine Gruppe Christen die mit diesem Lobpreisteam verbunden war, ging dann in den Ferien in eine Prophetenschule nach Hannover.

Als sie zurückkamen haben sie uns an einer Teamsitzung (ich war Hauskreisleiter) offenbart, sie seien nun Propheten. Ihr prophetischer Blick zeige ihnen nun, dass da einiges in der Gemeinde neu geregelt werden müsse. Zum Glück reagierte unser Pastor sehr gut .Wir alle haben unsere Zweifel angebracht, ob man nach einem Kurzbesuch einer Prophetenschule als diplomierten Propheten zurückkehren könne! Denn wenn ich mich erinnere steht in der Bibel geschrieben: Der Geist weht wohin er will!

Nach diesem kurzen Gastspiel und dem Nichterfüllen ihrer Wünsche wechselten dann die neu ernannten Propheten die Gemeinde.

Die Sache mit den Heilungen von Kranken.

Eine besonders schlimme Unart die ich leider viel zu spät erkannte war ein gewisser Dienst an Kranken. Wenn jemand Krank war, sind wir zu dieser Person gegangen und haben zu Gott gebetet, um Heilung. Bis da war die Sache völlig biblisch.

Doch wenn nun dieser Kranke nicht gesund wurde, sind wir ein weiteres Mal zu ihm gegangen. Doch diesmal hatte die Sache einen anderen Grund. Nun fragten wir ihn, ob in seinem Leben noch Sünde vorhanden sei. Wir sagten ihm, er solle das jetzt vor uns bekennen. Denn der Grund warum er nicht gesund werde sei, dass er noch ein sündiger Mensch sei. Er müsse jetzt sofort bekennen! Noch heute tut mir diese überhebliche Heilungszeremonie zu tiefst leid, als wir eine ganze Gruppe Geschwister einen armen Bruder bedrängten zu bekennen. Was muss dieser Bruder damals durchgemacht haben? Dieser Bruder sagte immer wieder, er sei sich keiner Sünde bewusst, die er noch zu bekennen hätte. Wir alle glaubten ihm damals nicht und somit war für uns die Sache erledigt. Wir sagten uns: „Der will einfach nicht, daher ist er selber schuld wenn keine Heilung eintritt.“ So haben wir uns damals verabschiedet. Wieder eine schwärmerisch, rationelle Art und Weise, die wir damals als völlig biblisch betrachteten!

Prophezeiungen

Immer wieder machten Frauen (fast nie Männer) Prophezeiungen. Kurz vor Ausbruch des Kossovokriegs hatte ich mich bei AVC für einen Kossovo-Einsatz gemeldet. Am Sonntag zuvor hatte ich in der Gemeinde gewünscht, dass man für unser Team noch betet. Während dem Gebet hatte eine Frau eine prophetische Vision. Mit lauter Stimme hat sie uns allen diese Vision mitgeteilt.

Sie sagte: „Ich sehe dich Bernhard mit dem Team geradewegs durch den Kossovo laufen ohne jede Furcht. Links und rechts schlagen Bomben ein, doch ihr lasst euch nicht beirren. Über diese Prophetie war ich doch ziemlich entsetzt, denn ich hatte mich ernsthaft gefragt, ob ich solchen Mut haben werde? Doch kurz nach diesem prophetischen Wort unserer Schwester wurde uns mitgeteilt, dass dieser Kossovo Einsatz aus Sicherheitsgründen abgesagt wurde. Damals wurde mir klar ,dass mitten unter uns falsche Propheten ihr schändliches Unwesen treiben! Seit diesem Tag mache ich ein grosses Fragezeichen hinter all die Weissagungen, Prophezeiungen, Bilder, Zungenrede usw. Das Bibelwort in 1. Kor. 13. 8 hat mir das bestätigt. Oftmals habe ich mich schon gefragt ob diese Frauen einen Geltungsdrang haben. Immer wieder beobachte ich Schwestern die sich durch seelische Gefühlsausbrüche verleiten lassen, die Gemeinde zu verunsichern. Keiner der Brüder ist fähig dieses Benehmen zu stoppen. Wie viele nichtssagende Bilder habe ich in meinem Leben von Frauen zu hören bekommen, die ,wie man uns weismachte, vom heiligen Geist seien. Bilder und Worte mit denen ich und meine Mitbrüder überhaupt nichts anfangen konnten. Wir sagen uns immer wieder, dass, wenn der Heilige Geist den Christen etwas sagen will, er es so sagt, dass man es versteht. Jesus redet ganz sicher zu seiner Gemeinde heute nicht mehr in Gleichnissen!

In dieser Zeit wurde durch die GFU Schweiz eine grosse Konferenz in der Nähe von Solothurn vorbereitet an der sich alle angeschlossenen Gemeinden beteiligen sollten. Es wurden dringend Beter gesucht für diese dreitägige Konferenz. Ich habe mich als vollamtlicher Beter gemeldet. Plötzlich kam die Nachricht, dass man zuvor einen Vorkurs absolvieren müsse um als Beter mitmachen zu können.

Diese Forderung erzürnte mich. Ich fragte mich aus welchem Grund man als Christ einen Pflichtkurs zum Beten erfüllen musste. Wutschnaubend hatte ich mich unter dieses Diktat gebeugt. Dieser Kurs fand in Burgdorf statt. Die Kursleiterinnen (schon wieder Frauen) wurden eigens für diesen Kurs aus Amerika eingeflogen. Schon wieder Frauen die mich belehren sollten wie ich zu beten hätte! Doch was wir da von diesen Frauen am Kurstag und auch vor der Konferenz zu hören kriegten, war unfassbar!

Uns wurde eingetrichtert, dass um dieses Konferenzgebäude ein furchtbarer geistiger Kampf stattfinde. Die finsteren Mächte versuchten auf dieses Gelände zu kommen. Wir müssten vor allem die Redner an dieser Konferenz schützen. Zuerst jedoch müsse das ganze Gelände mit Salböl gesalbt werden. Jeder Eingang, Türen, Fenster, Wege und Strassen müssten mit diesem Oel gesalbt werden. In Zweierteams sind wir dann mit einem “Ölpintli” losgezogen. Später am Abend wurden wir gewarnt dass sich Hexen und Zauberer an die Redner heranschleichen werden um Talismane und Zaubergegenstände unter ihre Stühle zu legen. Mit diesen Sachen würden sie die Redner vom Reden abbringen . Wir mussten Bänke und Stühle kontrollieren. Im Keller befand sich während der ganzen Zeit ein Gebetsteam während Patroulien mit Funkgeräten bewaffnet auf Streife gingen. Wenn etwas Unsauberes entdeckt wurde, so musste man das sofort dem Gebetsteam weitersagen, damit sie mit der geistigen Kampfführung beginnen konnten. Ich glaube an diesen Tagen hatte ich mehr an den Teufel geglaubt als an die Vollmacht unseres Herrn! Überall lauerte der Feind! Es fand ein regelrechter „Dämonenkult“ statt. (Diesen Dämonenkult konnte ich bis heute bei vielen Geschwistern feststellen! ) Diese Frau hat die ganzen Geschwister verwirrt mit diesem Blödsinn. Für diese ganze Übung wurden ihr noch die Reisespesen Schweiz-Amerika bezahlt. Das Gebetsteam musste natürlich mithelfen, diesen Unsinn zu finanzieren. Es war eine Konferenz mit “Heer und Kraft”. Im Keller wurden riesige Buffets mit Esswaren und Getränken aufgestellt für die Beter.

Die Eintrittspreise für die Besucher waren so hoch, dass mir minderbemittelte Geschwister sagen mussten, dass sie das Geld nicht zusammen gebracht haben um zu kommen! Später habe ich erfahren dass diese Konferenz ein finanzielles Desaster war. Es wurde von einem Verlust von Fr. 100 000.-- gemunkelt??? Es mussten wieder ,wie so oft Ausländer sein, die als Redner tätig waren! Die Schweizer Bibelgläubigen scheinen zu wenig geisterfüllt zu sein. Manchmal scheint es so, dass die Brüder in der Schweiz für ihren Lehrdienst den sie verrichten sollen, nicht geeignet sind. Wenigstens bei den Organisatoren dieser Konferenzen habe ich den Verdacht, dass sie so denken. Oder geht es vielleicht dort um Geschäftstüchtigkeit, nach dem Motto ,je berühmter der Redner desto besser klingt die Kasse.? So nach dem Motto: Wenn ich die Rolling Stones angagierte ist der Saal voll:„

An dieser Konferenz wurde viel geboten fürs Geld. Auf der Tanzfläche dieser Halle war das Desaster vollkommen. Die Leute vielen um wie die Kegel. Wenn Walter Heidenreich durch die Reihen zog, fielen die Menschen in allen Richtungen durcheinander. Manchmal sah das Ganze aus wie eine Samariterübung vom Zivilschutz! Laut dröhnende Musik heizte diese Stimmung noch auf. Was nicht zu Boden ging, tanzte wie bei einem Rockkonzert mit flackernden Lichtorgien wild durcheinander. Es erinnerte mich stark an meine Zeit in der Welt der Ungläubigen, wo Action trumpf war.



Erneuter Wohnortswechsel



Kurz bevor wir unseren Wohnort wechselten, erlebten wir noch, wie Glaubenschwestern sich während des Gottesdienstes ausfallend benahmen. Schwestern die predigten, Schwestern ,welche die Gemeinde von der Kanzel herab ermahnten, eine Schwester die hysterisch in den Raum brüllte, wir alle sollten uns sofort ändern u.a.m.. Ich sehe heute noch den Schock im Gesicht unseres Pastors. Auch die Gottesdienstbesucher waren verwirrt, Jugendliche hatten Schrecken auf den Gesichtern und einige fingen an zu weinen aus Angst vor diesem Ausbruch. Nach unserm Wohnortswechsel erfuhren wir , dass sich das ganze weibliche Lobpreisteam aufgelöst hatte. Mehrere Ehepaare und Geschwister hatten nach diesem Skandal die Gemeinde verlassen. Unser so geliebter Hauskreis wurde aufgehoben. Die Geschwister in diesem Hauskreis durften sich nicht mehr treffen! Einer meiner geliebten Brüder wurde beinahe psychisch krank. Für mich war das ein ungeheuerlicher Schock. Eine so gesegnete Gruppe Brüder und Schwestern wurden einfach getrennt. Gute Freunde durften sich nicht mehr treffen. Wir waren damals ein Herz und eine Seele.

Da war für mich ein für alle mal klar, dass das nicht der Wille Gottes sein konnte. Der Verkläger der Brüder trieb da sein teuflisches Spiel. Zu diesem Zeitpunkt war ich allerdings noch nicht in der Lage seine teuflische Taktik zu erkennen, die er in charismatischen Gemeinden anwendet. Erst so nach und nach hatte sich mein Verdacht verhärtet.

Wir zogen dann in eine andere Region. Ich konnte mich nicht sofort entscheiden in welche Gemeinde wir gehen sollten. Es hatte in der Region zwei Gemeinden für Urchristen GFU (Heute „BewegungPlus) Wir besuchten eine Zeitlang beide Gemeinden. Irgendwann dachten wir daran, uns der grösseren GFU anzuschließen. Der Pastor dort ist ein sehr aufgestellter und offner Gottesknecht. Er war uns auf Anhieb sympatisch. Seine Predigten waren sehr praxisbezogen ,er lebte,was er predigte und wir liebten seine Verkündigung. Doch sofort merkte ich, dass derselbe Geist herrschte wie in der Pfingstgemeinde. Während den Gebetsabenden glich das Gemeindehaus oft einer Ausnüchterungszelle. Betunken im Geist (welcher Geist?) torkelten die Christen völlig abwesend im Lokal herum.

Bei besondern Gefühlsausbrüchen wurden wir aufgefordert, einander zu umarmen. Brüder und Schwestern lieb haben. Ausgerechnet ich, der ich 20 Jahre lang vor meiner Bekehrung ein Weiberheld war, der jedem Rockzipfel nachrannte, musste plötzlich meine Schwestern umarmen und sie lieb haben. In diesen Momenten habe ich leibhaftig gespürt, wie Satan mich wieder mit Macht zum Weiberhelden machen wollte! Durch solch seelischen Zirkus werden wir Christen in solch schwärmerischen Gemeinden verführt¨! Es ist ein seelisch, fleischliches Verhalten, das viele unnüchterne Geschwister anzieht wie das Licht die Motten. Denn in diesen Gemeinden läuft etwas, es ist Aktion angesagt. Wo gibt es das sonst in christlichen Gemeinden wo die Brüder mit den Schwestern herumbalgen können? Nüchternheit ist dort zu einem Fremdwort geworden.

Der Bogen völlig überspannt wurde dann jedoch an einer Gebetsnacht. Eine Bekannte und ich waren dort um zu beten. Wir mussten stellvertretend für die Schweiz vor Gott Busse tun, wegen dem Antisemitismus während des Krieges. Als wir nun die ganze Gemeinde auf den Knien um Vergebung gebetet hatten, kommt plötzlich einer mit einem Hirtenhorn und bläst uns mit voller Kraft minutenlang ins Ohr. Sofort nach diesem Theater kam es zu einem eigenartigen Szenenwechsel. Die Gebetsrunde hörte urplötzlich mit Beten auf und es kam zu einer Art Bolonaise.

Proklamierend und schreiend ist die ganze Schar aufgestanden und veranstaltete einen Umzug durchs Gemeindelokal. Vor allem Frauen machten diesen Theater mit. Es wurde geschrieen: Heil dir Jesus. Heil Dir Jesus....

Plötzlich schrie jemand :„Heil dir Satan!!!!!!!“

Ich war wie vom Donner getroffen! Keiner der Ältesten und auch nicht der Pastor hat diesem teuflischen Treiben ein Ende gemacht. Dieser Umzug wurde weiter geführt. Für uns war das nun ein Zeichen, unsere Zelte in dieser Gemeinde abzubrechen.

Wir hatten uns dann entschlossen im Dorf wo wir wohnten die Gemeinde zu besuchen. Später habe ich einen leitenden Bruder dieser Gemeinde auf diesen Vorfall aufmerksam gemacht. Er sagte mir, dass er das alles gar nicht bemerkt habe! Dies war dann doch die schockierendste Antwort. Wie kann es sein, dass leitende Brüder solches Treiben nicht einmal Bemerken? Nicht einmal auf Worte achten die dort gesprochen werden! Was für Geistesmächte müssen da am Werk sein, um die Ältesten dermaßen zu verblenden!

Wir besuchten nach diesem Erlebnis eine andere Gemeinde.

In dieser Gemeinde herrschte eine ganz andere Atmosphäre. Es war eigentlich nicht eine typische GFU .Beim ersten Hinschauen bekam man den Eindruck, dass es sich um eine Brüdergemeinde handeln muss! Alles schien sehr einfach und nüchtern. Die Geschwister waren alles andere als überschwänglich. Der Kontrast war überwältigend. Man hat dort noch aus dem alten „Pfingsjubel“ Lieder gesungen, begleitet von einem Harmonium. Ich war Anfangs sehr verunsichert, dass es so etwas innerhalb einer charismatischen Bewegung geben kann.

Man trug lange Röcke und langes Haar. Meine Frau und ich bildeten dort einen komischen Kontrast. Es war alles sehr gesetzlich, was uns jedoch nie besonders störte, da wir uns sagten, dass wir uns auch in dieser Gemeinde sowieso nur an die Bibel halten würden. Der grösste Kontrast jedoch der mir aufgefallen ist, waren die ernsten ,fast verbitterten Gesichter dieser Menschen. Fröhliches Lachen und ungezwungener Umgang miteinander, so wie wir es kannten, war dort völlig fehl am Platz. Vor und nach den Gottesdiensten war alles sehr nüchtern und reserviert. Doch uns war das noch viel lieber als das frühere ,seelische Getue in charismatischen Gemeinden.

Schon nach einem Monat bemerkte ich jedoch, dass hier ein anderes geistliches Problem am wirken war. Von gewissen Geschwistern aus war eine auffällige Dominanz feststellbar. Ich stellte fest, dass wo viel Gesetzlichkeit vorhanden ist, die Geschwisterliebe oftmals auf der Strecke blieb. Es war eine ganz bestimmte Gruppe die das „Sagen“ hatte. Wenn irgend eine Aktivität in der Gemeinde stattfand, war diese Gruppe, die aktiv wurde. Die anderen waren irgendwie Statisten. Eine dieser Schwestern hatte die Aufgabe übernommen, ihre Glaubensschwestern zu überprüfen, dass sich ja niemand in die Sünde fallen würde, ein Ohrring oder irgend ein Goldkettchen zu tragen. Wenn das geschah musste sofort eingegriffen werden! Dass bei solchen Ermahnungen die Liebe untereinander nicht besonders gefördert wurde, liegt auf der Hand. Wird in einer Gemeinde über längere Zeit ein solches Unwesen getrieben, beginnt automatisch irgendwann ein Dienst der gegenseitigen Bespitzelung! Wenn das geschieht, dann verabschiedet sich die Geschwisterliebe und an dessen Stelle beginnt ein „Kritikgeist“ sein Unwesen zu treiben. Einer dieser besonders geistreichen Brüder erklärte mir, dass es christliche und unchristliche Autos gebe. Opel, Ford und Vws waren kein Problem. Doch ich hatte einen wahren Antichristen! Einen Jeep! Das komische war nur, dass dieser Bruder sehr gerne mein Auto benutzte, mit weit offenen Fenster und die Stereoanlage auf „volles Rohr.“ Damit sind wir bei der Musik!

Ich hatte festgestellt, dass die eigentliche Hauptaktivität und das Hauptthema über das man in dieser Gemeinde sprach die Musik war. Dieses kleine Gemeindchen hatte etwa drei verschiedene Musikformationen! Zusätzlich noch Chöre! Unglaublich viel Zeit musste geopfert werden um zu üben. In der Freizeit hat die halbe Gemeinde noch in der eigenen Philadelphia (Bruderliebe) Blechmusik gespielt! Mit eigenen Uniformen!! Auch hat man an Wettkämpfen teilgenommen. Im Grossen und Ganzen muss man sagen, dass sich dort fast alles um Musik dreht. Da hat sich in dieser Gemeinde eine grosse Schar Christen getroffen, die komischerweise alle einen sehr engen Draht zur Musik hatten. Was liegt näher ,als dass der Feind das Hobby dieser Christen zur Tugend macht. Der Teufel stiehlt den Christen mit dieser Musik die Zeit um Gott wirklich zu dienen und ihn anzubeten. Die Gebets und Bibelabende mussten immer Punkt neun Uhr beendet werden, weil nachher das Chörli noch üben musste. Da war man ganz streng. Als ich auf diese Misstände aufmerksam machen wollte, wurde ich sofort scharf zurückgewiesen.

Musik sei schließlich Lobpreis. Alles geschehe zur Ehre Gottes. So gesehen ist es natürlich wunderbar wenn man an einem Hobby hängt und dann vorgeben kann man sei ein kleiner Asaf. Doch es gilt auch da: „Wo dein Herz ist, da ist dein Schatz.“ Wenn das Herz an der Musik hängt wird die Musik zum Götzen! Es spielt überhaupt keine Rolle wie heilig diese Musik auch tönen mag. Das mag ja wunderschön tönen, wenn ein Bruder schwärmt, dass die Musik zur Anbetung werde. Oder Musik sei wie beten oder Zungensprache. Doch nüchtern ist das leider nicht mehr! Biblisch auch nicht.

Das zweite was ich schon erwähnte war eine gewisse Dominanz von Geschwistern in der Gemeinde. Erst später konnte ich feststellen dass die Quelle dieser Dominanz einmal mehr eine Frau war. Nach und nach habe ich da nachgeforscht und musste feststellen, dass sich in dieser Familie Jung und Alt immer wieder bei dieser Frau traf. Als wir dann mal nachfragten, was das dort zu bedeuten hätte, wurde erklärt ,sie mache Seelsorge. Diese Frau hatte auch immer wieder vor allem bei den Schwestern in der Gemeinde für Aufregung gesorgt. Sie hatte ein Lehramt übernommen, das ihr nicht zustand.

Es gab auch eine Art Hauskreis in der Gemeinde, wo sich vor allem die Jungen trafen. Ein paar mal waren wir anwesend. Auch dort stand wieder diese Frau ,nebst einem Aeltesten der Gemeinde im Mittelpunkt. In diesem Hauskreis musste ich wieder feststellen, dass diese Frau den Teilnehmern dieses Kreises die Hände auflegte, um die Gabe der Zungenrede zu geben. Auch mir hat sie einmal die Hände aufgelegt. Hier wieder dieses Machtgehabe der Frauen. Im ganzen neuen Testament gibt es keine einzige Stelle wo einer Frau erlaubt wurde, Männern Hand aufzulegen. Ein krasser Verstoss gegen das Gesetz Gottes. Und es wurde aus bestimmten Gründen dieser Frau nicht Einhalt geboten. Wer es wagte gegen diese Frau etwas zu sagen, dem wurde die Freundschaft gekündigt. Als ich mir das einmal erlaubte, wurde die Freundschaft die ich mit diesem Bruder hatte, sofort beendet.

Ich hatte in dieser Zeit bei den Charismatikern ein eigenartiges Phänomen feststellen müssen. Wenn man leitende Geschwister auf bestimmte Schwärmereien in der Gemeinde aufmerksam machen wollte, geschah immer zweierlei. Entweder wurden sie zornig, oder sie waren völlig blind und konnten nicht versehen, was man ihnen erzählte!


Schlusswort


Vermutlich hätte ich diesen Bericht nie geschrieben, wenn mir nicht in den letzten zwei Jahren unzählige solche und ähnliche Berichte von „Excharismatikern“ zu Ohren gekommen wären. Sei es durch Freunde ,Bekannte u.a.m. die mir ihre Erlebnisse via Internet zukommen lassen. Es gibt auch Bücher in denen Brüder ihre Erlebnisse schildern und auf diese unnüchternen und unbiblischen Machenschaften hinweisen. Immer wieder spiegeln sich genau dieselben Muster wieder. Mehrere dieser Geschwister bezeugten mir, dass sie der Meinung sind, dass da, wo das Thema Zungenrede in einer Gemeinde zur Hauptsache werde, der Hochmut dort sein Unwesen treibt.

Das Beispiel der damaligen Korinther kann heute beinahe im Original übernommen werden in charismatischen Gemeinden.
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