Zum Inhalt wechseln

Welcome to Irrglaube und Wahrheit
Register now to gain access to all of our features. Once registered and logged in, you will be able to create topics, post replies to existing threads, give reputation to your fellow members, get your own private messenger, post status updates, manage your profile and so much more. If you already have an account, login here - otherwise create an account for free today!
Foto

Kritik


  • Bitte melde dich an um zu Antworten
Keine Antworten in diesem Thema

#1
Rolf

Rolf

    Administrator

  • Administrator

  • PIPPIPPIP
  • 34206 Beiträge
  • Land: Country Flag

Please Login HERE or Register HERE to see this link!







Kritik





In den letzten Wochen habe ich mich vermehrt mit dem Wesen von Kritik beschäftigt. Ich meine damit nicht, ob ich den FC Bayern gut finde oder nicht, oder was ich von George W. halte, sondern in welchem Rahmen Kritik gegenüber Entwicklungen, Bewegungen und christlichen Gemeinden nötig und nützlich ist. Oft hört man in diesem Zusammenhang die beiden grossen Schlagworte "Liebe" und "Wahrheit", meist in gegensätzlicher Anwendung. Ich möchte das Thema anhand zweier Extremstandpunkte aufgleisen.

Auf meine Kritik an Wort & Geist habe ich kürzlich folgende Rückmeldung erhalten: "Kritisieren und schlecht reden ist nicht der Auftrag sondern die LIEBE."

Unter der moralischen Wucht der "Liebe" wird jede kritische Anfrage erstickt, bzw. sie wird meist implizit mit dem Stigma der Ungeistlichkeit gebrandmarkt.

Auf der Gegenseite gibt es in der Blogosphäre einige Seiten, die sich als Wächter vor dem Herrn verstehen und Tag für Tag den Abfall dieser oder jener Bewegung von der "absoluten Wahrheit" beklagen und mit Abtrünnigen kurzen Prozess machen: "Hollow Men of the Ecumenical Church of Deceit" ( Ich nenne keine Links, weil ich diesen Seiten keine zusätzliche Google-Power geben will. Aber wer sucht, der wird finden....).

Weder menschlich noch theologisch können diese Extremstandpunkte überzeugen. Stichwortigartig will ich einige Gedanken zu einem "dritten Weg" skizzieren und bin gespannt auf eure Ergänzungen, Widersprüche und Meinungen.

Das griechische Verb "parakaleo" im NT kann sowohl mit "ermutigen" als auch "ermahnen" übersetzt werden. Häufig tut man gut daran, beide Bedeutungen gleichzeitig zu erwähnen. Zwillinge der selben Mutter. Wer nur kritisiert und nie lobt und ermutigt, wird auf die Dauer nicht mehr gehört. Diese Willow-Warren-Emergent-Basher-Blogs werden darum unglaubwürdig, auch wenn nicht alles unberechtigt ist, was sie propagieren...

die Beziehung/ Liebe zu Jesus ist zentral. Doch wenn wir das Neue Testament genau betrachten, z.B. Paulus ansehen, der ja das Hohelied der Liebe in 1 Kor 13 geschrieben hat, merken wir, dass Liebe und Wahrheit zusammen gehören. Es braucht beides. So schreibt eben Paulus sein ergreifendes Bekenntnis zur Liebe im 1 Kor und im Galater erleben wir ihn wie er mit Leidenschaft für "gute Theologie" (Vgl. vor allem Kapitel 1-4) ringt und dabei nicht gerade zimperlich ist. Und in dieser doppelten Verantwortung stehen wir.

Einerseits die Beziehung zu Gott und zum Mitmenschen zu pflegen, aber auch mit bestem Gewissen und Verstehen theologisch zu arbeiten. Das ist manchmal eine Gratwanderung, aber beides muss seinen Platz haben. Sonst haben wir entweder ein theologie-und denkfeindliches Christentum oder einen kalten intellektuellen Glauben.

Wer nur dem Gegner vorwirft, er sei vom "Zeitgeist" geprägt, aber seine eigenen Prägungen und Schlagseiten nicht wahr haben will, muss sich nicht wundern, wenn seine Argumentation als arrogant eingestuft wird.
Die Phrase "Der Herr hat mir deutlich gesagt, dass du...." killt jede Konversation. Wer will schon gegen Gott sein? Fazit: geistlicher Anstrich, hinter dem sich oft entweder Macht-und Kontrollgelüste oder Unsicherheit verbirgt.

Ich hoffe natürlich ich werde meinen eigenen Ansprüchen gerecht. Feedback nehme ich gerne entgegen! Wie würdet ihr eure Kernsätze gegenüber Kritik formulieren?
  • 0