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Die Azusa Street - Halle der Schande


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Rolf

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Die Azusa Street - Halle der Schande






Bob DeWaay

Die Azusa Street 312 in Los Angeles, Kalifornien, gilt als Geburtsort der amerikanischen Pfingstbewegung. Die erste Versammlung wurde dort am 14. April 1906 abgehalten. Der ehemalige Pfingstler Bob DeWaay verfasste den vorliegenden Artikel zur 100-Jahrfeier der amerikanischen Pfingstbewegung.

Namen wie Kenneth Copeland, Benny Hinn und David Yonggi Cho sind auch im deutschsprachigen Raum sehr populär geworden. Die Einflüsse des Wohlstandsevangeliums auf die pfingstlich-charismatische Bewegung hierzulande sind unübersehbar.

Auch die deutsche Pfingstbewegung sollte sich der Frage stellen, "ob die ganze Pfingstbewegung zu einem Sammelbecken für Irrlehrer jeglicher Gestalt werden wird" - um es mit den Worten Bob DeWaays zu formulieren.

Bob DeWaay erteilte freundlicherweise die Genehmigung, diesen Artikel ins Deutsche zu übersetzen und einer deutschen Leserschaft zugänglich zu machen. Bob DeWaay ist seit 28 Jahren Pastor der unabhängigen evangelikalen Gemeinde Twin City Fellowship in Minneapolis, Minnesota (USA). Er studierte am North Central Bible College und am Bethel Theological Seminary. Er ist seit 36 Jahren verheiratet und hat zwei Kinder. Seit 1992 publizierte Bob DeWaay über 100 Artikel, in welchen er sich kritisch mit Lehren und Strömungen der Charismatik und des Evangelikalismus auseinandersetzt.

Originaltitel: The Azusa Street Hall of Shame

Quelle: URL:

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Ich erinnere mich noch, wie ich mich im Jahre 1973 als Student des North Central Bible College der Assemblies of God (größte Pfingstdenomination in den USA, Anmerkung des Übersetzers) in unserer Kapelle befand und der Rektor unserer Bibelschule uns vor den Gefahren der Spätregen-Bewegung1 warnte. Er erklärte uns: „Wir sind keine Propheten-Bewegung“. In den späten 1940er-Jahren verlor die Assemblies of God viele Gemeinden an die häretische Spätregen-Bewegung, und vielen meiner Bibelschullehrer war jene Zeit noch in Erinnerung. Sie warnten uns davor, auf der Hut vor allen zu sein, die sich als Apostel oder Propheten ausgaben. Uns wurde gesagt, jede Person zu meiden, die „neue Offenbarungen“ Gottes für sich beanspruchte, und wir sollten uns allein an die Schrift als autoritative Offenbarung halten.

Meine Lehrer waren gottesfürchtige Männer wie John Phillips, Wesley Smith und William Snow, deren Lehren in der Schrift gegründet waren. Weil ich als ein Neubekehrter einige überzogene Vorstellungen von Frömmigkeit hatte, ermahnten sie mich und ermutigten mich, Griechisch zu lernen, mich mit Hermeneutik (Wissenschaft und Kunst der Auslegung biblischer Texte) zu beschäftigen und nicht über die Schrift hinauszugehen. Pfingstler der Assemblies of God waren es, welche die Familienangehörigen meiner Frau zum Herrn führten, als ich mit ihr verlobt war; und auch ich selbst bekehrte mich schließlich dadurch. Angefangen von den Dozenten unserer Bibelschule bis zu den Pastoren, die mich am Anfang meines Glaubenslebens begleiteten, warnten sie alle vor dieser Art von Lehren, die heute fortwährend verbreitet werden – Lehren, welche als Angriff auf das Evangelium betrachtet werden können. Tatsächlich predigte ein Gastredner eines Tages in unserer Kapelle das Wohlstandsevangelium. Unmittelbar nach der Predigt warnte uns unser Lehrer im Unterricht, dass es sich hierbei um eine falsche Lehre handelte und dass diese Lehre eine Herabwürdigung vieler gottesfürchtiger Christen war, die ihr ganzes Leben relativ arm blieben, weil sie einen Großteil ihres Geldes für Gemeinden und Missionare gespendet hatten. Wie sehr haben sich die Zeiten doch verändert.

Im April (2006) wird es eine Festveranstaltung anlässlich der Erweckung geben, die vor 100 Jahren in der Azusa Street begann (Geburtsort der amerikanischen Pfingstbewegung). Die Ankündigung für die Feier versprach „Das geistliche Ereignis Deines Lebens“ zu werden. Auf Seite 8 der Hochglanzbroschüre wurde Thomas E. Trask angeführt - Generaldirektor der Assemblies of God, der ebenfalls als Redner an der Konferenz teilnahm. Trask nannte das Ereignis „eine im Leben einmalige Gelegenheit der pfingstlich-charismatischen Gemeinde, um sich zu versammeln und das zu feiern, was in der Apostelgeschichte seinen Anfang nahm.“

Die Rednerliste liest sich wie die „Prominenz“ der Irrlehrer: T. D. Jakes, Frederik Price, Kenneth Copeland, Benny Hinn, Jerry Savelle, Creflo Dollar, David Yonggi Cho und Bill Hamon, um nur einige zu nennen.2 Alle diese Redner haben gemeinsam, dass ihre Lehren mit den Glaubenssätzen, die ehemals in der Assemblies of God gelehrt wurden, unvereinbar sind und meiner Erfahrung nach in den Jahren 1971 - 1974 nie am North Central Bibel College gelehrt wurden.

Bill Hamon (www.bishophamon.org behauptet nicht nur, dass Hamon ein Bischof ist, sondern dass er darüber hinaus ein Apostel und Prophet ist) versorgt die Endzeit-Apostel mit neuen Offenbarungen und genau jenen Lehren, vor denen ich gewarnt wurde, als ich die Bibelschule besuchte. T. D. Jakes vertritt die Irrlehre, dass es keine Trinität gibt, wovor auch ich damals gewarnt worden war („Oneness-Pfingstler“ oder auch „Jesus-Only-Pfingstler“ erkennen die Lehre der Dreieinigkeit nicht an).

Die Frage ist: Wer vertritt heute die Pfingstbewegung? Was ist mit der Generation von Pfingstlern geschehen, welche das Wohlstandsevangelium (prosperity gospel), die Apostel und Propheten der Spätregen-Bewegung, „neue prophetische Offenbarungen“ und die Lehre der Oneness-Pfingstler ablehnten? Jene Generation war noch fest in der Autorität der Schrift und der klaren Verkündigung des Evangeliums Jesu Christi gegründet. Sie ist größtenteils von der Bühne der Geschichte verschwunden. Alles, wovor wir gewarnt wurden, präsentiert sich heute bei der Hundertjahrfeier der Azusa Street und wird als glanzvolles Vermächtnis der Pfingstbewegung dargestellt.

Wir können uns nicht vormachen, als würden diese Lehren harmonieren. Wenn das wahr ist, was bei der modernen Hundertjahrfeier zur Azusa Street gepredigt wurde, dann haben sich die Lehrer des North Central Bibel College und die meisten der Pastoren der Assemblies of God geirrt, als sie uns in den 1970er Jahren vor diesen Irrlehren gewarnt hatten (die Positionspapiere der Assemblies of God von den 1950er bis in die frühen 1970er Jahren sind ein Zeugnis gegen jene Irrlehren). Wenn das, was auf der Azusa-Konferenz gelehrt wurde, falsch ist, dann wäre die momentane Leiterschaft der Pfingstbewegung gezwungen, sich bei ihren Vorgängern zu entschuldigen, und sie müsste über ihre Kompromisse Buße tun.

Dr. Orrel Steinkamp ist ein pensionierter Pastor der Assemblies of God. Er gibt die Zeitschrift „The Plumbline“ (Lot, Senkblei) heraus, in welchem er vor den Irrtümern warnt, die in die Pfingstbewegung eingedrungen sind. Er hat Dokumente archiviert, die deutlich machen, wie Irr- und Sonderlehren die Pfingstbewegung unterwandert haben. Orrel repräsentiert jene Art von Leiterschaft, unter welcher ich an der Bibelschule stand. Traurigerweise gibt es heute nur noch wenige wie ihn, die auf der Bühne der Geschichte verblieben sind, und man mag sich die Frage stellen, ob die ganze Pfingstbewegung zu einem Sammelbecken für Irrlehrer jeglicher Gestalt werden wird. Wenn die Hundertjahrfeier zur Azusa Street repräsentativ für die Bewegung im Allgemeinen ist, dann ist dies bereits geschehen.



Anmerkungen des Übersetzers

1 Die Spätregen-Bewegung war eine pfingstliche Erweckungsbewegung in den USA in den Jahren 1948-1952, die von extremen Sonderlehren bis hin zu Irrlehren gekennzeichnet war und von der klassischen Pfingstbewegung als häretisch abgelehnt worden war.

2 Unter den genannten Namen sind Jakes (Oneness-Pfingstler), Hinn, Copeland, Price, Savelle und Dollar Vertreter des Wohlstandsevangeliums (prosperity gospel) und der Wort-des-Glaubens-Lehre (positive confession movement), was auch vielen Pfingstlern als unbiblisch gilt. Hamon wirkte bereits Ende der 1940er Jahre als Vertreter der Spätregen-Bewegung und gehört heute der apostolisch-prophetischen Bewegung an. Viele der Irrlehren der Spätregen-Bewegung erlangen auf diese Weise oftmals lediglich unter einer anderen Bezeichnung neue Popularität unter Pfingstlern und Charismatikern. Die Assemblies of God (USA) verwarf in verschiedenen Positionspapieren die Lehren der Spätregen-Bewegung, des Wohlstandsevangeliums, der Wort-des-Glaubens-Bewegung und der apostolisch-prophetischen Bewegungen (URL:

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). Trotz der klaren theologischen Stellungnahme der Positionspapiere ist es umso erstaunlicher, dass gerade jene Lehrer, welche viele der diskreditierten Lehren vertreten, zu der Hunderjahrfeier der Pfingstbewegung eingeladen waren.
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