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Behindert - verloren?


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Rolf

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Behindert - verloren?




Über den Autor
Sebastian Schill ist verheiratet und lebt zusammen mit seiner Frau in Adelshofen. Er hat Wirtschaftsingenieurwesen in Stuttgart studiert und arbeitet nun als Vertriebsingenieur im Anlagenbau. Seinen Glauben stärkt er insbesondere im Lebenszentrum Adelshofen sowie durch die Mitarbeit im CVJM. Sebastian macht gerne Reisen und verbringt viel Zeit mit seiner Frau.

Frage von OD:

"Ich arbeite in einem Wohnheim für Menschen mit körperlicher-, geistiger- und psychischer Behinderung. Und ich habe mir die Frage gestellt, ob diese Menschen in den Himmel kommen oder was mit ihnen passiert. Es gibt z. B. einige, die körperlich und geistig behindert sind, im Rollstuhl sitzen, sich nicht äußern können und alles von den Mitarbeitern erledigen lassen müssen. Was ist mit ihnen? Es hängt natürlich immer vom Grad der Behinderung ab. Diejenigen, die die Bibel verstehen können haben eine Chance denke ich. Aber was ist mit den anderen? Sind sie verloren?"

Grundsätzliches

Ich glaube, dass Gott jeden Menschen liebt. Daher wird er nicht zulassen, dass eine geistige Behinderung jemanden aus seinem Reich ausschließt. Denn auch der behinderte Mensch ist ein von Gott bejahtes Geschöpf (s. 2.Mose 4,10-12).

Die Bibel geht leider nicht eindeutig auf die Frage ein, ob von Geburt an geistig Behinderte oder später an einer Hirnstörung Erkrankte das ewige Leben bekommen. Sie gibt uns aber Grundsätze, die wir auf beide Fälle anwenden können.

Zunächst gilt für beide Gruppen sicherlich der Text aus Jes 42,3: „Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen." Gott will also jeden am Leben erhalten. Nur wenn der Mensch dies ständig abwehrt, überlässt Gott ihn seinem Schicksal. Ein geistig Behinderter aber kann sich nicht gegen Gottes Angebot entscheiden.

In Psalm 34,19 sagt David, dass Gott denen nahe ist und hilft, die ein „gebrochenes Herz" und einen „zerschlagenen Geist" haben. Hier geht es nicht allein um Menschen, die ihre Sünden bereuen, sondern ebenso um seelisch und geistig Kranke. Gott liebt besonders auch sie und ist ihnen nahe.

Deshalb kann die Aussage des Paulus auf sie angewendet werden, dass Gott die Zeit der Unwissenheit übersieht (Apostelgeschichte 17,30). Die Völker, die nicht zum jüdischen Volk gehörten, konnten einiges über Gott durch die Natur und die Stimme des Gewissens erfahren. Wenn nun also Gott diesen Völkern nicht anrechnet, dass sie nur eine begrenzte Gotteserkenntnis hatten, dann wird Gott dem Kranken – der ja nicht für seinen Zustand verantwortlich ist – auch nicht anrechnen, dass dieser nur wenig oder gar nichts von ihm begreift. Auch ihn beurteilt er nach seiner Erkenntnismöglichkeit.

Bei ehemals gesunden Menschen

Die Situation von Menschen, die erst in späteren Jahren an einer Hirnstörung erkrankten, muss ein wenig anders eingeschätzt werden. Meiner Meinung nach beurteilt Gott sie nach ihrem Glauben vor ihrer Erkrankung. Haben sie bis dahin nicht an ihn geglaubt, werden sie wohl kein ewiges Leben erhalten. Es kann aber auch sein, dass sie durch die Krankheit noch einmal die Möglichkeit haben, auf Gott vertrauen zu können. Ist Jesus aber schon ihr Erlöser gewesen, bevor die Krankheit auftrat, verlieren sie das ewige Leben nicht durch ihre geistige Verwirrung. Schließlich hat Jesus das in ähnlicher Weise versprochen (s. Johannes 5,24). Durch den Heiligen Geist sind sie aufgrund ihres Glaubens „versiegelt bis auf den Tag der Erlösung" (Epheser 4,30).

Gottes Maßstäbe

Weil Jesus mich liebt, wird er also nicht zulassen, dass mich ein Virus oder eine Durchblutungsstörung aus seinem Reich ausschließt. Er beurteilt mich nach meinem Verhältnis zu ihm, das ich im Vollbesitz meiner geistigen Kräfte hatte. Darauf legt er sich durch die Versiegelung mit dem Heiligen Geist fest. Mit dem Siegel des Heiligen Geistes kennzeichnet er uns also sein „Eigentum".

Gott ist laut vielen Aussagen der Bibel barmherzig und gnädig. Und weil er jeden Menschen liebt, möchte er mit einem jeden in Beziehung leben. Das gilt auch besonders für diejenigen, die nicht viel oder gar nichts von ihm verstehen können. So wie sie habe aber auch ich nichts vorzuweisen, mit dem ich Anspruch auf das ewige Leben erheben könnte. Es bleibt ein Geschenk der Liebe und Gnade Gottes, das ich nur im Vertrauen und voll Dankbarkeit annehmen kann. Das gilt für mich heute mit vollem Bewusstsein – und es wird für alle Kranken und Behinderten gelten, wenn Jesus einst den Schleier von ihrem Verstand nehmen wird.

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