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Lübecker Bischöfin: «Nordkirche» wäre Signal gegen Ost-West-


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Rolf

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Lübecker Bischöfin: «Nordkirche» wäre Signal gegen Ost-West-Spaltung



26.06.2007


(epd) - Die Lübecker Bischöfin Bärbel Wartenberg-Potter setzt sich für die Gründung einer «Nordkirche» ein. Die «historische Stunde» müsse jetzt genutzt werden, sagte sie in einem epd-Gespräch. Eine gemeinsame evangelische Kirche in den Bundesländern Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern sei ein Signal gegen die Ost-West-Spaltung. «Wir können helfen, den Zaun in unseren Köpfen zu überwinden.»

Die Bischöfin äußerte die Erwartung, dass bis zum Frühjahr 2008 entschieden ist, ob die Fusion kommt. Im Herbst werden die drei Synoden darüber beraten. Wartenberg-Potter ist Vorsitzende der Steuerungsgruppe. Mitte Mai hatten sich die Leitungen der evangelischen Kirchen von Nordelbien, Mecklenburg und Pommern darauf verständigt, eine Vereinigung der drei Landeskirchen anzustreben. Die «Nordkirche» hätte rund 2,5 Millionen Mitglieder.

Die Nordelbische Kirche habe eine Struktur, die ideal für Fusionen sei, sagte Wartenberg-Potter. Die starke Stellung der Kirchenkreise garantiere den Regionen ein eigenständiges Profil. Dafür hätten vor allem die einst selbstständigen Kirchen Lübeck und Eutin bei der Gründung Nordelbiens 1977 gesorgt. Diese starke Stellung der Kirchenkreise gebe es nur in Nordelbien. Die Sorge in Mecklenburg und Pommern, eine Fusion würde ihre Identität schwächen, sei unbegründet.

Zudem bringe Nordelbien durch die derzeit laufende Zusammenlegung der Kirchenkreise gute handwerkliche Fähigkeiten für Reformen mit. Im Gegenzug könnte Nordelbien von ihren Partnern lernen, mit geringen Finanzen effektiv zu arbeiten. Die beiden ostdeutschen Kirchen hätten zudem Erfahrungen, wie man als Minderheit die eigene kirchliche Identität stärkt.

Die Widerstände gegen eine Fusion müssten aber ernst genommen werden, so Wartenberg-Potter weiter. Für ein stärkeres Gemeinschaftsgefühl seien vor allem persönliche Kontakte nötig. «Die Frage ist: Warum haben wir so wenig Lust aufeinander?» Andere Organisation wie Wirtschaftsverbände, Gewerkschaften, Bundeswehr oder NDR hätten gezeigt, dass eine überregionale Arbeit in den drei Nord-Ländern gut funktionieren kann. Gemeinsame kulturelle Wurzeln seien die Backstein-Gotik und die Hanse. «Außerdem wird überall platt gesprochen», so die Bischöfin.
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