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Margies fabuliert über eine neue Pfingsterwartung


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3 Antworten in diesem Thema

#1
Rolf

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Das Charisma-Nachrichten-Archiv

5. Mai 2009





Pastorenkonferenz des D-Netzes:





Gemeinsam nach Gottes Verheißungen ausstrecken

Vom 22. bis zum 25. April fand in Berlin die diesjährige Pastorenkonferenz des D-Netzes statt. Rund 300 Pastoren aus der gesamten Bundesrepublik und dem benachbarten Ausland waren zusammengekommen, um aktuelle Fragen im Leib Christi zu thematisieren. Höhepunkte waren die Botschaften zur Teilnahme am aktuellen Geschehen unserer Zeit und der Vorbereitung auf die verstärkte Manifestation des Heiligen Geistes.

„Absolut hilfreich für unsere Arbeit“, „sehr beeindruckend“ und „äußerst erbauend“ lauteten einige Kommentare von Teilnehmern am Schluss der Konferenz. So waren denn auch die Themen, die im Rahmen der dreitägigen Konferenz besprochen wurden, an den Bedürfnissen der Gemeindepraxis ausgerichtet. Schon zu Beginn der Konferenz brachte der Gastgeber und Initiator des D-Netzes, Wolfhard Margies, zum Ausdruck, dass die Teilnehmer neben all dem Gehörten und Diskutierten auch Gott erleben sollten. Gelegenheit dazu gab es vielfach, denn das Programm war breit gestreut. So waren etwa Themen wie der Burnout (der übrigens am besten in der Arbeit und Kraft aus Gott vermieden werden kann, wer aus eigener Kraft arbeitet wird irgendwann ausgebrannt sein), die Kritikfähigkeit und Korrekturbereitschaft von Pastoren, Aufgaben und Herausforderungen für Pastorenfrauen, die Gründung von Gemeinden, Jugendarbeit der Gemeinde aber auch der Kraft des Kreuzes Teil des Programmes.

Teilnahme an der Gesellschaft und Vision


Peter Wenz, Pastor der Biblischen Glaubensgemeinde in Stuttgart, betonte die Wichtigkeit von Information und Engagement von Christen in der Gesellschaft. Verstehen und Helfen sind nur dort möglich, wo Christen über die Situation der Menschen informiert sind und tätig werden. Am Beispiel eines Abgeordneten des Stuttgarter Landtages belegte er, dass Gott bis in die höchsten Kreise der Gesellschaft hinein wirken will, wenn seine Diener vorbereitet sind-- gehorsam und frei von Angst. Die Nähe zu den Menschen und ihren Lebensumständen erhöht die Glaubwürdigkeit der christlichen Botschaft, so Peter Wenz. Er erklärte, wie Gott zu ihm sagte, „dass Millionen von Menschen in unserem Land bereit sind, Jesus anzunehmen und auch bei ihm zu bleiben, wenn sie nur einmal die Botschaft richtig erklärt bekommen“. Tenor seiner Botschaft war: Wenn wir bereit sind, als Instrumente für Gott bereitzustehen und nach Möglichkeiten suchen, die Frohe Botschaft mit unseren Mitmenschen zu teilen, dann wird Gott Möglichkeiten schaffen und Türen öffnen, damit dies auch geschehen kann. An Beispielen aus seiner jüngsten Vergangenheit erläuterte Peter Wenz, wie Gott ihn mit Menschen in Kontakt gebracht hat, die Jesus angenommen haben. Viele dieser Menschen sind in unserem Umfeld und in unserer Stadt. Hier haben wir eine Aufgabe. Aber mit Gott ist das zu schaffen und der Erfolg sicher.

Anstiftung zur Revolution


Unter diesem provokativen Titel erläuterte Wolfhard Margies seine Studienergebnisse zum Thema "Ausgießung des Heiligen Geistes". Er sprach regelrecht von einem „neuen Pfingsten“, das zu erwarten ist. Seine Gedanken bewegten sich um die Frage, „ob es eine Wiederholung von Pfingsten in irgendeiner Form gibt oder ob das Pfingstereignis vor 2000 Jahren ein einmaliges Geschehen war. Sie gipfelten in der Feststellung, dass sich dieses Pfingstereignis immer wiederholen kann und soll und dass es mithin ein dringend notwendiges Gebot ist, eine solche neue Erfahrung zu begehren“, so Margies. Bewegten sich in den letzen 200 bis 300 Jahren nur einzelne Personen oder kleinere Bewegungen in diesen Dimensionen von Heilig-Geist-Erfahrungen, so ist zu erwarten, dass der Strom derer anschwellen wird, die die Fülle des Geistes und der Herrlichkeit- und Krafterfahrungen suchen und finden werden. Diese werden dann die Norm bilden und die Christenheit sowie das ganze Weltgeschehen entscheidend prägen, bis die Gemeinde von der Erde genommen wird. Weiter erläuterte er, dass die Entfaltung des endzeitlichen Szenarios mit dem Auftreten des Antichristen unter dem Einfluss der reifen und triumphierenden Gemeinde der letzten Zeit gar nicht möglich ist. Seine Ausführungen führten zu dem Schluss: „Demnach ist durchaus zu erwarten, dass kommende Heilig Geist- und Pfingsterfahrungen stärker werden als die scheinbar unübertreffbare Pfingst-Urerfahrung vor 2000 Jahren in Jerusalem. Auch hier wird der spätere Tempel (die Gemeinde), der herrlichere sein. Wir gehen, wenn wir wollen, glanzvollen Zeiten entgegen … ohne das werden wir in unserm Auftrag scheitern“, so Margies.


Weitere Informationen


So hat sich die Versammlung erneut deutlich gegen die Bewegung „Wort und Geist“ von Helmut Bauer ausgesprochen, vom dem sich das D-Netz bereits 2006 getrennt hatte. Es wurde darauf hingewiesen, dass bereits zahlreiche Gemeinden durch diese Bewegung gespalten wurden. Pastoren sind angehalten mit Personen, die mit der Bewegung sympathisieren, zu sprechen und sie über die betreffenden Gefahren aufmerksam zu machen.



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#2
Rolf

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Man darf gespannt sein, wann die erste Bibelübersetzung von Wolfhard Margies erscheint. Denn wenn seine ausführungen biblisch sein sollen, muss diese zunächst umgeschrieben werden.

Peter Wenz hätte konsquenter Weise auch gleich vor Margies warnen müssen.


Herzliche Grüße


Rolf
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#3
Rolf

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Freundlicherweise hat mit noch jemand das Tesenpapier von Margies gemailt, dass dieser seltsamen Pfingstphilosophie zugrunde liegt.





Thesenpapier von Margies zu seiner Pfingstphilosophie




Fragmente einer Theologie der Erfahrung von Heiligem Geist mit Feuer und
Kraft
Die nachfolgenden Gedanken in Thesenform bewegen sich um die Frage, ob es eine
Wiederholung vom Pfingsten in irgendeiner Form gibt oder ob das Pfingstereignis vor
2000 Jahren ein einmaliges Geschehen war. Sie gipfeln dann doch in der
Feststellung, dass sich dieses Pfingstereignis immer wiederholen kann und soll und
dass es mithin ein dringend notwendiges Gebot ist, eine solche neue Erfahrung zu
begehren.

1. Pfingsten wurde angekündigt als Taufe mit Geist und mit Feuer (Matth. 3, 11;
Luk. 3,16) und als eine Ausgießung des Heiligen Geistes auf alles Fleisch (Apg.
2,17 + 18) als ein Empfangen von Kraft, „wenn der Heilige Geist auf euch
gekommen ist“ Apg. 1, 8, als Verheißung des Vaters, die wir erwarten sollen
(Apg. 1,4) als eine Erfahrung, in der die Glaubenden mit Heiligem Geist getauft
werden sollen (Apg. 1,5) und als ein Geschehen, auf das die Gläubigen in
Jerusalem warten sollen, bis sie mit Kraft aus der Höhe bekleidet werden (Luk.
24,49).
Ich behaupte dass Pfingsten dadurch allein eine Sonderstellung hat, dass es die
historisch erste Ausgießung des Heiligen Geistes auf alles Fleisch darstellt.
Ansonsten gilt für diesen Bericht wie für alle anderen biblischen Texte, dass er
Kraft der Tatsache, dass er Gottes eingegebenes Wort darstellt, nütze ist zur
Lehre, zur Aufdeckung von Schuld, zur Besserung, zur Erziehung in der
Gerechtigkeit, dass ein Mensch Gottes vollkommen sei und zu allem Gutem Werk
geschickt (2. Tim. 3, 16+17). Er ist demnach also mehr als ein historischer
Bericht, der lediglich etwas erzählt, was einmal stattgefunden hat. Er hat auch
das Potenzial der Ersterfahrung, der Wiederholung des Vorbildes, der
Nachahmung und der Anwendung in sich.

2. Laut Apg. 2, 15-21 sind mit dieser Pfingsterfahrung folgende Auswirkungen
verbunden: Das Sprachenphänomen, die Erfahrung der Überwältigung der
Beteiligten durch den Heiligen Geist, die an Trunkenheit erinnert, Geistesgaben,
Visionen, Wunder, Zeichen und große Vollmacht und viele Bekehrungen mit einer
erstaunlichen geistlichen Mündigkeit der Neubekehrten.

3. Daraus folgt: Sind diese beeindruckenden Auswirkungen bei uns nicht
vorhanden, dann muss die Geisteserfahrung, auf die wir uns beziehen, also
unsere jeweilige eigene stattgehabte Erfahrung mit dem Heiligen Geist, von
anderer Art gewesen sein. Sie kann nicht identisch sein mit der Natur der
Pfingsterfahrung als Modell- und Urerfahrung, wie sie vor 2000 Jahren
stattgefunden hat, weil diese andere Auswirkungen hatte, als wir sie heute
erleben.

Wir stellen fest, dass das ursprüngliche Pfingstereignis schon in seiner
Ankündigung als mit mehreren Eigenschaften und Befähigungen verbunden
dargestellt wird (siehe unter 1. Taufe mit Geist, Taufe mit Feuer mit Kraft,
überhaupt Krafterfahrung, Verheißung des Vaters, Ausgießung auf alles Fleisch).

Es stehen also einer vielgestaltigen Ankündigung von Pfingsten mehrere
unterschiedliche, auch vielgestaltige Auswirkungen, wie sie dann wirklich
stattgefunden haben, gegenüber (siehe Aufzählung unter 2.). Wenn also die damalige Erfahrung aus mehreren Anteilen bestand, die in ihrer Gesamtheit die
beschriebenen großartigen Folgen nach sich zogen, dann kann es auch durchaus
denkbar und wird wahrscheinlich sein, dass man auch nur eine Teilerfahrung aus
dem gesamtkomplex der beschriebenen Erfahrungen machen kann also etwa
lediglich die Taufe im Heiligen Geist erlebt, um dann auch nur eine teilweise, d.h.
reduzierte Segensauswirkung zu erfahren, die in diesem Fall eine subjektiv
geistliche Berührung von unterschiedlicher erlebter Intensität ist.
Wir haben uns wie selbstverständlich festgelegt, dass bei einer heutigen
Pfingsterfahrung immer alle Einzelaspekte der Pfingst-Ursprungserfahrung
vorhanden sein müssen, wozu uns nichts zwingt. Es kann durchaus möglich sein,
und ist wohl die Regel, dass wir nur die Geistestaufe-Erfahrung (Sprachengebet)
alleine gemacht haben oder die Taufe mit Feuer und die Erfahrung der
Kraftausstattung, nachdem die Geistestaufe schon längst erfolgt ist oder es kann
sein, dass wir eine Neuerfüllung mit dem Heiligen Geist empfangen haben.

Für
das Erleben von Teilerfahrungen in unterschiedlicher Abfolge gibt es genug
Beispiele in der Kirchengeschichte.
In jedem Fall ist es viel einsichtiger, dass der, der wenig begehrt auch wenig
empfängt, als dass wir alle nur das eine unteilbare Gesamt-Paket begehren, dann
aber unterschiedliche Erfahrungen mit dem Heiligen Geist machen, die verglichen
mit der Wucht der Urerfahrung zu Pfingsten von viel bescheidenerer Natur sind.
Eigentlich ist Letzteres gar nicht verstehbar. Noch einmal: nichts nötigt uns,
nebeneinander liegende und auch unabhängig voneinander gegebene Heilig
Geist-Erfahrungen zu Pfingsten als eine unauflösbar zusammenhängende und
immer gemeinsam vorkommende Haupterfahrung anzusehen, und unsere
eigenen Erfahrungen sprechen am allerwenigsten dafür. In den meisten Fällen
empfangen die suchenden Glaubenden nur das Sprachengebet. Dieses ist wohl
eine außerordentliche Gabe bzw. Befähigung durch den Heiligen Geist.

Sie ist eine Gabe zur eigenen Auferbauung, die, recht und intensiv genutzt,
indirekt und nachfolgend gewiss unseren Dienst außerordentlich stärkt, aber sie
ist keine Gabe, die zu zeitlich abgrenzbaren Durchbruchserfahrungen einer
ganzen Gemeinde oder Bewegung führt. Nach dem Verständnis der meisten
Theologen ist die Ersterfahrung des Redens in neuen Sprachen identisch mit
dem Begriff der Geistestaufe. Diese ist ein gewichtiges Moment im Leben eines
Nachfolgers aber stellt nicht das entscheidende Erleben dar, weder damals vor
2000 Jahren noch bei allen anderen geschichtlich belegten pfingstähnlichen
Kraft- und Durchbruchserfahrungen. Diese Erfahrung hat nur die Funktion eines
nachfolgenden Zeugnisses einer vorher stattgehabten Grunderfahrung, wie
überhaupt die Taufe im biblischen Verständnis immer ein einer Haupterfahrung
nachgeordnetes Geschehen ist (Bußtaufe bei Johannes und christliche
Wassertaufe nach der Wiedergeburt).

Aus all dem folgt: die Pfingsterfahrung ist eine zusammengesetzte Erfahrung von
höchster Bedeutung und vielfältigen praktischen Auswirkungen. Wir begnügen
uns leider größtenteils mit einer Teilerfahrung, die wir fälschlicherweise als
Ganzerfahrung ausgeben. Die Semantik des Wortlautes der Pfingstbeschreibung in der Apostelgeschichte unterstützt dieses Verständnis nicht und auch unsere
fehlende Kraftausstattung straft dieses Lügen.

Oder beleuchten wir dieses Missverständnis noch einmal anders. Der Fehler ist
auch darin begründet, dass wir die Ankündigungen Jesu und die Hinweise in den
Evangelien sowie in der Apostelgeschichte, dass der Heilige Geist kommen wird,
verkehrt bewerten. Einmal heißt es: Der Heilige Geist kommt auf euch oder Ihr
werdet mit Heiligem Geist getauft werden und an anderen Stellen ist dann von
der Taufe mit Feuer und dem überkleidet werden mit Kraft oder ähnlichen
außergewöhnlichen Auswirkungen die Rede.
Wir wissen, dass das Wort Gottes sehr genau ist. Wenn es unterschiedliche
Begriffe und Beschreibungen für eine bestimmte Erfahrung verwendet, dann
werden damit auch unterschiedliche Erfahrungen gemeint sein. Und hier liegt der
Fehler, den wir in unserer Beurteilung des biblischen Wortlautes gemacht haben.

Wir haben einfach beschlossen, ohne Not und ohne Begründung, dass alles
dasselbe ist, nur weil einmal, bei der ersten Manifestation zu Pfingsten diese
Erfahrungen gemeinsam gemacht worden waren.
Es ist außerordentlich wichtig, dass wir diese Thematik genau und umfassend
aufnehmen, damit wir zu gesicherten theologischen Einsichten kommen.
Ermöglichen diese ein neues Verständnis und ist ihnen überzeugende biblische
Plausibilität eigen, dann wird das viele zu einem neuen Aufbruch des Suchens
und Empfanges einer neuen Intensität des Heiligen Geistes befähigen. Sie
werden sich dann ohne verschämte Unsicherheitsgefühle und Zweifel auf den
Weg machen und leichter zu diesen neuen Erfahrungen vorstoßen. Sie werden
Intensitäten neuer Heilig Geist-Begegnungen erleben, wie sie in der
Kirchengeschichte schon verschiedene Male als pfingstähnliche Durchbruchserfahrungen
gemacht worden sind. Dieser geschichtliche Befund ist zwar
ermutigend, aber der eigentliche Anstoß sollte von der Schrift kommen. Es muss
nicht so sein, dass wir zuerst irgendwelche bedeutsamen Erfahrungen machen
und danach folgend für diese aus der Schrift eine Deutung suchen.

4. Wenn wir diese Unterscheidung der einzelnen Erfahrungsmöglichkeiten und
Intensitäten um den Heiligen Geist nicht beachten, halten wir uns in dem
künstlichen theologischen Wahn, die ganze Heilig Geist-Erfahrung gemacht zu
haben, obwohl dies nicht der Fall war, was unweigerlich zur Verwirrung, Lähmung
und Motivationseinbußen (Hoffnungslosigkeit) beitragen wird.
Wird einem beispielsweise gesagt, dass man schon über die ganze Ausstattung
verfüge, wiewohl das nicht zutrifft und wird man dann aufgefordert, diese jetzt nur
treu und im Glauben einzusetzen, dann wird man allein auf seinen eigenen Eifer
und Einsatz geworfen. Wenn es aber dieser aber nicht bringt und eine weitere
von außen (oben) kommende Hilfe nicht zu erwarten ist, dann führt das
unweigerlich zur Entmutigung und in ein Dilemma hinein, das ganze Maß von
Kraft-Erfahrungen angeblich bereits bekommen zu haben und es augenscheinlich
doch nicht zu erleben. Zweifel, Orientierungslosigkeit, die Gefahr der Resignation
und die Hinnahme des unbefriedigten Status sind die unausweichliche Folge.

5. Insofern ist es unerlässlich zu differenzieren zwischen dem, was wir im Grundsatz
schon ergriffen haben aber dann im Glauben immer wieder neu aktiviert werden
muss und dem, was tatsächlich noch nicht unser Besitz ist. Und von keinem noch
so kühnen Glaubenseinsatz zur Manifestation gebracht werden kann. Deswegen
redet die Heilige Schrift auch von Kraft aus der Höhe, die zu Pfingsten auf die
einzelnen Gläubigen kam, die also als Kraft davor noch gar nicht in ihnen war. So
kulminiert diese ganze Thematik in der Fragestellung, ob wir, die wir uns heute
geistgetauft nennen, mit dieser Erfahrung der Geistestaufe grundsätzlich bereits
das ganze Maß der Heiliggeist-Ausstattung in uns haben. Wäre es an dem, so
müsste tatsächlich diese Zuteilung nur im Glauben entfaltet werden, ein weiteres
Warten auf Mehr von seinem Geist erübrigte sich dann.

6. Andererseits, wenn wir von unserer Geistesausstattung so reden, dass wir mit
unserer Heilig Geist-Ersterfahrung bereits alles haben, was man bekommen
kann, jedoch das faktisch nicht zutrifft, dann ist diese irrende Selbsteinschätzung
das frühe Ende eines jeglichen weiteren Prozesses des Fortschreitens in
Glauben und in Kraft. Zu Pfingsten mussten die Gläubigen warten auf diese
Erfahrung, und auch allen in der Kirchegeschichte bezeugten ähnlichen
Geistesausgießungen ging jeweils eine Zeit des Wartens voraus. Allein schon die
Tatsache, dass es viele geschichtliche Ereignisse und Entwicklungen gab, in
welchen nach stattgehabter Bekehrung und Warten auf Mehr oder auf
ausdrückliches Warten auf den Heiligen Geist dann herausragende
Kraftwirkungen von Dauer und Auswirkungen entstanden, ist für sich ein
zusätzlicher Beweis für die Richtigkeit der Unterscheidung zwischen Geistestaufe
und Taufe mit Feuer bzw. der Erfahrung der Bekleidung mit Kraft.

Die Erfahrung der Taufe mit Feuer und der Füllung mit Kraft, sei es als
Einzelerlebnis oder kollektiv in einer Gemeinde oder Bewegung, ist mehr als eine
Glaubensmanifestation im Sinne der Entfaltung von latent schon vorhandenen
geistlichen Begabungen, sondern ist eine eigenständige Erfahrung und setzt das
Warten und Suchen mit Zeit und Leidenschaft, Sehnsucht und Hunger auf dem
Boden von Misserfolg, Frustration und Enttäuschung voraus, und wird aber dann
in aller Regel auch mit Gewissheit und dem Glauben verbunden sein, dass Gott
Warten und Suchen lohnt.

In diesem Zusammenhang ist es interessant, dass es in der Schrift so etwas wie
eine ausgeprägte Theologie des Wartens und Suchens gibt, die die Thematik des
Wartens auf den Heiligen Geist in einen allgemeineren Kontext stellt.
Wenn wir an manchen Schriftstellen aufgefordert werden, auf den Herrn zu
warten, seiner zu harren und ihn zu suchen, dann meint das jeweils, dass er nicht
unmittelbar und sofort erlebbar ist, zumindest nicht hinsichtlich bestimmter
benötigter Qualitäten und Erfahrungen. Natürlich haben wir ihn schon vorher
vielfach erlebt, ihn als Herrn angenommen, sind seines Lebens, der Gerechtigkeit
Gottes, der Kindschaft und mancher anderer Segnung teilhaftig geworden, aber
dann erweist es sich eben, dass weitere kostbare Erlebnisse, die an seine
Gegenwart gebunden sind, noch ausstehen.

In seinem Reich steht ständig ein Mehr zur Verfügung, und dieses Mehr ist nicht
immer im Glauben unmittelbar zu erleben. Es ist einfach noch nicht da, er ist mit bestimmten Kontingenten an Herrlichkeiten und Segnungen noch nicht da und
auf ihn müssen wir warten, bis er kommt. Natürlich muss auch dieses Warten mit
Glauben verbunden sein, aber dieser Glaube hat eine andere Natur als wir ihn
sonst verkündigen. Er ist kein Glaube jetzt, er ist die Begleitung des Wartens.

Das Entscheidende beim Warten ist der Zeitfaktor, der durch keine noch so
elegante oder außerordentliche Glaubensmaßnahme aufgehoben werden kann.

Wenn wir gemäß seiner Einladung auf ihn warten und wenn er dann schließlich
kommt, hebt er uns auf ein neues und höheres Niveau von Leben, Kraft und
Herrlichkeit. Im Reiche Gottes entwickelt sich fast alles wachstümlich, bis eben
auf diese Zeiten des Wartens und Suchens und der Erfahrung seiner Ankunft und
des Findens. Solche Erlebnisse sind Pfingsterfahrungen, so war es in der
Apostelgeschichte und immer wieder in der Geschichte der Gemeinde Jesu.

Wenn aber jemand nach allem dennoch keinen Zugang zu der Notwendigkeit
seines eigenen Pfingstens findet, weil er auf seine Geistestaufe verweist und von
ihr überzeugt ist, dass sie alles enthalte, so kann er sich zumindesten auf dieses
Warten nach Mehr verlegen, und er wird mehr bekommen. Die Terminologie ist
dabei nicht von Wichtigkeit, sofern wir nur seine Kraft und seine Liebe erfahren.
Am Ende läuft alles auf dasselbe hinaus.

7. Diese Zeit des Wartens ist nicht unbedingt qualvoll, wenn sie auch noch nicht von
der Beglückung des manifesten Durchbruches zu neuen Freiheiten, zu
Herrlichkeit und Kraft und Wundern gekennzeichnet ist. Das Warten der
Gerechten, so sagt das Wort, ist Freude, und so erleben es auch diejenigen, die
sich ihm ergeben und dass in ihm eine Mischung von Frustration, Sehnsucht,
Hoffnung und Freude gegeben ist.

8. Nach Epheser 1, 15-19 gibt es eine Reihenfolge der uns zuteilwerdenden
Offenbarungen und Geschenke. Wir brauchen zuerst den Geist der Offenbarung
und den Geist der Weisheit, was damals im Fall der Gemeinde in Ephesus eine
lange und intensive Fürbitte seitens Paulus voraussetzt, damit erst danach und
zwar nach einigen Zwischenschritten der Vermittlung einer hoffnungsvollen
Berufungserfahrung und des Erlebens des Reichtums von Herrlichkeit es zur
Ausbildung des Glaubens in seiner ganzen Kraft kommen kann. Ähnliche Abläufe
und zeitliche Abhängigkeiten werden uns an anderer Stelle im Neuen Testament
aufgezeigt, wie in Epheser 3, 12-20 und 2. Korinther 3, 6-18 und 4, 1.
Glauben ist zu allem nötig, was wir von Gott begehren. Geht es aber um ein
Leben der Kraft mit der Freisetzung des Übernatürlichen, der Erfahrung von
Zeichen und Wundern und seiner Herrlichkeit, muss vorher die Ebene der
Ausstattung mit Feuer, Kraft und Leidenschaft als ein gesondertes
Erfahrungsniveau mit Warten, Suchen, Harren auf den Herrn und Ausdauer
erstrebt und betreten werden, was natürlich auch mit Glauben einhergehen muss.

Hier geht ein Zeitfaktor ein mit der Notwendigkeit und Bereitschaft zur
Aussonderung vom üblichen Tagesprogramm und der Hingabe an eine heilige
Einseitigkeit.

9. Die Kraft zu einer derartigen Praxis fließt aus der Enttäuschung, dem Schmerz
und der Wahrnehmung der Begrenztheit des gegenwärtigen eigenen Dienstes oder gar aus dem offensichtlichen Scheitern des bisherigen Einsatzes und
Programmes aber auch aus der Erkenntnis, dass die Schrift uns ganz und gar
andere Kategorien und Dimensionen von Vollmacht und Kraft zeigt.
In diese Richtung sollte uns auch die biblische Lehre über Schwäche als
Voraussetzung zur Erfahrung von Gnade und der ganzen Wirksamkeit des
Heiligen Geistes führen. Der Heilige Geist ist bekanntlich der andere Helfer, der
seine gewaltigen Kräfte nur dann zum Einsatz bringt, wenn wir unsere
Hilfsbedürftigkeit oder Hilflosigkeit nicht nur theologisch, sondern auch praktisch
und subjektiv erleidend wahrgenommen und uns eingestanden haben. Der
Heilige Geist wartet, ob er unter diesen Voraussetzungen eine Mandatsbeauftragung
wirklich und wiederholt bei uns erlebt und bekommt. Nicht nur wir
warten auf ihn, sondern er auch auf uns. Dazu stellt er allerdings seine aktive und
leidenschaftliche Leitung zur Verfügung, die uns zum Warten, zur Sehnsucht und
zum ausdauernden Verlangen nach ihm befähigt. Wir sind dann nicht mehr allein
auf unsere eigene begrenzte Sehnsuchtskapazität angewiesen.

10. Es ist der ausgemachte Wille Gottes, dass wir alle auf dem Niveau von Kraft,
Feuer und Liebe leben und wirken. Siehe das Schriftwort aus Mark, 9,49: denn
ein jeder wird mit Feuer gesalzen werden und siehe auch die ausdrückliche
Erklärung bei Joel und Apostelgeschichte 2, dass der Heiliges Geist auf alles
Fleisch ausgegossen wird. Indem aber dort unterschieden wird zwischen einem
Geschehen in den letzten Tagen, das die Ausgießung zum damaligen Zeitpunkt
meint, und in der Endzeit mit apokalyptischen Ereignissen einhergehend, wird
erkennbar, dass es wohl um zwei gesonderte Epochen geht, dem ersten bis
zweiten Jahrhundert, der Frühzeit der Christenheit und der Endzeit. Ich glaube,
dass wir allmählich in diese Zeit eintreten und dass es die Zeit des Spätregens
ist, den wir jetzt begehren sollten.

Bewegten sich bislang, d.h. in den letzen 200 bis 300 Jahren, nur einzelne
Personen oder kleinere Bewegungen in diesen Dimensionen von Heilig Geist-
Erfahrungen, so ist zu erwarten, dass der Strom derer anschwellen wird, die
diese Fülle des Geistes und der Herrlichkeit- und Krafterfahrungen suchen und
finden werden. Diese werden dann nach einiger Zeit die Norm bilden und die
Christenheit sowie das ganze Weltgeschehen entscheidend prägen, bis die
Gemeinde von der Erde genommen wird. (Die Entfaltung des endzeitlichen
Szenarios mit dem Auftreten des Antichristen ist unter dem Einfluss der reifen
und triumphierenden Gemeinde der letzten Zeit gar nicht möglich).

11. Die Entwicklung der Gemeinde unterliegt auch in Gänze dem Rhythmus und der
Gesetzmäßigkeit, die für Gottes Handeln typisch sind. Danach fängt im Reiche
Gottes immer alles klein, wenn nicht gar kümmerlich an. Wie Jesus in einer
Krippe im Stall eines unscheinbaren Ortes seinen irdischen Lebensweg begann
und wie seine Tätigkeit mit einem weniger relevanten Speisewunder begann,
wobei der beste Wein gegen Schluss aufgetischt wurde, so werden die stärksten
und glanzvollsten Zeiten der Gemeinde Jesu erst kommen, allerdings in einer
immer dunkler werdenden Welt.

12. Demnach ist durchaus zu erwarten, dass kommende Heilig Geist- und
Pfingsterfahrungen stärker werden als die scheinbar unübertreffbare Pfingst7
Urerfahrung vor 2000 Jahren in Jerusalem. Auch hier wird der spätere Tempel
(die Gemeinde), der herrlichere sein. Wir gehen, wenn wir wollen, glanzvollen
Zeiten entgegen.

13. War das bisher gegebene Maß an geistlicher Kraft und Ausstattung mit Liebe,
Autorität und Gaben noch imstande, den Kräften der Welt Paroli zu bieten und
sogar dafür zu sorgen, dass das Christentum zur Expansion gelangte und den
ganzen Erdkreis erreichte, so wird jetzt deutlich, zumindesten in der westlichen
Welt, dass unsere Kräfte, wie wir sie jetzt unter uns verfügbar erleben, nicht
ausreichen, um uns gegen die Kräfte der Welt und gegen die Trends der
Säkularisierung, des Sitten- und Werteverfalls, des Abgleitens in Materialismus
und Terrorismus und in die Versklavung im Humanismus zu bewahren. Aufs
Ganze gesehen, verlieren wir zurzeit Terrain.

14. Wollen wir heute mit den Einsichten und den Kraft- und Vollmachtsbestand der
letzten 200 Jahre weiterarbeiten, werden wir scheitern. Waren bislang unsere
theologischen Konzepte und unsere geistliche Praxis noch gut bis ausreichend,
zumal wir in diesem Zeitraum laufende Wiederentdeckungen und auch Wieder-
Ingebrauchsnahmen von alten Wahrheiten erlebten, die tatsächlich die Qualität
der Wirksamkeit der Gemeinde Jesu gesteigert hatten, so ist heute der Zeitpunkt
gekommen, wo das nicht mehr gilt.

Aus heutiger Sicht können wir es uns nicht mehr erlauben, mit dem alten
theologischen Gut und seinen bisherigen Umsetzungen weiterzumachen. Unsere
bisherige theologische Substanz war gut im Sinne von biblisch korrekt. Es fehlten
nur ganz wichtige Bestandteile, nämlich die Kraft und die Erweisung des
Übernatürlichen. Wenn diese aber heute dringend benötigt werden und wir
bleiben in dem Status Quo bisheriger Ausstattung, wiewohl die Herausforderung
unseres Auftrages, wie auch die zunehmende Erschwerung unserer Arbeit
danach rufen, dass wir uns die neuen bereitstehenden Kräfte des Heiligen
Geistes zu Nutzen machen, dann ist diese Einstellung mit der Unterlassung
jeglicher Anpassung an die neue Situation mit ihren gesteigerten Ansprüchen
frevelhaft, frevelhaft deswegen, weil ein überzeugendes Angebot zur Abhilfe und
zur Überwindung des vermehrten Widerstandes unserer Umwelt bereitliegt.
Insofern erweist sich eine bisher einwandfreie Botschaft mehr und mehr als
ungeeignet, unseren Auftrag erfüllen zu helfen. Das Weglassen von
entscheidenden Anteilen der biblischen Botschaft, die diese erst sieghaft machen,
erweist sich als so gravierend, dass man jetzt sogar sagen muss: diese als Mittel
gegen eine zunehmende gottfeindliche Umwelt zu verwenden, erscheint verkehrt.

Also muss man folgern: Die Botschaft ist nicht angemessen, sie ist mutwillig
defizitär und ist insofern falsch. Sie ist theologisch richtig aber durch praktische
Defizite und Abwesenheit verfügbarer Heilig Geist-Präsenz faktisch falsch.

15. Das Kernübel in dieser jetzigen Situation liegt darin, dass wir charismatisch und
pfingstlich orientierten Gläubigen und Leiter sehr wohl den Heiligen Geist kennen,
respektieren und auch lieben. Wir wollen ihm gern einen Platz in unserer
Verkündigung, Gebeten und Worten einräumen. Aber sein Platz ist tatsächlich
auch weitgehend nur dort, das heißt in unseren Worten und in unserer
prinzipiellen Bejahung. Der entscheidende Mangel liegt darin, dass wir die
Beziehung zum Heiligen Geist als Person kaum kennen, nicht pflegen und
vermutlich gar nicht wissen, wie das aussieht, wie sich das anfühlt und wie man
das einrichten kann.

Dabei geht es nicht nur um eine Grunderfahrung der Neuausgießung des
Heiligen Geistes als ein Ereignis die schon in aller Regel einen gewissen und
vielleicht auch längeren Anmarschweg erfordert, sondern auch darum, dass wir in
der Zeit des nachfolgenden Dienstes eine intensive alltägliche Gemeinschaft mit
dem Heiligen Geist pflegen.

16. Die Hauptauswirkungen einer derartigen Neu-Ausrichtung sind subjektive
Erfahrungen der Gegenwart Gottes und des Genießens der intimen Beziehung
mit dem Vater und dem Sohn und der Vermittlung des Heiligen Geistes. Wir
werden, wenn wir dort angekommen sind, innewerden, dass das unsere
eigentlich Bestimmung ist. Bekehrung und Initiale Heilig Geist-Erfahrung sind nur
die Voraussetzungen dazu. Diese Erfahrung ist zum Teil identisch mit oder führt
hinüber zu dem Grunderleben, dass das Reich Gottes für uns bereithält: seine
Herrlichkeit. Aus ihr resultiert die Salbung des Heiligen Geistes, die aus dem
normalen, bemühten, gestressten und vielleicht auch langweiligen Gläubigen
einen begeisterten Zeugen und einen Liebhaber Gottes und der Menschen
macht. Das ist die Ausstattung, die die Nachfolge Jesu zu einem Genuss macht
und die den einzelnen und eine ganze Gemeinde infektiös und innovativ macht
und mit Hingabe, Leidenschaft und Energie sowie Ausdauer ausstattet, so dass
sie mit Freuden und ohne Ermüdung, das Werk des Dienstes versehen und Lust
daran haben.

Hand in Hand mit dieser veränderten Grundeinstellung und Ausstattung geht die
Vermittlung von Gaben, Kraft, Wunder, Zeichen und Heilung einher, welche die
Menschen in Scharen in die Häuser und Gemeinden der Gläubigen ziehen wird.
Das alles mutet im Kontrast zu einem schwierigen, anstrengenden und wenig
erfolgreichen Leben wie eine Fantasielandschaft von paradiesischen Glaubens-
Erlebnissen und Gemeindeverhältnissen an, zu schön um wahr zu sein oder die
allein schon deswegen verdächtig sind. Sie offenbaren für viele zuwenig die
Gebrochenheit des Lebens. Und in der Anerkennung solcher Gedanken, die das
alles als traumhaft und geistlich irreal erscheinen lassen, liegt auch schon die
Begründung dafür, dass wir uns diesen Perspektiven entziehen. Wir glauben
nicht, dass eine solche Entwicklung der Gemeinde Jesu möglich ist. Dabei ist das
nur die Beschreibung der Erfahrung der ersten Christenheit und das Bild, das
Paulus in Epheser 4, 12-16 von der Gemeinde der letzen Zeit zeichnet. Schon
heute gibt es einzelne Plätze, auch in der westlichen Welt, wo sich eine solche
Entwicklung anfängt abzuzeichnen.

Es kommt nur darauf an, unseren ganzen Verdruss über die bisherige
Mittelmäßigkeit im Kontrast zu den beschriebenen biblischen Standards bewusst
wahrzunehmen und nicht zu verdrängen oder uns damit abzufinden, sondern zu
kanalisieren hin in Sehnsucht und Aufbruch nach mehr, das heißt nach jenen
intensiven Erfahrungen, die nur der Heilige Geist in seinem vollen Einsatz
vermitteln kann. Wenn wir ihm gestatten, aus Mühsal, Pein und Versagen ein
Verlangen nach Erfahrungen zu fertigen, die in der Schrift als Norm beschrieben sind, dann werden wir dahin aufbrechen, den Heiligen Geist in ganz anderem
Umfang erleben und mit ihm diese Dimension von neuem Leben (Zoe), mit dem
wir über die Kräfte des Untergangs und der Zerstörung herrschen sollen. Und je
mehr wir das erfahren, umso leichter wird das für andere, uns nachzufolgen.

Diejenigen, die die erste Schneise schlagen, haben die größte Mühe, für die
anderen, die folgen, wird es viel leichter.

17. Das Prinzip der Erfolglosigkeit, der Enttäuschung an sich selbst als Beendigung
der verkehrten Erwartungen an das eigene Können und als Voraussetzung dazu,
dass der Heilige Geist unser Helfer wird, weil er sieht wie wir unsere Hilflosigkeit
uns eingestehen, ist eine Sache.

Damit verbunden ist ein anderer Gesichtspunkt, den einer der wenigen, die das
nicht nur erfahren, sondern auch durchreflektiert haben, Bill Johnson, sehr
nachdrücklich herausstellt: Nur restlos abgebaute Leiter, nur Menschen, die sich
gedemütigt und demontiert fühlen und dann auch wirklich demütig geworden sind,
halten diese Kraft und den Segen aus, der unter den beschriebenen Voraussetzungen
freigesetzt wird. So gern Gott uns mit seiner ganzen Kraft und der
Fülle seines Heils segnen will, so sehr muss er sich zurückhalten, weil diese
Ausstattung uns umbringen kann. Das ist keine theoretische Gefahr, sie wird
untermauert durch die große Anzahl von katastrophalen und delitären Ausgängen
solcher Beauftragungen mit der Kraft von der Höhe! Wenn wir uns die führenden
Beispiele einer solchen Kraftausstattung der letzen Jahrzehnte oder ein, zwei
Jahrhunderte vergegenwärtigen, dann gilt leider, das mindesten die Hälfte unter
ihnen, wenn nicht gar mehr, am Ende scheiterten. Sie alle haben ihr Heil nicht
verloren, aber viele von ihnen fielen sehr tief. Ihr nicht geheiligter Charakter hat
den Versuchungen, die mit der Kraftausstattung verbunden waren, nicht
standgehalten.

Die neue Generation von Gläubigen, die sich aufmacht, um dem Himmel Gewalt
anzutun, sollte von einer anderen Art sein. Sie wird nicht nur machtvoll
ausgestattet sein, sie muss auch rein sein in ihrer Motivation und in ihrem
Charakter und sie werden Menschen der Liebe sein.

18. Wir brauchen nicht nur eine neue Qualität von Leitern, die am besten wir selbst
werden sollten, wir werden nach dem Beispiel der Heiligen Schrift in der
Pfingsterfahrung dann auch sicher eine neue Qualität von Bekehrungen sehen.
Zu Pfingsten kamen sehr viele Menschen zum Glauben, was nicht unbedingt
durch eine rasante evangelistische Predigt erfolgte. Die Predigt, die Petrus hielt,
war, was ihr Bekehrungspotential anlangt, eigentlich sehr mittelmäßig. Es war die
in der Atmosphäre wirkende Kraft des Heiligen Geistes, die zu Bekehrungen
führte.

Aber nicht nur das geschah, nach der Berichterstattung der Apostelgeschichte
war die Qualität der Bekehrungen erstaunlich, vor allem wenn wir sie messen an
dem Standard der Bekehrung, wie wir sie heute erleben. Die Frisch-Bekehrten
zeigten damals einen großen Eifer für den Herrn, entwickelten einen
erstaunlichen Drang zur Gemeinschaft und gleichsam so etwas wie eine
Hausgemeinschafts-Mentalität, so dass sie kaum, dass sie als neue Christen
geboren waren, sich zusammentaten in Hausgemeinschaften, vieles gemeinsam hatten und begierig waren nach der Lehre der Apostel und gemeinsamen
Mahlzeiten nach Gebet und Abendmahl. Unter diesen Bedingungen war es dem
Heiligen Geist dann möglich, unter ihnen und dann in der Stadt viele Wunder zu
tun, so dass unter schwierigsten Umständen einer extremen Gesetzlichkeit der
damaligen frommen Gesellschaft die Gemeinde in kürzester Zeit wuchs und eben
eine erstaunliche geistliche Anfangsgesundheit aufwies.

Ich gehe davon aus, dass wir heute ähnliches erwarten können, wenn wir dem
Heiligen Geist soviel Raum geben, wie es die erste Christenheit tat.

19. Es ist nicht so ohne Weiteres einsichtig, weswegen es der Vater und der Sohn
vorgesehen haben, dass die Gemeinde Jesu eine so komplizierte Konstruktion
wie den ständigen Umgang mit dem Heiligen Geist auferlegt bekommt. Jesus gibt
uns eine gewisse Erklärung, vieles werden wir erst in der Praxis verstehen und
manches andere bleibt ein Geheimnis. In Johannes 16, 12 sagt Jesus: Ich habe
euch noch viel zu sagen, aber ihr könnt es jetzt nicht tragen (übernehmen,
erfassen). Vers 13 Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit, kommen wird, der
wird euch in alle Wahrheit leiten. Es ist also nicht wenig, sondern viel, was Jesus
nicht sagen konnte und was der Heilige Geist jetzt verdeutlicht. Der Transfer an
Wissen aus Gottes Welt zu uns läuft offensichtlich nicht intellektuell ab. Der
Transport von Wahrheiten geschieht durch Gemeinschaft, indem sich der Heilige
Geist auf unsere Seite begibt und in uns das göttliche Gut an Erkenntnis, Kraft
und Befähigung empfängt und aufschließt und dann durch seine weitere enge
Gemeinschaft mit uns verfügbar macht.

So vermittelt uns Jesus seine Schätze, aber der Heilige Geist ist der Verteiler,
dessen Charakter jeweils der Wahrheit entspricht, die er uns mitteilt. Jesus gibt
Gnade, Wahrheit, Liebe, Kraft, Erkenntnis, Reinheit, Furcht des Herrn und viele
andere göttliche Qualitäten. Dementsprechend ist der Heilige Geist ein Geist der
Gnade, der Wahrheit, der Liebe, der Kraft, der Erkenntnis, der Reinheit, der
Furcht des Herrn und mancher anderer Inhalte des Evangeliums. Ohne ihn
verstehen wir nicht wirklich, was Jesus getan hat und was er für uns ist, und ohne
ihn ist es offensichtlich nicht möglich, die Dimension von Kraft, Wunder, Heilung
und Zeichen zu betreten. Die Realität des Jenseitigen und des Reiches Gottes ist
nur über den innewohnenden Heiligen Geist erfahrbar.

20. Wir erleben heute ein Schisma der geistlichen Erfahrungen und Forderungen. Die
einen betonen: wir müssen die Priorität wieder neu setzen und unsere ganze Zeit
und Hingabe dem Herrn selbst widmen, um mit ihm Gemeinschaft zu haben und
uns seiner Liebe und Gegenwart zu erfreuen. Andere verwerfen das als eine
passive und selbstsüchtige Form von Wohlfühl-Christentum, die uns abhält von
unseren naheliegenden Pflichten und eigentlichen Aufgaben der sozialen,
missionarischen und karitativen Hingabe an den Nächsten und von unserem
Auftrag an der Welt.

So wahr es ist, dass wir die geistlichen Befähigungen, die wir schon haben
unbedingt einsetzen sollten in missionarischer Verantwortung für ganz praktische
Aufgaben in unserer Umgebung, so sicher ist es auch, dass kein Gegensatz
zwischen diesen beiden Forderungen besteht. Aber die Reihenfolge ist wichtig.
Grundsätzlich und zuerst hat unser Herr Vorrang vor allen Verpflichtungen
gegenüber der Welt. Und ohne diesen Vorrang und der dabei uns zuteil
werdenden Überkleidung mit Liebe, Kraft, Freude und Vollmacht können wir in
unserer Umwelt auch nicht viel oder gar nichts bestellen. Die Erfahrung lehrt,
dass in den meisten Fällen, wenn die Christen durch ihre Leiterschaft
hinausgetrieben werden in die Welt, um dort missionarisch präsent zu sein, sehr
wenig durch sie zustande kommt. Dahin gegen kann ein Nachfolger Jesu, der
durch die Einwirkung des Heiligen Geistes wirklich glücklich ist, sich über Gott
und seine Segnungen freut und durch die erfahrene Liebe auch Menschen lieben
kann, allein durch seine Anwesenheit in kürzester Zeit mehr bewirken und zwar in
seiner direkten Umgebung wie etwa in seiner Familie und auch beim
Übernächsten als ein Heer von Nachfolgern, die in organisierten Outreach-
Maßnahmen ihre Umwelt erreichen wollen.

Der beste Werbespezialist, der beste Ermutiger, der beste Agent Gottes und
Vermittler von allen Kräften und Erfahrungen, die die Menschen brauchen, ist der
Heilige Geist. An ihm vorbei und allein mit unseren alten Angeboten etwas in der
Welt erreichen zu wollen, ist nach unser aller Erfahrung von nur sehr
bescheidenem Erfolg gekrönt. Er wartet darauf, uns die Krone von Gnade und
Erbarmen aufzusetzen (Ps. 103), damit uns alle Tage unseres Lebens Gutes und
Barmherzigkeit folgen (Ps. 23) wodurch unsere Gemeinden erstarken und wirklich
zum Licht der Welt werden.

04.03.09/wma/gbo
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#4
Rolf

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Fremdes Feuer oder Fülle des Geistes ?


Das Charisma-Nachrichten-Archiv berichtete am 5. Mai 2009 über die charismatische Pastorenkonferenz des D-Netzes (Netzwerk charismatischer Gemeinden) vom 22. bis 25. April 2009 in Berlin.1 Neben dem aktuellen Zeitgeschehen sollte die Konferenz auch als „Vorbereitung auf die verstärkte Manifestation des Heiligen Geistes“ dienen.

„Anstiftung zur Revolution“ war das Thema eines Vortrags von Wolfhard Margies, Pastor der charismatischen Gemeinde auf dem Weg in Berlin. Seiner Meinung nach „kann und soll sich das Pfingstereignis vor 2000 Jahren immer wiederholen.“ Margies prognostiziert eine zunehmende „Fülle des Geistes“ sowie vermehrte „Herrlichkeits- und Krafterfahrungen“, die letztlich das „Weltgeschehen entscheidend prägen“ werden. „Wir gehen… glanzvollen Zeiten entgegen… “, so Margies.

Wie sich Margies die „glanzvollen Zeiten“ vorstellt, wird unter anderem in einem Buch des umstrittenen kanadischen „Erweckungspredigers“ Todd Bentley deutlich; der Aufbruch-Verlag der Gemeinde auf dem Weg übersetzte und veröffentlichte 2008 Bentleys Buch Die Realität der unsichtbaren Welt – Himmlische Bereiche entdecken und das Prophetische erleben.

Todd Bentley führte drei Monate lang in Lakeland, Florida (USA), charismatische Erweckungsversammlungen durch. Nachdem Bentleys Alkoholprobleme und sein Ehebruch bekannt geworden waren und die so genannte „Lakeland Erweckung“ (April-Juni 2008) zu einem jähen Ende kam, veröffentlichte W. Margies am 3.9.2008 eine „Verlautbarung über Todd Bentley.“ Abgesehen von einigen wenigen kritischen Anmerkungen, erschien Margies Stellungnahme doch eher als eine Verteidigungsrede, die Bentleys Versagen entschuldigen sollte.

Ein ganz anderer Ton hingegen begegnet dem Leser in den Stellungnahmen des Charismatikers J. Lee Grady, Chefredakteur des amerikanischen Magazins Charisma, sowie des bekannten amerikanischen Charismatikers Dutch Sheets2. Dutch Sheets kündigte in seiner Stellungnahme an, dass er „schonungslos offen“ sein wolle. Er räumt ein:


„Wir, die Leiter der charismatischen Bewegung, haben ein Tiefstmaß an Unterscheidungsvermögen erreicht…

Wir waren unbeschreiblich leichtgläubige Leiter, die leichtgläubige Schafe hervorgebracht haben….

Leiter können jahrelang in Sünde leben - Ehebruch, Homosexualität, Finanzbetrug, Drogen usw. - und niemand merkt etwas. Leiter können einen für Christen völlig unakzeptablen Lebensstil führen und dennoch ihre Fernsehdienste und ihr ausschweifendes Leben behalten… Wir haben der Lüge geglaubt, dass wahre Gemeindezucht ein ‚Schießen auf Verwundete’ ist.

Wir, die Leiter der charismatischen Bewegung, haben auf Show, Sensationen, Innovationen, Programmen, Persönlichkeiten und Charismen gebaut. Die Frucht davon ist: Oberflächlichkeit, falsche Bewegungen, zu junge Leiter, die unreif und unbewährt sind, ein Mangel an biblischer Lehre, Dienste und Gemeinden, die Menschen, statt Christus in den Mittelpunkt stellen, humanistische, selbstsüchtige Christen, die nichts von Hingabe und Opferbereitschaft wissen, Christen ohne Unterscheidungsvermögen, christliche Superstars, ein pervertiertes und kraftloses Evangelium, gebetslose und schwache Christen, Menschenfurcht statt Gottesfurcht.“

Dutch Sheets verbindet die schonungslose Kritik an Todd Bentley sowie seiner eigenen Bewegung mit dem Aufruf, biblische Gemeindezucht und Integrität des Predigeramtes wiederherzustellen. Man muss Dutch Sheets für seine klaren Worte Respekt zollen. Letztere sind unter Charismatikern im deutschsprachingen Raum bislang ausgeblieben. Allenthalben kam es zu einer sehr verhaltenen Kritik an der Person und dem Wirken Bentleys.

Der Charismatiker J. Lee Grady, der von Anfang an ein Gegner der Ereignisse der „Lakeland-Erweckung“ um Todd Bentley war, wurde von „Prophet“ Rick Joyner aufgrund seiner Positionen heftig angegriffen. Rick Joyner war es auch, der den „seelsorgerlichen Wiederherstellungsprozess“ von Bentley begleitete (Dutch Sheets spricht davon, dass diese Praxis in der charismatischen Bewegung mittlerweile „zu einem Hohn“ geworden ist!) und kündigte im Mai 2009 die Rückkehr Bentleys in den Dienst an; Joyner sammelt derzeit Spenden für Bentley.

Grady meldete sich als einer der ersten einflussreichen Charismatiker zu Wort und warnte in mehreren Artikeln schon in den Anfängen der „Lakeland Erweckung“ vor falschem Feuer, bizarren, unbiblischen Manifestationen und Sensationsgier.3 Gerade die unbiblischen Manifestationen, vor denen selbst führende Charismatiker warnen, nehmen in den letzten Jahren immer mehr zu. Sowohl in Predigten als auch in der charismatischen Literatur werden derartige Erfahrungen (Margies nennt sie „Herrlichkeits- und Krafterfahrungen“) propagiert, und Charismatiker werden ermutigt, solche Erfahrungen zu suchen.

Der nicht zu unterschätzende Einfluss der US-amerikanischen Charismatiker auf Deutschland (und weltweit) in Form von Konferenzen, Mega-Veranstaltungen und Verbreitung ihres Gedankenguts durch die Print- und TV-Medien wird zu einem Trendsetter auch hierzulande.

Am 11. Februar 2009 schrieb Grady den Artikel „Fremdes Feuer im Haus des Herrn.“4 Wenngleich sich Grady in seinem Artikel nicht ausschließlich auf die Ereignisse von Lakeland oder die Person Bentleys bezieht, so trifft vieles, was er schreibt, auch auf die Ereignisse in Lakeland im Jahre 2008 zu. Insbesondere was Engelerscheinungen angeht sowie die Sucht vieler Charismatiker, Erfahrungen mit Engeln machen zu wollen, betrifft auch Todd Bentley. Der Artikel beginnt mit den Worten: „Wir müssen Vorsicht walten lassen. Die derzeitigen [charismatischen] Modeerscheinungen beinhalten Engelerfahrungen, Ekstase-Anbetung und Kontaktaufnahme mit Toten und bedrohen unsere geistige Gesundheit.“

Grady schreibt:

„Ich hasse es, ein Spielverderber zu sein, aber die Bibel ermahnt uns: 'Seid nun besonnen und nüchtern zum Gebet' (1.Petr.4:7). Im Heiligen Geist ist so viel Freude; wir sollten diese Freude nicht dämpfen, indem wir die Menschen in heidnische Vergnügungen führen. Die Anbetung eines Christen zielt niemals darauf ab, dass er die Kontrolle verliert. Jene, die Jesus anbeten, tun dies im Geist und in der Wahrheit' (Joh.4:24), und unsere Liebe zu Gott wird nicht daran gemessen, wie heftig wir uns schütteln oder wie oft wir zu Boden fallen.“

Zu der immer größer werdenden Popularität von Engelerscheinungen merkt Grady an:

„Engel haben in der Gemeinde immer eine große Rolle gespielt. Sie sind 'dienstbare Geister', ausgesandt um die Gläubigen zu beschützen, führen und zu stärken (Hebr.1:14). Aber plötzlich ist es in Teilen unserer Bewegung zu einer überschwänglichen Begeisterung für Engel gekommen. Die Leute behaupten, sie überall zu sehen, und oft sind die Berichte darüber nicht biblisch…

Aber dennoch müssen wir wachsam sein. Es gibt Wunder der Lüge. Wenn wir ein falsches Wunder oder einen falschen Engel im Haus des Herrn Raum geben, dann machen wir uns schuldig, fremdes Feuer zu dulden.“

Leider beherzigen zu wenige Charismatiker den Ratschlag, mit dem Grady seinen Artikel beschließt:

„Es ist für alle wahren Christen mit Rückgrat Zeit, klare Linien zu ziehen zwischen dem, was gottesfürchtige Anbetung und was heidnische Anbetung ist. Wir wollen die Wunder Gottes, aber wir wollen auch die Ehrfurcht und Ehrerbietung Gottes. Wir können es nicht zulassen, dass dieses fremde Feuer sich weiter ausbreitet.“

Wie unterschiedlich die charismatischen Lehren und Praktiken (Manifestationen) von führenden Charismatikern wie Wolfhard Margies und Rick Joyner auf der einen Seite und J. Lee Grady und Dutch Sheets auf der anderen Seite beurteilt werden, zeigt, wie tief der Graben in der pfingstlich-charismatischen Bewegung unterdessen geworden ist. Was die einen Charismatiker als „Geistesfülle“ und biblische „Herrlichkeitserfahrungen“ bezeichnen, wird von anderen Charismatikern als „fremdes Feuer“ oder „Wunder der Lüge“ bezeichnet oder zumindest in diese Nähe gerückt.

Wer sich einen Eindruck verschaffen will, wie Todd Bentley in der Lakeland Erweckung aus dem Jahre 2008 die Engel vom Himmel „freisetzte“, betrachte sich diesen kurzen Live-Mitschnitt einer „Erweckungsveranstaltung“ mit ihm:



Todd Bentley kündigte noch während der „Lakeland-Erweckung“ an, dass er auch pfingstlich-charismatische Gemeinden in Deutschland besuchen wollte und wurde von einer Reihe von Gemeinden schon sehnlichst erwartet. Dazu kam es aus oben genannten Gründen nicht. Dennoch erreicht Bentley mit seinem Buch Die Realität der unsichtbaren Welt auch die deutsche Leserschaft. Sein Buch ist ein Aufruf an den Leser, übernatürliche Erfahrungen zu suchen. Bentley “besucht regelmäßig den dritten Himmel” – zum Artikel über das, was Todd Bentleys „Besuche im Himmel“ wirklich sind, nämlich okkulte Astral-Projektionen, wie sie vielen Anhängern der New Age Bewegung bekannt sind: hier.

Leider muss man als langjähriger Beobachter der charismatischen Szene zu dem Schluss kommen, dass Teile dieser Bewegung auf immer unbiblischere Manifestationen und Lehren eingeschworen werden und dass sich dieser Trend trotz der mahnenden und kritischen Worten aus den eigenen Reihen verstärkt.

Dutch Sheets hat Recht, wenn er folgende Worte an seine eigene Bewegung richtet:

„Wir sind dafür verantwortlich, nicht der Teufel, denn er nimmt nur das, was er von uns empfängt.“


Anmerkungen

1 Pastorenkonferenz des D-Netzes: Gemeinsam nach Gottes Verheißungen ausstrecken.
URL:

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2 Dutch Sheets. A Statement and Appeal Regarding Lakeland.
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3 J. L. Grady. Honest Questions about the Lakeland Revival. 14.5.2008.
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J. L. Grady. Bam! Pow! When Prayer Ministry Gets Violent. 18.6.2008.
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Diesen lesenswerten Artikel verfasste Grady, nachdem die moralischen Verfehlungen von Bentley ans Tageslicht kamen:
J. L. Grady. Life after Lakeland: Sorting out the Confusion. 13.8.2008.
URL:

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4 J. L. Grady. Strange Fire in the House of the Lord. 11.2.2009.
URL:

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