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Kontroverse um „Missionseifer“ Evangelikaler


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Kontroverse um „Missionseifer“ Evangelikaler






Scharfe Kritik wird an den Äußerungen hessischer Kirchenvertreter im „Spiegel“ zur Ermordung der beiden Bibelschülerinnen im Jemen geübt.Darmstadt/Marburg (idea) – Scharfe Kritik ist an abfälligen Äußerungen hessischer Kirchenvertreter über die Arbeit evangelikaler Missionswerke laut geworden. Sie hatten gegenüber dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ (Ausgabe 22. Juni) im Zusammenhang mit den im Jemen entführten bzw. ermordeten Christen Stellung genommen.

Zwei deutsche Krankenschwestern und Bibelschülerinnen, Anita Grünwald (24) und Rita Stumpp (26), die in Saada (Nordjemen) ein Praktikum an einem Krankenhaus absolvierten hatten, waren Mitte Juni zusammen mit einer Südkoreanerin erschossen aufgefunden worden. Eine fünfköpfige Familie aus Sachsen und ein Brite werden noch vermisst. In dem „Spiegel“-Beitrag wird die Vermutung geäußert, dass das Verbrechen aus Rache für mehrere Missionsversuche begangen wurde. „In Deutschland heizt der tödliche Überfall im fernen Jemen die Diskussion über moderne Glaubenskreuzzüge an“, so das Nachrichtenmagazin. Direkt im Anschluss wird der Leiter der Öffentlichkeitsarbeit der hessen-nassauischen Kirche, Oberkirchenrat Joachim Schmidt (Darmstadt), mit den Worten zitiert:

Viele Missionare hätten „ein klares, dualistisches Weltbild – für sie teilt sich die Welt in Licht und Dunkel“. Schmidt erkennt solche Tendenzen auch bei dem Missionswerk WEC International (Eppstein bei Frankfurt am Main), mit dem die entführte Familie aus Sachsen in Verbindung stand: „Der Missionseifer dieser Gruppe erinnert stark an die evangelikalen Fundamentalisten amerikanischer Prägung. Wir als Landeskirche haben ein grundsätzlich anderes Verständnis von Mission.“ Gegenüber idea bestätigte Schmidt diese Aussagen. Das Nachrichtenmagazin zitiert ferner den Sektenbeauftragten der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Eduard Trenkel (Kassel), im Blick auf „Jüngerschulen“, die auf Missionseinsätze im Ausland vorbereiteten. Die Wirkung dieser Jesusjünger sei weltweit „verheerend“, vor allem in den „10-40-Ländern“, so Trenkel. So werden die Staaten zwischen dem 10. und 40. Breitengrad in Missionskreisen genannt.

Synodaler: „Schwarz-Weiß-Denken“ bei Oberkirchenrat

Ein Sprecher des „Forums Lebendige Kirche“ in Hessen-Nassau, der Synodale Pfarrer Christoph Bergner (Bensheim), bedauerte die Äußerungen Schmidts. Sein Hinweis auf den Missionseifer evangelikaler Christen sei geeignet, „Verständnis für die Ermordung und Entführung von Christen zu wecken“. Dabei sei noch unklar, ob die Christen im Jemen überhaupt Opfer ihres Missionseifers geworden seien. Jahrzehntelang sei die Arbeit von Christen im Krankenhaus von Saada offenbar erwünscht gewesen. Vorschnelle Urteile entsprechen laut Bergner genau jenem „Schwarz-Weiß-Denken“, das Schmidt den evangelikalen Missionaren vorwerfe. „Religionsfreiheit ist ein hohes Gut, für das ein Öffentlichkeitsbeauftragter der Kirche auch und gerade dann eintreten sollte, wenn die Betroffenen andere Meinungen vertreten als er selbst“, so Bergner. Nach seinen Worten wäre die Kirche um vieles ärmer, wenn es nicht Menschen gäbe, die bereit seien, auch in schwierigen Situationen zu helfen.

Vorsitzender: Eine Kirche ohne Mission ist „geistlich impotent“

Der Vorsitzende des Stiftungsrates der Studien- und Lebensgemeinschaft Tabor, Jürgen Mette (Marburg), äußerte sich am 28. Juni auf einer Ordinationsfeier der Evangelischen Hochschule Tabor zu den Aussagen Schmidts und Trenkels. Niemand wisse, ob die ermordeten Bibelschülerinnen missioniert haben. Sie hätten im Sinne der „Mission Gottes“ den Ärmsten dienen wollen. Die Stellungnahmen der beiden Kirchenvertreter zeigten, dass der Missionsbefehl offensichtlich nicht mehr konsensfähig sei. Mette: „Wir denken nicht daran, uns dafür zu schämen, dass wir Missionarinnen und Missionare ausbilden.“

Mission sei Kernkompetenz der Kirchen. Ohne diese missionarische Kernkompetenz sei Kirche „inkompetent und impotent, nicht zeugnisfähig und nicht zeugungsfähig für neues geistliches Leben“. Für Tabor sei es zugleich eine Selbstverständlichkeit, dass Mission „mit höchster Sensibilität im ergebnisoffenen Dialog“ zu geschehen habe, gerade in Ländern zwischen dem 10. und 40. Breitengrad. Mette: „Wir bekehren keinen. Aber wir können nicht schweigen von der Freiheit, die wir in Jesus Christus erfahren haben.“


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Kritik an evangelikaler Mission zurückgewiesen






Jahresfest der Evangeliumsgemeinschaft Mittlerer Osten e.V (v.l.): Klaus Strub und Maarten van Staveren.Wiesbaden (idea) – Gegen den in deutschen Medien geäußerten Vorwurf, Evangelikale betrieben aggressive Mission in der islamisch geprägten arabischen Welt, hat sich der Vorsitzende der Evangeliumsgemeinschaft Mittlerer Osten (EMO), Klaus Strub (Nierstein/Rhein), gewandt.

„Wir knüpfen unsere Hilfe nicht an die Bedingung, dass Andersgläubige Christen werden. Wir sehen es als unseren Auftrag an, Menschen in Not zu helfen und so ein Zeichen der Menschenfreundlichkeit Gottes zu setzen“, sagte Strub auf dem Jahresfest des evangelikalen Werkes am 28. Juni in Wiesbaden gegenüber idea. Kritik an evangelikalen Missionaren war laut geworden im Zusammenhang mit den beiden im Nordjemen ermordeten Bibelschülerinnen Anita Grünwald (24) und Rita Stumpp (26), die dort ein Praktikum an einem Krankenhaus absolvierten. Wie Strub weiter sagte, sei die große Mehrheit der Bevölkerung in der arabischen Welt für den Dienst christlicher Entwicklungshelfer außerordentlich dankbar. Er habe bei seinen Reisen immer wieder von Einheimischen gehört: „Wenn ihr geht, hilft uns niemand mehr.“ Mitarbeiter der EMO seien hinsichtlich der Kultur vor Ort geschult und gingen beim Bezeugen ihres Glaubens behutsam vor. Sie gäben Auskunft, wenn sie darauf angesprochen würden.

Ägypten: Keiner stört sich an Missionskrankenhaus

Die EMO beschäftigt rund 50 Mitarbeiter. Die Hälfte davon ist sozialdiakonisch in Ägypten und im Sudan tätig. Das Werk betreibt in Assuan (Oberägypten) eine Klinik. Auf einem Schild am Eingang heißt es in arabischer Sprache „Das Krankenhaus der Evangelischen Mission aus Deutschland“. Diese Bezeichnung störe dort niemanden, so Strub. Auch Muslime schätzten die christliche Klinik in Assuan. Sehr arme Patienten würden kostenlos behandelt. Im kommenden Jahr stehe die Einweihung eines 500.000 Euro teuren Neubaus für Operationen an, der fast ausschließlich durch Spenden finanziert werde. Die japanische Regierung bezahle einen Teil der Geräte, da von dort viele Touristen nach Assuan kämen. Strub berichtete ferner von einer Reise im vergangenen Oktober in den Nordjemen.

Dort litten viele Menschen an Mangelernährung wegen unzureichender Vitaminzufuhr. Der ehemalige Obstbauer will deshalb Hilfsorganisationen anregen, sich für den Anbau von Pflanzen im Jemen einzusetzen, die bereits im nordostafrikanischen Eritrea zu einer besseren Ernährung beitragen. Im Blick auf den Sudan berichtete Strub, dass eine Übersetzung des Lukas-Evangeliums in die Sprache Nobiin abgeschlossen worden sei. Diese werde von rund 500.000 Nubiern gesprochen. Zur aktuellen Einschätzung der Lage in den Einsatzländern der EMO sagte Strub: „Wir fühlen uns in Ägypten relativ sicher. Dagegen sind die politischen Verhältnisse im Sudan unkalkulierbar.“

Kein Rückzug trotz Kritik an Mission

Festredner auf dem Treffen war der Pressesprecher von ERF Medien (Evangeliums-Rundfunk/Wetzlar), Pastor Michael vom Ende (Marburg). Angesichts kritischer Medienberichte über Mission sagte er, man müsse sich mit allem Nachdruck dafür einsetzen, dass Christen aus Deutschland auch in Zukunft das Evangelium in aller Welt verbreiten können. Ein Rückzug sei nicht hinnehmbar, „nur weil es bequemer ist, in Deutschland zu bleiben“. Dabei komme es darauf an, dass Missionare gut ausgebildet und vorbereitet in ihre Einsätze gehen. Wichtig sei auch, dass Missionswerke Pläne erarbeiteten, um Mitarbeiter bei Gefahr in Sicherheit zu bringen.

Wechsel in der Leitung

Auf dem Jahresfest wurde der Leiter des Werkes, Maarten van Staveren (Wiesbaden), offiziell verabschiedet. Der 63-Jährige Niederländer scheidet zum 31. Oktober nach zwölf Jahren aus dem Amt. Zusammen mit seiner Frau Hanneke wird er in seine Heimat zurückkehren Der EMO-Vorsitzende Strub (67) übernimmt dann kommissarisch die Leitung. Neuer Leiter ab September 2010 soll Reinhold Strähler (50) werden, der in der kenianischen Hauptstadt Nairobi Evangelisten für Schwarzafrika ausbildet. Davor war er als EMO-Mitarbeiter Bibelschullehrer im Sudan.


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