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»Gefahren des Kreationismus in der Schule«


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»Gefahren des Kreationismus in der Schule«: Der Europarat lehnt Abstimmung ab


Von Andreas Dippel



25.06.2007


(PRO) - Wenige Stunden vor Beginn der Sitzungswoche des Europarates an diesem Montag ist das Dokument "Die Gefahren des Kreationismus in der Schule" von der Tagesordnung genommen worden. In dem Papier, das von dem französischen EU-Politiker Guy Lengagne erarbeitet wurde, ist vom Schöpfungsglauben als "Angriff auf die Demokratie" die Rede. Der Franzose reagierte entrüstet auf die Entscheidung – und sieht darin die "Machenschaften von Leuten, die die Evolutionstheorie bekämpfen".

Der Europarat, eine aus 47 Mitgliedstaaten bestehende europäische Internationale Organisation, wollte an diesem Dienstag über das Dokument diskutieren und abstimmen, dass die Lehre des Kreationismus, den Glauben an einen Schöpfer, scharf verurteilen soll. Im Kern ging es darum, vor dem Schöpfungsglauben oder dem "Intelligent Design" im Schulunterricht zu warnen. In mehr als 100 Punkten wird in dem Papier dargelegt, wie sich der Kreationismus in Europa ausgebreitet habe.

Der Europarat wurde 1949 gegründet. Die von der Parlamentarischen Versammlung verabschiedeten Texte geben dem Ministerkomitee, in dem alle Außenminister der Mitgliedsstaaten vertreten sind, den nationalen Regierungen, Parlamenten und politischen Parteien sowie anderen Gesellschaftsbreichen "wichtige Orientierungshilfen".

"Kreationismus ist Gefahr für Demokratie"

Entworfen hat das Dokument der französische EU-Politiker Guy Lengagne. Laut einem Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" von diesem Samstag und dem Tagesordnungsprotokoll der Sitzung sollte das Papier am Dienstag in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates zur Abstimmung kommen. Gläubige, die von einer Schöpfung des Universums und des Lebens ausgehen, werden darin als Gefahr für die Demokratie dargestellt. Daher gelte es zu reagieren, "bevor es zu spät ist", heißt es in dem Dokument wörtlich. Und weiter: "Wenn wir nicht wachsam sind, sind Werte, die den Kern des Europarats bilden, in Gefahr, von kreationistischen Fundamentalisten bedroht zu werden."

Lengagne: Europarat tut einen "Rückfall ins Mittelalter"

Wie ein Sprecher des Europarates gegenüber medienmagazin-pro.de mitteilte, habe sich der belgische EU-Politiker Luc Van den Brande dagegen ausgesprochen, das Dokument auf der Tagesordnung zu belassen. Seinem Antrag sei stattgegeben worden. Van den Brande ist Fraktionsvorsitzender der Gruppe der Europäischen Volkspartei (EVP/ED) in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates. Die EVP/ED ist die Fraktion der Europäischen Volkspartei (Christdemokraten) und europäischer Demokraten im Europäischen Parlament und ein Zusammenschluss christlich-konservativer Parteien in der Europäischen Union.

Nach dem Beschluss, das Dokument über "Die Gefahren des Kreationismus in der Schule" von der Tagesordnung zu nehmen, reagierte der französischen EU-Politiker Lengagne mit Entrüstung. Auf einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz sagte er: "Ich kann diesen Beschluss nur als Machenschaft von denjenigen ansehen, die mit allen Mittel die Evolutionstheorie bekämpfen und die Ideen des Kreationismus unterstützen. Wir haben es hier mit einem Rückfall ins Mittelalter zu tun und zu wenige Mitglieder des Europarates, der auf den Menschenrechten gründet, erkennen das", so Lengagne. Er sei "verblüfft, erschüttert und schockiert" über den Entschluss, seinen Entwurf nicht zu debattieren. der französische EU-Politiker betonte vor Journalisten weiter, dass aus seiner Sicht Anhänger des Kreationismus einen "Angriff auf die Menschenwürde" verübten.

Beispiel aus Deutschland: Gießen

In dem Dokument werden in nicht weniger als 124 Punkten Hintergründe und Entwicklungen des Kreationismus aus Sicht des EU-Parlamentariers zusammengetragen. Zudem werden angebliche Einflüsse des Kreationismus in europäischen Ländern dargestellt. Über Deutschland heißt es in dem Bericht (Punkt 73): "In einer Universitätsstadt im Land Hessen, Deutschland, sind kreationistische Lehren offenbar bereits in mehreren Schulen verbreitet. Biologielehrer eines staatlich anerkannten Gymnasiums lehren ihre Schüler, dass ein Schöpfer der Ursprung von verschiedenen 'Haupttypen' der Tiere ist. Davon alarmiert wandten sich einige Eltern der Schüler an das Erziehungsministerium des Landes Hessen, das jedoch keinen direkten Verstoß gegen die Unterrichtsvorgaben sah und sich in diesen Fällen für nicht zuständig erklärte. Einige Eltern nahmen daraufhin ihre Kinder von dieser Schule." Auch "Fälle" aus den Niederlanden, Großbritannien, Polen, Schweden und zahlreichen weiteren EU-Staaten werden aufgelistet.

Explizit betont wird, dass Kreationismus nicht mehr alleine in den USA vorkomme, sondern längst auch Europa erreicht habe. Daher wäre es verhängnisvoll für die EU, keine vorbeugenden Maßnahmen gegen den Einfluss der Kreationisten zu treffen.

"Religiöse Fundamentalisten greifen an"

"Die Evolutionstheorie wird von religiösen Fundamentalisten angegriffen, die dazu aufrufen, den Kreationismus in europäischen Schulen parallel zu oder sogar als Ersatz der Evolutionslehre zu unterrichten. Aus wissenschaftlicher Sicht besteht absolut kein Zweifel daran, dass die Evolution eine zentrale Theorie für unser Verständnis des Universums und des Lebens auf der Erde ist", heißt es in dem Dokument.

Kreationismus hingegen sei in allen seinen Formen, wie etwa "Intelligent Design", "nicht auf Fakten gegründet und werde nicht wissenschaftlich betrieben. Zum Ziel der Verabschiedung des Dokumentes heißt es: "Der Europarat ruft die Erziehungsministerien seiner Mitgliedstaaten auf, wissenschaftliches Wissen zu fördern und die Evolution zu lehren und jeglichen Versuche entschieden entgegenzutreten, Kreationismus als wissenschaftliche Disziplin zu lehren." Denn es sei das "Hauptziel" der Kreationisten, ihre Lehre in Schulen unterrichten zu lassen.

Vertreter des Schöpfungsglaubens seien "christliche Fundamentalisten" und Muslime, heißt es weiter. Als Beispiel wird der Versuch des Türken Harun Yahya genannt, der ein Buch mit dem Titel "Der Atlas der Schöpfung" in türkische oder französische Schulen einbringen wollte. Bildungsminister in europäischen Ländern hätten sich zudem aufgeschlossen gegenüber der Schöpfungslehre in der Schule gezeigt.

"F.A.Z."-Autor Christian Schwägerl kommentierte in der Ausgabe von Samstag: "Der Tonfall, in dem der Rat auf die Entwicklung zu reagieren gedenkt, könnte kaum schärfer sein. Wenn die Parlamentarische Versammlung der Streitschrift des Franzosen Guy Lengagne am kommenden Dienstag zustimmt, würde Europa zur Hüterin der Evolutionslehre... Die Mitgliedsländer sollen kreationistisches Gedankengut nicht nur aus dem Wissenschaftsunterricht an Schulen verbannen, sondern es als 'Bedrohung für die Demokratie' betrachten, weil Kreationisten die kostbarsten Instrumente der Wahrheitsfindung unterminieren und eigentlich eine Theokratie errichten wollten."

Im Kulturausschuss des Europarates wurde das Dokument mit nur einer Gegenstimme durchgewunken - ob es nun jemals im Europarat zur Abstimmung kommt, ist nach den Entwicklungen des heutigen Tages jedoch mehr als fraglich.




Quelle: Christliches Medienmagazin PRO
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Kultusministerin Wolff: Schöpfungslehre soll in den Religionsunterricht





29.06.2007


(PRO) - Die hessische Kultusministerin Karin Wolff hat sich dafür ausgesprochen, die biblische Schöpfungslehre auch im Biologieunterricht zu behandeln. In einem Gespräch mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" plädierte die CDU-Politikern für einen "modernen Biologieunterricht", in dem auch die Grenzen naturwissenschaftlich gesicherter Erkenntnis sowie theologische und philosophische Fragen nach dem Sinn des Seins und der Existenz von Welt und Menschen eine Rolle spielen sollten.

In einer Debatte über die Schöpfungslehre der Bibel sieht Wolff zudem die Chance für "eine neue Gemeinsamkeit von Naturwissenschaft und Religion". Die stellvertretende Ministerpräsidentin des Landes Hessen wies gleichzeitig die Kritik zurück, sie leiste mit ihrer Auffassung dem Kreationismus Vorschub. Es gehe in dem von ihr vertretenen "modernen Biologieunterricht" nicht darum, wissenschaftliche Erkenntnisse und Glaubensfragen gegeneinander auszuspielen.

"Schöpfungsbericht kein wissenschaftlicher Abriss"

Wie Wolff der "F.A.Z." weiter sagte, sehe sie in der biologischen Evolution und der biblischen Erklärung für die Entstehung der Welt keinen Widerspruch, vielmehr gebe es in der symbolhaften Erzählung der Bibel von den sieben Schöpfungstagen eine "erstaunliche Übereinstimmung" mit der wissenschaftlichen Theorie. Die Sieben-Tage-Erzählung des biblischen Schöpfungsberichtes sei kein naturwissenschaftlicher Abriss. Vielmehr werde auf der Basis des damaligen naturwissenschaftlichen Wissens versucht, das Verhältnis von Gott und Mensch sowie der Menschen untereinander aufzuzeigen.

"Gott gibt ordnendes Prinzip vor"

Für Christen bedeuteten die beiden biblischen Schöpfungsgeschichten - der Sieben-Tage-Bericht und der vom Garten Eden -, dass der Mensch durch Gott in die Welt komme und dass dieser das ordnende Prinzip vorgebe. Dies ist nach Ansicht von Karin Wolff, die seit 1999 hessische Kultusministerin ist, "ein Erklärungsmuster, das der Theorie der naturwissenschaftlichen Erkenntnis nicht widersprechen muss". Beides könne sich gegenseitig ergänzen.

Der in den Schulgesetzen festgelegte Erziehungsauftrag von Schule sehe daher auch in fast allen Bundesländern eine Erziehung und Bildung im Geiste der christlich-humanistischen Kultur vor. Für Karin Wolff, die von 1986 bis 1995 evangelischen Religionsunterricht an der Darmstädter Edith-Stein-Schule erteilte und die sagt, dass die Bibel für sie "das faszinierendste Buch" und "eine Art Koordinatensystem für mein Leben" sei, kann die Vermittlung christlicher Werte nicht allein Aufgabe des Religionsunterrichts sein. Der Erziehungsauftrag der Schule bedeute aus ihrer Sicht auch fächerverbindendes Unterrichten.

"Wissenschaft beantwortet nicht alle Fragen"

Wichtig auch im Unterricht seien die Fragen nach dem Sinn des Lebens und nach dem Ursprung des Seins. "Solche Fragen müssen in der Schule nicht nur zugelassen, sondern provoziert werden", sagte die Kultusministerin. Deshalb sollten nicht nur Biologielehrer, sondern alle Pädagogen in ihrem Unterricht über die Deutungen der Welt und des Menschwerdens reflektieren, und hier kämen Wissenschaft und Religion unweigerlich zusammen. "Die Wissenschaft allein gibt auf solche Fragen nämlich keine befriedigende Antwort." Von einem Religionslehrer erwarte sie auch, dass dieser neben den biblischen Schöpfungsgeschichten auch die biologische Entwicklungslehre anspreche.

Mit Kreationismus habe all das nichts zu tun. "Damit habe ich überhaupt nichts am Hut", sagte Wolff. Schöpfungslehre und Evolutionstheorie miteinander in der Schule in Verbindung zu bringen, sei jedoch alles andere als verwerflich, sondern vielmehr dringend geboten.

Ähnliche Aussagen sorgten bereits für Kritik

Im Oktober vergangenen Jahres hatten ähnliche Aussagen von Karin Wolff im Zusammenhang mit der Berichterstattung über ein angebliches "Vordringen von Kreationisten" in hessischen Schulen für Aufsehen gesorgt.

Sowohl der Verband Deutscher Biologen als auch die Grünen im Wiesbadener Landtag hatten Wolff vorgeworfen, einen "religiösen Mythos" auf eine Stufe mit einer wissenschaftlichen Lehre zu stellen. Der Biologenverband warf ihr zudem vor, auf die "Taschenspielertricks" von Kreationisten hereingefallen zu sein. Die Ministerin benutze deren Sprache und rede von einer Evolutions- und einer Schöpfungstheorie.

Als Wortführer der Verteidiger der Evolutionstheorie tat sich bereits damals der Kasseler Professor für Evolutionsbiologie, Ulrich Kutschera, hervor. "Wir haben auf der einen Seite wissenschaftliche Tatsachen, auf der anderen einen 2.000 Jahre alten christlichen Mythos. Es ist inakzeptabel, die Evolution als Faktum in Frage zu stellen“, sagte Kutschera damals. Seine Aussagen wiederholte Kutschera immer wieder in Interviews und Stellungnahmen.

Label: Evolution, Karin Wolff, Religionsunterricht


Quelle: Christliches Medienmagazin PRO
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Koch unterstützt Kultusministerin



Ministerpräsident Roland Koch und Kultusministerin Karin Wolff (beide CDU)
05.07.2007

(epd) - Der hessische Landtag hat am Donnerstag kontrovers über die Frage diskutiert, ob in Schulen die biblische
Schöpfungsgeschichte im Fach Biologie behandelt werden soll. Ministerpräsident Roland Koch und Fraktionschef Christean (rpt. Christean) Wagner (beide CDU) verteidigten in einer Aktuellen Stunde Kultusministerin Karin Wolff (CDU). Wolff hatte sich in der vergangenen Woche dafür ausgesprochen, biblische Schöpfungsgeschichte und Evolutionstheorie im Unterricht in Verbindung zu bringen.

Die Kultusministerin berief sich darauf, dass das hessische Schulgesetz fächerübergreifendes Lernen vorsieht. Schülern müsse ermöglicht werden, zwischen der naturwissenschaftlichen und der theologischen Erklärung der Welt zu vergleichen. «Naturwissenschaft erklärt, wie die Welt entstand, bei Theologie geht es um Deutungs- und Sinnfragen», so Wolff. Der Biologieunterricht müsse auch vermitteln, dass es Grenzen der menschlichen Erkenntnis gebe. Die Behandlung der Schöpfungsgeschichte könne solche Fragestellungen ergänzen und erweitern.

Ministerpräsident Koch plädierte dafür, in der Jahrgangsstufe 12 naturwissenschaftliche und weltanschauliche oder religiöse
Erklärungen der Welt zu vergleichen. Es gehe nicht um Mission im Biologieunterricht. Vielmehr müsse über die Frage gestritten werden, was am Ende der menschlichen Erkenntnis stehe: die weitere Suche oder der Glaube. Koch nannte es auch einen «Schutz vor Fundamentalismus», wenn sich Jugendliche mit solchen Fragen auseinandersetzen könnten.

Fraktionsvorsitzender Wagner sprach sich dafür aus, «zulässige Fragen» von Schülern fächerübergreifend zu behandeln. Dazu gehöre «der Schöpfungsbericht als eine allegorische Darstellung der Entstehung der Welt», der ein Erklärungsmodell unter anderen sei. Auch der FDP-Fraktionsvorsitzende Jörg-Uwe Hahn hielt die Behandlung der Schöpfungsgeschichte im Biologieunterricht für möglich, wenn sie erst in Jahrgangsstufe 12 erfolge.

SPD und Grüne rügten, dass Wolff von «erstaunlichen Übereinstimmungen» zwischen Evolutionslehre und Schöpfungsgeschichte gesprochen hatte. Eine Behandlung religiöser Fragen im Biologieunterricht verletze die Religionsfreiheit, wie sie die hessische Verfassung garantiert. Dieses Recht beinhalte nämlich auch, so die SPD-Fraktionsvorsitzende Andrea Ypsilanti, dass Eltern ihre Kinder vom Religionsunterricht abmelden könnten. Biologie sei jedoch
ein Pflichtfach.

SPD und Grüne befürchten einen wachsenden Einfluss so genannter Kreationisten an Schulen. Diese aus den USA kommende Bewegung lehnt die von Charles Darwin (1809-1882) begründete Lehre von der Entstehung der Welt ab und kämpft für die Verankerung der Schöpfungsgeschichte im Biologieunterricht.
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Bischof Mixa für christliche Schöpfungslehre im Biologieunterricht



Jesus.de


12.07.2007

(epd) - Der Augsburger Bischof Walter Mixa hat den Vorstoß der hessischen Kultusministerin Karin Wolff unterstützt, die christliche Schöpfungslehre in den Biologieunterricht aufzunehmen. In einem Interview mit der «Leipziger Volkszeitung» (Freitag-Ausgabe) verteidigte der katholische Bischof die Ministerin auch gegen den Vorwurf, sie leiste dem Kreationismus in Deutschland Vorschub. Der Kreationismus ist eine Denkrichtung, in der die biblischen Berichte von der Erschaffung der Welt durch Gott wortwörtlich genommen werden.

Mixa kritisierte, dass sich die bisherige Schulpraxis auf die durch Charles Darwin im 19. Jahrhundert begründete wissenschaftliche Evolutionstheorie fixiert. Dies habe «etwas Totalitäres und ist auch und gerade aus Sicht der Wissenschaft unvernünftig». Das Anliegen von Ministerin Wolff werde der Notwendigkeit gerecht, «eine Dimension des Denkens und der Vernunft wieder zurückzugewinnen, die wir in den letzten Jahrzehnten verloren haben», fügte Mixa hinzu.

Zudem gebe es keinen Absolutheitsanspruch der Evolutionstheorie, betonte Mixa. Zwar hätten die Naturwissenschaften großartige Entdeckungen gemacht. Sie stünden aber in der Gefahr, «diese Erkenntnisse über die materielle Welt absolut zu setzen und dabei die Vernunft zu verlieren.» Es gebe durchaus Fragen über die Welt und den Menschen, für die der reinen Naturwissenschaft die methodischen Möglichkeiten fehlten.
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Schöpfung im Unterricht: Ministerin im Kreuzfeuer



W i e s b a d e n (PRO) - Mit einem Interview in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (F.A.Z.) hat die hessische Kultusministerin Karin Wolff (CDU) eine Woge der Entrüstung bei Politikern und Wissenschaftlern ausgelöst. Wolff hatte daran erinnert, dass im Schulunterricht nicht nur naturwissenschaftliche, sondern auch philosophische und theologische Fragen behandelt werden sollten, was besonders bei der Frage nach der Evolutionstheorie bedeutend sei. In einer Erklärung relativierte die Ministerin nun ihre Aussagen.

"Hessens Kultusministerin Karin Wolff will die biblische Schöpfungsgeschichte im Lehrplan des Faches Biologie aufnehmen", berichteten viele Medien nach dem Interview in der F.A.Z. Diese Behauptung entbehre "jeder Grundlage", erklärte das Ministerium nun und wies darauf hin: "Die hessische Kultusministerin distanziert sich in diesem Interview eindeutig von kreationistischen Denkmustern". Denn die Grundannahmen der Evolutionstheorie seien" überaus gefestigt", und "Kreationismus hat nichts mit wissenschaftlicher Erkenntnis zu tun".

Erhitzt hatte sich die Diskussion unter anderem, weil Wolff in dem F.A.Z.-Interview von einer "erstaunlichen Übereinstimmung" zwischen dem biblischen Schöpfungsbericht und der Evolutionstheorie gesprochen hatte. Wolff, die von 1986 bis 1995 evangelischen Religionsunterricht an der Darmstädter Edith-Stein-Schule erteilte, forderte einen "modernen Biologieunterricht", der Fragen nach dem Sinn des Lebens und nach dem Ursprung des Seins behandele. "Solche Fragen müssen in der Schule nicht nur zugelassen, sondern provoziert werden", sagte die CDU-Politikerin. Deshalb sollten nicht nur Biologielehrer, sondern alle Pädagogen in ihrem Unterricht über die Deutungen der Welt und des Menschwerdens reflektieren. Dabei sehe sie in der biologischen Evolution und der biblischen Erklärung für die Entstehung der Welt keinen Widerspruch. Wolff, die seit 1999 hessische Kultusministerin ist, sagte einmal von sich, die Bibel sei für sie "das faszinierendste Buch" und "eine Art Koordinatensystem für ihr Leben".

Entrüstung, Protest und Häme

"Von einer hessischen Kultusministerin muss man im Jahr 2007 erwarten können, dass sie nicht hinter die Aufklärung zurückfällt", reagierte am Donnerstag entrüstet die hessische SPD-Landesvorsitzende Andrea Ypsilanti in einer Aktuellen Stunde im Landtag auf die Berichte über Wolffs Aussagen. Die biblische Schöpfungsgeschichte sei geeignet, "uns Menschen den Respekt vor der Schöpfung und vor der Bewahrung unserer natürlichen Lebensgrundlagen zu lehren", so Ypsilanti. "Aber sie ist ungeeignet, auf eine Augenhöhe mit naturwissenschaftlichen Erkenntnissen gestellt zu werden." Alle Oppositionsparteien im Landtag wiesen nachdrücklich auf die Trennung von Kirche und Staat sowie auf die staatliche Verfassungspflicht zu weltanschaulicher Neutralität hin.

Im Hinblick auf die ohnehin scharf kritisierte Bildungspolitik in Hessen merkte der bildungspolitische Sprecher von "Bündnis 90 / Die Grünen", Mathias Wagner, an: "Frau Wolff ist nicht nur als mittelmäßige Parteifunktionärin, sondern jetzt auch noch als schlechte christliche Missionarin unterwegs. Unsere Schulen bräuchten aber eine starke Kultusministerin, die sich um die tatsächlichen Probleme kümmert". Zudem verstoße die "christliche Deutung der Welt außerhalb des Fachs Religion" gegen den Verfassungsauftrag und die Neutralitätspflicht des Staates". Die Verzweiflung der CDU "angesichts der katastrophalen Bilanz der Schulpolitik nach acht Jahren Karin Wolff" müsse "groß" sein, so die Grünen weiter.

Auch die Deutsche Forschungsgemeinschaft erklärte: "Die Schöpfungslehre eignet sich nicht zur Beschreibung der Evolution." Und der Verband deutscher Biologen betonte, dass "biblische Dogmen und Mythen" im naturwissenschaftlichen Unterricht keinen Raum hätten. Christliche Schöpfungslehre sei keine Wissenschaft, urteilte der Chemie-Nobelpreisträger Hartmut Michel. In einem Interview mit dem Radiosender "hr-info" sagte der Vizepräsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft, der Biologieprofessor Jörg Hinrich Hacker: "Religion ist wichtig. Aber im Biologie-Unterricht hat die Schöpfungslehre in unseren Augen nichts zu suchen."

Nichts anderes fordert der Lehrplan

Doch Ministerin Wolff erhielt auch Rückendeckung. Hessens Ministerpräsident Roland Koch (CDU) verteidigte die Äußerungen seiner Ministerin: Im Biologieunterricht müsse die Auseinandersetzung mit philosophischen und theologischen Aussagen die naturwissenschaftliche Diskussion ergänzen. "Nicht mehr und nicht weniger hat Karin Wolff gesagt", so Koch. Der Ministerpräsident plädierte dafür, dass naturwissenschaftliche und weltanschauliche oder religiöse Erklärungen zumindest in der Jahrgangsstufe 12 verglichen werden. Es gehe nicht um Mission im Biologieunterricht, sondern um Fragen darüber, was am Ende der menschlichen Erkenntnis stehe: die weitere Suche oder der Glaube. Koch nannte es zudem einen "Schutz vor Fundamentalismus" für Jugendliche, wenn sie sich mit solch strittigen Fragen in der Schule auseinandersetzen könnten. Auch der FDP-Fraktionsvorsitzende Jörg-Uwe Hahn hielt die Behandlung der Schöpfungsgeschichte im Biologieunterricht für möglich, wenn sie erst in Jahrgangsstufe 12 erfolge.

Ähnlich sah es der CDU-Fraktionsvorsitzende Christean Wagner, der sich dafür aussprach, "zulässige Fragen" von Schülerinnen und Schülern fächerübergreifend zu behandeln. Dazu gehöre "der Schöpfungsbericht als eine allegorische Darstellung der Entstehung der Welt", der ein Erklärungsmodell unter anderen sei. Die Fraktion stellte jedoch auch fest, dass das Thema in der öffentlichen Debatte ohne Missverständnisse kaum zu vermitteln sei.

Wolffs Ministerium distanzierte sich von dem in ihren Augen missverstandenen F.A.Z.-Interview: "Zur Aufgabe der Schule gehört es, junge Menschen … sensibel und wachsam gegenüber den unwissenschaftlichen und völlig inakzeptablen Vorstellungen der Kreationisten zu machen". Ihr Ministerium betonte jedoch noch einmal, dass im Unterricht "theologische und philosophische Fragen nach dem Sinn des Seins und der Existenz von Welt und Mensch eine Rolle spielen sollten". Dies verlange bereits der in Hessen gültige Lehrplan für das Fach Biologie. Dort heißt es beim Thema Evolution in der Jahrgangsstufe 12 II des achtjährigen Gymnasiums (G8): "Auseinandersetzungen mit philosophischen und religiösen Aussagen müssen die naturwissenschaftliche Diskussion ergänzen und erweitern."

VON: JS | 5.07.07


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Evangelischer Akademiedirektor gegen Schöpfungslehre im Biounterricht



Frank Vogelsang im epd-Gespräch


Jesus.de-


15.07.2007

(epd) - Die biblische Schöpfungslehre gehört nach Auffassung des Direktors der Evangelischen Akademie im Rheinland, Frank Vogelsang, nicht in den Biologieunterricht. «Die jeweiligen Erkenntnisformen haben ihr eigenes Recht und müssen getrennt gelernt werden», sagte der Naturwissenschaftler und Theologe am Freitag in Düsseldorf in einem epd-Gespräch. Damit wandte er sich gegen einen Vorstoß der hessischen Kultusministerin Karin Wolff (CDU), die neben der Evolutionstheorie auch die biblische Schöpfungslehre im
Biologieunterricht besprochen haben will.

Vogelsang plädierte für einen kritischen Diskurs zwischen Biologie und Theologie. Die Theologie könne von der Naturwissenschaft viel über die Beschaffenheit der Welt erfahren. Die Wissenschaft könne andererseits lernen, kritischer gegen selbst produzierte Weltbilder zu sein sowie sensibler für das Unaussprechbare zu werden. «Die Theologie wäre schlecht beraten, wenn sie sich als Alternative zur Biologie verstehen würde», betonte der Wissenschaftler und Theologe.

Nach Auffassung von Vogelsang stößt die Biologie an Erkenntnisgrenzen. «So kann zum Beispiel die Evolutionstheorie nichts über die Entstehung des Lebens an sich aussagen», erklärte der Akademiedirektor. Diese Grenzen müssten im Biologie-Unterricht selbst thematisiert werden. Die Theologie gebe Antworten auf die Sinnfragen des Menschen. «Anders als die Theologie kann die Biologie zum Beispiel nicht sensibel machen für die Menschenwürde», betonte der 44-jährige Experte. Sie sei aber Teil der Wirklichkeit, in der die Menschen lebten.
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Religionspädagoge gegen Schöpfungslehre im Biologieunterricht




Jesus.de-


16.07.2007

(epd) - Die biblische Schöpfungslehre gehört nach Auffassung des Religionspädagogen Karl Ernst Nipkow nicht in den Biologieunterricht. Zugleich müsse der Religionsunterricht Kreationismus und «Intelligent Design» aus methodischen Gründen ablehnen, heißt es in einem Beitrag Nipkows in der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» (Montagsausgabe). Damit wandte er sich gegen einen Vorstoß der hessischen Kultusministerin Karin Wolff (CDU), die neben der Evolutionstheorie auch die biblische Schöpfungslehre im Biologieunterricht besprochen haben will.

Das vor allem in den USA stark diskutierte Konzept des Kreationismus, in dem biblische Aussagen zur Schöpfung wörtlich genommen werden, lehnte Nipkow als «pseudowissenschaftlich» ab. Auch das «Intelligent Design», das die Natur als Produkt eines intelligenten Designers (Weltentwerfers) versteht, sei eine Mischung aus vermeintlich wissenschaftlichen Beweisen mit religiösen Thesen. Der Religionsunterricht müsse über beide Konzepte kritisch aufklären.

Nipkow, langjähriger Leiter der Bildungskammer der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), plädierte dafür, dass sich Religion und Naturwissenschaft gegenseitig befruchten. Theologen dürften von naturwissenschaftlichen Aussagen über die Entstehung der Welt und Evolution nicht als «bloßen» unbewiesenen Vermutungen reden. Zugleich sollten Naturwissenschaftler Glaubenserfahrungen und Theologie «nicht als irrational abtun». Nipkow: «Beide, Naturwissenschaft und Theologie, werden so nicht ernst genommen.»

«Die Schüler sollten vielmehr erkennen lernen, dass die Vernunft auch innerhalb von Glauben und Theologie notwendig mitwirkt», fügte der 78-Jährige hinzu. Die staatlichen Pflichtschulen haben Nipkow zufolge dabei die weltanschaulich-religiöse Neutralität zu wahren. Die Schule dürfe nach dem Bundesverfassungsgericht keine missionarische Schule sein und keine Verbindlichkeit christlicher Glaubensinhalte beanspruchen, bekräftigte Nipkow.

Der 1928 geborene Nipkow ist einer der führenden Religionspädagogen des deutschsprachigen Protestantismus. Er leitete lange Jahre den Vorstand des Comenius-Instituts für Erziehungswissenschaften in Münster. Der aus Bielefeld stammende Wissenschaftler erinnert in seinem umfangreichen publizistischen Gesamtwerk immer wieder an die Bildungsverantwortung der evangelischen Kirche für die Gesellschaft.
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Althaus: »Biologie schließt einen Schöpfer nicht aus«



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30.07.2007

(PRO) - Der thüringische Ministerpräsident Dieter Althaus (CDU) hat sich in der Debatte um Kreationismus und Evolutionstheorie für eine Trennung von Glaube und Wissenschaft ausgesprochen. Gleichzeitig warnte Althaus in einem Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (F.A.Z.) vor einer "Verabsolutierung wissenschaftlicher Erkenntnisse".

"Die Naturwissenschaft braucht das Gegenüber des Glaubens und der Philosophie, um sich ihrer Grenzen bewusst zu werden. Denn nur grenzbewusste Wissenschaft ist Wissenschaft", sagte Althaus im F.A.Z.-Interview. Für ihn gelte, dass sich Glaube und Naturwissenschaft "nicht im selben kulturellen Raum befinden, aber beide miteinander im Dialog stehen sollten". Weder die Kultur des Glaubens noch die Kultur der Vernunft dürfe sich verselbständigen, keine der beiden habe einen Absolutheitsanspruch für Wahrheit.

Der thüringische Ministerpräsident nimmt in dem Interview auch Stellung zu der von Biologen geäußerten Kritik, er stehe Kreationisten nahe. Hintergrund des Vorwurfs ist eine Laudatio, die Althaus im Jahr 2002 bei der Preisverleihung für das Schulbuch "Evolution- Ein kritisches Lehrbuch" gehalten hat. Der CDU-Politiker war zudem im September 2005 dafür kritisiert worden, den Mit-Autor des Buchs, Siegfried Scherer, zu einer Veranstaltung zum Thema Evolution eingeladen zu haben. Scherer ist Inhaber des Lehrstuhls für Mikrobielle Ökologie an der Technischen Universität München und in der Studiengemeinschaft "Wort und Wissen" engagiert, die sich wissenschaftlich-kritisch mit der Evolutionstheorie befasst.

"Fundamentalisten in Biologenkreisen"

"Da ich selbst aus der Naturwissenschaft komme, finde ich den Vorwurf, Kreationist zu sein, besonders beleidigend", so Althaus. "Ich habe damals bei der Laudatio zugesagt, weil in dem Lehrbuch die Meinung vertreten wird, dass auch die Evolutionstheorie nicht gegen den christlichen Glauben spricht. Es gibt in Biologenkreisen Fundamentalisten, die behaupten, die Biologie schließe einen Schöpfer aus. Das halte ich für falsch. Diese Position habe nicht nur ich als einzelner Christ, so haben sich auch schon große Naturwissenschaftler geäußert, wie Einstein, Planck, Schrödinger."

Gegen Denkverbote wie im Sozialismus

Weiterhin plädiert Althaus dafür, in einem demokratischen Staat keine "Denkverbote" zu erlassen. Der Politiker erinnerte an die Strategie der ehemaligen DDR, die den Glauben aus dem öffentlichen Leben verbannen wollte. "Ich hatte bis 1989 einen Staat um mich, der den Dialog gar nicht zugelassen hat, für den Glaube Vergangenheit war. Astronauten mussten sagen, dass sie im Himmel keinen Gott gesehen haben, die Quantenphysik wurde entsprechend vereinnahmt. Der Sozialismus wollte nachweisen, dass Glaube in eine wissenschaftliche Welt nicht passt. Solche Denkverbote darf es in einer pluralistischen Gesellschaft nicht geben", so Althaus, der Mitglied im Zentralkomitee der deutschen Katholiken ist. Der Glaube, der naturwissenschaftliche Erkenntnisse leugne, sei genauso falsch wie eine Wissenschaft, die behaupte, Gott könne nicht existieren.
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