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Wer wird Nachfolger von Landesbischof Wolfgang Huber?


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Wer wird Nachfolger von Landesbischof Wolfgang Huber?





13.05.09

Von: Yvonne Jennerjahn


Die Kandidaten sind sich überraschend einig: Wenn Ende der Woche in Berlin ein Nachfolger für den nach 15 Jahren aus dem Amt scheidenden Bischof Wolfgang Huber gewählt wird, dann stehen sehr ähnliche Ideen zur Wahl.

Denn Markus Dröge, Johanna Haberer und Rüdiger Sachau bekennen sich alle drei zu den eingeleiteten Strukturreformen in der Evangelischen Kirche Berlin- Brandenburg-schlesische Oberlausitz, zur Bedeutung von Bildung und Religionsunterricht sowie zum Engagement gegen Armut.

Die augenfälligsten Unterschiede bieten die Lebensläufe der drei Kandidaten, die wie Huber aus den alten Bundesländern stammen: Mit dem Koblenzer Superintendenten Markus Dröge stellt sich ein Diplomatensohn zur Wahl, mit dem Berliner Akademiedirektor Rüdiger Sachau ein gelernter Kfz-Mechaniker und Freizeit-Tangotänzer und mit Johanna Haberer die Vizepräsidentin der Universität Erlangen, die im Studium von der Theaterwissenschaft zur Theologie wechselte.

«Das Herz der Kirche schlägt an der Gemeindebasis», sagt die 52-jährige Publizistikprofessorin und frühere Rundfunkbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Johanna Haberer wuchs als Pfarrerstochter in München auf, ihre erste Pfarrstelle trat sie im oberbayerischen Schongau an. Ein Kirchenoberhaupt «muss trösten, muss zuhören und muss predigen können», unterstreicht sie.

Die unterschiedlichen Traditionen der Landeskirche - Ost und West, Stadt und Land - reizen Haberer. Sie tritt für eine liberale, «warmherzig werbende», seelsorgerliche und missionarische Kirche ein, die sich «vom Bild der Pfarrerskirche verabschiedet». Und: Die Gemeinden müssten stärker in die Reformprozesse einbezogen werden. «Die Kirche braucht einen neuen Basisansatz.»

«Das wichtigste ist, dass ein Bischof auf Menschen zugehen und unterschiedliche Milieus und Regionen zusammenführen kann», sagt auch Markus Dröge. Der Enkel eines SPD-Reichstagsabgeordneten ist in Washington, Bonn, Paris und Brüssel aufgewachsen. Seine erste Pfarrstelle trat er 1986 in Koblenz an, wo er bis heute geblieben ist. Seit 2004 leitet er als Superintendent den zweitgrößten Kirchenkreis im Rheinland. Unter den drei Kandidaten hat er die größte Gemeindeerfahrung.

Als eine spannende und «sicherlich auch eine spannungsreiche» Kirche beschreibt Dröge die Berliner Landeskirche. Spar- und Reformprogramme zu entwickeln, «ist genau das, was ich in den letzten vier Jahren getan habe», betont der 54-jährige Theologe, der eine Ausbildung als Systemberater absolviert und auch einen Lehrauftrag für Theologie übernommen hat. Dabei gelte es als Bischof, «Vertrauen zu schaffen», Gemeinden und Kirchenmitglieder zu Reformen zu motivieren und ihnen seelsorgerlich und beratend zur Seite zu stehen.

Als «Teamspieler» sieht sich Rüdiger Sachau. Er ist als Pfarrerssohn in Bremerhaven aufgewachsen, in Niedersachsen hatte er von in Ueffeln bei Bramsche seine erste Pfarrstelle. Danach übernahm er die Leitung eines Studienkonvikts in Göttingen, 1993 wurde er Studienleiter der Evangelischen Akademie Nordelbien, von 2001 bis 2006 leitete er die kirchliche Öffentlichkeitsarbeit in Hamburg. Seitdem ist der 52-Jährige Direktor der Evangelischen Akademie in Berlin und damit der einzige Bischofskandidat, der bislang schon intensiveren Kontakt zur Landeskirche hatte.

«Ein Bischof muss ein guter Pastor seiner Kirche sein», betont Sachau. Von der «Liebe zum Einzelnen und dem Blick fürs Ganze» spricht er und von der Sehnsucht nach einer Kirche, «die offen ist, Menschen anzieht, sie versöhnt und heilt». Für die Kommunikation zwischen Gemeinden und Kirchenleitung und für die Reformprozesse müssten neue und kreative Gesprächsräume geschaffen werden. «Hören, schauen, ganz viel unterwegs sein, hingehen», skizziert Rüdiger Sachau seine Pläne für den Fall seiner Wahl.


Quelle: (epd)
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#2
Hoffnungsstrahl

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Evangelische Kirche
Bischofswahl: Erster Kandidat ausgeschieden
UPDATE Auch nach dem zweiten Wahlgang hat sich das Parlament der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg auf keinen Nachfolger für Bischof Wolfgang Huber einigen können. Einer der drei Mitbewerber ist allerdings ausgeschieden, so dass die Entscheidung im nächsten Durchgang fallen könnte.

Von Claudia Keller
15.5.2009 17:25 Uhr

Kurzporträts
Die Kandidaten
Der neue Bischof der evangelischen Landeskirche könnte Markus Dröge heißen. Er ist 54 Jahre alt und kommt aus Koblenz. Dort arbeitet er seit fast 25 Jahren als Gemeindepfarrer und leitet einen großen Kirchenkreis. Er überzeugte am Freitagnachmittag die Mehrheit der 123 Kirchenparlamentarier. Sie waren in der Kirche St. Bartholomäus in Friedrichshain zugekommen, um einen Nachfolger für Wolfgang Huber zu wählen, der im November mit 66 Jahren aus dem Amt ausscheidet. Bei Redaktionsschluss stand allerdings noch nicht mit Sicherheit fest, ob Dröge der neue Spitzenmann sein wird oder vielleicht doch seine Mitbewerberin Johanna Haberer, Professorin aus München. Denn wer Bischof werden will, muss mit Zweidrittel-Mehrheit gewählt werden. Diese hatte sich aber nach den ersten beiden Wahlgängen noch nicht ergeben.

Die Wahlsynode der evangelischen Kirchen Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz begann am Freitagmorgen mit einem Gottesdienst. Danach gab Bischof Huber seinen Bericht, ein bisschen wurde über Pro Reli diskutiert. Aber das eigentliche Thema auf den Säulengängen war: „Wer wird’s?“ Mittags hatten die drei Kandidaten jeweils fünf Minuten Zeit, um für sich zu werben. Markus Dröge, 54, ruckelte die Krawatte zurecht und präsentierte sich als Mann der Praxis, der auf andere zugehe sowie zuhören und beraten könne. Er stehe für Transparenz und Verbindlichkeit, und was die Vielfalt in einer Landeskirche angehe, habe er auch Erfahrung.
Danach betrat Johanna Haberer, 52, das Podium und las ihre Vorzüge selbstbewusst, aber doch auch sichtlich nervös vom Blatt ab: Sie sei eine Predigerin und Seelsorgerin und habe seit ihrem 27. Lebensjahr Führungsaufgaben in der Kirche inne. Demütig, wie es in der Kirche immer gut ankommt, fügte sie hinzu: „Ich weiß, das alles macht noch keinen Bischof aus.“ Aber es gebe Dinge, die könne man sich nicht selbst zusprechen, eine Liebeserklärung oder eben die Befähigung, Bischöfin zu sein. Rüdiger Sachau, Direktor der Evangelischen Akademie in Berlin, versuchte, seinen Heimvorteil zu nutzen und sprach von seinem Unterwegssein in Berlin und Brandenburg und von seiner Teamfähigkeit. Auch ihm war die Nervosität anzumerken.

Um 15 Uhr war es so weit: 123 Frauen und Männer steckten ihre Wahlzettel in die beiden abgeschirmten Wahlurnen vor dem Altar. Die drei Kandidaten beobachteten das Prozedere vom Katzentisch aus. „Ich fühle mit Ihnen“, hatte Huber gesagt, „ich kann mich noch gut erinnern, wie ich da saß und abwarten musste.“ Eine halbe Stunde später stand das Ergebnis fest: 55 hatten für Markus Dröge gestimmt, 39 für Johanna Haberer, 24 für Rüdiger Sachau, ein paar hatten sich enthalten. Da auf keinen Kandidaten eine Zweidrittel-Mehrheit entfiel, wurde zum zweiten Wahlgang gerufen, bei dem Dröge 60 Stimmen auf sich vereinen konnte. Sachau, abgeschlagen mit nur noch 15 Stimmen, schied aus.

Am Freitagabend war noch ein dritter Wahlgang geplant. Sollte dann immer noch kein eindeutiges Ergebnis feststehen, sind für Sonnabend zwei weitere Abstimmungen im Kirchenparlament vorgesehen. Enden auch sie ergebnislos, muss das Bischofswahlkollegium neue Kandidaten suchen.

Claudia Keller
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Drei Kandidaten für Hubers Nachfolge
Eine Frau und zwei Männer bewerben sich um die Nachfolge von Bischof Wolfgang Huber. Wir stellen die Bewerber vor.
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Von Claudia Keller


Johanna Haberer stammt aus einer Münchner Pfarrersfamilie und wollte eigentlich zum Theater. Doch während des Studiums fand sie ihr Nebenfach, die Theologie, spannender. So wurde Haberer Pfarrerin, leitete drei Jahre eine Gemeinde in Bayern und arbeitete als Journalistin für evangelische Medien. Von 1997 bis 2001 war sie Rundfunkbeauftragte der EKD und sprach das Wort zum Sonntag. Heute unterrichtet die 52-Jährige Christliche Publizistik an der Universität Erlangen-Nürnberg. 1999 wollte Haberer in Bayern schon einmal Bischöfin werden. Weil sie geschieden und alleinerziehende Mutter war, blieb ihre Kandidatur aber umstritten. Während der Wahlgänge zog sie ihre Kandidatur zurück. Heute ist Johanna Haberer in zweiter Ehe verheiratet und lebt mit Mann und zwei Kindern in München.

Rüdiger Sachau ist wohl der einzige Bewerber für das Bischofsamt, der sich mit Autos genauso auskennt wie mit Jesus. Der 52-Jährige begann sein Arbeitsleben als Kfz-Mechaniker, bevor er Theologie studierte und Pfarrer in Norddeutschland wurde. Seit 16 Jahren ist er in evangelischen Akademien zu Hause, zunächst in Nordelbien, seit 2006 als Direktor der Akademie in Berlin. Mit jungenhaftem Charme und Teamfähigkeit brachte er frischen Wind in den theologischen Austausch und öffnete die Akademie für aktuelle gesellschaftliche Diskussionen. Sachau arbeitete auch am Reformkonzept „Salz der Erde“ der Landeskirche mit, das unter anderem die Qualität der Gottesdienste verbessern und zur Verschlankung kirchlicher Strukturen führen soll. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder.

Markus Dröge arbeitet seit über zwanzig Jahren als Gemeindepfarrer, dazu in verschiedenen Leitungsfunktionen in der Rheinischen Landeskirche. Seit 2004 führt er als Superintendent den Kirchenkreis Koblenz mit rund 86 000 Protestanten. Dröge kennt die Sorgen und Wünschen der Menschen gut, zumal er auch als Familientherapeut tätig ist. Bei seinem Vorstellungsgottesdienst in der Berliner Marienkirche betonte er, dass Christsein für ihn bedeute zu helfen. Die Kirche müsse diakonisch präsent sein und Missstände anprangern. Gleichzeitig legt er großen Wert auf die Spiritualität der kirchlichen Mitarbeiter. Nur so könne die Kirche Vertrauen gewinnen und Mitglieder. Der 54-jährige promovierte Theologe wuchs in Washington, Bonn, Paris und Brüssel auf. Er ist verheiratet und hat drei Kinder.


(Erschienen im gedruckten Tagesspiegel vom 14.05.2009)
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Hoffnungsstrahl

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Der neue Landesbischof kommt aus Koblenz
Der Koblenzer Superintendent Markus Dröge ist neuer Landesbischof der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg. Er setzte sich am Freitag bei der Wahl auf Landessynode im vierten Wahlgang gegen die Nürnberger Professorin für christliche Publizistik, Johanna Haberer, durch.

Dröge ist neuer Bischof Der Superintendent aus Koblenz erhielt im vierten Wahlgang zwei Drittel der Stimmen Der neue Bischof der evangelischen Landeskirche heißt Markus Dröge. Er ist 54 Jahre alt und kommt aus Koblenz. Dort arbeitet er seit fast 25 Jahren als Gemeindepfarrer und leitet einen großen Kirchenkreis. Er überzeugte am Freitagabend die Mehrheit der 123 Kirchenparlamentarier. Sie waren in der Kirche St. Bartholomäus in Friedrichshain zusammengekommen, um einen Nachfolger für Wolfgang Huber zu wählen, der im November mit 66 Jahren aus dem Amt scheidet. Dann gibt er auch sein Amt als EKD-Ratsvorsitzender auf.

Die Wahl des neuen Bischofs war spannend. Höchstens fünf Wahlgänge wären möglich gewesen. Als nach dem dritten Anlauf immer noch keine Zweidrittel- Mehrheit feststand, fürchteten viele, dass die Wahl ergebnislos ausgeht und neue Bewerber gesucht werden müssen.

Im vierten Wahlgang setzte sich Dröge dann aber doch mit 82 gegen 36 Stimmen gegen die Münchner Professorin Johanna Haberer durch. Lang anhaltender Applaus begrüßte ihn. Er wisse um die großen Herausforderungen, vor denen die Kirche stehe, sagte der frisch Gewählte. "Ich bin guten Mutes, dass wir sie gemeinsam meistern werden."

Die Wahlsynode der evangelischen Kirchen Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz hatte am Freitagmorgen mit einem Gottesdienst begonnen. Danach verlas Huber seinen Bischofsbericht, ein bisschen wurde über Pro Reli diskutiert. Aber das eigentliche Thema auf den Säulengängen war: "Wer wird's?" Mittags hatten die drei Kandidaten jeweils fünf Minuten Zeit, um für sich zu werben. Markus Dröge ruckelte die Krawatte zurecht und präsentierte sich als Mann der Praxis, der auf andere zugehe sowie zuhören und beraten könne. Er stehe für Transparenz und Verbindlichkeit, und was die Vielfalt in einer Landeskirche angehe, habe er auch Erfahrung.

Danach betrat Johanna Haberer, 52, das Podium und las ihre Vorzüge selbstbewusst, aber doch auch sichtlich nervös vom Blatt ab: Sie sei eine Seelsorgerin und habe seit ihrem 27. Lebensjahr Führungsaufgaben inne. Demütig, wie es in der Kirche immer gut ankommt, fügte sie hinzu: "Ich weiß, das alles macht noch keinen Bischof aus." Aber es gebe Dinge, die könne man sich nicht selbst zusprechen, eine Liebeserklärung oder eben die Befähigung, Bischöfin zu sein. Rüdiger Sachau, Direktor der Evangelischen Akademie in Berlin, versuchte, seinen Heimvorteil zu nutzen und sprach von seinem Unterwegssein in Berlin und Brandenburg und von seiner Teamfähigkeit. Auch ihm war die Nervosität anzumerken.

Um 15 Uhr machten die 123 Kirchenparlamentarier zum ersten Mal ihr Kreuzchen in den abgeschirmten Wahlkabinen vor dem Altar. Die drei Kandidaten beobachteten das Prozedere vom Katzentisch aus. "Ich fühle mit Ihnen", hatte Huber gesagt, "ich kann mich noch gut erinnern, wie ich da saß und abwarten musste." Eine halbe Stunde später stand das Ergebnis fest: 55 hatten für Markus Dröge gestimmt, 39 für Johanna Haberer, 24 für Rüdiger Sachau, ein paar hatten sich enthalten. Es dauerte noch drei weitere Runden, bis der Sieger feststand. Markus Dröge ist für zehn Jahre gewählt. Die evangelische Landeskirche hat 1,2 Millionen Mitglieder.
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