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Homolobby contra Familienlobby


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Rolf

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Homolobby contra Familienlobby





(01. Mai 2009/rh.) – Die Organisatoren der Euro Pride in Zürich bestätigen, dass sie gegen den Präsidenten der „Familienlobby Schweiz“ Strafanzeige eingereicht haben und sie nutzen diesen Anlass zu einem politischen Vorstoss. Der Vorstand der Familienlobby reagiert gelassen.


Die EuroPride 09 ist ein europäisches Treffen homosexueller Menschen. Während eines ganzen Monats finden Vorträge, Konzerte, Filmabende und zum Schluss ein grosser Umzug in Zürich statt. Zehntausende von Lesben-Gay-Bisexuellen-Transsexuellen (LGBT wie sich die Community neuerdings nennt) sind aufgerufen, die Vielzahl kultureller Anlässe zu besuchen.

Die christliche Organisation Familienlobby Schweiz wehrt sich gegen „die manipulative PR der Homo-Lobby“ und bezeichnet deren Botschaft als „unehrlich“. Der homosexuelle Lebensstil sei im Vergleich mit dem Durchschnitt der Gesellschaft notvoll. Die Familienlobby beruft sich auf eine Untersuchung des Bundesamtes für Gesundheit (Spectra Nr. 55, April 2005, Seite 8). Dazu wurden 600 schwule Männer befragt. Ergebnis: 70% der Homosexuellen können ihre sexuelle Orientierung nicht wirklich akzeptieren, 63% gaben an, unter Einsamkeit zu leiden (Gesamtbevölkerung: 37%), 41% litten im Verlauf von 12 Monate an mehrwöchigen depressiven Zuständen, 22% hatten in dieser Zeit über einen Selbstmord nachgedacht, 19% hatten einen Selbstmordversuch hinter sich (Durchschnitt aller CH-Männer: 3%) und beim Drogen- und Rauschmittelkonsum übertreffen die Schwulen den Durchschnitt der Männer teilweise um ein Vielfaches.
Aus der Sicht der „Familienlobby Schweiz“ wird durch einen Anlass wie die EuroPride die Not jener Homosexuellen, die unter ihrer Sexualität leiden, weiter verstärkt. Sie erschwere es ihnen, psychologische und seelsorgliche Hilfe zu suchen. Zudem verführe sie junge Menschen, die ihre sexuelle Identität suchen, zu falschen Annahmen und arbeite an der Zerstörung der traditionellen Familie.

Auf ihrer Internetseite bittet die Familienlobby, sich bei den Partnern und Sponsoren der Euro Pride mit Protestbriefen zu melden. Namentlich genannt werden SBB, Schweiz Tourismus, Zürich Tourismus, Coca Cola, Red Bull, British Airways und Nivea.

Offenbar zeigen die Nadelstich-Aktionen der Familienlobby Wirkung. Anders ist es kaum zu erklären, dass der EuroPride-Vorstand nun die Justiz bemühen will (FACTUM online berichtete). Er wirft der Familienlobby vor, verschiedene ihrer Sponsoren und Partner hätten Schreiben mit diskriminierenden Aussagen erhalten. Mit einer „orchestrierten Kampagne“ wolle die Familienlobby der EuroPride wirtschaftlich schaden. An einer Medienkonferenz wurden Aussagen aus solchen Protestbriefen zitiert.

Die Strafanzeige wird nicht auf das Diskriminierungsgesetz abgestützt, sondern auf das Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb. Denn das Schweizer Strafgesetz betrachtet Diskriminierung auf Grund der sexuellen Orientierung - im Gegensatz zu Rasse, Herkunft und Religion – nicht als strafbar. Daran stösst sich die LGBT-Gemeinschaft seit Jahren. Und sie will den Ärger mit der Familienlobby dazu nutzen, diese - in ihren Augen – Gesetzeslücke – publik zu machen und möglichst zu schliessen. Am selben Tag, wie die Organisatoren der EuroPride 09 über die Strafanzeige gegen die „Familienlobby“ informierten, reichte der Nationalrat und Strafrechtsprofessor Daniel Jositsch beim Bundesrat einen Vorstoss ein, der verlangt, auch Diskriminierung auf Grund der sexuellen Identität unter Strafe zu stellen.

Nach Bekanntwerden der Strafanzeige distanzierte sich die Familienlobby Schweiz in aller Form von jeglichen Schmähbriefen, Schimpfwörtern und Hasstiraden gegen die LGBT-Community. Einzelne Hassbriefe, „die von irgendwelchen Personen an Sponsoren der Euro Pride geschickt wurden, werden der Familienlobby zur Last gelegt, um uns zu diskreditieren“. „Solche Schreiben stammen nicht aus unserer Küche und entsprechen absolut nicht unserer Gesinnung“, bekräftigt die Familienlobby auf ihrer Internetseite. Man kämpfe dafür, dass in der Öffentlichkeit (Schulen, Medien, Kultur) differenziert und wahr über die Homosexualität berichtet werde. Wer die wissenschaftlich erwiesenen, schmerzlichen Folgen verschweige, kommuniziere manipulativ.

In diesem Zusammenhang erwähnt der Präsident der Familienlobby Schweiz, Daniel Regli, dass sich die grossen Zürcher Zeitungen Tages-Anzeiger und NZZ konsequent weigerten, die eigentlichen Zielsetzungen des Vereins bekannt zu geben. Regli: „In Sippenhaft des Zeitgeistes müssen Verleger und Journalisten offenbar alles tun, damit die Schattenseiten des LGBT-Lebensstils nicht vor einem Massenpublikum diskutiert werden.“

Die Familienlobby Schweiz will jedenfalls nicht einfach klein beigeben und kündigt an: „Weitere Protestbrief-Aktionen an Medien-Verantwortliche werden wohl unumgänglich sein und bald erfolgen.“
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