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Eine Andacht von Morningstar Ministries


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Rolf

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Eine Andacht von Morningstar Ministries



Unser Vers für diese Woche ist Epheser 5:31:

Darum wird ein Mann Vater und Mutter verlassen und an seiner Frau hängen, und die zwei werden ein Fleisch sein.
Es ist allgemein bekannt, dass eines der größten Probleme in der Ehe von den Schwiegereltern hervorgerufen werden kann. Sie können aber auch zu einem großen Segen werden. Trotzdem habe ich Schwiegereltern kennen gelernt, die in der Ehe ihres Sohnes bzw. ihrer Tochter große Probleme verursachten, und entweder dachten sie würden helfen, dass aber nicht ehrlichen Herzens taten, oder die wirklich halfen, aber dadurch trotzdem große Probleme schufen.

Es ist entscheidend, dass ein junges Paar eine eigene Identität und Familie entwickelt. Wenn wir eine gesunde Ehe haben wollen, dürfen wir nicht versuchen, unseren Partner in ein Spiegelbild des entsprechenden Elternteils zu verwandeln. Stattdessen müssen wir lernen, einander anzuhangen bis wir eins werden. Um das zu erreichen, müssen junge Paare wirklich ihren Vater und ihre Mutter „verlassen“, und sich, im wortwörtlichen Sinne, von ihnen entfernen. Natürlich wollen das die wenigsten jungen Paare hören, und noch weniger ihre Eltern, aber genau das ist essentiell für eine gesunde, bleibende Ehe.

Das heißt nicht, dass wir nach der Eheschließung keine Beziehung mehr mit unseren Eltern haben sollten. Wie auch immer, nachdem wir heiraten, muss sich die Beziehung zu unseren Eltern radikal verändern. Trotzdem ist es normal für Eltern zu versuchen, sich ihre Kinder ihnen ähnlich zu machen und eine bleibende Beziehung zu ihnen zu bewahren. Hat nicht auch Gott der Vater Seine Kinder nach Seinem Ebenbild geschaffen, und will nicht auch Er eine bleibende Beziehung zu ihnen haben? Ist es da nicht verständlich, dass auch Eltern dasselbe für ihre Kinder wollen? Wie dem auch sei, der Herr schuf jedes Seiner Kinder einzigartig und gab ihnen eine bemerkenswerte Freiheit, ihre Einzigartigkeit zu entwickeln. Eltern müssen genau das mit ihren Kindern tun.

Vor allen Dingen in den ersten Jahren ihrer Ehe müssen wir unseren Kindern viel Raum geben. Jede Familie, die entsteht, ist auf eine bestimmte Weise ein neuer Anfang. Sie muss die Freiheit haben, ihre eigene Identität und Einzigartigkeit zu entwickeln. Nur dann wird diese Ehe stark genug sein, den Namen und die guten Traditionen dieser Familie so weiter zu tragen, wie es richtig für sie ist. Warum verhält sich das so?

Vor einigen Jahren wurde viel über das Joch der „co-dependence*“ und die Befreiung davon geredet. In einem sehr populären Buch über dieses Thema wurde anerkannt, dass die höchste Form der Beziehung die „wechselseitige Abhängigkeit“ (interdependence*) ist. Auf dem Weg dahin muss man sich jedoch von der „co-dependence“ befreien, in welcher der Mensch keine eigene Identität hat. Um dass zu tun, muss man durch das Stadium der Unabhängigkeit gehen, bis die eigene Identität geformt und stark genug gemacht wird, um in eine Beziehung der „wechselseitigen Abhängigkeit“ einzutreten, in welcher die eigene Identität nicht verloren geht. Diese Aussagen enthalten eine wichtige Wahrheit.
Alle Kinder sind „co-dependent“, weil sie ohne ihre Eltern nicht überleben können.

Während sie heranwachsen, werden sie unabhängiger und selbstständiger. Wenn Kinder auf eine gesunde Weise heranwachsen, wird ihre Selbstständigkeit mehr und mehr zunehmen. Es gibt hier jedoch einen Unterschied zwischen einer Unabhängigkeit der Reife und einer Unabhängigkeit der Rebellion. Kinder, die von Ihren Eltern optimal in die Reife geführt wurden, brauchen ihre Eltern nicht mehr. Wenn ihre Unabhängigkeit etabliert ist und sie ihre eigene Identität haben, kann ihr Verhältnis zu den Eltern die höchste Beziehungsebene erreichen – „wechselseitige Abhängigkeit“, in welcher nicht versucht wird, über die Identität des anderen zu herrschen, sondern die Einzigartigkeit des anderen geschätzt und anerkannt wird.

Es ist wichtig, das für die Beziehung in der Ehe zu wissen. Paulus schrieb das den Ephesern aber nicht, um über diese Beziehung lehren, sondern fährt mit den folgenden Worten fort: „Dies Geheimnis ist groß, ich deute es aber auf Christus und die Gemeinde“ Paulus spricht über die Beziehung zwischen Christus und Seiner Gemeinde. Das ist ein „Geheimnis“ geblieben, welches bis heute viele nicht erfassen können, während es aber immer wichtiger wird, dass wir genau dazu in der Lage sind. Wie verstehen wir also diese Stelle?

In der Geschichte, welche die Bibel erzählt, heiratet der Vater Israel und sie haben einen gemeinsamen Sohn. Auch der Sohn hat seine Braut – die Gemeinde. Von Anfang an versuchte die Mutter – Israel –, die junge Braut nach ihrem eigenen Wesen zu formen, durch die „Judaisten“, welche versuchten, sie unter das Gesetz zu bringen. Das war ein Versuch, die junge Braut völlig „co-dependent“ zu machen und sich ihre einzigartige Identität einzuverleiben. Wäre das geschehen, würde es keinen „Neuen Bund“ geben, und nach und nach wäre die ganze Wahrheit des Messias untergegangen. Es musste eine Trennung geben – die Gemeinde musste Israel verlassen, bis sie ihre eigene Identität mit Christus, ihrem Ehemann, gefunden hatte.

Die Kirche befindet sich jetzt in ihrer unabhängigen Phase, und obwohl der Weg dieser Ehe genauso steinig war, wie jener, der Ehe des Vaters mit Israel, kommen wir jetzt in eine Zeit der Versöhnung, Heilung, Wiederherstellung und bleibender Einheit. Es ist kein Zufall, dass es heute wieder moderne Formen der Irrlehren aus dem ersten Jahrhundert gibt, die das Ziel haben, die Gemeinde unter das Joch des Gesetzes zu bringen und sie wieder im Judaismus aufgehen zu lassen. Würde das gelingen, wäre die gesamte Bestimmung der Gemeinde gefährdet. Dies wird nicht geschehen.

Es gibt heute große Diskussionen, über die so genannte „Enterbungstheologie“. Diese Theologie besagt, dass die Gemeinde Israel in Gottes Plan vollständig ersetzt, und dass alle Versprechen Gottes an Israel in Wahrheit der Kirche gelten. Das ist, bis zu einem gewissen Grad, die Reaktion auf die Versuche Israels, die einzigartige Identität der Gemeinde zu zerstören, und so ist die Kirche auch durch eine Jahrhunderte währende Periode gegangen, in der sie versucht hat, die einzigartige Identität Israels zu zerstören. Jetzt werden, möglicherweise als Reaktion auf die „Enterbungstheologie“, „Contra-Enterbungstheologien“ vorangetrieben, nach welchen, in Gottes Plan, Israel die Gemeinde am Ende der Zeit vollständig ersetzt. Beide Theologien irren und missachten große Teile der Schrift, sowohl im alten, wie auch im neuen Testament.

Am Ende der Zeit wird es die Einheit der ganzen Familie Gottes geben, von der wir in Epheser 2 lesen, und die Feindschaft zwischen Juden und Christen wird abgeschafft sein. Es wird eine solch machtvolle Einheit entstehen, dass sie „ein neuer Mensch“ genannt werden wird. Das geschieht jedoch nicht dadurch, dass Israel die Kirche vereinnahmt oder die Kirche Israel, sondern dass jede der beiden eine Identität entwickelt, die stark genug ist, zur höchsten Form der Einheit – der „wechselseitigen Abhängigkeit“ hinzugelangen.

Das soll nicht bedeuteten, dass Israel seine Gerechtigkeit durch das Gesetz herstellt. Israel wird vielmehr Seinen Messias und das Kreuz als das einzige Mittel zur Vergebung der Sünden und Versöhnung mit dem Vater erkennen. Trotzdem war diese Einzigartigkeit, sowohl der jüdischen, als auch der heidnischen Christen, immer von Gott gewollt. Aus diesem Grunde hatte er auch einen „Apostel für die Juden“ und einen „Apostel für die Heiden“. Diese Unterscheidung wäre anderenfalls nicht nötig gewesen.

Ich werde nicht eins mit meiner Frau, indem ich sie zu einem Mann mache, sondern indem ich ihre Einzigartigkeit wertschätze. Dieselbe Art der Reife müssen auch die Kirche und Israel erreichen, damit wahre Einheit stattfinden kann. Für die meisten ist das ein Geheimnis, doch wenn wir reifen, werden wir beginnen, das Geheimnis zu verstehen und in diese Einheit hineinkommen.

© Morningstar Ministries, Charlotte www.morningstarministries.org
Übersetzung 24.03.03 www.regiogebet.de




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