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Der Weg zur Nordkirche ist frei


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#1
Timm

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Evangelische Kirche
28.03.09
Der Weg zur Nordkirche ist frei
Die Synoden Nordelbiens, Mecklenburgs und Pommerns haben der Fusion zugestimmt.

R e n d s b u r g / Z ü s s o w / P l a u a m S e e (idea) – Der Weg zur evangelischen Nordkirche ist frei. Auf Paralleltagungen in Rendsburg, Plau am See und Züssow ratifizierten die Synoden Nordelbiens, Mecklenburgs und Pommerns am 28. März jeweils mit Zweidrittelmehrheit den von den Kirchenleitungen ausgehandelten Fusionsvertrag.
Jetzt kann eine Gesamtsynode gebildet werden, die eine Verfassung für die Nordkirche erarbeiten soll. Die verfassungsgebende Synode soll am 31. Oktober 2010 (Reformationstag) zusammentreten. Die Nordkirche könnte dann am 1. Januar 2012 Realität werden. Nach heutigem Stand hätte sie 2,4 Millionen Mitglieder, wobei Nordelbien mit 2,1 Millionen den Löwenanteil stellt. Die mecklenburgische Kirche zählt 205.000 Mitglieder und die pommersche 100.000. Als Bischofssitz ist Schwerin, als Standort des Kirchenamts Kiel vorgesehen.

EKD-Ratsvorsitzender lobt Reformfähigkeit
Der EKD-Ratsvorsitzende, Bischof Wolfgang Huber (Berlin), der sich schon im Vorfeld für die Nordkirche stark gemacht hatte, begrüßte die Synodenentscheidungen als „ein weiteres deutliches Zeichen für die Reformfähigkeit des deutschen Protestantismus“. Huber und der Leitende Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD), Johannes Friedrich (München), hoben hervor, dass 20 Jahre nach der friedlichen Revolution in der DDR zum ersten Mal eine Kirche gebildet werde, die die innerdeutsche Grenze überschreitet.

Bischof Ulrich: Missionarische Kirche
Die Zweidrittelmehrheit in den Synoden galt bis zum Schluss als unsicher; vor allem in Nordelbien und Mecklenburg regte sich Unmut über ein zu schnelles Vorgehen der Kirchenleitungen. In Lübeck und Hamburg ist man unzufrieden, weil die beiden Städte bei den Hauptstandorten leer ausgehen sollen. Die Nordelbische Synode beauftragte die Kirchenleitung, über solche Fragen weiter zu verhandeln. Der Vorsitzende der Kirchenleitung, Bischof Gerhard Ulrich (Schleswig), legte vor der Synode ein leidenschaftliches Plädoyer für die Nordkirche ab. Gemeinsam mit den Kirchen im Osten wolle man eine missionarische Kirche werden. Vor Journalisten sagte er, alle beteiligten Kirchen sollten ihre Erfahrungen in ihrem säkularen Umfeld einbringen, um das Evangelium zu verkünden.

Schwächste Zustimmung in Mecklenburg
In der Nordelbischen Synode war die Zustimmung zum Fusionsvertrag mit 79,7 Prozent am stärksten. Von den anwesenden 128 Synodalen stimmten 102 dafür und 26 dagegen. In der Pommerschen Synode votierten von 58 Synodalen 44 (75,9 Prozent) für die Nordkirche, 13 waren dagegen; es gab eine Enthaltung. Am knappsten wurde die Zweidrittelmehrheit in der mecklenburgischen Synode mit 69,6 Prozent übertroffen. 39 der 56 Synodalen stimmten dafür und 17 dagegen, ferner wurde eine ungültige Stimme abgegeben.

Rüß: Kirche ist „herzkrank“
Bedenken gegen die Kirchenfusion hatte im Vorfeld unter anderem die Kirchliche Sammlung um Bibel und Bekenntnis in Nordelbien erhoben. Der Vorsitzende der theologisch konservativen Vereinigung, Pastor i.R. Ulrich Rüß (Hamburg), sagte nach den Abstimmungen gegenüber idea, er bedauere die Entscheidung zur Fusion vor allem im Blick auf die Gemeinden, die dadurch nicht gestärkt würden. Jetzt gelte es, mit vereinten Kräften eine geistliche Erneuerung anzustreben. Fusionen von Gemeinden, Kirchenkreisen oder Kirchen lösten keine Glaubenskrise. Dies Sache des Glaubens sei das Herzstück der Kirche – „und die Kirche ist herzkrank“, sagte Rüß.
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#2
Timm

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Bis 2012 entsteht fünftgrößte evangelische Landeskirche
Rendsburg (epd). Die erste Fusion evangelischer Landeskirchen in Ost- und Westdeutschland ist perfekt.

Die Synoden Nordelbiens, Mecklenburgs und Pommerns stimmten am Sonnabend mit den jeweils nötigen Zwei-Drittel-Mehrheiten der Bildung der Nordkirche zu. In den Bundesländern Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern soll bis 2012 die fünftgrößte deutsche Landeskirche mit rund 2,4 Millionen Mitgliedern entstehen.

Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland wird sich auf 40.000 Quadratkilometern von Sylt bis Ueckermünde erstrecken. Mit der Fusion verringert sich die Zahl der evangelischen Landeskirchen in Deutschland von derzeit 22 auf 20.

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Wolfgang Huber, sagte, die drei Landeskirchen hätten ein "weiteres deutliches Zeichen für die Reformfähigkeit des deutschen Protestantismus" gesetzt. Die Entscheidung sei außerdem im 20. Jahr nach der friedlichen Revolution von 1989 ein "beispielhafter kirchlicher Schritt für die konstruktive Aufnahme der unterschiedlichen Traditionen und Erfahrungen aus Ost und West".

Der Leitende Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands, der Münchener Landesbischof Johannes Friedrich, dankte den Verantwortlichen in den drei beteiligten Landeskirchen, dass sie "zu so vielen Kompromissen" bereit seien, um den Schritt zu einer Fusion "trotz nicht geringer Bedenken" zu gehen.

Die Abstimmung in den drei Kirchenparlamenten erfolgte am Sonnabendmittag zeitgleich an den drei Tagungsorten Rendsburg, Plau am See und Züssow. Die nordelbische Synode votierte mit 102 Ja- und 26 Nein-Stimmen für den Vertrag, in Mecklenburg gab es 39 Ja- und 17 Nein-Stimmen, in Pommern 44 Ja- und 13 Nein-Stimmen bei einer Enthaltung.

Bis zuletzt war die Zustimmung der Synoden fraglich. Im nordelbischen Kirchenparlament waren Forderungen laut geworden, die Fusion zu verschieben und zunächst lediglich die Kooperation der drei Landeskirchen fortzusetzen.

Strittig in dem Fusionsprozess waren vor allem Standortfragen. Der am 5. Februar von den Kirchenleitungen unterzeichnete Vertrag sieht Kiel als Ort des gemeinsamen Kirchenamtes und Schwerin als Sitz des Landesbischofs vor. Ursprünglich war für beide Organe Lübeck vorgesehen.

Gliedern soll sich die Nordkirche in elf nordelbische und die beiden neu zu bildenden Kirchenkreise Mecklenburg und Vorpommern. Neben dem Landesbischof in Schwerin wird es Sprengelbischöfe in Hamburg, in der Stadt Schleswig für Schleswig-Holstein sowie in Greifswald für Mecklenburg-Vorpommern geben.

Nach Bekanntgabe des Ergebnisses der nordelbischen Synode in Rendsburg reagierte der Vorsitzende der Kirchenleitung und Schleswiger Bischof Gerhard Ulrich erleichtert. Er dankte den Synodenmitgliedern in allen drei Landeskirchen. "Jetzt muss eine neue Gemeinschaft wachsen", sagte er. Seine Amtsschwester und Hamburger Bischöfin Maria Jepsen versicherte: "Wir gehen gemeinsam auf den Weg."

Ulrich kündigte an, dass in baldigen Gesprächen mit den Kirchenleitungen dafür geworben wird, für alle angestellten kirchlichen Mitarbeiter die Möglichkeit von gewerkschaftsbeteiligten Tarifverträgen anzupeilen. Während dies in Nordelbien Praxis ist, sitzen sich in den beiden östlichen Kirchen noch Arbeitnehmer und spezielle Kommissionen ohne Gewerkschaften gegenüber.

Erst zu Jahresbeginn war die Fusion der Kirchenprovinz Sachsen mit der Landeskirche Thüringen zur Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland wirksam geworden. Zudem prüfen die fünf Landeskirchen in Niedersachsen, ob ein Zusammenschluss sinnvoll ist. Angesichts einen sinkenden Zahl von Kirchenmitgliedern und Finanzeinbußen hatte die EKD 2007 eine radikale Verringerung der Zahl der Landeskirchen auf etwa acht bis zwölf im Jahr 2030 ins Gespräch gebracht. Die Initiative dazu soll aber aus den Landeskirchen kommen.
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