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Jeder fünfte Islamlehrer lehnt die Demokratie ab


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Jeder fünfte Islamlehrer lehnt die Demokratie ab






Von Ulrich Weinzierl 6. März 2009


In Österreich genießt der Islam bereits seit 1912 staatliche Anerkennung. Umso erschreckender, was die Studie des Islamwissenschaftlers Mouhanad Khorchide jetzt zu Tage bringt: Mehr als 20 Prozent der islamischen Religionslehrer lehnen die Demokratie ab. Auch einige Schulbücher verbreiten Intoleranz.


Es war in der guten alten Zeit der Monarchie: Jeden Freitag betete der Imam in Sarajewo für die katholische Majestät im fernen Wien. Die Bosniaken, eine Elitetruppe der k.u.k. Armee, hatten sogar eigene Militärmuftis. Österreichs Verwaltung errichtete eine Schariatsrichter-Schule in Sarajewo und kreierte ein religiöses Oberhaupt, höchste geistliche Instanz der bosnischen und herzegowinischen Moslems: Die Würde des "Reis-ul-Ulema", des "Führers der Gelehrten", existiert bis heute. 1912 wurde der Islam sunnitischer Prägung für alle habsburgischen Länder als Religionsgemeinschaft offiziell anerkannt.

Dieses von Kaiser Franz Josef erlassene Islamgesetz bildete noch die Grundlage für die 1979 erfolgte Anerkennung des Islam als "Körperschaft öffentlichen Rechts": Die "Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich" (IGGiÖ) unter ihrem Präsidenten Anas Schakfeh gilt sozusagen als die oberste Vertretung der Muslime in Österreich, als Hauptansprechpartner der Politik, obwohl nur ein kleiner Teil der österreichischen Muslime freiwillig zahlendes Mitglied dieser Institution ist.

Solch grundsätzliches Problem tatsächlicher Repräsentativität hat bis dato in der Öffentlichkeit kaum eine Rolle gespielt. Man war zufrieden mit dem - im Westen einzigartigen - rechtlichen Status der Religionsgemeinschaft von derzeit etwa 400.000 Menschen.

Anas Schakfeh gehörte und gehört zu den Honoratioren der Republik. Rund 400 islamische Religionslehrer, die an die 50.000 Kinder und Jugendliche unterrichten, werden vom Staat bezahlt; deren Auswahl, Ausbildung und die Aufsicht obliegen indes der "Islamischen Glaubensgemeinschaft". Vereinfacht ausgedrückt: Anas Schakfeh ist zugleich der islamische Chef-Schulinspektor in Österreich.

Eine Studie des Islamwissenschaftlers Mouhanad Khorchide hat nun für erhebliches Aufsehen gesorgt, zumal, da sie auf Befragungen von damals immerhin zwei Dritteln der islamischen Religionslehrer beruht: Fast 22 Prozent der Befragten lehnen laut Khorchides Untersuchung Demokratie ab, "wenn sie sich mit dem Islam nicht vereinbaren lässt". 27 Prozent negieren die Menschenrechtserklärung.

Gut 28 Prozent sehen einen Widerspruch zwischen Europäer- und Muslimsein. Und 18 Prozent meinen, Muslime, die vom Islam abgefallen sind, wären mit dem Tod zu bestrafen. Außerdem kam dabei zutage: Zwei Drittel der Lehrer sind weder theologisch, noch pädagogisch so ausgebildet, wie es dem europäischen Standard entspricht.

Da beginnen, kein Wunder, nicht allein die medialen Alarmglocken zu bimmeln, auch wenn sich mehr als die Hälfte der muslimischen Schüler in Österreich vom Religionsunterricht abgemeldet hat. Bildungsministerin Claudia Schmied erkannte Gefahr im Verzug und einigte sich binnen Kürze mit Anas Schakfeh auf ein Fünfpunkte-Programm. Dessen Ziel: Lehr- und Dienstpläne sollen erneuert, die Pädagogen auf Deutsch- und Demokratiekenntnisse überprüft werden. "Kein Lehrer", so die Grundaussage des Maßnahmenpakets, "egal in welchem Fach, egal welcher Konfession - darf an Österreichs Schulen undemokratische Aussagen tätigen oder unsere Verfassung missachten." Bis Ende April werden zudem umstrittene Schulbücher und Lehrmaterialien von einem wissenschaftlichen Beirat evaluiert, die islamischen Fachinspektoren müssen künftig pro Semester dem Bildungsministerium einen Tätigkeitsbericht vorlegen.

Eine kritische Durchleuchtung der Unterrichtstexte scheint durchaus angebracht: Kürzlich erst wurde in einem von der IGGiÖ approbierten, von Schakfeh persönlich bearbeiteten Religionsbuch die Darstellung eines fallenden Soldaten samt Gewehr und Handgranaten entdeckt. Die Erläuterung pries den sterbenden Kämpfer naturgemäß als Märtyrer, dem das Paradies sicher sei. Und ein Islamlehrer erhielt Unterrichtsverbot, weil er in der Klasse Zettel verteilt habe, die zum Boykott angeblich "jüdischer" Firmen aufriefen.

Präsident Anas Schakfeh bevorzugt in all diesen Affären die Taktik des Abwiegelns, er agiert wie der klassische österreichische Beschwichtigungshofrat. In einem Fall freilich handelte er so prompt wie streng. Dem Vorarlberger Islamlehrer Aly El Ghoubashy, der sich in Zeitungsbeiträgen kritisch mit dem Religionsunterricht und der Islamischen Glaubensgemeinschaft auseinander gesetzt hatte, wurde von Anas Schakfeh mit sofortiger Wirkung die Lehrbefugnis entzogen.

Mouhanad Khorchides Kommentar: "Solche Verhältnisse kenne ich sonst nur aus arabischen Ländern." Wahrscheinlich ist er mit einem altehrwürdigen Wiener Kabarettspruch nicht vertraut: "Hochedler Fremdling, in deinem Land man's anders Sitte sein, aber bei uns in Bagdad ...!"





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