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Die Gemeinde des neuen Testamentes -oder wie sie sein sollte


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#1
Rolf

Rolf

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Liebe Freunde,



ich habe vor ca.25 Jahren das Buch „Leben ohne Kompromisse“ gelesen, aus dem ich euch gerne einen Auszug senden möchte.



Seitdem beschäftige ich mich mit der Gemeinde der Frühkirche. Je länger ich die modernen Gottesdienste besuche, desto größer wird meine Sehnsucht nach der biblischen Gemeinde. Weg von den kirchlich gewachsenen Strukturen mit Priestertum und der religiösen klerikalen Hierarchie, die ihre Fortsetzung im Protestantismus findet,der Unterdrückung der Beteiligung von allen Gliedern,weg von der Kontrolle und Manipulation hin zur frischen Himmelsluft.



wie dieser kleine Vorspann verspricht.

Die gute Nachricht ist: „ Viele haben sich schon auf den Weg gemacht „!!



Viel Spaß beim Lesen

Wolfgang







Die Gemeinde des neuen Testamentes
-oder wie sie sein sollte-






- Aus Leben ohne Kompromisse von Artur
Wallis -


Wir wollen uns von der muffigen Atmosphäre traditionellern Christentums abwenden und dorthin wenden, wo uns „die frische Himmelsluft“ entgegenweht, um herauszufinden, was uns verlorengegangen ist. Mit Hilfe der vom Heiligen Geist inspirierten Beschreibung der neutestamentlichen Gemeinde zusammen mit einem Quäntchen heiliger Phantasie und einer Prise orientalischer Würze wollen wir die Gemeinde, wie sie sein sollte, besuchen.

Wir befinden uns in einer römischen Provinzstadt Asien. Einen Fremden, der an uns vorbeigeht, fragen wir, ob er uns sagen kann, wo die Christen zusammenkommen. Zu unserer großen Freude stellen wir fest, dass wir einen Diakon der Gemeinde angesprochen haben. Er heißt Thimotheus. Als er entdeckt, dass wir auch Gläubige sind, grüßt er uns mit dem heiligen Kuss und führt uns dann zu dem Versammlungsort.

„Unsere Gemeinde hat nur zweihundert Gläubige, aber die Gemeinde in der Stadt hat nahezu zweitausend“ erklärte er uns, während wir weitergehen. „Es fing an, als unser Bruder Paulus vor fünf Jahren diese Provinz besuchte. Damals habe auch ich mich bekehrt. Zuerst waren wir nur eine handvoll Gläubige, aber seitdem ist die Arbeit schnell gewachsen“.

Wir erkundigen uns nach der Gemeindeleitung und nach seiner eigenen Rolle als Diakon. Die Gemeinde hat fünf Älteste- Zwei von ihnen stehen hauptamtlich im Dienst, während die anderen einen weltlichen beruf ausüben. Einer der Ältesten. Artemes. Ist nicht nur ein Hirte und Lehrer, sondern reist auch mit Bruder Paulus umher. Ja, sie haben außer ihm mehrere Diakone, die der Gemeinde in vielfältiger Weise dienen. Seine persönliche Aufgabe ist es, für die Witwen der Gemeinde zu sorgen.

Schließlich haben wir den Versammlungsort erreicht. Aus allen Richtungen strömen die Menschen zusammen. Die Gläubigen legen ihren Zehnten und ihre Opfer in den einen großen Kasten, der in der Nähe der Tür steht. Wir beobachten, wie einen kleine Frau mit einem verhutzelten Gesicht selbstgemachten Käse neben den Opferkasten für die Armen legt. „ Sie ist eine Witwe“, erklärt Thimotheus. „ Wir wissen nicht, wie sie es überhaupt schafft, so großzügig zu geben“. Das Stimmengewirr, das herrscht, während die Heiligen einander begrüßen oder andere ihre Plätze einnehmen, nehmen wir kaum wahr. Die Gegenwart Gottes ist deutlich spürbar, so dass eine angemessene Art der Ehrerbietung und eine heilige Erwartung die natürliche Folge sind.

Wir schauen uns um. Was für ein Gemisch von Menschen! Da sind Juden und Griechen, Sklaven und Freie, Junge und Alte, Reiche und Arme – alle verkehrten zwanglos und unterschiedslos miteinander. Wir brauchen nur die Art, wie sie einander begrüßen, zu beobachten, dann wissen wir, dass diese Christen sich wirklich lieben. Ein Ältester , der vorn sitzt, fängt mit starker , klangvoller Stimmen an, einen Psalm zu singen. Sofort verstummt das Gesumm der Unterhaltung, und die Gemeinde stimmt ein.“ Eins erbitte ich vom Herrn, das hätte ich gern, dass ich bleiben dürfe im Hause des Herrn mein Leben lang, zu schauen die Lieblichkeit des Herrn und seinen Tempel zu betrachten“. Die letzten Worte singen sie immer und immer wieder wie einen Refrain:“ Zu schauen die Lieblichkeit des Herrn und seinen Tempel zu betrachten“, bis sie in jeden Geist eingebrannt zu sein scheinen.

Als der psalm zu Ende ist, beginnt ein Mann mit einem Lied und spielt dazu die Lyra. Es wird mehrere Male gesungen, andere Lieder folgen. Dann singen zwei einander entgegen .“Der Herr ist ein Kriegsmann, Herr ist sein Name“, hören wir jemand ganz in unserer Nähe singen. Von der anderen Seite kommt die Gegenstimme:“ Es stehe Gott auf, dass seine Feinde zerstreut werden“. Nun hört man wieder den ersten Sänger:“ Und wir wollen mit ihm voranziehen und die Siegesbeute teilen“ – und so weiter. Dieses inspirierte Singen scheint die Anbetung auszulösen. Bald ist die ganze Gemeinde erfass von einem gemeinsamen Gesang- einige singen in ihrer Muttersprache, andere in unbekannten Zungen. Auch wir werden mit hineingenommen. Noch nie haben wir so etwas gehört: Harmonie ohne Melodie, zu einem herrlichen Crescendo anschwellend, wobei die Leute in spontane Zustimmung ausbrechen; dann wird es allmählich leiser, bis es wie in einem Flüstern erstirbt, als habe ein unsichtbarer Dirigent langsam den Stab gesenkt.

Wir schauen uns um. Große Freude und überschwenklicher Lobpreis , aber auch Ehrfurcht vor Gott herrscht um uns herum. Eine Frau mittleren Alters, nicht weit von und s entfernt, hat die Augen geschlossen, die Hände erhoben und ist ganz versunken in die Anbetung Gottes. Dann wird unser Blick auf das Gesicht eines jungen Mannes gelenkt. „Noch letzte Woche war er ein Götzendiener“, flüsterte Timotheus uns zu. Auf seinem Gesicht liegt ein Glanz himmlischen Glücks. Dies muss es sein, was Petrus mit der „unaussprechlichen und herrlichen Freude“ meinte
In einem ununterbrochenen Dahinströmen des Lobpreises tritt eine Pause ein. Ein älterer Mann mit unverkennbar jüdischen Gesichtszügen steht auf, um zu beten. Seine Hände und sein Blick sind zum Himmel erhoben.

Sein Gebet ist einfach, aber er weiß, wie er den Arm Gottes bewegen kann. Er betet für den Kaiser, für die Obrigkeit am Ort, für das Volk und für die Ausbreitung des Wortes Gottes. Er ist kaum fertig, als schon ein junger Mann aufspringt und leidenschaftlich dafür betet, dass das Evangelium in der Stadt vordringe, jeder Gläubige ein unerschrockener Zeuge sei und Gott seine Hand zur Heilung ausstrecken und Zeichen und Wunder tun möge im Namen Jesu Christi.

Nun werden die Gebete unterbrochen von dem Zeugnis eines Mannes.: Seit geraumer Zeit hatte er versucht, die gute Botschaft auch seinen Eltern mitzuteilen, anscheinend ohne Erfolg. Aber in dieser vergangenen Woche war sein Vater von einem schlimmen Fieber befallen worden. Da der Sohn fürchtete , der Vater müsse sterben, gebot er der Krankheit in Jesu Namen, und sein Vater wurde geheilt.“ Meine Eltern sind hier“, fuhr er fort und deutete auf ein älteres Ehepaar, das neben ihm saß, “sie möchten jetzt den Weg zu Jesus gezeigt bekommen“. Spontaner Applaus und Hallelujarufe grüßen die Neuen, dann folgt eine weiter Welle des Lobpreises. Es schließen sich weiter Gebete an für die inhaftierten Heiligen, für solche, die unter Verfolgung zu leiden haben, und für das Zeugnis in anderen Gegenden. Dann hört man Botschaften in anderen Zungen, jede gefolgt von einer Auslegung in Form eines inspirierten Gebetes oder des Lobpreises. Visionen, Offenbarungen und Weissagungen mit schlichten Worten der Ermahnung und Ermutigung folgen.

Es ist so, wie Paulus schreibt:“...... Jeder hat etwas, einen Psalm, eine Lehre, eine Offenbarung, eine Zungenrede, eine Auslegung.“ Allen steht es offensichtlich frei, sich zu beteiligen, wie sie vom Geist geleitet werde. Die Männer tragen Bärte, die Frauen haben den Kopf (jedoch nicht das Gesicht) verhüllt. Gerade beschäftigt uns der Gedanke, dass eine derart geistliche Gemeinde kaum einen Leiter braucht, als ein Mann aufsteht und eine Beschwerde gegen einen anderen Bruder vorbringt. Eine Stimme von vorn unterbricht ihn:“ Wir sind nicht gekommen, deine Beschwerden anzuhören, Bruder. Nun ist eine Stimme voll Autorität aus den ersten Reihen zu hören:“ Bruder Hermas, ich gebiete dir, dich zu setzen!“ Demütig befolgt Bruder Hermas den Befehl.“ Das war Artemas, der mit Paulus zusammenarbeitet“, flüstert der Diakon.

Die Rüge hat die Versammlung gedämpft. Wir wenden uns wieder an Timotheous:“ Sind eure Versammlungen immer so wie diese?“
„Nein flüstert er, sie sind nie wie diese, sondern immer verschieden. Man weiß nie, was kommt“. Er verfällt in Schweigen, als eine klare ,kräftige Stimme aus dem vorderen Teil des Raumes kommt: „ Ich rufe mein Volk zu einer Zeit der Ausdehnung- dass eure Herzen weit werden, euer Glauben wachse und ihr eine weite Schau bekommt. Ich habe noch immer sehr viele in dieser Stadt, die in Finsternis sitzen. Die Felder sind weiß zur Ernte. Geht und bringt die Garben ein. Es werden sich Opposition und Verfolgung erheben, aber fürchtet nicht das Brüllen des Löwen. Ich werde mit euch sein und euch Gelingen schenken.“ Dies ist der Hauptinhalt einer Botschaft, die einige Minuten andauert.

Artemas springt auf.“ Wir wollen diese prophetische Worte sorgfältig prüfen“ sagt er ruhig,“ und sie in unsere Herzen hineindringen lassen. Ich bin überzeugt, dies ist Gottes Wort für uns im Augenblick. Es steht in vollkommener Übereinstimmung mit dem, was Gott mir zu sagen aufgetragen hat“. Er blickt herab auf eine Schriftrolle in seinen Händen. „Dies sind Worte, die unser Bruder Paulus den Gläubigen in Philippi geschrieben hat.“ Er liest den ganzen Brief vor, legt hier und da eine Pause ein, um Worte oder Redewendungen zu erklären, die für die Ungebildeten unter den Gläubigen schwierig zu verstehen sind. Dann nimmt er das Thema von der Freude mitten in Drangsalen und Leiden auf. Diese Freude werde ihre Kraft sein. Sie werde sich als unwiderstehlich erweisen. Durch Glauben und Gebet würden sie triumphieren und die verheißene Ernte einbringen. Die Zuhörer saugen seine Worte begierig auf wie ein Schwamm das Wasser. Auf jeden Punkt reagieren die gespannt lauschenden Zuschauer mit Zustimmung.

Die Unterweisung endet, doch bevor Artemas die Versammlung entlässt, ruft er Bruder Cassius auf. Ein Römer, Mitte Dreißig, begibt sich ein wenig nervös nach vorn und steht vor der Gemeinde. Traurig erzählt der Leiter der Gemeinde, dass dieser Bruder mit einer Frau außerhalb der Gemeinde in Sünde gefallen sei. Man spürt den Schock und die Erschütterung, die durch den Raum gehen, gefolgt von einem tiefen Seufzen. „Das ist eine schwere Sünde, die uns alle verletzt“, fährt der Leiter mit Tränen in den Augen fort.“ Obgleich wir Gott dafür danken, dass Cassius diese Frau verlassen hat, wird unser Bruder vorläufig zwar den Versammlungen beiwohnen dürfen, sich jedoch nicht beteiligen und auch nicht am Mahl des Herrn teilnehmen, bis sich die Ältesten davon überzeugt haben, dass er echte Buße getan hat.“ Viele weinen, als Cassius bleich und erschüttert an seinen Platz zurückehrt.

Artemas fährt fort:“ Ich bin vom Presbyterium gebeten worden zu verkünden, dass Bruder Rufus von der Patrias- Gemeinde unter Bestrafung steht, weil er in verschiedenen Gemeinden Unruhe stiftet. Wir werden ihn hier nicht aufnehmen, und ihr dürft ihn nicht in eure Häuser empfangen. Wenn er zu euch kommt, sagt ihm, er solle zu den Ältesten seiner Gemeinde zurückkehren und die Dinge in Ordnung bringen. Das ist alles. Gnade, Barmherzigkeit und Friede sei mit euch!“ Die Versammlung ist zu Ende. Wir können es kaum glauben, dass über drei Stunden vergangen sind. Sie gingen wie im Traum vorüber.

„ Was meinte Artemas mit dem Presbyterium?“ erkundigten wir uns bei Timotheus.
„Das ist die Gesamtheit der Ältesten , die den Gemeinden der Stadt vorstehen“, erwiderte er. Artemas ist der einzige Älteste in unserer Gemeinde, der zu dem Presbyterium der Stadt gehört. Sie befassen sich mit allen Schwierigkeiten zwischen den Gemeinden und entscheiden, wann die ganze Gemeinde zusammenkommen sollte. Das sind die Gemeindeleiter, die Bruder Paulus jedes Mal zusammenruft, wenn er in die Stadt kommt.

„Es fiel uns auf, dass man für Gemeinden in anderen Städten betete. Allein in dieser Provinz muss es viele geben. Sie zu leiten und zu verwalten muß eine enorme Aufgabe sein. Wo ist eigentlich die –hm- die Zentrale, eurer Denomination?“
„Wie bitte?“
„Habt ihr keine zentralen Verwaltungsstellen?“
„Wenn es so etwas gibt, habe ich noch nichts davon gehört. Wir sind mit den anderen Gemeinden durch die umherreisenden Brüder verbunden, das sind unser Bruder Paulus und der Kreis apostolischer Mitarbeiter, den er leitet. Sie besuchen die Gemeinden, lehren und geben apostolische Anweisungen, wo sie nötig sind“.
„bevor wir gehen, sage uns doch bitte, wann die nächste Versammlung stattfindet?“

Thimotheus lächelt.“ Eigentlich haben wir immerzu Versammlung. Was ihr heute morgen gesehen habt, ist nur ein Aspekt unseres gemeinsamen Lebens. Jeder nimmt soweit wie möglich Anteil am Leben der anderen. Wir dienen einander in praktischer Weise. Das ist es, was wir unter Gemeinschaft verstehen. Die meisten unserer Versammlungen finden in Häusern statt, wo wir sowohl gemeinsame Mahlzeiten einnehmen als auch das Brot miteinander brechen“:
Wir danken unserem Bruder herzlich und sagen ihm Lebewohl. Dann gehen wir- in Gedanken versunken- hinaus in das lärmende ,geschäftige Treiben dieser orientalischen Stadt.

Es wäre eine Untertreibung, wollte man sagen, wir hätten „etwas verloren“. Nicht die Vielfalt, Einfachheit und Flexibilität, sondern, was viel wichtiger ist: eine bestimmte Qualität des Glaubens und des geistlichen Lebens.

Zusammenfassung

Wenn wir ehrlich sind, müssen wir zugeben, dass die Tradition bei alledem eine große Rolle spielt. Es gibt immer unbekümmerte, die sagen:“ Wir wollen weiterhin ein christliches Leben führen und Seelen retten“ .Das ist genauso realistisch wie die Ansicht des Holzfällers ,der sagt:“ Ich habe keine Zeit, meine Axt zu schärfen. Ich bin zu sehr mit Bäume fällen beschäftigt“. Auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen, gebe ich hier eine zusammenfassende Erklärung gegen kirchliche Traditionen:

1. Traditionen neigen dazu, das Wort Gottes zu verdunkeln oder gar unwirksam zu machen. Wir haben über den Zwiespalt zwischen Klerus und Laien gesprochen, der das biblische Prinzip des Priestertums alles Gläubigen zunichte macht, und über die Kindertaufe, de den ganzen Zweck der Taufhandlung verdunkelt und verwischt. Würde die Kindertaufe nicht durch Traditionen aufrechterhalten, würde sie in sich zusammenfallen. So entbehrt sie jeglicher klarer, biblischer Grundlage!

2. Traditionen legen ein Joch auf die Schultern der Gläubigen, insbesondere im Hinblick auf den gemeinsamen Gottesdienst; die Folge ist Unfreiheit. Liturgie und eine starre Form des Gottesdienstes – ob es sich nun um den Ablauf nach der Agende der lutherischen Kirche handelt oder um die Abfolge von: Lied- Gebt – Lied- Predigt, wie sie bei den Freikirchlern üblich ist, oder um das Schema einer gewissen Gleichförmigkeit, das sich manche charismatische Gruppen unbewusst zugelegt haben- all dies wirkt der Anbetung im Geist entgegen (Phil.3,3). Liturgie, sowohl herkömmliche als auch moderne, geschriebene oder ungeschriebene, ist ein menschlicher Kniff, das religiöse Auto in Gang zu halten. Man ist festgefahren und tut, was man immer getan hat, anstatt an die unmittelbare Gegenwart und Wirkung des Heiligen Geistes zu glauben. In gewisser Weise überdeckt die Liturgie das Fehlen des Geistes, wenn er sich zurückgezogen hat, und wehrt der Spontaneität und Vielfalt.

3. Traditionen verunsichern die Gläubigen und verwirren die, welche nicht klar genug unterscheiden können zwischen dem, was Gott nach der Schrift von ihnen verlangt, und dem ,was Menschen aufgrund von Traditionen von ihnen verlangen.

4. . Traditionen halten uns in der Schublade unserer Denominationen fest, trotz all unseres Redens über Einheit. Das ist ein Stein des Anstoßes für die Welt, der auch nicht durch gemeinsame Evangelisationen aufgewogen wird. Gemeinschaft zwischen den Denominationen ist ein armseliger Ersatz für die Einheit, die Gott schaffen will.

5. Traditionen hemmen weitgehend den Strom des Geistes. Die Gemeinde gleicht einer verkalkten Wasserleitung. Dreht man den Hahn der Dusche auf, kommen nur ein paar Tropfen .

6. Traditionen verhindern die volle Entfaltung der Gaben, die im Leib Jesu vorhanden sind, so dass Männer und Frauen, die Geistesgaben haben, sich veranlasst sehen, ein Betätigungsfeld außerhalb der Gemeinde zu suchen. Die Folge ist, dass die Gemeinde ärmer wird.

7. Traditionen berauben die Gemeinde ihrer geistlichen Beweglichkeit, allem Neuen gegenüber, das Gott tun möchte, aufgeschlossen sein.

8. Traditionen machen die Gemeinde zu einem unbrauchbaren Instrument für die Weltevangelisation, so dass die Hauptlast dieser Aufgabe Organisationen außerhalb der Gemeinden überlassen wird. Diese können aber niemals so stoßkräftig sein wie von Gott dazu ausersehenen Mittel: nämlich die örtlichen Gemeinschaften den ,Evangelisten und apostolischen Teams auf Gemeindebasis.

9. Traditionen halten das Volk Gottes davon ab, einzeln und gemeinsam zur vollen Reife zu gelangen,“ zum Maße der vollen Größe Christi“, als Vorbereitung für Jesu Wiederkunft.

10. Mit einem Wort :Traditionen bewirken das totale Gegenteil dessen, was Gott durch die Gemeinde erreichen möchte.
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