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Verstand und Glaube


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#1
Rolf

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Verstand und Glaube





Spr 3,5 Vertraue auf den HERRN von ganzem Herzen und verlass dich nicht auf deinen Verstand;

erkenne ihn auf allen deinen Wegen, so wird er deine Pfade ebnen.



1Kor 1,19 Denn es steht geschrieben: «Ich werde die Weisheit der Weisen vernichten, und den Verstand der Verständigen werde ich verwerfen.

Wo ist ein Weiser? Wo ein Schriftgelehrter? Wo ein Wortstreiter dieses Zeitalters? Hat nicht Gott die Weisheit der Welt zur Torheit gemacht?


1Kor 14,14 Denn wenn ich in einer Sprache1 bete, so betet mein Geist, aber mein Verstand ist fruchtleer.
(1) o. in einer Zunge

Was ist nun? Ich will beten mit dem Geist, aber ich will auch beten mit dem Verstand; ich will lobsingen mit dem Geist, aber ich will auch lobsingen mit dem Verstand.





Wenn man diese Bibelstellen mit offenem Herzen liest und dazu noch der Meinung ist, daß die Bibel stets wörtlich zu nehmen und zu glauben ist, dann kann man schnell zu der Meinung kommen, daß der menschliche Verstand eine gefährliche Sache ist, der stets dem Heiligen Geist und der Erkenntnis Gottes widerstrebt, und daß man ihn mit äußerster Vorsicht genießen muß. – Am besten überhaupt nicht nachdenken. – Einfach in jeder Situation nur blind dem Wort Gottes vertrauen und auf den Heiligen Geist in uns hören. Wenn sich der Verstand in solch einer Situation zu Wort meldet – schnell verdrängen und schnell beten, daß der „Angriff des Teufels“ vorüber geht. Wenn man dann noch liest, daß „der Verstand der Heiden verfinstert ist“ kommt man über kurz oder lang sogar dahin, den Verstand sogar zu dämonisieren und alle Menschen (Christen wie Nichtchristen) argwöhnisch zu beäugen, die möglicherweise intellektuell überlegen sind oder überhaupt mal mit der Logik des Verstandes argumentieren.

Da werden dann schnell die Ketzerhüte verteilt, es wird zur Vorsicht gemahnt oder Menschen wird eine „dämonische Belastung“ attestiert. Man drängt sie womöglich an den Rand der Gemeinde oder Bewegung, meidet sie und sorgt dafür, daß ihr Ruf so geschädigt wird, daß man ihre Meinung einfach mit einem wissenden Lächeln ignoriert.

Dieses Verhalten ist natürlich selbstverständlich keine Sünde, will man doch die Gemeinde und seine unmündigen, unwissenden Schäfchen vor den bösen Machenschaften des Teufels schützen.



Doch ist diese Lehre vom suspekten, gefährlichen Verstand bei näherem hinsehen eigentlich wirklich biblisch so fundiert, wie es beim oberflächlichen Lesen scheinbar so offensichtlich ist? Oder hat vielleicht irgendein Hobbytheologe oder charismatischer Prediger aus Unkenntnis oder anderen Gründen irgendwann eine Legende in die Welt gesetzt, die möglicherweise seit Jahrzehnten oder länger ohne selber nachzudenken, oder in der Schrift nachzuforschen, blind geglaubt und von Generation zu Generation weitergegeben wird?


Der biblische Befund

Zunächst einmal möchte ich mit aller Deutlichkeit feststellen, daß man keine biblische Lehre auf der Grundlage von 2 oder 3 Bibelstellen begründen kann, die man zwar mit gläubigem Herzen gelesen aber möglicherweise völlig aus dem Zusammenhang gerissen hat.

Beispiel: In Joh.15,7 steht: So bittet, um was Ihr wollt, und es wird euch geschehen. Wenn man nun nicht den 1. Teil dieses Bibeltextes sorgfältig mitliest: „Wenn ihr in mir bleibet und meine Worte in euch bleiben“,

dann wird man in seinem Glaubensleben möglicherweise in ernste Schwierigkeiten geraten!

Genau das wird aber von geistlich unreifen Christen, zu denen leider oft auch Leiter und Prediger gehören, oft allzu gerne gemacht! Bibelstellen aus dem Kontext reißen, um damit seine eigene vorgefasste Meinung zu untermauern. Möglichst noch mit der Bemerkung versehen: „Der Herr hat mir offenbart oder gezeigt“. Oder: „Der Heilige Geist sagte zu mir“ und ähnliche Formulierungen.

Da möchte man doch manchmal gerne lauthals die Polizei zur Hilfe rufen! (Das war jetzt ein Scherz));

Zu diesem Thema: „Verstand“ hat sich die Bibel nun aber mehr als 3mal geäußert, und es ist auf jedenfall ratsam alles zu wissen, was Gott zum Thema zu sagen hat, oder? Man könnte sonst Wesentliches verpassen.



Verstand ist ein Gottesgeschenk


2Mo 36,1 Heiligtum: Freigebigkeit des Volkes
Und Bezalel und Oholiab und alle Männer mit einem weisen Herzen, denen der HERR Weisheit und Verstand eingegeben hatte, damit sie die ganze Arbeit zum Bau1 des Heiligtums ausführen könnten2, machten es ganz so, wie der HERR geboten hatte.
(1) w. Dienstwerk; (2) o. damit sie erkennen sollten, die ganze Arbeit ... zu machen sei

Das Wort Verstand heißt im Urtext tatsächlich Verstand. (Hat auch was mit Intelligenz zu tun!)

Ich stelle fest: Gott ist offenbar derjenige, der den Menschen mit Verstand ausgestattet hat. In diesem Fall sogar in einem besonderen Maß.

Braucht es eigentlich eine besondere Bibelstelle, um diese Wahrheit zu untermauern? Man kann auch durch simples Nachdenken schnell zu diesem Schluss kommen: Wenn Gott den Menschen geschaffen hat, dann war er es wohl auch, der uns den Verstand geschenkt hat. (Dem Einen vielleicht etwas mehr als dem Anderen) Also kann der Verstand nicht von vornherein gefährlich, böse, oder sonst wie suspekt sein, oder? Ein einfacher Vernunftsschluß, der eine gewisse Logik enthält, die ME sogar dem Heiligen Geist standhält.



1Chr 22,12 Auch wird der HERR dir geben Klugheit und Verstand und wird dir Israel befehlen , daß du haltest das Gesetz des HERRN, deines Gottes



Auch in diesem Fall ist tatsächlich Intelligenz, Klugheit und Verstand gemeint. – Möge der Herr doch bitte schnell mehr Christen damit segnen!

Kann eigentlich irgendetwas, was Gott schenkt verkehrt sein?

Übrigens, wie will man ohne Verstand eigentlich die Bibel lesen? Wie wäre es möglich gewesen, uns das Wort Gottes zu überliefern – ohne Verstand? Wie soll man ohne Verstand lehren und predigen?



1Kor 14,19 Aber in der Gemeinde will ich fünf Worte mit meinem Verstand reden, damit ich auch andere unterweise, als zehntausend Worte in einer Sprache1.
(1) o. Zunge(n) - (oder im Geist)



Ich muss zugeben, daß mich diese Verse früher immer irgendwie beleidigt und enttäuscht haben, weil ich ein starker Befürworter des Sprachengebetes war, das für mich der Schlüssel zur Freisetzung des Geistes Gottes in der Gemeinde war, und ich die Herrschaft des Verstandes in der Gemeinde vehement bekämpft habe.


Wir sollen dem Verstand nachjagen


Spr 2,2 indem du der Weisheit dein Ohr leihst, dein Herz dem Verständnis zuwendest, ja, wenn du den Verstand anrufst, zum Verständnis erhebst deine Stimme, wenn du es suchst wie Silber und wie Schätzen ihm nachspürst, dann wirst du verstehen die Furcht des HERRN und die Erkenntnis Gottes gewinnen.

Spr 4,5 Erwirb dir Weisheit, erwirb Verstand, vergiss nicht! Und weiche nicht von den Reden meines Mundes!



Nicht allein Weisheit, nein auch dem Verstand sollen wir nachjagen, ihn ausbilden, trainieren und einüben.

Wie nach Schätzen ihm nachspüren! Das ist offenbar sogar sehr wichtig, wenn es um die Erkenntnis Gottes geht. „Und ich dachte, man muss sich einfach nur mehr und mehr vom Geist Gottes erfüllen lassen, wenn man Gott mehr kennen lernen will“ – höre ich im Geiste jetzt viele meiner lieben aber ahnungslosen Geschwister sagen. – Das ist wohl offensichtlich ein Irrtum!



Röm 1,20 Denn sein unsichtbares , sowohl seine ewige Kraft als auch seine Göttlichkeit, wird seit Erschaffung der Welt in dem Gemachten wahrgenommen1 und geschaut, damit sie ohne Entschuldigung seien;
(1) o. erkannt, mit dem Verstand ergriffen

Sein unsichtbares Wesen, seine Kraft und Göttlichkeit wird von den sogenannten „Heiden“ also geschaut und mit dem Verstand wahrgenommen? – Ist das wirklich von unser aller Freund Paulus? Der an anderer Stelle von dem „verfinsterten Verstand“ spricht? Von Menschen, denen der „Gott dieser Welt“ den Sinn verblendet hat?



Eph 4,18 verfinstert am Verstand, fremd dem Leben Gottes wegen der Unwissenheit, die in ihnen ist, wegen der Verstockung1 ihres Herzens;
(1) o. Verhärtung



Warum ist ihr Verstand denn nun verfinstert? Weil der Verstand ein Spielball des Teufels ist? Weil er in sich schon böse und gottlos ist, ein offenes Einfallstor für die Horden der Hölle?

Nein, sondern wegen der Verstockung ihres Herzens! Wegen der Unwissenheit, die aus Sünde resultiert.

Das hebräische Wort „schagah“ und das Hauptwort „sdiegagah“ aus dem alten Testament drücken das im menschlichen Sein begründete Irren, das »Abirren« aus. (Rienecker Bibellexikon)

Unwissenheit und Irrtum über Gott hat mit Sünde zu tun, mit einer falschen Herzenshaltung, so wie Stolz, Hochmut, Geiz, Selbstsucht usw. und nichts mit einer konstruierten Dämonie des Verstandes!

Aus der Sünde heraus folgt dann auch das falsche Denken.



Wenn Jesus der Meinung ist, das wir Gott mit ganzer Seele, ganzem Gemüt und auch ganzem Verstand lieben sollen, kann das doch wohl nicht bedeuten, daß wir den Verstand bei jedem logischen Einwand gegen eine biblische Lehre unterdrücken, beiseite schieben und als etwas dämonisches oder Fremdes betrachten, weil der „Gesalbte Gottes“ (Prediger, Pastor oder Lehrer) das so von uns erwartet.

Nein, der Verstand will mit Fakten überzeugt werden, der Verstand will den Dingen auf den Grund gehen, er hat eine unerklärliche, unbeugsame Liebe zur Wahrheit! Kann diese Liebe zur Wahrheit etwas ungöttliches sein? Oder ist es nicht vielmehr ungöttlich, wenn z.B. sogenannte „Geheilte“ nachdem sie in der „Heilungsversammlung“ auf der Bühne vorgeführt wurden, dann im Rollstuhl oder auf Krücken den Saal verlassen? – Immer schön die Heilung festhalten – sonst verlierst du sie wieder – schallt es dann fast noch hämisch hinter ihnen her. Und zusätzlich zu ihrem Leiden bekommen sie dann auch noch die Schuldgefühle für die „vermasselte“ Heilung aufgebürdet. – Vielen dank auch! – da ist ein Kranker, der zum Arzt geht besser dran. By the way: Hat eigentlich schon mal irgend jemand in der Bibel gelesen, daß jemand die Anweisung gegeben wurde, seine Heilung festzuhalten, weil sie sich sonst in Luft auflösen würde?



Das ausschalten des Verstandes, daß in bestimmten christlichen Kreisen immer wieder gefordert wird, ist meiner Meinung nach in vielen Fällen einfach ein Mittel, um seine Kontrolle und Macht als geistliche Autorität nicht zu verlieren, sondern zu festigen und auszubauen, sei es auch unbewusst. – Es geht ja unter anderem auch oft um seinen Ruf und die finanzielle Existenz, - gerade in den Freikirchen, wo die Pastoren und Gastprediger nicht von der Kirchensteuer, sondern den mehr oder weniger freiwilligen Spenden der geduldigen Schäfchen abhängen.

Wer seinen Verstand nicht einschaltet, der stellt ja auch nichts und niemanden in Frage! Keine merkwürdige Lehre oder Prophetie, und keine merkwürdigen Entscheidungen oder Verhaltensweisen.

Das ausschalten des Verstandes ist gefährlich! Es macht verführbar und hält uns unmündig. Wir sündigen gegen Gott, der uns dieses Geschenk gegeben hat. Es ist grober Undank Gott gegenüber.

Nach deutscher Rechtsprechung ist grober Undank übrigens das einzige Kriterium, auf Grund dessen man ein einmal gegebenes Geschenk gesetzlich zurückfordern kann. Man höre und staune!

Selbst der Volksmund lehrt uns: „Wer rastet, der rostet.“ Oder die Natur: Wenn wir einen Muskel nicht regelmäßig belasten, dann schrumpft er ein. Das kann soweit gehen, daß man nach Zeiten der Krankheit vor Schwäche nicht mehr laufen kann und die entsprechenden Muskeln wieder aufgebaut werden müssen

Nicht umsonst wird von wissenschaftlicher Seite gerade älteren Menschen empfohlen, ihr Gehirn weiter durch Denksport, lesen, Schach oder Rätsel und andere Aktivitäten sowie das verfolgen von Nachrichten und allgemeinem Interesse an den Vorgängen in der Welt zu trainieren, um sich beispielsweise vor Alzheimer und Altersdemenz zu schützen.

Wer nicht nachdenkt, ist dumm und wird am Ende immer dümmer!

Viele Nichtchristen schauen nicht nur voller Mitgefühl auf uns dumme Christen, weil sie vom Teufel verblendet sind und das Evangelium eben einfach nicht verstehen können, sondern weil wir uns auch oft künstlich dümmer machen, als wir sind. Und das ist dümmer, als die Polizei erlaubt.



Das abschalten des Verstandes ist die wichtigste Vorraussetzung für Suggestion und Hypnose. Es ist erschreckend und erstaunlich, wozu Menschen unter Hypnose fähig sind oder was die Macht der Suggestion alles kann. Ein direkter Zugriff auf das Unterbewusstsein ist möglich, man kann Gehirnwäsche betreiben und die Festplatte des Gehirns beliebig neu beschreiben. Alte Inhalte einfach löschen, und neue Inhalte hineinkopieren.

Wollen wir so etwas wirklich? Will Gott so etwas wirklich? Will Gott uns wirklich einer „Gehirnwäsche“ unterziehen, bei der die alten, unbiblischen Philosophien und Gedanken einfach gelöscht werden, und durch endlose Gottesdienste, Konferenzen und Bibelschulwochen die neuen, „gesunden“ Gedanken einkopiert werden, die dann endlich die phänomenalen Resultate erzielen, die in der Bibel stehen?

Oder will Gott etwa, daß wir selbst aktiv werden, uns unsere eigenen Gedanken machen, selbst in der Bibel nachforschen, Lehren und Predigten hinterfragen, uns unsere eigene Meinung bilden? Ist es nicht so, das eine Überzeugung, zu der man eigenständig gekommen ist, viel tragfähiger ist als der vorgekaute, halbverdaute Brei, der von reisenden Predigern mal mit dem Löffelchen, mal mit dem Holzhammer verabreicht wird?

Sollen wir weiterhin nachplappern, was uns tausendmal vorgekaut wurde, oder wollen wir anfangen selbstständig zu denken, zu beten und in der Bibel zu forschen. Wollen wir unmündig bleiben oder Erwachsen werden? Bitte frage jetzt nicht Deinen Pastor darüber, sondern denk doch mal selber nach und frage mal lieber den Boss persönlich. Danke.



1Kor 14,20 Brüder, seid nicht Kinder am Verstand, sondern an der Bosheit seid Unmündige, am Verstand aber seid Erwachsene1!
(1) w. Vollkommene (im Griech. ein Ausdruck für «Erwachsene»)



Ich bitte jeden Menschen der auch immer dieses lesen mag, sich selbst und Gott zu versprechen, ab sofort niemand anderen mehr für sich denken zu lassen, sondern ab sofort für sich selbst zu denken. Im Zweifel sollte man immer zuerst Gott und sein Wort befragen und danach seine Freunde, Geschwister oder Leiter und Pastoren. Aber über die Wahrheit entscheiden muss man schon allein. Das kann einem niemand abnehmen, und es ist auch äußerst ungesund und kindisch, daß den sogenannten „Gesalbten des Herrn“ zu überlassen.


Fazit


Betrachten wir nun noch einmal den Ausgangspunkt unserer kleinen Exkursion:



Spr 3,5 Vertraue auf den HERRN von ganzem Herzen und verlass dich nicht auf deinen Verstand;

erkenne ihn auf allen deinen Wegen, so wird er deine Pfade ebnen.



Wir haben beileibe nicht alles betrachtet, was die Bibel über Verstand, Vernunft, (Intelligenz) zu sagen hat. Ich will hier auch keinesfalls behaupten, dieses Thema erschöpfend behandelt zu haben. Ich habe lediglich ein Gegengewicht zu einer einseitigen und gefährlichen Bibelauslegung gesetzt, um das Ganze Thema ein wenig gerade zu rücken und einen Wegweiser in eine neue Richtung gesetzt. Nicht mehr und nicht weniger.

Nun möchte ich mein persönliches (entwicklungsfähiges) Verständnis über die geistliche Stellung des menschlichen Verstandes zum besten geben:

Ich glaube auf der Grundlage meines derzeitigen biblischen Erkenntnisstandes und meiner nicht von anderen vorgekauten, sondern selbstständig erarbeiteten Meinung daran, daß der Verstand

1. Ein wunderbares Geschenk ist, daß uns von Gott persönlich gegeben wurde.
2. Das wir uns selbst und anderen gegenüber und nicht zuletzt gegenüber Gott, eine heilige Pflicht haben, diesen Verstand in jeder Beziehung zu gebrauchen, zu trainieren, zu achten und zu entwickeln.
3. Der Verstand eines der Mittel ist, um Gott näher kennen zu lernen und sein Wort zu verstehen.
4. Das es größeres als den Verstand gibt. Z.B. den Glauben,die Hoffnung und die Liebe.
5. Das der Verstand sich nicht über Gott erheben darf. Damit meine ich nicht, daß man sich keine ketzerischen Gedanken erlauben darf, oder Gott und die Bibel nicht in Frage stellen darf. Ich bin fest davon überzeugt, daß Gott das aushält und nicht vor Schreck vom Thron fällt, wenn er das sieht. Und ich glaube, daß er bereit ist, Antworten zu geben, die auch einen kritischen Verstand überzeugen. Aber gerade wenn man konsequent und logisch denkt, muß man zu dem Schluss kommen, daß der Verstand Grenzen hat, die er nicht überschreiten kann und das Gott größer ist als unser Verstand und alles besser weiß.



Es ist gut, alle Fragen des natürlichen und des geistlichen Lebens gründlich und immer wieder selbst zu durchdenken und nicht alles in Faulheit und Passivität dem Heiligen Geist oder seinen geistlichen Leitern oder Vorbildern zu überlassen. Das schwächt den Charakter, macht blass, uninteressant und dumm.

Sollten wir Gott und seinem guten Geist nicht zutrauen, daß er in unsere Gedanken hineinspricht, uns mit gutem Rat lenkt und führt? Ist es wirklich so, daß uns der Verstand immer von Gott weg in die Unabhängigkeit führt? Oder sind es nicht vielmehr unsere Sünden, wie: Stolz, Eitelkeit, Selbstsucht, Sucht nach Anerkennung, Herrschsucht, Begehrlichkeit nach materiellen Dingen, Unmäßigkeit und vieles mehr, was uns von Gott wegbringt?

Ich bin fest davon überzeugt, daß der Verstand eine gute, geniale Gabe von Gott ist und keine potenzielle Gefahr. Gefährlich allein ist unser Hang zur Sünde, unser sogenanntes „Fleisch“! Der Verstand ist völlig neutral. Es kommt ganz darauf an, wie und aus welchen Motiven heraus man ihn gebraucht.



Liebe Gemeinde, es tat mir unwahrscheinlich gut und hat mich zutiefst befriedigt, diese kleine Abhandlung zu schreiben. Ich hoffe, Du genießt auch das Lesen!


Ralf Förthmann
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#2
louis

louis

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Hallo,
Vielen Dank für diesen Beitrag, er war Balsam für meine Seele.
Durch meinen Verstand kam ich zum Glauben, ich las Bücher von Werner Gitt über die Evolutionstheorie, und das war der Anfang
Meines Glaubenslebens.
Bei W+G verlangen sie von dir, deinen Verstand auszuschalten, nur so könne der Geist wirken, welcher Geist wohl?
Danke nochmal, insbesondere für die Bibelstellen. Verstand ist ein Geschenk Gottes!
Louis
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