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Oberrabbiner: Mein Traum ist eine Uno der Religionen


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5 Antworten in diesem Thema

#1
Hebräer83

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OBERRABBINER JONA METZGER

"Mein Traum ist eine Uno der Religionen"

"Den Diplomaten ist es nicht gelungen, der Welt Frieden zu bringen, sie brauchen Hilfe", sagt Oberrabbiner Jona Metzger im SPIEGEL-ONLINE-Interview. Er plädiert für einen Zusammenschluss der Weltreligionen. Sie stammten ohnehin fast alle vom großen "Völker-Vater" Abraham ab, so Metzger.

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#2
Rolf

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Es gibt ja bereits das "Weltparlament der Religionen", das gelegentlich bei der uno in New York tagt. Also so ein Traum ist das garnicht, sondern der antichristliche Zusammenaschluss zu einer Einheitsreligion ist in vollem gang.

Herzliche Grüße

Rolf
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#3
Rolf

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Ökumene der Religionen





1. Aktuelle Situation:


"Alle Religionen sollen zusammengehen. Denn wir haben doch alle nur einen Herrgott" – so sagen viele Zeitgenossen.

Richtig daran ist, dass es tatsächlich nur einen Gott gibt. Die Bibel nennt ihn "Jahwe" (JHWH). Er ist der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, der Vater Jesu Christi, der dreieinige Gott. Aber verehren alle Religionen wirklich denselben Gott? Moslems beten zu Allah, aber sie bestreiten, dass er dreieinig ist und dass er einen Sohn hat. Hindus verehren 330 Millionen Devas als Gottheiten. Buddhisten glauben mehrheitlich nicht an einen Gott, sondern vertrauen der Philosophie Buddhas als Weg der Befreiung aus der Vergänglichkeit und dem Leiden. Anhänger afrikanischer und indianischer Stammesreligionen glauben an die Macht von Ahnengeistern, die sie durch Opfer und Rituale günstig zu stimmen versuchen.

Trotz solcher unterschiedlicher Gottesvorstellungen wird von Vertretern christlicher Kirchen und Gruppierungen immer häufiger behauptet, eine Ökumene zwischen Christentum und nichtchristlichen Religionen sei möglich und geboten. Die Zersplitterung und Zerspaltenheit der Menschheit, die soziale Not und der Hunger, die ökologische Krise und die Kriegsgefahr – all dies schreie förmlich nach einem Zusammengehen auf politischem, wirtschaftlichem und auch religiösem Gebiet. So werden auf Kirchentagen "Gebetstreffen" zwischen Hindus, Moslems, Buddhisten, Juden und Christen veranstaltet. Immer wieder wird bevorzugt das Oberhaupt des tibetanischen Buddhismus, der >Dalai Lama, eingeladen.

Bereits 1986 empfing Papst Johannes Paul II. Vertreter sämtlicher Religionen zu einem "Friedensgebetstag" in Assisi /Italien. Diese Treffen wurden seither jährlich wiederholt. Im Rahmen des ">Konziliaren Prozesses für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung" wird — etwa von dem Philosophen Carl Friedrich von Weizsäcker und seinen Schülern — eine "Ökumene der Weltreligionen" angestrebt. Der "Ökumenische Rat der Kirchen" in Genf hat schon seit 1968 dem Dialog der Religionen Vorrang vor der Bekehrung Nichtgläubiger eingeräumt.

Im Rahmen einer ">Neuen Weltordnung" streben einflussreiche Kräfte auf eine vereinigte Menschheit mit einer Verwischung der Unterschiede zwischen den Religionen zu. Ein "Weltparlament der Religionen" wurde bereits eingerichtet und tritt immer wieder zu Beschlüssen zusammen. Ein "gemeinsames Weltethos" als Bindeglied der Menschen und Religionen wird propagiert. Was sagt die Bibel zu einer solchen Ökumene der Religionen mit einer sich ankündigenden Welteinheitsreligion? Verehren die außerbiblischen Religionen wirklich denselben Gott, den die Bibel bezeugt? Oder besteht hier ein unüberbrückbarer Unterschied?

2. Die Antwort der Bibel:

Die beiden ersten Gebote des Dekalogs (2. Mose 20,3-7) stellen die klassische Abgrenzung gegen heidnische Religiosität, gegen die ägyptischen und sonstigen Mysterienkulte dar. An der Stelle des heidnischen Polytheismus (Vielgottglaube) steht der >Monotheismus (Eingottglaube); an der Stelle der Bilderverehrung steht das >Bilderverbot; an der Stelle der Verehrung von Elementarkräften steht die Verehrung des unsichtbaren Gottes; an der Stelle des Missbrauchs des Gottesnamens – etwa zu magischen Zwecken – steht der ehrfurchtsvolle Umgang mit ihm. Die gesamte weitere mosaische Gesetzgebung, ja noch mehr: die gesamte biblische Heilsgeschichte ist auf ein einziges Ziel ausgerichtet:

"Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig, der Herr, euer Gott" (3. Mose 19,2).

"Heilig sein" bedeutet, dass man Gott zugehört und sich von gottfeindlichen Einflüssen absondert. Gott will, dass sich sein auserwähltes Volk bzw. seine Gemeinde von dem >Götzendienst der Heiden unbefleckt hält:

"Ihr sollt euch keine Götzen machen" (3. Mose 26,1).

Der Götzendienst der Heiden ist Gott "ein Gräuel" (5. Mose 7,25f.).

Praktiken der Heiden, welche die übersinnliche Erkenntnis betreffen, werden ausnahmslos von Gott verworfen, da sie nicht auf die souveräne Offenbarung Gottes, sondern auf andere Mächte bauen (vgl. 5. Mose 18,9ff.; 1. Chron 10,13f.; Jer 2,10-13 u. ö.). Die Stellung zu heidnischem Götzendienst und zu den heidnischen Praktiken wird in der Königszeit das entscheidende Kriterium, ob ein Herrscher Gott "gefällt" oder "missfällt" (vgl. den häufigen Gebrauch dieser Formulierungen in den Könige- und Chronikbüchern, z. B. 1. Kön 16,25f. 30 ff.; 22,53f.). Josia, der König, der Gott am meisten gefiel ("vor ihm" und "nach ihm kam seinesgleichen nicht auf") "rottete alle Geisterbeschwörer, Zeichendeuter, Abgötter und Götzen und alle Gräuel aus, die im Lande Juda und in Jerusalem zu sehen waren" (2. Kön 23,24ff.).

Aber es war zu spät. Das Gericht Gottes über sein Volk war infolge des Ungehorsams und Götzendienstes der meisten anderen Könige unabwendbar. Israel und Juda wurden ins Exil verschleppt. Aufgabe der Exilspropheten ist es vor allem, die Vermischung der israelitischen Religion mit den heidnischen Kulten der Fremdvölker zu verhindern. Die Schärfe und Polemik der Abgrenzung ist unüberhörbar (vgl. z.B. die beißende Götzenkritik in Jes 44,9-20).

Der Ausschließlichkeitsanspruch Jahwes, der automatisch die Verwerfung der Götter und magisch-mantischen Praktiken der heidnischen Kulte einschließt, zieht sich wie ein roter Faden durch die alttestamentlichen Schriften. Er wird an wichtigen Stellen immer wieder besonders betont, so etwa im Heiligkeitsgesetz (Lev 19), im S'ma Jisrael (Dtn 6,4), im antibaalistischen Kampf des Elia (1. Kön 18), in der Wiederherstellung des Jahwedienstes durch Josia (2.Kön 23), in der Götzenpolemik der großen Schriftpropheten (z.B. Jes 44,9-20; Jer 10,1-14) usw.

Im Neuen Testament tritt nun nicht eine "Synthese" zwischen "Judentum" und "Heidentum" ein, sondern Jesus von Nazareth als der zwar erwartete, aber von vielen nicht erkannte Messias (Christus) und Gottessohn steht in unüberbrückbarem Gegensatz zu den fremdreligiösen Göttern. Der Absolutheitsanpruch Jesu, der alleinige Offenbarer Gottes und einzige Weg zum Heil zu sein, wird – etwa in den johanneischen "Ich-bin"-Worten – mit Bestimmtheit zum Ausdruck gebracht. Die Aufrichtung der Herrschaft Christi geht einher mit der Entmachtung der anderen Götter, die im Neuen Testament nicht als Vorläufer Christi, sondern als gottfeindliche "Mächte" und "Dämonen " bezeichnet werden (vgl. 1. Kor 10,20; 2. Kor 6,14-17; Kol 2,15). Hier gibt es nur ein radikales Entweder – Oder. Klassische Stellen gegen das Heidentum finden sich etwa bei Paulus, z. B.:

"Ihr habt euch bekehrt zu Gott von den Götzen, um dem lebendigen und wahren Gott zu dienen" (1. Thess 1,9).

"Ziehet nicht am fremden Joch mit den Ungläubigen ..." (2. Kor 6,14ff.).

"Was die Heiden opfern, das opfern sie den bösen Geistern (daimoniois) und nicht Gott. Nun will ich nicht, dass ihr in der Gemeinschaft der Teufel (daimonion) sein sollt" (1. Kor 10,20).

In verschiedenen Schriften des Neuen Testaments findet sich zudem bereits die Abgrenzung gegen die "fälschlich so genannte Erkenntnis" (Gnosis) (1. Tim 6,20), die heidnisches Gedankengut in die jungen christlichen Gemeinden hineintragen wollte.

Die grundsätzliche Abgrenzung gegen heidnisches Denken und Tun ist somit im Alten wie im Neuen Testament eindeutig bezeugt. Nicht Integration heidnischer Elemente (z.B. Einweihungsriten in den Mysterienreligionen), sondern Mission heidnischer Menschen und Völker ist das Ziel Jesu und der Apostel (Mt 28,19f.; Röm 1,14ff. u. ö.). Wer dem wahren Gott zugehört, soll mit allen heidnischen Praktiken radikal brechen (1. Kor 12,2; Eph 4,17ff.; 1. Thess 4,5 u..ö.). Heidentum, Judentum und Christentum sind somit in biblischer Sicht nicht verschiedene Arten, auf die sich ein und derselbe Gott je anders offenbaren würde; vielmehr stehen Heidentum auf der einen und Judentum/Christentum auf der anderen Seite in einem unüberbrückbaren Gegensatz zueinander. Eine Ökumene der Religionen ist der Bibel völlig fremd, ja sie bedeutet Sünde und Abfall vom lebendigen Gott.

3. Stimmen aus der theologischen Diskussion:

Einflussreich in der theologischen Diskussion wurde das Modell einer "entwicklungsgeschichtlichen Kontinuität" ("Evolutionsmodell") wie es – mit gewissen Variationen – D. F. E. >Schleiermacher und Ernst >Troeltsch vertreten haben und es bis heute immer wieder Vertreter findet. Kennzeichnend für dieses Modell ist, dass man den Ansatzpunkt nicht bei Gottes >Offenbarung, sondern beim Bewusstsein des Menschen nimmt. Das religiöse Bewusstsein des Menschen sei keine zeitlose Vernunftwahrheit, sondern eine anthropologische Grundstruktur, die sich in konkreten religiösen Gestaltungen geschichtlich entwickele.

Christlicher Glaube verhalte sich zu außerchristlichen Religionen wie die nur relativ reifste Stufe zu weniger reifen Stufen in der geschichtlichen Entfaltung des religiösen Bewusstseins. Dieses Modell hat jedoch vielfach – und m.E. zu Recht – Widerspruch hervorgerufen. Der Widerspruch gipfelt darin, dass zwischen biblischem Gottesglauben und nichtchristlicher Religiosität im tiefsten Grunde nicht Kontinuität, sondern Diskontinuität und Konfrontation besteht. Im Anschluss an den bekannten Dogmatiker Karl Barth rede ich einer "absoluten Konfrontation" zwischen biblisch-christlichem Glauben und außerchristlichen Religionen. Ich übersehe dabei nicht, dass es auch in den außerchristlichen Religionen ein Fragen und Suchen des Menschen nach einer höheren Wirklichkeit, ja ein Ahnen Gottes gibt, so dass z.B. auch das "Modell der positiv anknüpfenden Konfrontation" ("Anknüpfungsmodell") im Sinne von Paul Althaus und Emil Brunner eine gewisse Berechtigung hat.

Aber von einem "Vorwissen um Gott" oder gar einer heilbringenden Offenbarung in den heidnischen Religionen können wir, wenn wir Röm 1,21ff. ernst nehmen, nicht reden. Die einzige heilbringende Offenbarung ist in Jesus Christus erfolgt (Joh 14,6; Apg 4,12).

Dabei ist folgendes zu beachten: Der Gegensatz zwischen Heidentum und Judentum/Christentum ist kein erkenntnismäßiger (noetischer), der sich nur im "religiösen Bewusstsein" des Menschen abspielt, sondern ein seinsmäßiger (ontischer). Es ist der Gegensatz zwischen dem einen, lebendigen und wahren Gott der Bibel und den vielen, nichtigen und trügerischen Götzen der Heiden. Zwar besitzt der Gott der Bibel "vielfältige Weisen", um sich zu offenbaren, und hat sich auch den Heiden "nicht unbezeugt" gelassen (Apg 14,17; vgl. Apg 17,22ff.; Röm 1,19 u. ö.); aber sie haben ihn nicht anerkannt – und weil sie ihn nicht anerkannt haben, haben sie ihn auch nicht erkannt.

In der Verfinsterung ihres Herzens haben sie sich Götzen gemacht (Röm 1,21ff.), durch die antigöttliche Mächte ("Dämonen") auf sie Einfluss gewonnen haben (1. Kor 10,20f.). So spricht der Alttestamentler Gerhard von Rad von "Jahwes Eiferheiligkeit" und bezeichnet als "das Eigentümlichste an Israels Kultus" den "schroffen Ausschließlichkeitsanspruch Jahwes im ersten Gebot ... Dieser intolerante Ausschließlichkeitsanspruch ist religionsgeschichtlich ein Unikum, denn die antiken Kulte waren gegeneinander duldsam und ließen den Kultteilnehmern freie Hand, sich zugleich auch noch bei anderen Gottheiten einer Segnung zu versichern" (Theologie des Alten Testaments, 1/1982, 216.220f.).

Treffend weist der Religionswissenschaftler Hendrik Kraemer nach, dass "der Ausdruck Erfüllung" im Sinne einer ungebrochenen Kontinuität "nicht anwendbar [ist] auf das Verhältnis der nichtchristlichen Religionen zu der Offenbarung in Christo". Zwar gibt es in den nichtchristlichen Religionen "Strebungen, Sehnsüchte und Schauungen ... die in Christo ihre Erfüllung finden", aber diese "Erfüllung" in Christus geschieht nur durch "Bekehrung und Wiedergeburt", also durch einen Bruch mit dem alten Leben und Denken, mit der alten Götterverehrung, hindurch. Die "Erfüllung" in Christus widerspricht nämlich der "Selbstbehauptung" als Sünde, die in den nichtchristlichen Religionen zum Ausdruck kommt (Die christliche Botschaft in einer nichtchristlichen Welt, 1940, 113f.). Auch der Dogmatiker Karl Heim erblickt hinter "dem ganzen Heidentum in allen seinen Abwandlungen ... immer die eine Grundsünde des Menschen, die Konzentration auf sich selbst", bei der der Mensch – etwa durch religiös verbrämte Magie und Zauberei –

"Gott und die göttlichen Kräfte für sich zur Erfüllung seines eigenen Lebenshungers ausnützen" will.

Dieser "Anthropozentrismus" (der Mensch im Zentrum) verbindet sich häufig — insbesondere in den fernöstlichen Religionssystemen – mit einem "naturalistischen >Monismus" (Vergötzung der Natur), der in Gegensatz zum biblischen "Theozentrismus" (Gott im Zentrum) und "Dualismus" (Unterscheidung von Gott und Mensch) tritt. Beide Anschauungen lassen sich – auch durch ein quantitativ-evolutionäres Stufenschema – nicht miteinander verbinden, sondern stehen in qualitativer Unterschiedenheit einander gegenüber (Das Heil der Welt, 1986, 15ff.117f.).

Das Wesen der nichtchristlichen Religiosität lässt sich gut mit dem "tripolaren Verständnis" beschreiben, wie es – anknüpfend an Karl Heim und Walter Freytag – der Missionswissenschaftler Peter Beyerhaus entwickelt hat. Monopolar (einpolig) ist nach Beyerhaus das "rein anthropologische Religionsverständnis" im Gefolge Ludwig Feuerbachs, wel-ches Religion nur auf das "religiöse Bewusstsein oder die transzendentale (überweltliche) Orientierung des Menschen selber", nicht jedoch auf eine "objektive transzendente Wirklichkeit" bezieht. Bipolar (zweipolig) ist ein Verständnis, das dem Menschen ein "reales transzendentes Gegenüber" gibt, zu dem er sich dialektisch verhält: einerseits nach ihm suchend, andererseits gegen es rebellierend. Tripolar (dreipolig) ist ein Verständnis, das mit der Ambivalenz (Doppelwertigkeit) dieser transzendenten Größe rechnet:

"Es wird allzu selbstverständlich vorausgesetzt, dass der transzendente Bezugspunkt der Religion Gott selbst sein müsse. Das ist aber nach der Deutung der Religion, wie sie Paulus in 1. Kor 10,20 und 2. Kor 6,14-17 gibt, keineswegs als immer bewiesen anzusehen. Der transzendente Bezugspunkt des heidnischen Kultus können auch die Dämonen sein" (KuD 2/1969, 103).

Im Kult nichtchristlicher Religionen konkretisiert sich

"die dämonisch inspirierte Ursünde des Menschen, sich der Kräfte der Gottheit habhaft zu machen, ja sich selber zu vergotten, in gleichzeitiger Selbstbehauptung und Nichtachtung des Anspruches, welchen der Schöpfer an ihn stellt" (KuD 2/1989, 122).

Ist das aber der Fall – und m.E. spricht der biblische Befund für diese Feststellung -, dann kann keineswegs von Kontinuität, sondern höchstens von einer "positiv anknüpfenden Konfrontation" (s.o.) zwischen biblischem Gottesglauben und nichtchristlicher Religiosität geredet werden, die in der missionarischen Verkündigung ihren Zielpunkt hat:

"Theologisches Verstehen der Religionen im Lichte des Evangeliums geschieht zuerst und zuletzt ´um der Mission willen`, es geht um die Ausrichtung des der Gemeinde Jesu Christi aufgetragenen Zeugnisses unter allen Völkern " (ebd., 126).

4. Ergebnis:

In der Bibel wird jede Ökumene der Religionen eindeutig und kompromisslos abgelehnt. Es finden sich zwar Hinweise, dass Gott sich den Heiden in der Schöpfung, in der Geschichte und im Gewissen nicht unbezeugt gelassen hat und er somit von ihnen erahnt werden kann, aber eine zutreffende, vollkommene und heilbringende Erkenntnis Gottes ist ihnen infolge ihrer Gefallenheit und Sünde verwehrt (vgl. v.a. Röm 1 u. 2). Allein in seinem Sohn Jesus Christus hat Gott die rettende >Offenbarung zum Heil geschenkt. Mit heidnischen Religionen, Mysterienkulten und Beschwörungspraktiken hat der biblisch-christliche Glaube nichts gemeinsam, sondern steht in schroffem Gegensatz dazu.

S. auch: >Religion; >Wahrheit; Toleranz; Weltethos..

Lit.: R. Franzke/L. Gassmann/S. Leuenberger, Ökumene der Religionen und Absolutheit Jesu Christi, 2001.

Lothar Gassmann



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#4
Rolf

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Weltparlament der Religionen - Barcelona 2004





Ein sehr persoenlicher Bericht von Claudia Balzereit


Nach 17 Jahren habe ich zum ersten Mal wieder spanischen Boden unter den Fuessen.

Meine Kenntnisse ueber Land und Leute waren brachgelegen, waehrend ich in den vergangenen Jahren neuen Stroemungen gefolgt war.

Heute kehre ich als eine Vertreterin der Deutschen Muslimliga Bonn und als Mitglied der United Religious Initiative nach Spanien zurueck. Auf dem weitraeumigen Gelaende des Forums erwartet mich eine Woche inmitten religioeser Menschen aus allen Voelkern und Laendern.

Das Programm ist gigantisch: taeglich ueber 60 Vortraege, Filme, musikalische und theatralische Darbietungen, zeremonielle Vorfuehrungen, Gebets- und Meditationsangebote sowie ca. 80 Ausstellungs- und Verkaufsstaende. In einem feierlichen Gelage finden alle Teilnehmer bei den Sikhs Nahrung.

Alle Weltreligionen, spirituelle und indigene Gemeinschaften stellen sich vielfaeltig und thematisch allumfassend vor: es geht um die Schaffung einer besseren Welt, Frieden und globale Gerechtigkeit, Gott, Mystik und kosmische Harmonie, um aktuelle ethische Themen und vieles mehr. ueberall ist ein gemeinsamer Geist atmosphaerisch spuerbar, oft auch aeusserlich sichtbar an typischer und farbenfroher Kleidung vieler Teilnehmer.

Mir scheint, dass ich hier das erlebe, worueber es in einem Koranvers heisst: "Und wenn Allah gewollt haette, haette Er euch zu einer einzigen Gemeinde gemacht. Er wollte euch aber in alledem, was Er euch gegeben hat, auf die Probe stellen. Darum sollt ihr um die guten Dinge wetteifern."( Sura5:48) So scheinen bei diesem grossen Treffen des Weltparlaments der Religionen alle Anwesenden als gleichgesinnte Rivalen miteinander zu wetteifern.

Am Stand und bei Meetings der URI erlebe ich die Vereinigung aller Religionen im Bemuehen um Frieden und Gerechtigkeit. ueber die ganze Welt hinweg ist die URI technisch vernetzt. Mir erscheint dieses in der Welt unbeachtete Wirken der URI wie eine unsichtbare Kraft, die aus dem Verborgenen auf den Verlauf der Welt und die Zukunft unseres Planeten Einfluss nimmt. Ihre Mitglieder setzen sich, je nach ihrem Glauben, z.B. als Diener Gottes fuer die Bewahrung der Schoepfung ein. Vielleicht besteht hier ein Zusammenhang zu der im Koran so oft postulierten unsichtbaren, verborgenen Welt, an die zu glauben er immer wieder ermahnt, wie z.B. gleich in der zweiten Sure, wo sich der Koran als eine Rechtleitung an "die Gottesfuerchtigen, die an das Verborgene glauben" (2;3) wendet.

Bei einem internen Treffen des Weltrates der Muslime fuer interreligioesen Dialog beklemmen Schilderungen einzelner Mitglieder, so wie mich an einem anderen Tag das lebendige Miteinander und zwanglose Modalitaeten aufheitern.

So mancher Orts finde ich nun Gelegenheit, meine spanischen Sprachkenntnisse einzusetzen, fuer die ich eingeladen war, an dieser Tagung teilzunehmen. Dafuer moechte ich der URI danken und insbesondere sei an dieser Stelle der Stadt Barcelona dafuer gedankt, dass sie dieses Festival in diesen Ausmassen ueberhaupt moeglich gemacht hat.

SALAMALEIKUM
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Ein Weltethos für alle Religionen




Beschlüsse des Weltparlaments der Religionen



Anfang September 1993 haben sich in Chicago ca. 2000 Vertreter von 250 Religionsgemeinschaften der Erde zum "Weltparlament der Religionen" zusammengefunden. Das Treffen sollte anknüpfen an das erste 'Weltparlament der Religionen' in Chicago vor 100 Jahren, bei dem zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit Vertreter aller Weltreligionen gleichberechtigt einander begegnet waren. Jenes historische Ereignis war zugleich die Geburtsstunde des Buddhismus in Nordamerika.

Leider ist die friedliche und verständnisvolle Begegnung der Religionen auf unserem Globus seither nicht sehr viel weiter gekommen. Religionskriege, bzw. von religiösen Gegensätzen genährte Kriege und Krisen beherrschen die Welt heute mehr denn je. Um so dringlicher wird von vielen das Anliegen empfunden, wenigstens die zum Dialog bereiten Vertreter der Religionen auf eine gemeinsame geistigethische Grundlage des Zusammenlebens zu einigen.

Ausgehend von der Einsicht "Ohne Religionsfriede kein Weltfriede" engagiert sich Hans Küng, bekannter und streitbarer katholischer Theologe aus Tübingen, seit Jahren für ein Anliegen, genannt "Projekt Weltethos", in dem er alle Religionen der Erde auf gemeinsamen ethischen Grundpositionen zusammenfuhren will.
Küng hat sein Projekt in das Weltparlament eingebracht und es ist ihm (und anderen) tatsächlich gelungen, daß eine solche Erklärung grundlegender ethischer Regeln als gemeinsame Willensbekundung aller diskutiert und beschlossen wurde.

Ob die auf der Konferenz anwesenden Vertreter des Buddhismus, wie u.a. S.H. der Dalai Lama (welcher die Abschlußrede hielt), der vietnamesische Zenlehrer Thich Nhat Hanh, der Vertreter des kambodschanischen Buddhismus Maha Ghosananda (alle Beteiligte des INEB) oder der Sprecher des International Network of Engaged Buddhists Sulak Sivaraksa daran Anteil hatten, oder ob es einfach der Natur der Sache entspricht - erstaunlich an dieser Erklärung aller Religionen ist, daß sie ziemlich exakt den von Sakyamuni Buddha vor 2500 Jahren formulierten fünf Grundregeln, den seither von allen Buddhisten akzeptierten PANCA SILA als Verhaltensrichtlinie folgt.

Allerdings mit einer Ausnahme; die fünfte von Buddhas Regeln, nämlich sich des Genusses und Handels mit Rauschmitteln zu enthalten, wurde leider gestrichen. Angesichts der katastrophalen Wirkung und weltweiten Bedeutung des Drogenproblems ist das zunächst nicht verständlich. Wahrscheinlich resultiert der Verzicht jedoch auf Entgegenkommen gegenüber den christlichen Kirchen wie auch gegenüber einigen Naturreligionen, in deren Liturgie bzw. religiöser Tradition der Genuß von leichten Drogen (Wein, Peyote, Pilze usw.) eine wichtige Rolle spielt.

"Vier unverrückbare Weisungen" wurden in der Chicagoer Erklärung des Parlaments der Weltreligionen formuliert.

"Du sollst nicht töten! Oder positiv: Habe Ehrfurcht vor allem Leben!" Gefordert wird in diesem Zusammenhang eine "Kultur der Gewaltlosigkeit". Aufrüstung wird als "Irrweg", Abrüstung als ein "Gebot der Stunde" bezeichnet. Eingefordert wird der Schutz der Pflanzen und Tiere. Die Gemeinschaft mit der Natur und dem Kosmos solle an die Stelle der hemmungslosen Herrschaft über die Natur und der Ausbeutung der natürlichen Lebensgrundlagen treten.

"Du sollst nicht stehlen! Oder positiv: Handle gerecht und fair!" Gefordert wird weltweite Gerechtigkeit, die auf der Sozialpflichtigkeit des Eigentums beruhe. Nur so könne es eine gerechte Weltwirtschaftsordnung geben. Ein neuer Sinn "für Maß und Bescheidenheit" wird angemahnt.

"Du sollst nicht lügen! Oder positiv! Rede und handle wahrhaftig!" Die Massenmedien, Kunst, Literatur und Wissenschaft, die politischen Parteien, aber auch die Religionen selbst werden gemahnt, den Geist der Wahrhaftigkeit zu pflegen. Denn jeder Mensch habe das Recht auf Wahrheit und Wahrhaftigkeit. An diesem Punkt ist die Erklärung äußerst selbstkritisch. So heißt es im Blick auf die Religionen: "Wenn sie Vorurteile, Haß und Feindschaft gegenüber Andersgläubigen schüren, wenn sie Fanatismus predigen oder gar Glaubenskriege initiieren und legitimieren, verdienen sie die Verurteilung der Menschen und den Verlust ihrer Gefolgschaft."

"Du sollst nicht Unzucht treiben! Oder positiv: Achtet und liebet einander!" Verurteilt werden als schlimmste Formen der Entwürdigung des Menschen die sexuelle Ausbeutung und die Diskriminierung von Menschen aufgrund ihres Geschlechts. Gefordert wird eine Kultur der Gleichberechtigung und die Partnerschaft von Mann und Frau.
Abschließend appelliert die Erklärung an die Verantwortung jedes Menschen, seinen bzw. ihren Teil beizutragen, um sozialverträgliche, friedensfördernde und naturfreundliche Lebensformen zu entwickeln.

"Diese Verantwortung wachzuhalten, zu vertiefen und an künftige Generationen weiterzugeben, ist die besondere Aufgabe der Religionen" heißt es. Und schließlich: "Wir plädieren für einen individuellen und kollektiven Bewußtseinswandel, für ein Erwecken unserer spirituellen Kräfte durch Reflexion, Meditation, Gebet und positives Denken, für eine Umkehr der Herzen. Allein vermögen wir keinen Felsblock zu bewegen, gemeinsam können wir Berge versetzen."

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Hugo Stamm

13.1.2008





Uno für Glaubensgemeinschaften




Religionen und Glaubensgemeinschaften sind die Gralshüter von Ethik und Moral. Sie stellen Gebote auf, erklären den Gläubigen, was Sünde ist und was sie tun und lassen sollen. Manche Kirchen bestimmen, wer in den Himmel kommt – und wer in die Hölle.

Können die religiösen Gemeinschaften ihre eigenen Anforderungen erfüllen? Messen wir sie an ihren Ansprüchen.

Ein Blick in die Geschichte zeigt, dass Religionen und ihre Würdenträger es nicht immer geschafft haben, die religiösen und ethischen Anforderungen zu erfüllen. Mehr noch: Glaubensgemeinschaften entfachten früher aus Machtansprüchen heraus oft Konflikte, welche zu Feldzügen und Kriegen führten. Alle grossen traditionellen Religionen kennen solche historischen Sünden.

Leider sind diese Zeiten nicht vorbei. Auch heute noch sind religiöse Konflikte auf der Tagesordnung. Die Expansionsbestrebungen des Islams führen beispielsweise regelmässig zu internationalen Spannungen. Die Missionstätigkeiten christlicher Glaubensgemeinschaften tragen gelegentlich zu Unfrieden bei. Ausserdem weisen viele politische Auseinandersetzungen einen religiösen Hintergrund auf.

Es wäre also an der Zeit, nicht nur Menschenliebe zu predigen, sondern auch Massnahmen zu ergreifen, dass die Welt – auch die religiöse – humaner würde.

Vorbild für die Glaubensgemeinschaften könnten Politik und Zivilgesellschaften sein. Die Politiker versuchen seit Jahrzehnten, mit Konventionen und Organisationen Konflikte zu entschärfen. Es gibt die Uno, um alle Staaten an einen Tisch zu kriegen, Konflikte zu besprechen und Lösungen zu suchen. Da sind Friedenstruppen, die versuchen, innerstaatliche Auseinandersetzungen – oft zwischen religiösen Gruppen - zu entschärfen und die Streitparteien zu trennen. Es gibt die Menschenrechte, welche Standards festlegen. Die Staatengemeinschaften unterhalten internationale Gerichte, die Kriegsverbrecher verurteilen.

Kurz: Die Staaten organisieren sich und versuchen mit Gremien, Kommissionen, Konferenzen, Beschlüssen und Kommissionen usw., internationale Konflikte auf zivile Art zu lösen. (Dass es trotzdem Auseinandersetzungen gibt, kann man selten diesen Institutionen anlasten. Ohne sie käme es mit Sicherheit zu noch mehr gewalttätigen Auseinandersetzungen.)

Warum gibt es keine vergleichbaren Einrichtungen unter Glaubensgemeinschaften? Müssten sie nicht mit gutem Beispiel vorangehen, sich zusammenraufen, verbindliche Regelwerke ausarbeiten und Friedensgremien gründen? Warum gibt es keine „religiösen Menschenrechte“ und Konventionen, auf die sich religiöse Gemeinschaften einigen? Warum kämpfen sie nicht gemeinsam, um religiös motivierte Konflikte zu lösen? Sie müssten eigentlich dafür prädestiniert sein.




Kommentare


Rabbi Jussuf
2008-01-13 23:19:31

Wie? Eine religiöse UNO?
Das wäre der grösste Witz.
Eine Religionsgemeinschaft, die mit anderen zusammenarbeitet, verrät sich selber. Durch eine Zusammenarbeit gibt sie die Absolutheit ihrer Wahrheit auf; sie wird unglaubwürdig.
Zumindest gilt das für monotheistische Religionen.

Wer würde die Leitung übernehmen? Wie wäre es mit einem Imam? Was würde wohl der Papst dazu sagen?

Ein Versuch in der Richtung wurde schon gestartet, der Weltethos.
Aber er muss an den genannten Gründen scheitern, leider.



infomensch
2008-01-13 23:52:27

Eine Religions-UNO? Ist doch schon längst in der Mache. :-)

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hehe...


Rolf - rolf [at] bluewin.ch
2008-01-13 23:56:07

Hugo Stamm würde sicher die Führung einer solchen Organisation übernehmen wollen. Seine Anhänger stehen ihm da zur Seite.


Toni W. Püntener
2008-01-14 00:17:12

@Hugo Stamm

es gibt das Parlament der Weltreligionen. Die Erklärung zum Weltethos ist beispielsweise eine Deklaration des Parlaments der Weltreligionen.

In meiner Einschätzung ist die UNO sehr ausgeprägt eine ökonomische Organisation (dafür sorgt der grösste Geldgeber USA) - Geld regiert die Welt (und die Konfliktminderungserfolge der UNO sind nur dort erfolgreich, wo es um die ökonomischen Interessen einzelner Länder geht (beim Sudan oder in Ex-Jugoslawien gab es das kaum).

Im Gegensatz dazu sind ethisch-moralische Aspekte bei ökonomischen Fragestellungen bei vielen nicht so beliebt, was dazu führt, dass solche Fragen der Individualität überlassen sind, so quasi als Hobby.

Andererseits: ich bin mir nicht wirklich sicher, ob - nicht nur in religiösen Fragestellungen - ein derart grosses Harmoniebedürfnis vorhanden ist, dass es für einen minimalen Konsens tatsächlich reicht. Ich habe nicht den Eindruck, dass beispielsweise die latente Aggressivität in diesem Blog ausschliesslich aus spielerischer Provokation entsteht. Die reale Welt zeigt, dass zumindest kurzfristig Machtgames scheinbar Erfolg zeitigen - mit all den schlimmen Folgen für das Leben auf diesem Planeten...


snake
2008-01-14 00:18:22

Ein Schritt in die richtige Richtung.
Eine Notwendigkeit ist die Zensur der religiösen Schriften aller Religion, vorallem beim Christentum und Isalm - primitive Religionen deren Heilslehren wie die Bibel und der Koran voll von Aufrufen zur Gewalt und Menschenverachtung sind.
All diese den Menschenrechten zuwiderlaufenden Passagen in diesen religiösen Schriften müssten herausgestrichen werden, zum Wohle und zum Zeichen einer weltumfassenden Religionsversöhnung.


Foodfrass - foodfrass [at] hotmail.com
2008-01-14 03:26:01

Warum denn nicht? Der Papst, Imame, Dalai Lama, Hinduisten usw. alle zusammen vereint an einem Tisch.. keiner leitet das Team (wie Rabbi Jussuf meint), mit Anstand und Würde sollten Erwachsene Menschen zusammen einen Konsens finden.
... und endlich würde eine Weltreligion entstehen.

Ein Traum! Das was man eben unter echter Religion verstehen würde.

Wenn sich alle gegenseitig respektieren und fair behandeln. Keiner müsste seinen Glauben aufgeben, keiner für ihn kämpfen. Jedem sein Leben, seine Rechte, seine Tradition, seine Religion, aber jeder bereit, Neuem und anderem gegenüber offen zu sein.

Ein Traum! Offen zu sein und nicht verbissen als Extremist in die Geschichte eingehen zu wollen. Das wäre echte Religion. Sind wir nicht schon auf dem besten Weg dazu? Mehr als je zuvor werden heute (auch erfolgreich) Kommunikationen gesucht und geführt (und je nach Kommunikation vielleicht auch nur versucht). Doch alleine der Versuch schon ist es Wert und bestimmt in Gottes Namen.

Die Menschen haben Religionen, Macht, Habgier und Kriege erfunden - nicht der Allerheilige!




Moria
2008-01-14 04:17:02

Anstatt einer Religions-UNO - wie wäre es mit einem global Klimatismus als neue weltliche Einheitsreligion?
So nach dem Motto 'ich bin Dein Gore - du sollst keine anderen Götter haben neben mir.....'





Juan P - watch_eye [at] yahoo.de
2008-01-14 06:31:31

Herr Stamm

Dieser Vorschlag ist überfällig. Ich begrüsse sehr, dass Sie dieses Thema in Ihrem Blog aufgegriffen haben.

Dieser Wahrheitsanspruch einzelner Religionen ist doch ein Wahnsinn und hat immer wieder zu bösen Konflikten geführt.

Menschen im Namen ihres Gottes in den Krieg zu schicken und dabei noch die Kanonen zu segnen war und bleibt ein Verbrechen.

Die Menschheit hat doch wahrhaftig andere Sorgen zur Rettung dieses Planeten, als sich im Namen ihres verschiedenen Gottes zu bekämpfen. Meistens geht es ja nicht um Gott, sondern banal um Macht und Geld.

Das Weltethos von Hans Küng ist wahrhaftig ein guter Ansatz und muss weiter geführt werden.

Nur Ignoranten, denen die Welt und die Jugend schnurze ist, können sich diesem Projektansatz enziehen.





Milnir
2008-01-14 06:57:57

@Rabbi Jussuf
Der Weltethos ist kann sich doch nicht über die Religionen stellen, wenn er nur gerade mal einen Bruchteil der Thematik einer gängigen Religion umfasst.

Die Bahai starten diesen Versuch auch nicht auf die richtige Weise. Es gibt jetzt einfach nur eine Religion mehr, und es wird noch komplizierter.

Der Rationale oder Evolutionäre Humanismus ist auch ein falscher Ansatz, wie wir gesehen haben.

Da bleibt nur, dass die höchsten Geistlichen aller Religionen ein schriftliches Bündnis unterschreiben, welches eine Roadmap enthält und beschreibt, in welchem Verhältnis die Religionen stehen und dass man sich gegenseitig anerkennt, und zwar so, dass man nicht auf die einzelnen Lehrsätze eingeht. Denn da scheiden sich die Geister wie immer dran, und das würde wieder die Trennung bewirken.

Papst Johannes Paul hat viele Bestrebungen in diese Richtung gemacht. Aber es ist ihm auch nicht gelungen, respektive er hatte auch nicht die Intention, trotz der vielen Reisen. :-)

Gibt es bei den Muslimen eigentlich einen höchsten Geistlichen? Das wäre sicherlich die Voraussetzung für einen solchen Anerkennungsvertrag.
Aber auch dies wäre nur ein erster Schritt in die richtige Richtung. Und ausserdem müsste der Islam dann eine seiner wichtigsten Grundsätze fallenlassen, nämlich dass er seine 'Expansion durch Kriegsrecht' einschränkten müsste.

Zurzeit erkennt man aber, dass die Entwicklungsländer auf dem Sprung in die Welt sind, und man erkennt wie dort viele noch beitreten könnten. Und das ist so schmackhaft für den Geldbeutel, dass man heute noch kein Bündnis mit anderen Religionen möchte, sonst müsste man sich vermutlich auf Quoten festlegen. Der Vatikan wird damit nicht einverstanden sein.



Lukas - [at]
2008-01-14 08:39:29

Die Leitung eines solchen Gremiums übernimmt natürlich ein Atheist!

(So wenig Kreativität.. ts.. ts.. ts..)


Juan P - watch_eye [at] yahoo.de
2008-01-14 09:08:49

@ Rolf

Wieso immer alles ins Lächerliche ziehen? Sollte der Blog von Herrn Stamm Ihnen nicht zusagen, dann lassen Sie es doch.

@ Milnir

Bei den Muslimen gibt es keinen „Obermufti“ wie beispielsweise der Papst der Katholiken, der mit seinem Wahrheitsanspruch viele – auch gläubige Priester – in die Verzweiflung treibt.

Die Geschäftsreisen in Sachen Missionierung der Päpste sind eher unter dem Posten Marketing abzubuchen. Die Indios Lateinamerikas haben dem Papst zu Recht die Bibel symbolisch zurückgegeben, da für sie unnütz.

@ Lukas

Lieber ein Atheist als ein fanatischer Gläubiger. Sofern dieser Atheist ein Ethiker wäre hätte ich nichts dagegen.



Papagei
2008-01-14 09:21:30

Der Besucher eines Kunstmuseums betrachtet ein Gemälde. Daneben steht eine Kunstexpertin. Der Betrachter sagt: "Dieses Bild ist so umwerfend schön!" Die Expertin sagt: "Ja, sie haben recht."
Kommt der nächste Besucher, bleibt stehen vor dem Gemälde und sagt: "Ach dieses Bild ist einfach grässlich hässlich!" Die Expertin erwidert: "Ja, sie haben recht." Da kommt der erste Besucher, der den Kommentar noch gehört hat, empört zur Expertin und sagt: Jetzt haben Sie mich bestätigt, dass dieses Bild wunderschön sei und im nächsten Atemzug sagen sie das Bild sei grässlich. Das geht doch nicht zusammen! Was soll das?" Die Expertin kühl: "Ja, sie haben recht."
Herr Stamm - stellen sie sich so den interreligiösen Dialog vor?


Michael Bamberger - mibam49 [at] bluewin.ch
2008-01-14 09:50:45

Allgemeine Erklärung der Menschenrechte (Resolution 217 A (III) der Generalversammlung vom 10. Dezember 1948)

Artikel 1: Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geiste der Brüderlichkeit begegnen.

Artikel 2: Jeder hat Anspruch auf alle in dieser Erklärung verkündeten Rechte und Freiheiten, ohne irgendeinen Unterschied, etwa nach Rasse, Hautfarbe, Geschlecht, Sprache, RELIGION, politischer oder sonstiger Anschauung, nationaler oder sozialer Herkunft, Vermögen, Geburt oder sonstigem Stand. Des weiteren darf kein Unterschied gemacht werden auf Grund der politischen, rechtlichen oder internationalen Stellung des Landes oder Gebietes, dem eine Person angehört, gleichgültig ob dieses unabhängig ist, unter Treuhandschaft steht, keine Selbstregierung besitzt oder sonst in seiner Souveränität eingeschränkt ist.

Artikel 16: 1. Heiratsfähige Männer und Frauen haben ohne jede Beschränkung auf Grund der Rasse, der Staatsangehörigkeit oder der RELIGION das Recht, zu heiraten und eine Familie zu gründen. Sie haben bei der Eheschließung, während der Ehe und bei deren Auflösung gleiche Rechte. 2. Eine Ehe darf nur bei freier und uneingeschränkter Willenseinigung der künftigen Ehegatten geschlossen werden. 3. Die Familie ist die natürliche Grundeinheit der Gesellschaft und hat Anspruch auf Schutz durch Gesellschaft und Staat.

Artikel 18: Jeder hat das Recht auf Gedanken-, Gewissens- und RELIGIONsfreiheit; dieses Recht schließt die Freiheit ein, seine RELIGION oder seine Weltanschauung zu wechseln, sowie die Freiheit, seine RELIGION oder seine Weltanschauung allein oder in Gemeinschaft mit anderen, öffentlich oder privat durch Lehre, Ausübung, Gottesdienst und Kulthandlungen zu bekennen.

Die sukzessive Ratifizierung der allgemeinen Menschenrechte durch alle Länder dieser Welt seit 1948 (mit der symptomatisch unheilvollen Ausnahme des Vatikanstaats) wurde nur möglich, indem eine fortschreitende globale Verständigung unter den Staaten verabredet wurde und zwar basiert auf rationalem Denken anhand der Bewährung und Bestätigung der grundlegenden demokratischen Bestrebungen für eine friedlichere und gerechtere Welt für alle.

Es muss hier nicht näher betont werden, dass die globale Einhaltung und Durchsetzung der Menschenrechte an unzähligen Ecken und Enden noch Meilenweit von ihrer Realisation entfernt ist. Damit seien nicht nur viele Religionen mit ihrem Ausschliesslichkeitsanspruch angesprochen, sondern auch etliche Staaten, in deren Vokabular das Wort Demokratie noch nicht oder nur unvollständig Einzug gehalten hat.

Um jedoch an dieser Stelle bei Hugo Stamms Eingangsthematik der Religionen zu verweilen, liegt es auf der Hand, dass Religionen mit Ausschliesslichkeitsanspruch nichts als pures Gift für die Verbrüderung der Menschheit verkörpern.

Das grösste Hindernis auf dem Weg zur Verständigung der Menschheit dieser Welt ist die Unterteilung in "wir die Rechtgläubigen" und "sie die Andersgläubigen". Und gerade diese Xenophobie posaunen fast alle Religionen durch ihre Heilsversprechungen, wie auch durch ihre Androhungen von Höllenstrafen der Menschheit entgegen. So flackern Kriege, Konflikte und Verbrechen immer wieder auf und brennen lichterloh, wen wundert’s?

Eine perfekte Illustration einer solchen religiösen Xenophobie hier auf diesem Blog lieferte Milnir gestern um 15:47:56 im vorherigen Blog indem er schrieb: „Und genau deshalb ist der Mensch, der über das Evangelium Bescheid weiss auch ein besserer Mensch…“

Analog zu Simone de Beauvoir ("Man wird nicht als Frau geboren, man wird es" - „On ne naît pas femme, on le devient“) könnte man also sagen: „Man wird nicht als religiöser Mensch geboren, man wird es.“

Wenn wir die durch die Religionen verursachte Blutspur and deren Blutlachen quer durch die Menschengeschichte betrachten, wie auch die Gegenwart diesbezüglich nicht aus den Augen verlieren, fehlt eigentlich nur ein Wort im obigen Satz: LEIDER.

Michael „Horatio“ Bamberger




swisswulf - swisswulf [at] gmx.ch
2008-01-14 10:31:46

Also da man ja die Religionen nicht abschaffen kann.. schliesslich und endlich sind sie ja auch ein Teil der Kulturen, wäre ich dafür dass man Taufe, Komunion, und all diesen religiösen Rituale wehcle an noch unmündigen Kindern getätigt werden, umgehend abschafft.

Im Gegenzug dazu sollte der Religionsunterricht gleichermassen Informationen über die 4 -5 grössten Weltreligionen beinhalten. Es dürften auch ruhig noch die indianischen Naturreligionen dabei sein.

Eine Entscheidung für irgendeine (oder keine) Religion sollte dann nicht vor dem 18. Lebensjahr von einem Menschen verlangt werden.

Warum?

1. Werden so Informationen über alle Weltreligionen vermittelt.
2. Werden die Religionen im wissenschaftlichen Sinne vermittelt.. also mehr oder weniger sachlich.
3. die Kinder können so mit Fächern wie Naturwissenschaften viel besser abwägen worin der Sinn eines Glaubens an irgen einen Gott liegt.
4. Und last but not least, ist so eine Gehirnwäsche im frühen Kindesalter bereits ausgeschlossen.

Eine UNO für Weltreligionen halte ich für sinnslos.





Juan P - watch_eye [at] yahoo.de
2008-01-14 10:47:43

@ Michael Bamberger

Genau diese Einstellung vom Alleinanspruch der Religionen, welcher durch die Kirchenführer immer wieder unterstrichen wird, müsste im 21. Jahrhundert die Rechtfertigung entzogen werden. Dies ist war und ist der Auslöser der Glaubenskriege. Leider kann man nur mit diesem Anspruch die Macht steigern und Geld vermehren.

Woher verdammt nochmal, nehmen sich die Religionen dieses Recht? Hat einer mit Gott persönlich gesprochen?

Nein, sie stützen sich auf uralte, von Menschen gemachte und vielfach angepasste Texte!

Es ist zum wahnsinnig werden. Müssen wir denn so weiter und weiter machen, in diesem aussichtlosen Kampf der Religionen?

Die NS Lehre vom Übermenschen wurde Gott sei Dank als verboten erklärt, die Philosophie von Marx hat sich als Illusion erwiesen.

Wann endlich, wird den Menschen eine religionsübergreifende Ethik beigebracht, unter der Prämisse, dass es nur einen Gott gibt.

Glauben verbindet die Menschen, jedoch die Religionen trennen Sie.





Rabbi Jussuf
2008-01-14 11:01:02

@Juan P
„Wann endlich, wird den Menschen eine religionsübergreifende Ethik beigebracht, unter der Prämisse, dass es nur einen Gott gibt.“

Genau in diesem Satz liegt das Übel verborgen, das Sie im ganzen Rest Ihres Textes bekämpfen!
Sie erheben hier einen Alleinanspruch. Woher nehmen Sie das Recht, nur einen Gott anzunehmen? Hat dieser Gott mit Ihnen persönlich gesprochen?



sinenomine
2008-01-14 11:07:01

Was nicht ist, kann noch werden

Innerhalb der christlichen Kirchen gibt es das, was Hugo Stamm vorschwebt: den ökumenischen Rat der Kirchen. Dieser Rat könnte man mit der EU vergleichen; eine Versammlung aller Weltreligionen mit der UNO.

Dass die römisch-katholische Kirche wie verschiedene evangelikale Sekten nicht dem ökumenischen Rat der Kirchen angehören, verwundert nicht. So lange eine Gruppierung am Absolutheitsanspruch festhält, setzt sie sich nicht mit den andern an einen gemeinsamen Tisch.

In dieser Beziehung gleichen sie der Schweiz: Unser Staat ist erst vor kurzem der UNO beigetreten, der Beitritt zur EU lässt vermutlich noch lange auf sich warten. Wir meinen halt immer noch, wir Schweizer seien was Spezielles. So wie das einzelne Sekten und die römisch-katholische Kirche von sich auch behaupten.

Eine Kirchen-UNO würde – wie die UNO auch – dazu beitragen, religiöse Konflikte zu lösen, Unterschiede zu diskutieren, einander kennen zu lernen und einander zu verstehen.

Das Ziel wäre nicht eine neue Weltreligion, wie es auch nicht das Ziel der UNO ist, eine einheitliche Weltsprache oder einen Weltstaat zu konstruieren. Die Mannigfaltigkeit macht die Religion und das Staatswesen erst reiz- und wertvoll.

„Im Hause muss beginnen, was leuchten soll im Vaterland.“ Wie sollen Kirchen und Religionen miteinander reden, wenn wir hier im Blog nicht in der Lage sind, unsere eigenen Absolutheitsansprüche aufzugeben.




Juan P - watch_eye [at] yahoo.de
2008-01-14 11:09:25

@ Michael Bamberger

Sorry, habe noch paar Fehler entdeckt. Hier meine Richtigstellung:

Genau diese Einstellung vom Alleinanspruch der Religionen, welcher durch die Kirchenführer immer wieder unterstrichen wird, müsste im 21. Jahrhundert die Rechtfertigung entzogen werden. Dies war und ist der Auslöser der Glaubenskriege. Leider kann man nur mit diesem Anspruch die Macht steigern und Geld vermehren.

Woher verdammt nochmal, nehmen sich die Religionen dieses Recht? Hat einer mit Gott persönlich gesprochen?

Nein, sie stützen sich auf uralte, von Menschen gemachte und vielfach angepasste Texte!

Es ist zum wahnsinnig werden. Müssen wir denn so weiter und weiter machen, in diesem aussichtlosen Kampf der Religionen?

Die NS Lehre vom Übermenschen wurde Gott sei Dank als verboten erklärt, die Philosophie von Marx hat sich als Illusion erwiesen.

Wann endlich, wird den Menschen eine religionsübergreifende Ethik beigebracht, unter der Prämisse, dass es nur einen Gott gibt.

Glauben verbindet die Menschen, jedoch die Religionen trennen sie.



Ronald - sunna [at] swissonline.ch -

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2008-01-14 11:37:13

Ein interreligiöser Dialog findet in gewissen Ländern bereits statt, aber eine Art UNO zur weltweiten Verständigung und Konfliktbewältigung unter den verschiedenen Religionen ist wohl ein frommer Wunsch, ist aber unrealistisch.
Es ist unrealistisch aus verschiedenen Gründen:
· In der UNO sind Staaten vertreten. Diese Staatengemeinschaft versucht bei Konflikten zu schlichten oder Massnahmen zu treffen, damit der Konflikt nicht weiter eskaliert. Zudem zeigt die aktuelle Situation, dass es kaum noch Kriege zwischen Staaten gibt, sondern die Konflikte meist ethnisch – religiösen Ursprungs sind und sich innerhalb einer Region oder eines Landes manifestieren.
· Unter den Religionen kann kaum eine Konsens gefunden werden, da jede für sich den alleinigen Wahrheitsanspruch hat. Wenn zudem die Religionsfreiheit, wie etwa im Islam (Abfall vom Glauben wird mit Todesstrafe geahndet), eingeschränkt wird, dann kann es keine Verständigung unter den Religionen geben und Sanktionen einer URO (united religious organisation) würden wohl kaum Wirkung zeigen.
· Zudem würde besonders der (unfehlbare) Papst und hohe Würdenträger anderer Religionen sich sicher nicht den Resolutionen der URO fügen. Sie glauben ja im Namen ihres Gottes das Richtige zu tun, auch wenn deswegen die Gläubigen sich gegenseitig die Köpfe einschlagen. Was auch immer die Motive für Kriege waren, es fordert immer die Opfer des Fussvolkes und nicht der Fürsten und Könige.
· Da der Virus Religion nicht auszurotten ist, werden die Menschen auf ihrem Glauben beharren und sich von einer Schlichtungsstelle nichts vorschreiben lassen.

Fazit : seit es Menschen auf diesem Planeten gibt, gab und gibt es religiöse Konflikte und die werden auch in Zukunft aus den erwähnten Gründen sich leider nicht vermeiden lassen.

Was jedoch von der UNO durchgesetzt werden sollte, ist, dass in allen Ländern der Welt die absolute Religionsfreiheit gewährleistet sein muss und die Glaubensgemeinschaften nicht mehr missionieren dürfen. Werbung für die Glaubensrichtungen sollte zwar weiterhin erlaubt sein, aber eben das aktive persönliche Bearbeiten von Personen (Missionierung) sollte verboten werden.
Wenn diese Forderungen weltweit durchgesetzt würden, so bin ich überzeugt, dann würde die Welt auf der Konfliktebene „Religion“ friedlicher aussehen, denn alle würden gegenseitig die Religiosität des anderen respektieren.






nk
2008-01-14 11:39:19

die lösung liegt in der zeit. je länger je mehr wächst die welt zusammen und jeder muss sich mit jedem auseinandersetzen.

der religion andauernd ihre fehler von früher vorzuwerfen bringt die welt nicht weiter.

scheinbar braucht der mensch die religion.

frage: was soll denn die religion ersetzen?

eine weltreligion wäre von vorteil. ein konglomerat aus den fünf grossen religionen. selbstverständlich ein machtgebilde. doch mit sicherheit weniger blutig.

keine religion müsste konzessionen in sachen glauben machen. es geht dabei nicht um die heilslehre, sondern um das reale zusammenleben der völker und da ist es sowas von egal ob ich kniee oder mich beuge beim gebet.


der elefant
2008-01-14 11:49:18

@ rabbi jussuf mit j, horatio

es ist wohl wahr: die idee eines verbindlichen, konfessionsübergreifenden gremiums würde derzeit am alleinvertretungsanspruch diverser galubensgemeinschaften scheitern. nicht mal die katholische kirche, welche doch nun die längste erfahrung im leben neben der freigeistigkeit hat, kann darauf verzichten, sich selbst als die alleinseeligmachende zu bezeichnen. das ist gar nicht so lang her, wenn ich mich recht erinnere.

von daher stehen die chancen erst mal nicht soooo rosig, aber: ich würde nicht so weit gehen wie rabbi jussuf. ein vereinbartes nebeneinander der kofessionen muss nicht in jedem falle verrat an der jeweils eigenen glaubensrichtung heissen.

es sind in der tat die heiligen schriften, welche die öffnung der glaubensgemeinschaften verhindern: sie gehören rundum entschlackt und neu sortiert, da sie der wirklichkeit und dem erkenntnishorizont unserer zeit nicht mehr standhalten können. die inhalte, nicht nur der exklusivitätsanspruch dieser bücher machen die sache so hart. um allein im alten testament zum beispiel einen überblick darüber zu gewinnen, welche stellen ganz gewiss nicht zur grundlage der ethik in einer friedlichen welt taugen, sei ein blick empfohlen auf >a href="http://skepticsannotatedbible.com/abs/long.htm">the skeptics annotated bible, stichwort absurditäten. leider nur in englisch, aber ich denke, selbst eingeschworene bibeltreue werden mir zustimmen, dass die welt auch und besonders ohne beachtung dieser stellen ein angenehmerer ort wäre.

die besagten stellen gehören, nebst vielen anderen, von den in der bibel ebenso vorhandenen ethischen richtlinien sauber getrennt und, i.d.f. seitens des vatikans, offiziell ins reich der gründungsmythen einer glaubensgemeinschaft verwiesen. erst so wird der blick frei für die wertvollen passagen der bibel. und dadurch automatisch dafür, dass solch eine trennung zum beispiel im koran ähnliche resultate zeitigen würde. womit wir in der tat beim weltethos landen würden: dem kleinsten gemeinsamen nenner dessen, was glauben vielleicht mal war oder sein sollte, getrennt vom machtanspruch.

mit dem stichwort machtanspruch komme ich nun wieder zu rabbi jussufs beitrag: die empfindliche balance staatlicher interessen, die wir unter anderem uno nennen, ist auch nicht über nacht entstanden, sondern es war eine blutige vorgeschichte nötig, mit bergen von toten und unermesslichem leid, damit die einsicht reifen konnte, dass ausgleich unter staaten besser funktioniert als vormachtstreben. genau dieses vormachtstreben hat die geschichte geprägt, und es war nicht in jedem falle religiös begründet, sondern oft genug durch hunger nach rohstoffen, also reichtum, und nach prestige für die regierenden, also eitelkeit. noch um die vorletzte jahrhundertwende konnte der retardierte pickelhaubenträger wilhelm zwo erklären, dass "am deutschen wesen die welt genesen" werde, und hurra, wie sie dann genesen ist, mein lieber schwan! es lebe der kaiser!

vor kurzem ist der letzte deutsche veteran des ersten weltkrieges gestorben, im alter von 107 jahren. so lang schaut uns die geschichte über die schulter, ohne dass wir uns dessen bewusst sind.

zum thema zurück: unter den derzeitigen gegebenheiten ist ein wirklicher ausgleich unter den religionen schwer vorstellbar. aber daraus folgere ich nicht, dass eine solche idee per se zum scheitern verurteilt ist, sondern, dass endlich der erste schritt getan werden muss!! der ausgleich unter staaten hat ewig gebraucht, es ist also nicht zu erwarten, dass der ausgleich unter religionen schneller zustandekommen kann.

aber wir haben heutzutage zugang zu solchen unmengen an wissen und sind derart eng vernetzt, dass es geradezu eine unterlassungssünde weltgeschichtlichen ausmasses wäre, würden wir all diese errungenschaften nicht endlich in den dienst einer sache stellen, die unseren eigenen kurzfristigen interessen weit übergeordnet ist. das ziel könnte lapidar formuliert heissen: weniger blutbäder in den geschichtsbüchern. wir jetzt lebenden werden das erreichen dieses ziels nicht erleben, egal ob mit 107 jahren oder mit transhuman korrektem usb-anschluss im hirn. dies entbindet uns aber nicht von der pflicht, endlich den ersten schritt zu tun, denn wir heute lebenden hatten wahrlich genug gelegenheit, aus der geschichte der staaten und religionen zu lernen.


Atalaia - alex_corcovado [at] hotmail.com
2008-01-14 11:53:51

@ Hugo Stamm

Danke, dass Sie meinen ersten Beitrag gekippt haben. Und einmal mehr, ohne das zu erwähnen.
Im Gegenzug lassen Sie dann einen Beitrag von Snake laufen, wo er die grossen Religionen als "primitive Religionen" bezeichnet und sogar fordert, man sollte Bibel und Koran verbieten.
Und so etwas ist für Sie kein Problem hier !
In Ihrem Beitrag geht es doch darum, dass die Religionen es mal wieder richten sollen, wenn Materialismus, Egoismus, Humanimus und Aufklärung versagt haben. Dann sollen die Religionen dann plötzlich als Vorbilder dienen und den Karren aus dem Dreck ziehen.
Wenn Sie von einer UNO der Religionen reden, können Sie die Religionen auch gerade abschaffen. Denn dann wären wir bei der Weltreligion, welche ich in einem früheren Beitrag schon mal erwähnt habe. Und darüber trohnt dann der Antichrist.
Ich gebe Ihnen nochmals den Tip, Ihre Zensur zu hinterfragen. Im 2008 offensichtlich nichts neues....



Atalaia - alex_corcovado [at] hotmail.com
2008-01-14 12:17:04

@ snake

Ihr Beitrag hier ist wirklich eine Frechheit ! Seien Sie froh, dass Sie zu der Gruppe gehören, welche hier alles schreiben darf.
Soll man Leute wie Sie in die Häuser schicken, um zu schauen, ob man Bibel oder Koran darin findet ? Und Sie leiten dann die öffentliche Bücherverbrennung ? Das hatten wir doch alles schon mal !
Und wie wollen Sie dann den Glauben aus den Gehirnen verbannen ? Haben Sie da auch schon eine nette Idee ?
Ab Leuten wie Ihnen kann man echt nur den Kopf schütteln.

@ Juan P

.....sofern dieser Atheist ein Ethiker wäre ! Sie sind doch sicher so einer, oder ? Na dann gute Nacht ! Ach ja..und Sie wollen also dem Alleinanspruch die Rechtfertigung entziehen. Wie wollen Sie das machen ? Mit der Waffe in der Hand ? Genau solche Sätze sind viel mehr geeignet dazu, Kriege anzuzetteln als jeder Satz mit Glaubenshintergrund.
Ihr Problem ist einfach, dass Sie "Glauben", oder was Sie darunter verstehen, von Religion trennen wollen. Da rennen Sie nun mal gegen eine Gummiwand.


Toni W. Püntener
2008-01-14 12:18:42

Esperanto
Es gab mal den Versuch, eine Kunstsprache zu schaffen, um eine Verbesserung der globalen Kommunikationsfähigkeit zu erreichen. Nun, bis jetzt war die Sache nicht sehr erfolgreich - sogar umgekehrt: der Bedarf nach Frühenglisch zeigt, dass dieser Weg nicht so erfolgsversprechend ist.

Welche Ueberlegungen lassen sich daraus ableiten?

Ich würde dies mal zusammenfassen unter der Ueberlegung "Global denken, lokal handeln", sowohl im gesellschaftlichen wie im individuellen Bereich.

Zur Herleitung nehme ich Bezug auf @Papagei. Die Expertin ist eben Expertin, nicht Papagei. Und sie macht ihren Job super. Wer ein Bild betrachtet, bildet sich ein Urteil über dieses Bild. Die Expertin kann die Betrachtenden nur in ihrem eigenen Urteil bestärken, kann allenfalls nachfragen, welches den die Argumente sind, kann allenfalls auf weitere Aspekte hinweisen. Es kann ja nicht Aufgabe der Expertin sein, die Geschmäcker zu vereinheitlichen. Es gibt kein absolutes System, um das "Gefallen" eines Bildes zu beurteilen.

Weltanschauungen - und dabei geht es ja bei ethisch-moralischen Fragestellungen - können natürlich nur zum Teil mit ästhetischen Mustern verglichen werden - die Prozesse sind aber die gleichen.

Ich kann nur in den Austausch mit anderen Religionen treten, wenn ich eine gewisse Verankerung in meiner Religion habe, wenn ich die Stärken und Schwächen kenne, wenn ich durchaus auch eine gewisse Überzeugung damit verbinde. Erst dann wird es möglich, die grundlegenden, nicht verhandelbaren Werte zu bezeichnen (und da ist wahrscheinlich der Weltethos mit seinen "nur" vier Leitsätzen durchaus als Massstab zu nehmen), und zu ermitteln, was nur oberflächliche Bedeutung hat. Nur wer weiss, wo er/sie steht, kann auch die Richtung des Weges ermitteln!

Es braucht also keine Weltreligion, sondern es braucht Verständigung über ganz wenige zentrale Werte - und es braucht den Dialog darüber, wie diese Werte in den Alltag umzusetzen sind. Und dies funktioniert nicht ohne "lokales Handeln", sowohl auf der gesellschaftlichen wie auf der individuellen Ebene. Ehrlicherweise gehe ich davon aus, dass nicht nur die katholische Kirche enorme Hausaufgaben zu leisten hat, um ehrlich sagen zu können, dass etwa die vier Leitsätze des Weltethos (oder die unverrückbaren Weisungen) umfassend respektiert, beachtet werden.


Piet - pietstaehli [at] gmx.ch
2008-01-14 12:39:07

Guten Tag Herr Stamm

Ihre Gedanken kann ich in keiner Weise nachvollziehen.
Für mich stellt sich die Frage: Sehen Sie sich als den neuen Messias? Na dann, gute Nacht liebe Gläubige.
Ein solche Einheitsbrei treibt doch die letzten Gläubigen aus der Kirche, Synagoge oder Mosche!
Ein weiser Mann hat einmal gesagt: Glauben ohne Liebe macht fanatisch. Wer das praktiziert, verletzt aus meiner Sicht, auch keine Mitmenschen. Egal welcher Glaubensrichtung er angehört.
In diesem Sinn viel Erfolg bei der Umsetzung.


der elefant
2008-01-14 12:43:02

@ atalaia

eine übergeordnete instanz über verschiedenen religionen ist doch nicht eine weltreligion. die uno ist schliesslich auch nicht ein staat, sondern eine von verschiedenen souveränen staaten gebildete gemeinschaft.

insofern wäre ich mit dem antichristen etwas gelassener. frage mich nur noch: wenn doch diese instanz das ziel haben soll, konflikte zu lösen, wie kann über ihr dann ausgerechnet der antichrist stehen? sind denn konflikte im ureigenen christlichen interesse?

im übrigen bezieht sich stamm auf konflikte, die explizit im namen eines glaubens vom zaun gebrochen wurden und werden. oder willst du dem humanismus und der aufklärung den radikalen teil der islamischen welt aufs konto schreiben? das wäre doch wohl etwas sehr gewagt.

es geht also im gegenteil genau darum, dass nicht weiterhin der konfessionslose teil der welt für die religionen den karren aus dem dreck ziehen muss, auch wenn dir das jetzt gar nicht so gut munden mag.

dass im namen des glaubens unermessliches leid angerichtet wurde und auch noch wird: das wirst du doch nicht leugnen, oder? und nur darum geht es: diesen unheilvollen weg endlich zu verlassen.


hallo
2008-01-14 12:44:35

....weil die Waffe der meisten Glaubensgemeinschaften subjektiver Hokuspokus ist und der Glaube bewusst oder unbewusst der Konzentration von Macht als Vorwand gilt.
Da kann es doch kein Bestreben sein ein gemeinsames Regelwerk auszuarbeiten. Etwa den gesamten Hokuspokus aller Religionen geteilt durch 50? Wenn es um die "Sache" gehen würde, ja, aber es gibt nichts Fassbares worüber man verhandeln könnte. Da bleibt jeder und jede traditionell stur. Missstände werden erst gelöst, wenn Sie auch politisch nicht mehr tragbar sind.


infomensch -

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2008-01-14 12:47:42
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