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Europas Entkirchlichung ist beispiellos


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Rolf

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Europas Entkirchlichung ist beispiellos






B a d B l a n k e n b u r g (idea) – West- und Mitteleuropa gehen durch eine Phase der Entkirchlichung und Entchristlichung, für die es im Rest der Welt keine Parallelen gibt. Diese Ansicht vertrat der Theologieprofessor Peter Zimmerling (Leipzig) am 15. November bei einer Fachtagung zum Gemeindeaufbau mit jungen gehörlosen Erwachsenen im thüringischen Bad Blankenburg.

Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, müssten vor allem die Gemeinden vor Ort gestärkt werden. „Heute droht der Glaube vielen Christen in einer atheistischen Umgebung regelrecht weggesogen zu werden“, sagte er. „Eine Entlastung des Glaubens und Handelns des einzelnen Christen in einem zunehmend säkularen bzw. multireligiösen Milieu erscheint mir nur möglich auf dem Weg einer Stärkung der christlichen Gemeinden.“

In den vergangenen Jahrzehnten hätten vor allem Kirchentage und Kommunitäten dazu beigetragen, die Bedeutung der Gemeinschaftsdimension für den evangelischen Glauben wiederzuentdecken. Zwar werde vielerorts davon gesprochen, dass aus der „Betreuungskirche“ eine „Beteiligungskirche“ werden müsse, vielfach bleiben jedoch die Begabungen des „ganz normalen“ Gemeindeglieds unentdeckt und ungenutzt. Hier gebe es Nachholbedarf, so Zimmerling.

Laien stärker in Seelsorge einbinden

Angesichts zunehmender Individualisierung und damit verbundener Vereinsamung gehe es heute vor allem darum, die Möglichkeiten und Ressourcen der Gemeinde als Raum der Seelsorge deutlicher wahrzunehmen und zu nutzen. Die christliche Gemeinde werde von manchen Theologen nicht zu Unrecht als „Ökosystem der Fürsorge und Erneuerung“ bezeichnet. Dafür sei es jedoch notwendig, dass auch die Laien seelsorgerliche Verantwortung übernähmen. „Kein Seelsorger ist als Ansprechpartner für alle Probleme geeignet“, so der Theologe. So sei der Laie häufig „Fachmann“ für die in der Seelsorge angesprochenen Lebensbereiche.

Es leuchte ohne weiteres ein, dass beispielsweise ein Chemiker in ethischen Fragen, die seinen Beruf betreffen, einem anderen Chemiker besser beistehen kann als ein Theologe oder Therapeut. Das wichtigste Argument, das für das seelsorgerliche Engagement von Laien spreche, sei aber, dass Seelsorge meist beiläufig geschehe durch zufällige Begegnungen im Alltag, erklärte er. Durch die in den vergangenen Jahrzehnten intensiv betriebene Professionalisierung drohe diese Form der Seelsorge verloren zu gehen.
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