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Falsche Methoden der Schriftauslegung


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Rolf

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Es grüßen Euch die Gemeinden Christi. Sendereihe zum Thema: Rechte Bibelauslegung

Kurzpredigt vom 02.10.2000, Sprecher: Gottfried Reichel



Falsche Methoden der Schriftauslegung

Das Wörterbuch beschreibt “Methode” als wissenschaftliches, planmäßiges und folgerichtiges Verfahren bei
der Erlangung von Erkenntnis.
Auch wir verstehen dieses Wort so, wenn in der Folge davon die Rede ist. Ohne ein planmäßiges,
systematisches Vorgehen ist Wahrheitsfindung nicht möglich. Die einzelnen Regeln, die bei der Erforschung
der Schrift zu beachten sind, können eine grundlegende Methode nicht ersetzen, nach der diese Regeln dann zur
Anwendung kommen.
Abergläubische Vorstellungen haben viele Menschen davon abgehalten, die Schrift planmäßig und damit
methodisch zu lesen. Es ist haarsträubend, wie viele Leute, denen man im Alltag nicht so leicht ein X für ein U
vormachen kann, leichtgläubig und töricht werden, sobald es sich um die Auslegung der Bibel handelt. Sie
meinen, Gottes Wort könne einfach nicht auf vernünftige Weise gelesen und erforscht werden, weil es ja auf
übernatürliche Weise durch den Geist Gottes gegeben wurde. Oder sie sehen es als das alleinige Vorrecht
bestimmter, von Gott dazu eingesetzter Personen an, die Bibel zu lesen und nehmen dann ohne eigenes,
kritisches Urteil deren Meinung an.
Die große Mehrheit der Bibelleser jedoch sieht in der Schrift einfach eine große Sammlung von Wahrheiten,
die ohne jede erkennbare Regel zusammengetragen wurden. Statt den ganzen See systematisch auszufischen,
werfen sie hier und da blindlings ihre Angeln aus. Das Ergebnis ist natürlich dementsprechend. Man sollte es
nicht für möglich halten, was auf diese Weise alles “als biblisch bewiesen” verkündigt und geglaubt wird.
Zu welchem widersinnigen Ergebnis solch planloses Bibelforschen führen kann, soll die nun folgende,
erfundene Geschichte illustrieren. Man erzählt, dass ein Mann in der Absicht Gottes Willen für sich in der Bibel
zu erfahren, das Buch der Bücher mit geschlossenen Augen öffnete und mit dem Finger auf eine Stelle zeigte.
Sodann las er sie, war jedoch etwas enttäuscht, denn er war auf die Worte gestoßen: “Und Judas ging hin, und
erhängte sich.” So versuchte er es nochmals. Zu seinem Entsetzen lautete der Vers: “Gehe hin, und tue
desgleichen!” Noch einmal versuchte er auf dieselbe Weise mit geschlossenen Augen und dem Zeigefinger den
göttlichen Willen zu ergründen. Diesmal traf er den Satz: “Was du tust, das tue bald.” Erst jetzt erkannte er die
Unmöglichkeit seines planlosen Forschens, denn soviel wußte er, dass Gott ihn niemals zum Selbstmord
ermuntern würde. So krass dieses Beispiel auch sein mag, es illustriert die Gefahr planlosen und willkürlichen
Umgangs mit der Bibel. Gott hat sich uns in menschlicher Sprache und in der Form menschlicher Literatur
offenbart. Darum ist es klar, das Seine Offenbarung auch nach den Regeln menschlichen Denkens verstanden
werden muß. Ohne rechte Methode gibt es keine Erkenntnis der Wahrheit!
Es gibt wohl nur eine ärgere Weise der Schrifterforschung als die regellose, und das ist die Bibelbetrachtung
nach einer falschen Methode. Es ist klar, dass ein geschulter Techniker, der ein Bauwerk systematisch zerstört,
viel größeren Schaden anrichten würde, als etwa ein Mann, der gar keine Ahnung vom Bauen hat. So sind
falsche Methoden der Bibelauslegung noch verheerender in ihren Auswirkungen als reine Planlosigkeit und
verantwortlich für den größten Teil der Mißverständnisse und Irrtümer hinsichtlich der Heiligen Schrift. Auf
Grund falscher Methoden werden Dinge von der Bibel behauptet, die sie in Wahrheit gar nicht lehrt.
Es geht der Christenheit wie den Ägyptern, denen der Feldherr Kambyses feindlich entgegentrat. Vor seinem
Heer ließ er eine große Anzahl von Hunden, Katzen und Kälbern hertreiben. Diese Tiere wurden von den
Ägyptern als Götter angesehen und galten bei ihnen als unverletzlich. Darum blieb ihnen nur die Flucht!
Ebenso werden heutzutage viele Leute durch falsche Methoden der Bibelauslegung davon abgehalten, die
Wahrheit zu erkennen.
Falsche Methoden sind auch dafür verantwortlich, wenn sich die Bibel zu widersprechen scheint. Falsche
Methoden haben die Bibel zu einem Spielzeug gemacht, zu einer Art Knetteig, den man nach Belieben formen
und verwenden kann. In der Folge werden die gefährlichsten und am meisten verbreiteten dieser falschen
Methoden aufgezeigt:
Die mystische Methode
Die Heilige Schrift wird nach dieser - im Ursprung heidnischen - Auffassung als eine Art Geheimbuch
betrachtet. Nur wenige Eingeweihte, vom Geist besonders Erleuchtete, sind in der Lage, den wahren Gehalt der
Bibel zu ermitteln und mitzuteilen. Auch in unserer Zeit gibt es eine Reihe solcher falscher Propheten, die sich
nicht scheuen, von sich zu behaupten, allein die reine Wahrheit der Schrift zu wissen. Damit nehmen sie der
Bibel den Charakter der Offenbarung; sie verdunkeln das helle Licht der göttlichen Wahrheit - ja, sie machen
die Schrift zu einem Irrlicht!
Die allegorische Methode
Hier wird jeder Satz der Schrift als ein Rätsel angesehen, das die menschliche Vorstellungskraft anregen soll,
möglichst viele und phantastische Lösungen zu suchen. Wer in diesem Wettbewerb am besten abschneidet, gilt
als “begnadet”, die Predigten solcher Menschen werden als “tief” bezeichnet. In Wirklichkeit sind solchen
Auslegern die Worte der Schrift nur das Sprungbrett für höchst eigenwillige Spekulationen.
Die spirituelle Auslegung
Hier gilt nicht das, was schwarz auf weiß und in verständlicher Weise geschrieben steht. Vielmehr wird das als
Wahrheit angenommen, was Gott durch den Geist im Herzen des Gläubigen über ein bestimmtes Schriftwort
offenbare. Es ist offensichtlich, dass auch hier im Grunde die Schrift verlassen wird und stattdessen
menschlicher Geist und menschliches Gutdünken an ihre Stelle rückt. Dass man dabei das Rechte zu tun glaubt,
ändert nichts an der Wahrheit dieser Tatsache.
Die buchstäbliche Methode
So wie die allegorische Methode den Fehler macht, alles in der Schrift mit blühender Phantasie zu behandeln,
begehen die Anhänger der buchstäblichen oder wörtlichen Methode den gleichen Fehler, aber mit umgekehrten
Vorzeichen. Sie bestehen darauf, alles wörtlich zu nehmen, obwohl doch vieles in der Bibel als Bild gebraucht
und demgemäß zu verstehen ist. Das Ergebnis ist der gleiche: Irrtum!
Die rationalistische Methode
Hier regiert der Unglaube. Alles, was dem Verstand des Lesers nicht faßlich ist, weil es über die uns bekannten
Naturgesetze hinausgeht, wird verworfen. Alle Wunder werden verworfen, insbesondere das um die Person
Jesu Christi, wird als Mythos - zu deutsch: Märchen - hingestellt. So gibt es heute eine immer mehr
zunehmende Schar moderner Theologen, die in aller Öffentlichkeit die geschichtliche Tatsache der
Auferstehung Jesu leugnet. Das solche rationalistischen Ansichten keineswegs neu sind, zeigt Paulus im 1.
Korintherbrief, Kapitel 15, Vers 12: “Wenn es nun aber die Grundlage unserer Predigt ist, dass Christus von
den Toten auferstanden ist, wie können dann einige unter euch behaupten, es gibt keine Totenauferstehung?”
Wie entschieden der geistgeleitete Apostel auf solche Behauptungen reagierte, ist auch heute für einen jeden
richtungsweisend, für den Christus der Sohn Gottes ist. Paulus stellt fest: “Wenn es keine Auferstehung der
Toten gibt, dann ist auch Christus nicht auferstanden. Ist aber Christus nicht auferstanden, dann ist unsere ganze
Verkündigung null und nichtig, nichtig auch euer Glaube. Denn wenn die Toten nicht auferstehen, so ist auch
Christus nicht auferstanden. Ist aber Christus nicht auferstanden, so ist es nichts mit eurem Glauben und ihr
steckt noch in euren Sünden. Dann sind auch die in Christus Entschlafenen verloren. Hoffen wir nur für das
irdische Leben auf Christus, dann sind wir die bedauernswertesten unter allen Menschen.”
Es mutet seltsam an, wenn jemand vorgibt, an einen allmächtigen Gott zu glauben, zugleich aber lauten Protest
erhebt, wann immer dieser Gott Seine Allmacht anwendet und sie in Seinem Wort bezeugt. In Wahrheit ist es
anmaßend, unseren Verstand und unser jetziges Wissen als der Weisheit letzten Schluß zu betrachten und Gott
daran zu messen. Gerade das tut die rationalistische Methode.
Man könnte noch mehr falsche Methoden erwähnen, aber die hier aufgezählten genügen zum Beweis dafür,
dass eine falsche Methode der Bibelauslegung katastrophale Auswirkungen hat. Darum müssen wir sie kennen
und meiden. Denn auch das fällt unter die Mahnung des alttestamentlichen Propheten: “Du verwirfst Gottes
Wort, darum will ich dich auch verwerfen!”
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