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Wort-des-Glaubens, WORT+GEIST und die Gnosis


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5 Antworten in diesem Thema

#1
Hebräer83

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Anm.Heb83 Admin: Aufgrund verbesserter Quellenlage und für eine übersichtlichere Darstellung ist diese Reihe für eine Überarbeitung vorgesehen.

Wort-des-Glaubens, WORT+GEIST und die Gnosis

Christoph Markschies, evangelischer Theologe, Kirchengeschichtler und seit 2006 Präsident der Humboldt-Universität zu Berlin beschreibt den schwierigen Begriff Gnosis anhand eines typologischen Modells:

„Wir verstehen im folgenden unter „Gnosis“ solche Bewegungen, die ihr besonderes Interesse an der vernünftigen Erfassung von Sachverhalten durch Einsicht („Erkenntnis“) in theologischen Systemen niederlegen, die in der Regel durch ein bestimmtes Ensemble von Ideen oder Motiven in den Texten gekennzeichnet sind:
1. Die Erfahrung eines vollkommen jenseitigen, fernen obersten Gottes;
2. die unter anderem dadurch bedingte Einführung weiterer göttlicher Figuren oder Aufspaltung der vorhandenen Figuren in solche, die dem Menschen näher sind als der ferne oberste Gott;
3. die Einschätzung von Welt und Materie als böser Schöpfung und eine dadurch bedingte Erfahrung der Fremdheit des Gnostikers in der Welt;
4. die Einführung eines eigenen Schöpfergottes oder Assistenten; er wird mit der platonischen Tradition „Handwerker“ – griechisch: „Demiurgos“ – genannt und zum Teil nur als unwissend, zum Teil aber auch als böse geschildert;
5. die Erklärung dieses Zustandes durch ein mythologisches Drama, in dem ein göttliches Element, das aus seiner Sphäre in eine böse Welt fällt, als göttlicher Funke in Menschen einer Klasse schlummert und daraus befreit werden kann;
6. eine Erkenntnis („Gnosis“) über diesen Zustand, die aber nur durch eine jenseitige Erlösergestalt zu gewinnen ist, die aus einer oberen Sphäre hinab- und wieder hinaufsteigt;
7. die Erlösung durch die Erkenntnis des Menschen, „daß Gott (bzw. der Funke) in ihm ist“, sowie schließlich
8. eine unterschiedlich ausgeprägte Tendenz zum Dualismus, die sich im Gottesbegriff, in der Entgegensetzung von Geist und Materie und in der Anthropologie äußern kann.“
(„Die Gnosis“, 2001, S. 25f.)



Die Gnosis ist wahrscheinlich eine Entwicklung innerhalb des Christentums, vornehmlich ab dem 2. Jahrhundert, als die christlichen Missionare in den Metropolen des Mittelmeerraumes mit anderen Kulten in Konkurrenz traten (u.a. griechischer Philosophie, persischem Zoroastrismus) und Gruppen und Strömungen entstanden, die fremde Antworten auf die Frage nach dem Guten und dem Bösen, der Schöpfung und der Natur des Erlösers in die christliche Lehre zu integrieren versuchten.
Die Punkte 1., 2. sowie 6. treffen in mehr oder weniger starker Ausprägung auch auf die orthodoxe christliche Theologie zu. Problematisch sind dagegen 3., 4., 5., 7. und 8.. Verschiedene Religionsphilosophien und häretische Gruppen haben in der Geschichte gnostisch beeinflußte, dualistische Weltsichten vertreten. In welchem Maße Wort-des-Glaubens, bzw, WORT+GEIST Übereinstimmungen zu diesen Traditionen aufweist, wollen wir hier ein wenig untersuchen.

Thema: „Die Einschätzung von Welt und Materie als böser Schöpfung“ und „die Einführung eines eigenen Schöpfergottes, der zum Teil nur als unwissend, zum Teil aber auch als böse geschildert wird“

Zu erklären, weshalb neben einem vermeintlich guten und ewigen Gott eine böse und vergängliche Welt voll Leid existiert, und dabei zu bestimmen, wie Gut und Böse sich zueinander verhalten, ist das Grundanliegen jedes dualistischen Weltbildes. Betrachtet man verschiedene Religionen, Geistesströmungen oder Häresien, so läßt sich dabei eine Skala vom radikalen zum moderaten Dualismus erarbeiten. Die Frage auf die es ankommt ist: Wer hat die Welt, wer hat den Menschen geschaffen, bzw. wer herrscht in welchem Maß über diese?

1. radikaler Dualismus
Der Manichäismus, eine von Mani (gest. 276 n. Chr.) gegründete synkretistische Religion in der Elemente des Buddhismus, des Zoroastrismus und des Christentum zusammengefaßt sind, ging davon aus, daß Funken des göttlichen Lichts von der Finsternis gefangen wurden. Im Schlagabtausch zwischen Gut und Böse erschuf der gute Gott zwar die Materie, um das Böse darin einzufangen, das böse Prinzip aber den Menschen, um sich durch diesen immer weiter fortpflanzen zu können. Das Ziel der Welt und der Lehre Manis war die Befreiung der göttlichen Funken aus der Materie (dem menschlichen Körper), damit beide Prinzipien wieder auf ewig voneinander geschieden wären.
Die Bogomilen, eine häretische Bewegung auf dem Balkan, die vom 10. bis zum 15. Jahrhundert aktiv war, glaubten, daß Gott zwei Söhne hatte. Der ältere Satanael saß an zweiter Stelle neben Gott zu seiner Rechten, zettelte allerdings eine Rebellion und wurde aus dem Himmelreich geworfen. Allerdings formte er, der die Kraft des Demiurgen besaß die Welt, wie sie in der Genesis beschrieben ist. Als er jedoch Adam formen wollte mußte er die Begrenztheit seiner Macht erkennen und Gott doch um Hilfe bitten, dem Menschen die Seele zu geben. Sie beide würden dann über Adam herrschen. Doch Satanael brach sein Wort. Für die Bogomilen spielte Christus (Gottes jüngerer Sohn) nur eine Nebenrolle. In den fleischlichen Leib eines Erlösers schlüpfte dagegen der Erzengel Michael, der auch nicht geboren wurde, sondern durch Marias Ohr in die Welt kam.

2. gemäßigter Dualismus
Die Katharer bis zum Konzil von St-Félix-de-Caraman (1167 oder 1174-77): bis zur Übernahme des radikalen bogomilischen Dualismus glaubten die Katharer, an einen einzigen, allmächtigen, guten Gott. Luzifer (ein Geschöpf) und einige Engel hätten gesündigt und wären aus dem Himmel vertrieben worden. Nur mit Hilfe eines guten Engels als Helfer formten sie die materielle Welt, von der Luzifer anschließend behauptete, er sei ihr Schöpfer. Bei der Erlösung ginge es lediglich um diejenige der bösen Engelsseelen, die Luzifer in menschliche Körper verpflanzt hatte.

3. Biblische Lehre/Christentum
Das Böse in der Welt wird der Potenz (Möglichkeit) des freien Willen des Menschen (wie auch der Engel) zugeschrieben, Gottes Gebot zu folgen oder nicht. Gott ist uneingeschränkt Schöpfer der Welt. Die materielle Welt ist nicht das Ergebnis einer Katastrophe (Fall der Lichtfunken) und ihr Zweck ist nicht der eines Gefängnisses. Der Mensch als Gottes Geschöpf brach durch den Sündenfall Gottes Gebot, was die von Gott bestimmte Strafe des Todes nach sich zog. Die gefallene Schöpfung ist seitdem zur Vergänglichkeit bestimmt. Der Mensch ist lebt durch das Prinzip der Sünde in natürlicher Entfernung von Gott und kann diesem aus eigener Kraft nicht wohlgefallen. In Jesus Christus nahm Gott die Strafe seiner Gerechtigkeit, den Tod, für die Sünden der Menschen auf sich.
Der Teufel spielt dabei eine Nebenrolle. Er verfügt über keine kreativen Kräfte und beherrscht den Menschen und die Welt nicht aufgrund eines Rechtstitels, sondern durch Manipulation und Verführung, deren einziger Zweck die Aufrechterhaltung der Trennung von Gott ist.

Wo steht Wort-des-Glaubens?
Die Wort-des-Glaubens-Theologie kann aufgrund verschiedener Einzelaspekte bereits als gemäßigter Dualismus verstanden werden. Wort-des-Glaubens behauptet nicht, daß die Welt das Produkt des Teufels/ des Demiurgen wäre, aber sie räumen dem Teufel eine Macht und Verfügungsgewalt über Gottes Schöpfung und den Menschen ein, die diese genuin dämonisiert. Verantwortlich dafür ist eine besonders extreme Interpretation der Folgen des Sündenfalls mit der auch die Lösegeld-Theologie zusammenhängt, derzufolge Jesus die Menschheit in der Hölle vom Teufel mit seinem Opfer freikaufen mußte.

Die Lösegeld-Theologie: Jesus litt in der Hölle als Opfer für Satan

E.W. Kenyon (1876-1948) schreibt in „The Wonderful Name of Jesus“:

„Es ist offensichtlich, daß die ganze Heerschar der Dämonen, als sie Jesus in ihrer Macht sahen es einfach darauf anlegten, sich seiner zu bemächtigen, ihn zu überwältigen, und sie hielten ihn in furchterregender Knechtschaft, bis der Ruf vom Thron Gottes hindurchdrang, daß Jesus den Forderungen der Gerechtigkeit Genüge getan hatte, daß das Sündenproblem nun erledigt worden war; und die Erlösung des Menschen war nun Wirklichkeit geworden. Als dieser Ruf die finsteren Regionen erreichte, stand Jesus auf und schleuderte die Heerscharen der Finsternis fort und traf Satan zum grausamen Kampf. Gott hat dieses Opfer [Anm. der Höllenqual Jesu] zum Nutzen der Gemeinde erbracht.“


Joe McIntyre, der mit seinem Buch „Kenyon – The true story“ Kenyon gegen die Häresievorwürfe in Schutz nehmen möchte, sah keinen Grund Kenyon im Punkt des „Höllenopfers“ zu korrigieren. Im Gegenteil schreibt er und zitiert Kenyon:

„Sie [Kenyon und seine Schüler] bejubelten die Wahrheit der Schrift, die ein großer Teil der Kirche vergessen hatte: Es war das Drama von Christi Tod und der siegreichen Auferstehung, das Kenyon und seine Schüler ergriffen hatte.

„Wir sahen es Stück für Stück. Wir sahen einen Menschen besiegt am Kreuz hängend, die Forderungen der Gerechtigkeit tragend. Wir sahen Ihn in die Hölle gehen, die Folterungen der Verdammten ertragend, bis die ganze Hölle erfreut aufschrie. Aber aus den Tiefen stand Er auf und blieb triumphierend über Tod, Hölle und das Grab.“

“ ("E.W.Kenyon - The true story", 1997, S. 123)


Andere Wort-des-Glaubens-Lehrer haben diese Theologie ebenso deutlich vertreten (Kenneth E. Hagin schrieb es von Kenyon ab). Kenneth Copeland schrieb:

„Er [Jesus] erlaubte dem Teufel Ihn in die Tiefen der Hölle zu zerren..... Er ließ es zu sich unter Satans Kontrolle zu begeben.... Jeder Dämon der Hölle fiel über Ihn her um Ihn auszulöschen.... Sie folterten Ihn über ein Maß hinaus, daß sich jemals jemand hätte vorstellen können. Für drei Tage erlitt er alles, was man nur erleiden konnte.“
("The Price of It All" S. 3)


Fortsetzung folgt.
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#2
Hebräer83

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Der Mensch: Eine "satanische neue Schöpfung?"

Die Lösegeld-Theologie hat ihre Voraussetzung wie oben gesagt in der Interpretation des Sündenfalls. Nach den Wort-des-Glaubenslehrern erwarb der Teufel erstens ein legales Recht auf die Welt und auf dem Menschen und zweitens „pflanzte“ er ihm seine satanische Natur ein. Die Welt - und der Mensch - wurden durch den Sündenfall in ihrer Natur quasi dämonisch re-kreiert. Schon einige wenige Zitate grundlegender Wort-des-Glaubens-Autoren und Prediger machen dies deutlich:
E.W. Kenyon

„Der Mensch ist immer von einer höheren Macht abhängig: entweder muß er an Gottes Natur teilhaben oder an Satans.“
Kenyon nennt den Menschen ebenda eine „neue satanische Schöpfung.“ (In Gegenüberstellung zu 2. Kor 5, 17); Kenyon, „The Bible in the Light of Our Redemption“, 1969, S.28

Kenneth E. Hagin

„So wie der Empfang des ewigen Lebens bedeutet, daß wir die Wesensart Gotte in uns haben, so bedeutet der geistliche Tod, Satans Wesensart anzunehmen“ (Hagin, „Redeemed“ 1981, S. 29.)

Helmut Bauer

„Entscheidest du dich für dieses neue Leben IN CHRISTUS, so findet ein Austausch der Natur statt: Die satanische Sündennatur verschwindet und die außerirdische, göttliche Natur wird in dienen Geist eingepflanzt. Jetzt bist du fähig, Gottes Leben zu leben. “… und nicht mehr lebe ich, sondern Christus lebt in mir.” Galater 2,20" (Klappentext zu „Die Invasion der Ausserirdischen“)


Die satanische Natur wird vermeintlich vermittelt durch die Extrem-Interpretation einiger neutestamentlicher Bibelstellen (Johannes 8,44: „Ihr seid aus dem Vater, dem Teufel“, 1. Joh 3,8;). Das Besitz- und Herrschaftsrecht des Teufel über diese Welt wird aus Joh 12,31; 16,11 („Fürst dieser Welt“), sowie 2. Kor 4,4 („Gott dieser Welt“) herausgelesen. Eine andere Bibelstelle, Matt 4, 9, hatten schon die Bogomilen interpretiert, um Satan sogar als Schöpfer der materiellen Welt zu beweisen.

Der Bund mit dem Teufel? oder "Adam hat der Schlange geglaubt,..."

Daß der Teufel die Welt nicht als seine Dömäne besitzt, schon gar nicht rechtens, und daß er diese daher auch nicht nach seinem Belieben verwandeln und rekreïren konnte, der Mensch keine satanische Natur besitzt, ergibt sich bereits allein aus dem Bericht des Sündenfalls in 1. Mose 3. Die Wort-des-Glaubens-Lehrer behaupten durchgängig, Adam habe der Schlange im Paradies geglaubt. Durch den Glauben sei ein ebensolcher „Bundesvertrag“ zustande gekommen, wie er bei Bünden Gottes mit den Menschen gilt, woraufhin der Mensch und die Schöpfung an den Teufel fielen.

Dies ist allerdings mehr als widersinnig: Wenn man 1. Mose 3 überhaupt als einen Bundesschluß interpretieren will, dann besagt dieser nichts darüber, daß Gott nicht mehr Schöpfer, Herr und Gott über die Welt sein würde. Was für einen „Bund“ hatte Satan dem Menschen angeboten?: Die Schlange hatte den Menschen „versprochen“, sie würden nicht des Todes sterben, obwohl sie von der verbotenen Frucht essen würden (1. Mose 3,4). Dies war allerdings die von Gott zuvor angekündigte Strafe (1. Mose 2,17). Der Teufel hätte dieses Versprechen niemals erfüllen können, die von ihm festgelegten Bedingungen bereits vor Zustandekommen des Bundes nicht einhalten können. Nach allgemein bekanntem Recht nennt man so etwas Betrug. Wer darin einwilligt, ist zwar der Betrogene, aber vor keinem Gericht der Welt, noch vor Gott wird aus einem Betrug jemals eine gerechte Sache.

Wenn Gott Bünde schließt, so ist er immer in der Lage, die festgesetzten Bedingungen seines Bundes einzuhalten. So konnte er Israel aus Ägypten ins Land Kanaan führen. Wenn der Teufel etwas anbietet, so ist er stets daran interessiert sein Ziel zu erreichen, Verführung zur Sünde, Entfernung von Gott. Dafür hat er Eva etwas versprochen, was er nicht halten konnte.

Der „Gewinn“ des Teufels war die Übertretung des Menschen, die die Strafe Gottes nach sich zog. Gott strafte, Gott ließ sterben.

Wenn der Teufel Jesus verspricht, er werde Ihm „dies alles geben“ (Matt. 4,9), wenn Er ihn als Gott anbete, sieht sich der Teufel seinen eigenen betrügerischen Grundgesetzen und seiner Zielrichtung nach nicht in der Pflicht, irgend etwas davon zu erfüllen, geschweige denn überhaupt erfüllen zu können. Sein Ziel war auch hier allein das Verführen zur Sünde, der Entfernung von Gott, denn diese entsteht, ohne daß der Teufel für sich irgendeine Verpflichtung übernehmen müßte.

In diesem Sinne sind solche starken Worte, wie vom „Fürst der Welt“, bzw. „Gott dieser Welt“, nicht als Rechtstitel, sondern als lediglich Betonung der Möglichkeiten zu verstehen, die der Teufel zur Verführung und damit zur indirekten Herrschaftsausübung besitzt, nämlich den Menschen zu manipulieren. Auch die „Vaterschaft des Teufels“, von der Johannes spricht, ist kann daher nicht „genetisch“ verstanden werden und kann auch nicht den Mensch als „böse, satanische Schöpfung“ meinen.

Diese Vorstellungen finden wir bei den Gnostikern und sonstigen Dualisten, und eben auch bei Wort-des-Glaubens, bzw. WORT+GEIST.

Nachtrag: Bezüglich der Höllen-Erlösung gibt es eine Reihe von Zeugnissen von Helmut Bauer und anderen WORT+GEIST-Führenden, die dies vertreten haben, allerdings wird dies kaum (noch) propagiert. Ebenso steht es mit der vermeintlich satanischen Natur des Menschen vor seiner Erlösung. Michael Trenkel jedenfalls hat in "Biblische Positionen zu charismatischen Lehraussagen" (Nov 2005) nicht nur behauptet, Kenyon, Hagin und WORT+GEIST würden nicht meinen, daß der Mensch ein Geistwesen sei, sondern auch, daß WORT+GEIST die Höllenerlösung nicht vertrete.
Fortsetzung folgt.
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#3
Rolf

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Mit freundlicher Erlaubnis von Thomaus aus dem Bibelforum:


Wer sich die Lehren von WdG bzw. W+G anschaut, merkt bald, daß es sich vom Wesen her um Gesetzeslehren handelt; sie führen von der Gnade weg und vermitteln ein "Evangelium", das sich derjenige, der an ihm teilhaben will, durch diverse als "Glauben" maskierte Praktiken selbst "erkämpfen" muß. Der Apostel sagt nun nichts anderes, daß der, der sich einer solchen Kunde hingibt, bezaubert wird. Bezaubern=baskaino (beschreien, behexen, "mit den Augen töten") beinhaltet eine Hinwegsetzung oder Hinwegführung des Bezauberten in etwas Wesensmäßig Anderes, Neues (Wortstamm kainos), was ihn fortan beherrscht. In ähnlichem Sinne ist teilweise auch das anáthema (Hinaufgesetzt, -gebannt) zu verstehen, das Paulus am Anfang des Briefes gebraucht (1. 8, 9) und das verflachend oft mit "verflucht" angegeben wird. In eine ganz ähnliche Richtung geht auch die Wortbedeutung des Verführtwerdens (apate bzw. als Verb apataō, wegbringen, wegschlagen, der Begriff hat eine gewaltsame Komponente) Kolosser 2. 8. Die Verbindung mit apateia (Apathie) zeigt, daß hier Kräfte des (geistlichen) Todes wirksam sind; die Beziehung wird am Ende zerstört.

Diese Dinge haben eine Wirksamkeit in sich selbst (siehe 2Thes 2. 1!!) weswegen es den Geschwistern, die in diesen diesen Dingen gefangengenommen worden sind, auch so schwer möglich ist, wieder herauszukommen. Wir haben es dabei also (gemäß biblischer Lehre nachweisbar) tatsächlich mit Mächten, mit Dämonen zu tun.

Wer in solchen Dingen gefangen ist, braucht Befreiung durch die Macht und das Blut Jesu; Lossagung unter Zeugen (Seelsorge) ist unabdingbar.

@Rolf einen herzlichen Dank für die viele Mühe.

Gruß
Thomas
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#4
Hebräer83

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Wort-des-Glaubens, WORT+GEIST und die Gnosis

Thema: "Das mythologische Drama, in dem ein göttliches Element, das aus seiner Sphäre in eine böse Welt fällt, als göttlicher Funke in Menschen einer Klasse schlummert und daraus befreit werden kann“


Hierbei muß sehr auf die Fragestellung geachtet werden. Liberale Theologen betrachten den Bericht der Weltschöpfung und des Sündenfalls nicht selten selbst als einen oder gar zwei, bzw. drei verschiedene Mythen (Gen 1,1-2,4a, Gen 2,4b-2,25 und Gen 3).

Der Mythos eines „göttlichen Funken“ ist verständlicherweise ohne Göttlichkeit nicht möglich. Daß Wort-des-Glaubens Adam jene Göttlichkeit verleiht ist also das erste die Aussage erfüllende Element.
Die Wort-des-Glaubens-Lehre geht verbreitet davon aus, daß es sich bei Adam um einen „Gottmenschen“ („fleischernen Gott“) gehandelt hat, der durch den Sündenfall, seiner praktischen Gottgleichheit verlustig ging. Kenneth Copeland und insbesondere Benny Hinn beschreiben dies ausdrücklich.
Kenneth Copeland:

„Gottes Grund Adam zu erschaffen war sein Bedürfnis sich selbst zu reproduzieren. Ich meine, eine Reproduktion seiner selbst. Und im Garten Eden hat er genau das getan. Er (Adam) war nicht ein bißchen wie Gott. Er war fast Gott. Er war Gott sogar nicht untergeordnet... Adam ist genauso Gott, wie du es werden kannst. Genauso wie Jesus. ... Adam, im Garten Eden, war Gott manifestiert im Fleisch.“ (Audio-Kassette: „Following the Faith of Abraham I“, Seite 1, Link:

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)

Benny Hinn illustriert dies durch märchenhafte Geschichten vom "Supermenschen Adam":

„Adam hatte die vollständige Herrschaft über die Erde und alles, was auf ihr war. Adam konnte wie ein Vogel fliegen. Adam konnte unter Wasser schwimmen und wie ein Fisch atmen. Adam flog zum Mond. Adam ging auf dem Wasser. Adam war ein Super-Geschöpf. Er war der allererste „Superman“, der jemals gelebt hat. Er hatte die Herrschaft über Sonne, Mond und Sterne“ (Benny Hinn, Praise-a-thon (TBN), recorded November 1990)“


Wie bereits oben gezeigt, geht Wort-des-Glaubens nicht weniger verbreitet von einer bösen Rekreation aus. Hier müssen wir allerdings auf klare Unterschiede zur Gnosis hinweisen: Die materielle Welt ist in der Gnosis bereits in irgendeiner Form ein Ergebnis eines Konfliktes zwischen Gut und Böse (Entweder von Gott als Gefängnis für die Dämonen initiert (Manichäismus), oder vom Teufel als sein Exil/Herrschaftsbereich erschaffen (z.B. Bogomilen)). Das Böse ist quasi der Grund für die Erschaffung/Formung der Materie. Das steht im Gegensatz zur biblischen Schöpfungslehre, die uns von einem solchen, "verborgenem" (esoterischen) Schöpfungsmotiv nichts sagt. In diesem Punkt hält sich Wort-des-Glaubens strikt an das in jüdischer, wie christlicher Schrift und Exegese verankerte Schöpfungsmotiv der Liebe Gottes.

Wie steht es aber nun mit dem göttlichen Funken? Das zweite die Aussage erfüllende Element ist die böse Welt, aus der sich erst der Dualismus ergibt. Die Gottgleichheit betreffe den Geist des Menschen. Adam, sei ein "Geistwesen", dessen Körper lediglich eine Hülle.
E.W. Kenyon:

„Der Mensch ist ein Geistwesen, er hat eine Seele, und er lebt ... in einem Körper. Er ist in derselben Klasse wie Gott. Wir wissen, daß Gott ein Geist ist, und er wurde ein Mensch, und er nahm den Körper eines Menschen an, und als er das Tat war er nicht weniger Gott als davor, als er den physischen Leib annahm. Der Mensch verläßt bei seinem Tod seinen physischen Leib und er ist nicht weniger Mensch als zuvor, da er noch seinen .... Körper hatte.“ (The Hidden Man, 1970, S. 40.)

Helmut Bauer:

„Ich spreche zu dir als geistliches Wesen. Du bist Geist, besitzt eine Seele und lebst in einem Körper.... Was schuf Gott neu? Er schuf in dir einen neuen Geist, weil du Geist bist. ... Der Hauptgrund, warum Er dich erschaffen hat ist, daß Er Gemeinschaft mit dir haben wollte, mit einem Wesen nach seiner Art, nach seiner Klasse und aus seiner Welt.“ („Die Invasion der Außerirdischen“, 2006, S. 15)

In „Biblische Positionen zu charismatischen Lehraussagen“ (Nov 2005), weist Michael Trenkel die Behauptung zurück, Kenyon, Hagin und WORT+GEIST, würden lehren, daß „der Mensch ein Geist“ sei, sondern alle Aussagen bezögen sich auf die „neue göttliche Personenmitte“ (S. 2). Das ist auch insofern logisch, als ein „toter“(nach Verständnis anderer Wort-des-Glaubens-Lehrer dämonisierter) Geist ja nur eine Seele-Körper-Leiche zurückließe (bzw. einen fleischgewordenen Teufel („Kinder des Teufels“))

Die Anthropologie von Wort-des-Glaubens geht daher von einer „Zwei-Geister-Lehre“ aus. So schrieb Michael Stadler, von Hause aus Baptist, in seinem Beitrag „Der Geist gibt Zeugnis unserem Geist...“, den er Helmut Bauer widmete, daß der hebräische Terminus „Atem der Leben“ (Plural) auf ein komplexes menschliches Innenleben deute („Zwei-Geister-Lehre“ (S. 6)). Der unerlöste Mensch, dessen göttlicher Geist tot sei, führe ein "Seelenleben", der Christ kann dagegen schon wieder das „Geistleben“ (göttliches Leben, Zoe-Leben) führen.

Ganz unabhängig von diesem Geisterdualismus wird der Körper als fehlerbehaftetes „Kleid“ bezeichnet (Bauer: „dein irdischer Anzug“). Seele und Körper werden häufig zusammen in Gegensatz zum Geist gesetzt. Bauer nennt die Seele ein „Gefängnis“ oder eine „Wüste“. Der Körper wird kaum anders titutliert. Der Baptist Stadler zählt eine Reihe neutestamentlicher Belege für die Hochschätzung der „Fleischwerdung“ auf (Johannes). Hieran erkennt man aber umso mehr den Gegensatz zur Betrachtung des Leibes durch Wort-des-Glaubens und WORT+GEIST, denn die negative Einschätzung des Leibes wird dort nur in dem Maße wieder aufgehoben, wie sich das "wunderwirkende Geistleben" auf diesen auswirke und die "Vergottung" ("Hervorkommen des Christusmenschen") einsetze.

Eine meiner Meinung recht eindeutige Aussage Bauers zum Unterschied zwischen Geist und Leib und zur praktisch völligen Un-Wesen-tlich-Machung des Leibes ist die folgende Darstellung der Kreuzigung.
Helmut Bauer:

„Vollmacht [...] über alles Fleisch. Egal was du siehst, du herrscht darüber. Weißt du, Jesus. Du konntest Jesus nicht einfach umbringen. Das ist Kitsch. Die haben Ihn auch nicht gekreuzigt, wie die anderen gekreuzigt wurden. Der Hauptmann war schockiert. Er kam und sah: Hey, daß war nicht ein Mensch, den ich gekreuzigt habe. Das war der Sohn Gottes! Er starb nicht, wie irgendein Gekreuzigter starb. So wie ein Gekreuzigter starb, so stirbt ein Mensch. Da war GOTT. Er erstickte nicht über 6, 7 Stunden am Kreuz, mit diesem Tod (mit angewiderter Betonung ausgesprochen). Mit dieser todbringenden Folter, die sich damals wirklich in dieser Zeit, das schlimmste war. Dieser jämmerliche Tod über Stunden. Nein! Er neigte sein Haupt und übergab seinen Geist dem Vater. Nicht die Menschen haben Ihm diesen Geist entzogen, nicht die Nägel, nichts, nicht die Kreuzigung! Er selbst gab. „Meinen Geist befehle ich in deine Hände, Vater.“ Einfach so. Und der Hauptmann sagte: „Mein Gott, wir haben Gott dort ans Kreuz genagelt.“ Ist dir das klar? Niemand kann dir dein Leben nehmen. Niemand! Wenn du in dieser Dimension Christi wandelst. [...] Wenn wer auf dich schießt und die Salbung ist [da], dann werden die Kugeln dich verfehlen. Hörst du? Du hast Vollmacht über alles.“ (Helmut Bauer in "Taade Voss - Bleib in meinem Wort", Frühjahrsbibelschule 2007)

Die Evangelien berichten davon, daß Jesus zwischen der dritten und der neunten Stunde (also für sechs Stunden) lebendig am Kreuz hing (Vgl. Mk 15). Wie will man Bauer richtig verstehen? Offenbar geht es ihm darum auszusagen, daß Jesu Geist die Kreuzigung („diese todbringende Folter“) nicht mitgelitten habe. Diese Aussage stellt ein klares Aufleben von Doketismus (gr. „den Anschein habe“) dar, nämlich die Annahme, daß Gottes Geist im Menschen nicht leiden könne (und es im Kreuz auch nicht wolle?). Indem Bauer anschließend daran das Geschehen in der Kreuzigung auf den Zuhörer überträgt („identifiziert“) und bestätigt „Wer in der Salbung/im Geist wandelt, der leidet/stirbt nicht – außer auf eigenen Wunsch“, befinden wir uns klar in diesen Bereichen.
Das wäre allerdings dem im Jahre 2005 schreibenden Michael Trenkel wohl auch zuviel des „Guten“ gewesen, der hervorhebt, daß auch Jesu Geist von den Auswirkungen der Kreuzigung betroffen war, was für eben für viele Gnosis-Strömungen (Doketismus) ein „skandalon“ war (S. 4.).

Die Sicht des Menschen als eines rein-geistig/seelischen Wesens, die den Körper als "Gefäß" herabsetzt und nicht als Teil der menschlichen, von Gott gewollten und geschaffenen Natur begreift, entspricht einem gnostischen Geist-Fleisch Dualismus. Der Körper hat zwar keine negative Ursache (Adam war kein Geist der durch die Sünde erst ins Fleisch "fiel"), aber er ist un-Wesen-tlich.

Daß auf diesem Grund seltsame Bibelerklärungen und Auslegungen abgegeben werden, läßt sich schon aus einem kurzem Stück von Michael Trenkel ablesen, die z.T. auch Eingang in die WORT+GEIST-Stellungnahme aus dem September 2006 gefunden hat:

„[Die adamitische Schöpfung wird nicht wie die Neue Schöpfung als „lebendigmachender Geist“ bezeichnet, vgl. 1Kor 15,45.] Und dieses ist auch nicht verwunderlich, denn spätestens nach dem Sündenfall gab es diese göttliche Personenmitte im Menschen nicht mehr und das hebräische Weltbild musste sich über 4000 Jahre an dem übrig gebliebenen Fragment einer „lebendigen Seele“ orientieren.“


Der letzte Satz stellt eine ziemliche Verdrehung des grundlegenden Genesiszeugnisses dar. Von Adam heißt es in Gen 2,7, daß er eine „lebendige Seele“ wurde, nachdem ihm Gott den „Atem des Lebens“ eingehaucht hatte. Wir können hier davon ausgehen, daß der Bericht uns sicher nicht weismachen will, daß es sich dabei schon um ein „übriggebliebenes Fragment“ handelte. Zudem mißbraucht Trenkel 1. Kor 15,45. Paulus kann Adam selbstverständlich nicht als „lebendigmachenden Geist“ bezeichnen, da nur Gott/Christus lebendig machen kann (in jeder Hinsicht). Offenbar geht hier leichtfertig die klare Grenze zwischen Mensch und Gott verloren.

Nach einem göttlichen Element und einem klaren Dualismus fehlt uns noch das dritte die Aussage erfüllende Element: Die Menschen einer auserwählten Klasse. Der Erwählungsgedanke ist bei WORT+GEIST in einer Weise ausgeprägt, wie er kaum zu übertreffen ist.
Alex Thomsen hat jüngst in „Die Stunde Null“ (W+G Hamburg, Predigt vom 31.08.2008) davon gesprochen, daß ein „kleiner, aber ganz hoch effektiver Teil des Leibes Christi [...] seit 1999 im verborgenen [...] zubereitet, ausgerüstet, aktiviert, zusammengebaut, zusammengefügt“ werde. Jeder nehme seinen Platz ein, „den ihm der Vater höchstpersönlich zugewiesen hat, in der absoluten Überzeugung, daß dies genau der richtige Platz ist.“ [Anm.: Das WORT+GEIST Zentrum Röhrnbach wurde 1999 gegründet]
Michael Trenkel schrieb eine Erklärung zu dieser Predigt, deren Botschaft er zu „100% im Geist teile". Darin vergleicht er WORT+GEIST mit der Lakeland-Erweckung und konstatiert:

„So schaute manch einer gerade im Frühling dieses Jahres voll Sehnsucht auf die Geschehnisse in Florida; und übersah dabei, dass Gott den EINZIG MÖGLICHEN WEG zu einer Offenbarwerdung Seiner Herrlichkeit schon intensiv vorbereitete, nämlich durch das Offenbarwerden SEINER SÖHNE im Geist.“ „Ja, die Herrlichkeit Gottes ist nun durchgebrochen und seitdem beständig präsent; der Zugang ist frei! Denn nachdem Apostel Helmut Bauer am Abend des 08.08.2008 die Predigt mit dem Titel „Wir sind hindurchgegangen und eingetreten“ hielt, brach sich diese Herrlichkeit IN DEN SÖHNEN plötzlich Bahn;“ (

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Der Terminus der „Offenbarung der Söhne (und Töchter) Gottes“ ist aus Römer 8, 19 entnommen und spielt bereits seit langem eine bedeutende Rolle. Der Abschnitt hat insbesondere durch die Verse 22 und 23 eine eschatologische Komponente, da vom „Seufzen der Schöpfung“ und der „Erwartung der Sohnschaft mit der Erlösung des Leibes“ die Rede ist. Mit einer ins Extreme geführten „Theologie der Herrlichkeit“ ist es Thomsen möglich diese Stelle als durch WORT+GEIST erfüllt zu beschreiben, indem er behauptet, er habe das „irdische Dasein“ überwunden, brauche nicht mehr zu essen und zu schlafen:
„In Wirklichkeit habe ich die natürliche Ebene des Seins schon lange verlassen. Ich bin nicht mehr abhängig. Ich kann auch nicht essen und bin trotzdem satt. Ich kann auch nicht trinken und bin trotzdem nicht durstig. [...] Weißt du das ist die Freiheit in die Gott uns hineinführen möchte [Anm.: vgl. Röm 8, 21][...] Du bist nach göttlicher Art geschaffen.“
Hier kommt erneut der Doketismus zum Vorschein: Der Leib ist ein Schein, war es eigentlich immer, aber nur den erwählten Söhnen Gottes ist es offenbar und bewußt(!).
Belassen wir es bei diesen wenigen Worten. Sie sind mehr als deutlich. WORT+GEIST als Organisation, als „Geistorganismus“ mit „Völkerapostel“ Helmut Bauer an der Spitze betrachtet sich als der „wahre Leib Christi“, der offenbar wird.

Fortsetzung folgt! (Letzter Teil, Kurzdarstellung)
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Kurzer Kommentar:

Wenn wer auf dich schießt und die Salbung ist [da], dann werden die Kugeln dich verfehlen.


Könnte es sein, daß Helmut Bauer zu viel Matrix geguckt hat?

Ich hoffe für ihn, daß niemand da die Probe aufs Exempel macht. Wenn man Kindern oder Jugendlichen so was sagt, und die kommen an echte Waffen ran und probieren das aus, endet das in einem Blutbad.

Also entweder sollen wir das nicht ernst nehmen, was er sagt. Dann könnte er es auch gleich sein lassen, zu predigen. Oder er meint es toternst und muß für einen Lügner befunden werden.

Viele gesalbte Gottesmänner und -frauen sind schon den Märtyrertod gestorben. Es steht definitiv in der Macht von Menschen, gesalbten Kindern Gottes das Leben zu nehmen. Wenn ein Gläubiger auf Grund äußerer Einwirkungen stirbt, liegt es dann etwa an einem Mangel an Salbung? Quatsch! Die Bibel sagt ganz klar, daß die Menschen uns das Leben nehmen können (aber mehr auch nicht. :grin:)

Der Moment in dem Stephanus starb müßten doch auch nach W+G-Verständnis ihn die Steine verfehlt haben, denn er war voll Heiligen Geist und hatte voll Gnade und Kraft Zeichen und Wunder getan. Und doch mußte er im Steinhagel sterben.

55 Er aber, voll heiligen Geistes, sah auf zum Himmel und sah die Herrlichkeit Gottes und Jesus stehen zur Rechten Gottes
56 und sprach: Siehe, ich sehe den Himmel offen und den Menschensohn zur Rechten Gottes stehen.
57 Sie schrien aber laut und hielten sich ihre Ohren zu und stürmten einmütig auf ihn ein,
58 stießen ihn zur Stadt hinaus und steinigten ihn. Und die Zeugen legten ihre Kleider ab zu den Füßen eines jungen Mannes, der hieß Saulus,
59 und sie steinigten Stephanus; der rief den Herrn an und sprach: Herr Jesus, nimm meinen Geist auf!
60 Er fiel auf die Knie und schrie laut: Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht an! Und als er das gesagt hatte, verschied er.


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Hebräer83

Hebräer83

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Als aktuelles Beispiel:

Gisela Schmidt predigt puren gnostischen Dualismus

Die Wort-des-Glaubens-Wurzel von WORT+GEIST und der WORT+GEIST-angeschlossenen Gemeinden. wird in dieser Predigt („Aktiviert für die Liebe“ (19.10.2008)) gut hörbar.
Nachdem die Predigerin in der 1. Minute klarstellt: „Wir sind nicht Körper, wir sind nicht Seele, wir sind Geist.“ folgt ein längeres Stück in dem Sie aktuell über die Offenbarung der Söhne Gottes spricht, die seit der „Stunde Null“ (August 2008) Topthema bei WORT+GEIST ist. Sie spricht dann darüber, daß Gott die „alte satanische Natur“ weggenommen habe:

Was interessiert dich das Alte? Gott hat alles umgewälzt. Gott hat es völlig umgewälzt, umgestellt. Da gab es eine Umstellung. Da gab es eine Revolution, vor 2000 Jahren, als Jesus das Alte ans Kreuz genommen hat, das ganze alte Wesen, das ganze alte Sündenwesen ans Kreuz genommen hat, dein und mein Sündenwesen ans Kreuz genommen hat, die alte Natur, die alte satanische Natur.“ (6. Minute)

Wenig später kommt eine traditionelle Spitze, in der andere Christen lächerlich gemacht werden:

„Hast du schon gewußt, daß CHRISTEN das Christusleben leben? Hast du das schon gewußt? Wärst du da drauf gekommen? (Gelächter) Wärst du tatsächlich da drauf gekommen (Frau Schmidt lacht), daß Christen das Christusleben leben (Gelächter)?“ (8. Minute)

um sich anschließend in ähnlicher Weise gegen Kritik vorzugehen und den Gegensatz von Leib/Seele und Geist zu verdeutlichen:

„Darum heißen sie auch nicht die Seelischen. (Schmidt lacht) Oh, die Seelischen kommen, die Seelischen. (Schmidt lacht) Die Seelischen. Die Psychosekte! (hysterisches Gelächter). Ja die Seelischen könnte man eigentlich eine Psychosekte nennen. Die das Seelen-Leben leben. [...] Das ist entgegengesetzt, dem Christenleben. Entgegengesetzt. Entgegengesetzt. Entgegengesetzt. Halleluja!“ (8./9. Minute)

Die eigentliche Predigt beginnt dann mit einer Interpretation von Joh 1, 3:

„Jesus Christus ist der Logos Gottes. Jesus ist der Logos. „Und alles wurde durch ihn erschaffen und ohne Ihn wurde Nichts erschaffen.“ Nichts! Nichts ist sehr wenig (Gelächter). Nichts ist Nichts. Nichts ist Nichts. Ja, das ist ne Erkenntnis: Nichts ist Nichts. Manche haben ihr ganzes Leben im Nichts verbracht. Ein Leben des Nichts gelebt. Ein Leben des Nichts, des Nichtigen, des Nichts. Nichts! Wenn Gott sagt, es ist Nichts, dann ist es Nichts. Aber alles, was etwas ist, was etwas ist, wurde durch den Logos erschaffen, durch Christus, in Dir. Alles was in dir etwas ist, alles was in dir Leben ist, wurde durch Christus erschaffen. Und was nicht durch ihn erschaffen ist, ist Nichts. Es ist so so so kostbar Gottes Wort zu hören.“ (10./11. Minute)


Man kann nicht erwarten, daß Frau Schmidt in gnostischen und dualistisch-geprägten Schriften bewandert ist. Dafür aber atmet ihre Predigt denselben Geist wie diese. So heißt es bei Malcolm Barber über die Schriftinterpretation der dualistischen Sekte der Katharer:

„Obwohl die Literatur der Katharer zeigt, daß sie denselben Text des Neuen Testaments benutzten wie die Katholiken und Waldenser, gab es doch auf Grund ihrer Ansichten über die Schöpfung einen bezeichnenden Unterschied. Für die Orthodoxen sollte Johannes 1:3-4 so wiedergegeben werden: „Alle Dinge sind durch dasselbe gemacht, und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist. In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen.“ Für alle, die glaubten, die materielle Welt sei das Werk Satans, war dies natürlich nicht akzeptabel, denn für den albigensischen Autor [des „Buches von den zwei Prinzipien“ (Anm.)] beispielsweise bedeutet die Passage, daß „nichts“ (nihil) ohne ihn gemacht wurde (das heißt ohne Beteiligung Gottes), wobei das „nichts“ als die vergängliche Welt interpretiert wird, die im Gegensatz zur wahren Realität – zur Schöpfung Gottes – steht.“ („Die Katharer – Ketzer des Mittelalters“, Albatros Verlag, 2008, S. 85)

Der widerbiblische Dualismus („CHRISTEN“ und WORT+GEIST-ler („die wahren Söhne Gottes“(Thomsen)), die Welt und der Himmel in der Gemeinde, Leib/Seele („neue satanische Schöpfung“ (Kenyon)) und Geist, göttlich und teuflisch („Gott der Welt“)), den die ganze Wort-des-Glaubens-Strömung durch den Begriff „satanische Natur/Wesen“ predigt, ist das unweigerliche Ergebnis eines Pseudo-Pneumas, unter dessen Einfluß Frau Schmidt steht, und durch das sie hörbar in das Bild von Helmut Bauer verwandelt wird (eine Beobachtung, die man bei allen Predigern zunehmend machen kann).
Die sichtbare Welt als satanische Wieder-Schöpfung ist der dunkle Schatten*, der der Verkündigung der Herrlichkeit „der neuen (göttlichen) Kreatur“ (2. Kor 5,17) vorausgeht. Man kann hiervor nur eindringlich warnen, weil „die fälschlich sogenannte Erkenntnis (Gnosis)“ (1. Tim 6,20) wie Krebs um sich frißt.

(* verschiedene frühe gnostische Schriften beschreiben die materielle Welt als nichtigen Schatten, den der Vorhang der göttlichen Welt wirft.)
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