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Schwere Misshandlungen in kirchlichen Kinderheimen


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Rolf

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Schwere Misshandlungen in kirchlichen Kinderheimen





15.09.2008


(epd) - In Erziehungsheimen der hannoverschen Landeskirche ist es nach Angaben der Diakonie in der Nachkriegszeit zu schweren Misshandlungen bis hin zu sexuellem Missbrauch gekommen. Unter anderem habe es körperliche Gewalt wie Stockschläge gegeben, sagte der Leiter des Diakonie-Projektes «Gewalt und Unrecht in der Heimerziehung der 50er und 60er Jahre», Hans Bauer, am Montag dem epd in Hannover. Das Diakonische Werk der Landeskirche kündigte für den späten Nachmittag (17.00) eine Pressekonferenz an.

Gewalt und Schikane habe es in gleichem Unfang auch in Heimen der Caritas und in staatlichen Heimen gegeben, sagte Bauer. Nach Angaben des Hörfunk-Senders NDR 1 Niedersachsen waren bundesweit eine halbe Million Kinder von Gewalt in kirchlichen Heimen betroffen.

«Heiminsassen mussten Fliesen mit der Zahnbürste schrubben oder wurden tagelang in fensterlose Verliese eingesperrt», sagte Bauer. «Das war an der Tagesordnung.» Die Jugendämter und die Heimaufsicht hätten einen Großteil des Unrechts geduldet und seien daher mitverantwortlich, betonte Bauer, der im Auftrag des Diakonischen Werkes der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers recherchierte. Die Anregung dazu hatte Landesbischöfin Margot Käßmann gegeben.

Bauer forschte bisher in neun diakonischen Einrichtungen in Niedersachsen. Erste Ergebnisse veröffentlichte er im Jahresbericht
des Diakonischen Werks der hannoverschen Landeskirche für 2008, der im September erschienen ist. Bauer plant, im kommenden Jahr einen Abschlussbericht vorzulegen.

«Die meisten Heimkinder haben aus Scham ihre Erlebnisse lange verschwiegen», sagte Bauer. Viele seien enttäuscht und fühlten sich nicht ernst genommen, wenn sie etwa in ihre persönlichen Unterlagen Einsicht nehmen wollten. In den Heimen hänge es heute häufig von einzelnen leitenden Mitarbeitern ab, wie sie mit der Geschichte umgingen. Als eine der wenigen Einrichtungen stelle sich die Diakonie Freistatt bei Diepholz der Geschichte. Sie will nach eigenen Angaben im Herbst ein Buch dazu vorlegen.
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