Zum Inhalt wechseln

Welcome to Irrglaube und Wahrheit
Register now to gain access to all of our features. Once registered and logged in, you will be able to create topics, post replies to existing threads, give reputation to your fellow members, get your own private messenger, post status updates, manage your profile and so much more. If you already have an account, login here - otherwise create an account for free today!
Foto

Bibelchristen kämpfen für ihren Hausunterricht


  • Bitte melde dich an um zu Antworten
Keine Antworten in diesem Thema

#1
Rolf

Rolf

    Administrator

  • Administrator

  • PIPPIPPIP
  • 34225 Beiträge
  • Land: Country Flag

Please Login HERE or Register HERE to see this link!







Bibelchristen kämpfen für ihren Hausunterricht






Von Karsten Kammholz 3. September 2008,


Weil sie fürchten, ihre Kinder würden auf einer staatlichen Schule verrohen, unterrichtet eine hessische Familie ihre Kinder selbst. Dafür kamen die Eltern für drei Monate in Haft. Jetzt droht das nächste Verfahren. Dabei hat der älteste Sohn gezeigt, dass ihm der Unterricht zu Hause nicht geschadet hat.


Rosemarie und Jürgen Dudek aus dem hessischen Dörfchen Archfeld sind ausdauernde Menschen. Das Ehepaar weigert sich seit Jahren, seine Kinder zur Schule zu schicken. Den Unterricht übernehmen die Eltern selbst zu Hause. Sie tun das aus Glaubensgründen. Die frommen, aber konfessionslosen Christen fürchten, ihre sieben Kinder würden auf staatlichen Schulen verrohen.

Dreimal standen die Dudeks, er ist 47 Jahre alt, sie 42, wegen ihres beharrlichen Widerstands schon vor Gericht. Am Anfang kamen sie mit Geldstrafen glimpflich davon. Doch vor wenigen Monaten wurden die Eltern zu je drei Monaten Haft verurteilt. Ohne Bewährung. Ob sie tatsächlich ins Gefängnis müssen, müssen die Richter am Oberlandesgericht Frankfurt/Main in den kommenden Wochen entscheiden.

Und obwohl dieses gerichtliche Verfahren noch gar nicht abgeschlossen ist, droht den Dudeks das nächste Strafverfahren. Das Schulamt in Bebra hat erneut Strafantrag gegen das Ehepaar gestellt. Für Schulamtsleiter Arno Meißner eine logische Entscheidung: „Die Dudeks verhalten sich konsequent nicht gesetzeskonform.“

Sieben Kinder haben die Dudeks, der Älteste ist 16 Jahre alt, die Jüngste zehn Monate. Die Söhne Lukas?(14) Daniel?(12) und Jeremia?(8) hätten die Eltern zum neuen Schuljahr hin zum staatlichen Unterricht anmelden müssen. Bis 31.?August hatte das Schulamt in Bebra den Dudeks dafür Zeit gegeben. Aber die Eltern ließen das Ultimatum ganz bewusst verstreichen. „Mit Brachialgewalt erreicht man nicht viel. Wir lassen uns nicht mürbe machen“, sagt Rosemarie Dudek. Die Eltern sind sich ihrer Sache sicher und wollen darum kämpfen, dass nicht nur in ihrem Heimatbundesland Hessen, sondern in ganz Deutschland freier Hausunterricht wieder zugelassen wird. Jürgen Dudek, der nachmittags als Nachhilfelehrer arbeitet, sagt: „Noch zur Zeit der Weimarer Republik war Unterricht zu Hause als Alternative zur Staatsschule eine akzeptierte Bildungsform. Erst unter Hitler wurde 1938 der Schulzwang eingeführt.“ So wehren sich die Dudeks gegen den Gedanken, dass Schule in Deutschland allein „im Staatskorsett stattfinden darf“. Das sogenannte Homeschooling wird in vielen westlichen Ländern weniger streng geahndet. In den meisten Ländern Europas herrscht Bildungspflicht, aber nicht Schulpflicht. Und Schulpflicht, so das hessische Kultusministerium, sei immer auch Schulbesuchspflicht.

Ans Auswandern hatten die Dudeks auch schon gedacht. Am Ende fehlte ihnen dafür das Geld.

Die Eltern sind enttäuscht darüber, dass die staatlichen Institutionen ihnen bei der Erziehung misstrauen und in das Familienleben eingreifen. Kein Vertreter des Schulamts habe sie je zu Hause besucht oder habe einfach mal den Unterricht verfolgen wollen, beklagen die Eltern. Denn der findet ganz normal mit Schulbüchern, Hausaufgaben, Stundenplan und Schulferien statt. Die Dudeks zweifeln nicht daran, dass ihre kleine Familienschule ein Erfolgsmodell ist.

Ihren ältesten Sohn, den 16-jährigen Jonathan, haben sie bis auf das vergangene Schuljahr durchgehend zu Hause unterrichtet. Um den Realschulabschluss zu erhalten, ging er schließlich für ein halbes Jahr zu einer staatlichen Schule. Einen externen Abschluss hatte das Schulamt nicht genehmigt. An der Schule wurde er Klassenbester mit einem Notendurchschnitt von 1,1. Nun lässt er sich bei einer Tischlerei zum Schreiner ausbilden. Bei den anderen Kindern wollen die Dudeks zur Not genauso verfahren: Nur für den Schulabschluss sollen sie, wenn es denn sein muss, zur Schule gehen.

Die Eltern sind enttäuscht darüber, dass die staatlichen Institutionen ihnen bei der Erziehung misstrauen und in das Familienleben eingreifen. Kein Vertreter des Schulamts habe sie je zu Hause besucht oder habe einfach mal den Unterricht verfolgen wollen, beklagen die Eltern. Denn der findet ganz normal mit Schulbüchern, Hausaufgaben, Stundenplan und Schulferien statt. Die Dudeks zweifeln nicht daran, dass ihre kleine Familienschule ein Erfolgsmodell ist.

Ihren ältesten Sohn, den 16-jährigen Jonathan, haben sie bis auf das vergangene Schuljahr durchgehend zu Hause unterrichtet. Um den Realschulabschluss zu erhalten, ging er schließlich für ein halbes Jahr zu einer staatlichen Schule. Einen externen Abschluss hatte das Schulamt nicht genehmigt. An der Schule wurde er Klassenbester mit einem Notendurchschnitt von 1,1. Nun lässt er sich bei einer Tischlerei zum Schreiner ausbilden. Bei den anderen Kindern wollen die Dudeks zur Not genauso verfahren: Nur für den Schulabschluss sollen sie, wenn es denn sein muss, zur Schule gehen.
  • 0