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Wiedergeboren und besessen?


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#1
Rolf

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»WIEDERGEBOREN UND BESESSEN? «



Autor: HANS-PETER GRABE


Verlag C.M. Fliß Hamburg


Text auf Buchrückseite:

Wiedergeboren und besessen?
Mit erstaunlicher Klarheit greift der Autor eine Thematik auf,
die seit Jahren kontrovers diskutiert wird.
Dabei stützt er sich primär auf biblische Aussagen
zu Wiedergeburt und Besessenheit und lässt
subjektive Erfahrungen als sekundär weitestgehend
außer Betracht. Und so kommt er dann zu Schlussfolgerungen,
die die theologischen Befreiungstrends unserer Zeit
schlüssig widerlegen.

ISBN 3-922349-58-7



Teil 1




Kapitel 1 »Frei von der Macht der Finsternis – Wirklich? «

Das Telefon klingelt. Ich nehme den Hörer ab und melde mich. Am anderen Ende der Leitung weint jemand. Es ist eine Frau. Offensichtlich sucht sie Hilfe. Ich warte eine Weile, und schließlich bringt sie unter Schluchzen hervor: "Kannst Du bitte kommen? Ich fürchte mich so." Dann nennt sie ihren Namen, das Telefongespräch ist beendet. Während ich mit dem Auto unterwegs zu ihrer Wohnung bin, denke ich nach.

Diese junge Frau ist Glied unserer Gemeinde. Allerdings pflegt sie außerdem noch viele Kontakte zu verschiedenen Kreisen. Ist sie eine echte Christin? Davon bin ich über-zeugt. Ich kenne sie als eine Glaubensschwester, die ihren Herrn gerne bezeugt, die nicht nur regelmäßig in den Versammlungen ist, sondern die das dort Gehörte in die Praxis ih-res Lebens gerne umsetzt. Und jetzt das. Gewiss: Während der letzten Wochen wirkte sie häufig müde. Es war mir aufgefallen, dass sie manchmal Mühe hatte, sich auf die Predigt zu konzentrieren. Außerdem gab es in ihrem Leben Beziehungsprobleme.
Die Auflösung ihrer Verlobung machte ihr zu schaffen. Und jetzt fürchtet sie sich. Bald stehe ich vor der Wohnungstür und klingele. Sie öffnet und bittet mich, einzutreten. Wie sieht sie aus! Ihr Gesicht ist blass und eingefallen. Ihre Augen flackern, unruhig blickt sie hin und her. Die ganze Person ist ständig in Bewegung. Sie fängt an zu erzählen, nachdem ich mich auf einen Stuhl gesetzt habe. "Seit einiger Zeit geht es mir nicht mehr gut. Obwohl ich darum gebetet habe, werde ich den Gedanken an X" – sie nannte den Namen ihres früheren Verlobten – "nicht los. Um mich abzulenken, bin ich hin und wieder ins Kino gegangen oder zum Essen in irgendein Restaurant. Trotzdem werden mir die Ta-ge zur Qual, besonders die Abende und die Wochenenden. Am letzten Montag bin ich dann auch zu" – sie nannte die Namen einer Stadt und einer Person – "zur Seelsorge ge-fahren. Ich wollte endlich wieder Freude haben.

Und nun stell Dir vor: Ich bin besessen!" Ich bitte sie, mit ihrem Bericht fortzufahren. "Ja, in mir, so sagte die Seelsorgerin, wohnen elf Dämonen – ein Eitelkeitsdämon, ein Hochmutsdämon, ein Fressdämon, ein Hurengeist. Und jetzt ist es ganz schlimm mit mir." Und sie fängt furchtbar wieder an zu weinen. Ich frage: "Hat man denn die Geister nicht ausgetrieben?" "Ja, sie haben damit angefangen. Fünf sind gegangen. Danach wurde mir aber so schlecht, dass man die Austreibung abbrechen musste. Ich muss aber am nächs-ten Freitag wieder hin." Sie berichtet weiter: "Seit ich dort war, habe ich schreckliche Angst. Schlafen kann ich überhaupt nicht mehr. Es ist aber auch wirklich schrecklich, be-sessen zu sein. Wenn es dunkel ist, habe ich immer den Eindruck, jemand stünde neben mir und wolle mich anfassen. Manchmal höre ich Geräusche.

Das Zimmer mag ich gar nicht mehr verlassen. Es ist schrecklich. Du musst beten, Bruder, Du musst beten! "Rufe doch den Namen des Herrn Jesus an." Sie unterbricht mich. "Wenn ich anfangen will zu beten, ist mir, als käme eine Hand, die mir die Kehle zu-drücken will. Beten kann ich nicht mehr. Ich bin besessen! Kannst Du mir helfen?" 

Kapitel 2 »Besessene Heilige? «

»Besessen« – welch ein schreckliches Wort, welch ein furchtbarer Gedanke: Menschen die nach dem Bild Gottes geschaffen, sind vom Teufel besessen! Und nun gar »Heilige«!
Wenn wir von »Heiligen« hören, fallen uns vielleicht alte Namen ein, Namen von Menschen, die einen besonderen Grad an Frömmigkeit erreicht hatten. Um diese Namen ranken sich Legenden. Verehrung und Erwartungen werden ihnen entgegengebracht, als lebten sie noch unter uns. Gibt es heute noch Heilige? Wenn wir diese Frage an die Heili-ge Schrift stellen, bekommen wir eine Antwort, die manchen Leser überraschen mag. Sie lautet: Jeder, der das Heilsangebot Gottes in dem Herrn Jesus Christus angenommen hat, ist ein Heiliger. Nicht ein hohes Maß an Frömmigkeit, sondern der Glaube an den Herrn Jesus macht Menschen zu Heiligen. Gibt es heute noch Heilige? Ja! Niemals seit Men-schen auf erden lebten, gab es mehr Heilige als heute. Aus allen Gegenden der Welt er-reichen uns Nachrichten von Bekehrungen zu Gott. Alte und Junge, Männer und Frauen hören die Botschaft von Jesus Christus, glauben und werden so zu Heiligen Gottes.

Mehr als sechzigmal werden die an den Herrn Glaubenden im Neuen Testament »Heilige« genannt. »Heilig« heißt »abgesondert für Gott«. Heilige Menschen sind Men-schen, deren Leben Gott zur Verfügung steht. Sie sind, so sagt es der Epheserbrief (1,12), »zum Preis seiner Herrlichkeit«, das heißt Gottes Herrlichkeit soll durch sie, durch ihr Tun und Lassen, verkündigt werden.

Von Natur aus sind wir Menschen alles andere als »heilig«. Als Nachkommen A-dams sind wir »unter die Sünde verkauft«. (Römer 7,14) Ob wir es wahrhaben wollen oder nicht, wir leben von Geburt an unter der Herrschaft Satans und müssen seinem willen ge-horchen. Durch den Sündenfall sind wir in diese elende Position gekommen. Unsere eige-nen Sünden haben tag für tag die Richtigkeit der Aussage bestätigt. Der Mensch lebt von Natur aus unter der Sklaverei der der Sünde und des Todes.

Aus der Sklaverei aber hat Gott uns erlöst. Er hat den Preis für alle »Sklaven bezahlt«. Niemand braucht mehr unter der Knechtschaft zu leiden. Durch die Verkündigung des E-vangeliums bietet Gott allen Menschen die Rettung an, und wer dieses Angebot annimmt, wer sich gegen die Sklaverei und für Gott entscheidet, ist frei. (Johannes 8,36). Nun hat Gott uns aber nicht erlöst, dass wir ohne Sinn leben oder gar durch unsere Schuld wieder in eine neue Knechtschaft geraten. Er hat uns »für sich selbst« (Epheser 1,5) erkauft. Wir gehören jetzt zum »Reich des Sohnes seiner Liebe« (Kolosser 1,13) und stehen damit unter der Regentschaft Jesu Christi unseres Herrn. So bekennt Dr. Martin Luther in sei-nem »Kleinen Katechismus«: »… der mich verlorenen und verdammten Menschen erlöset hat, erworben, gewonnen von allen Sünden, vom Tode und von der Gewalt des Teufels; nicht mit Gold oder Silber, sondern mit seinem heiligen, teueren Blut und mit seinem un-schuldigen Leiden und Sterben, »auf dass ich sein Eigen sei und in seinem Reiche unter ihm lebe und ihm diene in ewiger Gerechtigkeit, Unschuld und Seligkeit …« (aus der Erklärung zum 2. Artikel des apostolischen Glaubensbekenntnisses). Können Gottes Heilige besessen sein? Dieser Frage werden wir in den folgenden Kapiteln nach-gehen.


Kapitel 3 »Viele Besessene«

»Und als es Abend geworden war, brachten sie viele Besessene zu ihm« (Matthäus 8,16).
Ganz offensichtlich gab es zur Zeit des Herrn und der Apostel viele Besessene. Immer wieder begegnen wir ihnen in den Berichten der Evangelien. Das in den meisten Bibelübersetzungen mit »besessen« wiedergegebene Wort heißt »daimonizomai«, dämo-nisiert.

Es kommt in der Bibel 13x vor, und zwar ausschließlich in den vier Evangelien: Matthäus 4,24; 8,16; 8,28; 8,33; 9,32; 12,22; 15,22; Markus 1,32; 5,15; 5,16; 5,18; Lukas 8,36; Johannes 10,21. wer besessen ist, ist von einem oder mehreren unreinen Geistern bewohnt. Diese treiben den Besessenen gelegentlich zu bösartigem, selbstzerstörerischem Handeln. Nicht selten machen sie den Menschen, den sie bewoh-nen, krank. Die Krankheit weicht, sobald der böse Geist ihn verlässt. Dämonen kennen Jesus. Sie wissen, dass sie seinem Befehl zu gehorchen haben. Auf sein Wort oder den in seinem Namen ausgesprochenen Befehl hin, fahren sie aus.

Außer dem Begriff »besessen« finden wir: Menschen, die »einen unreinen Geist haben« (Markus 7,25; Apostelgeschichte 16, 16+18), eine Frau, die »einen Geist der Schwachheit hatte« (Lukas 13,11, der bewirkte, dass sie »zusammengekrümmt und gänz-lich unfähig war, sich aufzurichten«, einen Menschen, der von einem Geist »ergriffen« wird (Lukas 9,39). Menschen »die vom Teufel überwältigt waren« Apostelgeschichte 10,38).
Menschen, in die »unreine Geister« einziehen (Matthäus 12, 43-45), und als besonderen Fall Johannes 13,27, wo es heißt: »Und nach dem Bissen fuhr der Satan in ihn« (Judas),
eine Frau, die von Satan gebunden war (Lukas 13,16).

Alle diese Aussagen beschreiben Zustände ungläubiger, nicht wiedergeborener, oder (im Fall des Judas) abgefallener Menschen. Wie steht es nun um die Heiligen Got-tes? 


Kapitel 4 »Es besteht Feindschaft«

Der Mensch ist Gottes Schöpfung. Es ist das erklärte Ziel Satans, diese Schöpfung zu verderben. Durch den Sündenfall ist die Erde für eine bestimmte Zeit unter die Herr-schaft Satans gekommen. Er ist »der Gott dieses Äons« (2 Korinther 4,4) – nur dieses Äons (!) –, wie er auch »der Fürst dieses Kosmos« (Johannes 12,31; 14.30; 16,11) und der Fürst des Vollmachtgebietes der Luft (Epheser 2,2) ist.

Allerdings ist er bereits gerichtet. Das Urteil über ihn ist am Kreuz gesprochen wor-den (Johannes 16,11). Immerhin besitzt er – bis das Urteil endgültig über ihn vollstreckt werden wird – noch viele Möglichkeiten sich als »Menschenmörder von Anfang an«, »Lügner«, »Vater der Lüge« (Johannes 8, 43-44), »als brüllender Löwe« (1 Petrus 5,8), »Verführer« (Offenbarung 12,9) »Verkläger der Brüder« (Offenbarung 12,10) zu betäti-gen, und es ist für die Heiligen Gottes notwendig, den Methoden Satans zu widerstehen (Epheser 6,11).

In der Tat spricht Epheser 6,11von den Methoden des »Teufels«. Dort, wo die Lu-therbibel, »listige Anläufe«, die Elberfelder Bibel »Listen« übersetzt, steht im Grundtext: »methodeias tou diabolou«, »Methoden des Teufels«. »Methode« bedeutet, so der Duden, Band 7, – »das Nachgehen«, der Weg zu etwas hin« und ist zusammengesetzt aus »me-ta«, hinterher, hinternach, nach usw.« und »hodos, Weg« und drückt planmäßiges, durch-dachtes, schrittweises Vorgehen aus. Satans Ziel ist es, zu »stehlen, schlachten und ver-derben« (Johannes 10,10).

Dass er dabei auch vor den Auserwählten Gottes nicht halt macht, sagt uns die Schrift deutlich (1 Petrus 5,8) »Euer Widersacher der Teufel geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht wen er verschlingen könne«). Es ist deshalb überaus wichtig, die »Metho-den« des Feindes zu kennen, um ihnen begegnen zu können.

Noch ein zweites Mal wird im Neuen Testament von den »Methoden« des Teufels gesprochen, nämlich in Epheser 4,14. Hier geht es um »Methoden des Irrtums«, um me-thodisch betriebene Verunsicherung, Verwirrung und Irreführung der Heiligen. Eine Herde, die vom rechten Weg weg verführt worden ist, kann leicht den Wölfen zur Beute fallen.
Um sein Ziel zu erreichen, versucht er, Raum in den Gedanken und Gefühlen der Heiligen zu gewinnen (Epheser 4,27).

Er sucht, sie zu verführen, indem er ihren »Sinn von der Einfalt Christus gegen-über« abwendet und verdirbt (2. Korinther 11, 1-3). Wo das einfache Vertrauen zu Chris-tus und seinem Wort erschüttert wird, verlässt man die »erste Liebe« (Offenbarung 2,4), und damit können falsche Gedanken Einzug halten.

Weil das Wort Gottes in den Herzen der Hörer geistliche Veränderungen bewirkt, versucht Satan, das Gehörte aus den Herzen der Hörer zu reißen (Matthäus 13,19). Er scheut sich dabei nicht, die Gestalt eines Lichtengels anzunehmen (2. Korinther 11,14), verursacht Ärgernisse (Matthäus 16,23), will uns von der Nachfolge abwenden (1. Timo-theus 5,15), legt »Fallstricke« aus (1. Timotheus 3,7), möchte die Herzen von Jüngern Je-su mit Lüge erfüllen (Apostelgeschichte 5,3), ja, er versucht, uns in jeder Weise zu über-vorteilen (2. Korinther 12,7) und das Werk des HERRN zu hindern (1. Thessalonicher 2,18). Auch ist er in der Lage, Gottes Kinder körperlich zu belästigen (2. Korinther 12,7) und sie so und auf alle erdenkliche Weise zu versuchen (1. Korinther 7,5).

Das alles gelingt ihm leider nur zu oft. Vor allem dann, wenn wir es versäumen, ihm zu widerstehen, oder wenn wir ihm gar »Raum geben« (Epheser 4,27). Es gelingt ihm a-ber auch dann nur, solange und soweit Gott es zulässt. Unser Vater »ist treu« und wird »nicht zulassen«, »dass ihr über euer Vermögen versucht werdet, sondern mit der Versu-chung auch den Ausgang schaffen, so dass ihr sie ertragen könnt« (1. Korinther 10,13). 


Kapitel 5 »Unser Leib – ein Tempel des Heiligen Geistes«

»Oder wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes in euch ist, den ihr von Gott habt …? « (1. Korinther 6,19) Wissen wir das? Unser Leib ist Wohnstätte des Heiligen Geistes, Tempel Gottes, der im Heiligen Geist Wohnung in uns gemacht hat. (Siehe auch Johannes 14,23) Nun sagt uns aber 2 Korinther 6, dass Licht und Finsternis miteinander ebenso unvereinbar seien wie »der Tempel Gottes mit Götzenbildern« (Vers 16). Wo Gott wohnt, wohnen keine Dämonen.

Weiter sagt Gottes Wort: »Wisst ihr nicht, dass euere Leiber Glieder Christ sind? « (1. Korinther 6,15) In dem Textzusammenhang geht es darum, dass Heilige nichts mit Un-zucht zu tun haben dürfen: »Soll ich denn die Glieder Christi nehmen und zu Gliedern einer Hure machen? Das sei ferne! «, heißt es in dem angegebenen Vers weiter. Hier ler-nen wir etwas darüber, wie konkret der Ausdruck »Glieder Christi zu verstehen ist«.

Jeder Heilige ist wirklich ein Teil des Leibes, und das heißt dann auch, Tei des Christus.
In dem Gleichnis vom Weinstock mit seinen Reben (Johannes 15) finden wir die gleiche Aussage: Die Rebe ist Teil des Weinstocks; ohne Reben ist der Weinstock kein Weinstock.
Wir sind nicht nur »Reben am Weinstock«, sondern, wie gesagt, Bestandteil des-selben. Wenn Heilige Gottes besessen sind, dann sind sie es als Glieder des Leibes, als Reben des Weinstocks. Das ist nicht möglich. Wir sind erlöst. Erlöst sein heißt frei sein, weil der Preis bezahlt ist. Satan hat an uns keine Anrechte mehr. Wir sind »errettet aus der Gewalt (exousia = Autorität) der Finsternis«. (Kolosser 3) Der Preis ist bezahlt, völlig bezahlt. Jeder Rechtsanspruch des Feindes ist dadurch erloschen (dazu Exkurs 1). Wir brauchen ihm nicht mehr zu gehorchen. »In Christus«, im Namen Jesu, haben die Heiligen stattdessen ihrerseits Autorität über die unreinen Geister. Sie sollen sie austreiben.

Als der Herr Jesus die zwölf Apostel aussandte, gab er ihnen »Kraft und Vollmacht über alle Dämonen« (Lukas 9,1). Offensichtlich gilt das auch für diejenigen, die durch ih-ren dienst an ihn gläubig werden, sagt der Herr doch unmittelbar vor seiner Himmelfahrt: »Diese Zeichen werden aber denen folgen, die glauben: In meinem Namen werden sie Dämonen austreiben …« (Markus 16, 17). Sie erleben durch den Glauben an den Namen Jesus, dass die »Fürstentümer und Gewalten« in Wirklichkeit »völlig entwaffnet sind« (Kolosser 2,15), dass der Sohn Gottes durch seinen Tod »den zunichte gemacht hat, der die Macht des Todes hat, das ist der Teufel« (Hebräer 2,14). Sie erfahren, dass der Teufel vor ihnen flieht, sobald sie ihm widerstehen (Jakobus 4,7).

Es besteht ein unbeschreiblich gewaltiger Unterschied zwischen dem Wiedergebo-renen und dem (Noch) Nichtwiedergeborenen. Der eine ist mit dem Christus lebendig ge-macht …, mitauferweckt, mitsitzend in himmlischen Örtern (Epheser 4,5-6), der andere ist noch »tot in Übertretungen und Sünden« (Epheser 2,1). Als Wiedergeborene sind wir »von unseren Sünden gewaschen in seinem Blut …, gemacht zu Königen und Priestern« (Of-fenbarung 1,5-6), die anderen befinden sich noch unter der Herrschaft Satans.
Damit werden wir nun siegreich widerstehen können, hat der Herr uns die »Waffen-rüstung« (Epheser 6,10 f.) gegeben. 

Kapitel 6 »Die Waffenrüstung Gottes«

Wozu ist uns die »Waffenrüstung Gottes« gegeben worden? – Übrigens: Es ist die Waffenrüstung Gottes und nicht die unsere! – Wozu? »Damit ihr gegen die Listen (Me-thoden) des Teufels bestehen könnt«. (Epheser 6,11). In Vers 13 heißt es dann, »Des-halb ergreift die ganze Waffenrüstung Gottes, damit ihr an dem bösen Tag widerstehen, und wenn ihr alles ausgerichtet habt, stehen könnt« und Vers 14 fährt fort, »So stehet denn … «.

»Bestehen«, »widerstehen« »stehen und noch einmal stehen – das ist es! Das Ge-genteil von »stehen« ist »zu Fall kommen«. Wenn früher bei einer Schlacht einer der Kämpfer zu Fall kam oder gar die Flucht ergriff, war es oft um den Sieg der ganzen Armee geschehen. Deshalb wurden sie aufgefordert, auf jeden Fall »Stand« zu halten, zu »ste-hen«. Die »Mächte und Gewalten«, die »Weltbeherrscher dieser Finsternis«, die Geister der Bosheit in der Himmelswelt« führen einen ununterbrochenen Kampf gegen uns. Es gilt zu stehen! (Beachte Exkurs 2)

Übrigens, das in den meisten Bibelübersetzungen mit »Kampf« übersetzte Wort kommt nur ein einziges Mal im Neuen Testament vor. Es heißt »pale« und ist verwandt mit dem ebenfalls nur einmal vorkommenden Wort »kraipale«, das die »Interlinearüberset-zung« zu recht mit »Rausch« übersetzt (Lukas 21,34); denn »pale« ist abgeleitet von »pal-lo«, und das bedeutet »schaukeln«, »wiegen«, »schwanken«, »torkeln« , »taumeln«. Der in Epheser 6 erwähnte »Kampf« ist demnach nicht eine Regel gerechte Auseinanderset-zung, sondern er wird mit List und Tücke einerseits und äußerster Aufmerksamkeit und Bereitschaft andererseits geführt. Es gilt zu stehen!

Die gemeinde in Pergamon/Kleinasien bekam vor vielen Jahren – genauer gesagt, vor etwa 1900 Jahren – einen eigenartigen Brief. Der Absender war der Herr Jesus selbst. Dieser Brief ist uns in der Offenbarung (Kapitel 2, 12-17) überliefert. »Ich weiß, wo du wohnst«, schreibt der Herr, »wo des Satans Thron ist«! Kann man an einem solchen Ort überleben? Kann man »widerstehen«, »bestehen«, »stehen«? Es geht! Es ist nicht leicht Antipas, der treue Zeuge des Herrn – Antipas heißt: »gegen alle!« – ist getötet worden, weil er mit seinem Zeugnis »gegen alle« stand. Und doch, die Gemeinde »steht«! »Du hältst an meinem Namen fest und du hast meinen Glauben nicht verleugnet«!
Das ist es: Seinen Namen festhalten. Den Namen Jesus nicht loslassen. In diesem Namen haben wir den Sieg!

Es ist schon einige Jahre her, da konnte man in unseren Städten an Häusern und Stellwänden ein übergroßes Plakat sehen. Abgebildet war der »erfolgreiche« Boxer, Cas-sius Clay, bekannt unter dem Namen Muhammed Ali. Der Text des Plakates lautete: »Mein Name bedeutet Sieg! Und ich sage euch: xy ist gut«. Da wo hier xy steht, konnte man den Namen eines bekannten Fruchtsaftgetränkes lesen.
»Mein Name bedeutet Sieg«! Wir kennen den Namen, der Sieg bedeutet: JESUS.

Er sagt uns: »Mein Name bedeutet Sieg und ich sage euch! «
Wie armselig ist es doch, wenn dieser Mann ein Fruchtsaftgetränk empfiehlt. Viel mehr hat der Mann mit seinem großen Namen allerdings wohl auch nicht zu sagen. Ganz anders Jesus! Er ist der Herr; er lebt; er hat gesiegt! »Mein Name bedeutet Sieg, und ich sage euch: Weil ich lebe, werdet ihr auch leben«. »Mein Name bedeutet Sieg, und ich sage euch: Wer in mir bleibt, der ist mit mir Sieger! »Mein Name bedeutet Sieg! « – Diesen Namen müssen wir »festhalten«, und Satan flieht vor uns. Diesen Namen gilt es auszu-sprechen, auszurufen – und wir sind in Sicherheit, denn: »Der Name des HERRN ist ein starker Turm; der Gerechte läuft dahin und ist in Sicherheit«! (Sprüche 18,10)

»Und seinen Glauben« dürfen wir nicht verleugnen. »Sein Glaube«, das ist zu-nächst der Glaube an ihn. Wir glauben an den Sieger Jesus. Wir vertrauen ihm und sind ihm treu. Wir haben aber auch daran zu denken, dass er, unser treuer Hoherpriester, glaubt. Er betet beständig für die Seinen. Er betet, »dass ihr Glaube nicht aufhöre«. Und er glaubt, dass sein Gott dieses Gebet ganz gewiss, ganz gewiss (!) erhören wird.

Diesen seinen Glauben haben die Heiligen in Pergamon nicht verleugnet. Wenn es immer schwieriger wurde, selbst zu glauben, haben sie doch gewusst: Er glaubt durch! Wir kommen durch, weil der Herr für uns betet, weil er für uns glaubt! So können wir beste-hen!

Wer andererseits dauernd klagt, wer redet, als ob Gott gar keine und der Teufel alle Ge-walt hätte, der darf sich nicht wundern, wenn er von bösen Mächten besonders angegrif-fen wird.
Es gibt Christen die – von einer außerbiblischen Belehrung ausgehend – behaup-ten,, sie seien besessen. (»In mir sind noch Dämonen! «) Indem sie dieses Bekenntnis aussprechen, begeben sie sich aus dem »starken Turm« heraus, aus ihrer Glaubensstel-lung. Nach wie vor gilt ihnen die Zusage des Herrn:

»Niemand wird sie aus meiner Hand reißen« (Johannes 10,28). Nach wie vor bleibt es wahr: »Denn ich bin überzeugt, dass weder Tod noch Leben, weder Höhe noch Tiefe, weder Engel noch Fürstentümer, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges noch Gewalten, noch irgendein anderes Geschöpf uns scheiden können von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist unserem Herrn« (Römer 8, 38-39). Aber trotz dieser Zusagen werden Menschen, die Gottes Wort nicht erkennen wollen oder aufgrund negativer Denkhaltung übersehen, dass sie unter den lügnerischen Einfluss Satans kommen. Sie werden ihre Ohren immer mehr den Parolen des Feindes öffnen, was schließlich dazu führt, dass sich ihr Leben praktisch nicht mehr von dem eines wirklich Besessenen unterscheidet. Solche Heiligen müssen wieder »nüchtern werden aus dem Fallstrick des Teufels heraus, da sie von ihm für seinen Willen gefangen worden sind! « (2 Timotheus 2,26).

Diese »Nüchternheit« führt sie zu der Erkenntnis, dass die Annahme, von unreinen Geistern besessen zu sein, trotz erfolgter Absage an bewusste Sünden …, dass diese Annahme dem Feind Rechte zuerkennt, die er nicht hat. Das gewährt dem Teufel eine Ehre, derer Gott allein würdig ist, weil sie den Sieg Jesu, sein » ES IST VOLLBRACHT! « gering macht. Das ist Sünde. Und diese Sünde muss erkannt und bekannt werden.

Es ist also nicht etwa ein Ausdruck von Demut, wenn ein Heiliger sich so schwach, so hilflos beschreibt, dass die Mächte und Gewalten mit ihm ihr Spiel treiben können. Gott sagt, dass wie erlöst sind. Es besser wissen zu wollen als Gott ist Stolz!
Ja, wir sind errettet aus der »Gewalt der Finsternis«. Die Finsternis hat – wie bereits gesagt – kein Anrecht mehr an uns. Das müssen wir wissen und glauben!

Gottes Wort Gottes sagt uns: »Werdet voll Geistes“ « (Epheser 5,18b) Wir sollen beständig erfüllt sein, uns immer wieder erfüllen lassen mit dem Heiligen Geist. Der Text-zusammenhang im Epheserbrief erklärt uns, dass das mit unserem Reden zusammen-hängt. Wer den Namen des Herrn glaubend als den Namen des Siegers ausspricht, wer bekennt, dass Jesus Christus der Herr ist, wer Acht hat auf sein Reden, dass es nicht dem Widersacher Ehre gibt, wird in der Erfahrung des Wortes leben: »Wenn ihr in meinem Wort bleibt, so seid ihr wahrhaft meine Jünger und werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch freimachen … Wenn nun der Sohn euch freimachen wird, so werdet ihr wirklich frei sein« (Johannes 8,31b; 32 und 36).

»In ihm haben wir die Erlösung durch sein Blut, die Vergebung der Sünden nach dem Reichtum seiner Gnade« (Epheser 1,7). »Er führte sie heraus aus der Finsternis und dem Todesschatten; er zerriss ihre Fesseln! « (Psalm 107, 14)
»Gepriesen sei der HERR, der uns ihren Zähnen nicht zum Raub gab. Unsere See-le ist entronnen wie ein Vogel aus der Schlinge des Vogelstellers. Die Schlinge ist zerris-sen, und wir sind entronnen. Unsere Hilfe steht im Namen des HERRN, der Himmel und Erde gemacht hat« (Psalm 124,6-8).


Kapitel 7 »Ich habe mich bekehrt«

»Ich habe mich bekehrt«. »Ich bin bekehrt«. »Ich habe mich bei Bruder Soundso bekehrt! « Man spricht von einer »tiefen« oder von einer »oberflächlichen« Bekehrung, macht Unterschiede zwischen »bekehrt« und »bloß erweckt«. Was ist nach der Bibel »Be-kehrung« und was geschieht, wenn sich ein Mensch bekehrt?

»Bekehren« ist immer ein Weg-Kehren, Weg-Wenden von etwas zu einem anderen hin. Die Heiligen in Thessalonich hatten sich »von den Götzen« weg »zu Gott« hin bekehrt (1 Thessalonicher 1,9). Der Volksmenge in Lystra rief Paulus zu: »… dass ihr euch von diesen nichtigen Götzen bekehren sollt zu dem lebendigen Gott, der den Himmel und die Erde und das Meer gemacht hat …« (Apostelgeschichte 14, 15).

Der Herr selbst hatte Paulus gesandt, »ihre Augen aufzutun, dass sie sich bekehren von der Finsternis zum Licht und von der Gewalt Satans zu Gott« (Apostelgeschichte 26,18). Es gibt andere Bibelstellen, in denen nur von einer Bekehrung »zu Gott« die Rede ist (z. B. Apostelgeschichte 9,35; 11,21;) oder davon, dass die Hörer Buße tun und sich bekehren sollten (Apostelgeschichte 3,19). Immer ist jedoch beides gemeint: Abwenden vom Bösen, von der Finsternis, und hinwenden, umkehren auf Gott zu.

Somit ist »Bekehrung« ein radikales Geschehen. Ein Bekehrter weiß von einem »Einst« und einem »Jetzt« (Epheser 5,8). Gott lädt durch das Evangelium alle Menschen ein, sich zu bekehren. Menschen müssen sich bekehren. Das ist wahr. Es ist für den na-türlichen Menschen unbedingt notwendig, sich vor dem Zugriff Satans bei Gott zu bergen. Tut er es nicht, ist sein Schicksal unrettbar und für alle Zeit mit dem des Teufels verbun-den: Verdammnis! Davon sprechen die ersten Kapitel des Römerbriefes, wo es in Vers 23 des 3. Kapitels zusammenfassend heißt: »Denn es ist kein Unterschied, denn alle haben gesündigt und erreichen nicht die Herrlichkeit Gottes …« Nur durch eine »Bekehrung« (von Satan) zu Gott können wir dem entrinnen. Wir müssen uns bekehren!

Davon wird immer wieder gesprochen. Wir wollen uns aber auch daran erinnern, welch eine Liebe dahinter steht, dass uns bekehren dürfen! Ist es nicht unbeschreiblich herrlich, dass der große, heilige Gott bereit war und weiterhin bereit ist, sündigen, rebelli-schen Menschen, die durch ihre eigene Schuld im Machtbereich des Satans gebunden, Satan hörig und Satans ewigem Urteil verfallen waren, die Arme zu öffnen, sie zu retten, indem er sie freikaufte, wie jemand, der früher vielleicht einmal einen gequälten, dahin-sterbenden Sklaven freigekauft hat! Auch für uns musste ein Preis bezahlt werden: nicht »Gold oder Silber« sondern das »kostbare Blut eines unschuldigen Lammes ohne Fehler und Flecken« (1. Petrus 1, 19). So sehr hat Gott die Welt geliebt!

Ja, wir dürfen uns bekehren. Und nachdem wir das getan haben, gehören wir nicht mehr unter die Autorität des Feindes. Er hat keine Anrechte mehr an uns. Der Preis ist bezahlt. Wichtig aber ist, dass wir wissen: Wir gehören vom Augenblick unserer Bekeh-rung an unserem Gott. Gott hat uns »für sich selbst« erkauft, damit unser Leben ihn preise und zur Durchführung seiner Liebesabsichten auf dieser Erde zur Verfügung stehe. Damit ist der »bekehrte« Mensch endlich zu seiner ureigensten und schöpfungsgemäßen Be-stimmung gelangt. Er kann sein, was er nachdem Willen seines Schöpfers eigentlich ist. Der mit der Bekehrung vollzogene Herrschaftswechsel schützt uns davor, wieder in das Alte zurückzufallen – jedenfalls, solange wir die Eigentumsrechte unseres Gottes aner-kennen und ihn Herr in unserem Leben sein lassen. Dies alles ist möglich, weil mit der Bekehrung der Mensch »wiedergeboren« wird. Der Heilige Geist übernimmt ihn, schafft in seinem Inneren ein »neues Herz«, das die Gebote Gottes liebt und Wohlgefallen daran hat, sie zu tun.

Der Bekehrte wird mit dem Heiligen Geist »versiegelt« (Epheser 1,13; 2. Korinther 1,22). So wurden in biblischer Zeit im Geschäftsleben in bestimmten Fällen Ge-genstände von ihrem Erwerber versiegelt, zum Zeichen dafür, dass der frühere Eigentü-mer kein Besitzrecht mehr daran hatte. Gewiss, der Wille des Menschen ist dabei nicht ausgeschaltet, und der auch der wiedergeborene Mensch kann sich gegen Gottes willen entscheiden, und das tut er immer wieder dann, wenn das Alte, das »Fleisch«, den Wunsch des Geistes – nämlich die Eigentumsrechte Gottes zu respektieren und entspre-chend zu leben – überwindet. Der Kampf zwischen Geist und Fleisch bleibt, solange wir hier auf dieser Erde leben (Galater 5, 16-26). Dieser Kampf aber kann gewonnen werden: Wiedergeborene sind eine neue Schöpfung; »das Alte ist vergangen, siehe Neues ist ge-worden! « (2. Korinther 5,17)

Wie sieht das praktisch aus? Jemand kommt und wünscht »Jesus anzunehmen«, vielleicht »sich zu bekehren«. Vielleicht haben wir diesen Menschen überzeugt, dass er diesen Schritt tun soll. Möglicherweise haben wir oder andere intensiv dafür gebetet. Was haben wir zu beachten?
Wenn wir Bekehrungsberichte aus früheren Zeiten lesen, finden wir dort fast überall den Ausdruck, »wir gingen auf die Knie«. Umkehr von der nachfolge Satans zu Gott, von der Finsternis zum Licht ist eine ernste und heilige Sache. Oberflächlichkeit bei der Bekeh-rung schadet der zukünftigen geistlichen Entwicklung. Das »Tut Buße!« muss ernst ge-nommen werden. Sünde muss bekannt, Verbindungen müssen offenbart, Bindungen ein-gestanden werden. Gewiss, nicht jede Verfehlung kann erinnert werden, aber doch die prägenden, das Bewusstsein quälenden. Buße tun, heißt, die Sünde und alles, was zum Sündigen reizt, hassen. »Ich will nicht mehr sündigen! « »Ich will nicht mehr dem Sa-tan dienen! « »Von allem, was in den Bereich der Finsternis gehört, distanziere ich mich bewusst! «

Das wird dann aber nicht nur eine Sache des Willens und des Verstandes sein. Bu-ße tut man »von Herzen« – oder man tut sie überhaupt nicht. Wenn keine Tränen der Scham, der Abscheu vor der eigenen Verderbnis und Verdammnis fließen, werden wahr-scheinlich auch keine Tränen der Freude über die Errettung und der Liebe zu dem Namen des Erlösers fließen. Die Freude über das neue Leben, über die endlich gewonnene Frei-heit befähigt andererseits auch zu praktischen Schritten: Bekenntnissen, Wiedergutma-chungen, Lösungen von falschen Verbindungen und anderen Gehorsamsschritten.
Nach der schon erwähnten Textstelle 1. Thessalonicher 1,9 ist Bekehrung die Um-kehr, von den Götzen weg – was alles kann »Götze sein! « – zu Gott hin. Das muss ge-predigt werden, wie auch die Konsequenzen der Bekehrung verkündigt werden müssen. »Glied am Leibe Christi«, »Kind Gottes« werden, ist etwas unvorstellbar Großes, der Schritt dahin, etwas unvorstellbar Heiliges, Wichtiges, das man nicht oberflächlich und leichtfertig hinter sich bringen darf. Das sagt nun aber nicht, dass die Bekehrung eines Menschen immer nach dem gleichen »Muster« abzulaufen habe. Die Echtheit einer Um-kehr kann nicht anhand einer Checkliste überprüft werden; sie muss sich im Glaubensge-horsam bewähren. 


Fortsetzung folgt


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»WIEDERGEBOREN UND BESESSEN? «



Autor: HANS-PETER GRABE


Verlag C.M. Fliß Hamburg


Text auf Buchrückseite:

Wiedergeboren und besessen?
Mit erstaunlicher Klarheit greift der Autor eine Thematik auf,
die seit Jahren kontrovers diskutiert wird.
Dabei stützt er sich primär auf biblische Aussagen
zu Wiedergeburt und Besessenheit und lässt
subjektive Erfahrungen als sekundär weitestgehend
außer Betracht. Und so kommt er dann zu Schlussfolgerungen,
die die theologischen Befreiungstrends unserer Zeit
schlüssig widerlegen.

ISBN 3-922349-58-7



Teil 2




Kapitel 8 »Abgefallene Söhne«

Ja, das gibt es. Es gibt Menschen die abgefallen sind. Einmal waren sie »Söhne«, und jetzt …? »Söhne«? Ja. Gottes Wort lehrt klar: Wiedergeborene sind »Söhne«. So lesen wir in Galater 3,26: »Denn ihr seid Söhne Gottes durch den Glauben an Christus Jesus«.

Im 4. Kapitel heißt es: »Weil ihr aber Söhne seid, sandte Gott den Geist seines Sohnes in euere Herzen …« (6). »So viele durch den Geist Gottes geleitet werden, die sind Söhne Gottes« (Römer 8, 14). Weil sie »Söhne Gottes« sind, sind sie auch »Söhne des Lichtes und des Tages« (1. Thessalonicher 5,5). Und als solche sind sie in der Welt bekannt, und zwar durch ihr verhalten.

Kann ein Sohn von seinem Vater abfallen? Der Herr Jesus beschreibt in dem Gleichnis vom »verlorenen Sohn« (Lukas 15, 11-32) eindringlich, wie etwas Derartiges möglich ist. Der überwältigende Ausgang der Geschichte darf nicht darüber hinwegtäu-schen, dass es auch anders ausgehen konnte. Der Sohn hatte recht mit seiner Aussage: »Ich bin nicht mehr wert, dass ich dein Sohn genannt wird! « Er war es nicht wert. Er hatte mutwillig (Hebräer 10,26) gesündigt, »mit erhobener Hand« (4 Mose 5,30).

Es gibt Menschen, die einmal zum Volk Gottes gehört haben, sich dann aber be-wusst wieder in »Gemeinschaft mit Dämonen« begeben haben (1. Korinther 10,20). Diese Menschen sind »von Christus abgetrennt«, »aus der Gnade gefallen«. Diese Aussagen werden in einem anderen Zusammenhang gemacht (Galater 5,4), treffen aber gemäß Hebräer 10,26 f. den Sachverhalt genau. Damit sind die betreffenden Personen den Mäch-ten der Finsternis wie jeder andere auch, ausgeliefert. Ohne eine nochmalige Bekehrung – und die wird nach Hebräer 10 keinesfalls ausgeschlossen (!) – , ohne eine nochmalige Bekehrung im strengsten Sinne, die vielleicht auch mit einer Dämonenaustreibung ver-bunden sein kann, jedenfalls aber mit eine Absage an den Teufel und sein Werk verbun-den sein muss, kann ein solcher nicht wieder Anteil an der Gemeinde Jesu haben. 


Kapitel 9 »Wenn jemand sündigt«

Wer ist eigentlich für unsere Sünden verantwortlich? Häufig begegnet man der Auf-fassung, dass bestimmte Sünden von Geistern zu verantworten seien, die den Menschen innewohnen. Zeigt jemand eine auffällige Neigung zum Zorn, stecke dahinter gewiss ein »Geist des Zornes«, wie es auch »Hass- «, »Lügen- «, »Huren-«, »Fress-«, und sonstige Geister gäbe.
Es soll nicht geleugnet werden, dass der Teufel und seine Dämonen versuchen – und leider haben sie nur zu oft Erfolg – Ungläubige zu jeder nur möglichen Sünde zu rei-zen. Aber Vorsicht! Wer seine Sünden »Geistern« zuschreibt, versucht sich der Verant-wortung zu entziehen. »Mein Dämon …!« Mein Seelsorger hat es noch nicht geschafft, mich davon zu befreien …! « Der Herr Jesus aber sagt: »Denn aus dem Herzen kommen hervor böse Gedanken: Mord, Ehebruch, Unzucht, Dieberei, falsche Zeugnisse, Lästerun-gen« (Matthäus 15,19). Noch einmal: Wer diese oder ähnliche Dinge »Geistern« zu-schreibt, versucht sich aus der Verantwortung zu entziehen. Er wird gebunden bleiben, bis er erkennt, dass er allein und niemand anderes für seine Sünde verantwortlich ist. Alles »Lösen« und »Binden« kann den Gläubigen nicht von seinen Sünden befrei-en, auch nicht von seinen Bindungen, die ja auch nichts anderes als Sünden sind! Das kann nur die Vergebung durch das Blut Jesu.

Diese Vergebung erhalten wir, wenn wir die Schuld, die wir haben, auch wirklich anerkennen. Gottes Wort sagt: »Wenn wir unsere Sünden bekennen …« (1. Johannes 1,9). Wer gesündigt hat, dann aber die Sünde lässt, sie bekennt und durch die Gnade Got-tes (Römer 5,17b) im Sieg lebt, kann durch eine solche Sünde niemals in eine Knecht-schaft unter der Macht des Feindes kommen. Im Neuen Testament lesen wir, das selbst grobe, freche Sünder nicht einfach die Beute Satans werden (1. Korinther 5, 1-8; 1 Timo-theus 1,20), vielmehr übergibt Paulus (im Willen Gottes) ihre Leiber dem Satan »zum Ver-derben des Fleisches, auf dass der Geist gerettet werde am Tag des Herrn« (1. Korinther 5, 5). Diese Sünder werden also gezielt und in gewissen Grenzen – Verderben des Flei-sches, mehr nicht – dem Satan übergeben und zwar, wie gesagt, »Dass der Geist gerettet werde am Tag des Herrn!«

»Außer bei okkulten Sünden?!« Stimmt das? Die Bibel nennt eine große Anzahl von Sünden, von denen etliche schwerer wiegen als andere (1. Korinther 6, 18-19; 1. Johan-nes 5,16). Jede Sünde aber ist Gesetzlosigkeit (1. Johannes 3,4). Im Alten Testament werden Sünden aufgezählt, die »Gräuel für den HERRN « sind: am dritten Tag vom Frie-denopfer essen (3. Mose7, 16), Homosexualität (3. Mose 18,22), Götzendienst (5. Mose 12,29-31), Zauberei, Astrologie, Spiritismus (5. Mose 18, 9-14), den Lohn einer Hure und den Preis eines Hundes in das Haus des HERRN bringen (5. Mose 23,19), ein Verkehrter sein (Sprüche 3, 22), hohe Augen, eine Lügenzunge, Hände, die unschuldiges Blut ver-gießen, ein Herz, welches heillose Anschläge schmiedet, Füße, die eilends zum Bösen hinlaufen, wer Lügen ausspricht als falscher Zeuge, wer Zwietracht aussät unter Brüdern (Sprüche 6,16f.), trügerische Wagschale (Sprüche 11,1), der Weg des Gesetzlosen (Sprü-che 15,9) und anderes mehr. Hier sind durchaus Sünden aufgezählt, die wir »Okkultsün-den« nennen, aber zusammen mit vielen anderen.

Die so genannten »Okkultsünden« werden fast immer im Zusammenhang mit ande-ren genannt. »Draußen sind die Hunde und die Zauberer und die Hurer und die Mörder und die Götzendiener und jeder der die Lüge liebt und tut« (Offenbarung 22,17). »Denn wie die Sünde der Wahrsagerei ist Widerspenstigkeit und der Eigenwille wie Abgötterei« (1. Samuel 15, 23 vgl. Epheser 5,5; 1. Korinther 6,9-10).

Der Gedanke, dass okkulte Sünden Menschen in den Einflussbereich Satans brin-gen können, ist gewiss richtig. Wir dürfen aber nicht übersehen, dass das das für jede andere Sünde auch gilt (Johannes 8,34).
Andererseits ist es klar, dass Menschen »die mit dem Feuer spielen«, die sündhaft Dämonen befragen statt den Herrn, sich filme anschauen, Bücher lesen, die Satan ver-herrlichen oder Aufschluss über Jenseitiges zu geben versprechen, dass Kinder, die ge-dankenlos mit »Monstern« und Dämonenfiguren spielen, ihre Herzen bewusst oder unbe-wusst diesen Mächten öffnen und sich nicht wundern dürfen, wenn ihre Gedankenwelt mehr und mehr von bösen Mächten beherrscht wird. Zweifel, Anfechtungen in den Gefüh-len und Gedanken, Lauheit und körperliche Krankheiten werden die Folge sein. Es kann zum Abfall (siehe oben) kommen.

Aber noch einmal: Jede Sünde führt unweigerlich zum Tod, wenn sie nicht ver-geben wird (Römer 6, 15-23). Hüten wir uns daher vor der Verharmlosung der Sünden. Das kann auch dadurch geschehen, dass wir eine bestimmte Gruppe von Sünden beson-ders behandeln und damit hervorheben. »Habsucht« ist nicht weniger schlimm als Göt-zendienst (1. Korinther 6,10) und bedarf derselben Vergebung und Reinigung. Beides be-kommen wir nicht durch einen besonderen »Befreiungsdienst«, sondern allein durch eine klare Umkehr. Diese besteht immer aus drei Teilen: Bekenntnis, Absage und glaubendes Annehmen der Gnade Gottes. 

Kapitel 10 » … bis ins dritte und vierte Glied«

Gibt es etwas wie eine erbliche Belastung? Kann es sein, dass Eltern ihren Kindern, Großeltern ihren Enkelkindern dämonische Verstrickungen überliefern und somit vererben, so dass sich in bestimmten Familien die Fälle von Besessenheiten häufen, während ande-re verschont zu bleiben scheinen?
Ganz gewiss gibt es das, wie auch offensichtlich manche Gegenden mehr von un-reinen Geistern heimgesucht werden als andere, Zauberei und andere »Künste« werden überliefert. Hexen und Wahrsagerinnen »sehen« sich ihre Nachfolger aus, Spiritismus wird tradiert, Kinder Enkel und Urenkel werden Satan mit Blut verschrieben. Sitte und Brauch-tum – auch und vielleicht bei besonders religiösen – schreiben den Umgang mit und so die Öffnung für falsche Geister fest. Diese suchen zu verhindern, dass sich ihre Opfer zu Gott bekehren, indem sie etwa geistliche Dumpfheit über ihre Opfer bestimmen oder einen Hass auf den Namen Jesus und das »Wort vom Kreuz« in ihnen erzeugen. So ist es we-der Zufall noch mit historischen Gegebenheiten ausreichend erklärbar, dass z.B. in gewis-sen Gegenden Norddeutschlands fast keine Bekenner des Evangeliums leben. Dort ist »Heidenland«, während sich anderswo ein erfreuliches geistliches Leben entfalten kann. Der Verkündiger der Botschaft von der Versöhnung mit Christus – sei er alleine oder mit einer Mannschaft an der Arbeit – muss nicht selten den Mächten, die Menschen beherr-schen, im Namen Jesu gebieten, die Hörer der Botschaft freizugeben, damit sie wirklich hören und sich entscheiden können. Der Befehl des Herrn Jesus: »Treibt die Dämonen aus! « (Matthäus 10,8) ist immer mit dem Auftrag zu predigen verbunden und es ist durch-aus möglich, dass Mächte, die dem Wort entgegentreten, öffentlich bloßgestellt und ver-jagt werden.

Erinnern wir uns an die Affäre um den Juden Bar Jesus. Dieser war ein Magier, da-zu ein »Sohn des Teufels«, der zum Bekanntenkreis des Prokonsuls von Cypern gehörte. Als Paulus dort das Wort verkündigte, »widerstand er ihnen und versuchte den Prokonsul vom Glauben abwendig zu machen«. Das ließ Paulus nicht zu. Am ende war der Magier blind, während der Prokonsul »glaubte, erstaunt über die Lehre des Herrn«. Nachzulesen ist dieser bericht in Apostelgeschichte 13,4-12. Ähnlich ging es in Philippi zu. Hier war es eine besessene Sklavin. Sie hatte einen »Geist Python«, einen Wahrsagegeist. Paulus trieb ihn aus, wohl wissend, dass es für ihn und seine Begleiter nicht ungefährlich war (A-postelgeschichte 16, 16-18). Der Besessene aus dem Land der Gadarener (Markus 5,1-20) musste zuerst von den in ihm wohnenden Dämonen befreit werden, bevor er fähig war, »bekleidet und vernünftig« zu den Füßen Jesu zu sitzen (Vers 15).
Hier mag die Frage erlaubt sein, ob manche Evangeliumsverkündigung deshalb so fruchtlos bleibt, weil die Verkündiger es nicht wagen, den widerstrebenden Mächten im Glauben an den Sieg Jesu entgegenzutreten. Die Feststellung: »Sie – die Menschen –wollen ja nicht! « reicht nicht aus. Es muss weiter gesagt werden: »Können sie denn? « Der Kampf gegen die Mächte der Finsternis gehört unmittelbar zur Verkündigung des E-vangeliums.

Wenn jemand an den Herrn Jesus Christus glaubt, ist er völlig aus dem Machtbe-reich Satans befreit. Stattdessen ist er unter die Königsherrschaft Christi gekommen, der die Seinen zu bewahren weiß, diejenigen, die nahe bei ihm sind. Kein Anrecht, kein »Bann«, kein negatives väterliches Erbe, kein Fluch liegt mehr auf ihm. Er ist frei! Eine neue Schöpfung, denn das »Alte ist vergangen …! « »In ihm haben wir die Erlösung durch sein Blut«! (Epheser 1,7).
Die Sünden der Väter haben wir nicht zutragen, wie wir auch nicht unter einer Kol-lektivschuld und- Belastung zu leiden haben. Könige und Priester Gottes – das sind wir – haben nichts mehr mit vergebener eigener und fremder Schuld zu tun. Das verheißt Gott bereits im Alten Testament. Durch den Propheten Hesekiel lässt er seinem Volk sagen : »Ein Sohn soll nicht an der Schuld des Vaters (mit)tragen und ein Sohn soll nicht an der Schuld des Vaters (mit)tragen« (Hesekiel 18,20).

Was ist nun mit der Aussage von 2 Mose 20,5: »Denn ich, der HERR, dein Gott, bin eineifersüchtiger Gott, der die Schuld der Väter heimsucht an den Kindern an der dritten und vierten (Generation) von denen die mich hassen«? Zunächst zwei Feststellungen, eine grundsätzliche und eine, die sich auf den Text direkt bezieht:

1. Gott widerspricht sich selbst nicht. Das, was er durch Hesekiel sagt, hebt dieses Wort nicht auf und umgekehrt.

2. In dem angeführten Text ist nicht (nur) von Sünden die Rede, die wir vielleicht »okkult« nennen würden. Alle Schuld ist angesprochen.

Wer 5. Mose 28, und 3. Mose 25 kennt, versteht, was der HERR sagt: Wer der Stimme des HERRN gehorcht, indem er darauf achtet, alle seine Gebote zu tun, der wird vom HERRN gesegnet werden. Wer nicht gehorcht, wird Fluch ernten. Dieser Fluch betrifft körperliche und seelische Gesundheit, materielle Güter und menschliche Beziehungen. Alles wird zunehmend zerstört. Krankheit, Sorge, Verarmung, Vereinsamung treffen den, der nicht mehr unter dem Segen des HERRN steht. Kind und Kindeskinder sind natürlich mitbetroffen.

Aber im 50. Jahr wird alles wiederhergestellt! Das »Jobeljahr« bringt alles wieder in Ordnung. Es ist das »angenehme Jahr des HERRN« (Lukas 4,18). Die dritte, ja auch die vierte Generation kann innerhalb der 50 Jahre zu leiden haben unter der Schuld eines Menschen, nicht aber diem fünfte und die darauf folgenden Generationen.

Heute leben wir als Gemeinde Jesu im »50. Jahr«! Der Herr Jesus hat es ausgeru-fen, und wer ihm glaubt, steht nicht unter dem Fluch Gottes wegen seiner Schuld, braucht sich auch wegen früher begangenen Sünden nicht zu fürchten. Alles ist erlassen! Wir le-ben im »Jobeljahr«, im »Jahr« der Gnade unseres Gottes! 


Kapitel 11 »Unter einen Bann geraten«

Was aber geschieht, wenn Heilige Gottes mit Dingen umgehen, die einen okkulten Hintergrund haben? Medikamente von bestimmten Firmen, Lebens- und Pflegemittel, von denen man sagt, sie seien mit der Wünschelrute oder Pendel behandelt, sind vielen Chris-ten verdächtig. Können sie durch derartige Artikel »belastet« werden? Zunächst müssen wir feststellen, dass wir von keiner Ware, die wir im Supermarkt, in der Apotheke oder Re-formhaus erstehen, mit Sicherheit sagen können, ob sie etwa in bestimmter Weise »be-handelt« worden ist.

Das ganze 8. Kapitel des 1. Korintherbriefes handelt von dieser Problematik. Zum Ver-ständnis des dort gesagten müssen wir wissen, dass alles Fleisch das damals auf dem Fleischmarkt feilgeboten wurde, vorher den Götzen geopfert worden war. »Iss und frage nicht so viel! « sagt der Apostel. Dasselbe können wir in Kolosser 2, 20-23 und Markus 7,18f. lesen. Wir brauchen uns nicht zu fürchten, aus Versehen in die Fänge Sa-tans zu geraten, indem wir etwas Falsches »berühren« oder »kosten«. Etwas ganz ande-res ist es, wenn Christen sorglos mit der »Welt« umgehen und sich nicht darum kümmern, was der Herr von ihnen will. Wie viele Gläubige haben sich antigöttliche, böse Filme ange-sehen, Bücher gelesen, die sie vom Herrn wegziehen. Manche tragen teuflische Symbole als »Schmuck« am Leibe, andere unterstützen wissentlich oder leichtfertig durch ihr Geld Firmen, die antichristliche Ziele verfolgen indem sie Produkte kaufen oder vom Arzt ver-schreiben lassen, von denen sie wissen, oder doch wissen könnten, dass sie unter okkul-ten Machenschaften oder Bedingungen produziert worden sind. Sie wundern sich dann womöglich noch, wenn sie für die feindlichen Mächte besonders interessant geworden sind, nachdem sie doch durch ihr Verhalten Sympathie signalisiert haben. »Nüchtern sein und wachen« – das ist der Weg, bewahrt zu bleiben. 


Kapitel 12 »Fehlendes gibt zu denken auf«

Das Fehlen von Aussagen in der Bibel gibt zu denken auf. Was heißt das? Da ist z.B. das Wort »deisidaemonesteros« – ein Wort aus dem Bibelgriechisch, das allerdings nur einmal vorkommt, nämlich in Apostelgeschichte 17,22. Es ist zusammengesetzt aus »deido«, was auf »Deutsch« fürchten bedeutet, und »daimon«, »Dämon«. »Die Dämonen fürchten«, »Götzen fürchten«. Während deutsche Übersetzungen diese Stelle etwa mit »den Göttern sehr ergeben sein« (Elberfelder Übersetzung) oder die »Götter fürchten« (Lutherübersetzung) wiedergeben, schreibt die »New American Standard« - Bibel einfach: »Very religious«, »sehr religiös«. Ja, die Menschen in Athen und darüber hinaus in der ganzen heidnischen Welt waren »sehr religiös«. Das ganze Spektrum – von überlieferten und eifrig gepflegten babylonischen und altägyptischen Geheimkulten über die Pflege und kommerzielle Ausnutzung des überall verbreiteten Volksglaubens bis hin zur differenzier-ten Philosophie – alles war vertreten. Und hinter allem steckten die Dämonen. »Deisidae-monesteros«, »sehr religiös«, »die Dämonen fürchten«. In Städten wie Athen, Ephesus oder Korinth gab es wohl niemanden, der nicht in irgendeiner Form aktiv an Götzendienst, Totenkulten, Tempelprostitution, Wahrsagerei oder Zauberei beteiligt gewesen wäre.

In diese Situation hinein verkündigten die Apostel die Botschaft von dem gekreuzig-ten und auferstandenen Herrn Jesus. Menschen bekehrten sich, der Heilige Geist nahm Wohnung in ihnen, sie wurden ihrerseits Zeugen dessen, der sie vom ewigen Verderben errettetet hatte. Zusammen bildeten sie Gemeinden, in denen sie wie die Glieder eines Leibes miteinander verbunden waren – glaubend, betend, dienend, voller Erwartung, dass der Herr Jesus sich offenbare. Aber ging denn das so einfach? Mussten nicht vorher We-sentliche Dinge geschehen, wie Befreiung von den Belastungen der Vorfahren, Lossagen von Sünden der Familie, Freisprechung der Häuser in denen die Menschen wohnten, Bu-ße für die Sünden von Griechenland, Rom oder wie immer das land hieß, in dem die Jungbekehrten lebten, weiter Lossage von eigenen Okkultsünden, innere Heilung …?

Weder in der Apostelgeschichte noch in den Briefen der Apostel finden wir etwas von alledem. Wohl berichtet Apostelgeschichte 19, 19-20, dass »viele von denen, die vorwitzige Künste getrieben hatten«, die Bücher zusammentrugen und sie verbrannten. Musste danach nicht zuerst ein umfangreicher »Befreiungsdienst« einsetzen? Man stelle sich vor: Christen haben noch »Bücher«, doch wohl Zauberbücher in ihren Häusern. Müssen sie nicht »gelöst« werden, bevor man von ihnen ein auch nur einigermaßen aus-geglichenes geistliches Wachstum erwarten kann?

Wie gesagt, die Apostelgeschichte und besonders auch die Lehrbriefe schreiben davon nichts. Für die Apostel schien es selbstverständlich zu sein, dass ein Bekehrter frei ist, dass sein Glaubensleben nicht von »Lösen« und »Binden«, von »Aufarbeiten von Er-eignissen« des früheren Lebens usw., sondern von einem »Wandel im Geist« abhängt. Für die Apostel schien es auch klar zu sein, dass der Weg zu einem »Wandel im Geist« weder das Lossagegebet noch ein besonderer Befreiungsdienst, sondern Jesus selbst ist, genauer gesagt: »Christus in uns, die Hoffnung der Herrlichkeit! « Zu diesem Christus kommt man, so schreiben es die Apostel, durch den Glauben, und zwar durch den Glau-ben an Gottes Wort. Wie gesagt, die Apostel lehren nichts von dem, was in unserer Fachli-teratur »Okkultseelsorge« heißt.

Nun wendet man mit Recht ein, dass man aus fehlendem keine Schlüsse ziehen darf. Das heißt: wenn etwas nicht dasteht, muss es trotzdem nicht falsch, überflüssig oder nebensächlich sein. Das stimmt. So finden wir z.B. nirgends in der Schrift direkte Hinweise über den rechten Umgang mit dem Auto oder Telefon. Trotzdem gibt es geistliches und ungeistliches Verhalten in den genannten bereichen. Den größten Teil unserer gottes-dienstlichen Praxis suchen wir in Gottes Wort vergeblich. Muss deshalb alles falsch sein? Gewiss nicht. Also wie sieht das aus im Blick auf unser Thema?

Es ist also ohne Zweifel richtig, nicht darauf zu achten, was nicht dasteht, sondern was klar und deutlich geschrieben ist. Weiter müssen wir uns fragen: Hat die Praxis der heutigen Okkultseelsorge, haben die gängigen Meinungen »Schriftgrund«? Passen sie in das Gesamtzeugnis des neutestamentlichen Wortes? Wenn nein, warum hören wir dann nicht damit auf? Warum tun wir dann nicht Buße? 


Kapitel 13 »Vom Seelsorger abhängig«

»Einer trage des anderen Lasten«, so sagt uns die Schrift (Galater 6,2). Es ist rich-tig: Wir haben uns um unsere angefochtenen, kranken Geschwister zu kümmern, uns zu ihnen zu stellen, für sie zu beten. Mit Langmut, Liebe und Güte haben wir ihnen beizuste-hen. Es ist unsere Aufgabe, mit ihnen zusammen, »den guten Kampf des Glaubens« (1. Timotheus 6,12) zu kämpfen. Sind sie zu schwach, zum »Kämpfen«, tun wir es an ihrer Stelle. Dem Teufel widerstehen ist (leider) oft mit »Ausharren«, mit »Dranbleiben« verbun-den und kostet Kraft und Zeit.

Im Alten Testament gibt es eine sehr schöne Geschichte. David war alt geworden, aber immer noch gab es einige, genau gesagt, vier der letzten Riesen, Söhne des Rafa. Ehe David »zu seinen Vätern versammelt« werden würde, wollte er Israel von diesen schrecklichen Wesen befreien. So kämpfte er. Es ist bekannt, dass die Riesen dem Volk der Philister halfen und die Stütze ihres Heeres waren. Um die Riesen zu töten, musste David den Kampf mit den Philisterheeren in Kauf nehmen. David war alt geworden, er war im Kampf ermüdet. Und gerade, als David ermattet war, kam einer der Riesen.
»Das Gewicht seine lanzenspitze war dreihundert Schekel Bronze, und er war nur mit einem neuen (Schwert) gegürtet. « Dieser Riese wollte David erschlagen. War das Davids Ende? Nein! Der Bericht fährt fort: »Aber Abischai, der Sohn der Zeruja, schlug den Philister und tötete ihn! « Der Bruder war da, als David ihn brauchte. Der Feind wurde besiegt.

Wenn ein Bruder angegriffen wird, hat die Gemeinde betend – warum nicht auch fastend(?) – für ihn einzustehen. Einzelne Männer und Frauen, denen der Herr es sagt, ziehen die »Waffenrüstung Gottes« an, dieses Mal nicht, um selbst zu »widerstehen«, sondern um den Bruder zu helfen. Das Ziel ist der Sieg. Der Angriff ist abgewehrt, der Bruder kann wieder … ja, was kann er? Warten bis zum nächsten »Schub«, zum nächsten Angriff? Dann wird er normalerweise zu dem oder demjenigen gehen, der ihm nach seiner Meinung am effektivsten geholfen hat. Das ist dann »sein« Seelsorger. Dagegen ist zu-nächst gar nichts einzuwenden. Dieser Seelsorger hat die Aufgabe, allein oder zusammen mit anderen (was meistens das Bessere ist) den Kampf erneut aufzunehmen. Gleichzeitig hat er den schwachen Bruder zu unterweisen. Schritt für Schritt selbst im Glauben zu le-ben, selbst zu widerstehen, wachsam und treu zu sein. Geschieht das nicht, kann es dazu kommen, dass der »Helfer« selbst »fällt« (1. Korinther 10, 12; Galater 6,1).

Wenn er dann wenigstens noch zuverlässig ist und treu dem Hilfesuchenden zur Seite steht, mag er auch dann noch eine stabilisierende Begleitung auf menschlicher Ba-sis bieten können. Was aber, wenn er ausfällt oder sich zurückzieht?
Häufig werden Seelsorger ungeduldig. Wenn sie getan haben, was sie glaubten tun zu müssen, erwarten sie den gewünschten Erfolg. Gemäß ihrer Theorie müsste jetzt die »Befreiung« sichtbar werden. Nur zu oft suchen sie beim Ausbleiben der erwarteten Resultate die Schuld bei den Hilfesuchenden: »Du willst ja gar nicht helfen lassen«, oder: »Da muss noch Sünde in deinem Leben sein; bereinige sie erst einmal, und dann machen wir weiter! « »Du glaubst nicht …! « Viele geraten dann in Verzweiflung, hin und wieder kommt es zu einer Kurzschlusshandlung.

Im Allgemeinen aber sind Seelsorger treu. Sie beten für die Hilfesuchenden, sie in-formieren sich durch die Lektüre von einschlägigen Büchern und Zeitschriften. Geduldig hören sie zu, beten mit dem, der in Not ist. Der erwartet das aber auch. Es ist für ihn in vielen Fällen existentiell notwendig zu wissen, dass er seinen Seelsorger z.B. zu jeder Ta-ges- und Nachtzeit anrufen darf. Nach der Konsultation verspürt der Angefochtene eine gewisse Erleichterung. Eine wirkliche Hilfe aber geschieht erst dann, wenn der Herr selbst eingreift.

Es versteht sich von selbst, dass der Seelsorger auch einen gewissen Durchblick hat: Handelt es sich um Angriffe des Feindes auf die Seele, auf das gewissen, auf den Verstand, den Leib des Menschen, gibt es Haltungen und Gewohnheiten, die geändert werden müssen, ist der Angefochtene schwach, leidet er Schmerzen wegen einer körper-lichen Erkrankung?
Bei allem ist es unerlässlich, dass der Seelsorger den Hilfesuchenden immer wieder auf den hinweist, der – wie gesagt – allein helfen kann. Es ist wichtig, dass jeder Christ es lernt, selbst dem Teufel zu widerstehen, selbst den Sieg Christi in Empfang zu nehmen und darin zu leben. Der gute Seelsorger macht sich selbst so bald wie möglich über-flüssig.

Das kann er aber nur, wenn er die biblischen Wahrheiten über die macht des Fein-des und den Sieg Jesu kennt und in seinem Dienst anwendet. Der Seelsorger, der selbst davon überzeugt ist, dass die Probleme seines notleidenden Bruders durch Exorzismus statt durch Glauben an den vollbrachten Sieg Jesu gelöst werden können, wird immer wieder zu diesem Mittel greifen. In der Regel wird es dem Hilfesuchenden danach für eine kurze Zeit besser gehen. Immerhin ist er mit seiner Not ja in die Gegenwart Gottes ge-kommen, und ihm ist Hilfe zugesagt worden. Diese Besserung ist hoch erwünscht und wird dankbar angenommen. Wenn sich dann nur zu bald neue Schwierigkeiten einstellen, weiß man, wo Hilfe zu finden ist. Eine Abhängigkeit vom Seelsorger wird begründet, die in der Regel erst beendet ist, wenn dieser die Geduld verliert.

Wirkliche Hilfe wird bei einer solchen Praxis auch dadurch erschwert, dass die ei-gentliche Schuld an den Schwierigkeiten den »unreinen Geistern« zugeschoben wird, statt dass die Sünde wirklich »Sünde« genannt und wie Sünde behandelt wird. Weil es wahr ist, dass Gott weder die »Werke des Teufels« noch menschliche Entschuldigungen vergibt, sondern nur Sünden, ist es wichtig, für falsches Verhalten, falsche Haltungen – für Sünden, niemand verantwortlich zu machen als den, der sie verübt hat. Sünden können vergeben werden; bekannte Sünden werden vergeben. Wenn »Geister« (der »Eifer-suchtsgeist« z.B.) für gewisse Sünden verantwortlich gemacht werden, dann sind entwe-der diese Geister schuld oder die Seelsorger, der nicht die Vollmacht gehabt hat, sie aus-zutreiben.

Dem Sünder selbst ist schlimmstenfalls ein Mangel an Kooperation mit dem Seel-sorger vorzuwerfen. In der Hoffnung, dass diese Kooperation eines Tages ausreichend erbracht werden kann, in der Hoffnung aber auch, dass der Helfer selbst in absehbarer Zeit noch mehr, nämlich ausreichend Vollmacht haben wird, wird das Seelsorgeverhältnis aufrecht erhalten. Dabei ist bemerkenswert, dass sich die Hoffnung auf Menschen und nicht auf den HERRN richtet, von dem allein durchgreifende Hilfe zu erwarten ist. 


Kapitel 14 »Binden und Lösen«

Dann gibt es noch das Problem um die Vollmacht zum »Binden« und zum »Lösen«. Im-mer wieder hören wir Sätze wie: »Wir binden dich im Namen Jesu! «, oder »Satan wir bin-den dich und senden dich an den Ort der dir bestimmt ist! « »Wir binden den Geist der furcht über Deutschland! « Ebenso wird der »starke Mann«, werden »Krankheitsmächte«, »Fürsten« über bestimmte Länder oder »Könige« bestimmter Gräuel (Mord, Hurerei, Re-bellion …) gebunden. Was sagt die Schrift darüber?

1. Binden und Lösen sind biblische Begriffe

Beides kommt in der Bibel, besonders auch im Neuen Testament häufig vor, meis-tens in ganz natürlichen Zusammenhängen. Da wird z.B. ein Eselsfüllen »gelöst«, losge-bunden. Johannes sagt, er sei es nicht wert, dem Herrn Jesus die Schuhriemen zu »lö-sen«. Garben werden »gebunden«. Die Ehe »bindet« Mann und Frau zusammen.
Weiter gibt es »Lösen« und »Binden« auch im übertragenen Sinn. Der »Starke«, das ist der Teufel, musste »gebunden« werden, bevor wir erlöst werden konnten. Eine Frau war vom Teufel 18 Jahre »gebunden« worden, bis der Herr sie befreite. Die Zunge des Stum-men wurde »gelöst«, ebenso Menschen aus der Gefangenschaft Satans.

2. Wer »löst« und »bindet« wen?

Im Neuen Testament gibt es einige Stellen, die davon sprechen, dass Satan und sei-ne Engel gebunden worden sind oder in Zukunft gebunden werden: Offenbarung 20,1-3:
»Und ich sah einen Engel aus dem Himmel herniederkommen, der den Schlüssel des Ab-grunds und eine große Kette in seine Hand hatte. Und er griff den Drachen, die alte Schlange, die der Teufel und der Satan ist, nd er band ihn tausend Jahre und warf ihn in den Abgrund und schloss zu und versiegelte ihn, bis die tausend Jahre vollendet sind. nach diesem muss er für kurze Zeit losgelassen werden«.

Judas 6: »Und Engel die ihren Herrschaftsbereich nicht bewahrt, sondern ihre Behausung verlassen haben, hat er zum Gericht des großen Tages mit ewigen Ketten in Finsternis verwahrt ...«
Lukas 11,21: »Wenn der Starke bewaffnet seinen Hof bewacht, so ist seine habe in Frie-den; wenn aber ein Stärkerer als er über ihn kommt und ihn besiegt, so nimmt er seine ganze Waffenrüstung weg …«.

Matthäus 12,29: »Oder wie kann jemand in das Haus des starken eindringen und seinen Hausrat rauben, wenn er nicht zuvor den Starken bindet?«

Wer ist der »Starke? « Es ist Satan. Wer ist der »Stärkere? « Niemand anderes als der »Löwe aus dem Stamm Juda«; er hat den Feind besiegt, hat ihm sowohl die »Waffen-rüstung« genommen (Kolosser 2, 15!), als auch den »Hausrat« geraubt (Kolosser 1,13). Johannes bezeugt von ihm: »Dazu ist der Sohn Gottes erschienen, dass er die Werke des Teufels zerstöre« (1. Johannes 3,8). Das hier mit zerstören wiedergegebene griechische Wort muss richtig mit »lösen« übersetz werden.
Es gibt in Gottes Wort keinen Hinweis, dass Menschen jemals berufen waren und werden, den Teufel, Dämonen, oder Engel der Finsternis zu »lösen« oder zu »binden«.

3. »Binde«n und »lösen« im Bereich der Gemeinde

Die beiden (einzigen) Stellen, in denen Menschen das Recht, im geistlichen Sinne zu »binden« und zu »lösen« zugesprochen wird, finden wir in Matthäus 16, 18-19 und 18,18. Beide Bibelstellen handeln von der Gemeinde. Zunächst wurde der Apostel Petrus damit betraut, zu »lösen« und zu »binden«. Was er »löst«, das ist »gelöst«, was er »bin-det«, das ist »gebunden«. Diese Autorität weitet der Herr später auf den ganzen Apostel-kreis aus; »Amen, ich sage euch: was ihr auf erden bindet, wird auch im Himmel gebun-den sein, was ihr auf Erden löst, wird auch im Himmel gelöst sein! «

Aus dem Textzusammenhang geht hervor, was damit gemeint ist. Wenn ein Bruder gegen eines der Gemeindeglieder sündigt, soll dieses versuchen, den Sünder von der Verwerflichkeit seiner Handlung zu überzeugen. Gelingt das, ist es gut. Wenn nicht, so soll er noch zwei oder drei als Zeugen hinzuziehen. Hört er auch auf diese nicht, so soll der Fall der Gemeinde vorgetragen werden in der Hoffnung, dass der Sünder Buße tut. Bleibt dies aus, «»so sei er dir wie der Heide oder Zöllner. Amen, ich sage euch: Wenn ihr etwas auf der Erde bindet, …« So ist das. Der uneinsichtige Bruder wird »gebunden«. Er wird nicht mehr als Glied der Gemeinde, sondern als Außenstehender behandelt. Das ziel die-ser Maßnahme ist, dass er Buße tut. Dann kann er wieder »gelöst« werden. Vergebung bringt ihn in die Gemeinschaft zurück.
Ein Beispiel dafür finden wir im 1. Korintherbrief (Kapitel 5,1-5). Hier hatte die Ge-meinde unterlassen, einen in Sünde lebenden Bruder zu »binden«. So tat es der Apostel an ihrer Statt. Später (2. Korinther 2, 1-11) kann er wieder gelöst werden (falls die begrün-dete Vermutung stimmt, dass es sich um dieselbe Person handelt).
Andere Beispiele: 2. Thessalonicher 3,6-15; und in erschütterndem Ernst auch noch Apos-telgeschichte 5,1-11.

4. Zusammenfassung und Warnung

»Binden« und «Lösen« im Bereich der Geisterwelt gehört in den Bereich der Geis-ter.
Wir haben den Auftrag, Dämonen auszutreiben, dem Teufel zu widerstehen, seinen Methoden mit der »Waffenrüstung Gottes« zu widerstehen, nicht aber dinge zu tun, die der Herr Jesus längst vollbracht hat oder für die Gott bestimmte Zeiten und Personen be-stimmt hat.
Heilige haben nur die Autorität, im Hause Gottes zu »binden« und zu »lösen«. Der Herr sagt: »Wenn ihr jemand die Sünden vergebt, dem sind sie vergeben; wenn ihr sie jemand behaltet, sind sie (ihm) behalten. « (Johannes 20,23) Das geschieht nach den Richtlinien des Wortes Gottes, also nicht selbstherrlich, menschengefällig und lieblos.

Zum Schluss dieses Kapitels noch eine Warnung: In Judas 5-11 steht geschrieben: »Ich will euch aber, obwohl ihr ein für allemal alles wisst, erinnern, dass der Herr, nach-dem er das Volk aus dem Lande Ägypten gerettet hatte, zum zweiten Mal vertilgte, die nicht geglaubt haben; und Engel, die ihren Herrschaftsbereich nicht bewahrt, sondern ihre eigene Behausung verlassen haben, hat er zum Gericht des großen Tages mit ewigen Ketten in Finsternis verwahrt, wie auch Sodom und Gomorrha und die umliegenden Städ-te, die in gleicher Weise wie sie Unzucht trieben und hinter fremdem Fleisch herliefen, als ein Beispiel vorliegen und des ewigen Feuers Strafe erleiden. Ebenso beflecken aber auch diese als Träumende das Fleisch, die Herrschaft aber verachten sie, Herrlichkeiten lästern sie. Michael aber, der Erzengel, wagte nicht, als er mit dem Teufel stritt und Wort-wechsel um den Leib Moses hatte, ein lästerndes Urteil über ihn zu fällen, sondern sprach: Der Herr schelte dich! Diese aber lästern alles was sie nicht kennen; alles was sie von Natur aus wie die unvernünftigen Tiere verstehen, darin verderben sie. Wehe ihnen! «

Hüten wir uns, unsere Grenzen zu überschreiten! Wenn wir in den Grenzen bleiben, die Gottes Wort uns aufzeigt, sind wir sicher und haben den erwünschten Sieg. Wehe uns, wenn wir sie überschreiten! Wir verstricken uns in immer mehr und immer schwierigere Kämpfe, brauchen immer neue Methoden und müssen schließlich doch einsehen, dass all unsere Mühe vergeblich war. Wir können zudem froh sein, wenn wir ohne allzu großen Schaden davonkommen.


Fortsetzung folgt


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»WIEDERGEBOREN UND BESESSEN? «



Autor: HANS-PETER GRABE


Verlag C.M. Fliß Hamburg


Text auf Buchrückseite:

Wiedergeboren und besessen?
Mit erstaunlicher Klarheit greift der Autor eine Thematik auf,
die seit Jahren kontrovers diskutiert wird.
Dabei stützt er sich primär auf biblische Aussagen
zu Wiedergeburt und Besessenheit und lässt
subjektive Erfahrungen als sekundär weitestgehend
außer Betracht. Und so kommt er dann zu Schlussfolgerungen,
die die theologischen Befreiungstrends unserer Zeit
schlüssig widerlegen.

ISBN 3-922349-58-7



Teil 3



Kapitel 15 »Aber wir haben doch unsere Erfahrungen«

Im Laufe ihrer Geschichte hat die Christenheit die Forderung nach einer biblischen Be-kehrung mehr und mehr aufgegeben. Schon im 4. jahrhundert, konnte man nicht mehr davon ausgehen, dass die »eine heilige katholische apostolische Kirche« wirklich auch die Gemeinschaft der Heiligen ist, wie es die Verfasser des »apostolischen Glaubensbekennt-nisses« in Übereinstimmung mit Gottes Wort forderten. Statt Buße und Bekehrung waren es die »Gnadenmittel« der Kirche, welche den Menschen Zugang zum Heil verschafften, die »Sakramente«. Glied der Kirche konnte man durch die »Taufe« bereits im Säuglingsal-ter, d.h. ohne eigene Entscheidung, natürlich ohne Buße, ohne Bekehrung werden. Wel-ches Baby könnte Buße tun und glauben! Wie es »kein Heil außerhalb der Kirche« gab, galt jeder, der innerhalb dieser Institution lebte, als Christ. War er es aber auch in Gottes Urteil?

Jahrhunderte lang gab es in der Kirche (einige wenige) wahre Heilige und eine gro-ße Menge um ihr Seelenheil getäuschte Mitläufer. Dass es unter diesen gewiss auch be-sessene Menschen gab, versteht sich von selbst.
Und auch in jüngeren Gemeinden, die den Ernst der Lebensübergabe an Gott zu-gunsten einer »Entscheidung für Jesus« im Sinne von »mach einfach einmal bei uns mit! « aufgegeben haben, finden sich wahrscheinlich eine Menge von Mitgliedern, die alles ande-re als »frei« sind. So war man immer wieder genötigt, bei Kirchen- oder Gemeindemitglie-dern Dämonenaustreibungen vorzunehmen oder doch wenigstens zu versuchen. Hier handelte es sich nicht um »besessene Heilige«!

Aber gibt es nicht doch so etwas wie Besessenheit bei Christen? Haben wir nicht eine Fülle von Zeugnissen: Dämonen fahren aus langjährigen, treuen Gläubigen mit Ge-schrei aus; bekannte Männer und Frauen im Dienst des Herrn treiben Furchtsamkeitsdä-monen, Lügengeister, Mächte der Rebellion oder der Resignation aus. Wohlgemerkt, aus Christen, vielleicht sogar »geistgetauften« Christen, und es wird augenblicklich besser mit ihnen? Soll es das alles nicht geben?
Oder: Vor einigen Jahren spürte eine christliche Gruppe den Auftrag, die holländi-sche Stadt Amsterdam im Glauben für Gott einzunehmen. Sie fuhren dorthin, banden die Fürsten der unsichtbaren Welt und proklamierten den Sieg Jesu über Amsterdam. Soll das falsch gewesen sein?

Soll es falsch sein, was Männer und Frauen voll Vertrauen auf den mächtigen Gott getan haben? sollen die Ergebnisse ihrer Handlungen etwa wegdiskutiert werden, »weil nicht sein kann, was nicht sein darf«? Gewiss nicht. Was sie im Glauben an den großen Gott gewagt haben – wir haben es nicht zu kritisieren. Und wenn der Herr selbst sich dazu bekannt hat? Ihn haben wir noch viel weniger zu tadeln. Gewiss nicht.

Und doch: wir müssen unterscheiden zwischen dem, was in Wirklichkeit geschieht und unserer Erklärung dieses Geschehens. Stellen wir uns zum Beispiel einmal die fol-gende Situation vor: Zwei Leute lassen sich in einem Personenwagen fahren. Beide sitzen hinten im Wagen und unterhalten sich. Da kracht es. Das Auto steht. Der Fahrer hat nicht aufgepasst und ist mit hoher Geschwindigkeit in einen vor ihm fahrenden LKW hineinge-fahren. Während am Auto Totalschaden entsteht, klettern alle drei Menschen unversehrt aus den Trümmern. Die beiden, die hinten im Auto saßen, erlebten das Gleiche: Ge-spräch, Knall, Stillstand des Wagens, beide Türen lassen sich öffnen usw. Und doch, wie verschieden mögen ihre Berichte von dem Geschehen ausfallen! Während der eine sich darin ergeht, seinen Schrecken zu beschreiben, die Angst, die ihm »noch« in den Gliedern steckt, die Schuld des Fahrers hervorhebt, hören sich die Aussagen des andern völlig an-ders an: »Welch eine Bewahrung!« Niemand verletzt, »nur Blech«, das zudem »gut versi-chert war! « Erlebnisse werden interpretiert, auch geistliche Erlebnisse.

»Der Geist fuhr mit Geschrei aus dem Bruder hinaus! « Der Geist fuhr aus – aber war er wirklich »Bruder«? Oder war er vielleicht gar nicht »bekehrt« oder »abgefallen«. Oder: Ist überhaupt ein wirklicher Geist aus ihm gefahren? Oder …?
»Wir banden den Geist der Trauer in ihr, von da an hat sie immerzu gelacht! « Oder ist der Teufel der diese Heilige bedrängte, von ihr geflohen, als er gewahr wurde, dass eine Schar von Glaubenden aufgestanden war, um ihm zu widerstehen? »Wir hatten sie von der NS- Vergangenheit ihres Großvaters gelöst, seitdem kann sie wieder beten! « Wunderbar! Oder war es vielleicht doch so, dass sie die Botschaft von dem Sieger Jesus endlich richtig geglaubt und für ihr Leben angenommen hat?

Erfahrungen werden interpretiert. Heilige aber sind dem Wort verpflichtet. So interpretieren sie ihre Erfahrungen und Erlebnisse anhand des Wortes.

Wer im Glauben an den Siegesnamen »Jesus« lebt, wer immer wieder neu erfüllt wird mit dem Heiligen Geist und der »Kraft seiner Stärke«, der erfährt die Herrlichkeit Gottes im Alltag. Wer »glaubt« – so sagt es der Herr Jesus (Markus 16,17) – erlebt die nachfolgen-den Zeichen. Dämonen fahren aus oder hören auf. Heilige Gottes zu bedrängen, Kranke werden heil, Sünder überführt, Menschen gerettet. Das hat der Herr verheißen, er tut es auch.

Er steht auch dann zu seinem Wort, wenn wir dieses Wort nur unvollkommen ken-nen. Das ist gut, denn wir alle kennen es nur mehr oder weniger oberflächlich, »stückwei-se«, sagt Paulus. Jakobus stellt fest, dass wir alle in Bezug auf das Wort oft »straucheln« – Luther sagt: »mannigfaltig irren« (1. Korinther 13,9; Jakobus 3,2). Wie gut, dass der Herr auf den Glauben sieht und nicht auf die Vollkommenheit unserer Erkenntnis. Und so ge-schehen heute wie zu allen Zeiten der Christenheit herrliche Dinge. Und es kann hilfreich, glaubensstärkend sein, wenn davon berichtet wird. Nur müssen wir wissen, dass das zwei verschiedene Dinge sind: das was geschehen ist, und das, wie es interpretiert wird.

Es kann nämlich gefährlich werden, wenn die Begründungen unserer Erfahrungen nicht stimmen. Andere möchten nämlich dieselben Erfahrungen machen wie wir, und dar-um folgen sie unseren »Rezepten«. »Was bei dem funktioniert hat, muss auch bei mir funktionieren! Wenn es nicht klappt, muss bei mir etwas verkehrt sein?! «
Während meines Studiums, hatte ich ein spaßiges Erlebnis. Es gab da einen Pro-fessor, dessen Vorlesungen außerordentlich schwierig waren, schwierig jedenfalls für Stu-denten, die sich in dem Stoff, den er lehrte, nicht auskannten. Glücklicherweise gehörte ich zu denen, die einige Vorbildung in dem Fach mitbrachten, ich verstand ihn also ganz gut. Nun hatte ich die Angewohnheit, beim Zuhören immer einen Bleistift in der Hand zu haben – nicht zum Mitschreiben, sondern zum Zeichnen: winzigkleine Männchen, Blumen, Ornamente … Mein Freund saß jedes Mal neben mir. Er verstand so gut wie nichts, und ich hatte ihm nach der Vorlesung regelmäßig Nachhilfe zu erteilen. Eines Tages fragte er mich: »Wie machst du das bloß, dass du alles so mitkriegst? « Ich weiß nicht mehr, wa-rum, jedenfalls antwortete ich: »Ja siehst du, ich schreibe nicht mit, ich zeichne, und dann …!« Bei der nächsten Vorlesung hatte mein Freund einen Block vor sich liegen, und als der Professor anfing zu sprechen, fing er an zu zeichnen. Nach einiger Zeit hörte er auf und sah mich von der Seite an. Er begriff. Glücklicherweise hatte er Humor genug, das Ganze als Spaß aufzufassen.

In Dingen des Reiches Gottes können wir uns keine Späßchen leisten. Wo es sich um die Wirksamkeit des Feindes handelt, können wir es uns nicht leisten, irgendwelche Begründungen für unser Tun abzugeben, Begründungen, die andere in die Irre führen und dem Feind Vorteil verschaffen können, selbst wenn diese von »erfahrenen« Persönlichkei-ten und ihren ungezählten Hörern bestätigt werden. Wir haben unsere Erfahrungen gemäß dem Wort zu begründen. Gelingt uns das nicht, genügt es, ohne Interpretation oder gar lehrhafte Schlussfolgerungen, einfach zu bezeugen, was der Herr getan hat. Wie viele Bü-cher begründen ihre Thesen mit Fallbeispielen. Aus mehreren ähnliche Fällen wird ein bestimmter Schuss gezogen: So geht es! Nachher finden sich auch noch einige Schrift-stellen, um das Ganze irgendwie »biblisch« abzudecken. Wie viele ernsthafte Christen haben dann versucht, danach zu handeln – und nichts geschah. Ist das nicht schade?

Aus zwei weiteren Gründen ist dieses sogar gefährlich:

1. Wenn die Möglichkeit besteht, dass trotz meiner Bekehrung, trotz meiner Liebe zum Herrn, meinem »Eifer nach den geistlichen Gaben« (1. Korinther 14,1), trotz der Ge-wissheit, dass der Heilige Geist in mir wohnt, dass trotz allem noch »Anrechte« des Teu-fels in meinem Leben bestehen, vielleicht Dämonen in mir sind, wie könnte ich da je glück-lich werden, mich freuen in dem Herrn? Muss ich doch täglich damit rechnen, dass der Feind seine Rechnung präsentiert. Wie könnte ich glauben, dass mein Gott durch Christus alles für alle Ewigkeit gut gemacht hat, wenn ich hier und jetzt noch »besessen« sein kann? Wie groß ist das Werk von Golgatha, wenn es nicht ausreicht, mich hier und jetzt völlig zu erretten? Angriffe von außen ja! Das Wort sagt es mir, zeigt aber zugleich das Mittel zum Sieg. Dämonen von innen? Nein! Die Bibel versichert mir: In mir wohnt der gro-ße Gott (Johannes 14, 23; 1. Korinther 6,19) – und niemand anders! – Und dann:

2. Der Herr Jesus rief aus: »Es ist vollbracht! « Er hat einen allumfassenden Sieg errungen. Das müssen wir glauben! Er wird verherrlicht dadurch, dass wir seinen Sieg preisen, von seinem Sieg singen und sagen. Wer glaubt, hat Teil an diesem Sieg.
In Christus sind wir Sieger. Das müssen wir glauben! Er muss verherrlicht werden. Es muss vor der unsichtbaren und der sichtbaren Schöpfung bekannt und gerühmt werden, »dass Jesus Christus Herr ist! «
»Würdig ist das Lamm, das geschlachtet worden ist, zu empfangen die Macht und Reich-tum und Weisheit und Stärke und Ehre und Herrlichkeit und Lobpreis! «: »denn du bist geschlachtet worden und hast durch dein Blut für Gott erkauft aus jedem Stamm und jeder Sprache und jedem Volk und jeder Nation und hast sie unserm Gott zu Königen und Pries-tern gemacht und sie werden über die Erde herrschen! « (Offenbarung 5,12; 9-10)
Das ist die Wahrheit! Und diese Wahrheit ist die Wirklichkeit unseres Glaubensle-bens, wenn es sich streng an das biblische Wort hält und kritisch gegenüber menschliche Interpretationen bleibt. Warum sollen wir die befreiende biblische Wahrheit eintauschen gegen einen möglichen Betrug menschlicher Fehlschlüsse aufgrund von Erfahrungen? 

Kapitel 16 »Wenn der Kläger mich verklagt … «

Es wird ein tag kommen, an dem im Himmel ein besonderes Triumphlied gesungen wird. Es heißt: »Nun ist das Heil und die Kraft und das Reich unseres Gottes und die Macht seines Christus gekommen; denn hinabgeworfen ist der Verkläger unserer Brüder, der sie Tag und Nacht vor unserem Gott verklagte …! « (Offenbarung 12,10). Der Verklä-ger der Brüder! Tag und Nacht werden wir verklagt, Tag und Nacht schweigt er nicht; er versucht, uns ein Verdammungsurteil zu erwirken. Tag und Nacht erscheint er vor unse-rem Gott und wird jedes Mal abgewiesen. »Wer wird gegen Gottes Auserwählte Anklage erheben? Gott ist es, der rechtfertigt. Wer ist es, der verdamme? Christus Jesus ist es, der gestorben, ja noch mehr, der auferweckt, der auch zur Rechten Gottes ist, der sich auch für uns verwendet. « (Römer 8, 33-34)
Hebräer 9 sagt uns, dass der Herr Jesus, der unser Hoherpriester ist, mit seinem eigenen Blut ein für allemal in das Heiligtum eingegangen ist und eine »ewige Erlösung erfunden« hat. Er sitzt jetzt mit seinem Blut zur Rechten auf dem Thron Gottes, unser treuer Ho-herpriester der uns versteht, der uns völlig erretten kann und wird. Eine andere Textstelle: 1. Johannes 2,1b-2: »… und wenn jemand sündigt – wir haben einen Beistand bei dem Vater: Jesus Christus, den Gerechten. Und er ist die Sühnung für unsere Sünden … «

Wie gut haben wir es! Keine Verdammnis! Der Verkläger wird abgewiesen. Frei von jedem Fluch, frei von der Macht der Sünde, frei dem »lebendigen und wahren Gott zu die-nen« (1. Thessalonicher 1,9)
Der Teufel findet mit seinem Verklagen bei Gott kein Gehör. Menschen finden e-benfalls kein Gehör, wenn sie uns verklagen. Wie aber ist es, wenn wir selbst es tun? Wenn wir gesündigt haben, müssen wir uns verklagen. Wir müssen dem Vater unsere Schuld bekennen. Er vergibt und reinigt. Das hat er uns gesagt, und das tut er auch. Wir dürfen ihm für die Vergebung danken in dem Wissen: Dieser Sünde wird er nie wieder ge-denke.

Was aber, wenn wir uns weiterhin anklagen? Was, wir aussprechen, vielleicht im-mer wieder aussprechen, dass in und für uns nur Verdammnis da ist, dass der Teufel dar-um Anrechte an uns hat, dass unreine Geister in uns wohnen und walten?
Wenn wir das sagen, dann reden wir nicht die Wahrheit. Wie wir wissen, geht der Teufel umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlingen könne (1. Petrus 5,8). Es versteht sich von selbst, dass er nicht diejenigen sucht, die er bereits »verschlungen« hat. Er sucht unter den Heiligen, und wenn einer von ihnen lauter Klage- und Wehgesänge von sich gibt, dann weiß er: »Da ist jemand, den ich verschlingen möchte! «

Dann macht er sich daran, zu beißen und zu kratzen. Glücklicherweise hat dieser Heilige – er ist ja ein Schaf der Herde Christ – einen sehr guten Hirten. So wird es dem Löwen nicht gelingen, das Schäflein ganz und gar zu fressen, aber Wunden mag es schon abbekommen. Wenn es schlecht unterwiesen ist, dienen ihm diese wunden zur Unterstüt-zung seiner negativen Thesen: »Was ich befürchtet habe ist eingetroffen! « Klage- und Wehgesänge sind Sünde. Wir sollen, wie müssen sie unterlassen.

Es gibt Heilige, die glauben, es sei ein Ausdruck der Demut, wenn sie sich als schwach, elend und kaputt beschreiben. Demut ist, wenn wir glauben, was Gott sagt, wenn wir uns durch Erfahrungen nicht an seinem Wort irremachen lassen! Es besser wissen zu wollen als Gott, ist nicht Demut, sondern Stolz. »Gott hat gesagt …, also ist es so! «
Uns geziemt Lobgesang, Siegesjubel, Lobpreis, Anbetung. Unser Reden kann dem »Teufel Raum geben« (Epheser 4,27) oder dem Heiligen Geist Raum schaffen (Epheser 5, 18-21). Darum singen und reden wir vom Sieg des Lammes, von der völligen Errettung, von dem Bergungsort, den wir haben: Jesus selbst.
Wenn uns der Kläger verklagt, halten wir uns nicht mit langen Diskussionen auf. Wenn der Kläger uns verklagt, flüchten wir zu dem, dar alle Schuld beglichen, der uns er-kauft hat mit seinem Blut. Wenn der Kläger uns verklagt, rufen wir es aus: »Mein Jesus hat alles, alles für mich vollbracht! « 


Kapitel 17 »Der Name über alle Namen«

In diesem B uch musste über den Teufel, über Dämonen, über wirkliche und einge-bildete besessene Menschen geschrieben werden. Aber es handelt nicht vom Teufel. Nein, es handelt vom Sieg, von unserer Einstellung zu den Mächten des Feindes, vom Rettungsjubel der Erlösten. Aber dennoch kommt der Teufel, kommen Dämonen und un-reine Geister recht häufig in unseren Texten vor, und das ist bei einem Buch zu diesem Thema nicht verwunderlich.
Warum dieser Hinweis?

Viele Christen haben es sich angewöhnt, viel zuviel von der Finsternis zu sprechen. Damit werten sie einen besiegten Feind auf. Jawohl. Einen besiegten Feind!

Es ist interessant, sich daraufhin einmal das Neue Testament anzusehen. Das Wort »Satan« kommt in den Evangelien 16x vor, 2x in der Apostelgeschichte, 10x in den Brie-fen und 8x in der Offenbarung. »Teufel«: Das Wort kommt in den Evangelien 14x, Apos-telgeschichte 2x, Briefe:13x, Offenbarung 5x vor. Unreine Geister werden erwähnt: Evan-gelien 19x, Apostelgeschichte 2x, Briefe nicht, Offenbarung 2x. Dämonen: Evangelien 54x, Apostelgeschichte 1x, Briefe 6x, und Offenbarung 3x. Hinzu kommen Begriffe wie »beses-sen sein« (insgesamt 11x), »Geister der Dämonen« (insgesamt 2x), »dämonisch« (insge-samt 4x), dazu Bezeichnungen wie: »Drache«, »Schlange«, »Widersacher«, »Mächte«, »Gewalten«, »Weltbeherrscher« usw.

Dem steht gegenüber:



JESUS: Evangelien 572x, Apostelgeschichte 49x, Briefe 36x, Offenbarung 9x.

HERR JESUS: Evangelien 1x; Apostelgeschichte 13x; Briefe 28x; Offenbarung 2x.

JESUS CHRISTUS: Evangelien 6x; Apostelgeschichte 14x: Briefe 147x; Offenbarung 3x.

CHRISTUS JESUS: Apostelgeschichte : 4x; Briefe 89x.

CHRISTUS: Evangelien 50x; Apostelgeschichte 12x; Briefe 250x; Offenbarung 4x.

HERR: (in Bezug auf den Sohn Gottes): insgesamt einige hundertmal,

dazu »Sohn Gottes«, »das Lamm«, »der Löwe aus dem Stamm Juda«, insgesamt mehr als hundertmal.

Der Name »JESU« wird somit 973-mal im Neuen Testament genannt (ohne die Erwäh-nung der anderen beiden Träger dieses Namens), »CHRISTUS« 579x.

»Satan« dagegen nur 36x, »Teufel« 34x.

Wir sprechen von JESUS, rühmen seinen Namen, der »vorzüglicher« ist, als jeder andere Name (Hebräer 1,4). Wenn die Heiligen mehr von Jesus redeten, brauchten sie weniger vom Teufel sprechen! Jesus sollen sie verherrlichen. Sein Lob soll immerdar in ihrem Mund sein. IHM sei alle Ehre!
O Du Lamm Gottes, Du hast auf Golgatha
herrlich gesieget. Amen, Halleluja!
Du hast erworben Heil für die ganze Welt
und hast aufs völligste gezahlt das Lösegeld.
Du riefst mit lauter Stimm durch's Todes Nacht:
"Es ist vollbracht! Es ist vollbracht!"

O Wort des Lebens, hier kann mein Glaube ruhn,
auf diesen Felsen kann ich mich gründen nun.
Ewig vollkommen ist unsers Gottes Heil;
nimm es, o Sünder, an, so wird dir's ganz zuteil;
nichts kannst du machen mehr, Er hat's gemacht:
Es ist vollbracht! Es ist vollbracht!
O Wort des Sieges! Wenn mir der Satan naht,
blick ich zum Helden, der ihn zertreten hat.
In Jesu Wunden bin ich erlöst und frei,
sein lauter Todesruf ist nun mein Siegesschrei.
Nicht soll mich fesseln mehr des Feindes Macht.
Es ist vollbracht! Es ist vollbracht!

Jesus, mein Heiland, Dir sag ich Preis und Dank!
O Überwinder, hör meinen Lobgesang!
In deiner Gnade hüll ich mich tief hinein,
in deinem teuren Blut bin ich gerecht und rein.
Ehr sei dem Lamm, das rief, da es geschlacht:
"Es ist vollbracht! Es ist vollbracht!" (Dora Rappard) 


Kapitel 18 »Nachwort«

Erinnern wir uns noch an die junge Frau, von der im ersten Kapitel berichtet wurde? Wie haben wir ihre Erfahrungen einzuordnen, zu beurteilen? Sie war eine Heilige Gottes! Und doch …!
Nein, besessen war sie nicht. Aber sie hatte Fehler gemacht, die tragische Folgen hätten haben können. Sie hat den Glauben an das vollbrachte Werk des Herrn Jesus ver-leugnet, hat ihre Stellung »in Christus« aufgegeben. So konnte sie Spielball böser Mächte werden, die sie quälten. Es schien, als hätten die Dämonen ihre besondere Freude daran, ein Glied der Familie Gottes quälen zu dürfen.

Dass auch die Seelsorger mitschuldig waren, verstehen wir. Das Bekenntnis »Ich bin besessen« aus dem Mund eines Gotteskindes ist eine Lüge. Aber diese Lüge signali-siert dem Widersacher, dass hier eine unbewachte Festung, eine offene Stadt ist. Er wird alles daransetzen, diese Festung, diese Stadt einzunehmen. Wenn ihm das auch nie ge-lingen wird, die Kämpfe sind da, und nur das Eingreifen des »Stärkeren« kann der Not ein Ende machen. Satan ist ein Lügner. Er versucht, die Herzen der Heiligen mit seinen Lügen zu ängstigen. Er versteht es, im frommen Gewande zu kommen. So gelingt es ihm, Chris-ten zu betrügen, die ihren Gefühlen und Erfahrungen mehr glauben als dem Wort Gottes.
Wie ging diese Begebenheit aus? Ich fragte die Schwester: »Du möchtest wirklich bis Freitag warten? Das hast du nicht nötig. Jesus ist jetzt hier. Und er ist der Stärkere. Jesus ist der Herr, auch über Satan und all seine Dämonen. Ihm ist alle Gewalt im Himmel und auf Erden gegeben worden! Glaubst du das? «

Der Heilige Geist schenkte ihr diesen Glauben. Sie konnte den Namen des Herrn Jesus anrufen. Sie konnte ihre Sünden bekennen, und der Herr schenkte ihr Befreiung, Vergebung, Reinigung. Er schenkte ihr seinen Frieden und eine tiefe Freude. 



Exkurs 1 »Der Feind hat kein Anrecht mehr«

Man stelle sich eine Firma vor. Diese hat viele, viele Rechnungen, die nicht bezahlt sind, Verträge, die sie nicht einhalten, Wechsel, die sie nicht einlösen kann. Wie kann es weitergehen? Da kommt jemand, sagen wir ein guter Freund. Er erklärt sich bereit, die an und für sich schon bankrotte Firma aufzukaufen. Er sagt: »Ich werde die Firma überneh-men. Ich komme für alles auf. Es soll mit dem Betrieb nicht zu Ende sein! «

Nicht wahr, in einem solchen Fall hat der frühere Inhaber keine Schulden mehr. Je-der Anspruch an ihn ist erloschen. Wenn jemand eine Klage hat, muss er sich an den wenden, der die Firma übernommen hat. Der kommt dafür auf.
Es kann ja sein, dass der frühere Besitzer von dem neuen angestellt wird. Vielleicht macht er ihn zum Buchhalter oder Einkäufer. Dann hat er diese Aufgaben gewissenhaft zu erfüllen. Aber für die Firma ist er nicht mehr verantwortlich.
So ist es mit dem Herrn Jesus und uns. Als wir uns bekehrt haben, mussten wir zugeben: Wir können nicht mehr, wir sind »pleite«. Wir wussten, dass es für unsere Situa-tion keinen anderen Ausweg mehr gab, als das Angebot Jesu. Da überließen wir ihm un-ser ganzes Leben, und er nahm es an. Er übernahm unsere Sünden, unsere Schulden, unseren Charakter, unsere psychischen und körperlichen Schäden, auch unsere Anlagen und Begabungen, unser Geld, unsere Kenntnisse. Er übernahm alles: uns selbst.

Jetzt gehören wir ihm mit allem, was wir schuldig waren, schuldig geblieben sind. Er kommt für alles auf und setzt alles ein wie er will.

Ein weiteres Beispiel:

Irgendwo wurde folgende Begebenheit erzählt: Als in Amerika noch schwarze Men-schen auf den Sklavenmärkten verkauft wurden, geschah es, dass einer der Gegner der Sklaverei – auch solche gab es unter der wissen Bevölkerung – Zeuge einer schrecklichen Szene wurde. Man hatte eine Sklavenfamilie auf den Markt geschleppt, um sie zum Kauf anzubieten. Vater und Mutter hatten bald Käufer gefunden, ebenso die älteren Geschwis-ter. Übrig blieb nur ein junger Knabe. Niemand wollte ihn kaufen, denn er war von seinem früheren Besitzer übel zugerichtet worden. Der ganze Körper war von Peitschenhieben zerschunden. Abgemagert, krank, elend – wer gibt für einen solchen Menschen schon Geld aus? Der Sklavenhändler wollte gerade seinen Stand abbrechen. »Was geschieht mit dem Knaben? «, fragte der anwesende Gegner der Sklaverei. »Wir werden ihn seinem Herrn zurückbringen; da wird es ihm schlecht ergehen, weil ich ihn nicht losgeworden bin«, antwortete der Händler. »Ich werde ihn kaufen! « Der Preis wurde bezahlt …

Welches Anrecht hatte der frühere Besitzer noch an dem Jungen?
Und wenn der junge Mensch einen Fehler beging, bekam der Sklavenhalter dann nicht eben doch Anrechte?
Wenn wir weiter sündigen – »Meine Kinder ich schreibe euch dies, damit ihr nicht sündigt; und wenn jemand sündigt – wir haben einen Beistand bei dem Vater: Jesus Christus, den Gerechten. Und er ist die Sühnung für unsere Sünden …« (1. Johannes 2, 1-2a).
Wir wollen nicht sündigen. Wir müssen nicht sündigen, Aber wenn es doch geschah – kein »Anrecht« des Feindes, sondern Vergebung und Reinigung durch das Blut des Sohnes Gottes (1. Johannes 1, 7-9). 


Exkurs 2 »So stehet nun … !«

nicht:

»Marschiert nun! «

In den letzten Jahren hört und liest man immer wieder, dass die Gemeinde Gottes eine Kriegsschar sei, eine Armee von Streitern, die ausgezogen sei, oder auszuziehen habe, um für Gott »Land einzunehmen«. Dazu brauchen sie die »Waffenrüstung«, beson-ders den »Schild des Glaubens« und das »Schwert des Geistes«.
Es ist notwendig, solche Aussagen am Wort des Evangeliums zu prüfen. Gewiss stimmt es, dass wir zum »Kämpfen« berufen sind:
1. Timotheus 6,12: »Kämpfe den guten Kampf des Glaubens; ergreife das ewige Leben, zu dem du berufen worden bist … «

2. Timotheus 4,7: »Ich habe den guten Kampf gekämpft, ich habe den Lauf vollen-det, ich habe Glauben bewahrt. «

1. Thessalonicher 5,7-9: »Denn die da schlafen, schlafen bei Nacht, und die trunken sind, sind bei Nacht trunken. Wir aber, die dem Tag gehören, wollen nüchtern sein, ange-tan mit dem Brustpanzer des Glaubens und der Liebe und als Helm mit der Hoffnung des Heils. Denn Gott hat uns nicht zum Zorn bestimmt, sondern zur Erlangung des Heils durch unseren Herrn Jesus Christus. «

2. Korinther 10,2-6: 2Kor 10,2 »Ich bitte aber darum, dass ich anwesend nicht mutig sein muss, mit der Zuversicht, mit der ich gedenke, gewissen Leuten gegenüber kühn auf-zutreten , die von uns denken , wir wandelten nach dem Fleisch. Denn obwohl wir im Fleisch wandeln, kämpfen wir nicht nach dem Fleisch; denn die Waffen unseres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig für Gott zur Zerstörung von Festungen; so zerstören wir Vernünfteleien und jede Höhe, die sich gegen die Erkenntnis Gottes erhebt, und neh-men jeden Gedanken gefangen unter den Gehorsam Christi und sind bereit, allen Unge-horsam zu strafen, wenn euer Gehorsam erfüllt sein wird. «

Römer 15,30: »Ich ermahne euch aber, Brüder, durch unseren Herrn Jesus Christus und durch die Liebe des Geistes, mit mir zu kämpfen in den Gebeten für mich zu Gott. «

1. Korinther 9,24-27 » Wisst ihr nicht, dass die, welche in der Rennbahn laufen, zwar alle laufen, aber den Preis empfängt? Lauft so, dass ihr ihn erlangt! Jeder aber, der kämpft, ist enthaltsam in allem; jene freilich, damit sie einen vergänglichen Siegeskranz empfangen, wir aber einen unvergänglichen. Ich laufe nun so, nicht wie ins Ungewisse; ich kämpfe so, nicht wie einer, der in die Luft schlägt; sondern ich zerschlage meinen Leib und knechte ihn, damit ich nicht, nachdem ich anderen gepredigt, selbst verwerflich werde. «

Judas 3: »Geliebte, da ich allen Fleiß anwandte, euch über unser gemeinsames Heil zu schreiben, war ich genötigt, euch zu schreiben und zu ermahnen, für den ein für allemal den Heiligenüberlieferten Glauben zu kämpfen. «

Diese Texte im Neuen Testament sprechen von Kampf. In allen (und das gilt auch für die restlichen, hier nicht angeführten) geht es entweder um das persönliche Durch-kommen. »Stehen, Bestehen«, das siegreiche Standhalten auf dem Kampfplatz, das Her-vorgehen als Überwinder, statt besiegt zu werden. Oder der Kampf bezieht sich auf die Wahrheit der Lehre, die Reinheit der Verkündigung, d.h. die Abwehr von »Vernünfteleien«, aber auch von Gedanken, die mit dem Anspruch großer Autorität vorgebracht werden (»Höhen«, 2. Korinther 10,5 und Galater 1,8-9).
Dieser Kampf ist ein gegenwärtiger. Er findet an dem »bösen Tag« statt. Dieser ist heute (Epheser 5,16). Falsche Sicherheit ist gefährlich! Hinter den Angriffen stehen nicht Menschen (»Fleisch und Blut«), sondern der Teufel selbst. Nicht ihn gilt es zu besiegen, (er ist ja schon besiegt!), sondern seine Angriffe. Die feurigen Pfeile müssen ausgelöscht, die Listen des Teufels durchschaut und abgewehrt, Belagerungsfestungen zerstört wer-den. So ist die Waffenrüstung von Epheser 6 nicht zum Angriff gegeben worden, sondern zur Verteidigung unserer von Gott gegebenen Position.
Das besagt, dass wir keine dieser Positionen preiszugeben brauchen. Wir können »herrschen« (Römer 5,17), im Sieg leben (Römer 8,37; 1. Korinther 15,57), stehen (E-pheser 6,13).
Und wenn wir einmal nicht »recht« gekämpft haben und also zu Fall gekommen sind, dürfen wir wissen: Es war nur ein kurzes Einzelgefecht. Die schlacht ist bereits ge-wonnen! 


Exkurs 3 »Jesus ist Sieger«

Es fällt auf, dass in den Schriften, welche die Situation vor den Ereignissen von Golgatha und Pfingsten behandeln. Dämonen, unreine Geister … wesentlich häufiger erwähnt wer-den als in den übrigen neutestamentlichen Texten. Eine Ausnahme finden wir in der Of-fenbarung. Daraus erkennen wir, dass im Hinblick auf die Macht der Finsternis mit dem Sieg von Golgatha Wesentliches geschehen ist. Jesus hat den Feind besiegt! Nach Tod und Auferstehung des Herrn leben die Glaubenden im Sieg. Sie sind erlöst. Wenn auch die »Gewalten, die Weltbeherrscher dieser Finsternis, die Geister der Bosheit in der Himmelswelt« (nach Epheser 6,12) noch Macht ausüben, dann doch nur über die, die ih-nen nicht in dem Siegernamen Jesus widerstehen, die ihren Lügen glauben.

Und auch das dürfen wir wissen: Die angemaßte und wirkliche Macht des Feindes hat ein Ende. In der »Offenbarung« wird dieses Ende beschrieben. Jemand nannte das letzte Buch der Bibel einmal »Siegesgeschichte«. »Er muss herrschen, bis er alle Feinde unter seine Füße gelegt hat« (1. Korinther 15,25). So erklärt es sich, dass der Teufel und seine Engel in diesem Buch so häufig erwähnt werden. Letztmalig. 



Anmerkungen:

Die Zählung ist nach folgenden Werken vorgenommen worden:

New American Standard Exhaustive Concordance of the Bible, Nashville, Tennessee

F.H. Baader, Stichwortkonkordanz. Schömberg, 2. Ausgabe 1987

Die Bibelstellen sind nach der revidierten Elberfelder Übersetzung (1985) angegeben.




Ende
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#4
keine Hoffung mehr

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Hallo Rolf,
ohne die vielen Zeilen gelesen zu haben.

Warum gibt es in Freikirchen überhaupt den Begriff wiedergeborene Christen ?

Aus der ev. lutherischen Kirche kenne ich den nicht !

Als ich vor Jahren bei einer Famlienfreizeit zum ersten Mal hörte wie ein sehr Gläubiger mir sagte, er sei wiedergeboren, kamen bei mir ganz komische Gedanken . Mir kam der Mann auch etwas besessen vor.



Zu sagen , dass er ein besonderer Christ sei, stoß bei sauer auf.
Sicher, er wußte 1000x mehr aus der Bibel als ich.




Ich dachte an Inkarnation wie es bei asiatischen Religionen "gepredigt" wird und ich immer ein bisschen belächelt habe.

Wenn Jesus wieder kommt, ist es eine für mich eine Wiedergeburt.


Genauso wenig habe ich begriffen, als bei anderer Gelegenheit sich Erwachsene bei einem Wechsel von der ev. lutherischen Kirche zu einer Freikirche als Erwachsene haben taufen lassen, habe ich nie begriffen, wenn die Personen bereits als Baby getauft waren.

Ich kenne Personen, die haben sich viermal taufen lassen, immer wenn sie in andere Gemeinden anscheinend gegangen sind.

Noch komischer finde ich die heutige Flußtaufe, die bei Johannes dem Täufer üblich war.
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#5
Hoffnungsstrahl

Hoffnungsstrahl

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ich wurde zwar nicht angesprochen, sondern Rolf, doch ich mag einfach mal so von mir aus antworten.
Als ich jung war, wurde ich am 8. Tag kath. getauft und seitdem erzogen mich meine Eltern kath. Das bedeutete, ich ging mit ihnen Sonntags in die Kirche und zu Festen ebenso.
Warum ich das tat, weiß ich nicht. Ich tat, weil es meine Eltern so wollten.
Jeder, der mich gesehen hätte, hätte gesagt: sie kommt aus der Kirche, sie ist Christin.
Doch die Wahrheit war, daß ich keine Ahnung hatte, wer Jesus Christus ist, was ER getan hat, was Sünde bedeutet usw.
Ich heiratete sogar noch kirchlich, nicht weil ich den Segen Gottes wollte, sondern wegen dem tollen Rahmen in einer Kirche.

Also, das alles ist kein wiedergeborener Christ.
Als Jesus Christus mir dann viel später die Sünden vor Augen malte und ich begriff, daß ich ein totgeweihter Mensch bin, da ergriff ich die Gnade Gottes in Jesus Christus und bat um Sündenvergebung.
Ich verspürte dann sehr schnell einen drängenden Wunsch, mich taufen zu lassen, was sich als gar nicht so einfach herausstellte. Ich bat Gott im Gebet, mir Menschen an die Seite zu geben, die mich diesen Gehorsamsschritt tun lassen, denn ich IHM gegenüber verantwortlich. Und es geschah so, ich ließ mich in Afrika von einem Bruder im HERRN in einem Fluß taufen.

Diese Taufe war für mich persönlich sehr wichtig, da ich offen und aller sichtbaren (und unsichtbaren) Welt bekennen wollte, daß ich mit Jesus Christus gestorben bin, daß dies meine Erkenntnis ist und ich glaube, daß ich eine neue Kreatur geworden bin.

Es geht klar um die bewußte Entscheidung für Jesus Christus und gegen das eigene Leben.
Das ist für mich "wiedergeboren" sein.
Alles andere entspringt der frommen Kultur/Tradition oder Religion.


Gruß
Gabi
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#6
Hoffnungsstrahl

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Hallo Rolf,
ohne die vielen Zeilen gelesen zu haben.

Warum gibt es in Freikirchen überhaupt den Begriff wiedergeborene Christen ?

Aus der ev. lutherischen Kirche kenne ich den nicht !


Dieser Begriff ist nicht von Freikirchen geprägt, sondern von Jesus Christus selbst.
Und es ist leider schlimm, wenn ich es so sagen darf, daß viele "Christen" überhaupt nicht im Wort Gottes lesen, sondern sich immer nur auf das verlassen, was vorne von der Kanzel gepredigt wird. Egal, von welcher christlichen Kanzel! Aber ich habe auch Verständnis dafür, denn ich selbst hatte auch mein Leben lang immer eine Bibel, die ich als Kind im CVJM auch fleissig mitlas, doch nichts verstanden hab, und später fleissig zu jedem Umzug wieder einpackte und auspackte und einpackte und auspackte und in das Bücherregal stellte... um sie dort verstauben zu lassen...
bis eines Tages der Geist Gottes mich erweckte und mir eine Lust auf das Wort Gottes, der Bibel, schenkte!!!!!


Joh. 3, 1-12
Es war aber ein Mensch unter den Pharisäern mit Namen Nikodemus, einer von den Oberen der Juden.2 Der kam zu Jesus bei Nacht und sprach zu ihm: Meister, wir wissen, du bist ein Lehrer, von Gott gekommen; denn niemand kann die Zeichen tun, die du tust, es sei denn Gott mit ihm. 3 Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Es sei denn, dass jemand von neuem geboren werde,1 so kann er das Reich Gottes nicht sehen. 4 Nikodemus spricht zu ihm: Wie kann ein Mensch geboren werden, wenn er alt ist? Kann er denn wieder in seiner Mutter Leib gehen und geboren werden? 5 Jesus antwortete: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Es sei denn, dass jemand geboren werde aus Wasser und Geist, so kann er nicht in das Reich Gottes kommen. 6 Was vom Fleisch geboren ist, das ist Fleisch; und was vom Geist geboren ist, das ist Geist. 7 Wundere dich nicht, dass ich dir gesagt habe: Ihr müsst von neuem geboren werden. 8 Der Wind bläst, wo er will, und du hörst sein Sausen wohl; aber du weißt nicht, woher er kommt und wohin er fährt. So ist es bei jedem, der aus dem Geist geboren ist. 9 Nikodemus antwortete und sprach zu ihm: Wie kann dies geschehen? 10 Jesus antwortete und sprach zu ihm: Bist du Israels Lehrer und weißt das nicht? 11 Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wir reden, was wir wissen, und bezeugen, was wir gesehen haben; ihr aber nehmt unser Zeugnis nicht an. 12 Glaubt ihr nicht, wenn ich euch von irdischen Dingen sage, wie werdet ihr glauben, wenn ich euch von himmlischen Dingen sage?
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#7
Hoffnungsstrahl

Hoffnungsstrahl

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auch dazu gerade noch gefunden hab:



Wer ist ein Wiedergeborener?

Die erste Frage, die wir zu beantworten haben, lautet:

Wer ist ein Wiedergeborener, ein wahrer Gläubiger?

Zuerst wollen wir feststellen, dass jemand, der gläubige Eltern hat, eine christliche Erziehung genossen und sich auch noch einer christlichen Gemeinschaft angeschlossen hat, nicht unbedingt wiedergeboren ist. Er kann es auch allein aufgrund dieser drei Tatsachen nicht werden. Selbst wenn er die Auffassung, dass es keinen Gott, keinen Himmel, keine Hölle und kein Jenseits gibt, als unhaltbar verworfen hat und anerkennt, dass es wirklich einen Gott gibt, der uns einmal wegen unserer Taten zur Rechenschaft ziehen wird, ist er nicht unbedingt wiedergeboren!

Ein solcher Mensch kann wohl sagen: "Ich bin gläubig, denn ich glaube an die Existenz eines allmächtigen Gottes." Aber dieser Glaube macht ihn noch nicht zu einem Gläubigen im biblischen Sinn. Die Dämonen glauben nämlich auch an die Existenz Gottes und, so fügt der Apostel Jakobus hinzu, sie zittern.

Unter einem Gläubigen, einem wiedergeborenen Christen, versteht die Heilige Schrift jemanden, der in aufrichtiger Reue sich vor Gott als Sünder erkannt hat und im Glauben angenommen hat, dass Jesus Christus für ihn und seine Sünden am Kreuz gestorben ist. Es geht bei unserer Abhandlung um die Frage, ob ein in diesem Sinne Wiedergeborener noch verloren gehen kann.

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Gabi
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#8
Rolf

Rolf

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Gabi hat recht. Dwer Begriff Wiedergeburt wurde abgeleitet von dr Nikodemusgeschichte aus Johannes Kap. 3 und müsste dementsprechend folgrichtig "von neuem geboren heißen." Mit dem 8. Vers aus dem Römerbrief, in dem es heißt, der Geist Gottes gibt unserem (menschlichen) Geist Zeugnis, dass wir Gottes Kinder sind, offenbart uns Gott durchaus eine Heilsgewißheit.

Von neuem geboren sein durch Wasser (reinigung von unseren Sünden) und Geist (Sündenerkenntnis und Umkehr durch den Heiligen Geist) s. Joh.3 wird unser Glaube von Gott durch den Heiligen Geist in unserem Herzen bestätigt. s. Röm.8/16.

Außerhalb dieser bibiblischen Zusammenhänge gibt es keine Heilsgewißheit. Wenn wir heute von Erweckungen hören (Lakeland, Röhrnbach etc.) in denen dieses nicht gepredigt wird, dann wissen wir, dass hier falsche Christen am Werk sind.

Mit Reinkarnation, also mehrfacher Wiedrgeburt auf dieser Erde hat das alles nichts zu tun. Dies ist eine Lehre des Teufels um die Menschen zu verwirren.

Herzliche Grüße

Rolf
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#9
Hoffnungsstrahl

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und weil ich diesen Ausleger sehr gerne mag, hier noch dies von ihm:

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Was ist die Wiedergeburt? (1)
Johannes 3
C.H. Mackintosh


:smile:
Gabi
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