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Die neue Welle rollt…


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#1
Rolf

Rolf

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Quelle: EGL-Newsletter Nr. 4





Die neue Welle rollt…



Wenn Du wissen willst, welche neue "evangelikale Welle" über den großen Teich auf uns zurollt, dann solltest Du das Folgende aufmerksam lesen. Sprache und Inhalte sind insbesondere für junge Christen und solche, die nicht wirklich tief in der Bibel gegründet sind, sehr verführerisch. Lies selbst und erkenne, wie geschickt teilweise die Notwendigkeit des Bleibens im Wort Gottes geradezu verhöhnt wird. Vielen Dank an dieser Stelle an Hans-Jörg Eckhardt und Dr. Lothar Gassmann, die diese Informationen zur Verfügung gestellt haben.

Für jeden Christen wird immer deutlicher, dass es sich bei der Emerging Church und ihren verschiedenen Formen und Ablegern um eine klassische antichristliche Strategie handelt, die zwar chaotisch wirkt, aber hinter der deutlich die ordnende, gestaltende und bestimmende Hand dessen zu erkennen ist, der schon immer sein wollte wie GOTT und der schon immer alles verdreht und durcheinander geworfen hat. Emerging Church ist entstanden, um die Menschen zu Götzendienst, Allversöhnung, Gotteslästerung in vielfältigem Ausmaß, Abkehr von JESUS CHRISTUS als dem einzigen Weg zu GOTT, Gleichberechtigung aller Religionen (insbesondere Hinduismus und Buddhismus) und allen denkbaren sonstigen Handlungen und Gedankengebäuden zu verführen, die von der Erlösung am Kreuz von Golgatha durch JESUS CHRISTUS und vom einzigen Wort GOTTES, der Bibel, ablenken und wegführen.

Hans-Jörg Eckhardt schrieb:

Es gibt zum Thema Emerging Church ein relativ neues Buch auf Englisch, in dem unterschiedliche Vertreter zu Wort kommen. Zum großen Teil habe ich das Buch gelesen und manche Passage übersetzt (nicht immer stilistisch anspruchsvoll). Meiner Meinung nach sollte uns bekannt sein, was sich hinter dieser Strömung verbirgt - es ist z.T. erdrückend. Weil es recht viel geworden ist, habe ich für die Eiligen Unterstreichungen vorgenommen, die das Wesentliche (natürlich immer aus meiner Sicht) hervorheben. Das Buch wird breit im Internet begrüßt. Ich habe auch schon den Wunsch gelesen, dass so etwas doch bald für Deutschland veröffentlicht werden möchte. Dem Wunsch kann ich mich nicht anschließen. Was wir brauchen ist: IN SEINEM WORT BLEIBEN.

Jesus sprach nun zu den Juden, welche ihm geglaubt hatten: Wenn ihr in meinem Worte bleibet, so seid ihr wahrhaft meine Jünger; und ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.
(Johannes 8)

Grüße aus Penzlin, Hans-Jörg Eckhardt

Hier kann man die Rezension, in der Hans-Jörg eigentlich nur die Autoren selbst zu Wort kommen lässt und die für jeden nachvollziehbar deutlich machen, wes Geistes Kind sie sind, herunterladen.

Quelle: EGL-Newsletter Nr. 4

---------------------------------------------------

An Emergent Manifesto of Hope
ed. By Doug Pagitt and Tony Jones.
Baker Books: Grand Rapids 2007.


EINLEITUNG von Tony Jones

Etwas, dem wir uns von Anfang an verpflichtet fühlten, war das Feiern
von Partys. Oft nannten wir sie "Events" oder "Konferenzen", aber jeder
wusste, dass es in Wirklichkeit Partys für die Kirche und für unser
gemeinsames Leben in Gott waren. 12

Von Emergent Village im Allgemeinen und von diesem Buch im Besonderen
könnte man vielleicht sprechen als von einem Chor ohne Dirigenten.
Natürlich ist der christliche Glaube gegründet auf einen heiligen Text,
der ähnlich gelagert ist [has a similar trajectory]. Manchmal erscheint
die Bibel widersprüchlich und nicht in Übereinstimmung mit sich selbst.

Aber im Ganzen betrachtet ist sie in ihrer gewaltigen Reichweite
wunderbar, und diese disharmonischen Momente verhelfen in der Tat dazu, die
Schönheit des Ganzen herauszustellen. Es ist unsere Hoffnung, dass
dieses Buch in geringem Maß eine Widerspiegelung der disharmonischen
Schönheit der christlichen Geschichte [story] sein kann. 14f
Hoffentlich können Sie die Schönheit in dem Durcheinander feststellen,
das dieses Buch darstellt. Es ist nicht nicht eine einzige,
unzweideutige Botschaft. Nein, man braucht eine Vielseitigkeit; und die werden Sie
auf den folgenden Seiten finden.

Was ist Emergent Village?

Ein Durcheinander. Ein wunderschönes, gutes Durcheinander. 15

A PEOPLE OF HOPE von Doug Pagitt

Die Vorstellung von Emergent ist, ganz grundlegend betrachtet, ein Ruf
zur Freundschaft - eine Freundschaft mit Gott, miteinander und mit der
Welt. 19

GROWING PAINS von Mark Scandrette

Einmal behauptete Bob [ein Bekannter]: "Die Emerging Church ist wie
Schüler der ersten Klasse an der High School und Sex. Viele Leute reden
darüber, aber nicht viele Leute tun es wirklich. Und die es tun, sind
unordentlich - und höllisch fruchtbar [fertile as hell]." Bob hat recht.
22

Der Autor und geistliche Leiter Evan Howard führt aus, dass geistliche
Bekehrung nicht ein einmaliges Ereignis ist, sondern viel genauer
beschrieben werden muss als eine Reihe unterschiedlicher Erscheinungen
[epiphanies](z.B. Eine Bekehrung zu der Rolle des Heiligen Geistes, eine
Bekehrung zur sozialen Gerechtigkeit, eine Bekehrung zu kontemplativen
Praktiken usw.) Es sind dies keine Bekehrungen von einem System zu einem
anderen; sie stellen vielmehr die allmähliche, sich ergänzende und
ganzheitliche Erneuerung der Seele dar. ...

Wie wir leben ist genauso wichtig wie das, was wir glauben oder wie wir
die Rituale einer bestimmten Gemeinschaft oder Tradition ausüben. Das
erlaubt uns eine experimentelle Annäherung an den christlichen Glauben
und seine Ausübung. 26

Wenn wir die Wirklichkeit des Reiches erfassen, dann bedeutet das, dass
alles wichtig und das ganze Leben heilig ist. 27


MEETING JESUS AT THE BAR von Heather Kirk-Davidoff

Wie würde Evangelisation aussehen, wenn wir das tun würden, was Brian
McLaren in seinem Buch MORE READY THAN YOU REALIZE vorschlägt und wir
statt Bekehrungen Konversationen zählen würden ]conversations rather than
conversions]? Beziehungsevangelisation ist nicht nur eine andere
Taktik. Es ist ein anderer Grund, warum wir evangelisieren. Der Schwerpunkt
wird verlegt vom Rekrutieren aufs Kultivieren von Beziehungen, die ein
Ziel in sich selbst darstellen und für unsere geistliche Reise
unentbehrlich sind. 36f

Wir wollen menschliche Wesen sein, und wir wollen Beziehungen zu
anderen menschlichen Wesen knüpfen. Aus diesem Grund sind wir bereit, so
ziemlich alles aufzugeben, was wir je über Gemeindewachstum und
Evangelisation gehört haben.

Aber Beziehungen wollen wir nicht aufgeben. Wir wollen geliebt, bekannt
und verstanden werden. Vielmehr noch wollen wir andere Leute
kennenlernen und in unserer Liebe und unserem Verständnis für sie wachsen. 38f

Wir mögen beten und die Bibel zusammen lesen, wir mögen mit Mönchen
singen, Yoga machen oder in die Stille gehen, aber unsere Beziehungen zu
anderen Menschen geben uns die tiefste Einsicht darin, wer Gott ist und
wohin Gott uns führt. Höre dir nur an, wofür wir beten, sieh dir an,
wie kreativ wir Gebetsgemeinschaften übers Internet gestalten können,
oder am Telefon, oder zusammengekauert in der Ecke einer Bar. Sieh dir an,
wie wir die Bibel lesen, und du wirst feststellen, wie unser Studium
lebendig wird, wenn wir es mit den Fragen und Sorgen unserer eigenen
Gemeinschaft in Verbindung bringen. Sogar im Kloster, in der Yoga-Gruppe,
in der Stille versuchen wir, nicht zur mit Gott in Verbindung zu treten,
sondern auch mit anderen, die auf einem geistlichen Pfad sind und mit
denen wir eine Beziehung knüpfen könnten. 38


WHAT WOULD HUCKLEBERRY DO? Von Nanette Sawyer

Ich war immer auf der Suche nach der Begegnung mit Gott, um die
lichthafte Gegenwart in meinem Leben zu spüren. Interessanterweise kann ich
sagen, dass ich heute Christ bin wegen einer hinduistischen
Meditationslehrerin. Sie lehrte mich einige Dinge, die die Christen mir nicht
gesagt hatten. Sie brachte mir bei, wie man meditiert, wie man still sitzt
und offen ist für die Gegenwart Gottes. Sie brachte mir bei, wie man
Gott liebt, was es mir erlaubte, Gottes Liebe zu mir zu erfahren. Sie hat
mich auch gelehrt, Jesus zu verehren und wies mich darauf hin, dass
Jesus mich belehren könnte. Sie machte die göttliche Berührung durch eine
menschliche Hand möglich und zeigte mir, wie ich aktiv an meinem
eigenen geistlichen Leben teilhaben kann. In einer Meditiation sitzend, die
einer Technik ähnlich ist, welche Christen Centering Prayer nennen,
erfuhr ich eine bedingungslose Liebe, die mich aber auch zu
verantwortungsvoller Tat in meinem Leben aufrief. 44

Mein persönliches Glaubensbekenntnis das ich im Theologiestudium
geschrieben hatte und das ich für meine Ordinierung in einer
Presbyterianischen Kirche brauchte, enthielt auch den folgenden Satz: "Ich glaube, dass
alle Menschen Kinder Gottes sind, geschaffen und geliebt von Gott, und
dass seine mitfühlende Gnade uns alle Zeit zur Verfügung steht."
Man stelle sich meine Überraschung vor, als ein bestimmter Pastor in
dieser Frage seine Zweifel äußerte. Er meinte, "Kinder Gottes" sei ein
Begriff der Bibel und ich würde ihn in unbiblischer Weise verwenden. Er
glaubte, nicht alle Menschen seien Kinder Gottes, sondern nur die
Christen. Wäre ich schlagfertiger gewesen, hätte ich sofort ein Bibelstudium
mit ihm vorgenommen. 45

Es stimmt, dass es etliche Stellen im Neuen Testament gibt, die von den
Kindern Gottes als von den Nachfolgern von Jesus sprechen. Aber es
stimmt nicht, dass uns dies zu der Art von Überheblichkeit führen darf, die
behauptet, dass Nicht-Christen keine Kinder Gottes wären. 46
Selbst wenn wir die Frage beantworten könnten, wer ein Kind Gottes ist
und wer nicht, würde uns das nicht dazu verhelfen, bessere Nachfolger
von Jesus zu sein; es würde uns nur dazu verhelfen, die Menschen in
Kategorien einzuteilen. ...

Der erste Johannes-Brief dreht sich um das folgende Paradoxon: Johannes
sagt, dass wir jetzt Kinder Gottes sind, Kinder Gottes sündigen nicht,
aber wir sündigen doch. Das ist ein ganz klar widersprüchlich. 47
Die Verpflichtung, dieses Paradoxon anzunehmen und dem Impuls zu
widerstehen, dass wir die Menschen (und uns eingeschlossen) in Kategorien
einordnen, ist eine der Möglichkeiten, wie wir Jesus in jene größere
geheimnisvolle Wirklichkeit von Licht und Liebe folgen können. 48
Statt also den ersten Johannesbrief oder irgendeinen anderen Bibeltext
dazu zu verwenden, Menschen voneinander zu trennen und sie einzuteilen
in gut/schlecht, Kinder Gottes/Kinder des Teufels, gerettet/nicht
gerettet, akzeptieren wir, dass wir nichts über den ewigen Stand eines
Menschen wissen können und bemühen uns stattdessen das Gespräch der Liebe zu
praktizieren und nicht nur einfach zu reden. 49

Es gibt eine Möglichkeit, wie wir Gott durch uns scheinen lassen
können: Wenn wir für die göttliche Berührung mit unseren menschlichen Händen
sorgen, dabei die Herrlichkeit des Paradoxon annehmen, radikal
einladend sind, am Tisch und in der Welt dienen und jeden so behandeln, als
wäre er ein geliebtes Kind Gottes, ein Bruder oder eine Schwester für
jeden von uns.
Das, glaube ich, ist der Jesusweg.

THE POSTMODEN PARENT von Carla Barnhill

Es ist ungemein wertvoll, wenn wir es unseren Kindern nicht nur
erlauben, sie selbst zu sein, sondern wenn sie sich auch selbst in die
Gemeinschaft einbringen können. ...

Meine neunjährige Tochter hat keinen einzigen Bibelvers auswendig
gelernt. ... Aber sie hat Kartoffeln gewaschen, damit die Armen etwas zu
essen bekommen. ... Mit sieben Jahren lebte meine Tochter auf dem Weg
Jesu. ... Wenn es nur einen Platz gibt, wo die Kinder ganz sein können, wer
sie sind, dann sollte es die Gemeinde sein. 56



THE ART OF EMERGENCE von Troy Bronsink

Auf der einen Seite verändert die liturgische Praxis des Mahles des
Herrn die Überzeugungen der Teilnehmer hinsichtlich solcher Themen in
Gottes Geschichte [story] wie Vergebung und Aufnahme [inclusion]. Sie
wiederholt die Erinnerungen an Geschichten, zu denen das Passah, die
Einsetzung des Abendmahls und das Gleichnis vom Hochzeitsmahl gehören, während
auch die nächsten Kapitel der Geschichte erzählt werden, "verkündigt
ihr den Tod des Herrn, bis er kommt". Auf der anderen Seite verändert
auch eine vermutlich weniger heilige Praxis wie das Kaufen von
biologisch-organischen und auf heimischen Böden gewachsenen Naturprodukten unsere
Überzeugungen hinsichtlich der Geschichte [story] Gottes, indem unsere
Teilnahme an dieser Geschichte sich ändert. ... Beide Praktiken, die
des Abendmahls und die des Kaufs von Naturprodukten, können mit voller
Absicht oder unbewusst ausgeübt werden. Beide sind Teil der guten, wahren
und wunderbar sakramentalen Art des Lebens. 62

[Thema Ostern:] Statt eines Open-Air-Konzerts, statt sich schön
anzuziehen und geistliche Lieder zu singen, beschlossen wir, einen städtischen
Park wieder herzurichten. In einer öffentlichen Demonstration unseres
Bekenntnisses gaben wir zu, dass der Park unberührt gelassen worden war
und deshalb mussten auch wir, wie die Frauen, die am ersten Ostermorgen
zum Grab kamen, um den Leichnam ihres Herrn zu salben, eine Osterwache
über die tote Schöpfung in unserem Hinterhof halten. Wir trafen uns zu
einem Gedenkgottesdienst, indem wir gebrauchte Kondome, zerbrochene
Bierflaschen, Altpapier, leere Plastiktüten und für Haschisch und Crack
verwendete Fläschchen aufsammelten. Dann pflanzten wir in der Hoffnung
der Auferstehung Azaleen und Wassereichen und füllten einen Sandkasten
mit vier Tonnen Sand auf. Schließlich waren unsere Ostersonntagkleider
schmutzbedeckt. Wir fassten uns an den Händen und sagten einander das,
was die Kirche schon seit Jahrhunderten gesagt hat: "Er ist auferstanden.

Er ist wahrhaftig auferstanden!" Diesen einen Augenblick lang waren
Theorie und Praxis vereint. Und wir glaubten an die Auferstehung wie nie
zuvor, weil sie sich um uns herum ereignete, vor unseren Augen
aufblühte. 71




COMMUNITIES OF HOPE von Doug Pagitt

Es mag sein, dass die Geschichte der Aktivität Gottes in der Welt eher
wie Wind, Feuer oder Wasser ist und nicht wie ein Anker oder sicherer
Grund. Ich glaube nicht, dass es möglich ist, die Geschichte des
Glaubens aus einer Haltung der Gleichheit und Festigkeit heraus zu erzählen.
Denn es ist eine Geschichte des Aktivität und Beteiligung. 76
Sie werden feststellen, dass einige Überlegungen noch in der
Entwicklung stecken, und dass die wenigen Antworten, die wir liefern, noch nicht
ganz ausgetestet sind. Aber darin liegt gerade die Schönheit. ...
Die nun folgenden Beiträge sind eine hoffnungsvolle Ermutigung von in
paar Treuen des 21. Jahrhunderts. 77

AN EVER-RENEWED ADVENTUR OF FAITH von Sherry und Geoff Maddock

Die Kirche wird dann geboren, wenn angewandte Missiologie Gestalt
annimmt in den Ritualen und Rhythmen einer am Königreich orientierten
Gruppe. 80

Unsere Herausforderung ist es, weitreichendere Fragen dazu zu stellen,
was es bedeutet, errettet zu sein von den Dingen, die die Menschheit
gefangen nehmen und niederdrücken, besonders die Armen. Das wird uns in
Verbindung mit einer sorgfältigen Lektüre der Bibel dazu führen, dass
die einzelne Seele ein zu geringes Ziel göttlicher Liebe und
Gerechtigkeit ist. ...

Unsere Hingabe zu Jesus verlangt von uns, dass wir wechselseitige
Beziehungen mit den Menschen um uns herum knüpfen. Und wenn wir das tun,
werden wir das geheimnisvolle Bild der göttlichen Gemeinschaft - Vater,
Sohn und Geist - genauer widerspiegeln. ...

Durch Tätigkeiten wie Pflege von AIDS-Kranken, Versorgung von
Obdachlosen, Protest gegen die mutwillige Zerstörung unserer Umwelt oder die
Aufnahme gerade angekommener Flüchtlinge finden wir eine Errettung, die
dem shalom der Bibel näher kommt. ... Für uns gebildete, wohlhabende
Nordamerikaner könnte es die größte Errettung sein, wenn wir von unserer
unheiligen Apathie und widerwärtigen Gleichgültigkeit befreit würden,
die wir der Erhabenheit und dem Elend der Welt gegenüber an den Tag
legen, die Gott so liebt. 82

Wenn wir anerkennen, dass unsere Errettung ein ganzheitliches Geschenk
ist, dann wird, was wir unserem Körper zuführen, zu einer zutiefst
geistlichen Angelegenheit. 85


THE AMERICAN CATHOLIC MERGER-CHURCH von Brian Mitchell

Der organisatorische Prozess kann Anleihen machen bei der reichen
Tradition des Mönchtums, der Zünfte, der Hauskirchen, der städtischen
Pfarrbezirke und weiterer Formen des Diensts - als Inspiration für das, was
aus der Kirche werden kann. Es ist unwahrscheinlich, dass er sich
beschränken wird auf nur eins dieser Modelle. Sie stellen einfach nur den
Beginn einer Konversation und einer Unterstützung dar, nach der der
Katholizismus eine lange und bunte Geschichte hat, wie er seine Gestalt
wirkungsvoll geformt hat, um die Nöte der sich ständig ändernden Kulturen
der Welt zu befriedigen. 114
Die einzigen Gebiete der Dienstausübung, die eine Priesterweihe
voraussetzen, sind die Feier der Sakramente und der Eucharistie. 115


PRESBYMERGENT von Adam Walker Cleaveland

[In einem "Gebetslabyrint":] Die mich begleitende Audio-CD wies mich
an, ruhig zu werden, die Reise nach innen anzutreten, ein Bewusstsein
von mir selbst zu bekommen, mit dem Göttlichen zu kommunizieren und dann
die Reise nach außen anzutreten. Ich betrachtete mich in einem Spiegel,
warf einen Stein in einen Eimer und stieg in einen Sandkasten. Jede
Handlung wurde wichtig. Jeder Alltagsgegenstand erhielt eine neue
Bedeutung. Ich warf nicht nur einen Stein in einen Eimer; ich übergab Gott
meine Ängste, Zweifel und Sorgen und empfing von Gott Gnade und Frieden.
Als ich an diesem Morgen das Labyrinth verließ, fühlte ich mich
erfrischt, ruhig und friedvoll. Ich war Gott auf ganz neue Weise begegnet. 124


FOLLOWING JESUS INTO CULTURE von Ryan Bolger

Der Königreichspredigt Jesu und dem Bestehen der Gemeinde geht die
Mission Gottes voraus. Gott demonstrierte seine Mission im alten Israel, in
Jesus, in der Urkirche und in den unterschiedlichen Bewegungen der
Kirchengeschichte. Das waren keine alternativen Missionen, sondern alle
unterschiedlicher Ausdruck der einen Mission Gottes: die Wiederherstellung
der Schöpfung. Die Gemeinden heute brauchen ihre besondere Mission
nicht zu entdecken; sie müssen stattdessen Gottes Mission finden, dahinter
kommen und dann mithalten. Die Kirche braucht sich nicht mit der Frage
abzumühen, was Gottes Mission ist. Bis zum heutigen Tag gleicht Gottes
Mission dem Werk, das Jesus in der Kultur Palästinas ausübte. 133

Wer sich Gottes Regierung stellt ... lebt mit dem Verständnis, dass es
beim Evangelium an erster Stelle darum geht, wie wir unser Leben leben,
und nicht ausschließlich um unser ewiges Schicksal. Die Gemeinde hat
die Gelegenheit, mit Gott an der Erlösung der Welt teilzuhaben. 134

Wer heute neue Gemeinden anfangen will, muss immer Königreichfragen
stellen. Eine örtliche Gemeinde ist lediglich eine weitere soziale
Institution - es gibt keine Garantie dafür, dass sie das Reich Gottes
widerspiegelt. Nur wenn die örtliche Gemeinschaft sich der Regierung Gottes
stellt, sowohl in ihrem Leben als Mikrogesellschaft als auch in ihrem
kulturellen Zeugnis im Großen, dann dient sie dazu, das Reich Gottes zu
widerspiegeln. 135

Sie zeigen ein Leben der Aufnahme, Vergebung, Versöhnung und
Gewaltlosigkeit, und sie laden die Welt ein, in die Gemeinde zu kommen, um auch
diese Fertigkeiten zu lernen. 136

Gewisse Worship-Praktiken müssen sich vielleicht als Folge der
Herrschaft Gottes einer Veränderung unterziehen.
Viele der Dualismen der Moderne werden überwunden, wenn die Liturgie
ganzheitlich wird, der Körper zurück in die Anbetung gebracht und das
Geheimnisvolle willkommen geheißen wird. Die Liturgie verbindet das ganze
Leben mit dem Geistlichen und überwindet so die Trennung zwischen
heilig und weltlich. 139


CHURCH EMERGING von Brian D. McLaren

Zum Beispiel befassen sich afrikanische und afro-amerikanische Christen
(Schwarze Theologie) latein-amerikanische Christen
(Befreiungstheologie) schon seit Jahren vernünftig und voller Elan mit diesen Themen
[Postmoderne, Postkolonialismus], aber nur wenige von uns haben auf ihre
Sprachrohre gehört, sei es nun Dr King oder Desmond Tutu, Gustavo Gutierrez
oder Rene Padilla. Öko-feministische Theologie - in die Öffentlichkeit
gebracht von Autoren wie Sallie McFague und Mary Grey - hat die Art und
Weise untersucht, in welcher die westliche Annäherung an Kenntnis sehr
stark übereinstimmte mit den Männern aus dem Westen, die Macht an sich
ziehen und nicht hergeben. 147




THE END OF REINVENTION bon Will Samson

Prediger sprechen von der Bibel als von einem Lehrbuch oder sagen, nur
diese Informationen seien für ein geistliches Leben nötig. Dabei werden
aber einige sehr wichtige Elemente theologischer Erkenntnis gering
geachtet. Sola scriptura ist keine Erklärung dafür, wie die Geschichte der
Kirche unser theologisches Verständnis formt, obwohl es ja
ironischerweise die Kirche selbst war, die das geformt und bestimmt hat, was wir
als die Schrift kennen. Sola scriptura kann auch dazu führen, dass die
Rolle des Geistes Gottes heruntergespielt wird bei der Gestaltung der
Kirche. Von größter Bedeutung bei dieser Diskussion ist die Tatsache, dass
die Leute, die sich sola scriptura verschrieben haben, die
Subjektivität menschlicher Ausleger herunterspielen.

Damit soll nicht gesagt werden, dass wir Gott nicht in der Schrift
entdecken könnten. Die Bibel bleibt der eine heilige Text, den all die
unterschiedlichen Strömungen der christlichen Kirche gemeinsam haben. Es
soll vielmehr illustriert werden, dass es in unserem Verständnis von Gott
an Objektivität mangelt, wenn wir nur die Bibel allein anwenden.
Aber unvermittelte Erfahrung ist genauso problematisch wie der Versuch
einer objektiven Lektüre des Textes. Wir sind abhängig von Kultur,
Geschichte und Sprache - im Allgemeinen und vielleicht ganz besonders, wenn
wir unsere geistliche Erfahrung beschreiben wollen. Deshalb scheint es
anmaßend zu sein, wenn wir glauben, wir könnten Gott unabhängig von
diesen Faktoren beschreiben. 157

Kontextuelle Theologie wurzelt in dem Gedanken, dass das Reich Gottes
weit und breitgefächert ist, und es ist unsere Aufgabe als Nachfolger
Jesu, die Vielfalt des Werkes Gottes in der Welt zu verstehen und bei
diesen Bemühungen mitzumachen. 157

Ein Gedanke verdient es, im Licht der Fragen, die dieses Kapitel
aufgeworfen hat, weiter untersucht zu werden, und das ist eine soziale
Christologie. Was wäre, wenn wir Gemeinschaften soziale Systeme bilden
würden, nicht nur, um Christus für die Kultur im weiteren Sinne zu
interpretieren, sondern um gemeinschaftlich bindende Regeln für Gespräche,
Einstellungen und Handlungen bereitzustellen? Dies könnte das beste
Gegenmittel gegen unseren Mangel an Objektivität sein. 161


CONVERTING CHRISTIANITY von Barry Taylor

Ich glaube, dass der christliche Glaube während des größten Teils des
20. Jahrhunderts gefangen war in einer Pseudo-Orthodoxie (falschen
Rechtgläubigkeit). Die Liebesaffaire des Christentums mit der Moderne und
seine Tendenz, sich überall zu verbreiten, schufen ein Klima, in dem
allgemein davon ausgegangen wurde, dass das, was das Christentum ausmacht,
fest gegründet ist, und dass deshalb jeder Zweifel am Status quo als
unbiblisch und unorthodox abgelehnt wurde. Man geht von der einmaligen
Auffassung des Glaubens aus. Die einfachste Möglichkeit, wollte man zu
meiner Zeit die unterschiedlichen Ansichten über Fragen des Glaubens und
der Praxis untergraben, war, dass man die Treue einer Person zum
rechten Glauben in Fragen stellte. Aber der christliche Glauben steht zur
Diskussion offen. Geschichtlich gesehen war das schon immer so. Er kan in
Frage gestellt und neu interpretiert werden. Ich würde es sogar so
sagen, dass er in Frage gestellt und neu interpretiert werden soll.
Religion ist immer ein kulturelles Produkt, und die Bedeutung
sozio-kultureller Fragen darf nicht unberücksichtigt bleiben in der Art, wie wir
uns unseren Glauben vorstellen und ihn verstehen. Fragen und
Diskussionen, die sich aus unserer besonderen kulturellen Situation ergeben,
informieren nicht nur, sondern gestalten die unterschiedlichen
Möglichkeiten mit, wie wir das Evangelium interpretieren. Wenn es je eine Zeit
gegeben hat, zu der man den Status quo in Frage stellen sollte, dann ist
sie jetzt. 167

Wir sollten es einmal in Erwägung ziehen, unsere zwanghafte Vorstellung
von Gewissheit fahren zu lassen, denn immerhin sehen wir "mittels eines
Spiegels, undeutlich", wie der Apostel Paulus uns erinnert. Es ist
schwierig, auf Klarheit zu bestehen, wenn Schatten auf dem liegen, was uns
offenbart worden ist. Die Zukunft des Glaubens liegt nicht im Verkünden
von Gewissheit, sondern im Ausleben der Ungewissheit. ...
Eine der interessantesten treibenden Kräfte unserer Zeit ist der
Wegbrechen der Unterscheidung zwischen heilig und weltlich. 168
"Mit dem Strom schwimmen" mag für die beschreibung theologischen
Engagements wie eine abgedroschene Phrase klingen, aber eine Verpflichtung
zur Veränderlichkeit und eine Bereitwilligkeit zum Mitschwimmen in dem
kulturellen Wasser anstelle des Beharrens auf seinem eigenen
Planschbecken - das ist eine unabdingbare Perspektive. ...
Dies ist kein Abgleiten in den Relativismus, sondern eine Verpflichtung
gegenüber einer undogmatischen Ausprägung. Wir können die
Evangeliumsgeschichte weitersagen, ohne daraus einen Wettkampf zu machen, oder
exklusiv und elitär zu werden. 169

Unser Bemühen um die Bekehrung der Welt zu unserer Sicht der Dinge
steht absolut nicht im Einklang mit der Dynamik des Glaubens in unserer
Zeit. Wir brauchen so etwas wie eine Bekehrung, eine umgekehrte Bekehrung,
zu den Themen, Rhythmen und Interessen der postsäkularen westlichen
Kultur, nicht in dem Maß, dass wir genauso wie die Kultur werden, sondern
so, dass unser der Kultur entgegenstehene Lebensstil aus der Kultur
heraus gesehen wird. 169f


LEADERSHIP IN A FLATTENED WORLD von Sally Morgenthaler
Aber was passiert, wenn Frauen ihre Stimme hören lassen? Sie fangen an
zu begreifen, wie gut sie auf Leiterschaft angelegt sind in der neuen
"abgeflachten" Landschaft. Wenn im Rahmen des Postmoderne die beste
Leiterschaft im Kern verbindend, intuitiv und empfänglich ist, .... dann
ist das Zunichtemachen weiblichen Einflusses im Reich Gottes nicht nur
hirnlos, sondern selbstmörderisch.

Weibliche Christusnachfolger, die wirkliche Leiterschaftsfähigkeiten
haben, müssen nicht deshalb leiten, weil es politisch korrekt wäre. ...
Frauen mit Leiterschaftsfähigkeiten, müssen leiten, weil sie sehr häufig
diese neue Welt einfangen [get] und es auch gut machen. 187


THE SWEET PROBLEM OF INCLUSIVENESS von Samir Selmanovic
Jede neue Generation von Menschen, die sich entschieden haben, Christus
zu folgen, lernt, dass es Bibeltexte gibt, die neu interpretiert, und
dass es Theologien gibt, die neu konstruiert, und dass es
Glaubensgemeinschaften gibt, die neu erdacht werden müssen. Diejenigen von uns, die
Teil der Konversation über die Emerging Church sind, glauben, dass
solche Transformationen Gottes Werk sind. ...

Aber die Vorstellung des Christentums, dass andere Religionen nicht
Gottes Träger der Gnade und Wahrheit sein können, wirft einen langen
Schatten auf unsere christliche Erfahrung. Durchdringt Gnade, die zentrale
Lehre des Christentums, die ganze Wirklichkeit, oder lebt sie nur bei
denen, die das Neue Testament und die christliche Tradition besitzen? Ist
die durch Jesus Christus empfangene Offenbarung Audruck von dem, was zu
allen Zeiten überall zu finden ist, oder hat das Christus-Ereignis den
größten Teil der Welt und unserer Zeit der rettenden Gnade entleert und
sie in eine Religion niedergelegt, nämlich in unsere? Und wie können
wir praktisch gesprochen ein echtes Gespräch in beiden Richtungen mit
Nichtchristen über unsere Erfahrungen mit Gott führen, wenn wir glauben,
dass Gott seine Offenbarung allen entsagt, außer den Christen?
Weil wir glauben, dass es keine Schatten in Christus gibt, wollen wir
nichts weniger, als die Bibel neu interpretieren, die Theologie neu
aufbauen, und eine neue Vorstellung von Gemeinde bekommen, damit wir in
Übereinstimmung sind mit dem Charakter Gottes, wie wir ihn als Nachfolger
Christi kennengelernt haben. 191

Kann es sein, dass die Lehren des Evangeliums verankert sind und
gefunden werden können in der Wirklichkeit selbst, statt ausschließlich
isoliert zu sein in heiligen Texten und in unseren Interpretationen dieser
Texte? Wenn die Antwort Ja lautet, kann es dann sein, dass sie verankert
sind in anderen Geschichten, Geschichten anderer Völker und sogar
anderer Religionen? 192

Ist unsere Religion die einzige, die den wahren Lebenssinn versteht?
Oder legt Gott seine Wahrheit auch in andere? Nun, das entscheidet Gott -
nicht wir. ...

Wenn der christliche Gott nicht größer als das Christentum ist, dann
kann man dem Christentum einfach nicht vertrauen. 194
Während der letzten 2000 Jahre hat sich das Christentum einen
besonderen Status unter den Religionen zugestanden. Eine heraufkommende
[emerging] Generation von Christen sagt schlicht: Keine Sonderbehandlung mehr!
In der Schrift hat Gott ein Kriterium für die Wahrheit aufgestellt, und
dies hat zu tun mit einem Leben der Barmherzigkeit ... Das ist ziemlich
zermürbend für viele von uns, die wir unsere Identität gegründet haben
auf die Vorstellung, man besitze die Wahrheit in einer abstrakten Form.
Gottes Tisch ist aber einladend für alle, die suchen, und wenn eine
Religion gewinnen soll, dann möge es die sein, die Menschen hervorbringt,
die am meisten lieben, am demütigsten und christusähnlichsten sind. Was
immer "Errettung" und "Gericht" bedeuten mögen, wir Christen werden
durch Gnade errettet werden, wie alle anderen auch, und durch unsere Werke
gerichtet werden, wie alle anderen auch. 195

Für die meisten Kritiker eines solchen offenen Christentums besteht das
Problem mit dieser Einschließlichkeit darin, dass sie es möglich macht,
Wahrheit auch in anderen Relgionen zu finden. Für Emerging Christen ist
es ein schönes Problem. Ja, es stellt kein Problem dar, sondern ist ein
Anlass zum Feiern. ...

Wenn Nicht-Christen unseren Gott kennenlernen können, dann wollen wir
auch von ihrem Beitrag zu unserem Glauben profitieren. Weil Gott
souverän ist, überall dort gegenwärtig, wo er es sein möchte, ist unsere
Einstellung, nach der wir einfach die Möglichkeit der Errettung und
Frömmigkeit anderer akzeptieren, ohne eine Bereitschaft, auch von ihnen zu
lernen, einfach Faulheit - eine Sünde, die aus Stolz geboren ist. Feiern
bedeutet nicht nur, dass man sich freut, sondern auch, dass man etwas
über unseren Gott von anderen lernt. 196
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