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Falsche Propheten und die Versuchung der Gerechten


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Rolf

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Pastor Wolfgang Wegert:



Falsche Propheten und die Versuchung der Gerechten



Geschrieben von: Webmaster am 01.09.2004




Es ist erstaunlich, wie oft und mit welcher Deutlichkeit und Wichtigkeit das Thema "falsche Propheten" bzw. "falsche Lehrer" in der Bibel behandelt wird. Jesus macht diese Frage sogar zum Endzeitthema: "Und es werden sich viele falsche Propheten erheben und werden viele verführen" (Matthäus 24,11)...

Predigttext: "Es gab aber auch falsche Propheten unter dem Volk, wie auch unter euch falsche Lehrer sein werden, die heimlich verderbliche Irrlehren einführen, indem sie sogar den Herrn, der sie erkauft hat, verleugnen, und sie werden ein schnelles Verderben über sich selbst bringen." 2. Petrus 2, 1


Bibellese: 2. Petrus 2, 1-22


I. FALSCHE PROPHETEN Das Endzeitzeichen eines falschen Prophetentums dürfen wir genausowenig übersehen wie die anderen Zeichen, von denen Jesus in Matthäus 24 spricht. Die christliche Gemeinde wird heute von falscher Lehre dermaßen überflutet wie kaum zuvor. Und deshalb ist das Wort des Petrus für uns hochaktuell. Welche sind nun die Kennzeichen falscher Propheten und falscher Lehrer? Die generelle Antwort, die Petrus hier gegeben hat, ist: "Sie verleugnen den Herrn Jesus Christus." (2. Petrus 2,1) Auf welche Weise tun sie das?



1. Ein falscher Prophet beruft sich auf Christus, aber er folgt Ihm nicht nach. Man kann Jesus mit dem Mund bekennen, Ihn aber mit dem Leben verleugnen. Ein typisches Merkmal, das Jesus bei falschen Propheten ausmacht, ist zum Beispiel, daß sie Zeichen und Wunder tun, aber nicht nach dem Wort Gottes wandeln. "Denn es werden falsche Christusse und falsche Propheten aufstehen und große Zeichen und Wunder tun" (Matthäus 24,24). Aber sind Zeichen und Wunder denn nicht ein Beleg für göttliche Vollmacht? Bei Jesus und den Aposteln war das so. Auch im Laufe der Kirchen- und Gemeindegeschichte hat es immer Männer und Frauen gegeben, die vom Heiligen Geist begabt waren, Wunder zu tun. Und der Gott, der gestern Wunder tun konnte, kann es auch noch heute tun.



Aber Achtung! Zeichen und Wunder sind nicht der Kern dessen, was Jesu Anliegen ist. Er ist gekommen, zu suchen und zu retten, was verloren ist. Hört, wie Jesus uns sehr deutlich warnt: "Hütet euch aber vor den falschen Propheten, die in Schafskleidern zu euch kommen, inwendig aber reißende Wölfe sind! An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen. Nicht jeder, der zu mir sagt: "Herr, Herr!" wird in das Reich der Himmel eingehen, sondern nur, wer den Willen meines Vaters im Himmel tut. Viele werden an jenem Tag zu mir sagen: "Herr, Herr, haben wir nicht in deinem Namen geweissagt, in deinem Namen Dämonen ausgetrieben und in deinem Namen viele Wundertaten vollbracht?" Und dann werde ich ihnen bezeugen: Ich habe euch nie gekannt, weicht von mir, ihr Gesetzlosen" (Matthäus 7,15+21-23). Diese falschen Propheten vollbrachten Phänomenales, beriefen sich auf Jesus, aber taten nicht den Willen Gottes. Das heißt, sie waren nicht wiedergeboren. Sie haben die wahren Propheten nur imitiert und viele Menschen getäuscht. Deshalb werden sie Gesetzlose oder Übeltäter (Luther) genannt. Jesus kommt es weniger auf die Machttaten an, aber viel mehr auf das persönliche Leben, auf die charakterliche Veränderung Seiner Nachfolger, auf das Gebot Gottes, auf ihre Heiligung. Nicht das, was wir tun, sondern das, was wir sind, ist vor Gott wichtig. Petrus beschreibt die falschen Propheten: "Aus Habsucht werden sie euch ausbeuten" (2. Petrus 2,3). Wir würden heute sagen: Sie sind Prediger des Wohllebens, denn Armut leiden ist für sie Sünde. Petrus setzt fort: "Sie halten Schwelgerei bei Tage für ihr Vergnügen, und dabei haben sie Augen voller Ehebruch" (2. Petrus 2,13+14). Und so verleugnen sie Christus. Sie nehmen Seinen Namen gerne in den Mund, aber ihr Bekenntnis zu Ihm hat keinen Einfluß auf ihre Arroganz, auf ihren Stolz, auf ihre Geldliebe, auf die Lust ihres Fleisches. Sie instrumentalisieren Jesus Christus nur für ihre Karriere. Aber Jesus sagt: "Ich habe euch noch nie gekannt."



Als Prototyp für diese falschen Propheten nennt Petrus Bileam im Alten Testament. Er wußte genau, daß Israel gesegnet war, aber weil er die Anerkennung großer Leute liebte, ließ er sich von dem berühmten König Balak anwerben, um eine böse Prophetie über Israel auszusprechen, für ein gutes Honorar natürlich. Er liebte den Lohn der Ungerechtigkeit, wie Petrus es ausdrückt. Für Bescheidenheit, für Treue und kompromißlosen Gehorsam Gott und Seinem Wort gegenüber war kein Platz mehr bei Bileam. Er wollte Gott prophetisch dienen, aber in Wahrheit verleugnete er Ihn mit seinem Leben.



2. Falsche Propheten bekennen zwar Christi Namen, aber inhaltlich entleeren sie ihn. Unsere gesamte westliche Völkerwelt segelt unter dem Namen "christlich". Vielerorts wird der Herr Jesus Christus auch noch in gewisser Weise geehrt. Man spricht hoch von Ihm als guter Mensch, als guter Lehrer, als Ethiker, als Pazifist, als Sozialkritiker, aber nicht als Sohn des lebendigen Gottes. Der Apostel Johannes schreibt: "Denn viele Verführer sind in die Welt ausgegangen, die nicht bekennen, daß Jesus Christus in das Fleisch gekommen ist. Das ist der Verführer, der Antichrist" (2. Johannes 1,7). Jeder Mensch ist durch die Geburt ins Fleisch gekommen. Johannes will über Jesus jedoch folgendes sagen: Er ist von Ewigkeit her bei dem Vater, Er ist Gott, Er ist der Sohn Gottes, ein Wesen mit dem Vater und dem Heiligen Geist. Er hat die Herrlichkeit verlassen und hat unser sterbliches Menschsein angenommen, um uns aus unserer Sündenverstrickung zu erlösen. Er ist am Kreuz von Golgatha gestorben und hat Sein heiliges und teures Blut vergossen. Diese Wahrheit blenden falsche Propheten aus und tragen so einen reduzierten Christus vor. Weitere falsche Lehren kommen hinzu: Maria war keine Jungfrau, Jesus ist nicht auferstanden, der Mensch ist gut und braucht keine Erlösung. Die Tatsache der Sünde und die zwingende Notwendigkeit der Erlösung durch Christi vergossenes Blut werden verleugnet. Wie viele Kanzeln gibt es, von denen den Zuhörern nur geschmeichelt wird. Die "Wir-kommen-alle-in-den-Himmel-Theologie" ist eine der subtilsten Verleugnungen Jesu Christi. Diese falsche Prophetie besagt: Christus hätte gar nicht sterben brauchen, Golgatha hätte Er sich ersparen können, denn für unsere Sünden können wir nichts, und so schlimm sind sie auch nicht, daß jemand dafür sterben müßte. Und dann heißt es weiter: "Wir gehen nicht den Weg der Buße, sondern den Weg des positiven Denkens, der modernen Psychologie und des Humanismus. Natürlich sind wir Christen und reden von Jesus, aber Er ist tolerant und positiv und ruft uns zu: "Macht einfach Liebe, fühlt euch wohl und glaubt an euch." Was für falsche Propheten sind das, die Jesus Christus im Munde führen, aber Sein Versöhnungswerk am Kreuz verleugnen und das Evangelium auf den Kopf stellen und Sein vergossenes Blut mit Füßen treten? Wenn Christus, der Gekreuzigte, nicht im Mittelpunkt steht, wenn nicht absolut klar wird, daß es ohne das Blut Jesu Christi keine Vergebung und keine Hoffnung gibt, dann ist der Mensch, der uns belehren will, nach der Bibel ein falscher Prophet. Er predigt nicht das Evangelium Gottes.



Das Kriterium des falschen Prophetentums ist also: Wenn dein noch so guter Glaube direkt oder indirekt, offen oder versteckt die Kreuzestat Christi leugnet, durch die allein ein Mensch frei von seiner Schuld und auf ewig errettet werden kann, dann bist du falschen Propheten zum Opfer gefallen. Wende dich davon ab und suche den Herrn Jesus Christus, der ins Fleisch gekommen ist, um Sünder durch den Glauben an Ihn, selig zu machen. Diese Wahrheit wird dich frei machen..



II. Als zweites wollen wir nun sehen, wie ein Christ, besonders ein schwacher, IN DER VERSUCHUNG FALSCHEN PROPHETENTUMS BESTEHEN kann.



Petrus stellt falsche Propheten und Lehrer in unserem Kapitel erstens mit den gefallenen Engeln gleich, die in die Finsternis geworfen wurden, zweitens mit den gottlosen Zeitgenossen Noahs und drittens mit den gerichtsreifen Einwohnern Sodoms und Gomorras. Und so kommt Petrus auf Lot zu sprechen, den Gott noch herausrettete. Damit verbindet Petrus drei Botschaften:



1. Lot war gerecht. Petrus schreibt wörtlich vom "gerechten Lot" (2. Petrus 2,7). Wieso kann er das über diesen Versager sagen? Zum ersten war Lot sehr ichsüchtig. Als es um die Wahl des Landes ging, ließ Lot seinem älteren Onkel Abraham nicht den Vortritt. Er sah die saftigen Ebenen und das schöne Leben in Sodom und Gomorra und wollte es besitzen. Zum zweiten wollte er schonungslos seine Töchter zum freien Mißbrauch an die drängenden Mitbürger ausliefern, damit sie von der Forderung abließen, seinen Besuch herauszugeben, nämlich die Engel, die wegen seiner Errettung zu Lot gekommen waren. Nur durch das Eingreifen der Engel kam es nicht zu dieser Schande. Zum dritten zögerte Lot, als die Engel ihn in Sicherheit bringen wollten. Er liebte also die Welt. Und zum vierten zeigt uns die Bibel, daß Lot es mit dem Alkohol wohl ziemlich locker genommen hat. Denn am Ort der Sicherheit angekommen, machten seine Töchter ihn betrunken, um Nachkommenschaft von ihrem Vater zu erhalten. Die Biographie von Lot ist also nicht sehr appetitlich. Dennoch schreibt Petrus, ohne verlegen zu werden: "Der gerechte Lot wurde errettet."



Wenn man nicht das Geheimnis des Evangeliums von der bedingungslosen Gnade Gottes ins Herz aufgenommen hat, entsteht hier eine Spannung. Aber durch den Versuch, sündlos zu leben, wird kein Mensch gerecht. Denn wir alle versagen und bleiben in Schuld vor Gott. In der Heiligen Schrift wird kein Mensch wegen seines guten Lebens als gerecht bezeichnet. Dort steht: "Da ist keiner, der gerecht ist, auch nicht einer" (Römer 3,10). Aber die Heilige Schrift bezeichnet den als gerecht, der Gott vertraut und glaubt, daß er um Jesu willen unverdient gerecht gesprochen wird. Und diese Glaubensbotschaft muß Abraham wohl an seinen Neffen weitergegeben haben. Denn von Abraham heißt es schon im Alten Testament: "Abraham glaubte Gott, und das rechnete er ihm zur Gerechtigkeit" (1. Mose 15,6). Und so war es auch bei Lot. Er war ein Gerechter nicht aus Verdienst, sondern aus Gnade. Er war absolut nicht besser als die Gottlosen seiner Zeit. Er hätte es verdient, ebenso dem Gericht zu verfallen. Christen kommen nicht in den Himmel, weil sie besser oder anständiger sind als die Ungläubigen. Lot ist ein Beispiel dafür. Im Himmel werden Menschen sein, die trotz ihrer Sünde begnadet worden sind. Diese Botschaft finden wir überall in Gottes Wort. Gott will nicht dadurch Ehre erhalten, daß jemand selbstverdient gerecht vor Ihm wird, sondern dadurch, daß Er aus freien Stücken und aus purer Gnade Gottlose gerecht macht, indem sie einfach an Jesus Christus glauben als ihre geschenkte Gerechtigkeit. Und in diesem Sinne war Lot gerecht und wurde aus dem untergehenden Sodom gerettet.



2. Der gerechte Lot litt unter den Gottlosen. Mit der geschenkten Glaubensgerechtigkeit zieht der Heilige Geist ins Herz ein, und sofort beginnt ein Krieg im Inneren des Menschen. Paulus schreibt: "Das Fleisch begehrt auf gegen den Geist" (Galater 5, 17). Der Gottlose kennt diesen Konflikt nicht, denn er liebt die Sünde. "Sie alle erwählten ihre eigenen Wege, und ihre Seele hat Wohlgefallen an ihren Greueln" (Jesaja 66,3). Das war der Wesenszug der gerichtsreifen Gesellschaft in Sodom und Gomorra. Sie waren schlicht und ergreifend glücklich in ihrer Sünde und in ihrem Widerspruch, den sie gegen Gott auslebten. Aber in dem Augenblick, in dem die Gerechtigkeit des Glaubens durch den Heiligen Geist in die Seele eines Menschen kommt, hat sie keinen Wohlgefallen mehr an der Übertretung. Was einen Christen von einem ungläubigen Menschen unterscheidet, ist, daß der Christ von der Sünde angefochten wird und bisweilen auch in ihr fällt. Aber in dieser Angelegenheit hat er keinen Frieden, sondern der Heilige Geist in ihm, die Glaubensgerechtigkeit in ihm begehrt auf. Und es ist eine Not in seinem Herzen. Und ich glaube, diese Unruhe, diesen Kampf hat auch Lot gehabt. Darum sagt Petrus über Lot: "Durch den zügellosen Lebenswandel der Frevler war er geplagt worden. Denn dadurch, daß er es mit ansehen und mit anhören mußte, quälte der Gerechte, der unter ihnen wohnte, seine gerechte Seele Tag für Tag mit ihren gesetzlosen Werken" (2. Petrus 2,7-8). Gewiß kann man sagen: "Lot, warum wohnst du in Sodom?" Andererseits lehrt uns Jesus, daß wir als Christen noch in der Welt sind, obwohl wir nicht von ihr sind (Johannes 17,14-16). Und insofern wird die Sündhaftigkeit der Ungerechten, ihre Frevel, ihre Unmoral, ihre Perversion zu einem unerträglichen Leiden für Christen. Denken wir nur an die öffentliche Pornographie. Ein Christ möchte sein Herz vor dieser Obszönität bewahren, aber seine Augen werden gezwungen, überall die Schamlosigkeit mit anzuschauen. Und da der Christ auch Fleisch und Blut ist, wird der Lebensstil einer gottlosen Gesellschaft zu einer großen Versuchung für ihn. Natürlich steht jeder aus Glauben Gerechte mit seiner Sünde allein vor Gott und kann Ungläubige nicht beschuldigen. Und doch quält die Welt die gerechte Seele. Deshalb wehe denen, die anderen ihre Schande durch öffentlichen oder privaten Druck aufdrängen und auch die Auserwählten verführen wollen, wenn es möglich wäre. Deshalb möchte ich zum Beispiel Ehemänner warnen, die ihre gottesfürchtigen Frauen mit ihren perversen Lüsten quälen. Ebenso peinigen manchmal auch ungläubige Kinder mit ihren schändlichem Lebenswandel ihre betenden Eltern. Manchmal sind es auch Vorgesetzte, die von Christen Unehrlichkeit und Unreinheit erwarten, und das unter Androhung von Arbeitsplatzverlust. Ich kann nur sagen: Wehe, wehe, wer gerechte Seelen mit seiner Sünde quält!



Mein Rat an Christen ist der: Geht der Gottlosigkeit so weit als möglich aus dem Wege. Lest dazu Psalm 1. Da, wo du keine Chance hast, dem bösen Umfeld zu entfliehen, tröste dich mit dem nächsten Punkt.



3. Gott wird die Gerechten bewahren. "Gott weiß, die Gerechten aus der Versuchung zu erretten" (2. Petrus 2,9). So hat Er es auch mit Lot getan. Gewiß hat Gott seine Sünden nicht durchgehen lassen. Auch er wurde wie jedes Kind Gottes von seinem himmlischen Vater diszipliniert, aber nicht wie die Ungerechten verworfen, sondern errettet. Lot hatte ein Siegel von Gott in seinem Herzen, den Heiligen Geist. Ein geheimer Sender war in seiner Brust, der ihn mitten in allem Versagen doch heimlich immer wieder zum Himmel zog. Die geschenkte Gerechtigkeit aus Glauben hielt ihn fest, und er wurde schließlich aus dem Sumpf Sodoms herausgerettet. Das gilt auch dir, du schwaches Gotteskind. Der Herr weiß auch dich aus der Versuchung zu erretten! Denn Er hat dir den Heiligen Geist gegeben. Du bist und bleibst Sein. Auch wenn du in der Welt der Sünde fast verschollen bist, der gute Hirte findet dich wieder und bringt dich nach Hause. Amen!
von Pastor Wolfgang Wegert ©
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