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[Rolf]

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Im Geist und im Verstand




Ich habe mal ein Buch gelesen mit dem Titel "Im Geist oder im Verstand?" Dort wurde einem auf geistreiche und verständnisvolle Weise eingeredet, wie wichtig es sei, ein Leben im Geist zu führen. Der Verstand sei, so der Autor, auch sinnvoll, er sei so etwas wie eine Leitung.

Mal davon abgesehen, daß in dem Büchlein etwa 10 mal pro Seite das Wort "Geist" vorkam, aber kein einziges Mal im ganzen Buch das Wort "Liebe", hat mich doch irgendein verständiger Geist inspiriert Sie über einige wichtige Dinge zu informieren:

Es mag ganz angenehm sein, ein Leben im "Geist" zu führen und den Verstand abzuschalten oder ihn lediglich als "Leitung" zu benutzen. Aber: Was ist, wenn man sich dem falschen Geist ausliefert? In Nordkorea soll es angeblich staatliche Radiogeräte geben, die nur den offiziellen kommunistischen Sender empfangen. Man ist also immer mit dem optimalen "Geist" verbunden...

Ich vergleiche mal den Menschen mit einem Computer. Wenn wir immer auf der gleichen Internetseite surfen und wir sicher sein können, daß niemand dazwischen funkt, können wir im Prinzip den "Verstand", den Virenscanner, abschalten. Aber wehe, wenn doch irgend ein mal ein Virus oder Trojaner eingeschleust wird! Also, ich schalte meinen Virenscanner, meinen "Computer-Verstand", nicht ab, auch wenn ich eine schnelle DSL-Leitung habe.

Wie viel mehr ist es wichtig, den Verstand in religiösen Dingen zu behalten! Wie viele Sekten gibt es, kleine und große, die mit irgendeinem Geist verbunden sind, der von uns verlangt, daß wir ihm bedingungslos vertrauen! Wenn so ein Geist sagt, daß wir ihn anbeten sollen, damit er uns zu Jesus führt, sagt mir mein Verstand: Vorsicht, nein Danke!

Um Vergebung von Schuld zu kommen, muß ich nicht in irgendeine Sekte gehen und einen Geist anbeten. Jesus Christus spricht: "Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich." (Johannes 14,6). Und er warnt uns eindringlich vor falschen Christussen und Geistern, die uns verführen wollen (Matthäus 24, 24-27).

Wenn wir Vergebung von Schuld suchen, können wir Jesus beispielsweise bitten: "Herr Jesus Christus, bitte vergib mir alle meine Sünden. Bitte nimm mein Leben fest in Deine Hände und führe mich in die ewige Seligkeit." Wenn dieses Gebet kein Lippenbekenntnis bleibt und wir in Dankbarkeit gegenüber Gott leben und uns für unsere Mitmenschen in Not einsetzen, dann dürfen wir uns auf ein Leben mit Jesus freuen.

Jeder Geist, der behauptet, er sei notwendig, um uns zu Jesus zu führen, ist aufs äußerste verdächtig. In der Bibel steht nirgendwo, daß wir uns irgendeinem Geist anvertrauen oder ihm gar unser Leben weihen sollen - auch wenn sein Name dem Geist Gottes täuschend ähnlich sein mag.



Martin Wagner, 26.12.2005