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Jeder Christ ein Pantheist?


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Rolf

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Jeder Christ ein Pantheist?






Über den Autor
Herbert Laupichler ist Jahrgang 1950 und lebt in Bremen. Er ist verheiratet, hat fünf Kinder und ist von Beruf Elektrotechniker. Seine geistliche Heimat ist eine Brüdergemeinde und dort ist er im Predigtdienst und in der Gemeindeleitung aktiv.




Frage von D.A.:

"Ich wurde heute als Pantheist bezeichnet, obwohl ich sage, dass ich Christ bin. Was unterscheidet mich als Christ von einem Pantheisten?"

Gott als unpersönliche kosmische Kraft oder ewiges Gesetz

Der Pantheismus geht davon aus, dass Gott überall und in Allem gegenwärtig ist und dass er alles in sich zusammenfasst: Sowohl das Gute, als auch das Böse, den gesamten Kosmos mit allen Lebewesen, einschließlich dem Menschen. So wird die Welt in der Anschauung dieser Philosophie zu einer Ausdehnung von Gott selbst. Daraus ergibt sich aber auch, dass Gott nicht personal ist. Er geht völlig in der Natur auf. Er ist in Allem vorhanden und wirkt wie ein "ewiges Gesetz" oder eine "kosmische Kraft", die nicht näher bestimmt sind.

Es handelt sich dabei insgesamt um einen eher abstrakten Glauben, bei dem es keine festgelegten Glaubensgrundsätze gibt. Jeder kann das dem Pantheismus zu Grund liegende Gedankengerüst mit seiner eigenen Weltanschauung und seinen Vorstellungen ausfüllen.

Aus diesem Grund ist es auch möglich, dass der Begriff Pantheismus unterschiedlich definiert wird. Er äußert sich auch nicht in einer verbindlichen Glaubensgemeinschaft. Was Pantheisten verbindet, ist der Gedanken, dass „Gott“ keine Person ist. Der Pantheismus vergleicht Gott nicht mit einem Menschen. Alles zusammen, alles was existiert, ist Gott.


Gott als Schöpfer, Vater, Freund und Herr

Gott, wie er in der Bibel beschrieben wird, ist dagegen ein persönlicher Gott, der den Menschen als ein Gegenüber erschaffen hat. Von Anfang an haben Menschen ihn als eine Person wahrgenommen, seine Stimme gehört. Wie das von Einzelnen erlebt wurde, ist dabei unterschiedlich.

Würde man Mose, den Leiter des Volkes Israel, fragen, so könnte er viel über Begegnungen mit dem persönlichen Gott berichten. Gott sprach mit Mose sogar wie mit einem Freund (2.Mose 33,11). Auch das Volk Israel hatte sicher keine Zweifel an der Existenz eines personalen Gottes. Ihnen erschien er sogar während der Wüstenreise in einer Feuer- oder Wolkensäule. Auch die 10 Gebote werden von Gott eingeleitet mit einer persönlichen Anrede an das Volk (2.Mose 20,1).

Diesen Gott kann auch jeder kennen lernen, selbst wenn er zuerst einmal nur die Schöpfung als Gottesbeweis kennt (Römer 1,18).

Im Neuen Testament eröffnet sich noch eine andere Möglichkeit, Gott kennenzulernen. Um die durch die Sünde entstandene Trennung der Menschen von Gott zu beseitigen, sandte Gott Jesus, seinen Sohn. Wenn Jesus von Gott redet, spricht er deswegen auch oft von seinem Vater im Himmel.

Von dieser Beziehung sagt Jesus selbst im Gespräch mit seinen Jüngern:

Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich. Wenn ihr mich erkannt habt, so werdet ihr auch meinen Vater erkennen. Und von nun an kennt ihr ihn und habt ihn gesehen. Spricht zu ihm Philippus: Herr, zeige uns den Vater und es genügt uns. Jesus spricht zu ihm: So lange bin ich bei euch und du kennst mich nicht, Philippus? Wer mich sieht, der sieht den Vater! Wie sprichst du dann: Zeige uns den Vater? Glaubst du nicht, dass ich im Vater bin und der Vater in mir?
Johannes 14,6-10



Gott wurde also in Jesus Mensch: Der große und unsichtbare Gott begibt sich auf die Ebene der Menschen.
Jesus wurde für unsere Sünden gekreuzigt und ist dann auferstanden und in den Himmel aufgefahren. Bis zu seiner zugesagten Wiederkehr hat Jesus den Heiligen Geist gesandt, als Tröster und Beistand.


Ist die Dreieinigkeit pantheistisches Gedankengut?

In der Bibel finden wir nun Gott Vater, Gott Sohn und Gott Heiliger Geist. Manche behaupten deshalb, auch das Christentum wäre eine pantheistische Religion. Die Schwierigkeit liegt hier aber eher darin, dass nicht gesehen wird, dass alle drei eine Einheit ergeben.

Vielleicht kann die Illustration der Dreieinheit mit Hilfe eines Dreiecks zum besseren Verständnis helfen: In der Mitte steht einfach Gott. Oben ist Gott Vater, unten links ist Gott, der Sohn und rechts Gott, der Heilige Geist. Einfach ausgedrückt: Das ganze Dreieck ist Gott. Und je nach dem von wo ich schaue, sehe ich mehr Gott, den Vater oder eine der anderen Personen der Gottheit.
Wobei auch dieses Bild nur unvollkommen den wahren Sachverhalt wiedergibt.


Fazit

Christen unterscheiden sich also von Pantheisten dadurch, dass sie an einen persönlichen Gott glauben, zu dem sie sogar „Vater“ sagen dürfen. Außerdem hebt sich das Christentum durch den Glauben an Jesus Christus, den Sohn Gottes, vom Pantheismus ab. Als Christ glaube ich, dass Jesus für unsere Schuld starb und uns erlöst hat. Ein weiterer Unterschied ist der Glaube an die dritte Personalität Gottes, den Heiligen Geist, der in einem Christen wohnt und ihn in seinem Leben leiten will.

Ich habe zu Anfang gesagt: Die Ansicht der Pantheisten ist, dass Gott nicht personal ist bzw. dass er in der Welt aufgeht und ein unpersönliches Gesetz oder eine kosmische Kraft ist. Das widerspricht aber total dem christlichen Glauben. Christen glauben, dass Gott alles erschaffen hat und dass er nicht mit dieser Schöpfung gleichzusetzen ist.

Christen glauben auch, dass jeder Mensch vor Gott verantwortlich ist. Pantheisten dagegen glauben, dass Gott überall und in allem ist, also auch in den Menschen. Damit ist die christliche Lehre der Erlösung hinfällig, denn es gibt dann ja keinen Gott, gegenüber dem ich verantwortlich wäre oder der mich erlösen könnte.



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