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Was sagt uns 1.Kor.13:12 von Angesicht zu Angesicht?


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#1
Sister Maggie

Sister Maggie

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  • LocationBayrischer Wald
Was meint die Schrift in 1.Korinther 13:12 mit der Aussage:

„Denn wir sehen jetzt mittels eines Spiegels, undeutlich,
dann aber von Angesicht zu Angesicht“


Handelt es sich dabei wirklich um Gottes neue Welt oder um das Schauen Christi?


Manches in der Bibel sieht auf den ersten Blick recht deutlich aus und ist es deshalb beim genauen Hinsehen eben doch nicht. Diese erste Ansicht vertreten wohl die meisten Christen und auch ich habe sie einst vertreten, bis ich mich näher damit befasst und feststellte, dass man diese Dinge auch ganz anders sehen kann. Damit will ich nicht behaupten, es jetzt hundertpro zu wissen. Doch ich fühle mich dem Forum gegenüber verantwortlich, auch eine andere Ansicht dagegen zu stellen. Jeder möge sich geöffnete Augen von Gott erbitten, damit er die Wahrheit erkennen möge.

Ich zitiere im Folgenden aus dem Buch „Verschobene Proportionen“ von Bruno Schwengeler, das schon über 30 Jahre alt ist und welches es leider nicht mehr gibt.

„Von Angesicht zu Angesicht heißt ohne Zweifel direkt und das Ganze sehen. Aber kann es nur das Schauen in der Herrlichkeit bedeuten?. In der Bibel stoßen wir auf folgende, erstaunliche Tatsache: Wenn Gott mit Menschen redet, verwendet sie oft die Formulierung „von Angesicht zu Angesicht“. Wenn Gott schweigt, und damit das Wort Gottes fehlt, spricht sie vom verbergen des Angesichts.

„ Mündlich rede ich mit ihm, von Angesicht zu Angesicht und nicht rätselhaft und er schaut die Gestalt des Herrn…“ 4.Mo.12:8

„Von Angesicht zu Angesicht hat der Herr auf dem Berge aus dem Feuer heraus mit euch geredet.“ 5:Mo.5:4

Demgegenüber:

„Ich aber werde zu jener Zeit mein Angesicht gänzlich verbergen um all des Bösen willen ….“ 5:Mo.31:18, weiter Jes.54:8, 2.Mo.33:11;20

Von Angesicht zu Angesicht bedeutet darum nicht das Schauen Gottes mit unseren Augen, sondern der Ausdruck wird dann gebraucht, wenn der Herr direkt durch sein Wort mit Menschen spricht.

„Im Aufblick auf Jesus, den Anfänger und Vollender des Glaubens ….“ Hebr.12:2

Aufsehen auf Jesus heißt nicht, ihn mit unseren Augen sehen, sondern Gottes Wort direkt vernehmen, darauf vertrauen und ihm zu gehorchen. „Von Angesicht zu Angesicht“ bedeutet daher nicht das sehen eines Bildes; vielmehr wird damit ein direktes Hören des Wortes Gottes bezeichnet.

Durch die Bibel spricht der Herr direkt zu uns. Gottes Wort ist vollkommen. Ein Christ in dem der Geist Gottes wohnt, kann sich bei unklarer Sicht mangels Bibelkenntnis nicht damit entschuldigen, ihm fehle die Gabe der Erkenntnis.

Wie wir oben dargelegt haben, erhellt der Schlussvers (1.Kor.13:13) den ganzen Text und zeigt, dass hier nicht die Fragen der Wiederkunft Jesu, der Entrückung und Auferstehung behandelt werden. Paulus widmet das ganze 15.Kapitel des 1. Korintherbriefes diesen so wichtigen und grundlegenden Themen. Es versteht sich von selbst, dass wir den Herrn sehen werden, wie er ist (1.Joh.3:2), wenn wir in der Herrlichkeit bei ihm sein werden (1.Thess.4:17b)
Dann aber hören auch Glaube und Hoffnung auf! Die Liebe allein wird bleiben! (Zitat Ende)


Als weiteren interessanten Bibeltext hierzu möchte ich 2.Kor.3:18 erwähnen:

„Wir alle aber schauen mit aufgedecktem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn an und werden so verwandelt in dasselbe Bild …“
Auch hier kann es sich nur auf das Wort Gottes beziehen, welches wir anschauen, gleichwie es sich in unserem Ausgangstext um das gesamte offenbarte Wort Gottes handelt, welches wir nach Abschluss der prophetischen Gottesoffenbarungen durch die Apostel in seiner Vollständigkeit vorliegen haben.

Interessant ist auch, dass das Wort aus Vers 10 ein sächliches Wort ist und daher nicht den Herrn Jesus noch seine Wiederkunft meinen kann. (parousia ist weiblich) Laut Aussagen von Fachleuten bezeichnet es etwas göttlich Vollkommenes auf Erden oder etwas geistlich mündiges und es kann wie folgt übersetzt werden: Das Vollendet, Vollkommene, das Ausgereifte, Mündige, das Vollständige, Ganze. Letzteres passt sehr gut zu Gottes vollständiger Offenbarung seines Wortes, seines Heilsplanes, seines Geheimnisses, damit der Mensch völlig ausgerüstet sei!

Demgegenüber ist der Text aus Eph.4:13-15 auch sehr passend und ergänzend:

„… bis wir endlich allesamt zur Einheit des Glaubens und der Erkenntnis (epignosis: genaue Erkenntnis, Vollerkenntnis) des Sohnes Gottes gelangen, zur vollkommenen Mannesreife, zum Vollmaß des Wuchses der Fülle Christi. Denn wir sollen nicht mehr unmündige sein ….!“ Hier wären wir wieder bei dem Unmündigkeitszustand der Gemeinde, der auch in 1.Kor.13:11 beschrieben wird!

Hätten die Vertreter der Ansicht, dass es sich um Gottes neue Welt nach der Entrückung handelt, recht, wäre die Gemeinde bis zur Zeit der Entrückung im Kindheitsstadium, also unmündig und damit unfähig zur Epignosis, der Vollerkenntnis des Christus und wäre damit umhergetrieben von jedem Wind der Lehre – undenkbar!
Die alleinige Autorität der Heiligen Schrift müsste dann zwangsläufig in Frage gestellt werden! Wir wären dann bis zur Wiederkunft Christi auf Stückwerk, auf Teilerkenntnis, auf ein Sehen in Rätseln angewiesen …
Und weiterhin würde nach seiner Theorie selbst nach der Sicht Jesus von Angesicht zu Angesicht Glaube und Hoffnung bleiben. Auch das ist ein Widerspruch, denn wenn wir ihn einst sehen werden, ist der Glaube nicht mehr erforderlich und unsere Hoffnung wird sich erfüllt haben. Halleluja!

Sister Maggie

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