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Berühmt für Gott?


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Rolf

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Berühmt für Gott?




Über den Autor
Deborah Vaßen (Jahrgang 1981) ist Theologin und lebt mit ihrem Mann Daniel bei den Heiden (und Christen) in Heiden, Schweiz. Nebst Gemeindearbeit und Haushalt musiziert sie gerne und hat gerne mit Menschen zu tun. An Jesus fasziniert sie seine absolute Treue und unendliche Geduld.


Frage von DR:
"Ich mache gerne Leistungssport - mit Erfolg. Dadurch kriege ich Aufmerksamkeit, ob ich es will oder nicht. Mit dem Gewinn, den ich dabei mache, habe ich unter anderem Wohltätigkeits- und Hilfsorganisationen beschenkt und ich möchte auch eigene Aktionen starten.

In Matthäus 6,1-4 sagt Jesus aber, dass wir nicht in der Öffentlichkeit spenden sollen. Ist es falsch, wenn ich für öffentliche Projekte spende, nur weil ich bekannt bin?"

Wir wollen uns zuerst den Bibeltext ansehen, den Du erwähnt hast:


Hütet euch, eure Gerechtigkeit vor den Menschen zur Schau zu stellen; sonst habt ihr keinen Lohn von eurem Vater im Himmel zu erwarten. Wenn du Almosen gibst, lass es also nicht vor dir herposaunen, wie es die Heuchler in den Synagogen und auf den Gassen tun, um von den Leuten gelobt zu werden. Amen, das sage ich euch: Sie haben ihren Lohn bereits erhalten. Wenn du Almosen gibst, soll deine linke Hand nicht wissen, was deine rechte tut. Dein Almosen soll verborgen bleiben, und dein Va-ter, der auch das Verborgene sieht, wird es dir vergelten. Matthäus 6,1-4



Aus Deiner Frage höre ich den großen Wunsch heraus, nach Gottes Wort zu leben. Ich glaube, dass Gott Dir diese „sportliche Gabe“ gegeben hat – und dass Du Dir Gedanken machst, wie Du dadurch anderen Menschen helfen kannst, das ehrt Gott.



Jesus ist nicht grundsätzlich gegen Reichtum

Die Warnung, die Jesus ausspricht - nämlich dass wenn man spendet, es nicht an die große Glocke hängen soll richtet sich nicht grundsätzlich gegen Reichtum oder Spenden. Jesus hat prinzipiell nichts gegen Reichtum. Bei einer anderen Geschichte, in der es um einen reichen jungen Mann geht, steht z.B. , dass Jesus den jungen Mann liebgewonnen hat (Markus 10,21) – leider war das Problem bei diesem Mann, dass er an seinem Reichtum hing. Statt Jesus nachzufolgen – koste es was es wolle – war er unfähig, von seinen Reichtum abzugeben.


Der Hintergrund

Die oben zitierte Stelle gehört zur Bergpredigt, in der Jesus über viele verschiedene Themen predigt und neue Standards setzt.
In unserer Stelle geht es um die Ausübung des persönlichen Glaubens. Für die Juden der damaligen Zeit war klar: Dazu gehört, dass man spendet (Matthäus 6,1-4), betet (Matthäus 6,5-15) und fastet (Matthäus 6,16-18). Diese Dinge konnte man natürlich in der Öffentlichkeit tun – und viele taten das auch. Es gab z.B. öffentliches Gebet im Tempel (Lukas 18,10-14) oder öffentliches Fasten ().

Jesus wendet sich aber dagegen, den Glauben öffentlich zur Schau zu stellen. Er sagt deshalb in der ganzen Bergpredigt sehr deutlich, dass wir „im Verborgenen“ spenden, beten und fasten sollen.

Das hat einen guten Grund: Wenn wir in der Öffentlichkeit sind, besteht die Gefahr, dass das „Gesehen-werden“ zum Hauptmotiv unserer Taten wird. Genau davor warnt Jesus. Wir sollen nicht spenden, um gesehen zu werden.

Die Beweggründe, weshalb wir spenden, sind maßgeblich: Wenn wir spenden, um selbst groß rauszukommen, um in den Schlagzeilen zu stehen, oder um irgendwelche Leute (Freunde, Familie oder auch Unbekannte) zu beeindrucken, dann haben wir von Gott „keinen Lohn mehr zu erwarten“. Die Anerkennung der Menschen ist alles, was wir jemals als Belohnung dafür erhalten werden.



Setze Deine Gabe ein, aber hinterfrage Deine Motivation

Wenn Gott Dir die Gabe gegeben hat, sportlich erfolgreich zu sein, dann freu Dich daran. Gott gönnt Dir das!

Aber prüfe immer wieder Deine Einstellung. Die Frage ist, ob Du zu Deiner eigenen Ehre oder zu Gottes Ehre spendest. Tust Du das alles, um selbst groß rauszukommen, um möglichst viel Aufmerksamkeit und Bewunderung zu erhalten? Oder möchtest Du Deine Gaben einsetzen, um Gott zu dienen (indem Du eben den Menschen dienst), damit Gott „groß rauskommt“?

In der Praxis ist dieser Unterschied vielleicht nicht so einfach ersichtlich. Du brauchst ja nicht lautstark zu sagen: „Ich mache das alles für Gott.“ Aber Gott sieht Dein Herz an (1.Samuel 16,7) – er weiß, wie Du’s meinst und aus welchen Motiven Du das tust, was Du tust.


Gott kennt Dich und hilft Dir

Das kann manchmal ganz schön anstrengend sein, auf die richtige Einstellung zu achten. Aber wenn Du den Wunsch hast, Gott wirklich von ganzem Herzen zu dienen und ihn zu ehren, dann kannst Du auch sicher sein, dass er Dir dabei hilft.

Ich persönlich halte es mit David, der gebetet hat:


„Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz, prüfe mich, und erkenne mein Denken! Sieh her, ob ich auf dem Weg bin, der dich kränkt, und leite mich auf dem ewigen Weg!“
Psalm 139,23-24



Ich wünsche allen prominenten oder wohlhabenden Christen viel Erfolg – aber auch die Kraft, die richtige Einstellung zum Erfolg zu finden und zu bewahren. Und die Gewissheit, dass Gott dabei hilft.


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