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Wie man einen Betrüger entlarvt


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Rolf

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Wie man einen Betrüger entlarvt





Von Ray C. Stedman, 16. März 1980
(Englisches Original:

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)



Text: 2. Korinther 10,7-18
Diese Woche fragte ich mich, was hier in der PBC (Peninsula Bible Church) die Reaktion wäre, wenn in diesem Sommer während meines Urlaubs ein Gastredner käme und anfinge, vor dieser Versammlung zu behaupten, dass ich ein religiöser Betrüger sei, dass ich euch die ganzen dreißig Jahre lang falsche Lehre gelehrt hätte, dass ich in der Gemeinde einige wirklich seltsame und unbiblische Ideen eingeführt hätte und dass ich überhaupt nur meine eigenen Interessen im Sinn hätte. Einige von euch würden sagen: "Wir wussten das die ganze Zeit! Wir sind einfach überrascht, dass du das so zugibst!" Andere würden vielleicht sagen: "Lasst uns ihm zumindest eine Chance geben, auf diese Anklagen zu antworten." Hoffentlich würden einige von euch sagen: "Nun, lasst uns an der Schrift prüfen, ob das wirklich stimmt." Das wäre ein ungefähres Bild der Situation, die in Korinth existierte, als Paulus seinen zweiten Korintherbrief schrieb.

Nun möchte ich mich nicht mit Paulus vergleichen. Je mehr ich die Briefe von seiner Hand lese, desto demütiger fühle ich mich, desto unwürdiger bin ich, auch nur seine Schuhriemen zu lösen. Aber ich bekenne, dass ich mir alle Mühe geben würde, solche Anklagen zu beantworten, wenn etwas derartiges hier passieren würde. Ich würde mich sehr unbehaglich fühlen, mich selbst verteidigen zu müssen. Ich hätte Schwierigkeiten, daran zu glauben, dass Leute, mit denen ich zusammen gearbeitet habe, die ich geliebt habe, und mit denen ich diese vielen Jahre zusammen gelebt habe, auf solch einen Versuch hereinfallen würden.

Doch genau so fühlte sich Paulus, als er hier an diese Christen in Korinth schrieb. Eine kleine Gruppe von Männern war von Jerusalem herunter gekommen und klagte den Apostel verschiedener Dinge an. Es ist hieraus ersichtlich, dass sie zum einen behaupteten, dass er ein selbsternannter Apostel wäre. Sie behaupteten, dass vielleicht die ganze Geschichte über die Begegnung mit Christus auf dem Weg nach Damaskus erfunden war, weil er nicht einer der ursprünglichen Zwölf war. Sie redeten ihnen ein, dass man ihm nicht glauben solle, weil seine Lehren nicht im Einklang mit denen der anderen Apostel seien. Außerdem behaupteten sie, dass er ein moralischer Feigling sei, dass er großartige Briefe schreiben könnte, die sie in Aufregung versetzten, aber dass er, wenn er persönlich käme, kleinlaut und zahm wie ein Lamm wäre. Sie behaupteten, dass er eine erschreckende Art von Freiheit lehre, die Christen von der Verpflichtung befreie, Regeln oder Verhaltensmaßstäbe einzuhalten. Alle diese Anklagen wurden von ihnen dadurch plausibel gemacht, dass sie darauf hinwiesen, dass Paulus anscheinend Schwierigkeiten hatte, die Unterstützung von Gemeinden zu finden. Egal wo er hinging, hatte er im Gegensatz zu den "Superaposteln" aus Jerusalem keine Unterstützung von Gemeinden, sondern musste für seinen Lebensunterhalt als Zeltmacher arbeiten. Das sei der Beweis, so sagten sie, dass Paulus kein wirklich gültiger Apostel sei.

In den Antworten von Paulus auf diese Anklagen hier, entsteht vor unseren Augen ein sehr klares Bild davon, wie ein wirklicher Diener Christi sein sollte. Schließlich sind wir in einem gewissen Sinn alle als Diener Christi berufen, wenn wir ihm angehören. Jeder von uns hat einen Dienst, den ihm Christus gegeben hat. Dies ist daher ein sehr hilfreicher Abschnitt dafür, zu erkennen, was die Kennzeichen eines wirklich von Gott bestätigten Dienstes sind, und umgekehrt, was die Zeichen eines unlauteren Dienstes sind. Wenn eine falsche Lehre auftaucht, wenn wir auf falsche Philosophien stoßen und auf Behauptungen der Wahrheit, die nicht in Übereinstimmung mit der Schrift sind, wie sollen wir sie beantworten? Letzte Woche haben wir in den ersten sechs Versen von Kapitel 10 die Waffen betrachtet, die wir anwenden müssen. Wir haben gesehen, dass wir nicht die gewöhnlichen Waffen der Welt zum Gebrauch erhalten haben. Wir dürfen nicht Interessengruppen, Druck oder Manipulation einsetzen. Stattdessen sind wir mit den geistlichen Waffen des Glaubens, der Liebe, Gerechtigkeit, des Gebets usw. ausgerüstet. In diesem Abschnitt, bei dem wir nun heute angelangt sind, sehen wir die Berechtigungen, die wir benötigen, um diese Waffen in einer rechtmäßigen Weise anzuwenden:

"Seht, was vor Augen liegt! Verlässt sich jemand darauf, dass er Christus angehört, der bedenke wiederum auch dies bei sich, dass, wie er Christus angehört, so auch wir! Auch wenn ich mich noch mehr der Vollmacht rühmen würde, die uns der Herr gegeben hat, euch zu erbauen und nicht euch zu zerstören, so würde ich nicht zuschanden werden. Das sage ich aber, damit es nicht scheint, als hätte ich euch mit den Briefen schrecken wollen. Denn seine Briefe, sagen sie, wiegen schwer und sind stark; aber wenn er selbst anwesend ist, ist er schwach und seine Rede kläglich. Wer so redet, der bedenke: wie wir aus der Ferne in den Worten unsrer Briefe sind, so werden wir, wenn wir anwesend sind, auch mit der Tat sein." (2.Kor 10,7-11)

Es ist hier offensichtlich, dass der Apostel diese Korinther auffordert, die Situation zu betrachten, nicht einfach diesen Männern zu glauben, ohne sie genauer zu überprüfen. Ich denke, dass dies heute eine der wichtigsten Notwendigkeiten ist. So viele Christen schalten den Fernseher ein, und folgen blind irgendeiner schillernden Persönlichkeit, nur weil sie die Bibel benutzt und im Namen Christi spricht. Wenn sie gebeten werden, Geld zu schicken, tun sie dies, und sie senden manchmal enorme Summen, ohne irgendwelche Fragen zu stellen. Um sich diese Programme anzuschauen, geben sie es sogar auf, sich mit anderen Christen zu treffen. Das erzeugt heutzutage in der Gemeinde einige äußerst schwerwiegende Probleme. Aber Paulus sagt: "Seht, was vor Augen liegt! Es gibt hier bestimmte Kennzeichen echten christlichen Dienstes."

Die erste Berechtigung ist nahe liegend, dass man Christus angehören muss. Wie er hier sagt: "Verlässt sich jemand darauf, dass er Christus angehört, der bedenke wiederum auch dies bei sich, dass, wie er Christus angehört, so auch wir!" Das ist absolut grundlegend. Man kann kein christlicher Pastor sein, ohne viel über Jesus Christus zu erzählen und dadurch zu offenbaren, dass man eine tiefe Beziehung mit ihm hat. Das scheint uns ziemlich offensichtlich, aber es ist eine merkwürdige Tatsache, dass es in unseren Gemeinden Lehrer gibt, die wirklich das Werk und den Dienst Christi auf die Seite stellen. Sie reden viel über "Gott", und was "Gott" tun wird. Sie behaupten, von "Gott" geführt zu sein, sie reden viel über lehrmäßiges Verständnis und Einsicht, die sie von "Gott" bekommen haben. Aber eins der untrüglichen Zeichen eines Betrügers ist, dass er nicht viel über Jesus sagt.

Nun redeten aber diese Männer in Korinth über Christus. Es kann gut sein, dass sie behaupteten, ihn in den Tagen, als er im Fleisch anwesend war, gekannt zu haben. Weil Paulus ihn damals nicht gekannt hat, behaupteten sie, in dieser Hinsicht überlegen zu sein. Aber entscheidend ist nicht, wie der Apostel uns vorher in diesem Brief gesagt hat, ob man Jesus in den Tagen, als er im Fleisch anwesen war, kannte, oder nicht, sondern: "Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden." Das erste Kennzeichen echten christlichen Dienstes ist also, dass die Leute wirklich "in Christus" sind, und dass es aus dem, was sie zu sagen haben, klar ersichtlich wird. Paulus stellt diese Tatsache bei diesen Männern nicht in Frage, denn letzten Endes kennt nur Gott das Herz und nur er weiß die Antwort. Paulus besteht vielmehr auf seiner eigenen Beziehung zu Christus: Offenbar war er "in Christus", und die Korinther sollten die ersten sein, die das wissen.

Die zweite hier erwähnte Berechtigung ist die der echten Autorität. Paulus spricht hier von seiner Autorität. "Auch wenn ich mich noch mehr der Vollmacht rühmen würde", sagt er, "die mir der Herr gegeben hat, so würde ich nicht zuschanden werden", d.h. er würde nicht übertreiben, denn seine Autorität ist echt. Dies ist eine der Fragen, die wir heute stellen müssen: Aufgrund welcher Autorität sprechen diese Lehrer im Fernsehen, diese Sprecher im Radio und diese reisenden Evangelisten? Sie behaupten alle, maßgebliche Sprecher für Gott zu sein. Wie kann man erkennen, ob es eine echte oder falsche Autorität gibt?

Hier sollte man auf den sehr hilfreichen Tipp achten, den der Apostel gibt. Er sagt: "Schaut auf die Ergebnisse." Jesus hatte dies gesagt: "An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen" (Mt 7,20). Paulus sagt damit: "Was passiert mit denen, die auf diese Leute hören? Werden sie frei gemacht? Wachsen sie zu gesunden, fröhlichen, liebenden Menschen? Wird ihnen offenbar geholfen, werden sie gestärkt, befreit und erlöst? Oder werden sie in kritische engstirnige Eiferer verwandelt, in furchtsame, ängstliche Neurotiker, oder vielleicht in abgestumpfte, gleichgültige, fleischliche Freidenker? Was passiert? Das muss man sich fragen. Schaut auf die Früchte und erkennt, welche Art von Dienst diese Leute leisten. Werden die Leute von ihrer Leiterschaft unterstützt, befreit und ermutigt, oder werden sie angegriffen und zerstört, und durch diejenigen mit Autorität in der Versammlung eingeschränkt?

Als meine Frau ein Teenager war, und eine neugeborene Christin, war sie in einer Gemeinde, wo sie sich vom Pastor angegriffen fühlte. Er regte sich über sie auf, weil sie einige Radiosendungen hörte, die die Bibel lehrten. Weil diese Sendungen nicht seinem besonderen Standpunkt entsprachen, berief er eine Gemeindeuntersuchung ein und warf sie aus der Gemeinde. Die Narben dieser Erfahrung sind aber immer noch frisch in ihrer Erinnerung. Welche Art von Leiterschaft wird gezeigt? Das ist die Frage von Paulus.

Die Autorität von Paulus war die eines Sprechers für Christus, der damit bevollmächtigt war, das weiterzugeben, was er die "Weisheit Gottes, die im Geheimnis verborgen ist, die Gott vorherbestimmt hat vor aller Zeit zu unserer Herrlichkeit" nannte (vgl. 1.Kor 2,7). Das ist ein wunderbarer Vers. Er sagt wirklich, dass es, obwohl wir (die Menschheit) zum Ruhme Gottes leben sollen, die erstaunlichen Erklärung der Schrift ist, dass Gott zur Herrlichkeit der Menschen lebt. Haben Sie das je bemerkt? Er ordnete an, dass uns eine bestimmte Wahrheit gegeben werden sollte, die als Ergebnis unsere Herrlichkeit haben würde. Den Menschen zu verherrlichen, bedeutet, ihm den Stellenwert zu geben, den Gott für ihn vorgesehen hat, ihn frei zu machen, ihn zum König über sein Leben zu machen, ihn in allen Angelegenheiten, die er anrührt, herrschen und regieren zu lassen. Der Mensch kann nur lernen, das zu sein, wenn er lernt, ein Knecht zu sein, denn es ist nur der Knecht, der als König herrschen kann. Gott ist bedacht darauf, uns diese großartige Tatsache zu lehren. Es ist genau das Gegenteil des Ansatzes "Verteidige deine eigenen Rechte, stehe dafür auf und bestehe auf dem, was dir gehört". Es bedeutet, zu herrschen und zu regieren, indem man dient und liebt und antwortet. Das ist die Wahrheit: "Weisheit Gottes, die im Geheimnis verborgen ist". Paulus war damit bevollmächtig, dies weiterzugeben, und er sagt, dass darin seine Autorität begründet war.

Wenn er über seine Autorität spricht, meint er nicht, dass er das Recht hat, den Leuten zu sagen, was sie tun sollen. In dem gleichen Brief sagt er früher in Kapitel 1, Vers 24: "Nicht dass wir Herren wären über euren Glauben" (wir sind nicht als eure Bosse gekommen, um euch zu sagen, wie ihr euch verhalten sollt). Stattdessen sagt er: "wir sind Gehilfen eurer Freude". Wir stehen euch zur Seite, um euch zu ermutigen und zu stärken und euch die Wirklichkeit zu lehren, wie Gott sie sieht, damit ihr frei werden könnt. Das ist seine Autorität. Er sagt, es ist nicht, euch niederzumachen, sondern euch aufzubauen. Das ist wahre Autorität. Darum muss man sich, wenn man das Werk eines geistlichen Leiters betrachtet, fragen: Was geschieht mit den Leuten, die ihm zuhören? Werden sie frei gemacht oder werden sie zerstört?

Ich kenne heutige Gemeinden an der Westküste, wo es Männer gibt, die ein gewisses amtliches Vorrecht eingenommen haben. Sie nennen sich selbst "Älteste". Manchmal nennen sie sich sogar "Apostel". Sie behaupten, dass ihre Autorität, die von ihrem Amt kommt, dermaßen ist, dass sie das Recht haben, alle Angelegenheiten der Menschen, die zu ihrer Gemeinde kommen, zu regeln, sogar bis dahin, ihnen zu sagen, welche Art von Arbeit sie tun können, wen sie heiraten können, wo sie leben sollen, und welches Gehalt sie verdienen dürfen. Das ist eine falsche Autorität. Diejenigen, die, egal zu welcher Zeit, diese Art von Autorität in der Gemeinde ausüben, sind nach Paulus (zumindest unabsichtlich) "Werkzeuge des Teufels" (2.Kor 11,13-15), die zerstören, anstatt Menschen aufzubauen Die Kirche ist heute voll mit ihnen. Darum sind uns diese Abschnitte aus der Bibel so immens hilfreich.

Es gibt hier eine dritte Berechtigung, von der ab Vers 12 gesprochen wird:
"Denn wir wagen nicht, uns unter die zu rechnen oder mit denen zu vergleichen, die sich selbst empfehlen; aber weil sie sich nur an sich selbst messen und mit sich selbst vergleichen, verstehen sie nichts. Wir aber wollen uns nicht über alles Maß hinaus rühmen, sondern nur nach dem Maß, das uns Gott zugemessen hat, nämlich dass wir auch bis zu euch gelangen sollten. Denn es ist nicht so, dass wir uns zu viel anmaßen, als wären wir nicht bis zu euch gelangt; denn wir sind ja mit dem Evangelium Christi bis zu euch gekommen und rühmen uns nicht über alles Maß hinaus mit dem, was andere gearbeitet haben. Wir haben aber die Hoffnung, dass wir, wenn euer Glaube in euch wächst, nach dem Maß, das uns zugemessen ist, überschwänglich zu Ehren kommen. Denn wir wollen das Evangelium auch denen predigen, die jenseits von euch wohnen, und rühmen uns nicht mit dem, was andere nach ihrem Maß vollbracht haben. »Wer sich aber rühmt, der rühme sich des Herrn« (Jeremia 9,22-23). Denn nicht der ist tüchtig, der sich selbst empfiehlt, sondern der, den der Herr empfiehlt." (2.Kor 10,12-18)

Dieser ziemlich ausführliche Abschnitt wird durch einen kleinen Nebensatz in Vers 13 zusammengefasst: "nach dem Maß, das uns Gott zugemessen hat". Paulus sagt hier, dass es Gott ist, der einem ein Amt gibt. Jesus sagte zu seinen Jüngern: "Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und bestimmt [das Wort bedeutet: "ich habe euch strategisch dahin gestellt"], dass ihr hingeht und Frucht bringt und eure Frucht bleibt, damit, wenn ihr den Vater bittet in meinem Namen, er's euch gebe" (Joh 15,16).

Damit sagt er, dass er das Haupt des Leibes ist, und dass es seine Sache ist, Menschen im Leib dahin zu stellen, wohin er sie haben will. Wir sind alle in Gottes Werk. Wir haben dies von neuem durch diese Briefe an die Korinther gelernt. Uns allen, die wir zu Christus gehören, sind Geistesgaben gegeben, die unsere Ausrüstung sind, die wir in dem Amt benutzen sollen, das uns Gott gegeben hat – zuhause, in der Familie, unter den Kollegen bei der Arbeit, in allen Kontakten, die man während seines Lebens hat. Er hat Ihnen die Ausrüstung gegeben und lehrt Sie die Mittel und die Kraft, durch die Sie arbeiten sollen. Er hat Sie genau da hingestellt, wo er Sie haben möchte. Darum protestieren Sie nicht und warten sie nicht, bis Ihnen andere Umstände begegnen werden. Hier wurden sie hingestellt. Paulus erkennt das bei sich selbst. Er sagt: "Wie bin ich nach Korinth gekommen? Nun, Gott hat mich dahin geführt." Es gibt nun in diesem Abschnitt vier Dinge, die Kennzeichen eines von Gott bestätigten Dienstes sind:

Das erste ist in Vers 12. Es ist kein Dienst aufgrund einer Selbstempfehlung. Immer wenn Sie jemanden damit prahlen und angeben hören, was er für Christus getan hat, seien Sie vorsichtig, passen Sie auf. Ich bin über den riesigen Stapel von Werbebroschüren für das Gemeindewerk von irgendwelchen Leuten erstaunt, der jede Woche auf meinem Schreibtisch landet. Wenn ich mir sie anschaue, stelle ich fest, dass sie von den Leuten selbst gesendet wurden. Ich bin sicher, dass sie nicht so unverfroren wären, selbst zu mir zu kommen und mit sich selber zu prahlen. Aber sie lassen es zu, dass übermäßig protzige Wörter und Ausdrücke über sie verwendet werden und sehen dann zu, dass sie allen anderen zugesendet werden. Genau das, sagte Paulus, würde er nicht tun: "Denn wir wagen nicht, uns unter die zu rechnen oder mit denen zu vergleichen, die sich selbst empfehlen; aber weil sie sich nur an sich selbst messen und mit sich selbst vergleichen, verstehen sie nichts." Sie sind äußerst töricht, sagt er. Aber wie viel unseres christlichen Lebens besteht heute aus einer Überflutung mit Literatur, in der sich jemand selbst rühmt.

Man wird schnell einige der Ausdrücke erkennen lernen, die immer und immer wieder verwendet werden: "Dynamischer Sprecher", "weltberühmter Prediger", "international bekannt", "allgemein anerkannt". Mir tut es leid, das so etwas passiert. Für mich ist es ein Kennzeichen, dass jemand nicht verstanden hat, das Gott ihm seinen Dienst gegeben hat, und dass nur Gottes Empfehlung zählt. Vor einigen Jahren war ich bei einer großen Versammlung in St. Louis, Missouri, wo Dr. Oswald Hoffman, der Sprecher der Radiosendung "The Lutheran Hour" ("Die lutherische Stunde"), angekündigt wurde. Der Mann, der dies tat, machte eine ziemlich blumige Ankündigung, die er mit den Worten beendete: "Und nun übergebe ich das Wort an den berühmten Dr. Oswald Hoffman." Dr. Hoffman stand einen Moment am Rednerpult. Dann sagte er: "Ich bin nicht der großartige Dr. Oswald Hoffman. Ich bin ein Niemand... genau wie Sie." Es war für mich erfrischend zu hören, dass jemand so über sein Werk dachte. Man kann es nicht ändern, was andere Leute über einen sagen.

Es ist nicht falsch, wenn von ihnen Lob und Empfehlungen kommen, aber es ist in der Gemeinde eine tödliche Sache, wenn man Literatur zum Versenden zulässt, in der man sich selbst empfiehlt. Leuten, die sich selbst empfehlen, mangelt es an Verständnis, sagt der Apostel. Es gibt natürlich einen großen Unterschied zwischen Information und Werbung. Man kann Information herausgeben, die einen einfach als denjenigen identifiziert, der man ist, seinen Namen, was man beabsichtigt, oder derartige Dinge. Das ist völlig in Ordnung. Aber etwas zu bewerben, es zu veröffentlichen, Propaganda dafür zu machen und es mit übermäßig protzigen Worten aufzublähen, ist für ein von Gott gutgeheißenes Werk völlig unannehmbar. Wie jemand einmal als Reaktion auf eine hochtrabende Ankündigung sagte: "Es gibt keine großartigen Prediger. Es gibt nur einen großartigen Gott." Das ist es, was Paulus anerkennen würde.

Das zweite Kennzeichen ist dann, ab Vers 13, dass ein echter christlicher Dienst die Türen betritt, die Gott geöffnet hat. Auf diese Weise war Paulus nach Korinth gekommen. Man kann dies in der Apostelgeschichte nachvollziehen. Es ging auf einen Ruf aus Mazedonien zurück, als Paulus eines Nachts eine Vision von einem Mann aus Mazedonien hatte, der sagte "Komm zu uns herüber nach Europa und hilf uns!" (vgl. Apg 16,9). Als Reaktion darauf landete Paulus in Philippi. Dort bekam er Ärger und kam schließlich ins Gefängnis. Als er wieder herauskam, ging er in die nächste Stadt, Thessalonich. Wieder erregte sein Predigen von Gottes Wort Widerstand, und er wurde aus der Stadt verjagt.

Er ging in die nächste Stadt, die Beröa war, und wieder gab es Probleme und einen Aufruhr. Er musste von dort des Nachts weggehen und wurde hinunter nach Athen geleitet, das nur 80 km östlich von Korinth liegt. Er predigte auf dem Marshügel in Athen, aber sie nahmen seine Botschaft nicht an. Deswegen erscheint er in Korinth, ganz allein im Staub der Straße, mit nichts als der Kraft des Geistes Gottes bewaffnet, und fängt an, das Evangelium in der ganzen Stadt zu verkündigen. Daraus entstand die Gemeinde in Korinth.

Das war es, was er damit meinte, als er sagte: "Denn es ist nicht so, dass wir uns zu viel anmaßen, als wären wir nicht bis zu euch gelangt." Gott hatte Korinth für Paulus bestimmt, und ihn dorthin gesandt. Das war all diesen Leuten ganz offensichtlich. Er brauchte nicht herumzugehen und außergewöhnliche Wege zu finden, Türen zu öffnen, die nicht vom Herrn geöffnet wurden. Ich stelle dies der Praxis von vielen Leuten heute gegenüber, die bis ins Einzelne erfundene "Einladungen" zum Kommen arrangieren. Sie senden erst ein Team von Leuten aus, um eine Einladung zu erhalten. Es sieht so aus, als seien sie eingeladen worden zu kommen, aber in Wirklichkeit sind sie es nicht. Sie haben es selber arrangiert. Aber Paulus hätte nichts mit so etwas zu tun haben wollen. Er betrat einfach Türen, die Gott ihm geöffnet hatte.

Ein drittes Kennzeichen findet sich dann in den Versen 15-16, wo Paulus es klar macht, dass ein echter christlicher Dienst immer versucht, die Unerreichten zu erreichen. "Wir rühmen uns nicht über alles Maß hinaus mit dem, was andere gearbeitet haben. Wir haben aber die Hoffnung, dass wir, wenn euer Glaube in euch wächst, nach dem Maß, das uns zugemessen ist, überschwänglich zu Ehren kommen. Denn wir wollen das Evangelium auch denen predigen, die jenseits von euch wohnen, und rühmen uns nicht mit dem, was andere nach ihrem Maß vollbracht haben." Er sagt, dass die ganze Gemeinde gestärkt wird, wenn diese Korinther die Wahrheit lernen, ihr Glaube zunimmt und sie anfangen, ein offeneres, klar sichtbares Zeugnis dafür abzulegen, was Christus in ihrem Leben getan hat. Das würde Paulus ermöglichen, diesen Ort zu verlassen und zu einem anderen Ort weiter zu ziehen, der noch nicht berührt worden ist, vielleicht unterstützt von der Gemeinde, die in Korinth gegründet worden war.

Ich bin immer von der Zankerei erschüttert, die manchmal zwischen Gemeinden entsteht, die in schrecklichen Streit darüber geraten, was sie "Schafe stehlen" nennen. Ein Christ könnte eine Gemeinde verlassen und zu einer anderen gehen, und der eine Pastor regt sich furchtbar auf und beschuldigt den anderen, "seine Schafe zu stehlen". Was für eine schreckliche Sache, wenn es Tausende unerreichter Leute um uns herum gibt, aus denen viele Neubekehrte kommen könnten, wenn wir versuchen würden, sie zu erreichen! Das Kennzeichen eines echten christlichen Dienstes ist, dass er immer versucht, Leute außerhalb zu erreichen. Er ist niemals damit zufrieden, nur seine eigene private kleine Herde zu haben, aber hungert mit dem Hunger des Geistes Gottes selbst danach, das Leben derjenigen zu berühren, die von den Kräften, die in ihrem Leben wirken, verletzt, getötet und zerstört werden.

Das letzte Kennzeichen findet sich in den Versen 17-18. Immer wenn jemand etwas rühmt, sagt Paulus, sollte es etwas sein, das der Herr getan hat. "»Wer sich aber rühmt, der rühme sich des Herrn«. Denn nicht der ist tüchtig, der sich selbst empfiehlt, sondern der, den der Herr empfiehlt." Wie dies mit einem Streich alle diese stolzen Einschätzungen auswischt, die Leute über ihr eigenes Werk abgeben. Man hört das niemals von Paulus. Gerade im nächsten Abschnitt wird er uns einige der Dinge berichten, die in seinem Dienst passierten, aber er tut dies mit den allerunterwürfigsten Entschuldigungen. Es ist darüber bekümmert, dass er darüber sprechen muss, was er getan hat. Er tut es nur, weil dies die Art von Argumentation ist, auf die diese Korinther bei den Irrlehrern gehört hatten, weil sie das anscheinend wichtig nahmen. Man erhält zum Beispiel ein kurzes Beispiel von Paulus’ Betrachtungsweise in 1. Korinther 15,10, wo er über sich selbst sagt:

"Aber durch Gottes Gnade bin ich es dennoch geworden, und sein gnädiges Eingreifen ist nicht vergeblich gewesen. Ich habe viel mehr für die Gute Nachricht gearbeitet als alle anderen Apostel. ["Na ja," sagen Sie, "das hört sich doch sehr nach Prahlerei an, oder nicht?". Beachten Sie aber, was er danach sagt:] Doch nicht mir habe ich das zuzuschreiben - die Gnade Gottes hat durch mich gewirkt." (1.Kor 15,10)

Paulus erkennt überall an, dass das einzige, was zählt, das ist, was Christus in ihm tut, und nicht, was er selbst für Christus tut. Ich habe manchmal an den Wänden von christlichen Häusern eine kleine Plakette gesehen, auf der stand:
Man hat nur ein Leben, das schnell vergeht.

Was für Christus getan, nur das besteht.
Das klingt sehr fromm, und es hat sicherlich ein Körnchen Wahrheit in sich, aber es stört mich immer, weil ich denke, dass es nicht sehr genau ausgedrückt ist. Was ich gerne sehen würde, wäre:
Man hat nur ein Leben, das schnell vergeht.
Was Christus durch mich tut, nur das besteht.

Sie mögen einwenden, dass dies nicht das richtige Versmaß hat. Zugegeben; aber es hat die richtige Theologie, und das ist es, was mich interessiert. Es ist nicht das, was ich für ihn tue, was überhaupt etwas ausmacht. Das kann nach Gottes Einschätzung äußerst verschwendete Zeit sein. Es geht darum, was er durch mich tut. Es ist das, was ich von ihm erwarte, dass er tut, und was er verspricht zu tun, was zählt. Daher ist die wahre Einschätzung eines Werkes, zurückzuschauen und zu sagen: "Also, Gott sei Dank für das, was geschehen ist. Aber nicht ich habe es getan. Gott hat es durch mich getan. Ich bin für das Privileg dankbar, dass ich die Gelegenheit hatte, ein Werkzeug in seinen Händen zu sein." Das ist eine wahre Einschätzung.

Wie entlarven wir also die Betrüger, die überall um uns herum sind? Sie empfehlen sich meistens selbst. Sie prahlen immer mit ihren Errungenschaften, drucken sie und verbreiten sie, so dass man sie sehen kann. Sie lassen nicht andere für sich sprechen, sondern sprechen selbst über sich. Und sie kümmern sich nicht darum, die Unerreichten zu erreichen. Sie sind nur damit zufrieden, eine eigene kleine Gruppe ihrer Anhängerschaft zu haben, die sie so groß wie möglich machen wollen, ohne sich um die Verlorenen außerhalb zu kümmern. Sie manipulieren und versuchen Versammlungen einzuberufen und versuchen, verschiedene offene Türen zu errichten, anstatt denen zu folgen, die Gott für sie öffnet. Vor allem machen sie es klar, wenn sie prahlen, dass Gott mächtig froh darüber sein muss, sie auf ihrer Seite zu haben. Das ist das Kennzeichen eines Betrügers. Vielleicht ist er kein betrügerischer Christ, aber er hat ein betrügerisches Werk. Ich vertraue darauf, dass Gott uns helfen wird, unser eigenes Werk in diesem Licht einzuschätzen, dass wir uns auf diese Weise beurteilen, und jeden Versuch aufgeben, geistlichen Schönheitswettbewerbe beizutreten, um zu sehen, wer das bestaussehendste Werk in der ganzen Gegend hat.
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