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Darf ich zweimal getauft werden?


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11 Antworten in diesem Thema

#1
Rolf

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Darf ich zweimal getauft werden?



Autor: Dave Remmel


Wie steht die Bibel zur sogenannten Wiedertaufe? Ist es okay wenn ich mich nochmal taufen lasse, obwohl ich als Kind schon getauft wurde?


Die Taufe ist durchaus ein wichtiger Schritt im Leben eines Christen. Man muss sich nur einmal für Jesus entscheiden. Damit müsste man prinzipiell eigentlich auch nur einmal getauft werden. Aus diesem Grund ist die sogenannte Wiedertaufe in einigen Denominationen sehr verpöhnt.

In der Bibel steht jedoch nirgendo konkret, dass eine zweite Taufe schlecht oder gar Sünde wäre. Die oft aufgeführte Stelle in Epheser 4,5 wo es heißt "ein Herr, ein Glaube, eine Taufe" lässt sich auch anders interpretieren und ist letztlich die einzige Stelle die man (mit viel Biegen und Brechen) als Argument gegen eine zweite Taufe einbringen kann.
Entspricht die Kindertaufe wie sie in den Landeskirchen praktiziert wird überhaupt dem, was man in der Bibel unter "Taufe" versteht?

Sollte dies wirklich so essentiell wichtig sein, wie uns einige Kirchenführer glauben machen wollen (aus bestimmten Denominationen wird man sogar ausgeschlossen, wenn man sich ein zweites Mal taufen lässt), so hätten Jesus, Johannes der Täufer oder zumindestens Paulus dies sicherlich nochmals gesondert erwähnt.

Interessant ist auch, dass gerade die Jünger in Ephesus mehrfach getauft wurden: Einmal mit der Taufe des Johannes und einmal mit der Taufe von Jesus. Siehe dazu Apostelgeschichte, 19, 3 - 6

Wichtig ist hingegen, dass die Taufe laut der Bibel als Folge einer willentlichen Entscheidung für Jesus Christus durchgeführt wird. Eine Kindertaufe kann man damit im biblischen Sinne eher als "Kindersegnung" ansehen.
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#2
1Joh1V9

1Joh1V9

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Ja, wenn man das so sieht, ist bei der Kirche ein bißchen was durcheinandergeraten. Eigentlich ist die Taufe die Konfirmation, denn sie ist ja auch das sichtbare Zeichen dessen, daß man sich bekehrt und zu Jesus bekennt.

Interessant ist allerdings, daß eine der schönsten Beweisstellen für eine Glaubenstaufe ein Vers ist, der in der heutigen Elberfelder und Luther gar nicht mehr vorkommt. Und die findet man in der Geschichte von der Bekehrung des Kämmerers von Äthiopien.

Apostelgeschichte 8,35 Philippus aber tat seinen Mund auf und fing mit dieser Schrift an und verkündigte ihm das Evangelium von Jesus.
36 Als sie aber auf dem Weg fortzogen, kamen sie an ein Wasser. Und der Kämmerer spricht: Siehe, Wasser! Was hindert mich,
getauft zu werden?
37
38 Und er befahl, den Wagen anzuhalten. Und sie stiegen beide in das Wasser hinab, sowohl Philippus als auch der Kämmerer; und er taufte
ihn.
39 Als sie aber aus dem Wasser heraufstiegen, entrückte der Geist des Herrn den Philippus; und der Kämmerer sah ihn nicht mehr, denn er
zog seinen Weg mit Freuden.


In der alten Luther, in der King James, in der ASV und bei Schlachter steht noch Vers 37:

(Schlachter) Da sprach Philippus: Wenn du von ganzem Herzen glaubst, so ist es erlaubt. Er antwortete und sprach: Ich glaube, daß Jesus
Christus der Sohn Gottes ist!


Offensichtlich ein Beleg für eine wirkliche Taufe aus Glauben, jedenfalls erlaubt Philippus ihm die Taufe erst nach einem von Herzen kommenden Glaubensbekenntnis.

Warum ist der Vers in Elbi und Co. nicht drin? Weil man es für wissenschaftlich erwiesen hält, daß dieser Vers nicht zur urprünglichen Version der Apostelgeschichte gehört. Im UBS4-NA27 ist der Vers jedenfalls gecancelt.
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#3
Rolf

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Die Schlachter ist ja wie die Luther 1912 nach dem Textus Receptus übersetzt Alle anderen Übersetzungen sind streng genommen "katholische Übersetzungen, weil nach nder LXX / Septuaginta überstezt. Wir haben das Problem mit den dauernden Revidierungen, hier sind deutlich hineingeschrieben konfessionelle Anpassungen wahrzunehmen. Am deutlichsten findet man das sicher in der sog. "Guten Nachricht."

Das Problem der großen Kirchen ist das sakramentale Taufverständnis, in dem Gott im Sakrament das ewige Leben zusagt.
Daher kommt durch das Sakrament der Taufe die sog. "Taufwiedergeburtslehre, die letztlich dafür gesorgt hat, dass in den Kirchen nicht mehr missioniert wird. Wenn Gott in der Taufe das Heil zugesagt hat, dann können wir es nicht mehr verlieren. Warum also Menwschen in die nachfolge Jesu rufen?

Hier liegt auch das Problem, dass die Kirchen mit der sog. "Wiedrtaufe" haben. Nach protestantischem Verständnis, lehnt derjenige die Zusage Gottes ab, der seine Kindertaufe verwirft und sich nochmal taufen lässt.

Herzliche Grüße

Rolf
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#4
Hebräer83

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Die Taufe ist ja einer dieser ewigen Streitpunkte.
Theologisch ist auch die Säuglingstaufe begründbar (um die Erwachsenentaufe muß man ja zum Glück nicht streiten - denn natürlich fängt ja keiner an mit einem Gartenschlauch durch die Fußgängerzone zu gehen um möglichst viele Menschen zu taufen. Und so hat Phillipus ja auch den Kämmerer nicht einfach in die Pfütze geschmissen und in der Landeskirche werden ja auch keine Erwachsenen gegen ihren Willen getauft :)).
Die Taufwiedergeburt ist allerdings falsch. Magische Taufvorstellungen, daß jemand der getauft bei Gott unverlierbar gerettet ist (man denke an die Nottaufe), sind leider weit verbreitet, allerdings auch zum Leidwesen vieler Pastoren, bei denen dann Kirchen- und Glaubensferne Menschen vorstellig werden und geloben das Kind christlich zu erziehen. Daß zur Taufe der Glaube gehört und das Wasser ohne nichts nütze ist wußte auch Luther. Die Taufe ist heilbezeichnend, nicht heilsnotwendig oder heilsgarantierend.
Jedenfalls für Ostdeutschland, wo die Kirche über Jahrzehnte der Verfolgung ausgesetzt war kann ich eine gewisse Ernsthaftigkeit beobachten, die die Taufe in so manchen Fällen verweigert. Im Westen allerdings weiß aus ich eigener Erfahrung gut, wie wenig dann bei der Konfirmation tatsächlich an Glaube und Wille da war. Hier gilt leider die Kirchenmitgliedschaft als Garantie für den Service-Lieferanten Kirche.
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#5
Hebräer83

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Wiedertaufe ist (in der Landeskirche) v.a. ein Problem von Menschen, die als Kinder getauft wurden, allerdings sonst aus der Familie oder durch die Paten nichts vermittelt bekommen haben. In diesem Fall sehe ich kein Problem zur Durchführung einer Erwachsenentaufe, denn derjenige ist ja praktisch wie ein Heide aufgewachsen.
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#6
Rolf

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Hallo florian,

du kannst die Säuglingstaufe theologisch begründen? Ich bin gespannt!!!


Herzliche Grüße

Rolf
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#7
Hebräer83

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Die Taufe ist ja einer dieser ewigen Streitpunkte.
Theologisch ist auch die Säuglingstaufe begründbar (um die Erwachsenentaufe muß man ja zum Glück nicht streiten - denn natürlich fängt ja keiner an mit einem Gartenschlauch durch die Fußgängerzone zu gehen um möglichst viele Menschen zu taufen. Und so hat Phillipus ja auch den Kämmerer nicht einfach in die Pfütze geschmissen und in der Landeskirche werden ja auch keine Erwachsenen gegen ihren Willen getauft Smile).


Ich wollte dazu noch mal Stellung beziehen.
Im Gegensatz zu meiner früheren Ansicht möchte ich ein paar Punkte festhalten:

1. Die vorlaufende Gnade Gottes ist biblisches Fakt und Er ist es, dem wir letztlich alles, ebenso den Glauben zu verdanken haben. Darin sind sich auch denke ich so ziemlich alle Konfessionen einig; daß der Mensch nicht ohne Gott zu Gott kommen kann und kein Selbst-Erlösungschristentum über so etwas wie einen gott-freiem Eigenleistungs-Glauben existiert.
Aber:
2. Dies rechtfertigt - bei aller Schönheit und Gewissheit, daß Gott uns zuerst geliebt hat - keine Säuglingstaufe. Das - insbesondere in der reformierten Kirche - bekannte Prinzip vom "Samen des Glaubens" der in Kindern gläubiger Eltern liege und deren Taufe auf den zu erwartenden Glauben hin rechtfertige, ist eine Konstruktion, die aus verschiedenen Gründen zutiefst menschlich ist.
3. Als Praxis kommt ausschließlich eine Taufe auf eigenen Wunsch des zu Taufenden in Frage, die Glauben als persönliche und bewußte Beziehung eines Menschen zu Gott achtet.
4. Aber:
Da die Taufe ohne Glaube nichts nütze ist, gleichzeitig, die Taufe selbst nicht heilsentscheidend, kann davon abgesehen werden, gläubigen/bekennenden Menschen, die in ihrer Säuglingsstaufe ihre Taufe sehen, eine zweite Taufe aufzunötigen.
5. Nach selbigem Prinzip ist eine sog. "Wiedertaufe" selbstverständlich nach Punkt 3 zulässig.

Es war mir wichtig das hier anzumerken. Aus meinem persönlichen Umfeld drängt sich mir diese Frage immer wieder auf, verbunden auch mit negativen Erfahrungen, was den "traditionellen Glauben" angeht, den die Säuglingstaufe produziert, und der letztlich in weiten Kreisen das Christentum zu einer sich aushöhlenden Tradition gemacht hat und nicht zu einer lebendigen Beziehung mit dem Erlöser.
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#8
Rolf

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Ich stimme dem grundsätzlich zu, wundere mich aber über die Formulierung, man kann von einer erneuten Taufe absehen, da die taufe nicht heilsnotwendig ist.

Die Bibel fordert uns auf, uns taufen zu lassen. Wer glaubt, und getauft wird...

Das bedeutet nicht, dass man die Taufe irgend jemandem aufnötigt. Sie ist u.a. ein Gehorsamsschritt. Deswegen brauchen Menschen eine Taufbelehrung, damit sie den Wunsch entwickeln gehorsam zu sein.

Gehorsam ist man immer gegenüber dem, was man erkannt hat. Taufe ohne Erkenntnios ist ebenso überflüssig wie eine Kinertaufe.

Herzliche Grüße

Rolf
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#9
Hebräer83

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Punkt 4 betrifft eigentlich nur sehr wenige Fälle von Übertritten. Die meisten laufen nach Punkt 5 und 3 ab.
Ich würde aber grundsätzlich nicht einem gläubigen Bruder die Mitgliedschaft in einer Gemeinde verweigern, der zwar das baptistische Verständnis teilt und seine kleinen Kinder nicht taufen läßt, aber aus verschiedenen Gründen sich nicht (wieder)taufen lassen möchte. Insofern ist es eben ein Gehorsamsschritt des einzelnen. Klingt wohl wiedersinnig kommt aber vor und wird von einigen Baptistischen Gruppen auch liebevoll gehändelt.
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#10
Morgenrot

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#11
Rolf

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Meine Überzeugung ist auch, dass man die Gläubigen zum Gehorsam über Gottes Wort ermutigt und dies nicht auf das unmittelbare Heilsgeschehen beschränkt.

Uns ist das ganze Wort Gottes gegeben, weil es gut ist und uns den Weg zur ewigen Herrlichkeit weist. Wenn wir anfangen die Inhalte der Bibel auseinander zu sortieren, dann müssen wir das jedem anderen auch zubilligen.

Das kann nicht der Sinn von Gottes Wort sein.

Herzliche Grüße


Rolf
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#12
Hoffnungsstrahl

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Einige Monate, nachdem ich zu Jesus fand, hatte ich den dringenden Wunsch, mich taufen zu lassen, obwohl ich als Baby mit 8 Tagen kath. getauft wurde. Doch mir war klar, glasklar, dass ich meinen Weg bewußt von meiner Seite aus ohne Jesus Christus gegangen war und ich für mich persönlich einen Schnitt brauchte, den ich auch öffentlich machen wollte, nicht nur vor der sichtbaren, sondern auch vor der unsichtbaren Welt. Ich suchte also jemanden, der mich tauft. Es war ja in Afrika, gar nicht so einfach, jemanden zu finden, der mir zuhörte, mein Zeugnis anhörte und nicht erst irgendeinen Kurs oder oftmaliges Kommen in seiner Gemeinde vorschlug.

Aber Gott hat es gefügt, dass ich einen Bruder fand, der mich spontan taufte. Dies ohne anschließendes Schreiben, wie hier üblich. Das nur mal am Rande, dass die Taufpraxis mir hier sehr "befremdlich" erscheint, es wird viel zu lange gewartet, wenn jemand sich taufen lassen will. Sie erkennen dabei nicht den geistigen Kampf, der tobt um jemanden, der diesen Schritt gehen will und aus diesem Grunde ist das nächste Tauferlebnis in einer Gemeinde halt erst im.... Oktober oder so... - bis dahin hat der Teufel viel Zeit, die Person von ihrer Entscheidung wieder abzubringen.

Ich glaube, es gibt viele Menschen (keine Babys!), die in der Kirche groß geworden sind, getauft wurden als Babys oder Kinder, glauben, dass sie Christen sind, doch nicht wirklich ihr Leben übergeben haben. Ist Jesus Christus ihr Herr, und sie seine Sklaven? Verstehen sie, dass ihr Leben ihnen nicht mehr gehört, sondern in Tod gegangen ist?
Haben sie ein erschütterndes Bewußtsein ihrer Sündhaftigkeit?
Hassen sie die Sünde?
Lesen sie regelmäßig Gottes Wort, kennen sie es selbst oder nur durch ihren Pastor?

Ich glaube, die Veränderung bewirkt einzig und allein der Heilige Geist und niemals irgendein Mensch. Wir können von uns berichten, warum wir uns haben taufen lassen, was unsere Beweggründe dafür waren, doch überzeugt hat mich kein Mensch, sondern der Anfänger und Vollender des Glaubens, Jesus Christus durch seinen Heiligen Geist.
Dieser leitet uns in alle Wahrheit und nicht Menschen.

Und dazu glaube ich auch, dass der Heilige Geist in dieser Frage nicht zwei "Meinungen" oder "Ansichten" hat. Jesus ging ans verfluchte Kreuz, jeder kannte das damals als abschleulichen Platz. Und wir? Wir sind nicht bereit, aus Gehorsam ins Wasser vor der Gemeinde, Geschwistern, Freunden und der unsichtbaren Welt zu gehen?
In islm. Ländern ist die Taufe der Prüfstein schlechthin. Wer sich auf Jesus Christus taufen läßt, erhält das Todesurteil und die Verbannung aus der Familie. An Jesus versteckt im Kämmerlein glauben ist ja schon schwierig, aber wird eher geduldet als eine öffentliche Taufe aus Seinen Namen!
Frei zititert: "Wer mich vor der Welt bekennt, den werde ich vor meinem Vater bekennnen und wer mich vor der Welt verleugnet, den werde ich auch verleugnen."
Hier sagt uns das Wort u. a. auch, dass das Bekennen des Herrn Jesus Christus vor der Welt schwierig ist, denn die Verheißung auf ein Bekanntwerden vor Seinem Vater ist der Trost in dieser Schwierigkeit. Was zählt mir mehr? Die Menschenmeinung oder die Meinung Gottes über mich?

Soweit mal meine Gedanken dazu
Gruß
Gabi
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