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Niederländische TV-Show verleiht Babys an Testeltern


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»Rent a baby«: Niederländische TV-Show verleiht Babys an Testeltern

Jesus.de-


Von Michaela Warnke





26.02.2008


Geschmackloser Quotenfang oder soziales Experiment? Eine niederländische TV-Show will mittels „geliehenem“ Nachwuchs die Kindertauglichkeit kinderloser Paare überprüfen.

Bereits im vergangen Jahr sorgte die niederländische Produktionsfirma Endemol mit ihrer „Nierenspenden-Show“ für bedenkliche Schlagzeilen. Ihr neues Sendeformat birgt nicht weniger Gesprächsstoff. „Baby te huur“ (zu deutsch: „Baby zu vermieten“) heißt die neue Reality-Doku auf dem Sender BNN, in der die Erziehungsfähigkeit von jungen Paaren zwischen 17 und 25 getestet werden soll.

Eltern auf Probe

In der vor wenigen Wochen angelaufenen Sendung bekommen die „Eltern auf Probe“ ein echtes Baby, um zu sehen, wie sie mit ihrem familiären Neuzugang zu Recht kommen. Für das „soziale Experiment“, wie Endemol es nennt, wurden insgesamt vier Paare, darunter auch ein lesbisches Paar, ausgewählt.

Jedes dieser Paare befindet sich in einem Stadium, in dem der Wunsch nach einem Kind sehr stark ist. Doch in ihrem näheren Umfeld gibt es viele bedenkliche Stimmen. „Baby te huur“ bietet den jungen Leuten eine Möglichkeit, ihre Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Um den „angehenden“ Eltern das Leben nicht unnötig zu erschweren, erhalten sie für die Zeit der „Elternschaft“ sowohl ein Haus als auch ein wenig Taschengeld.

Familienglück im Zeitraffer

Insgesamt erstreckt sich das Experiment über einen Zeitraum von drei Wochen, ausgestrahlt wird in acht Episoden. Innerhalb dieser Zeit durchlaufen die Testeltern mit „ihrem“ Nachwuchs alle Stufen einer Kindheit. Zunächst wird mittels eines künstlichen Babybauches der Frau eine Schwangerschaft simuliert. „Die Jüngeren sind eigentlich von der ersten Sekunde an in ihrer Rolle. Obwohl es sich um eine ‚Laborsituation’ handelt, fühlen sich die Frauen wirklich schwanger“, sagt Maarten van Dijk, Programmdirektor des Fernsehsenders BNN. Nach der „Schwangerschaft“ bekommt das Paar dann für drei Tage einen Säugling, danach ein Grundschulkind und schließlich einen Teenager.

Proteste von Psychologen und Ministern

Ein derart gewagtes Format bleibt natürlich nicht ohne Proteste. „Ein Minister hat die Sendung zu Beginn hart kritisiert und sah das Kindeswohl gefährdet“, teilte die Sprecherin von Edemol, Dan van Heeten mit. Doch inzwischen habe sich die Meinung in der Öffentlichkeit geändert und man sehe auch die positive Seite: „Die Paare sind alle noch sehr jung und sehr verliebt. Sie können so herausfinden, ob sie wirklich bereit für ein Kind sind. Alle leben auch zum ersten mal wirklich rund um die Uhr als Paar zusammen.“

Doch was ist mit den leiblichen Eltern, die ihre Kinder verleihen? – Angeblich halten sie die Show für vernünftig. So sieht das zumindest Dan van Heeten: „Die Eltern bekommen dafür kein Geld. Sie sehen die Sendung als ein ‚soziales Experiment’ und sind überzeugt, dass es sinnvoll ist.“

Gleichwohl hat die Produktionsfirma eine „Aufklärungskampagne“ ins Leben gerufen, um der öffentlichen Empörung entgegenzuwirken. Darin heißt es, die leiblichen Eltern würden ihr Kind 24 Stunden live mit Kameras verfolgen können und bei jeder „Testfamilie“ sei immer ein ausgebildetes Kindermädchen anwesend.

Bedenken bleiben

Die Maßnahme hilft nicht die Bedenken der Berliner Diplom-Psychologin Silke Haase zu zerstreuen. Die Idee, Babys und Kleinkinder zu verleihen, sieht sie als hochproblematisch an. „Für die Kinder handelt es sich offensichtlich um einen plötzlichen Beziehungsabbruch zu den Eltern, den auch ein Säugling schon bemerkt. Das kann zu großen Ängsten bei den Kindern führen.“ Auch an einen Lernerfolg der „Leiheltern“ will die Psychologin nicht glauben. „Es ist keine normale Situation. Weder für das Kind noch für das Paar."

Ob die Sendung wie schon vor ihr „Nur die Liebe zählt“ und „Big Brother“ auch nach Deutschland kommen wird, ist noch unklar. Die Sender seien hierzulande noch vorsichtig, heißt es seitens Edemol Deutschland.


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