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Papst verzichtet auf Universitätsbesuch


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#1
Rolf

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PHI = AUSLANDSDIENST

Nr. A3 – A4 /2008, mit den Seiten A17 – A32, Redaktionsschluß: 14.2.2008
PHI-AUSLANDSDIENST ist ein Pressedienst; keine Zeitung und wird zwecks Aufrechterhaltung
größtmöglicher Aktualität ohne Korrektur von Grammatik und Schreibfehlern gedruckt





Italien
Der Papst hat unter dem Druck von Studentenprotesten auf einen geplanten Besuch der römischen
Universität »La Sapienza« verzichtet. Er reagierte somit auf den heftigen Widerstand von Studenten und
einer Gruppe von 67 Professoren, die im Namen des Laizismus der Universität gegen den Besuch vehement
protestiert hatten. Die Hochschullehrer lehnten die Einladung an den Papst als Verstoß gegen die Trennung
von Staat und Kirche ab.Die Linken behaupten Joseph Ratzinger habe sich 1990 als Kurienkardinal die
Position des österreichischen Philosophen Paul Feyerabend zu eigen gemacht, wonach der Prozeß gegen
den der Ketzerei beschuldigten Galileo Galilei »vernünftig und gerecht« gewesen sei. Der Vatikan hingegen
behauptet, Ratzinger habe Feyerabend zitiert ohne sich dessen Meinung zur eigenen zu machen. Radio
Vatikan sprach von Zensur an der mit 4500 Dozenten größten Universität Europas. Linksgerichtete Studenten
hatten 2 Tage vor der Veranstaltung das Büro des Rektors besetzt. Sie feierten den Beschluß des Papstes,
auf den Besuch der Universität zu verzichten. Bestürzt reagierten Politiker aus allen Lagern auf die plötzliche
Kehrtwende von Benedikt XVI. und die Absage seines Besuches an La Sapienza in Rom. Regierungschef
Romano Prodi erklärte sich mit dem Papst solidarisch. »Ich verurteile Gesten und Erklärungen, die eine
inakzeptable Spannung verursacht haben. Italien hat eine Tradition der Toleranz, niemand darf den Papst
zum Schweigen bringen«, so Prodi.Der italienische Staatschef Giorgio Napolitano sandte dem Papst einen
Brief, in dem er sein Bedauern ausdrückte. Bildungsminister Giuseppe Fioroni erklärte, es sei »niemals ein
Sieg«, wenn jemand »am Reden gehindert« werde. Der Chef der Rifondazione Comunista, Franco Giordano,
erklärte, er bedauere, daß der Papst auf seinen Besuch verzichtet habe. »Jeder hat das Recht frei zu
sprechen, das gilt auch für den Papst«, so Giordano.
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