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Darf man Erwartungen an Gott haben?


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Rolf

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"Darf man Erwartungen an Gott haben?"




Einleitung


Erwartungen an Gott zu haben ist heutzutage nicht besonders populär. Man verlässt sich auf sich selbst. Deshalb ist die Frage umso bemerkenswerter. Wer so fragt, dem sind Gottes Taten nicht egal. Der erwartet noch etwas von seinem Gott! Und ich will die Antwort schon im Voraus ausdrücklich bejahen, sie aber auch in mehrere Unterantworten aufgliedern.

Darf „man“?

Ich kann diese Frage nicht so allgemein stellen. Ich will eher fragen „Darf ich Erwartungen an Gott haben?“. Für mich gehört es zum Glauben notwendigerweise dazu, von Gott alles zu erwarten. Und die Antwort lautet eindeutig ja, denn Jesus lädt doch selbst dazu ein:

Denn wer bittet, der bekommt; wer sucht, der findet; und wer anklopft, dem wird geöffnet.
Matthäus 7,8

Auch Paulus gibt die Einladung Gottes aus dem ersten Testament an die weiter, die noch nicht einmal zur Suche fähig sind:

Ich ließ mich finden von denen, die mich nicht suchten, sagt Gott. Ich habe mich denen gezeigt, die nicht nach mir fragten.
Römer 10,20

Wenn also Gott jedem entgegen kommt, egal wo er im Bezug auf den Glauben steht, dann darf auch ich alles an ihn herantragen, was ich mit mir herumschleppe. Auch meine Erwartungen.

Geduld, Geduld

Wenn ich Er - wartungen habe, muss ich auch mal warten können. Da macht mir persönlich meine Ungeduld oft Probleme. So klug wie Hiob, auch diese Zeit des Wartens Gott zu überlassen, bin ich leider viel zu selten:

Bestimme du doch, wie lang ich warten muss, bis du mir deine Güte wieder zeigst.
Hiob 14,13

Manchmal sind sogar 40 Tage Warten zu kurz. Der richtige Moment ist einfach noch nicht da. Und ich verstehe erst viel später, warum manches eben so gekommen ist, wie es kam. Dann ist für mich wichtig, das Vertrauen darauf, dass es so kommt, wie es für mich am besten ist, nicht aufzugeben. Das meint doch "glauben": unerschütterlich auf Gott und seine Zusagen vertrauen, mich auf das Handeln Gottes einlassen, dort meine Lebens-Basis finden. Und dann eben auch mit dem Psalmbeter ganz geduldig sein zu können:

Werde ruhig vor dem HERRN und warte gelassen auf sein Tun!
Psalm 37,7


Erwartungen und ihre Enttäuschung

Meine Lebenserfahrung zeigt, dass Erwartungen an Gott des Öfteren enttäuscht werden. Ich sollte damit rechnen, dass meine Erwartungen enttäuscht werden können. Schon Hiob klagt:

Warum gibt Gott mir nicht, was ich erbitte? Und warum tut er nicht, worauf ich warte?
Hiob 6,8

Stellt das dann etwa meine Erwartungen insgesamt in Frage? Nein. Viel eher sollte ich mir dann darüber klar werden, was ich von Gott erwarte. Sind es wirklich Erwartungen an Gott oder möchte ich nur meinen eigenen Willen von Gott abgesegnet haben? Was erwarte ich von ihm? Geht es mir um die Erfüllung eigener Wünsche oder Hoffnungen? Will ich meiner Vorstellung von Glaube oder Recht mit Gottes Autorität Nachdruck verleihen?

Erwartungen und ihre Umsetzung

Die Frage ist also: Kann ich es akzeptieren, wie Gott meine Erwartungen in meinem Leben umsetzt? Oder will ich etwas Bestimmtes haben? Und will ich es dann als mein Verdienst verbuchen? Muss Gott meine Wünsche erfüllen oder will ich mein Leben in den Dienst seiner Wünsche stellen? Wenn ich Gott und seine Sache in den Mittelpunkt stelle, werde ich erfahren, was schon David erlebt hat:

Unbeirrt habe ich auf den HERRN gehofft, auf seine Hilfe habe ich gewartet. Er hat mein Schreien gehört und hat mir geholfen.
Psalm 40,2


Erwartungen und meine Gegenleistung

Dass Gott im Gegenzug auch etwas von mir erwartet, empfinde ich als Selbstverständlichkeit, nicht als knebelnde Forderung. Denn hinter seinen Erwartungen steckt ja nur einmal mehr seine vergebende Liebe. Und diese Liebe stellt es mir frei, Erwartungen zu haben oder nicht. Ich habe die Wahl zwischen einem hoffnungsvollen Leben. Ein Leben, das voller Erwartungen an Gott ist. Oder aber ein Leben, das Gott nichts zutraut, sondern nur auf das vertraut, was ich selbst leisten kann. Wählen muss ich selbst.

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